Bücher mit dem Tag "bodensee"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "bodensee" gekennzeichnet haben.

180 Bücher

  1. Cover des Buches Die Wanderhure (ISBN: 9783426447932)
    Iny Lorentz

    Die Wanderhure

    (3.754)
    Aktuelle Rezension von: liselotte20

    Die Wanderhure von Iny Lorenz entführt uns ins frühe Mittelalter. 

    Die junge Adlige Marie gerät durch einen bösen Komplott in die Gefangenschaft und wird danach schwer misshandelt und aus der Stadt geworfen.  Nicht einmal ihr Jugendfreund Michel kann ihr nun helfen. Nur durch Hilfe der Wanderhure Hilde überlebt Marie und muss es nun der anderen Frau gleichtun und ihren Körper verkaufen. 

    Mir gefällt die Reihe, sehr leicht zu lesen und man kann prima abschalten.  Natürlich ist dies kein Historikroman der einem Wissen vermittelt, wer das möchte liest eben andere Romane. 

  2. Cover des Buches Das Herz der Alraune (ISBN: 9783423260817)
    Cornelia Haller

    Das Herz der Alraune

    (24)
    Aktuelle Rezension von: Yuria

    "Das Herz der Alraune" ist die Fortsetzung zum historischen Roman "Seelenfeuer" von der Autorin Cornelia Haller, kann aber auch einzeln gelesen werden. Nachdem mir "Seelenfeuer" sehr gut gefallen hat, hat mich der zweite Band leider enttäuscht. Der Handlungsstrang war mir zu gewollt und die Protagonisten waren absolut lernunfähig.

    Inhalt: Nachdem Luzia nur knapp dem Scheiterhaufen entkommen konnte, studiert sie Medizin an der Universität im französischen Montpellier. Da es Frauen nicht gestattet ist, auf der renommierten Universität zu studieren, muss Luzia sich als Mann verkleiden und erneut jeden Tag um ihr Leben fürchten. Als ihre Enttarnung droht, flieht sie zurück an den Bodensee. In Überlingen ergattert sie eine Anstellung im neu gegründeten Hospital. Dort trifft sie auf ihren ehemaligen Geliebten Johannes von der Wehr und gemeinsam versuchen sie, im ständigen Bewusstsein der Gefahr, die medizinischen Fortschritte in der Frauenheilkunde voranzutreiben.

    Cover und Design: Das broschierte Taschenbuch passt designtechnisch zwar überhaupt nicht zum ersten Band "Seelenfeuer" ist aber für die Art von Roman ansprechend und hübsch gestaltet. Da der erste Band offensichtlich von einem anderen Verlag herausgegeben wurde, ist dies aber sogar nachvollziehbar. Das Farbspiel von "Das Herz der Alraune" gefällt mir sehr gut und auch die Schriftart des Titels ist gut gewählt. Es ergibt ein ansprechendes Gesamtbild, das Lust auf die Geschichte macht.

    Meine Meinung: "Das Herz der Alraune" ist die Fortsetzung zu dem Hexenverfolgungs-Roman "Seelenfeuer". Leider ist es nur schlecht ersichtlich, dass es zu dem Roman eine Fortsetzung gibt, da diese in einem anderen Verlag erschienen ist. Nach ein bisschen Recherche bin ich aber auf "Das Herz der Alraune" gestoßen und musste dieses Buch auch sofort zur Hand nehmen, nachdem mir "Seelenfeuer" so gut gefallen hat. Leider muss ich sagen, dass ich mir das auch hätte sparen können, denn die Fortsetzung hat mich sehr enttäuscht und kann überhaupt nicht mit dem erschreckenden "Seelenfeuer" mithalten.
    Ich beginne mit dem Schreibstil. Dieser war im ersten Band mein einziger Kritikpunkt, da er mir zu einfach war. Dies hat sich in "Das Herz der Alraune" zwar gebessert und mir sind kaum Sichtwechsel-Hüpfer innerhalb eines Absatzes aufgefallen, der relativ "einfache" Schreibstil ist aber geblieben. Was auf jeden Fall positiv erwähnt werden muss, sind die detailreichen Beschreibungen der Bodensee-Umgebung. Diese sind sehr bildhaft und ich hatte keinerlei Probleme damit mir die Landschaften und Städte vorzustellen.

    Das Buch beginnt einige Jahre nach dem Ende von "Seelenfeuer" und hat einen spannenden Start. Als Mann verkleidet riskiert Luzia jeden Tag ihr Leben als Student an der renommierten Universität von Montpellier. Die Zeit an der Universität war spannend und auch sehr interessant, leider ging diese Zeit viel zu schnell vorbei und Luzia flieht in ihre Heimat zurück, wo sie zwar von etlichen Menschen wieder erkannt wird, aber anscheinend keine Folgen ihrer Hexen-Verurteilung und geheimnisvollen Flucht fürchten muss. Ihre große Liebe Johannes trifft sie dort wieder, nachdem sie ihm vor Jahren aufopfernd verlassen hat. Natürlich ist alles Leid vergeben und vergessen und Johannes schließt sie sofort wieder in die Arme.  Auch die beiden Medizinstudenten, die in Montpellier eine tragende Rolle in Luzias Leben gespielt haben, wurden von diesem Moment an von der Autorin einfach übersehen, als hätte es sie und die Gründe der Flucht von der Universität nie gegeben.

    Luzia ist eigentlich eine sympathische Protagonistin, die man ins Herz schließen kann. Sie ist liebenswürdig, klug und keine 08/15-Frau, jedoch ist sie unfähig aus ihrer Vergangenheit zu lernen und manchmal musste ich ehrlich am Überlebenswillen der jungen Frau zweifeln. Auch Johannes scheint viel von seinem Hausverstand verloren zu haben und die Handlung wurde auf der "Dummheit" der Charaktere aufgebaut. Die Story wirkte zu gewollt und vieles aus der Vergangenheit hat sich wiederholt. Das Ende war dann plötzlich völlig irrational und kam aus dem Nichts, was bei mir nicht für Überraschung sorgte, sondern an der Glaubwürdigkeit der Story zweifeln ließ. Die Autorin hatte ganz zum Ende einen guten Ansatz, den sie mit dem Prolog wieder zerstört hat. Nein, das war einfach gar nicht meins. Weder der Aufbau der Geschichte, noch das Ende haben mir zugesagt und wären nicht die interessanten und anschaulichen medizinischen Themen in die Handlung eingearbeitet worden, wäre das Buch für mich wohl ein totaler Reinfall geworden. Diese sind definitiv das Licht des Buches und ich habe mir etliches medizinisches Wissen des Mittelalters aneignen können, von dem ich noch nie gehört habe.

    Wer "Seelenfeuer" gelesen hat, der kann sich "Das Herz der Alraune" sparen. Da liegen Welten dazwischen und ich kann die Fortsetzung des Hexenverfolgungs-Romans leider nicht empfehlen. Zu gewollt, zu wenig Neues, die Charaktere handeln irrational und das Ende war katastrophal - eine schlichte Enttäuschung. Einzige Lichtblicke sind die medizinischen Seiten des Buches, die machen die Handlung aber leider auch nicht besser. Sehr schade ...

  3. Cover des Buches Lieblingsmomente (ISBN: 9783492304467)
    Adriana Popescu

    Lieblingsmomente

    (601)
    Aktuelle Rezension von: Neytiri888

    Ich konnte das Buch "Lieblingsmomente" von Adriana Popescu immer gerade so gut unterhalten durchlesen, ohne dass ich mich langweilen musste. Ich musste mich also zu keiner Zeit zwingen weiter zu lesen. Das ist für mich die Basis für ein gutes Buch und die Grundvoraussetzung für drei Sterne. Das hat das Buch zu 100% erfüllt.

    Mehr war es leider nicht. Der Schreibstil war zwar ansprechend und flüssig, aber die Charaktere hatten nicht die Tiefe, die es für mich braucht, um sie zu mögen. Bei einer mega guten Liebesgeschichte, will ich mit jeder Faser meines Herzens mit den Protagonisten mitfühlen, mich mitfreuen und mitleiden. Ich will, dass Emotionen geweckt werden. Das hat mir hier komplett gefehlt.

    Die Geschichte um Tristan und seine Helen war zwar traurig, aber extrem vorhersehbar. Ich hätte es wahrscheinlich nicht mal so schlimm gefunden, dass dem Leser eigentlich von Beginn an klar war, dass Helen nicht mehr unter den Lebenden weilt, aber dementsprechend hätte auch Layla, die ja die entsprechenden Konversationen mit Tristan geführt hat, zumindest einen Verdacht haben müssen.

    Stattdessen hält sie sich die ganze Geschichte über, auf fast schon nervtötende Art, an dem Gedanken fest, dass Tristan ja seine Helen hat und will das Offensichtliche nicht sehen, obwohl es ihr direkt ins Gesicht springt. Spätestens nach seinen emotionalen Reaktionen auf die Fotos von Helens Lieblingsorten und ihrem Glas, hätte sie es wissen müssen, aber nein. Stattdessen flippt sie komplett aus und macht ihm eine Szene, warum seine "ach, so perfekte" Helen nicht da ist, wenn er sie braucht. Dieses Szenario wirkte dementsprechend einfach nur unnatürlich und gekünstelt, um Drama in die Geschichte hineinzubringen, wo es nicht hingehörte.

    Im Großen und Ganzen ist es ein unterhaltsames Buch, welches man gelesen haben kann, aber man verpasst auch nichts, wenn man es bleiben lässt. Verspüre keinen Wunsch den zweiten Teil zu lesen, Interesse wie es mit Layla und Tristan weiter geht liegt bei 0.

  4. Cover des Buches Winterzauber - Eine Liebe am See (ISBN: 9783426520475)
    Zora Gienger

    Winterzauber - Eine Liebe am See

    (15)
    Aktuelle Rezension von: bine174
    Leider hat dieses Buch nicht ganz meinen Geschmack getroffen.

    Die Geschichte wird aus Kathies Sicht in Ich-Form erzählt, womit man sich als Leser auch in ihre Gedanken einfühlen kann. Sie führt ein kleines Café, und die Beschreibungen des Lokals und auch der Ortschaft und des Sees, gemeinsam mit der Schilderung des eher nebligen Wettercharakters, der dann in Schnee übergeht, haben mir wirklich sehr gut gefallen. Es war romantisch, es hat Lust darauf gemacht, dieses Café zu besuchen und dort eine Tasse Kaffee zu trinken und dazu ein Stück Kuchen zu essen.

    Auch die Charaktere an sich sind gut ausgearbeitet, sie sind inklusive der Nebencharaktere gut beschrieben. Die Handlung ist nachvollziehbar, auch wenn es da und dort kleine Längen gab, also war das alles in allem ein Buch, das perfekt dazu geeignet ist, sich damit auf die Couch zu kuscheln, mit einer Tasse Tee neben sich, und sich reinzulesen.

    Leider bin ich allerdings mit dem Schreibstil nicht ganz klar gekommen. Die Sprache ist vor allem in der direkten Rede eher schwülstig, mit Formulierungen, die im täglichen Redegebrauch nicht wirklich verwendet werden. Es werden oft Gedanken von Kathie oder anderen oder Situationen geschildert, die dann im Gespräch nochmals ausgeführt werden, auch im Gespräch selbst wiederholen sich immer wieder Inhalte.

    Wenn bestimmte Situationen nur geschildert werden, fiel das nicht so stark auf, sondern das Negative (für mich) lag hauptsächlich in der direkten Rede. Somit konnte ich mich leider dann auch nicht ganz in Kathie hineinversetzen, sie hat mein Herz nicht erreicht.

    Die Geschichte an sich ist wie gesagt wirklich nett, ein perfektes Buch für kuschelige Lesestunden, aber an den Formulierungen müsste noch gearbeitet werden.

    Daher kann ich für dieses Buch leider nur gutgemeinte 3,5 Sterne vergeben.
  5. Cover des Buches Töchter eines neuen Morgens (ISBN: 9783328107613)
    Maria Nikolai

    Töchter eines neuen Morgens

    (59)
    Aktuelle Rezension von: Erdbeerhase22

    Töchter eines neuen Morgens von Maria

    Nikolai

    Inhalt:

    Im dritten Band der Bodensee-Saga

    stehen erneut die Frauen der

    Rothmann-Familie im Mittelpunkt. Die

    Geschichte spielt in den 1930er Jahren

    und führt durch politische Umbrüche,

    persönliche Schicksale und das Ringen

    um Selbstbestimmung. Helena und weitere Frauenfiguren

    kämpfen zwischen Tradition und Wandel

    um ihren Platz in einer sich

    verändernden Welt.


    Meinung:

    Maria Nikolai versteht es, historische

    Ereignisse mit bewegenden

    Familiengeschichten zu verweben. Die

    Zeit des beginnenden

    Nationalsozialismus wird sensibel

    eingefangen. Die weiblichen

    Hauptfiguren sind stark gezeichnet und

    entwickeln sich glaubwürdig. Der Roman

    punktet mit Atmosphäre, gut

    recherchierten Details und einer

    spannenden Mischung aus Liebe, Verlust

    und Neuanfang. 

    Einige Passagen sind ruhig erzählt und

    entwickeln sich vorhersehbar, fügen

    sich aber stimmig in das Gesamtbild der

    Geschichte. 


    Fazit:

    Ein emotionaler und gut geschriebener

    Abschluss der Trilogie, der die

    Bodensee-Saga würdig beendet. Für

    Fans der Reihe ein Muss, auch wenn

    nicht jede Wendung überrascht.

  6. Cover des Buches Das Vermächtnis des Hypnotiseurs (ISBN: 9783945664018)
    Marianne Kaindl

    Das Vermächtnis des Hypnotiseurs

    (6)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Zum Buch: „Das Vermächtnis des Hypnotiseurs: Der zweite Coco Katzenkrimi“ von Marianne Kaindl ist ein Krimi, der am 09.11.2015 im ABB-Verlag erschienen ist. Zu beziehen z.B. hier: https://www.amazon.de/Das-Vermächtnis-Hypnotiseurs-zweite-Coco-KatzenKrimi/dp/3945664012 


    Klappentext: Ein beschwingter Venezianischer Maskenball in Überlingen am Bodensee. Die Gastgeberin ist ganz offensichtlich verliebt, aber nicht in ihren Mann, sondern in den faszinierenden Pascale di Montenegro. Doch dann – um Punkt Mitternacht stürzt sie sich in die Tiefe und ist sofort tot. 

    Hauptkommissar Silkowski soll eigentlich nur einen Bericht über den Selbstmord dieser Suzanna-Kirstin von Hohenstein schreiben. Aber war es nicht vielleicht doch Mord? Möglicherweise sogar unter Einsatz von Hypnose? Da Katzen die geborenen Hypnotiseure sind, wie jeder weiß, der schon einmal mit einer Katze zusammenlebte, holt er sich Ermittler-Katze Coco und ihr Team als Spezialisten ins Boot. 

    Das „Vermächtnis des Hypnotiseurs“ Xaver Ummendorf, eines Schülers des berühmten Franz Anton Mesmer, gibt den samtpfotigen Detektiven ebenso Rätsel auf wie der Drohbriefschreiber Richard Roemer-Ummendorf, der absolut keine Spuren hinterlässt. Undurchsichtig ist auch die Tochter der Toten, Anita von Hohenstein, die mit dem ererbten Geld ihre Hollywood-Karriere starten möchte. Coco und ihre Mitkatzen lösen nicht nur den Mordfall, sondern kommen darüber hinaus auch einem uralten Geheimnis auf die Spur, dem Geheimnis der Hypnose.


    Schreibstil, Perspektiven, Aufbau: Die Story ist in der Ich-Formverfasst und in 14 Kapitel unterteilt.


    Zum Autor: Marianne Kaindl lebt mit ihren Katzen am Bodensee, in einem 150 Jahre alten Haus mit schweren Fachwerk-Balken in der Nähe von Meersburg. 

    Ihre Begeisterung für die Samtpfoten nahm ihren Anfang, als 1995 eine streunende Dorfkatze ihr zwei ihrer Babys brachte. Die Kleinen fragten nicht lang, sondern nahmen einfach ihr Haus und ihr Herz in Besitz. 


    Marianne Kaindl studierte Germanistik, Philosophie und Buchwesen und ergänzte dies durch eine profunde Ausbildung zur Multimedia-Autorin und -Projektleiterin. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in Zeitschriften, außerdem zwei Bücher als Ghostwriterin. "Sechs Katzen und ein Todesfall" war 2014 ihr erster Katzen-Krimi. Ebenso wie der zweite, "Das Vermächtnis des Hypnotiseurs" (2015), wurde er von der Katzen-Zeitschrift "Geliebte Katze" zum Extra-Tipp des Monats gekürt. Beim dritten nahm sie ihre Leser mit in ihre Autorenwerkstatt und band sie interaktiv in ihr Schreiben ein: Über die Plattform fortschrift.net konnten sie am Entstehungsprozess teilhaben und diesen in gewissem Umfang auch mit beeinflussen. 


    Seit sie mit sieben Jahren ihr erstes Buch verfasste und mit Illustrationen verzierte, hat das Schreiben und Gestalten Marianne Kaindl nicht mehr losgelassen. 1991 machte sie es zu ihrem Hauptberuf und ergänzte es durchs Fotografieren, Designen und die Erstellung von elektronischen Medien (angestellt beim Weltmarktführer Siemens). Seit 2001 ist sie selbstständig mit ihrer eigenen Werbeagentur See-Marketing und nutzt erfolgreich die Methode Storytelling, um die Leistungen ihrer Kunden bekannter zu machen.


    Wer witzige Krimis liebt und auch vor Katzen nicht zurückschreckt, die für ihre Ermittlertätigkeit iPad und Smartphone nutzen, wird an den Büchern der profunden Katzen-Kennerin seine Freude haben!


    Website der Coco-KatzenKrimis: http://www.katzen-krimi.de

    Marianne Kaindl auf Facebook: https://www.facebook.com/marianne.kaindl

    Marianne Kaindls Katzen-Krimis auf Facebook: https://www.facebook.com/katzenkrimi (Quelle: www.amazon.de)


    Meine Meinung: Dieser Krimi ist etwas besonderes. Schon als ich das erste Mal etwas von den KatzenKrimis gehört habe, war ich von dem Konzept begeistert, und so habe ich mich voller Vorfreude auf dieses Buch gestürzt. Zwar kenne ich den ersten Band der KatzenKrimis nicht, doch dadurch hatte ich hier keine Probleme, da die Bücher in sich abgeschlossen sind, und Dinge, die man eventuell wissen muss, werden unaufdringlich eingeflochten.

    Die gesamte Story hat mich von Anfang an eingefangen und gefesselt, und ich konnte mich gut in das Geschehen hineinversetzen. Die Art, in der hier ermittelt wird, finde ich super, es ist kein nullachtfuffzehn Krimi, sondern ein ungewöhnlicher Ansatz in einer tollen Umsetzung, die den Leser begeistert.

    Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen, und durch die Erzählung in der Ich-Form aus Cocos Sicht fühlt man sich dem ganzen Geschehen sehr nah. Coco ist eine sehr sympathische Protagonistin, und mit ihrer humorvollen Art berichtet sie sehr fesselnd über den Fall, den es zu lösen gilt. Süße kätzische Szenen und tolle Illustrationen runden den guten Eindruck ab.

    Die Story an sich ist spannend und undurchschaubar, mit einigen Wendungen und Ereignissen, die es unmöglich machen, den Täter zu früh zu erraten, und die immer wieder ein anderes Licht auf den Fall werfen. Dadurch ist man bis zuletzt recht ahnungslos und verschlingt das Buch, um die Auflösung zu erfahren.

    Ein toller Krimi, den ich nur empfehlen kann, und der von mir 5 Sterne bekommt!


  7. Cover des Buches Ein fliehendes Pferd (ISBN: 9783518743652)
    Martin Walser

    Ein fliehendes Pferd

    (205)
    Aktuelle Rezension von: Daniela8
    Ich habe die Verfilmung dieser Novelle vor einigen Jahren gesehen. Jetzt also die Buchvorlage lesen, da ich gerade in Novellen-Stimmung bin. Am Anfang zog es mich schön hinein, die Innenwelten der Protagonisten sind schön geschildert. 
    Ja, und dann, ich kann gar nicht sagen, wann genau, wurde es irgendwie schal. 
    Die Konzepte wiederholen sich, die vier Hauptfiguren sind, wie sie sind, und das Ende ist ziemlich absehbar, auch wenn man den Film nicht gesehen hat. Trotz der Kürze der Geschichte mußte ich mich im letzten Drittel weiterkämpfen.  
  8. Cover des Buches The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (ISBN: 9783473402380)
    Sabine Schoder

    The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch

    (291)
    Aktuelle Rezension von: Alira_Thalorien

    Ich glaube es gab noch nie ein Buch bei dem ich so nah davor war zu heulen!

      Als Joy Nouveaux von zwei mysteriösen Jungen erfährt, das sie angeblich von der alten Familie Capulet abstammt ändert sich ihr Leben auf einen Schlag. In der Akademie muss sie auf der Hut sein, denn es ist die Zeit der Bälle und des Fluches. Schnell jedoch hat sie ihr Herz vergeben, aber was passiert, wenn nicht alles so ist wie es auf den ersten Blick erscheint...?


    Die Story des Buches ist Mega schön aber auch traurig. Es ist gut lesbar und wird ca ab Seite 100 wirklich spannend! Ich kann das Buch wirklich nur weiterempfehlen🫶🏻

  9. Cover des Buches Landgericht (ISBN: 9783899644821)
    Ursula Krechel

    Landgericht

    (5)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Was für eine Stimme, unprätentiös, zurückhaltend, fast schon monoton, und dennoch faszinierend. Frank Arnolds Art und Weise zu lesen, passt grandios zum Text von Ursula Krechel. Er widmet sich einer deutschjüdischen Familie, die dem Holocaust entrinnen konnte, und dennoch in ihrem Leben durch die Verfolgung radikal beeinträchtigt wurde. Richter Kornitzer muss nicht nur durch erleben, wie durch die Machtergreifung der Nazis seine glänzende Karriere als Jurist beendet wird. Er muss auch erleben, wie alte Nazis im Justizapparat der Adenauerzeit immer mächtiger werden und ihn an die Seite drängen. "Außerdem" kann man nachfühlen, wie Kinder und Eltern sich trennen müssen, um dem Tod zu entgehen, und dann nach dem Krieg nicht mehr als Familie zusammenwachsen können. Ein tief bewegender historischer Roman aus dem Nachkriegsdeutschland.
  10. Cover des Buches Der alte König in seinem Exil (ISBN: 9783423148085)
    Arno Geiger

    Der alte König in seinem Exil

    (364)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Arno Geiger, einer der zeitgenössischen Autoren, die ich mit am meisten schätze, schreibt fast immer aus persönlichem Hintergrund. „Der alte König in seinem Exil“ ist so ein typischer Geiger, schon ein älterer aus dem Jahre 2011. Ich las bisher von Geiger „Unter der Drachenwand“, das ist wahrscheinlich sein Bestes, „Es geht uns gut“ und „Das glückliche Geheimnis“. Fehlt noch irgendwas mit einer Sally. (Alles über Sally) und einem Nilpferd (Selbstporträt mit Flusspferd). Ich weiß nicht, ob ich Arno Geiger mögen würde, denn er schont sich nicht, wenn er (über sich) schreibt.

    „Der alte König in seinem Exil“ ist ein autobiografischer Roman und schildert eine intensive Zeit Arno Geigers mit seinem Vater, der dement wurde. Die Familie merkt lange Zeit nicht, was los ist, als sie es merkt, ist sie erleichtert, weil sie eine Erklärung hat für das seltsame Verhalten des Herrn Vater.

    Der Kommentar:
    Ich mag einerseits die Heimatverbundenheit des Autors, dann wieder seine Weltoffenheit. Ich mag es, wie er zulässt, dass ihm die Dinge unter die Haut gehen. Ich mag seine Ehrlichkeit, mit der er auch ungeschönt nicht so Vorteilhaftes von sich preis gibt, ich mag, wie er zu seine Familie steht und dass er nicht versucht, sich als einen perfekten Menschen darzustellen. Und ich mag den Humor und den Respekt, mit der Arno Geiger seinen Vater beschreibt.
    Demenz ist eine furchtbare Diagnose. Aber wenn man den Erkrankten Respekt entgegenbringt, und akzeptiert, dass einem als Angehöriger eine Zeit bevorsteht, die einem viel abverlangt, ist das Leben immer noch schön. Davon handelt der kleine Roman, der schon durch seinen Titel besticht.

    Fazit: Lesenswert.

    Kategorie: Autobiografischer Roman. (Mit ein) Lieblingsautor.
    Verlag: Hanser, 2011

  11. Cover des Buches Das Bodensee-Komplott: Der erste Fall für Privatdetektiv Martin Lund (Martin Lund ermittelt 1) (ISBN: B08QDP61VF)
    Nicki Fleischer

    Das Bodensee-Komplott: Der erste Fall für Privatdetektiv Martin Lund (Martin Lund ermittelt 1)

    (13)
    Aktuelle Rezension von: Michaela_Kirchner_Schommer

    Eine betrogene Ehefrau möchte bei der Scheidung möglichst viel rausschlagen und lässt Ihren Mann bespitzeln. Aber was dabei heraus kommt , entweder wird es zum „ Startschuss „ für viele neue Kunden für die Detektei, oder es geht voll daneben und der Ruf ist ganz dahin ?


    Herrlich zu lesen die Prise Humor, wenn Martin und seine Sekretärin mal wieder mit unkonventionellen Mitteln an die Sache ran gehen..


    Aber lest bitte selbst, es lohnt sich. Danke das ich dabei sein durfte.

  12. Cover des Buches Marmeladensommer (ISBN: 9783328107286)
    Persephone Haasis

    Marmeladensommer

    (24)
    Aktuelle Rezension von: ejtnaj

    Emmi ist schon länger auf der Suche nach ihren Wurzeln, als sie ein altes Foto von einem Obsthof bei ihrer Mutter Maren entdeckt. Emmi reist daraufhin an den Bodensee um ihren Vater zu finden. Die kleine Pension in der Emmi ein immer nimmt gefällt ihr sehr gut, auch mit Oliver dem Sohn der Besitzer kommt sie nach anfänglichen Problemchen gut aus.

    Oliver hilft Emmi bei der Suche nach ihrem Vater und so kommen sie sich auch immer näher. Emmis Vater betreibt einen kleinen Biohof um den es nicht so gut bestellt ist, Emmi will helfen und beginnt Marmeladen zu kochen. Als dann auch noch ein anderer Mann auftaucht gerät Emmis Welt völlig durcheinander.


    Ich hatte mich auf den neuen Roman von Persephone Haasis so sehr gefreut und ich hätte nie gedacht wie schwer es mir gefallen ist den Roman zu lesen. Das liegt aber nicht an der Geschichte sondern einfach daran, dass ich erst vor kurzem meine Mama verloren habe und die Geschichte mich von der Handlung her einfach zu sehr an meinen Verlust erinnert hat also was Mutter-Tochter betrifft.

    Der Einstieg ins Buch ist mir recht leicht gefallen, ich habe einfach nur immer wieder Pausen gemacht um das gelesene sacken zu lassen und um ehrlich zu sein um zu weinen.

    Den Erzählstil den die Autorin gewählt hat empfand ich als sehr angenehm und auch wie sich die Handlung entwickelt hat war gut nachzuvollziehen. Gut gefallen hat mir auch, dass der Roman sowohl aus der Sicht von Emmi als auch von Oliver erzählt wurde da man so die Gedanken und Gefühle beider mitbekommen hat und alles ein rundes stimmiges Bild für mich wurde.

    Da auch der Spannungsbogen immer straff gespannt war und man ja wusste es gibt ein Happy End, so ist doch immer wieder etwas vorgefallen mit dem man nicht unbedingt gerechnet hätte.

    Ich konnte mir alle Figuren des Romans durch ihre detaillierten Beschreibungen gut während des Lesens vorstellen.

    Auch die Handlungsorte rund um den Bodensee konnte ich mir sehr gut vorstellen und vor meinem inneren Auge entstehen lassen.

    Was mich immer wieder erstaunt wieso Kinder, Erwachsene beginnen ihren Elternteil zu suchen den sie nicht kennen. Vielleicht liegt es daran, dass meine Mama immer offen mit mir über den Mann gesprochen hat und ich so nie das Interesse hatte ihn kennenzulernen ich weiß es nicht, aber damit habe ich immer wieder Probleme in den Romanen das ist aber meine Sache.

    Mir hat der Roman gut gefallen und doch hat er mich nicht zu 100% überzeugt und deshalb vergebe ich vier Sterne.

  13. Cover des Buches Die letzte Flaschenpost (ISBN: 9783424351019)
    Annika Kemmeter

    Die letzte Flaschenpost

    (39)
    Aktuelle Rezension von: Evelyn_Ziebuhr

    Kunstgeschichtsstudent Janis reist nach Lindau um den von ihm verehrten Dichter Otto Maaßen auf einer Ausstellung zu treffen. Dort lernt er zufällig Angelina, seine Enkelin, kennen und verliebt sich in sie. Doch liebt Angelina ihn auch? Bzw. kann Angelina ihn auch lieben? Jedenfalls entwickelt sich zwischen den Beiden eine ganz besondere Beziehung. Seine Freunde waren Janis davor, aber er hört nicht auf sie. Als einzige Person weiht Angelina Janis in das Geheimnis ihres Großvaters ein, dass er sterbenskrank ist. Kurz vor seinem Tod wirft er sein letztes Kunstwerk mit bisher unveröffentlichten Gedichten, verteilt auf mehrere Flaschenposten, in den Rhein. Als die erste nach seinem Tod auftaucht, machen sich Angelina und Janis auf die Suche nach den Findern um die Flaschenpost wieder an sich zu nehmen. Als in kurzer Zeit weitere auftauchen, versuchen die beiden, das Puzzle wieder zusammenzuführen, nichtsahnend, welchen Familiengeheimnis von Angelina sie dabei auf die Spur kommen……

     

    Fazit / Meinung:

    Erzählt wird dieses Buch in der Ich-Form aus der Sicht von Janis. Es hat 14, insgesamt 251 Seiten.

    Ein tolles, spannendes Buch, welches leicht zu lesen ist. Der Schreibstil ist locker und flüssig. Der Leser wird bei der Suche nach der Flaschenpost auf eine tolle Reise entlang des Rheins geschickt. Man kann sich sehr gut reinversetzen und es sich gut vorstellen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

    Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne !!

  14. Cover des Buches Töchter der Hoffnung (ISBN: 9783328107941)
    Maria Nikolai

    Töchter der Hoffnung

    (122)
    Aktuelle Rezension von: Chattys_Buecherblog

    Ich bin ein großer Fan von Frauenromanen mit Spannung, die in meiner Heimat spielen. Maria Nikolai war mir als Autorin der Schokoladenvilla-Saga bekannt.


    "Eine junge Frau mit einem Traum. Eine geheimnisvolle Begegnung die in die Vergangenheit führt." So beginnt der Penguin-Verlag die Kurzbeschreibung des Romans. Der Roman ist der Auftakt zur Bodensee-Saga.
    Schauplatz für diesen Roman ist Meersburg, in Baden-Württemberg.


    Wie auch in der Schokoladenvilla-Saga, so beschreibt die Autorin auch hier sehr bildhaft und gefühlvoll, das Familienleben. Nicht alles läuft glatt und auch Friede, Freude, Eierkuchen wird man vergeblich suchen. Die Schwestern können unterschiedlicher nicht sein, wohl auch, weil die Vergangenheit eine große Rolle spielt. Jede der drei Frauen erhält in diesem Roman ihren Platz und Raum, ohne überfrachtet zu wirken. Die Autoren setzt Details gekonnt in Szene, so dass die Seiten nur so dahinfliegen. Natürlich spielen auch Emotionen eine große Rolle, die ebenso ihren Platz finden. Es ist eine typische Familiengeschichte mit vielen Höhen und Tiefen, sowie historischen Persönlichkeiten, die im Glossar nochmals beschrieben werden.


    ***


    Dieser Roman ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Roman nicht gleich Roman ist. Eine sehnsuchtsvolle, wie bezaubernde Familiengeschichte, in der sich auch noch Spannung verbirgt, findet man nicht so häufig. Natürlich findet auch die Liebe ihren Platz, ebenso wie Trauer und Frustration. Die Autorin bedient sich der gesamten emotionalen Palette, was die Geschichte leicht lesbar und zugänglich macht. Die Protagonisten wirken sehr menschlich und gut durchdacht. Sie handeln nachvollziehbar und auch das Setting wurde sehr gut dargestellt.
    Mir hat dieser Reihenauftakt sehr gut gefallen, so dass ich mir den bereits erschienenen Nachfolgeband auf jeden Fall besorgen werde.

  15. Cover des Buches Das erotische Talent meines Vaters (ISBN: 9783406615283)
    Björn Kern

    Das erotische Talent meines Vaters

    (21)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Das war nix. Wenn ich auf einer Buchseite eine Handlung erfahre und dann über x Gedanken und Beobachtungen lesen muss, die sich aufgrund der Handlung oder auch unabhängig davon machen lassen, und ich erst auf der nächsten Buchseite erfahre, wie der Kern der Geschichte weiter geht, dann ist mir das zu blöd. Kurzum: Die Haupthandlung ist mir zu zerstückelt und unterbrochen von Gedanken und Beobachtungen. Ich konnte nach 30 Seiten immer noch keine Idee der Geschichte entdecken.
  16. Cover des Buches Zeit der Schwestern (ISBN: 9783404193196)
    Tanja Huthmacher

    Zeit der Schwestern

    (42)
    Aktuelle Rezension von: ramona_liest

    Caro freut sich für zwei Wochen zu ihrer Familie an den Bodensee zurückzukehren und den 70. Geburstag ihrer Mama zu feiern. Sie kommt früh genug an um noch bei einigen Details zur Vorbereitung zu helfen und fotografiert auch während der Feier, aber leider entdeckt sie auch ein Geheimnis, dass alles durcheinanderwirbelt. Das stimmt sie nachdenklich und sie grübelt über ihr Leben und die bisherigen Entscheidungen nach, bis sich nach und nach eine Vision in ihr festigt die sich richtig und gut anfühlt. Aber kann sie einen Neuanfang wagen?
    Caro ist eine sympathische Protagnoistin. Sie ist ruhig und genau in dieser Weise erfährt man nach und nach ihre Geschichte, unaufdringlich aber authentisch. Sie fügt sich trotz ihrer langen Abwesenheit nahtlos in die Familie ein, nimmt ihre Rolle als große und kleine Schwester war und steht ihren Eltern auf Augenhöhe gegenüber. Sie geht bedacht vor und relektiert ausreichend, was aber keine vor kurzem erlernte Eigenschaft ist, wenn man auf die sozialen Kontakte blickt, die sich nach Jahrzehnten noch gerne an sie erinnern. Ein unaufgeregter Roman über die Überraschungen des Lebens und einer Protagonistin, die man gern im Freundeskreis hätte!

  17. Cover des Buches Landgericht (ISBN: 9783442746491)
    Ursula Krechel

    Landgericht

    (66)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Buchvorstellung von meinem Blog schreibgewitter.

    Die Sprache sticht. Entweder ins Auge oder ins Ohr, je nachdem, ob man zum Buch oder Hörbuch greift. Ich habe mich für Letzteres entschieden. „Landgericht“ klingt etwas sperrig, doch hat es nicht lange gedauert, bis mich der Roman für sich eingenommen hat, auch wenn Inhalt und Stil durchaus mit dem Titel harmonieren. Keine Komfortlektüre. 

    Die Autorin Ursula Krechel hat eine Sprache gewählt, die zugleich distanziert und ganz besonders nah, unmittelbar, ja intim wirkt. Der Duktus mutete bisweilen kühl, juristisch, formal an, da er mit einer ungeheuer detaillierten Beobachtung einhergeht und zugleich außergewöhnlich präzise Bilder für die Schilderung nutzt, fühlt sich der Leser ganz dicht am Geschehen, am inneren wie äußeren. Diese Kombination sorgt für eine hohe Intensität.

    „Ich bin in einer Mitläuferfabrik gelandet.“

    Die Themen machen wütend. Richard Kornitzer, promovierter Jurist, zu Zeiten der Weimarer Republik im Amt eines Richters, kehrt nach dem Krieg aus Cuba nach Deutschland zurück. Der nächste Satz wird schwierig, denn würde ich sagen, Kornitzer wäre Jude, entspräche das nicht der Wahrheit. Die Nazis und ihre antisemitische Vernichtungsideologie haben ihn zum Juden gemacht, obwohl er selbst keiner sein wollte und sogar Protestant geworden ist.

    Das mag als kleines Detail erscheinen, ist es allerdings nicht. Die Zuweisung einer einzigen Identität für eine andere Person ist ein signifikantes Merkmal der großen totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts, nicht nur dem der Nazis. Auch in Stalins und Maos Reichen wurde so verfahren, immer mit dem Ziel, Menschen aus der Gesellschaft auszuschließen, ihrer Rechte zu berauben, einzusperren, zu quälen und zu töten.

    „Die Geschichte war ein Krater.“

    Es gehört zu den großen Vorzügen dieses Romans, dass Krechel einen Protagonisten gewählt hat, der dem Vernichtungsapparat entkommen konnte und wieder zurückgekehrt ist. Diese Rückkehr nach Deutschland steht am Anfang des Romans, der Weg zu seiner Flucht aus dem so genannten „Dritten Reich“ wird als Rückblick im Romanverlauf geschildert. Zunächst einmal geht es um die Ankunft in der ehemaligen Heimat.

    Dort hat Kornitzers Frau Claire ausgeharrt. Sie ist aus der Sicht der Nazis „arisch“, durch ihre Heirat mit Kornitzer jedoch belastet, sodass sie keinen Organisationen beitreten kann, was Voraussetzung für ihre Berufsausübung wäre. Claire Kornitzer ist eine sehr moderne Frau, sie leitet eigenständig eine GmbH, ist erfolgreich, selbstständig, stark und dennoch dem Übel der Nazis  hilflos ausgeliefert, denn sie muss Firma und berufliche Tätigkeit aufgeben.

    Nach dem Krieg und der Gründung eines demokratischen Deutschlands ändern sich manche Dinge nicht unmittelbar zum Guten. Die während der Weimarer Republik bereits erreichte Modernität war durch die gesellschaftliche Steinzeit im Hitlerregime so weit zurückgedreht worden, dass es lange Jahre dauern sollte, ehe der einmal verlorene Stand wieder erreicht wurde. Das ging ganz erheblich zu Lasten der Frauen. Krechel hat das in ein wunderbares Bild gefasst:

    „Es schmerzte sie, als wäre sie an einem anderen Zeitufer stehengeblieben und das Schiff wäre ohne sie abgefahren. Ja, hätte ihr den Zutritt verweigert, nur weil sie eine Frau war. Und was hieß nur? Die Frau eines Landgerichtsdirektors. Jetzt klang es in ihren Ohren wie Hohn.“

    Die Kinder der Kornitzers, Georg und Selma, werden gerade noch rechtzeitig nach England geschickt und entgehen so einem schrecklichen Schicksal im Hitlerreich. Auf der Insel haben sie allerdings ebenfalls mit Widrigkeiten zu kämpfen, was den Roman übrigens brandaktuell macht, wenn etwa von „unbegleiteten Minderjährigen“ die Rede ist, die aus Syrien, Afghanistan oder anderen Regionen nach Deutschland fliehen.

    In seiner Heimat und sieht sich Kornitzer auf allen Ebenen Widrigkeiten ausgesetzt. Beruflich setzt ihm zum Beispiel die skandalöse Behandlung von Philipp Auerbach heftig zu, privat ist es ein extrem schwieriges Unterfangen, die Familie wieder unter einem Hut zu versammeln. Diese Dinge entwickelt Krechel in ihrem typischen Stil vor den Augen des Lesers, der mitgerissen werden kann, wenn er sich darauf einlässt.

    Die „Stunde Null“, der „Neuanfang“ ist eben geprägt von vielen Kontinuitäten, die rückwirkend ebenso verblüffen wie auch verstören. Vor allem der latente, unterschwellige oder auch offene Antisemitismus, das Fortdauern von NS-Ideologie und Denkweise in juristischen (und anderen) Bereichen des Staates und die Hilf- und Wehrlosigkeit der Opfer, insbesondere der Juden, sind eigentlich unfassbar.

    „Es rüttelte an seinem Rechtsempfinden wie eine eisige Sturmböe.“

    Eine ganz besonders bedrückende Episode ist die so genannte „Irrfahrt der St. Louis„, ein Dampfer, der vollgestopft mit jüdischen Flüchtlingen aus dem Reich Cuba angelaufen hatte. Touristenvisa wurden plötzlich nicht mehr anerkannt, nur wenige der Notleidenden wurden von Bord gelassen, der Rest harrte auf dem Schiff zunächst zwischen Cuba und den USA, später von der Küste Kanadas aus, ehe die St. Louis wieder nach Deutschland zurückkehrte.

    Dieser auch aus der Gegenwart sattsam bekannte Vorgang, der den Eindruck verstärkt, dass manche Dinge sich eben doch wiederholen, ist auch in anderen Werken behandelt worden. Der kubanische Autor Leonardo Padura hat ihn in seinem Roman „Ketzer“ aufgegriffen und aus Sicht von Einwohnern Havannas geschildert. Für Kornitzer wird Cuba aber zum Rettungsanker, eine ihm sehr fremde Welt.

    „Tage, mit heißer Nadel aneinandergestichelt, sich gegenseitig überlappend. Ein Sandmückenschleier sirrt in der Luft über der dösenden Bucht. Klares, blaues Licht. Licht, von ruhiger Eindringlichkeit, das einen blass und bleich erscheinen ließ.“

    Mir haben an dem Buch sehr viele Aspekte ganz besonders gefallen. Neben der eindringlichen Sprache vor allem die Vielschichtigkeit der angesprochenen Themen, die Rückblenden und kurzen Ausflüge in Seitenhandlungen, die zusammengenommen auf nachdrückliche Weise aufzeigen, wie die Opfer des NS-Regimes auf verlorenem Posten kämpften, als es darum ging, angemessen entschädigt und anerkannt zu werden. Der Krieg mochte 1945 beendet worden sein, sein verheerendes Wirken dauerte weit darüber hinaus an

  18. Cover des Buches Faserland (ISBN: 9783462301465)
    Christian Kracht

    Faserland

    (396)
    Aktuelle Rezension von: Sophia-liest

    Der namenlose Ich-Erzähler reist durch Deutschland bis in die Schweiz, ohne Ziel oder Plan. Auf jeder seiner Stationen begegnet er alten Bekannten, es hält ihn jedoch nie lange an einem Ort. Zwischen Alkohol, Drogen und Parties lässt er seine Gedanken laufen. Er weiß nicht, was er vom Leben möchte, vielleicht Veränderung, Hauptsache raus aus den traditionellen, gesellschaftlichen Zwängen und Normen.

    Das Buch wurde mir von einer Freundin empfohlen, die es als Lehrerin mit ihrer Oberstufenklasse gelesen hatte. Ich kann dem Buch jedoch nichts abgewinnen und bin froh, dass ich es nicht zu meiner Abiturzeit lesen musste. 

    Die Geschichte an sich hört sich erstmal spannend an, ich habe jedoch selten ein Buch mit einem so unsympathischen Erzähler gelesen. Es ist mir nicht wichtig, dass die Protagonisten allesamt sympathisch sind, das ist auch meist nicht möglich, aber hier hat es die Handlung massiv gestört. Die Handlung ist eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die der Erzähler oft unter Alkohol- und Drogeneinfluss erlebt. Zu Beginn trifft er auf Sylt eine alte Bekannte, bereits hier zeigt sich die ich-bezogene und arrogante Art des Erzählers. Er unterhält sich nur ungern mit ihr, nimmt jedoch die Einladung zu Drinks und Champagner gerne an. Lieber denkt er von oben herab über die Personen nach, denen er begegnet. Er betrachtet die Menschen eher als lose Bekanntschaften. Wahrscheinlich aus wohlhabendem Elternhaus stammend, scheint er auch keinem Beruf nachzugehen, denn er kann durch Deutschland reisen, wie er gerade Zeit und Lust hat.

    Auf knapp 200 Seiten wird viel erzählt, aber irgendwie doch nichts, weil alles inhaltslos wirkt. Hätte das Buch mehr Seiten gehabt, hätte ich es abgebrochen, weil mir einfach die Handlung gefehlt hat. Vielleicht bietet das Buch als Schullektüre mehr Interpretationspotenzial, aber für mich war es leider gar nichts und ich kann es nicht weiterempfehlen.

  19. Cover des Buches Vango - Zwischen Himmel und Erde (ISBN: 9783423715478)
    Timothée de Fombelle

    Vango - Zwischen Himmel und Erde

    (37)
    Aktuelle Rezension von: simonfun
    Zu viele Handlungsstränge, zu viele Einzelgeschichten, zu viele Charaktere machen die Geschichte fast zu einer Qual. Vango, der Übermensch, kann alles alltägliche, aber keine Zusammenhänge interpretieren. Das machte mich ungeduldig, ja fast schon agressiv beim Lesen. Wann geht's denn endlich inhaltlich weiter? Wozu die vielen Protagonisten? Diese ständige Hinhalterei hat mich von Band 2 ferngehalten.
    Wie auch immer - für einen Band 1 als Einleitung enttäuschend!
  20. Cover des Buches Das Wasser so kalt (ISBN: 9783897054349)
    Anja Jonuleit

    Das Wasser so kalt

    (19)
    Aktuelle Rezension von: Tagor
    Scheinbar zufällig hingeworfene Personen, die erst einmal nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, verweben sich zu einem stimmungsvollen, am Bodensee spielenden Kriminalroman. Die Stimmungen am See kann auch der "ortsunkundige" Leser nachvollziehen. Nachvollziehbare Handlungen und lebendige Charaktere. Sehr spannend.
  21. Cover des Buches Hafenweihnacht (ISBN: 9783981464313)
    Jakob Maria Soedher

    Hafenweihnacht

    (4)
    Aktuelle Rezension von: Lilith79

    Schielin's 6. Fall spielt zur Adventszeit und wie in den Vorgängerromanen schafft der Autor es von Anfang an die Atmosphäre einer Jahreszeit und des Bodensees und ihrer Bewohner perfekt einzufangen. Alles ist trist und kalt und nass und nur die Aussicht auf Weihnachtsmarkt und Adventsstimmung sorgt für etwas Wärme im Leben der Menschen. In dieser Atmosphäre wird eine besonders bizarre Leiche aufgefunden, abgelegt und festgefroren auf einem Steg, nachdem das Opfer offenbar zuvor in den Bodensee geworfen worden war.

    Im Laufe des Falls müssen Schielin und sein Team herausfinden, wer der Tote eigentlich war und wie es zu seinem Tod kommen konnte. Dabei zeigt sich der Kriminalfall etwas weniger konfus als im 5. Teil, als er mich nicht 100% überzeugen konnte, auch wenn auch hier wieder viele Verdächtige und Nebenpersonen auftauchen von denen nicht klar ist was für eine Rolle sie für den Fall spielen (wenn überhaupt). Aber gerade das gemächliche Ermittlungstempo und die Konzentration auf die Charaktere und die Ortsbeschreibungen rund um den Bodensee machen die Krimis rund um Kommissar Schielin für mich aus.

    Wie immer zeichnet der Krimi sich hierbei vor allem durch die liebevoll gezeichneten Charaktere aus, über die man mit jedem Buch etwas mehr erfährt und durch die eher altmodisch anmutende Sprache, die den Büchern einen nostalgischen Touch verleihen (der dann gerne abrupt unterbrochen wird, wenn dann plötzlich doch mal Facebook oder Xing erwähnt wird).

    Für mich war dieser 6. Teil wieder einer der stärkeren Teile dieser Reihe. Als Nachteil wenn man viele Teile der Reihe liest, ist vielleicht zu nennen, dass sich viele Elemente doch stark wiederholen (Lebendkrippe mit Esel, Treffen mit dem Nachbarn, ...), andererseits sind das ja gerade Dinge, die dazu führen, dass man sich in den Büchern gleich wieder "zu Hause " fühlt. Trotzdem sollte sich der Autor vermutlich überlegen wie er langfristig wieder etwas mehr frischen Wind in die Reihe bringen kann.

  22. Cover des Buches Die Schwestern vom See - Neue Wege (ISBN: 9783734110856)
    Lilli Beck

    Die Schwestern vom See - Neue Wege

    (22)
    Aktuelle Rezension von: gaby2707

    Auerbach am Bodensee 2023:

    Rose König steckt voll in der Planung ihrer Hochzeit mit ihrem Nico. Heute wird sie auch endlich ihre Schwiegereltern kennenlernen. Bis am Polterabend etwas ans Licht kommt, was Nico ihr verschwiegen hat. Rose geht jegliches Vertrauen verloren und sie löst die Verlobung. Ihr nun Ex-Verlobter setzt sich in seinen Sportwagen und wird bei einem Unfall schwer verletzt. Haben die beiden doch noch eine gemeinsame Zukunft?

    Auch zwischen Iris und ihrem Noch-Ehemann Christian kriselt es gewaltig. Warum unterschreibt er nicht endlich die ihm schon lange vorliegenden Scheidungspapiere?

    In den Büchern der Pension sieht es nach der Pandemie, wo alles still stand, nicht rosig aus. Es müssen neue Ideen her. Rose schafft es immer wieder neue Gäste anzulocken und neue Konzepte auszuarbeiten. Die Familie tut alles um den Konkurs des Gästehauses zu vermeiden.

    Einzig die Konditorei mit Café blüht unter der Leitung von Annemarie immer mehr auf. Aber was hat ihre Stiefschwester Charlotte aus Wien im Sinn, als sie für einen Kurzbesuch mit Tochter Elisabeth vorbei kommt?


    Die Geschichte um die Familie König knüpft hier nahtlos an Band 1, der mir schon so gut gefallen hat, an. Dabei werden auch immer wieder vergangene Begebenheiten kurz angesprochen, was für diejenigen, die mit Band 2 beginnen, sehr wertvoll ist. Mir hat es aber mehr Spaß gemacht, die Familie ab der ersten Seite immer besser kennenzulernen. Mir sind diese so sympathischen Menschen, die alle sehr authentisch und real rüber kommen, ganz schnell ans Herz gewachsen und ich konnte es kaum abwarten, sie weiter in ihrem Leben zwischen Privatem und Geschäftlichem begleiten zu können.

    Genau wie in Band 1 ist der Erzählstil von Autorin Lilli Beck hier so fesselnd, spannend und äußerst unterhaltsam, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen und mal eine Pause machen wollte. Trotzdem war auch diese Geschichte viel zu schnell ausgelesen. Und ich bin froh, dass ich mich zügig wieder an den Bodensee träumen kann, da Band 3, leider der letzte aus dieser Reihe, schon vor mir liegt.

    Ich fand es auch hier wieder so schön zu lesen, wie die Familie zusammen hält, egal was kommt. Wie sie gemeinsam alle Höhen und Tiefen gemeinsam durchleben, nach Lösungen suchen und sich gegenseitig unterstützen.

    Auch hier ist mir, wenn die Sprache auf die Konditorei kommt, wieder das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Die vielen Torten, Kuchen und Pralinen würde ich so gerne mal probieren. Selbst backen werde ich auf alle Fälle mal die Malakofftorte, deren Rezept ich am Schluss des Buches bekomme.


    Eine weitere liebevolle, faszinierende und abwechslungsreiche Geschichte der Familie König vom Bodensee, so voller Leben und Zuversicht, so leicht und doch auch tiefgründig. Ich freue mich schon sehr darauf, wie sie alle dem Glück entgegen gehen.

  23. Cover des Buches Bodensee - Touristischer Reiseführer (ISBN: 9783929228663)
    Wolfgang Kootz

    Bodensee - Touristischer Reiseführer

    (4)
    Aktuelle Rezension von: Berit
    Solider und ansprechender Reiseführer! Alle wichtigen Infos und viele Tipps sind drin. Fühlte mich nach der Lektüre gut und ausführlich über den Bodensee informiert.
  24. Cover des Buches Per Deadline Mord (ISBN: B01F26K4KM)
    Janette John

    Per Deadline Mord

    (16)
    Aktuelle Rezension von: Trikerin
    Cover:
    Das passt zum Buchtitel.Die Spritze im Vordergrund sagt schon aus,dass es etwas mit Medizin zu tun hat

    Zum Inhalt:
    Heidelberg:
    2001 stirbt eine junge Mutter weil sie kein Spenderherz bekommen konnte. Sie hinterläßt einen Ehemann und 2 kleine Kinder.
    Konstanz  14 Jahre später:
    Eine junge bildschöne Frau stürzt vom Münster.War es Selbstmord? Oder würde sie gestossen?
    Die Polizistin Nadine Andres und ihre Kollegen ermitteln in dem Fall.
    2 ähnlich gelagerte Fälle kommen zutage.
    Die Frauen sind bildschön und rothaarig. 
    Die Fälle sehen zwar unterschiedlich aus aber die Ermittler suchen Verbindungen.Bei den Recherchen stoßen sie auf die Firma ELA Transplant.Diese hat sich das Ziel gesetzt ,Menschen die auf ein Spenderorgan angewiesen sind schneller zu versorgen.
    Daraufhin wird Nadine Andres verfolgt und überfallen.Der Täter droht ihr.Sie soll mit den Ermittlungen aufhören.
    Dem Team wird schnell klar,dass sie in ein Wespennest gestochen haben.
    Sie sind Organhandel auf der Spur.Organisiertes Verbrechen im großen Stil.Das Team ackert sich durch ein Labyrint aus Lügen und Betrug.Sie kommen in sehr gefährliche Situationen. 

    Mein Eindruck:

    Ein aufwühlendes Buch.Man wird nachdenklich.Hoffen wir daß solch eine kriminelle Energie keine Chance hat.
    Es ist flüssig und gut geschrieben.Sehr gut recherchiert.
    Aber für einen Thriller hätte ich mir mehr Spannung gewünscht.Für mich war es ein sehr guter Krimi.Langeweile kommt nicht auf.
    Mir hat es aber sehr gut gefallen.Es ist lesenswert.
    Dafür 4 Sterne

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