Bücher mit dem Tag "böll"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "böll" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Doktor Murkes gesammeltes Schweigen (ISBN: 9783462045802)
    Heinrich Böll

    Doktor Murkes gesammeltes Schweigen

    (31)
    Aktuelle Rezension von: mistellor

    Fünf Kurzgeschichten, bzw. Satiren , 1958 von Heinrich Böll geschrieben, sind in diesem Band gesammelt:

    Geschichte Nr.1  Dr. Murkes gesammeltes Schweigen

    Geschichte Nr.2  Nicht nur zur Weihnachtazeit

    Geschichte Nr.3  Es wird etwas geschehen

    Geschichte Nr. 4  Hauptstädtisches Journal

    Geschichte Nr. 5  Der Wegwerfer

    Geschichte Nr. 1 spielt in einem Radiosender nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Erzählung erzählt treffend von dem abartigen, selbstüberschätzenden Verhalten sogenannter Promis, ihrem Machtgehabe, und die kleinliche Rachegelüste der Leidtragenden. Die Satire könnte durchaus auch heute noch spielen, nur das Obrigkeitsdenken- und Verhalten hat sich verändert.

    Geschichte Nr. 2 ist wohl die bekannteste Satire von Heinrich Böll. Eine, durch den 2. Weltkrieg traumatisierte Frau möchte jeden Tag Weihnachten feiern. Erst versucht ihre Familie sie wieder zu Vernunft zu bringen, aber da sie tagelang gellend schreit, gelingt es ihr, dass die Familie nun jeden Abend Weihnachtslieder singt, Geschenke verteilt und das Weihnachtsmahl zu sich nimmt, bis nach und nach einer nach dem anderen aussteigt und sich durch Puppen ersetzen lässt. Die Geschichte wurde auch sehr erfolgreich verfilmt.

    Geschichte Nr. 3 erzählt von einem Angestellten, der mit allen Mitteln versucht die Anforderungen und Wünsche seines Arbeitgebers zu erfüllen. Erst ein Todesfall ermöglicht ihm seinen Traumberuf. Die Geschichte ist total überzogen.

    Geschichte Nr. 4 hat mir überhaupt nicht gefallen. Ein Oberst, der nicht akzeptieren kann, dass militärisches Denken und Handeln überholt sind, versucht diese Vorstellungen mit Hilfe der Politik wiederzubeleben. Eine böse und äußerst frauenfeindliche Satire.

     Geschichte Nr. 5 handelt von einem Rationalisierer, der am Ende auch sich selbst wegrationalisieren könnte. Die Satire verdeutlicht einerseits den Wert von Äußerlichkeiten und den geringen Wert von Arbeit und Leistung. Auch diese Erzählung könnte durchaus in unserem Jahrhundert spielen.

     

     

     

     

  2. Cover des Buches Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind (ISBN: 9783462050202)
    Heinrich Böll

    Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind

    (3)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Bölls Kriegsaufzeichnungen der Jahre 1943 und 1945. Kurze Notizen, die kurze Einblicke in das Kriegsgeschehen, das Leben im Lazarett und als Soldat bieten.

    Zugegeben, ich finde es immer etwas schwierig historische Dokumente, die nie für eine Publikation vorgesehen waren, zu bewerten. Denn Bölls Erlebnisse sind subjektiv. Man kann sie ihm schlecht absprechen, ebenso wenig wie man sie bewerten sollte und daher lasse ich das auch. Aber es bedarf ein paar Worte zur Art der Aufmachung dieses Werks. 

    Eine kurze Einführung und ein Nachwort rahmen die Aufzeichnungen ein und bilden einen roten Faden. Dazwischen finden sich Faksimiles von Bölls Notizbüchern und die entsprechenden Transkriptionen. So weit so üblich. Was das Buch allerdings ziemlich behäbig hat werden lassen, ist die Tatsache, dass die Annotationen nicht auf den entsprechenden Seiten erfolgten, sondern als Endnoten angebracht sind und dass auch nicht in Form von kleinen Nummern, sondern man hat schlichtweg, pro Seite, die Infos nachgestellt, die man für das Verstehen wichtig hielt. Allerdings ist mir die Auswahl dieser Infos ein Rätsel, denn mal werden Dinge ausufernd erläutertet und in Kontext gesetzt. Zu anderen Punkten fehlen Infos dann wieder komplett. Hier wäre eine Editionsinformation im Vor- oder Nachwort wünschenswert gewesen. Noch besser hätten sich die Annotationen auf der jeweiligen Notizseite gemacht, was bei der Wahl eines anderen Formats durchaus drin gewesen wär. Und last but not least, warum gibt es eigentlich kein Personenverzeichnis, wo man kurz nachschlagen kann, wer entsprechende Person ist? Auch dieser Zusatz hätte dem Buch gut getan. 

    Kurzum: Inhaltlich sicher interessant, die Aufmachung des Buchs hat das Lesen aber wirklich umständlich gemacht, daher vergebe ich "nur" drei Sterne (für diesen Aspekt).


  3. Cover des Buches Ansichten eines Clowns. Roman (ISBN: B0052TK5N6)
    Heinrich Böll

    Ansichten eines Clowns. Roman

    (55)
    Aktuelle Rezension von: Novella_Romana

    Verschlungen und geliebt. Das Buch hat mich direkt hineingezogen sodass ich jede Figurenemotion 1:1 mitgefühlt habe. Man möchte meinen, dass sich die Gesellschaft, speziell unter dem Gesichtspunkt der Religion, bis heute weiterentwickelt hat. Aber jeder, der vielleicht vom Land kommt und/oder Großeltern hat, die noch tief im Glauben verwurzelt sind wird wissen, dass das eigentlich nicht so ist.

    Absolut lesenswerter Klassiker!

  4. Cover des Buches Heinrich Böll (ISBN: 9783806236163)
    Jochen Schubert

    Heinrich Böll

    (1)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Diese Biografie gehört zu den nicht seltenen Fällen, dass der Autor die Fülle seines Materials und seiner Kenntnisse über den Gegenstand nicht bewältigen kann. Wer wissen will, ob Böll 1954 in Bad Wildungen oder Bad Wimpfen eine Lesung hatte, dem nützt dieses Buch. Dem, der sich dem Werk des Kölner Autors nähern will, nicht. Diesem sei das Buch von Ralf schnell empfohlen.
  5. Cover des Buches Der Zug war pünktlich (ISBN: 9783462300758)
    Heinrich Böll

    Der Zug war pünktlich

    (55)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Mit großer Eindringlichkeit wird in Bölls erster Buchveröffentlichung deutlich, wie der Zweite Weltkrieg schon getötet hat, bevor Sie "fallen". Die Hauptfigur, ein junger Gefreiter, fährt zurück an die Ostfront, er ahnt, dass es die Fahrt in den Tod sein wird. In seinen Gedanken rechnet er ab mit den Leiden und Entmenschlichungen des Soldatenlebens in Hitlers Wehrmacht. Am Ende hat die Geschichte für mich zuviel zeitgenössisches Pathos, aber der Anfang ist große Anti-Kriegs-Literatur.
  6. Cover des Buches Deutsche Literatur (ISBN: 9783625121428)
    Karl-Heinz Göttert

    Deutsche Literatur

    (4)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Das Buch gehört zu der Serie „Wissen auf einen Blick“, in der 100 wesentliche Aspekte eines Themas - hier eben Deutsche Literatur - auf je einer Doppelseite kurz dargestellt werden. Die Ausstattung ist hervorragend, das Buch ist gebunden, das Papier der Seiten hochwertig und, da glänzend, auch für die zahlreichen Abbildungen gut geeignet. Jede Doppelseite zeigt auf der linken Seite den Text, auf der rechten Seite eine -meistens farbige - Abbildung. Diese Abbildung ist auf der linken Seite neben der Überschrift noch mal klein abgedruckt, was harmonisch und ansprechend wirkt. Der Aufbau der Textseite ist immer gleich: Zuerst gibt es fast immer eine Kurzbiographie des Autors, dann eine Zusammenfassung des behandelten Werkes und in einer Box einige Hintergrundinformationen. Das Buch endet mit einer Zeitleiste, die die einzelnen Themen mit ihren Abbildungen noch einmal enthält und auch die literarischen Epochen darstellt. Dies ist alles gut gelungen.

    Wir reisen chronologisch durch die deutsche Literaturgeschichte, angefangen mit dem Hildebrandslied von 830, endend mit Julia Franks „Die Mittagsfrau“ von 2007. So lernt der Leser die wichtigsten Werke und Autoren der deutschsprachigen Literatur kennen. Nun ja, nicht alle - hier schon mein erster Kritikpunkt: auch hier (wie in ähnlichen Überblicken) wird leider Walter Kempowski mit keiner Silbe erwähnt. Günter Grass findet sich mit zwei Werken im Buch, Kempowski überhaupt nicht. Leider kein Einzelfall, was es nicht weniger unerfreulich macht.

    Mein anderer Kritikpunkt ist, daß sich die Informationen zu den meisten Werken und Autoren auf trockene Kurzbiographien und Nacherzählungen der Werke beschränken. Natürlich kann ein solches Format nicht ins Detail gehen, möchte das auch gar nicht. Das ist völlig in Ordnung und auch sinnvoll. Aber die Entscheidung, die meisten vorgestellten Werke einfach nur nachzuerzählen, führt dazu, daß das Besondere dieser Werke häufig verloren geht. Bei vielen literarischen Werken ist es nicht per se der Inhalt, der sie ausmacht. Es wird in den Hintergrundboxen zwar noch ein wenig zu Literaturströmungen, Zeiterscheinungen, Sprache oder anderen Besonderheiten erwähnt, aber aus Platzgründen bleibt dies sehr an der Oberfläche. Dies kann man zB an der Doppelseite über Faust I & II sehen. Diese Werke auf etwa einer halbe Seite zusammenzufassen, ist eine Herausforderung, der man kaum gerecht werden kann. Und so erfährt der Leser zwar in etwa, worum es in Faust I und II geht, mehr aber nicht. Die Hintergrundbox enthält drei Sätze zum Thema „Vom Faustischen als angeblichem Wesen der Deutschen“. Die ganze Bedeutung des Faust, die vielfältigen Themen, Hintergründe sind hier nicht mal annähernd eingefangen. Niemals würde ich nach der Lektüre dieser Doppelseite darauf kommen, Faust zu lesen und mich damit zu beschäftigen. Daß es auch anders geht, zeigt der Eintrag zu Büchners Woyzeck, in dem die Nacherzählung summarischer ist und mit Hintergrundinformationen verknüpft wird. Das war es, war ich mir von diesem Buch eigentlich erhofft hatte. Informationen, nicht Nacherzählungen.

    Auch die Lebensläufe sind oft wenig erhellend. Eine Jahreszahl reiht sich an die andere, eine Station an die andere. Greifbare Informationen über die jeweiligen Schriftsteller erhält man ab und an, aber leider zu selten. In manchen Fällen werden wichtige Informationen gar nicht erwähnt, oder so knapp angedeutet, daß der Text mehr Fragen als Antworten aufwirft.
    Die Hintergrundboxen sind dagegen meist recht nützlich, wenn auch naturgemäß ausgesprochen knapp. Wenn die Dreiteilung Lebenslauf - Zusammenfassung - Hintergrundbox zugunsten eines zusammenhängenden Textes aufgegeben worden wäre, hätte man individueller auf das jeweilige Werk eingehen und sich auf mehr Erklärungen und weniger Nacherzählungen und Auflistungen konzentrieren können. Auch die großen Abbildungen hätten auf eine halbe Seite reduziert werden und somit mehr Raum für Text liefern können. Dies alles wäre weiterhin übersichtlich und verständlich gewesen.

    Insofern ist Gedanke und visuelle Umsetzung zwar durchaus gelungen, die textliche Umsetzung leidet aber an den Vorgaben. Richtig viel konnte ich mir aus diesem Überblick leider nicht mitnehmen.
  7. Cover des Buches Heinrich Böll und die Deutschen (ISBN: 9783462048711)
    Ralf Schnell

    Heinrich Böll und die Deutschen

    (1)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    In Ralf Schnells kurzer Böll-Biografie erfährt man auch einiges über das Leben des Autors. Vor allem aber gibt schnell eine Menge Impulse zur Wieder- oder Neulektüre des Kölner Nobelpreisträgers. Seine Hauptthese ist, dass das Spätwerk von Böll zu Unrecht in den Schatten seiner mittleren Epoche gestellt wird. Schnell meint, dass auch der politische Böll der späten Jahre ein brillanter Schriftsteller geblieben sein. Ich habe mich danach um ein eigenes Urteil bemüht, das anders ausfällt als das von Schnell, dennoch bin ich ihm für seine Leseimpulse dankbar.
  8. Cover des Buches Spiegelmord (ISBN: 9783596030354)
    Claus Probst

    Spiegelmord

    (20)
    Aktuelle Rezension von: Crimehands-com
    Eine Spiegelstrafe zahlt böse Taten mit gleicher Münze zurück; stiehlt jemand, wird ihm die Hand abgehackt, redet jemand böse, kommt die Zunge ab. Nach diesem Muster geht ein Mörder in Mannheim vor und tötet Menschen, die früher ihre Kinder gequält und missbraucht haben. Moralisch ist dieser Fall für Lena Böll und dem restlichen Team eine riesige Herausforderung, denn nachtrauern tut den Toten niemand

    Letztens sah ich „Nummer zwei“ in meinem Bücherregal und ich dachte mir, dass ich null Erinnerung an den Inhalt habe. Also schaute ich, ob es einen Nachfolger davon gab und fand „Spiegelmord“. Ich bestellte das Buch und fing an, es zu lesen; irgendwann fiel der Name Lena Böll und ein leises, sehr leises Klingeln in meinem Kopf setzte ein. Obwohl mehrmals auf den Nummer-Zwei-Fall Bezug genommen wird, habe ich bis zum Ende von „Spiegelmord“ keine Erinnerung daran - was meistens ein schlechtes Zeichen ist.

    Dabei schreibt Probst gut, hat seinen eigenen Stil, reißt seinen Leser mit und klärt nicht immer alles auf. Er greift mitten im Buch schon zu der Zeit nach den Ermittlungen vor, er verrät uns wer stirbt, lange bevor dieser stirbt und lässt uns am Ende dann doch im Unklaren darüber. So geht er auch am Ende vor; er beantwortet uns nicht alle Fragen – am wenigsten die essentiellen. Ich finde es gut, denn so bleibt dieses Buch länger im Kopf, man macht sich Gedanken und kauft mit Sicherheit auch den nächsten Lena-Böll-Fall - falls einer nachkommt.

    Lena Böll ist ohnehin ein äußerst ambivalenter Charakter; sie ist nicht nur schlau, sondern anscheinend auch verdammt hübsch – und ebenso kaputt. Sie springt von einem Bett ins andere (man erfährt davon nur peripher), ihr Vater ist todkrank, und Mutter hat sie schon lange keine mehr. Vor allem „schlau und hübsch“ könnte einige Emotionen beim Leser hervorrufen – bei Männern gute, bei Frauen weniger gute. Aber gerade das hält den Leser bei der Stange, man will einfach wissen, wie es mit ihr weitergeht.

    Auch wenn Böll die Hauptperson ist, sieht man die Dinge nicht nur von ihrer Warte aus; vielmehr ist das Gegenteil der Fall, man betrachtet den Fall aus der Sicht zahlreicher Ermittler, begleitet die Opfer und die sekundären Täter. Nur die Sicht des Haupttäter bleibt uns vorenthalten, was dann doch etwas schade ist. Dennoch ist das Springen in mehrere Perspektiven facettenreich und verleiht dem Buch eine gewisse Tiefe. Die Geschichte wird dabei jeweils aus der dritten Person erzählt.

    Der Showdown hat mit dem Hauptfall nur peripher zu tun und ist in wenigen Seiten abgehandelt. Das Ende ist dafür sehr ergreifend, auch wenn uns Probst selbst hier nicht in ganz klaren Gefilden lässt. Offensichtlich ist das ein wichtiges Stilmittel des Autors.

    Fazit: „Spiegelmord“ ist ein flotter, facettenreicher Thriller, der mit fortlaufender Handlung immer flotter wird und den man – im Speziellen ich – so schnell nicht vergessen wird, weil er einige Emotionen hervorruft.
  9. Cover des Buches Käse (ISBN: 9783351036393)
    Willem Elsschot

    Käse

    (30)
    Aktuelle Rezension von: Sikal

    Frans Laarmann, ein kleiner Büroangestellter einer Werft, träumt seinen Traum – von Reichtum und Anerkennung, vom „Dazugehören“ und „Mitreden“ können. Als ihm plötzlich ein Job als Großhändler für Käse (Edamer vollfett) angeboten wird, greift er zu. Er sieht sich in seinen Vorstellungen als großen Geschäftsmann, der es nun zu was gebracht hat, der sich sogar seine Urlaubsreisen mit der Familie über das Geschäft finanzieren kann usw.

     

    Doch die 20 Tonnen Käse lagern in einem Keller so vor sich hin, denn er weiß einfach nicht, wie er anfangen soll. So kümmert er sich erst mal um ein ordentliches Büro, eine Menge Verkaufsagenten usw. Als plötzlich sein Chef die Abrechnung durchführen möchte, wird es eng für unseren Protagonisten …

     

    Der Autor Willem Elsschott schreibt kurz und knackig, pointiert und charakterisiert messerscharf. Der Protagonist ist in seiner Naivität dermaßen sympathisch, dass man zwischen Mitleid und Fremdschämen schwankt. Es zeigen sich die Grenzen des Protagonisten sehr schnell. V

    om Verkauf keine Ahnung, ist er ständig am Organisieren, Planen und beschäftigt sein. Herrlich!

    Obwohl der Roman bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschrieben wurde, findet man viele Klischees auch heute noch – die neugierige Nachbarin, die immer informiert sein will; die Möchtegern-Wichtigtuer, die schnell zu Geld kommen wollen u.a.

    Ein kurzweiliger, humorvoller Lesegenuss über ein käsiges Intermezzo.

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