Bücher mit dem Tag "böll"
22 Bücher
- Heinrich Böll
Ansichten eines Clowns
(461)Aktuelle Rezension von: Friedrich_SchoenhoffImmer wenn ich nicht begreife, warum ich so bin, wie ich bin, brauche ich nur das Buch zur Hand nehmen und mich an die Moral der Wirtschaftswunder-Gesellschaft erinnern. An Marie, die ihre Liebe Hans verlässt, weil er sich weigert, die Kinder, die sie bekommen könnten katholisch taufen zu lassen. Und Hans selbst, der, ohne sich hätte anstrengen müssen, in Wohlstand alt geworden wäre.
Statt dessen beschließt er, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, und Clown zu werden.
Er verachtet seine Eltern, die überzeugte Nazis waren und zeigt dem Spießertum erfolgreich den gestreckten Mittelfinger, bis Marie ihn verlässt
Nun wird er der traurigste aller Komödianten, ist völlig mittellos und blickt sentimental auf sein Leben zurück.
Das Buch reflektiert in Ansätzen eine Zeit, deren Macher mich groß gezogen haben, bis ich selbst gemerkt habe, wohin das Streben nach immer mehr führt und welchen Preis ich dafür bezahlen müsste.
Jeder ist ein Kind seiner Zeit und die, die folgen, bleiben Zeit ihres Lebens ein Stück Zeuge der Zeit, ob sie wollen oder nicht. Berührend und damals 1963 skandalös, als jemand sich traute, das Gesicht des Katholizismusses zu entlarven.
Der steht heute vor ganz anderen Problemen und löst sich gerade selbst auf
- Claus Probst
Spiegelmord
(19)Aktuelle Rezension von: Crimehands-comEine Spiegelstrafe zahlt böse Taten mit gleicher Münze zurück; stiehlt jemand, wird ihm die Hand abgehackt, redet jemand böse, kommt die Zunge ab. Nach diesem Muster geht ein Mörder in Mannheim vor und tötet Menschen, die früher ihre Kinder gequält und missbraucht haben. Moralisch ist dieser Fall für Lena Böll und dem restlichen Team eine riesige Herausforderung, denn nachtrauern tut den Toten niemand
Letztens sah ich „Nummer zwei“ in meinem Bücherregal und ich dachte mir, dass ich null Erinnerung an den Inhalt habe. Also schaute ich, ob es einen Nachfolger davon gab und fand „Spiegelmord“. Ich bestellte das Buch und fing an, es zu lesen; irgendwann fiel der Name Lena Böll und ein leises, sehr leises Klingeln in meinem Kopf setzte ein. Obwohl mehrmals auf den Nummer-Zwei-Fall Bezug genommen wird, habe ich bis zum Ende von „Spiegelmord“ keine Erinnerung daran - was meistens ein schlechtes Zeichen ist.
Dabei schreibt Probst gut, hat seinen eigenen Stil, reißt seinen Leser mit und klärt nicht immer alles auf. Er greift mitten im Buch schon zu der Zeit nach den Ermittlungen vor, er verrät uns wer stirbt, lange bevor dieser stirbt und lässt uns am Ende dann doch im Unklaren darüber. So geht er auch am Ende vor; er beantwortet uns nicht alle Fragen – am wenigsten die essentiellen. Ich finde es gut, denn so bleibt dieses Buch länger im Kopf, man macht sich Gedanken und kauft mit Sicherheit auch den nächsten Lena-Böll-Fall - falls einer nachkommt.
Lena Böll ist ohnehin ein äußerst ambivalenter Charakter; sie ist nicht nur schlau, sondern anscheinend auch verdammt hübsch – und ebenso kaputt. Sie springt von einem Bett ins andere (man erfährt davon nur peripher), ihr Vater ist todkrank, und Mutter hat sie schon lange keine mehr. Vor allem „schlau und hübsch“ könnte einige Emotionen beim Leser hervorrufen – bei Männern gute, bei Frauen weniger gute. Aber gerade das hält den Leser bei der Stange, man will einfach wissen, wie es mit ihr weitergeht.
Auch wenn Böll die Hauptperson ist, sieht man die Dinge nicht nur von ihrer Warte aus; vielmehr ist das Gegenteil der Fall, man betrachtet den Fall aus der Sicht zahlreicher Ermittler, begleitet die Opfer und die sekundären Täter. Nur die Sicht des Haupttäter bleibt uns vorenthalten, was dann doch etwas schade ist. Dennoch ist das Springen in mehrere Perspektiven facettenreich und verleiht dem Buch eine gewisse Tiefe. Die Geschichte wird dabei jeweils aus der dritten Person erzählt.
Der Showdown hat mit dem Hauptfall nur peripher zu tun und ist in wenigen Seiten abgehandelt. Das Ende ist dafür sehr ergreifend, auch wenn uns Probst selbst hier nicht in ganz klaren Gefilden lässt. Offensichtlich ist das ein wichtiges Stilmittel des Autors.
Fazit: „Spiegelmord“ ist ein flotter, facettenreicher Thriller, der mit fortlaufender Handlung immer flotter wird und den man – im Speziellen ich – so schnell nicht vergessen wird, weil er einige Emotionen hervorruft. - Heinrich Böll
Ansichten eines Clowns. Roman
(54)Aktuelle Rezension von: Novella_RomanaVerschlungen und geliebt. Das Buch hat mich direkt hineingezogen sodass ich jede Figurenemotion 1:1 mitgefühlt habe. Man möchte meinen, dass sich die Gesellschaft, speziell unter dem Gesichtspunkt der Religion, bis heute weiterentwickelt hat. Aber jeder, der vielleicht vom Land kommt und/oder Großeltern hat, die noch tief im Glauben verwurzelt sind wird wissen, dass das eigentlich nicht so ist.
Absolut lesenswerter Klassiker!
- Heinrich Böll
Die verlorene Ehre der Katharina Blum
(858)Aktuelle Rezension von: caro_linIch fand die Bericht-Form in der es geschrieben ist irgendwie ziemlich zäh, und die verschiedenen Nebencharaktere zu verwirrend, um bis zum Schluss durchzublicken. Vielleicht hätte ich es zügiger durchlesen müssen, aber wie man sieht hat es mich dafür nicht genug gepackt.
Die Story ist ganz nett, mal was anderes, da man das Ende schon kennt, aber irgendwie auch einfach frustrierend. - Heinrich Böll
Wo warst du Adam
(63)Aktuelle Rezension von: AnnaBerlinIch durfte das Buch während der Schulzeit lesen und bin unglaublich froh darüber. Es handelt in Form unterschiedlicher Kurzgeschichten immer von demselben Thema: Der 2. Weltkrieg, vorgestellt in unterschiedlichen Perspektiven, die doch alle immer wieder verdeutlichen, wie sinnlos Handlungen während des Krieges waren und mit ihnen der gesamte Krieg. Dabei sind die Blickwinkel sehr unterschiedlich und gerade deswegen so glaubwürdig: Soldaten, Generäle, Juden, sie alle kommen darin vor.
Böll schreibt gegen den Krieg und auch nur so kann man das Buch verstehen. Natürlich, es ist keine einfache Lektüre, aber Interpretationen enden immer bei dem gleichen Fazit: Ein Buch, dass mit seinen kleinen Details den Krieg besser darstellt, als ein Geschichtsbuch mit 1000 Seiten und ebenso vielen Bildern. - Heinrich Böll
Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind
(2)Aktuelle Rezension von: emma_vanderthequeHeinrich Böll hatte nie beabsichtigt, seine Kriegstagebücher zu veröffentlichen. Wohl war ihm aber bewusst, dass diese von historischem Interesse sein könnten. Daher überließ er es seinen Nachkommen, in welcher Form sie diese der Wissenschaft zugänglich machen wollten. Nach reiflicher Abwägung haben sich die Erben entschieden, die Tagebücher zu veröffentlichen (Fotografien der handschriftlichen Aufzeichnungen/Verschriftlichung). Hierbei handelt es sich zum großen Teil um lose Stichworte, ohne großen Zusammenhang, es ist offensichtlich, dass sie nicht für „andere“ Leser bestimmt waren. Und doch schaffen es diese einzelnen Worte und Andeutungen, das Grauen, das Entsetzen, die Fassungslosigkeit und die Unmittelbarkeit des Krieges und der Kriegsgefangenschaft räumlich zu machen. Ein wichtiges zeithistorisches Dokument, das erschütternde Einblicke in das Leben eines einfachen Soldaten geben. Keine schönen Sätze, keine große Geschichte, nur Worte, diese aber so gewählt, dass man erschaudert. - Jochen Schubert
Heinrich Böll
(1)Aktuelle Rezension von: PongokaterDiese Biografie gehört zu den nicht seltenen Fällen, dass der Autor die Fülle seines Materials und seiner Kenntnisse über den Gegenstand nicht bewältigen kann. Wer wissen will, ob Böll 1954 in Bad Wildungen oder Bad Wimpfen eine Lesung hatte, dem nützt dieses Buch. Dem, der sich dem Werk des Kölner Autors nähern will, nicht. Diesem sei das Buch von Ralf schnell empfohlen. - Karl-Heinz Göttert
Deutsche Literatur
(4)Aktuelle Rezension von: Viv29Das Buch gehört zu der Serie „Wissen auf einen Blick“, in der 100 wesentliche Aspekte eines Themas - hier eben Deutsche Literatur - auf je einer Doppelseite kurz dargestellt werden. Die Ausstattung ist hervorragend, das Buch ist gebunden, das Papier der Seiten hochwertig und, da glänzend, auch für die zahlreichen Abbildungen gut geeignet. Jede Doppelseite zeigt auf der linken Seite den Text, auf der rechten Seite eine -meistens farbige - Abbildung. Diese Abbildung ist auf der linken Seite neben der Überschrift noch mal klein abgedruckt, was harmonisch und ansprechend wirkt. Der Aufbau der Textseite ist immer gleich: Zuerst gibt es fast immer eine Kurzbiographie des Autors, dann eine Zusammenfassung des behandelten Werkes und in einer Box einige Hintergrundinformationen. Das Buch endet mit einer Zeitleiste, die die einzelnen Themen mit ihren Abbildungen noch einmal enthält und auch die literarischen Epochen darstellt. Dies ist alles gut gelungen.
Wir reisen chronologisch durch die deutsche Literaturgeschichte, angefangen mit dem Hildebrandslied von 830, endend mit Julia Franks „Die Mittagsfrau“ von 2007. So lernt der Leser die wichtigsten Werke und Autoren der deutschsprachigen Literatur kennen. Nun ja, nicht alle - hier schon mein erster Kritikpunkt: auch hier (wie in ähnlichen Überblicken) wird leider Walter Kempowski mit keiner Silbe erwähnt. Günter Grass findet sich mit zwei Werken im Buch, Kempowski überhaupt nicht. Leider kein Einzelfall, was es nicht weniger unerfreulich macht.
Mein anderer Kritikpunkt ist, daß sich die Informationen zu den meisten Werken und Autoren auf trockene Kurzbiographien und Nacherzählungen der Werke beschränken. Natürlich kann ein solches Format nicht ins Detail gehen, möchte das auch gar nicht. Das ist völlig in Ordnung und auch sinnvoll. Aber die Entscheidung, die meisten vorgestellten Werke einfach nur nachzuerzählen, führt dazu, daß das Besondere dieser Werke häufig verloren geht. Bei vielen literarischen Werken ist es nicht per se der Inhalt, der sie ausmacht. Es wird in den Hintergrundboxen zwar noch ein wenig zu Literaturströmungen, Zeiterscheinungen, Sprache oder anderen Besonderheiten erwähnt, aber aus Platzgründen bleibt dies sehr an der Oberfläche. Dies kann man zB an der Doppelseite über Faust I & II sehen. Diese Werke auf etwa einer halbe Seite zusammenzufassen, ist eine Herausforderung, der man kaum gerecht werden kann. Und so erfährt der Leser zwar in etwa, worum es in Faust I und II geht, mehr aber nicht. Die Hintergrundbox enthält drei Sätze zum Thema „Vom Faustischen als angeblichem Wesen der Deutschen“. Die ganze Bedeutung des Faust, die vielfältigen Themen, Hintergründe sind hier nicht mal annähernd eingefangen. Niemals würde ich nach der Lektüre dieser Doppelseite darauf kommen, Faust zu lesen und mich damit zu beschäftigen. Daß es auch anders geht, zeigt der Eintrag zu Büchners Woyzeck, in dem die Nacherzählung summarischer ist und mit Hintergrundinformationen verknüpft wird. Das war es, war ich mir von diesem Buch eigentlich erhofft hatte. Informationen, nicht Nacherzählungen.
Auch die Lebensläufe sind oft wenig erhellend. Eine Jahreszahl reiht sich an die andere, eine Station an die andere. Greifbare Informationen über die jeweiligen Schriftsteller erhält man ab und an, aber leider zu selten. In manchen Fällen werden wichtige Informationen gar nicht erwähnt, oder so knapp angedeutet, daß der Text mehr Fragen als Antworten aufwirft.
Die Hintergrundboxen sind dagegen meist recht nützlich, wenn auch naturgemäß ausgesprochen knapp. Wenn die Dreiteilung Lebenslauf - Zusammenfassung - Hintergrundbox zugunsten eines zusammenhängenden Textes aufgegeben worden wäre, hätte man individueller auf das jeweilige Werk eingehen und sich auf mehr Erklärungen und weniger Nacherzählungen und Auflistungen konzentrieren können. Auch die großen Abbildungen hätten auf eine halbe Seite reduziert werden und somit mehr Raum für Text liefern können. Dies alles wäre weiterhin übersichtlich und verständlich gewesen.
Insofern ist Gedanke und visuelle Umsetzung zwar durchaus gelungen, die textliche Umsetzung leidet aber an den Vorgaben. Richtig viel konnte ich mir aus diesem Überblick leider nicht mitnehmen. - Heinrich Böll
Der Zug war pünktlich
(55)Aktuelle Rezension von: PongokaterMit großer Eindringlichkeit wird in Bölls erster Buchveröffentlichung deutlich, wie der Zweite Weltkrieg schon getötet hat, bevor Sie "fallen". Die Hauptfigur, ein junger Gefreiter, fährt zurück an die Ostfront, er ahnt, dass es die Fahrt in den Tod sein wird. In seinen Gedanken rechnet er ab mit den Leiden und Entmenschlichungen des Soldatenlebens in Hitlers Wehrmacht. Am Ende hat die Geschichte für mich zuviel zeitgenössisches Pathos, aber der Anfang ist große Anti-Kriegs-Literatur. - Heinrich Böll
Was soll aus dem Jungen bloß werden?
(12)Aktuelle Rezension von: Lesestunde_mit_MarieEin Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte - auch wenn es gerade mal gute 100 Seiten umfasst. Mit kritischem Blick beleuchtet Böll die Zeit seiner letzten Schuljahre als Gymnasiast, die in die Vorkriegszeit ab der Machtergreifung Hitlers fällt. Die Schule steht hierbei weniger im Mittelpunkt als Bölls allgemeines Leben und das seiner Familie. Er beschreibt - natürlich wieder in sprachlicher Virtuosität - die immer stärkere Einflussnahme des Nationalsozialismus auf das Leben im Rheinland, das seiner seiner Familie und das der Schule - Heinrich Böll
Und sagte kein einziges Wort
(57)Aktuelle Rezension von: Tux@page { margin: 2cm } p { margin-bottom: 0.25cm; line-height: 120% }Böll prangert hier die „christlich geordnete“ Schein-Gesellschaft an und beschreibt den ewigen Drang des Menschen nach persönlichem Glück, dessen Erfüllung oft die Erwartungen von Kirche und Gesellschaft im Wege stehen. Die Zeit, in welcher der Roman spielt, sollte für den Leser keine Rolle spielen, denn immer noch sind nicht nur die menschlichen Wünsche und Gefühle, sondern auch die politischen Gegebenheiten die gleichen wie damals.
- -
Das Gesetz des Lebens. - Erzählungen und Kurzgeschichten -
(1)Aktuelle Rezension von: ArmilleeDieses Schulbuch ist sehr gut zum Vorlesen bei Jung und Alt geeignet. Die 53 Geschichten sind zeitlos, viele mit Humor und/oder nachhaltig. Siegfried Lenz, Heinrich Böll, Friedrich Dürrenmatt und Ernest Hemingway sind hier ebenso präsent, wie Berthold Brecht und Franz Kafka u.A.. Meine Lieblinge sind hier: - Die Nacht im Hotel - Mamas Bankkonto - Im Warenhaus - Schischyphusch - Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral - Was ein Mensch wert ist - Züge im Nebel - Heinrich Böll
Doktor Murkes gesammeltes Schweigen
(31)Aktuelle Rezension von: mistellorFünf Kurzgeschichten, bzw. Satiren , 1958 von Heinrich Böll geschrieben, sind in diesem Band gesammelt:
Geschichte Nr.1 Dr. Murkes gesammeltes Schweigen
Geschichte Nr.2 Nicht nur zur Weihnachtazeit
Geschichte Nr.3 Es wird etwas geschehen
Geschichte Nr. 4 Hauptstädtisches Journal
Geschichte Nr. 5 Der Wegwerfer
Geschichte Nr. 1 spielt in einem Radiosender nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Erzählung erzählt treffend von dem abartigen, selbstüberschätzenden Verhalten sogenannter Promis, ihrem Machtgehabe, und die kleinliche Rachegelüste der Leidtragenden. Die Satire könnte durchaus auch heute noch spielen, nur das Obrigkeitsdenken- und Verhalten hat sich verändert.
Geschichte Nr. 2 ist wohl die bekannteste Satire von Heinrich Böll. Eine, durch den 2. Weltkrieg traumatisierte Frau möchte jeden Tag Weihnachten feiern. Erst versucht ihre Familie sie wieder zu Vernunft zu bringen, aber da sie tagelang gellend schreit, gelingt es ihr, dass die Familie nun jeden Abend Weihnachtslieder singt, Geschenke verteilt und das Weihnachtsmahl zu sich nimmt, bis nach und nach einer nach dem anderen aussteigt und sich durch Puppen ersetzen lässt. Die Geschichte wurde auch sehr erfolgreich verfilmt.
Geschichte Nr. 3 erzählt von einem Angestellten, der mit allen Mitteln versucht die Anforderungen und Wünsche seines Arbeitgebers zu erfüllen. Erst ein Todesfall ermöglicht ihm seinen Traumberuf. Die Geschichte ist total überzogen.
Geschichte Nr. 4 hat mir überhaupt nicht gefallen. Ein Oberst, der nicht akzeptieren kann, dass militärisches Denken und Handeln überholt sind, versucht diese Vorstellungen mit Hilfe der Politik wiederzubeleben. Eine böse und äußerst frauenfeindliche Satire.
Geschichte Nr. 5 handelt von einem Rationalisierer, der am Ende auch sich selbst wegrationalisieren könnte. Die Satire verdeutlicht einerseits den Wert von Äußerlichkeiten und den geringen Wert von Arbeit und Leistung. Auch diese Erzählung könnte durchaus in unserem Jahrhundert spielen.
- Hugo Hamilton
Die redselige Insel
(14)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEIne Beschreibung Irlands und seiner Menschen wie sie treffender nicht sein könnte. Ich habe dieses Buch kurz nach einem Irlandurlaub gelesen und vieles wiedererkannt. - Ursula Richter
Das grosse Rowohlt Weihnachtsbuch
(2)Aktuelle Rezension von: claudiaausgroneMal für Erwachsene ein Buch zum Vor- oder Selberlesen in der Advents- und Weihnachtszeit. Es beginnt mit einem Bibelteext, aber es geht keineswegs nur pastoral zu. Die Großen geben sich die Hand, die weniger bekannten sind nicht minder interessant: Brecht und Schiller, de Beauvoir und Lagerlöf, Fontane und Updike, Paul Auster und Charles Dickens, Tucholsky, Ringelnatz, Böll, Kästner und und und. 56 Kapitel. Mir persönlich hat diese Zusammenstellung gut gefallen. - Ralf Schnell
Heinrich Böll und die Deutschen
(1)Aktuelle Rezension von: PongokaterIn Ralf Schnells kurzer Böll-Biografie erfährt man auch einiges über das Leben des Autors. Vor allem aber gibt schnell eine Menge Impulse zur Wieder- oder Neulektüre des Kölner Nobelpreisträgers. Seine Hauptthese ist, dass das Spätwerk von Böll zu Unrecht in den Schatten seiner mittleren Epoche gestellt wird. Schnell meint, dass auch der politische Böll der späten Jahre ein brillanter Schriftsteller geblieben sein. Ich habe mich danach um ein eigenes Urteil bemüht, das anders ausfällt als das von Schnell, dennoch bin ich ihm für seine Leseimpulse dankbar. - Willem Elsschot
Käse
(30)Aktuelle Rezension von: SikalFrans Laarmann, ein kleiner Büroangestellter einer Werft, träumt seinen Traum – von Reichtum und Anerkennung, vom „Dazugehören“ und „Mitreden“ können. Als ihm plötzlich ein Job als Großhändler für Käse (Edamer vollfett) angeboten wird, greift er zu. Er sieht sich in seinen Vorstellungen als großen Geschäftsmann, der es nun zu was gebracht hat, der sich sogar seine Urlaubsreisen mit der Familie über das Geschäft finanzieren kann usw.
Doch die 20 Tonnen Käse lagern in einem Keller so vor sich hin, denn er weiß einfach nicht, wie er anfangen soll. So kümmert er sich erst mal um ein ordentliches Büro, eine Menge Verkaufsagenten usw. Als plötzlich sein Chef die Abrechnung durchführen möchte, wird es eng für unseren Protagonisten …
Der Autor Willem Elsschott schreibt kurz und knackig, pointiert und charakterisiert messerscharf. Der Protagonist ist in seiner Naivität dermaßen sympathisch, dass man zwischen Mitleid und Fremdschämen schwankt. Es zeigen sich die Grenzen des Protagonisten sehr schnell. V
om Verkauf keine Ahnung, ist er ständig am Organisieren, Planen und beschäftigt sein. Herrlich!
Obwohl der Roman bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschrieben wurde, findet man viele Klischees auch heute noch – die neugierige Nachbarin, die immer informiert sein will; die Möchtegern-Wichtigtuer, die schnell zu Geld kommen wollen u.a.
Ein kurzweiliger, humorvoller Lesegenuss über ein käsiges Intermezzo.
- 8
- 12
- 24