Bücher mit dem Tag "böhmen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "böhmen" gekennzeichnet haben.

143 Bücher

  1. Cover des Buches Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (ISBN: 9783596510979)
    Milan Kundera

    Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

     (1.160)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Milan Kunderas "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" manifestiert sich als ein meisterhaftes Werk, das nicht nur den politischen Rahmen des Prager Frühlings einfängt, sondern auch tief in die Essenz menschlicher Gefühle eindringt. Diese Erzählung entfaltet sich als eine Symphonie von Leben und Liebe, durchtränkt von einer atmosphärischen Brillanz, die selbst den anspruchsvollsten Leser fesselt.

    Kundera webt die Charaktere in ein psychologisches Gewebe, das die Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen auf einzigartige Weise enthüllt. Tomas, Teresa, Sabina und Franz werden zu lebendigen Gefährten auf einer Reise durch die Abgründe ihrer eigenen Seelen. In der geschickten Darstellung ihrer Ambivalenzen und inneren Kämpfe erkennt man Kunderas meisterhafte Fähigkeit, das Emotionalste im Menschen zu erforschen.

    Die Erzählstruktur, die narrative Geschicklichkeit mit philosophischer Tiefgründigkeit verbindet, fordert intellektuell heraus, ohne dabei die emotionale Resonanz zu vernachlässigen. Kundera platziert die Schicksale seiner Charaktere in einem philosophischen Kontext, der existenzielle Fragen hervorruft und den Leser dazu inspiriert, über die eigene Existenz nachzudenken. Diese Kombination aus persönlicher Geschichte und philosophischer Reflexion erzeugt eine kraftvolle emotionale Wirkung.

    Kunderas Sprache, präzise und dennoch poetisch, verleiht dem Text eine Eleganz, die die Gefühlswelt der Geschichte subtil einfängt. Die Nuancenreichtum seiner Prosa ermöglicht es, komplexe Gedanken und Gefühle mit einer Intensität zu vermitteln, die den Leser berührt und mitnimmt. Die emotionale Tiefe, die in jeder Zeile schwingt, spricht direkt zum Herzen.

    Die thematische Vielfalt des Romans, von der Liebe bis zu den politischen Intrigen, wird mit einer bemerkenswerten Ausgewogenheit behandelt. Kundera umgeht geschickt jegliche Simplifizierung und erlaubt dem Leser, in den vielfältigen Facetten menschlicher Existenz zu schwelgen, ohne dabei die emotionale Verbindung zu verlieren.

    "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" ist nicht nur ein literarisches Meisterstück, sondern auch eine emotionale Reise. Milan Kundera hat ein Werk geschaffen, das nicht nur den Verstand anspricht, sondern auch das Herz tief berührt. In diesem Buch verschmelzen literarische Genialität und emotionale Resonanz zu einem unvergesslichen Leseerlebnis, das die zutiefst menschlichen Aspekte der Existenz feiert.

  2. Cover des Buches Wo die Nacht beginnt (ISBN: 9783442381388)
    Deborah Harkness

    Wo die Nacht beginnt

     (507)
    Aktuelle Rezension von: Ilona67

    Klappentext

    Ihre Liebe ist stärker als jede Regel, stärker als die Zeit und das Leben selbst. Doch als Diana und Matthew im elisabethanischen London angekommen sind, werden sie auf eine harte Probe gestellt. In einer Welt der Spione und der Täuschung muss Diana einen Tutor finden, der sie in der fortgeschrittenen Hexenkunst unterweist, während Matthew unfreiwillig mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Und welche Rolle spielt der enge Kreis von Matthews Freunden, die einst die geheimnisvolle »Schule der Nacht« gründeten und ihre gemeinsame Zukunft bedrohen? 


    Ich fand die Kapitel teilweise etwas in die Länge gezogen und Matthew hat mich am Anfang etwas gernervt mit seiner besitzergreifenden Art. Für eine moderne Frau ist das schon etwas schwierig dieses Machogehabe nachzuvollziehen und Diana hat da meiner Meinung eine wahnnsinss Geduld erwiesen. Interessant fand ich die Entwicklung ihrer Krafte und ihres Drachen. Dabei hätte diese Reise in der Vergangenheit auch abgekürzt werden können. Philippe hat dagegen mein Herz erobert und ich kann Ysabeaus Verlust daher wirklich nachvollziehen. Galloway tut mir ein wenig leid und ich bin daher gespannt wie der dritte Teil sein wird.

    Alles in allem finde ich die Serie bisher nicht schlecht, habe allerdings auch schon besseres gelesen. Trotzdem will man natürlich wissen wie es weitergeht und damit werde ich wohl am Ball bleiben, zumal auch eine Neuerscheinung um die Tochter von Diana und Matthew ansteht und ich bin halt immer furchtbar neugierig. Also werde ich mir diesen Band dann wohl auch zulegen der jetzt nach all den Jahren nach dieser Reihe erscheinen wird.

  3. Cover des Buches Krabat: Roman (ISBN: 9783522202343)
    Otfried Preußler

    Krabat: Roman

     (1.920)
    Aktuelle Rezension von: Garnik

    Kurzmeinung: Das Buch Krabat ist ein schönes Buch aber an den meisten Stellen ist es etwas langweilig.

    Ist okay

    Cover: Mich hat das Cover auf dem ersten Blick direkt angezogen daher finde ich das Cover sehr schön.

    Meinung: Ich finde, das Buch ist gut geschrieben. Aber die Spannung ist an den meisten Stellen nicht hoch genug . Mir hat das Buch nicht so gut gefallen, weil ich schwarzer Magie nicht gut finde da ich sehr Gläubiger Christ bin. Dadurch hat es mir nicht so viel spaß gemacht das Buch zu lesen. Trotzdem würde ich das Buch an Menschen empfehlen,die gerne Fantasie Bücher lesen.


  4. Cover des Buches Die Hure und der Spielmann (ISBN: 9783732562763)
    Thomas Ziebula

    Die Hure und der Spielmann

     (29)
    Aktuelle Rezension von: unclethom
    Der Klappentext:

    Liebe, Krieg und Mordintrigen in einem chaotischen Zeitalter – für alle Fans von DER MEDICUS

    Stockholm, 1618. Die Kaufmannstochter Kristina Thott flieht vor einer Zwangsheirat. Ein Schiffbruch verschlägt sie nach Deutschland – und mitten hinein in die Wirren des 30-jährigen Krieges. Um zu überleben, muss die junge Frau Wege gehen, an die sie nicht einmal in ihren schlimmsten Träumen gedacht hat: Sie wird Mätresse eines Offiziers. Als Kristina sich in den Spielmann Tonda verliebt, scheint das Glück zum Greifen nahe. Was sie nicht ahnt: Tonda ist durch ein Gelübde an einen fanatischen Jesuitenpater gebunden und in geheimer Mission unterwegs. Sein Auftrag: Königsmord.
    Quelle: https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/historische-romane/die-hure-und-der-spielmann/id_3342267



    Der Autor:

    Ich kam in Düsseldorf zur Welt. Angeblich konnte man am Tag meiner Geburt den Rhein zu Fuß überqueren – auf Eis. Tatsächlich stört mich Kälte nicht halb so sehr wie Hochsommerhitze.
    Mein Geburtsort ist mir bis heute ein Rätsel: Meine Eltern waren Wenden, sprachen Wendisch, wenn wir Kinder sie nicht verstehen sollten, lebten in einem wendischen Dorf in der Niederlausitz. Dort habe ich auch die prägenden Jahre meiner Kindheit verbracht. Mein Vater arbeitete für einen westlichen Nachrichtendienst und geriet ins Visier der Stasi. Um dem Bautzener Zuchthaus zu entgehen, ließ er alles stehen und liegen und floh mit uns, seiner Familie, in den Westen. Entwurzelung – eine der Erfahrungen, die mich zum Schreiber gemacht haben.
    Meine Jugend verbrachte ich im badischen Murgtal und in Karlsruhe. Mein Hassfach im Gymnasium: Mathematik. Meine Lehrerin in der zwölften Klasse wandte uns während des Unterrichts meistens den Rücken zu und bekritzelte die Tafel mit allerhand Formeln. Mitten in der letzten dieser viel zu vielen Mathestunden stand ich auf und ging.
    Auf dem Bau, unter badischen und italienischen Maurern, lernte ich, dass fünf Bier so viel wie ein „Vesper“ seien, nur dass man dann noch nichts dazu getrunken habe. Als Hähnchenbrater träumte ich wochenlang von der Hölle: Nacht für Nacht durchquerte ich einen fabrikgroßen Grill, in dem sich an unendlichen Spießen ungefähr eine Millionen Hähnchen drehten. Als angehender Krankenpfleger stand ich vor dem Bett einer sterbenden Greisin und hörte, als sie mein Alter erfuhr, wie sie seufzte: „Zwanzig? Gott! Mir ist, als wäre es gestern gewesen, dass ich zwanzig war.“
    Das ging mir mächtig unter die Haut und ich dachte mir, man sollte seine Lebenszeit verdammt gut nutzen, wenn sie einem 60 Jahre später, im Rückblick, so kurz vorkommt.
    Als Kind erzählte ich mir und meinen Geschwistern Geschichten gegen Angst, Einsamkeit und Ohnmacht. Meine ersten Texte stammen aus frühster Jugend – Gedanken, Erlebtes, Gedichte. Vor allem letztere schrieb ich mit Leidenschaft und würde gern auch heute noch ausschließlich Verse basteln; doch von irgendetwas muss man ja leben.
    Als Prediger in Kärnten schrieb ich Predigten, als Diakon in einem Schwarzwaldort Verse und Theaterstücke für den Gottesdienst und für meine Arbeit mit Kindern und jungen Leuten. Als Sozialpädagoge betrieb ich eine Schreibwerkstatt in einer psychosomatischen Klinik für Menschen in Lebenskrisen. Als Trauerredner in Dortmund ließ ich mir die letzten Lebenstage und -stunden von Verstorbenen schildern und verfasste unzählige Trauerreden. Nach und nach fand ich so zum Schreiben als Beruf.
    Das erste Honorar zahlte mir eine Bank, in deren Räumen ich anlässlich einer Vernissage zwei meiner Gedichte vortrug. Noch einmal zum Mitschreiben – eine Bank zahlte für Gedichte! Ich jedenfalls bin bis heute ihr dankbarer Kunde.
    Zum Dauerschreiber machte mich die pure Not: Ich zog ins Ruhrgebiet – und fand mich unter 1500 anderen arbeitslosen Sozialpädagogen wieder. Damals war ich bereits Vater von drei Kindern – inzwischen sind es vier – und Geld musste her. Also schrieb ich Arztromane und ab 1997 die Einsatzberichte des berühmten G-man Jerry Cotton aus Manhattan.
    1999 engagierte mich der unbezahlbare und niemals genug zu preisende Michael Schönenbröcher, Lektor in der Heftromanabteilung von Bastei-Lübbe, als Hauptautor für die Fantasy-Serie „Maddrax“. 2001 fanden meine Leser, ich hätte den Deutschen Phantastik-Preis als bester Autor verdient und nominierten gleich noch zwei meiner Romane für eben diesen Preis.
    Fantasy schreibe ich noch immer gern, doch inzwischen habe ich meine Leidenschaft für historische Romane entdeckt. Und inzwischen lebe ich mit meiner Frau wieder in der Gegend von Karlsruhe.

    Quelle: http://www.thomas-ziebula.de/autor/


    Die Rezension:

    Eine Story um das Thema Zwangsheirat und Königsmord. Eine rasante Abenteuergeschichte die mich vor allem durch die sehr schöne Schreibweise des Autors überzeugt hat.
    Schon auf den ersten Seiten gelang es dem Autor mich abzuholen und zu fesseln. Kein einfaches Unterfangen bei einem Buch mit nahezu 700 Seiten, aber für mich war es spannend und unterhaltsam und das ohne irgendwelchen unnötigen längen.
    Schön bunt sind die Schauplätze beschrieben und es ist als wäre man dort vor Ort gewesen und würde diese kennen. Besonders beeindruckend waren für mich auch die Figuren und Dialoge die lebendig und glaubhaft wirkten.
    Das Buch ist lebendige Geschichte, gut recherchiert und die Fiktive Story darin erscheint als wäre es ein Teil der reellen Geschichte.
    Das Buch konnte mich gut unterhalten und es fiel nicht leicht das Buch an die Seite zu legen.
    Mich hat das Buch vor allem auch neugierig gemacht auf den Autor und was er noch geschrieben hat. Ich denke, dass ich mich demnächst auch weiteren Titeln aus seiner Feder widmen werde.
    Für mich waren das in der Summe 4 von 5 Sternen.
  5. Cover des Buches Der Trafikant (ISBN: 9783036959092)
    Robert Seethaler

    Der Trafikant

     (506)
    Aktuelle Rezension von: stefan182

    Inhalt: Als der Gönner von Franz Huchel und seiner Mutter stirbt, muss der siebzehnjährige Franz eigenes Geld verdienen. Dafür schickt in seine Mutter nach Wien, zum Trafikanten Otto Trsnjek. Dort angekommen übt sich Franz aber nicht nur in die Arbeit eines Trafikanten ein; er verliebt sich auch – in die rätselhafte Anezka. Außerdem lernt er den bekanntesten Kunden der Trafik näher kennen: Sigmund Freud. Allerdings: Nicht alles ist positiv in Wien; die Nationalsozialisten greifen langsam, aber sicher nach der Macht…

    Persönliche Meinung: „Der Trafikant“ ist ein historischer Coming of Age-Roman von Robert Seethaler. Erzählt wird die Handlung von einem auktorialen Erzähler, der aber meist in die Perspektive von Franz Huchel schlüpft. Franz ist, gerade zu Beginn der Handlung, ein eher unbedarfter Jüngling, der lediglich den dörflichen Mikrokosmos kennt und von der Donaumetropole Wien überwältigt ist. Mit der Zeit – vor allem durch seine beiden „Ersatzväter“ Otto und Sigmund Freud – reift er heran, wächst über sich hinaus und lernt, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ein kleines Highlight sind für mich dabei die Dialoge, die Franz mit Sigmund Freud führt. Freud tritt hier nicht als verknöcherter, ernster Professor auf, sondern gibt dem jungen Franz handfeste, praxisnahe Ratschläge für dessen Leben (Die Szenen mit Freud werden meist mit einem Augenzwinkern erzählt). Generell ist der Erzählstil von „Der Trafikant“ poetisch und leichtfüßig, sodass der Roman sich flüssig lesen lässt. Der historische Hintergrund, vor dem die Handlung erzählt wird, ist die Eingliederung Österreichs in das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938. Diese Eingliederung, zu deren Fortgang mehrfach Querverweise im Roman gemacht werden, wird stimmig in die Handlung eingefügt. Hierzu nur so viel: Die Eingliederung – und damit einhergehend der offene Nationalsozialismus/der Antisemitismus in Wien – wird nicht ohne Konsequenzen für die Protagonisten von „Der Trafikant“ bleiben. Insgesamt ist „Der Trafikant“ ein kurzweiliger historischer Coming of Age-Roman, der zudem insbesondere durch seinen historischen Kontext eine große Tiefe besitzt. 

  6. Cover des Buches Tyll (ISBN: 9783499268083)
    Daniel Kehlmann

    Tyll

     (298)
    Aktuelle Rezension von: Dirk_Walther1

    Das Buch fängt stark an (erstes Kapitel). Das war es dann aber auch. Man hofft, es wird sich alles raffiniert fügen - tut es aber nicht. Alles inhaltsleer. Was-passiert-dann-Literatur. Keine unerwarteten Twists, obwohl sie naheliegend sind (z.B. hätte Tyll seinen Vater ja listig retten können). Fäden werden nicht wirklich wieder aufgenommen (z.B. Buch des Vaters. Oder was war damals im Wald passiert (Mehl/Esel/Kopf). Geschichtliches wird nicht vermittelt, nachempfindbar gemacht. Hin und wieder gelingen starke szenische Beschreibungen, aber sie entwickeln keinerlei Tiefe oder einen relevanten Bezug zu anderen Teilen. 

    Daniel Kehlmann gibt selbst die Erklärung, warum Tyll trotzdem vom Feuilleton so gelobt worden ist: S. 286 (Paperback),  "Ihm fiel die weiße Leinwand ein. Sie hing in seinem Thronsaal und hatte ihm zunächst viel Freude gemacht. 'Sag den Leuten, dass dumme Menschen das Bild nicht sehen, sag ihnen, nur Hochwohlgeborene sehen es, sag es einfach, und du wirst ein Wunder erleben.'" 

    Letzter Satz im Buch: ...streckte sie die Zunge heraus." - ich habe das Gefühl, hier streckt uns Daniel Kehlmann die Zunge raus. Reingefallen. 


  7. Cover des Buches Das Vermächtnis der Wanderhure (ISBN: 9783426513880)
    Iny Lorentz

    Das Vermächtnis der Wanderhure

     (721)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Maries Zeit als Wanderhure scheint vorbei und mit ihrem Michel hat sie eine kleine Tochter. Sie erwartet bereits ihr zweites Kind und das passt ihrer Erzfeindin Hulda überhaupt nicht. Diese hat schon sechs Töchter und muss nun einen Jungen zur Welt bringen. Marie wird entführt und die Kinder vertauscht und so bleibt Michel zurück und glaubt, dass Marie tot ist. Diese wiederum irrt umher und wird nach Russland verschleppt. Sie trifft auf Feinde und Freunde. Iny Lorentz Reihe über die Wanderhure ist überall beliebt und jeder Band kommt auf die Bestsellerlisten. Ich fand es langweilig, sehr einfach geschrieben und sehr leichte Kost. Wer über die Historie etwas erfahren will sollte Sabine Weigand, Brigitte Riebe, Rebecca Gablé oder Ulrike Schweikert wählen. Wer einen leichten Roman mit leichtem erotischen Touch sucht, soll ruhig die Wanderhure wählen.

  8. Cover des Buches die Kastellanin (ISBN: 9783828996984)
    Iny Lorentz

    die Kastellanin

     (786)
    Aktuelle Rezension von: UlrikeBode

    Das Cover passt toll zu Buchreihe. Die Protagonisten sind sehr detailliert beschrieben und in ihren Charakteren toll ausgearbeitet.

    Die Autorin hat mich sehr gefesselt mit ihrem Schreibstil, aber auch mit ihren ausführlichen Beschreibungen von Emotionen, Handlungen und Örtlichkeiten. Aber sie vermag es auch ihren Protagonisten Leben einzuhauchen, schreibt realistisch und dadurch sehr authentisch.

    Es geht um eine unglaublich starke Frau, die nicht an den Tod Michaels glaubt und sich als Merketenderin auf die Suche nach ihm macht. 

    Macht und Gier spielen wieder eine große Rolle, Intrigen werden gesponnen, doch Marie lässt sich nicht beirren.

    Man taucht förmlich in eine andere Welt hinein, begleitet Marie, fiebert mit und möchte sie einfach unterstützen in ihrem Vorhaben.

    Der Spannungsbogen steig sehr schnell, was am Anfang etwas zäh begann, steigert sich sehr schnell und bleibt bis zum Ende spannend.

    Ich kann hier nur eine klare Leseempfehlung geben, denn diese Geschichte hat Suchtpotential.


  9. Cover des Buches Europareise (ISBN: 9783958620483)
    Diverse

    Europareise

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Edelstella

    Einfach wunderbar diese Europareise bekannter Autoren, erschienen beim Audio-Verlag, hörbar auf 8 CD's, besprochen von bekannten Synchronstimmen.


    Der Hörgenuß dieser Reise ist von ganz besonderer Art:

    Da umgarnt mich Goethe voller Romantik und entführt mich nach Italien, insbesondere nach Rom und Neapel und ich kann es riechen und sehen und fühlen. Barenberg nimmt uns mit und wir nehmen ihm den Goethe ab, er ist es gar. Wunderbar.

    Stefan Zweig hat mich besonders mit der Beschreibung der Großartigkeit von Oxford gefangengenommen und ich möchte einfach da mal hin. Till Hagen hat das gut umgesetzt und mich träumen lassen. Bei Zweig wünsche ich mir immer, auch über so eine wortgewaltige Sprache zu verfügen.


    Und dann eine Reise nach Norwegen auf den Spuren Nansens, besser gesagt auf seinen Schneeschuhen. Welch positive Lebenseinstellung, was für ein Elan und wie großartig die Schneewelt dort beschrieben wird. David Nathan hat hier seine Stimme geliehen. So frisch wie der Schnee selbst.


    Ich fand auch Heines Ausflug nach Polen sehr gut. Das Land aus Sicht des einfachen Bauern und deren Verhältnis zu den Edelleuten und wiederum deren Stellung zu Frankreich und Rußland.

    Sehr wissenswert und wertschätzend. So wie es Heines Art war!


    So kann man immer weiter schwärmen, auch wenn man Dickens durch Frankreich begleitet und sich so manches Schmunzeln nicht verkneifen kann.


    Was haben diese großen Menschen für Strapazen auf sich genommen und trotzdem sind sie an ihnen gewachsen und wir dürfen die jeweiligen Zeiten und Sehenswürdigkeiten durch ihre Augen betrachten und oft geben sie Raum, uns ein eigenes Bild zu machen.

    Ein Kulturgenuß der Lust macht, den nächsten Zug zu nehmen und hinaus in die Welt zu schreiten und der Neugier auf weitere Werke der großen Erzähler/innen macht.

    Selbst der Umkarton der CD's ist sehr elegant gestaltet, zeigt er doch meines Erachtens eine Bühne mit Vorhängen für den nächsten Aufzug! Ich vergebe 5 Sterne und eine klare Empfehlung, wenn man ein besonderes Geschenk für einen verehrten Menschen braucht.



  10. Cover des Buches Die Abenteuer des Sherlock Holmes (ISBN: 9783150205952)
    Arthur Conan Doyle

    Die Abenteuer des Sherlock Holmes

     (204)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Ein Skandal in Böhmen 


    Eine delikate Angelegenheit wird an Sherlock Holmes herangetragen: ein kompromittierendes Foto befindet sich im Besitz von Irene Adler, die von Holmes immer nur als "die Frau" bezeichnet wird. Ein hochrangiger Adliger bitte ihn darum, das Foto wieder zu  beschaffen, um einer Erpressung vorzubeugen. Watson (frisch verheiratet) ist zufällig zugegen und hilft seinem Freund, seinen ungewöhnlichen Plan auszuführen. Allerdings hat Holmes nicht mit der Raffinesse "der Frau" gerechnet... Ein schöner Clou am Ende und ein guter Einstieg, in dem man Holmes Maskeraden schon gut kennenlernt ★★★★

     

    Der Bund der Rothaarigen


    Mr. Wilson sucht Sherlock Holmes auf, der er plötzlich eine doch lukrative und einfache Stellung verloren hat - und sich die Hintergründe nicht erklären kann. 

    Eine humorvolle und kuriose Geschichte, die mich anfangs sehr merkwürdig vorkam, ich aber dann doch recht schnell auf die Lösung gekommen bin, weil es diese Art von Kriminalfall in Filmen gab. Wahrscheinlich mit dieser Geschichte als Vorlage :) ★★★★



    Ein Fall geschickter Täuschung 


    Hier gibt ein verschwundener Bräutigam einige Rätsel auf. Kurz vor der Hochzeit verlassen ist die Braut todunglücklich und erhofft sich von Holmes, dass er ihn wieder findet. Keine aufregende Geschichte mit einer einfachen Erklärung, die mich aber doch überrascht hat. ★★★



    Der Mord im Tale von Boscombe 


    Holmes und Watson machen sich auf den Weg ins Boscombe Tal. Der erste Mordfall in den Kurzgeschichten bisher und nach den Indizien steht für Scotland Yard fest, dass der Sohn seinen Vater umgebracht hat. Aber die Ermittlungen ergeben schnell, dass einiges daran nicht zusammenpasst. Interessant aufgezogen mit einer guten Auflösung. Ich bemerke, dass Holmes doch öfter mal spöttelt bzw. einen gewissen Humor hat, das war ich bisher in den Adaptionen gar nicht gewohnt! ★★★★



    Fünf Apfelsinenkerne 


    Nach dem Erhalt von 5 Apfelsinenkernen sterben Onkel und Vater des jungen John Openshaw. Als er selbst ebenfalls solche Kerne per Post erhält, wendet er sich Hilfe suchend an Holmes. Die Lösung war etwas unbefriedigend und insgesamt eine etwas schwächere Geschichte. ★★



    Der Mann mit der Schramme 


    Direkt zu Beginn wird man mit den berühmt / berüchtigten Opiumhöhlen in London zu dieser Zeit konfrontiert. Um einem Freund zu helfen begibt sich Dr. Watson in eines dieser schrecklichen Etablissements und steckt direkt schon in einem neuen Fall mit Sherlock Holmes. Das mysteriöse Verschwinden eines Mannes gibt einige Rätsel auf. Ich fands eine amüsante Geschichte, auch wenn ich schon etwas zu schnell auf die Lösung kam. ★★★★



    Die Geschichte des blauen Karfunkel 


    In einer auf der Straße verlorenen Weihnachtsgans wird ein höchst seltener und teurer Edelstein gefunden. Für Holmes durch den bizarren Fundort ein höchst eigentümlicher Fall, den er natürlich aufzuklären versucht - vor allem, da dieser seltene blaue Stein vor einigen Tagen gestohlen worden ist. Eine amüsante Geschichte die wortwörtlich von einem zum anderen führt - und schließlich natürlich auch zum Täter. ★★★★



    Das gesprenkelte Band 


    Diese Geschichte ist mir wohl bekannt - ich glaube, auch eine der bekannteren? Jedenfalls wusste ich alles schon im voraus, was aber der vergnügsamen Aufklärung keinen Abbruch getan hat. 

    Eine junge Lady bittet Holmes um Hilfe, da vor einiger Zeit ihre Zwillingsschwester kurz vor der Hochzeit ums Leben kam - und sie nun befürchtet, in die gleiche Situation und vielleicht zu Tode zu kommen. Der herrische Stiefvater scheint hier von Anfang an verdächtig... 

    Diese Geschichte mag ich sehr und hab sie wieder total genossen! ★★★★★



    Der Daumen des Ingenieurs 

    Dr. Watson erzählt von seiner kürzlichen Heirat und dem Auszug aus der Baker Street im Sommer 1889. Als ein Patient bei ihm hereinschneit mit einer äußerst abstrusen Geschichte, bringt er ihn sogleich zu Holmes, der sich dieser natürlich annimmt. Irgendwie interessant, aber auch nicht so wirklich spannend. ★★★



    Der adlige Junggeselle 


    Hier gibt eine verschwundene Braut Rätsel auf. Eine Heirat in den höchsten Kreisen, über die sogar in den Zeitungen berichtet wird, lässt den Bräutigam Lord Robert St Simon in der Baker Street aufschlagen. Denn seine frisch angetraute Frau ist unter ungewöhnlichen Umständen plötzlich verschwunden - und natürlich kann Holmes alsbald das Rätsel lösen. ★★★


    Die Beryll-Krone  


    Ein Bankier ist in wahrer Not, denn die Beryll-Krone, die er zu hüten geschworen hat, wurde gestohlen - und auch noch sein Sohn scheint unter starkem Verdacht zu stehen. Sherlock Holmes allerdings ist wie immer nicht überzeugt, auf die offensichtlichen Details zu achten, sondern tiefer zu gehen und genauer hinzuschauen. Ein verzwickter Fall mit einer Auflösung, die mich dann doch nicht wirklich überrascht hat. Trotzdem unterhaltsam! ★★★★


    Die Blutbuchen


    Die Anstellung zur Gouvernante scheint eine junge Dame sehr zu befremden, weshalb sie Holmes um Hilfe zur Entscheidung bittet. Eine sehr seltsame Anfrage, die eigentlich nichts mit detektivischem Spürsinn zu tun hat - doch Holmes ahnt schnell, dass hier mehr dahintersteckt. 

    Der Fall war etwas verzwickt und für einen kurzen Moment auch leicht unheimlich. Mir hat er sehr gut gefallen und man konnte bei der Auflösung auch selber etwas mit rätseln! ★★★★★


    Mein Fazit

    Insgesamt war ich manchmal tatsächlich ein bisschen enttäuscht. Es ist natürlich schwierig, wenn man so viele verschiedene Übersetzungen liest, ich hab mir hier teilweise Bücher unterschiedlicher Ausgaben ausgeliehen - und ich glaube, dass hier auch viel verloren gehen kann wenn man nicht das Original liest. 

    Ich kenne viele der Geschichten als Hörspiele aus dem Maritim Verlag mit Christian Rode und Peter Groeger als Sprechern, die super gemacht sind, aber auch kleine Abweichungen zu den Originalen haben. Die aber auch oft noch die Spannung erhöhen und etwas ausbauen. 

    Vielleicht war ich hier deshalb manchmal etwas von der Kürze irritiert, aber ich freu mich trotzdem auf die weiteren Geschichten - sind auf jeden Fall immer wieder kleine Highlights dabei.

  11. Cover des Buches Die Feuerbraut (ISBN: 9783426509616)
    Iny Lorentz

    Die Feuerbraut

     (189)
    Aktuelle Rezension von: makama
    Deutschland in 30jährigen Krieg. Die junge Irmela von Hochberg muss zusammen mit ihrem Vater und anderen Leuten vor den Schweden fliehen.....
    Doch sie fallen den Feinden in die Hände, nur durch einzigartige Gehör des Mädchens kann sie sich und einige andere retten:...
    Das wird ihr zum Verhängnis ....
    Soche Fähigkeiten kann nur eine Hexe haben..... Auch Neid und Missgunst tragen dazu bei, dass der Prior des Klosters von Lexentahl sie nun verfolgt ....Seineh  schöne Nichte hatte nämlich nicht so viel Glück und ist den marodierenden Banden zum Opfer gefallen.....
    und fürchterlich entstellt worden.
    Sie wird zum OPfer seines düsteren Ränkespiels.....
    Nicht ganz unschuldig daran sind auch Irmelas Stiefgroßmutter Helene  und deren Tochter Johanna, die gerne das Vermögens des Mädchens hätten.....
    Fazit und Meinung:
    Die Geschichte spielt mitten im 30jährigen Krieg und auch die Ererignisse und Intrigen spielen eine wichtige Rolle in den Roman, für mich manchmal zuviel....
    Auch die vielen Mitwirkenden, die zum Glück hinten aufgelistet sind, machen es nicht einfacher.
    Manchmal lässt auch die Spannung ein wenig zu wünschen übrig.
    Die meisten Charaktere, gerade Irmela, abe auch ihre Magd und ABdur haben mir sehr gut gefallen.
    Von mir gibt es knappe 4 Sterne für dieses Buch.

  12. Cover des Buches Das Wintermärchen (ISBN: B00CEMZJNK)
    William Shakespeare

    Das Wintermärchen

     (22)
    Aktuelle Rezension von: sansol
    Leontes, König von Sizilien hat seinen besten und langjährigen Freund Polixens, König von Böhmen, zu Besuch. Aus heiterem Himmel verdächtigt er seine Frau Hermione ein Verhältnis mit Polixenes zu haben und niemand schafft es, ihn von diesem Gedanken abzubringen. Das Unheil nimmt seinen Lauf und findet erst viele Jahre später seine Auflösung.

    Wie bei vielen Stücken von Shakespeare fällt es mir am Anfang schwer die Geschichte nachzuvollziehen. Leontes‘ Verhalten lässt mich nur absolut irritiert die Augen rollen. Aber lässt man sich einmal ganz einfach auf die Story ein so wird man gut unterhalten. Shakespeare stellt die Charaktere in ihrem Verhalten schlüssig dar und führt gekonnt nach einigen Wirren zum guten Ende hin. Logische Fehler wie z.B. dass das Reich Böhmen keine Küste hat betrachte ich als künstlerische Freiheit (oder damals mangelnde Information).

    Zwar durchaus eine Leseempfehlung aber primär eine Bühnenempfehlung!!
  13. Cover des Buches Sherlock Holmes (ISBN: 9783958701571)
    Arthur Conan Doyle

    Sherlock Holmes

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Lena0297
    Sherlock Holmes gehört zu den Büchern, die jeder mal gelesen haben sollte...nun in diesem Fall sollte jeder zumindest mal eine Geschichte gelesen haben und sich nicht nur auf die ganzen neuen Verfilmungen berufen. So ein Sammelband bietet sich daher immer an, auch wenn ich eher einen mit allen Geschichten empfehlen würde.
  14. Cover des Buches Die silberne Burg (ISBN: 9783596183395)
    Sabine Weigand

    Die silberne Burg

     (41)
    Aktuelle Rezension von: november2014

    Klapptext:

    Anno 1415: Hätte der Medicus eine Frau sein dürfen?Sie ist Ärztin, sie ist Jüdin, und sie ist auf der Flucht vor ihrem brutalen Ehemann: Sara hat viele Geheimnisse, die sie vor den Gauklern verbirgt, mit denen sie 1415 den Rhein entlang zieht. Auch der junge Ritter Ezzo schweigt über den Auftrag der ungarischen Königin, der ihn zu den Gauklern geführt hat. Und der irische Mönch Ciaran bewahrt in seiner Harfe das Vermächtnis des Ketzers John Wyclif, das die Kirche unbedingt vernichten will.Alle drei geraten auf dem Konzil von Konstanz in Machtintrigen, die sie in große Gefahr stürzen. Denn sie hüten ein Geheimnis, das die Welt von Kaiser und Papst erschüttern kann.

    Meinung:
    Ein sehr gut recharchierter historischer Roman. Trotz dessen ist mir der Einstieg recht schwer gefallen, da es sich, wie ich finde, am Anfang sehr gezogen hat. Dennoch hat gelohnt weiterzulesen, denn es wurde noch ziemlich spannend. Interessant fande ich, dass das Judentum viel hervorgehoben wurde. Auf Bräuche und Sitten wurde eingegangen und natürlich auf die schon damals bestehende Judenverfolgung. Was ich sehr erschreckend fande. Dazwischen werden immer wieder Heilanweisungen und Briefe in Original Wortlaut eingeschoben. Hat mir gut gefallen, obwohl es sich natürlich schwer lesen ließ.

    Sara als eine der Hauptprotagonisten war mir von Anfang an symphatisch. Ich habe so oft mit ihr mitgelitten und mitgefiebert. Ritter Ezzo mochte ich auch sehr gerne, auch wenn er am Anfang arg naiv war. Der einzige der 3 Hauptprotagonisten den ich nichts abgewinnen konnte, war Ciarian.

    Am Ende findet sich ein ausführlichen Glossar über das Judentum und das Nachwort über die Entstehung der Geschichte, die sehr interessant war.

    Fazit:
    Es war mal wieder ein sehr schöner und spannender historischer Roman. Kann man auf jeden Fall weiterempfehlen.

  15. Cover des Buches Die Teufelsbibel (ISBN: 9783838703862)
    Richard Dübell

    Die Teufelsbibel

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Sommerkindt
    Die Geschichte ist interessant ja aber viel zu langatmig.
    Mal abgesehen davon entführt der Autor den Leser in eine dunkle brutale Welt, in der das Wohlergehen der Menschen auf dem Wohlwollen anderer beruht. Weder die Kirche noch das normale Volk scheint den geringsten Begriff von gut oder böse zu haben bzw. nur in geringen Mase.
    Anfangs ist man von den vielen Protagonisten überfordert. Erst im Laufe der Geschichte klamüsert sich heraus wer wohin gehört.
    Wer historische Romane mag kann ich dieses Buch nur empfehlen alle anderen nur wenn sie grad Langeweile haben und mal in eine andere Zeit eintauchen will.
    Und die Geschichte hat eine wirklich überraschende Wendung.
    Es werden mehrere Handlungsbögen aufgebaut, was auch daran liegt das sich die Geschichte so zieht. Aber wenn man erstmal Blut gleckt hat bleibt man dran. Man braucht einfach nur einen sehr langen Aten.

  16. Cover des Buches Narrenturm (ISBN: 9783423262798)
    Andrzej Sapkowski

    Narrenturm

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Beyerling

    Ich bin voreingenommen. Nicht nur wegen der Hexer-Reihe. Andrzej Sapkowski ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren. Wegen seines ironischen Schreibstils, wegen seiner zutiefst authentischen Charaktere, wegen der philosophischen Grundhaltung, dass sich Gut und Böse schwer trennen lassen und seit dieser Reihe: wegen seiner unglaublich intensiven historischen Recherche. Ich habe viele historische Romane gelesen, die ihre Sache gut machen. Bei Sapkowski erscheint es mir, als wäre er persönlich dabei gewesen. Dabei kommt das Ganze nicht als Sachbuch rüber - man spürt einfach hinter jeder Beschreibung, hinter jedem Dialog, dass Sapkowski ein umfassendes Bild von der Zeit und allen Beteiligten Charakteren hat. Auch den Zeitgeist fängt er ein wie kein anderer. Die pragmatische Grundhaltung vieler Charaktere, die Schroffheit, aber auch den Sprachwitz des einfachen Volkes. Von der Geschichte brauche ich gar nicht erst anzufangen: der Protagonist ist komplex und sympathisch, der Plot spannend und (so viel sei verraten) mystisch. Nicht nur für Hexer-Fans: LEST ... DAS ... BUCH.

  17. Cover des Buches Die Hexe von Burg Weißenstein (ISBN: 9783865120816)
    Michael Seitz

    Die Hexe von Burg Weißenstein

     (16)
    Aktuelle Rezension von: unclethom
    Der Klappentext:

    Ein geheimnisvoller Ritter Ein dunkles Familiengeheimnis Eine faszinierende Frau Bayern im Spätmittelalter: Zwischen den Brüdern Albrecht und Christoph von Wittelsbach entbrennt ein Kampf um das Herzogtum Bayern-München. Lambert von Bärnstein, ein junger Ritter, gerät zwischen die Fronten dieses Krieges. Er verliebt sich in Anna, die in den Wäldern der Sumava untergetaucht ist. Die junge Frau steht unter dem Verdacht, eine Hexe zu sein. Auf der Suche nach dem Mörder seiner Mutter, gerät seine Welt aus ihren Fugen. Er muss erkennen, dass Freund und Feind manchmal nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Die geheimnisvolle Herrin von Burg Weißenstein zieht im Hintergrund die Fäden in einem Intrigenspiel. Erst als Anna spurlos verschwindet, erkennt Lambert die Wahrheit, doch es ist fast zu spät … - „In Zeiten wie diesen wird ein Mann schneller zum Verräter, als er es jemals für möglich gehalten hätte!“ .Die letzten Tage der Ritter - Ein Epos über Liebe und Krieg, Hoffnung, Wahrheit und Mut.
    Quelle: http://www.morsak-verlag.de/shop/article_9783865120816/Die-Hexe-von-Burg-Wei%C3%9Fenstein.html?sessid=RIiM4yt0HWz1rg0mVribqp5TdkjMxeTvsEbisuiqBRHhfrfjYaBHrDN8Mc40AEJX&shop_param=cid%3D1%26aid%3D9783865120816%26



    Der Autor:

    Von Geburt an habe ich das unverdiente Glück, ein Niederbayer zu sein. Die Vorteile sind mir durchaus bewusst. Aufgewachsen und zur Schule gegangen bin ich in einem kleinen Ort im Bayerischen Wald.

    Berufliches ...
    Im Brötchenberuf bin ich seit Mitte der Neunziger Jahre in der Gesundheits- und Krankenpflege tätig. Gelegentlich habe ich Seminare geleitet im Bereich De-Eskalationsmangement. Spezialisiert habe ich mich schließlich auf die Pflege behinderter Menschen sowie psychiatrisch Erkrankter.
    Seit kurzem arbeite ich im Bereich Case-Management.
    Mein berufliche Devise lautet: "Wir glauben Erfahrung zu machen, aber die Erfahrungen machen uns." (Eugené Ionesco/Vertreter des absurden Theaters)

    Privat ...
    Mittlerweile bin ich seit neun Jahren mit Elke zusammen. Wir haben zwei lebhafte Kinder, im Alter von fünf und drei Jahren. Seit ich Vater bin, weiß ich, was Reinhard May mit seinem Lied gemeint hat: "Keine ruhige Minute ist seitdem mehr für mich drin ..."
    Das Leben ist schön und anstrengend.
    Und hält immer Überraschungen bereit.

    Literarisches ...
    Meinen ersten Roman habe ich im Alter von elf Jahren geschrieben - damals natürlich über einen Indianerstamm. Schon früh begann ich mich für historische Stoffe zu interessieren. Im Laufe der Jahre stapelten sich die Manuskripte bei mir in der Schublade. Es war wohl meine Frau, die im Jahr 2006 ein solches Frühwerk von mir entdeckte. Sie war es schließlich, die mich dazu bewogen hat - nachdem ich fünf Jahre kein Wort mehr geschrieben hatte - es noch einmal mit einem Historischen Roman zu versuchen.

    Autoren, die mich geprägt haben ...
    Lion Feuchtwanger, James A. Michener, John Jakes, Harold Robbins, Stephen King, Günter Grass, Richard Dübell, Leon de Winter, Manfred Böckl, Rebecca Gablé, Ken Follett, Michael Wildenhain, Heinrich Böll, Karl May, Siegfried von Vegesack, Umberto Eco, Johannes Mario Simmel, Ludwig Ganghofer, Raymond Chandler, Jason Dark ... und viele andere!


    Im Jahr 2005 verlegte ich meinen Wohnsitz nach Wien. Die prächtige Metropole bietet Inspiration und jede Menge Möglichkeiten ...
    Quelle: http://www.michaelseitz.at/%C3%BCber-mich/




    Die Rezension:

    Der Autor legt mit seinem Erstling eine wirklich solide Premiere hin. Erstaunlich reif, die Schreibweise des Autors, so dass man meinen könnte er wäre schon ein alter Hase.
    Sehr plastisch sind die Schauplätze und auch die Figuren beschrieben, so dass mein Kopfkino schnell zu rattern begann.
    Ich fand mich schnell in die Story hinein und wurde fast ebenso schnell mitgerissen. Recht schnell kam Spannung auf, die dann bis zum Ende nicht nachließ. Besonders Fans des späten Mittelalters dürften hier ihre Freude haben.
    Ich fühlte mich zu jeder Zeit gut unterhalten und freue mich schon auf das was da noch folgen wird.
    Für dieses Buch von mir 4 von 5 Sternen.
  18. Cover des Buches Das Buch der lächerlichen Liebe (ISBN: 9783596113071)
    Milan Kundera

    Das Buch der lächerlichen Liebe

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Anna625

    "...und plötzlich schien ihm, dass im Grunde genommen alle Menschen nur zerflossene Linien auf Löschpapier waren, Wesen mit auswechselbaren Positionen, Wesen ohne feste Substanz; was aber schlimmer, noch viel schlimmer war: er selbst war auch nur ein Schatten all dieser Schattenmenschen, denn er hatte ja seine ganze Vernunft nur dazu verwendet, sich ihnen anzupassen."

    "Das Buch der lächerlichen Liebe" besteht aus sieben Kurzgeschichten. Diese werden lose miteinander verbunden, stehen jedoch in keinem festen Zusammenhang miteinander. Gelegentlich erhält der Leser das Gefühl, Figuren aus einer der vorherigen Geschichten wiederzuerkennen - sicher ist dies jedoch fast nie, bleiben die Protagonisten doch weitestgehend namenlos. Eines haben allerdings alle der Geschichten gemein: Sie tasten sich von verschiedensten Seiten über verschungene Pfade alle an das selbe Thema heran: an, wer hätte es gedacht, die Lächerlichkeit der Liebe. Die wirkliche Skurrilität und Absurdität wird in jeder Geschichte deutlich, führt letztendlich zu einem Gesamteindruck, der beinahe schon das Gefühl einer gewissen Nichtigkeit der Liebe zurücklässt.

    Der Schreibstil ist durchaus gehoben, manchmal poetisch, dennoch gleichzeitig oft nüchtern von außen betrachtend bis hin zu den Leser amüsiert und verschwörerisch einbeziehend. Man könnte also sagen, dass allein schon der außergewöhnliche Sprachstil mein Leseinteresse erweckt hat, lässt er sich doch insgesamt wirklich angenehm lesen. Auch die Länge der einzelnen Geschichten ist gut gewählt, und beides gemeinsam, Länge uns Stil, ermöglicht es, schnell das Interesse an und Mitgefühl für die gerade handelnden, durchweg sehr nachvollziehbar gezeichneten  Personen zu erwecken.

    Ich habe eine Weile gebraucht, um zu erkennen, was der Autor mit dem Buch insgesamt gesehen aussagen möchte. Die Geschichten für sich genommen, okay, verständlich, die Erkenntnis der "Gesamtbotschaft" stellte sich bei mir jedoch erst nach einer ganzen Weile ein und ist auch jetzt nach dem Lesen noch schwer in Worte zu fassen, weshalb ich an diese Stelle lieber darauf verzichte. 

    "Das Buch der lächerlichen Liebe" ist auf jeden Fall ein Buch, das es verdient, gelesen zu werden, und das vielleicht manchmal erfordert, sich zum Dranbleiben zu überreden (insbesondere eben aufgrund der Frage, worin die Gesamtaussage denn nun betseht), was sich letztendlich aber lohnt, da es zweifellos nachdenklich stimmt, wenn man ihm nur die Gelegenheit dazu lässt.

  19. Cover des Buches Des Teufels Maskerade (ISBN: 9783453528895)
    Victoria Schlederer

    Des Teufels Maskerade

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Federhalter
    Worum geht es hier eigentlich? Zugegeben, das herauszufinden ist so einfach nicht. Ein verkrachter Baron schlägt sich zusammen mit einem Otter und einem aufgelesenen Straßenjungen als eine Art k.u.k. Privatdetektiv durchs Leben. Er übernimmt den Auftrag, einen alten Bekannten vor einer Bedrohung zu bewahren. Kompliziert wird die Angelegenheit dadurch, dass der Otter das Ergebnis eines magischen Experimentes und in Wirklichkeit ein englischer Adeliger ist, die Bedrohung aus der tiefen Vergangenheit kommt und der Bekannte einmal als Agent für das k.u.k. Büro für okkulte Angelegenheiten gearbeitet hat. Außerdem ist er mit dem Baron durch eine gemeinsame Vorgeschichte verbunden, über die man besser nicht reden sollte. Irgendwie kommt auch noch eine Verschwörung gegen die Monarchie hinzu, wo offen bleibt, ob sie aus dem Diesseits oder dem Jenseits gesteuert wird. Um es gleich vorab zu sagen. Dieser Roman passt in keine Schublade. Er besitzt alle Elemente eines Thrillers, ist aber keiner. Die Bedrohung ist ein Nosferatu, aber das macht die Geschichte noch lange nicht zu einem Vampirroman der Trivialliteratur und glitzern kann der Vampir schon gar nicht. Bleibt also noch Phantastik. Aber nur, wenn man sie mit den Elementen eines historischen Romans verbindet. Wien und Prag im Sommer 1909. Da spielt die Geschichte. Die Spannung erreicht die Autorin in ihrem Erstlingswerk auf zwei Arten. Zum einen über die unklaren Verbindungen zwischen den handelnden Figuren und zum anderen durch die Präsentation der Fakten in einer Art Collage von Briefen, Tagebucheinträgen und mittellangen Dialogen. So wird das Bild immer deutlicher, aber nie deutlich genug, sodass der Leser nie in die Verlegenheit kommt zu sagen: "Jetzt habe ich es." Gute Dialoge zu schreiben ist schwer. Geistreiche Dialoge zu schreiben ist ungleich schwerer.Aaber gesitreiche Dialoge zu schreiben, ohne in Geistreicheleien stecken zu bleiben und die Neugier durch Wort und Witz weiter zu treiben, ist eine ganz hohe Kunst. Dazu kommen eine ungeheuer dichte und authentische Atmosphäre und fein ausgearbeitete Charaktere. Dieser Roman ist etwas für Liebhaber der Sprache mit einem Sinn für leichte Skurilitäten. Wer den klaren Plot liebt, wird womöglich enttäuscht sein, denn mit zunehmendem Fortgang der Handlung werden aus den Akteuren Getriebene, die nur noch glauben, das Heft des Handelns in der Hand zu halten. Am Ende der Geschichte wird dann doch klar: Es ist eine Phantastikgeschichte, aber vom Feinsten. Meine persönliche Bewertung ist an der obersten Grenze. Doch bei all diesen Vorzügen kann auch ich nicht über einige Schwächen im Plot am Ende des Romans hinwegsehen. Das - und nur das - kostet dem Roman den letzten Stern. Alles andere ist Lesegenuss pur
  20. Cover des Buches Die Täuferin (ISBN: 9783404180196)
    Jeremiah Pearson

    Die Täuferin

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Wenn ein amerikanischer Autor über das europäische Mittelalter schreibt, dann sei man immer vorgewarnt: Meistens bekommt man es nicht mit etwas zu tun, was auch nur ein kleines Bisschen dem europäischen Mittelalter ähnelt. Die Amerikaner kennen diese Epoche leider oft nur aus Hollywoods verzerrten, realitätsfernen Ritterfilmchen ... 

    Da ich mich jedoch sehr gerne mit der Renaissance, der Reformation und dem Bauernkrieg befasse, klang die versprochene Handlung auf dem Klappentext aber zu vielversprechend, um dieses Buch liegen zu lassen.

    Der erste Kritikpunkt ist der Titel: Die Protagonistin Kristina ist keine (Wieder-)Täuferin! Sie gehört zur (im Buch historisch inkorrekt dargestellten) Gruppe der Böhmischen Brüder. Mag sein, dass der Titel im englischen Original so nicht vorgesehen war, die Darstellung der genannten christlichen Gruppe bleibt jedoch trotzdem falsch.

    Es kommt aber noch viel härter: Im Buch werden deutsche Armeen dargestellt, die im Jahre 1517 irgendwo an der böhmischen Grenze gegen die Osmanen (die hier idiotischerweise nicht selten Türken genannt werden) kämpfen ... Allein: Es gab keinen Osmanenkrieg in Böhmen 1517, in welchen Truppen des Bischofs von Würzburg entsandt wurden! Völliger Unsinn!!! 

    Das aber ist nicht das Ende der Unstimmigkeiten: Denn Mr. Pearson lässt völlig ungeniert in diesem Krieg auch noch den Vater des späteren Bauernkriegsführers Florian Geyer, Ritter Dietrich Geyer von Giebelstadt und dessen fiktiven Reisigen Lud kämpfen. Dietrich Geyer starb 1492 als junger noch Mann. Er war zu dieser Zeit lange tot und zog nie als alter Haudegen gegen die Osmanen ins Feld.

    Weiterhin spricht Pearson die Pocken als Krankheit an, vor der jedoch hier eine ähnlich große Furcht wie vor der Pest zu herrschen scheint und die das Heilige römische Reich zu Beginn des 16. Jhd. pandemieähnlich heimzusuchen scheinen ... das ist aus keiner Quelle entnehmbar! Das Pockenthema wird dann auch relativ schnell völlig idiotisch: Denn eine der Figuren - ein osmanischer Offizier - erfindet doch tatsächlich 1517 die erste Pockenimpfung! ??? ... Sind wir bei Sketch History gelandet? 

    Von der fünfzehn Meter langen Schleppe des Fürsten Konrad und von "Magistraten", die Ketzer jagen, wollen wir erst gar nicht reden, ebenso wenig von dem agnostischen Hörigen Lud ... realitätsferner geht es alles nicht und noch nie habe ich mehr Bullshit auf einem Haufen über eine Epoche gelesen! 

    Da wurde nicht mal anrecherchiert. Mr. Pearson hat schlicht auf die Fakten gepfiffen und Fantasy als Wahrheit ausgegeben! Das wird besonders peinlich dann, wenn er zu erklären beginnt, und dabei Fehlinformationen gibt. Geschichtsverfälschung war immer schon eine sehr fragwürdige Methode, seine Sichtweise zu transportieren, egal ob die Sichtweise nun akzeptabel ist oder nicht!

    Darüber hinaus häufen sich unrealistische Verhaltensweisen von Figuren: Es ist zum Beispiel absolut unglaubhaft, dass die so friedliebende Kristina irgendwie angezogen ist von dem brutalen und mürrischen Lud, der bei ihrem ersten Zusammentreffen so brutal handelt, dass ihn Kristina danach realistischerweise absolut gemieden hätte ... 


    Sehr unrealistisches Buch. Eine interessante Anmerkung: Martin Luther wird im ganzen Buch gar nicht erwähnt. Und von der Renaissance und beginnenden Reformation ist auch nichts zu spüren.

    Keine Empfehlung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  21. Cover des Buches Bevor es Deutschland gab (ISBN: 9783404641888)
    Reinhard Schmoeckel

    Bevor es Deutschland gab

     (10)
    Aktuelle Rezension von: U_Vollmer

    Es ist mir ein Rätsel, wie es der Autor geschafft hat, für so eine Sammlung von oft schon auf den ersten Blick, erst recht aber bei genauerer Suche nach seinen Quellen, in vielen Fällen schon im Grenzbereich der Verschwörungsmythen (à la "erfundene Jahrhunderte") angesiedeltem offensichtlichem Unsinn einen Verlag zu finden. Wäre eigentlich ein Fall für eine negative Sternebewertung.

  22. Cover des Buches Pestgold (ISBN: 9781505551983)
    Jutta Ahrens

    Pestgold

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Nadine_Edel
    Ja, ich mag gerne historische Romane und ja, ich mag es lieber, wenn es um Personen geht, die tatsächlich gelebt haben. Aber: Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, obwohl die Personen allesamt fiktiv waren. Es ist wohl doch nur eine Sache der Umsetzung.

    Die Geschichte spielt in Janovice, einer kleinen Stadt, die mittlerweile zu Tschechien gehört. Wir befinden uns hier im 15. Jahrhundert, direkt die Pest vorüber ist. Die Bewohner des damaligen Dorfes waren einige der wenigen, die sich in die Höhlen im Umfeld zurück ziehen konnten und so lange gewartet haben, bis die Pest vorbei war. Als sie wieder in ihr Dorf zurück kehren, stehen sie vor der Armut. Es gibt nichts zu Essen und Gold besitzen sie auch nicht. Da findet plötzlich eine Magd ein wertvolles Schmuckstück. Sie ist nicht die Einzige, die einen solchen Fund macht. Nach und nach taucht immer wieder Gold und weiterer Schmuck auf, das dem Dorf ein Leben ohne Armut beschert. Aber es gibt Ärger im Dorf: Die einen glauben an Gott, die anderen - und es werden immer mehr - glauben an die böhmischen Sagengestalten, also auch an die weiße Frau, die anscheinend zusammen mit einem Troll, der im Wald lebt, den Wohlstand zurück nach Janovice gebracht hat.

    Ganz zu Anfang habe ich mich mit den fremden Namen und mit der gemächlichen Erzählweise des Buches sehr schwer getan. Nachdem ich aber die wichtigsten Dorfbewohner kennen gelernt hatte, konnte ich mich gut auf das Buch einstellen und habe mich sogar in Janovice heimisch gefühlt. Meine Lieblingsperson war Janek, der Burgvogt der Burg Arnstein und Martin, der Dorfpfarrer. Denn beide haben eine sehr herzliche Art und haben es überzeugend hinbekommen, gegen die damaligen Gegebenheiten anzugehen und das mit der Überzeugung, dass das, was sie tun, richtig ist.

    Der Erzählstil ist, wie ich oben bereits erwähnt habe, ziemlich gemächlich, was aber richtig gut zum Buch passt. Positiv aufgefallen ist mir, dass die Autorin die Personen in gleicher Weise hat reden lassen, wie sie sich damals wohl ausgedrückt hätten. Ich finde immer, dass dies einen Roman umso authentischer macht. Die fast 500 Seiten waren auf keiner Seite langweilig, weil immer wieder etwas Neues in Janovice passiert, so erwartet den Leser nicht nur das dörfliche Leben mit seinen Bewohnern, sondern auch noch Intrigen, Machtspielchen und leider auch einige Tote.

    Alles in allem ein wundervolles Buch, dass es einem vor Augen führt, dass man zusammenhalten muss um etwas zu erreichen und vielleicht auch andere Menschen so nehmen sollte wie sie sind.

    Die Autorin hat noch weitere Bücher geschrieben, die ich mit Sicherheit auch lesen werde. Wenn ihr mehr über sie erfahren möchtet, dann besucht doch mal ihren Blog. 
  23. Cover des Buches Nachts unter der steinernen Brücke (ISBN: 9783423140751)
    Leo Perutz

    Nachts unter der steinernen Brücke

     (46)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Der Roman enthält viele Einzelepisoden, die sich letztendlich zu einem Gesamtbild fügen. Zwischendurch kann es etwas schwierig werden, den Überblick zu behalten. Denn die einzelnen Kapitel springen zeitlich hin und her. Trotzdem ist das Buch für mich unbedingt lesenswert.
    Die Haupthandlung spielt in Prag zu Zeiten des Kaisers Rudolf II. und beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Kaiser und den Prager Juden. Zunächst geht es um Geld, das dem Kaiser fehlt, da er einen kostspieligen Lebensstil hat. Es werden zum Beispiel Kunstschätze aus dem europäischen Ausland angeliefert und im Garten der Burg Raubtiere gehalten. Es geht aber auch um eine Liebesgeschichte, die auf magische Weise erblüht und den Kaiser seine Regierungsgeschäfte vergessen lässt. 

  24. Cover des Buches Ich habe den englischen König bedient (ISBN: 9783518022955)
    Bohumil Hrabal

    Ich habe den englischen König bedient

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Nicolai_Levin

    Dies ist die Lebensgeschichte des Icherzählers, von dem Moment an, als er irgendwann in den 1920-ern als Pikkolo im Hotel "Goldenes Prag" seinen Dienst antritt. Er ist aufgeweckt und erkennt schnell, dass er reich werden will und wie er das mit üppigen Trinkgeldern anstellen kann. Fasziniert beobachtet er auf seinen Stationen als Kellner, wie Handelsvertreter, Börsianer, Offiziere und Politiker tafeln. In den Speisesälen und Séparées bekommt der Kleine (im doppelten Sinne klein: jung an Jahren und kleingewachsen) mit, wie sie essen, trinken und huren. Die Völlerei nimmt ihren Gipfel bei einem Staatsbesuch des abessinischen Kaisers, dem sein Gefolge ein Kamel brät, das mit Antilopen gefüllt ist, in denen ihrerseits Truthähne stecken, die mit Ei und Fisch vollgestopft wurden.

    Kurz vor dem Einmarsch der Deutschen verliebt sich die Hauptfigur, die mit Nachnamen Dítĕ heißt (was auf tscheschisch Kind bedeutet, was wiederum kein Zufall ist, wie so ziemlich nichts Zufall ist in diesem Buch voller Zufälligkeiten) in eine deutschstämmige Turnlehrerin, deren Vater ein Wirtshaus in Eger betreibt. Dank des deutschsprachigen Grabsteins seines Großvaters Johann Ditie geht er ebenfalls als halber Deutscher durch, nach eingehender Untersuchung durch die Rassenhygieniker der Nazis darf er heiraten. Die Deutschen beordern ihn in einen lauschigen Landgasthof, in dem Frontoffiziere Abschied von ihren Liebsten nehmen, ehe sie wieder in den Krieg ziehen müssen. Aufgrund eines Missverständnisses wird Dítĕ von der Gestapo verhaftet und misshandelt, aber bald wieder freigelassen. Kurz vor Kriegsende stirbt die Gattin bei einem Luftangriff, Dítĕ selbst wird von den Tschechen als Kollaborateur ins Gefängnis gesteckt - aufgrund mildernder Umstände (seine Gestapohaft!) aber nur für ein halbes Jahr. 

    Danach eröffnet er mit seinen Ersparnissen ein luxuriöses, flamboyantes Hotel in einem Steinbruch, ganz nach seinen Vorstellungen gestaltet, das glänzend läuft und internationale Gäste anzieht. Glücklich aber wird er dort auch nicht, und so ist er gar nicht traurig, als die Kommunisten das Hotel enteignen. Er selbst weist sich als Millionär in ein Internierungslager für Millionäre ein, einem Luxusgefängnis, in dem Bewachte und Wächter gemeinsam in höchster Bequemlichkeit einen drauf machen. Hier erkennt er, dass er (wie zuvor von den Deutschen) von den anderen Reichen nie als ihresgleichen angesehen wird, dass Reichtum und Anerkennung, wonach er immer gestrebt hat, ihn nicht glücklich machen.

    Stattdessen meldet er sich nach Auflösung des Lagers zum Dienst als Holzarbeiter auf der böhmischen Seite des Erzgebirges in einer Siedlung, aus der die deutschsprachige Bevölkerung vertrieben wurde. Gemeinsam mit einem Professor und einer schönen Arbeiterin aus einer Schokoloadenfabrik muss er Resonanzfichten für den Bau von Violinen und Celli fällen. Dabei lehrt der Professor der jungen Schönen Französisch und seine Lebensweisheiten.

    Nach Ablauf seiner Dienstzeit begibt er sich allein, nur von ein paar Haustieren begleitet, auf seine letzte Station. Als Straßenarbeiter muss er eine strategisch bedeutsame, aber praktisch völlig unbenutzte Straße im abgelegenen Böhmerwald in Stand halten. In der Einsamkeit findet er Glück und Erfüllung, einmal in der Woche geht er den weiten Weg ins nächste Dorf, holt sich seinen Lohn und kauft Vorräte und beglückt die Menschen im Wirtshaus mit Geschichten aus seinem Leben und mit den Erkenntnissen, die er durch den Professor erlangt hat. Hier beginnt er auch mit der Aufzeichnung seiner Lebensgeschichte - und damit endet der Roman.

    Ungeachtet seines etwas kruden Handlungsverlaufs und der vermeintlichen Form als mündliche Erzählung - alle Kapitel beginnen mit einem einleitenden: "Passen Sie auf, was ich Ihnen jetzt erzählen werde:" und enden entsprechend - ist der Roman sehr sorgfältig und mit Bedacht durchkomponiert. Die fünf Kapitel entsprechen den Akten des griechischen Dramas, die Abschnittsgrenzen sind sehr exakt gesetzt, und auch die Sprache, soweit das in der deutschen Übersetzung nachklingt, zeugt von großer stilistischer Virtuosität. Das surreale Motiv, das Hrabal selbst in seinem Nachwort als leitend benennt, finde ich nur in Einschränkungen wieder. Es fügt sich wohl alles ein wenig schräg, aber es geht zwar lustvoll, jedoch immer mit rechten Dingen zu, keine schmelzenden Uhren, schwebenden Äpfel oder brennende Giraffen! Nein, mit barocker bildhafter Wucht zeigt uns Hrabal, was sich in den feinen Etablissements zuträgt, und man bekommt direkt selbst Lust, sich ein saftiges Svíčková mit Schmettensauce zu bestellen, dazu ein Krügel jenes herrlichen Bieres aus Budweis oder Pilsen - und sich dann zwischen den Schenkeln einer liebeshungrigen Frau zu verlieren.

    Aber was will uns der Autor mit dieser wilden, turbulenten symbolträchtigen und melancholischen Lebensgeschichte eigentlich sagen? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Die einen haben in dem Buch eine Allegorie auf die Geschichte der Tschechoslowakei gesehen, eine Einschätzung, der ich skeptisch gegenüberstehe. Zuviel passt da nicht, zuviel, was dafür wichtig wäre, fehlt. Andere sagen, es sei ein Schelmenroman, und Bohumil Hrabals Dítĕ stehe in der Tradition von Eulenspiegel und Schwejk. Dem muss ich vehement widersprechen: Nicht alles ist eine Schelmengeschichte, nur weil es tschechisch geschrieben ist und irgendwie lustig! Hier wird niemandem der Spiegel vorgehalten, keiner entblößt oder übers Ohr gehauen (na ja, nur die Bahnreisenden ganz zu Anfang, deren Zug abfährt und die deshalb vergebens auf das Wechselgeld des Würstlverkäufers Dítĕ warten müssen). In dem Icherzähler finden wir keinen, der nur laviert oder die Schwächen des Systems ausnutzt. Im Gegenteil, er ist das Kind, das er im Namen trägt, und er spielt das Spiel der Großen sehr exakt mit. Wie alle in seiner Umgebung strebt er nach Reichtum und Anerkennung - und er ist erfolgreich damit! Seine Trinkgelder machen ihn letztlich zum Millionär, und er bedient als Kellner niemand Geringeren als den Kaiser von Abessinien.

    Für mich ist die Geschichte des Kellners Dítĕ vor allem ein Loblied auf das Individuum. Am Ende erkennt er, dass Geld und Ruhm nichts bedeuten, dass er nur aus sich selbst heraus und im Einklang mit sich selbst glücklich werden kann. Das mag für unsereinen etwas schwach wirken für die Essenz eines so wortgewaltigen Textes, es mag in unseren Tagen nach wenig klingen und nach kurioser Selbstverständlichkeit, in einer Zeit und einer Gesellschaft, in der sich jeder als Markenprodukt verkauft und auf Social Media sein eigener kleiner Star ist. Aber Hrabals Buch ist 1978 erschienen, zehn Jahre nach der Niederschlagung des Prager Frühlings, in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik, wo die kommunistischen Zensoren sorgsam auf Linientreue wachten. Und es ist in einem Land erschienen, in der die Gruppenzugehörigkeit seit Jahrhunderten eine größere Rolle spielte als anderswo: Protestant oder Katholik? Deutsch oder Tschechisch? Demokrat oder Kommunist? In einer Gesellschaft, in der jeder Knabenchor und jeder Hasenzüchterverein über Jahrzehnte hinweg in dreifacher Ausführung bestehen musste (Deutsch / Tschechisch / Jüdisch), ist das Loblied auf den Einzelnen vielleicht doch etwas ganz Besonderes. Und besonders ist dieses Buch zweifellos.

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