Bücher mit dem Tag "börsencrash"

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24 Bücher

  1. Cover des Buches Die Pfeiler der Macht (ISBN: 9783404172320)
    Ken Follett

    Die Pfeiler der Macht

     (758)
    Aktuelle Rezension von: AlineCharly

    Auch wenn nach außen die Männer das Sagen haben, ist Augusta die geheime Herrscherin in der berühmten Bankiersfamilie Pilaster. Sie setzt alles daran, dass ihr eigener Sohn einmal Seniorpartner des Bankhaus Pilaster wird. Dabei merkt sie gar nicht, dass ihre Intrigen die Finanzwelt und dabei ganz besonders das Bankhaus Pilaster erschüttern. Wird ihr ungeliebter Neffe Hugh es schaffen das Bankhaus und damit auch die Ehre der Familie zu retten?

    Das Buch „Die Pfeiler der Macht“ lässt einen in das London des 19. Jahrhunderts eintauchen. Für mich ist es der erste Roman von Ken Follett, aber es wird definitiv nicht der letzte sein. Mit seinem angenehmen Schreibstil schafft der Autor es, dass einem die über 600 Seiten viel kürzer vorkommen. Hugh ist ein Protagonist, der einem nicht nur sympathisch ist, sondern der auch total authentisch und nachvollziehbar rüber kommt. Durch die vielen Intrigen seiner Tante bleibt es stets spannend und man fragt sich, was sie sich wohl als nächstes ausdenkt. An der ein oder anderen Stelle war mir die Handlung allerdings etwas zu sehr vorhersehbar. Trotzdem lernt man eine Menge über das Leben in der damaligen Zeit und auch über die Geschichte des Bankgeschäfts. Für mich ist es eine gelungene Geschichte, die ich gerne weiterempfehle und die von mir 4,5 von 5 Sternen bekommt.

  2. Cover des Buches Die Party bei den Jacks (ISBN: 9783442745111)
    Thomas Wolfe

    Die Party bei den Jacks

     (22)
    Aktuelle Rezension von: AnjaLG87
    Sprachlich hat mich das Buch sehr beeindruckt:
    Wolfe beschreibt abwechslungsreich, smart 
    und  detailverliebt die Szenerien und Personen, 
    die in seinem Roman über das Leben im New York
    der 20er Jahre eine Rolle spielen. Jedoch kam
    mir das Buch auch sehr unausgereift vor: So
    manches Kapitel, beispielsweise über die 
    körperlichen Beschreibungen von Mr Jack oder die
    Morgentoilette ihres Mannes, ufert völlig aus und
    zieht sich über viele Seiten, ohne einen Mehrwert 
    für die Geschichte an sich darzustellen. Wirklich
    interessant wird das Buch deshalb erst im letzten 
    Drittel, als es zu einem Brand kommt und Wolfes 
    Kritik am egozentrischen Verhalten der Upper Class 
    zum Tragen kommt. Für mich hat das leider nicht
    gereicht, deshalb nur drei Sterne.
  3. Cover des Buches Sturmzeit (ISBN: 9783734105982)
    Charlotte Link

    Sturmzeit

     (423)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Es gibt Bücher, da erhofft man sich auf dem Sofa zu legen, drin rum zu schmökern und in ein anderes Leben, eine andere Zeit zu versinken. Wenn man es dann auch noch mit starken Frauen zu tun hat, ist das gerade für Leserinnen oft ein gutes Lese-Erlebnis. So hatte ich mir das auch mit diesem Buch erhofft.


    Charlotte Link startet ihre Trilogie kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Sie stellt Felicia in den Mittelpunkt, eine ehrgeizige, freiheitsliebende und vor allem materiell orientierte Frau, die unsterblich in Maxim verliebt ist. Dieser, den linken Ideen der kommunistischen Revolution verfallen, empfindet nicht mehr als Freundschaft für Sie. Als sie dieses merkt, heiratet sie jemand anderen, den sie nicht liebt, von dem sie sich aber Sicherheit und Anerkennung erhofft und natürlich auch die Vorteile einer angesehenen Ehefrau. Ab hier erleben wir den Aufstieg von Felicia, die sich immer zu ihrem Vorteil entscheidet und verhält. Dafür benutzt sie alle Menschen aus ihrem Umfeld und merkt gar nicht , wie sehr sie sich mit den Jahren isoliert. Einen kann sie nicht vergessen, wahrscheinlich, weil sie nicht besitzen kann und das ist Maxim, in dessen Arme sie immer mal wieder landet.


    Ein Hauch von „Vom Winde verweht“ lässt sich in diesem Roman verspüren. Felicia erinnert mich in manchen Verhaltensweisen und Dialogen sehr an Scarlett O’Hara, die Ashley Wilkes haben möchte und Rhett Butler benutzt und vor allen Dingen eins liebt: Materielle Werte!

    Felicia ist die Hauptfigur, die im Zentrum der vielen Nebendarsteller, die Fäden zieht  - mit ihr erleben wir die harte Zeit des Krieges und den finanziellen Boom der 20er mit allen Umbrüchen und dem großen Absturz am Ende des Jahrzehnts

    Der Unterschied zu dem Südstaaten Epos liegt aber nicht nur in der Epoche, sondern auch in der Tiefe der Figuren. Lange Zeit blieben Sie mir nicht plastisch genug und eine gewisse Oberflächlichkeit führte zu einem wenig emotionalen Leseerlebnis. Ich konnte mich mit keinem so recht verbunden erklären. Der berechnende Charakter von Felicia machte sie mir immer unsympathischer. Am nahesten war mir Alex, der deutlich sagt, was er von ihr hält, sie als erster durchschaut hat und ihr trotzdem wohl dosierte Hilfestellung gibt. 

    Die Zeichnung der Umgebung, der Kleidung, der Ereignisse bleiben leider blass, so dass ich insgesamt ein durchschnittliches Buch gelesen habe, zumal man in der Bandbreite der historischen Romane große Auswahl findet, wenn man etwas Gehaltvolleres sucht . Zum Beispiel hat die Jahrhundert Saga von Ken Follett Besseres zu bieten. Ich werde auf die weiteren 2 Teile dieser Reihe verzichten.

  4. Cover des Buches Knapp am Herz vorbei (ISBN: 9783596195831)
    J.R. Moehringer

    Knapp am Herz vorbei

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Der Roman spielt an Weihnachten 1969. Er schildert die Stunden, die Willie Sutton mit zwei Journalisten in New York verbrachte, kurz nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. In Rückblenden erzählt der Bankräuber chronologisch seine Lebensgeschichte, während sie die dazugehörigen Schauplätze besuchen.

    Die ersten Rückblenden sind spannend und sehr lesenswert. Sie erzählen über die Jugendjahre von Sutton in Irish Town Brooklyn am Anfang des 20. Jahrhunderts.

    In der zweiten Hälfte des Romans treten Längen auf. Der Autor betont unentwegt die Belesenheit von Sutton, lässt ihn dann aber mehrheitlich Allgemeinplätze aussprechen. Ebenso konventionell wie die chronologische Erzählweise sind die Frauenrollen: Bess, die unerreichbare Heilige, neben zwei Prosituierten mit goldenen Herzen. Der Schluss ist enttäuschend. Dem Autor gelingt es nicht, die beiden Handlungsstränge sinnvoll zusammenzubringen.

    Ein durchzogenes Leseerlebnis, das einen zu Beginn fesselt, im zweiten Teil des Romans aber zusehends abflacht.

  5. Cover des Buches Im Rausch der Freiheit (ISBN: 9783641141516)
    Edward Rutherfurd

    Im Rausch der Freiheit

     (27)
    Aktuelle Rezension von: ClaraMaria

    Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen manchmal etwas langatmig, aber der Autor ist Geschichtswissenschaftler und dies so gut wie möglich dem Leser zu vermitteln, sein Hauptanliegen. Ich fand es trotzdem insgesamt sehr spannend. Da viele Familien das Einwanderungsgeschehen wiederspiegeln und immer wieder Verflechtungen aufgezeigt werden, man zwischendurch mal etwas den Überblick verlieren kann, habe ich mir die wichtigsten Namen aufgeschrieben und die Querverbindungen gekennzeichnet. Das hat es für mich noch interessanter gemacht und so konnte ich den Überblick behalten. Neben den geschichtlichen Ereignissen bekommt man einen Einblick in die Lebensverhältnisse und das Denken der Bewohner über die Jahrhunderte hinweg. Seitdem sehe ich die Stadt New York mit anderen Augen und kann etwas mehr verstehen, warum viele diese Stadt so faszinierend finden.

  6. Cover des Buches Frühling der Barbaren (ISBN: 9783406646942)
    Jonas Lüscher

    Frühling der Barbaren

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Tokall

    Möchte man ein Beispiel einer Novelle kennen lernen, in der die entsprechenden genrespezifischen Merkmale idealtypisch umgesetzt worden sind, so lese man das Werk „Frühling der Barbaren“ von Jonas Lüscher. Sogar das Dingsymbol in Gestalt eines Kamels findet man darin. 

     

    Ich muss allerdings zugeben, dass ich dieser Form von Literatur nicht viel abgewinnen konnte. Der Inhalt und die Sprache sind künstlerisch überformt und ich kann mich den vielen positiven, ja schon überschwänglichen Rezensionen aus dem Feuilleton überhaupt nicht anschließen. Für mich stand das Ereignis der Finanzkrise viel zu wenig im Zentrum der Handlung, und die an die Krise anschließenden Reaktionen der Protagonisten waren mir viel zu surreal. Dem Werk fehlt eine schlichte Eleganz. Auch mag ich „lebensechte“ Literatur. Aber das ist natürlich eine subjektive Sichtweise!

     

    Ich möchte Literatur lesen, die mich berührt, die in mir etwas auslöst, die mich mitnimmt oder die mich wachrüttelt. All das fehlte mir in diesem schmalen Büchlein. Aus diesem Grund konnte ich mit der Novelle nichts anfangen.  Das einzige, was ich hier lobend erwähnen kann: Der Sprachduktus des Schweizer Fabrikerben Preising ist eigentümlich und mit Wiedererkennungswert gestaltet worden. Altertümliche Wörter und umständliche Partizipial-Konstruktionen finden sich darin. 

     

    Fazit: Ein Buch, das dazu taugt, die Merkmale einer Novelle zu veranschaulichen. Inhaltlich ist das Dargestellte aber nach meinem Empfinden viel zu weit weg von der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Mit diesem künstlerisch-durchgeformten Text konnte ich nichts anfangen. Ich mag Literatur, die etwas in mir auslöst, die mich bewegt und ergreift. Dieses Werk habe ich jedoch unbeteiligt und ohne größeres Interesse gelesen. Ich gebe 2 Sterne!

  7. Cover des Buches Quantum Dawn (ISBN: 9783426519929)
    Thore D. Hansen

    Quantum Dawn

     (22)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Der Autor konfrontiert den Leser von Quantum Dawn mit einem Finanzsystem, in dem sämtliche Regeln über Bord geworfen wurden und die Politik untätig bleibt, da sie von Heuschrecken unterwandert wurde.

    Der Thriller beginnt mit der Entführung und der Ermordung des zwielichtigen Investmentbankers Jarod Denver. Bei der Durchsuchung der Wohnung entdecken die ermittelnden Beamten von Scotland Yard und Rebecca Winter von der Abteilung schwere Wirtschaftsdelikte zwei Festplatten und eine geheimnisvolle E-Mail. Gemeinsam mit dem Erik Feg, vom BND, findet Rebecca Winter im Laufe der Ermittlungen heraus, dass der Algorithmus das Potential hat das Finanzsystem ins Chaos zu stürzen.

    In einem parallelen Handlungsstrang führt der Auto den Leser zu einem Geheimtreffen an einen unbekannten Ort in der Bretagne. Bei dem Teilnehmerkreis, als die Herren bezeichnet, handelt es sich um Unternehmer, ältere Investmentbanker, ehemalige Bankvorstände, Makler und Politiker, die im Begriff sind einen höchst gefährlichen Plan in die Tat umzusetzen. Der Plan hat das Ziel zu verhindern, dass die Manager der größten Unternehmen der Finanzbranche den demokratischen Kapitalismus abschaffen und dafür einen autoritären Kapitalismus installieren.
    Gefährlich deswegen, da die Regel gilt, dass Personen mit zu viel Kenntnissen über die internen Vorgänge im Geldsystem, von einer unsichtbaren Macht beobachtet werden – und keiner der Herren möchte schließlich zum Club der toten Banker gehören.

    Im Verlauf des Thrillers führt Thore D. Hansen beide Handlungsstränge zusammen und zeigt dem Leser ein ungeheuerliches Szenario.

    Bis zum Schluss bleibt die zentrale Frage, welche Motive die Auftraggeber des Algorithmus wirklich haben.

    Quantum Dawn ist ein hervorragendes Buch, das dazu anregt sich auch darüber hinaus mit unserem Finanzsystem und der Rolle von Politikern und Lobbyisten zu beschäftigen.

  8. Cover des Buches Palais Heiligendamm - Stürmische Zeiten (ISBN: 9783404193028)
    Michaela Grünig

    Palais Heiligendamm - Stürmische Zeiten

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Alexa-Tim

    Ich liebe diese Reihe. Band 2 ist für mich ein wenig schwächer als 1, dennoch sehr schön. Die Geschichte von Elisabeth, Paul, Minna und viele andere geht hier weiter. Was erwartet ihnen diesmal?

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zulesen. Ich fliege so durch die Seiten. Sehr harmonisch.

    Die Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen, besonders Paul. Aber der dreht in Band 2 ganz schön ab. Wurde eher einer Gehirnwäsche unterzogen. Es ist schon krass wie manipulativ Menschen sein können und wie schne man jemanden glaubt, auch als Erwachsener.

    Das einzige, was mir manchmal zu viel ist. Sind die politischen Aspekte. Die hätte man vielleicht etwas kürzen können. Gleichzeitig fand ich es aber auch interessant, da man so nochmal Hintergrundinformationen über die deutsche Geschichte bekommt.

    Von mir gibt es 4 Sterne.

  9. Cover des Buches Generation Golf zwei (ISBN: 9783896673077)
    Florian Illies

    Generation Golf zwei

     (62)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Fröhnte Illies im ersten Buch seiner "Generation Golf" den Erinnerungen jener Generation, wie sie ihre Kindheit erlebt hat, so macht er sich in diesem Band Gedanken darüber, wie sie die Welt und das Leben so sieht.

    Eine Generation, die dermaßen wohlbehütet aufgewachsen ist, daß nicht mal der Generationskonflikt für sie ein Thema ist, die zwar dummdreiste Lügengeschichten ihrer Regierungen durchschaut, aber nicht bereit ist, dagegen zu kämpfen oder auf die Straße zu gehen, die sich in pseudopsychologischen Ausreden winden kann und deren größter Schock ihrer Heile-Welt 9/11 war: alle zwischen '65 und '75 Geborenen erkennen sich irgendwie wieder.

    Florian Illies setzt den Zustand des dauergrinsenden Lesens des ersten Teils hier gekonnt fort.
  10. Cover des Buches Geld (ISBN: 9783847720164)
    Émile Zola

    Geld

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Zolas Roman "Das Geld" schildert auf eindrückliche Weise die Mechanismen des frühkapitalistischen Banken- und Finanzwesens im Frankreich des 19. Jahrhunderts. In der Hauptfigur, dem Spekulanten Saccard vereinigen sich die Eigenschaften eines gefährlichen und skrupellosen Börsianers. Ausgestattet mit Wissen, Routine und der nötigen Portion Charisma gelingt ihm die Schaffung einer gewaltigen Institution, mit deren Hilfe er vor allem die Vormacht der jüdischen Finanzmänner brechen will. Individuelle Schicksale sind für ihn dabei nicht von Belang, seine persönlichen Ziele genießen die höchste Priorität. Doch nebulöses Geschäftsgebahren und der Verlust jeglicher Objektivität führen schließlich zum Zusammenbruch der Bank und damit auch zum finanzwirtschaftlichen Kollaps im Kaiserreich Napoleons III. Der Text liefert die maßgeblichen Zutaten, die sowohl für eine Börsenhysterie als auch für einen Börsenkrach nötig sind. Leichtgläubige Kunden und gewissenlose Spekulanten, deren eigene Ziele wichtiger sind als das Gemeinwohl.
    In dieser Hinsicht ist "Das Geld" von erschreckender Aktualität. Sperrig ist allein der Stil, der häufig Dehnungen enthält, die nicht immer von Nutzen sind. Daher lässt sich der literarische Mehrwert aus heutiger Sicht nur noch schwer ermitteln. Als Zeitdokument ist Zolas Text aber durchaus lesenswert.
  11. Cover des Buches Todeswatt (ISBN: 9783839210581)
    Sandra Dünschede

    Todeswatt

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Henriette
    Auf der Nordseeinsel Pellworm wird im Watt die Leiche des Bankers Arne Lorenzen gefunden. Dirk Thamsen, Kommissar auf dem Festland, soll sich mit dem Mord befassen. Er muss feststellen, dass der Anlageberater Lorenzen nicht nur Freunde hatte. Arne Lorenzen hat viele seiner Kunden geschädigt, indem er ihnen Wertpapiere verkauft hat, die dem Börsencrash zum Opfer gefallen sind. Kommissar Thamsen bekommt Hilfe von den Freunden Tom, Marlene und Haie, die Thamsen aus früheren Zeiten kennt. Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil es ein Krimi ist und im Hohen Norden spielt. Auch das Cover hat mich sehr angesprochen. Es zeigt zwei Strandkörbe am Strand. Völlig unbedarft bin ich ans Lesen gegangen, da ich noch keine Bücher von Sandra Dünschede kenne. Im Laufe des Buches habe ich festgestellt, dass es genau „mein Buch“ ist. Die Autorin selbst ist aus Niebüll und anscheinend sehr mit der Umgebung vertraut. Das konnte ich aus den Beschreibungen erkennen. Die Schilderungen der Protagonisten habe ich als sehr intensiv empfunden. Ich konnte mir Figuren und Umgebungen sehr gut vorstellen. Die Geschichte war in sich schlüssig. Sie war spannend und hatte ein für mich unerwartetes Ende. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Autoren es schaffen, dass man trotz intensiven Verfolgens des Geschehens falsch liegt mit seinen Vermutungen. Fazit: Ich vergebe fünf von fünf Sternen, da mich Sandra Dünschede mit ihrem Krimi sehr gut unterhalten hat. Es war auf jeden Fall nicht der letzte Krimi, den ich von dieser Autorin gelesen habe.
  12. Cover des Buches Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft (ISBN: 9783442156863)
    Nouriel Roubini

    Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Als einer der wenigen etablierten Ökonomen der USA hatte Nouriel Roubini die gegenwärtige Finanzkrise und ihren Verlauf sehr genau vorausgesagt. Nun hat er uns gemeinsam mit Stephen Mihm ein Buch über diese Krise, ihre Folgen und mögliche Auswege geschrieben. Bereits im ersten Kapitel räumen die Autoren mit dem Mythos auf, Finanzkrisen wären ein seltenes und obendrein unvorhersehbares Ereignis, etwas, das populäre Schreiber gerne medienwirksam "schwarzen Schwan" nennen. Sie gehen kurz auf einige sich immer wiederholende Elemente solcher Krisen ein und zeigen, dass diese Faktoren auch diesmal schon lange vor der eigentlichen Eruption deutliche Warnzeichen sendeten. Man musste sie nur lesen können.

    Bereits John Stuart Mill erklärte 1848 wie sich Finanzkrisen zusammenbrauen. Seine Erkenntnisse hätten auch diesmal für eine sichere Voraussage ausgereicht. Leider wird die Vergangenheit oftmals einfach vergessen. Oder man redet sich ein, dass diesmal alles ganz anders ist. Mill ist nur einer von vielen Wirtschaftswissenschaftlern, die sich mit der Rolle von ökonomischen Krisen theoretisch auseinandersetzten. Im zweiten Kapitel gehen die Autoren auf die unterschiedlichsten Ansichten dazu ein.

    Viele Spekulationsblasen entstehen durch die Einführung neuer Technologien. Doch die gegenwärtige Krise wurde ganz wesentlich durch "Innovationen" in der Welt des Interbankenhandels, vor allem durch die so genannten Kreditverbriefungen, angefeuert. Ganz unterschiedliche Anleihen wurden dazu grob gesprochen in großen Paketen zusammengepackt und in ihrer Gesamtheit durch ein Rating bewertet. Damit waren sie erstmals handelbar. Kreditgeber kamen so sehr schnell wieder an ihr Geld. Dafür wusste nun aber niemand mehr so recht, welche Risiken er wirklich in solchen Paketen kauft.

    Die Autoren erklären im dritten Kapitel sehr detailliert, wie diese Verbriefungen und Derivate auf solche strukturierten Produkte zum Auslöser der Krise wurden. Sie verweisen darüber hinaus auf das hierzulande nicht diskutierte, weil kaum vorhandene, unkontrollierte Schattenbankenwesen und erläutern an Beispielen den Fluch der Hebelung, also die Verwendung von Fremdkapital in unverantwortlichen Größenordnungen bei spekulativen Geschäften.

    Im vierten Kapitel beschreiben die Autoren das dominoartige Zusammenfallen der amerikanischen Kreditunternehmen nachdem sich erstmals die wahren Ausmaße der Kreditausfälle andeuteten. Anschließend breitete sich diese US-Epidemie pandemisch über die in alle Welt verkauften Kreditpakete aus. Interessanterweise waren sehr viele Politiker, auch der damalige deutsche Finanzminister Steinbrück, bis dahin der Meinung, dass dies nicht geschehen werde. Von dieser Pandemie berichtet das fünfte Kapitel.

    Im folgenden Kapitel befassen sich die Autoren ausführlich mit dem Krisenmanagement der amerikanischen Notenbank und erklären die zahlreichen Manöver so, dass sie auch Laien verstehen können. Danach wird im 7. Kapitel diskutiert, wie die Politik auf die Krise reagiert hat. Die Schuldenkrise wurde frei nach Keynes mit noch mehr Schulden durch "Rettungen" und Konjunkturprogramme beantwortet. Politiker vergessen dabei gerne, dass Keynes eine Entschuldung in besseren Zeiten dringend anmahnte und dass Konjunkturprogramme die Steuererhöhungen (oder "Sparprogramme") der Zukunft sind. Wir sehen das gerade in Deutschland.

    Das 8. Kapitel befasst sich mit dringend notwendigen Reformen des gesamten Finanzsystems. Die bisherigen politischen Diskussionen und hektischen Maßnahmen zeugen von politischem Unwillen und mangelndem Sachverstand. Das eigentliche Problem entstand im völlig unregulierten und komplett undurchsichtigen Interbankenhandel. Jeder kann hier Derivate erfinden und in Umlauf bringen. Es existiert keinerlei Aufsicht oder Standardisierung von Produkten. Allerdings sind das merkwürdigerweise keine öffentlichen Diskussionsthemen. Darüber hinaus ist das zentrale Problem der Vergütungen nicht geregelt. Solange der Steuerzahler jeden Spieler immer wieder rettet, wird die Bereitschaft, irrsinnige Risiken einzugehen, nicht nachlassen. Weitere kritischer Punkte sind die Größe der verschiedenen Institute und ihre Verflechtungen. Dies wird in der Öffentlichkeit ebenfalls nicht diskutiert.

    Radikale Schnitte schlagen die Autoren im 9. Kapitel als Konsequenz der Krise vor. Zunächst einmal muss es gelingen, die Aufsichtsbehörden vom Fluch der blinden Mittelmäßigkeit zu befreien. Fähige Leute gehen dorthin, wo sie gut bezahlt werden und sich verwirklichen können. Die Aufsichtsbehörden gehören gewiss nicht zu den idealen Zielen solcher Menschen. Noch wichtiger ist jedoch der extrem schwierige Vollzug einer simplen Logik. Wenn Konzerne zu groß sind, um zu sterben, dann muss man sie eben zerschlagen. Doch mit den "Rettungen" sind zumindest in den USA noch größere Giganten gebildet worden. Weil es in der Obama-Administration nur so von Goldman-Sachs-Leuten wimmelt, wundert es nicht, dass diese Konsequenz dort kein Thema ist. Die Autoren diskutieren das Zerschlagungsproblem ausführlich.

    Ein anderer simpler Punkt ist, dass Banken nur Risiken in Höhe ihres verfügbaren Eigenkapitals eingehen sollten. Dazu könnte man sie zwingen, wenn man es denn wollte. Schließlich schlagen die Autoren eine aktivere Rolle der Zentralbanken in der Geldpolitik im Vorfeld einer Krise vor.

    Kapitel 10 befasst sich mit den Schuldenkrisen von Staaten, die immer nach Bankenkrisen auftreten. Insofern erleben wir gegenwärtig nichts Neues. Die Autoren diskutieren hier insbesondere die Krise des US-Dollars und die möglichen politischen Folgen für die Machtverhältnisse in der Welt.

    Das Buch enthält ein Fazit, in dem das Drehbuch der Krise noch einmal zusammengefasst wird, und einen Ausblick, der erneut die Brillanz seiner Autoren aufdeckt, denn inzwischen ist zum Beispiel eingetreten, was sie für Griechenland voraussagten.

    Fazit.
    Dies ist ein sehr intelligent geschriebenes, scharfsinniges und sehr lehrreiches Buch über Ursachen und Verlauf der gegenwärtigen Finanzkrise und der zu erwartenden Folgen. Darüber hinaus unterbreiten die Autoren konsequente Vorschläge zur Lösung der durch diese Krise aufgedeckten Probleme. Das Buch ist für einen breiten Leserkreis geschrieben, wenngleich gewisse elementare Kenntnisse und Vorstellungen über die Finanzmärkte vorausgesetzt werden.
  13. Cover des Buches Crash (ISBN: 9783899811773)
    Gerald Braunberger

    Crash

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Nil
    Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten werden in kurzen Kapiteln die historischen Börsencrashs erklärt mit all den Ursachen und wie es sich Langfristig ausgewirkt hat. Der zweite Teil gibt sehr detailiert wieder wie es zu dem jetzigen (2007-2009) Crash kam und was alles bisher geschah. Da das Buch Ende 2008 erschien ist leider nicht das gesamte Geschehen im zweiten Teil erfasst. Hier fänd ich es echt super, wenn es Ende 2009 eine aktualisierte und überarbeitete Fassung gibt. Alle Kapitel im Buch sind von FAZ Autoren geschrieben, diese lockere Durchmischung bringt auch Abwechslung hinein. Mein Fazit ist, dass der erste Teil besser gelungen und konzipiert ist als der zweite. Ich bin mir auch nicht so sicher, ob man ohne jegliche Finanzmarktkenntnisse alles verstehen könnte... Insgesamt sehr positiv fand ich die Gestaltung des Buches. Das ist echt mal eine super Textseitengestaltung. Abstand der Reihen und zum Rand fand ich gut gemacht. Auch das Soft/Hard-covergemisch war angenehm!
  14. Cover des Buches Bad Banker im Währungskrieg (ISBN: 9783942822060)
  15. Cover des Buches Der einfache Weg zum Wohlstand (ISBN: 9783898797016)
    Gottfried Heller

    Der einfache Weg zum Wohlstand

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "Es ist ein Risiko, zu viel Risiko einzugehen, es ist aber auch ein Risiko, zu wenig Risiko einzugehen."

    Gottfried Heller ist mir durch seine Veröffentlichungen in der Wirtschaftspresse bereits seit langem kein Unbekannter mehr. Sein fundiertes Fachwissen und seine jahrzehntelange Erfahrung komprimiert er in diesem Sachbuch. Er möchte dem Privat-Anleger Tipps geben, wie er erfolgreich die Turbulenzen der Finanz-, Euro-, Schulden- und Wirtschaftskrise meistern kann und auch der Inflation nicht ausgeliefert gegenüber steht. Dabei erklärt er zunächst, wie es zu den aktuellen Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten kam. Er beleuchtet kurz aber prägnant das notwendige Basiswissen und verweist recht ausführlich über seine gemeinsame Zeit mit seinem Partner dem Börsenguru Kostolany.
    Heller vertritt, ebenso wie sein ehemaliger Partner, das Prinzip Geldanlage der ruhigen Hand. Nicht der schnell erzielte Spekulationsgewinn führt seines Erachtens langfristig gesehen ans Ziel. Diese Variante lässt den Anleger nicht ruhig schlafen. Den ruhigen Schlaf gönnt er lieber den sorgfältig ausgewählten Aktien bzw. Aktienfonds. Daraus ergibt sich auch die Zielgruppe, für die dieses Sachbuch geschrieben wurde, dem Sparer, der sein Risiko möglichst klein halten möchte, oder um es anders zu sagen, diejenigen, die bislang gern in sicher geglaubte Lebensversicherungen und Staatsanleihen investierten.
    Das Buch ist logisch aufgebaut, am Ende eines jeden Abschnittes, fasst er die grundlegenden Gedanken noch einmal zusammen. Gottfried Heller hat darüber hinaus eine Sprache gewählt, die es auch dem Nicht-Insider ermöglicht, die Inhalte zu verstehen und nachzuvollziehen.
    Dieses Buch macht für mich den Eindruck als hätten Kostolanys Bücher eine Frischzellenkur erhalten. Wirklich Neues war für mich nicht zu finden, aber wollte der Autor vielleicht auch nur in unsicheren Zeiten auf altbewährte Anlagestrategien hinweisen? Bei seinen Tipps berücksichtigt er neben den diversen Sparformen Alter, Lebenssituation und Risikoneigung der Anleger, ein beigefügter Test rundet das Buch ab.
    Dieses Buch ist keineswegs ein Fahrplan zu mehr Wohlstand, es gibt jedoch einige interessante Denkanstöße. Meiner Meinung nach muss sich jeder Anleger selbst intensiv mit der Materie befassen, das kann einem auch kein noch so gutes Sachbuch abnehmen. Es kann im besten Fall eine Hilfe sein, ein ultimatives renditegarantierendes Konzept gibt es nicht. Letzten Endes ist jeder seines eigenen Glückes Schmied und seines eigenen Geldes Hüter. Einen risikolosen Weg zu Wohlstand durch Geldanlage wird es nicht geben. Da täuscht der etwas zu werbekräftig gewählte Titel leider.
  16. Cover des Buches Tulpenfieber (ISBN: 9783458361701)
    Deborah Moggach

    Tulpenfieber

     (46)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    In Amsterdam im Jahr 1636 heiratet die junge Sophia den reichen Cornelius, nachdem dessen Frau und Kinder verstorben sind. Der dreißig Jahre ältere Witwer liebst seine hübsche Sophia über alles.

     

    Jan van Loos soll von den beiden ein Portrait malen. Die junge Sophia hat es ihm angetan.

    Auch für Sophia ist das eine wahre Abwechslung. Langweilt sie sich sonst in diesem Haushalt zu Tode.

    Den einzigen engen Kontakt hat sie zu ihrem Hausmädchen Maria, die sich unsterblich in den Fischhändler Willem verliebt hat und der ihr eines Abends einen Heiratsantrag macht.

     

    Während Sophia mit dem Maler eine Affäre beginnt, wird Maria unerwartet schwanger. Doch ihr Verlobter Willem ist verschwunden. Sophia sieht in der Schwangerschaft die Lösung all ihrer Probleme, während Maria darin das Ende ihres Lebens sieht.

    Jan und Sophia spinnen ein Netz aus Lug und Betrug und das auf dem Höhepunkt des Tulpenfiebers. Obwohl Jan mit seiner Malerei nicht schlecht verdient, reicht es nicht, um ihren Plan vollständig in die Tat umzusetzen. Die beiden setzen somit alles auf eine ganz besondere Tulpenzwiebel.

     

    Deborah Moggach weckt mit ihrer Geschichte Begierde, Verrat und Vergeltung in den Menschen. Jan, der vor verzweifelter Liebe zu Sophia den Kopf und somit alles andere verliert, zeigt uns, wie machtvoll Liebe sein kann. Mir persönlich war die Geschichte zu sehr vorhersehbar und zu kurzweilig. Für so viel Verrat hätte ich mir tatsächlich etwas mehr Dramatik am Ende gewünscht.

  17. Cover des Buches Auf Messers Schneide (ISBN: 9783257200881)
    W. Somerset Maugham

    Auf Messers Schneide

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Federfee

    Maugham, der hier nicht nur als Erzähler auftritt, sondern auch als Autor im Roman, scheint es zu lieben, Personen zu beobachten, zu beschreiben, zu beurteilen. Und das tut er ausführlich in diesem Buch. Manchmal hätte ich mir lieber selbst ein Urteil aus den Handlungen gebildet anstatt es vom Autor-Erzähler vorgesetzt zu bekommen.

    Schien zuerst der kultivierte, elegante, wohlhabende Lebemann Elliott die Hauptperson zu sein, kamen bald noch der junge Larry, Kriegspilot und jetzt 'Müßiggänger' und seine Verlobte Isabel dazu. Schnell kristallisieren sich die gegensätzlichen Standpunkte heraus: Elliott ist extrem nur an seinen Gesellschaften mit Berühmtheiten und an einem guten Leben interessiert. Auch seine Nichte Isabel vertritt ähnliche Ansichten, möchte leben, tanzen, schöne Kleider tragen. Sie ist außerdem der Meinung, dass ein junger Mann wie ihr Verlobter Larry arbeiten und damit zum Aufbau des jungen aufstrebenden Landes (USA) beitragen muss. In dieser Gesellschaft spielt Geld eine wichtige Rolle. Es bedeutet Macht und eine einflussreiche gesellschaftliche Stellung (Diogenes TB 79).

    Larry aber hat ganz andere Ansichten: er will nach Paris gehen, weil ihn dort niemand kennt und er selbst über sein Leben bestimmen kann. Isabel ist klug genug, ihn vorerst gehen zu lassen, will aber auf ihn warten. Larry hat den seltsamen Satz geäußert: 'Die Toten sehen so furchtbar tot aus, wenn sie tot sind' (Diogenes TB 75), womit er sich wahrscheinlich auf das traumatische Erlebnis des Todes seines Freundes bezieht.

    Als Isabel Larry in Paris besucht, stellt sich endgültig heraus, dass ihre Lebensvorstellungen zu unterschiedlich sind und sie trennen sich in freundschaftlichem Einvernehmen. Larry ist weiterhin auf der Suche. Nach sich selbst? Nach dem Sinn des Lebens? Er hofft, es in der Welt des Geistes zu finden, bei der Suche nach Gott, in einem elsässischen Kloster, einem indischen Aschram und hin und wieder bei harter körperliche Arbeit.

    'Ich sehe weite Länder des Geistes, die sich vor mir ausdehnen und mich locken.' (Diogenes TB 106)

    Isabel dagegen ist ihren Lebensvorstellungen ebenso treu geblieben wie ihr Onkel Elliott. Maugham erzählt ihre weiteren Lebenswege manchmal gerafft, manchmal detailliert, oft in Gesprächen anstatt in Handlungen. Dabei werden auch philosphisch anmutende Themen angerissen wie z.B. der Unterschied zwischen Liebe, Sex und Begehren.

    Sehr zutreffend sagt Maugham am Ende: 'Alle Personen bekamen, was sie wollten.' (Diogenes TB 485) Insofern sei es ein Happy End.

    Man könnte darüber diskutieren, welcher Lebensentwurf, welches gelebte Leben am besten oder am sinnvollsten ist. Aber vielleicht muss man anders fragen, nämlich welcher Lebensweg für welche Person sinnvoll oder geeignet ist. Die 'letzte Befriedigung nur im Leben des Geistes...' zu finden (Diogenes TB 484) ist nicht jedermanns Sache.

    Fazit

    Ein größtenteils kurzweilig zu lesendes Buch mit vielen Personenbeschreibungen und Charakterisierungen, streckenweise in geraffter Erzählweise und stark kontrastierenden Handlungssträngen, eingestreut philosphisch anmutende allgemeingültige Gespräche über das 'richtige Leben'. Das ist natürlich auch heute noch aktuell, hat mich aber in diesem Buch nicht sonderlich zum Weiter- und Nachdenken gebracht. Dennoch: unterhaltsam zu lesen, auf hohem sprachlichen und erzählerischen Niveau.

  18. Cover des Buches Erlösung (ISBN: 9783453436480)
    Claus Cornelius Fischer

    Erlösung

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ella ist Notärztin in Berlin und fährt mit ihrem Kollegen Max zu einem Wohnhaus. Eine Frau soll hier im Sterben liegen und was sie vor finden ist einfach nur grausam. Es handelt sich um ein Verbrechen und Ella wird vom noch anwesenden Täter zu Tode erschreckt. Einige Tage später findet sich im Krankenhaus aber keine Spur mehr von der jungen Frau und Ellas Kollege Max wird ermordet. Ella bekommt merkwürdige Anrufe von vermeintlichen Polizisten und sie fühlt sich selbst bedroht. Angestachelt durch die eigene Neugier und die persönliche Bindung zu den Fällen, will sie selbst ermitteln, Sie gerät dadurch in einen Strudel aus Gier, Macht, Hass und dunklen Geschäften und muss die Spuren zwischen Berlin und Paris suchen. Claus Cornelius Fischers neues Buch hat eine starke Hauptfigur und eine tolle Geschichte, aber leider immer wieder ein paar Längen. Den Spannungsbogen kann er aber immer wieder anheben und so fiebert man am Schluss dann doch fast atemlos mit Ella mit.

  19. Cover des Buches Licht und Schatten (ISBN: 9783743109377)
    Veronika Lackerbauer

    Licht und Schatten

     (2)
    Aktuelle Rezension von: alpenbremser

    Endlich geht sie weiter, die Geschichte der von Konsignys! Es war, als ob ich lieb gewonnene Bekannte wieder treffe und weiter begleite auf ihrem Weg durch die Zeit und durch ihre jeweiligen Schicksale. Wie bereits im 1. Band schafft es die Autorin, geschichtliches Wissen so interessant zu verpacken, dass es leicht und gut "verdaulich" ist.  Man erlebt zusammen mit der Fabrikanten-Familie in diesem Band die neuere Geschichte in Deutschland, aber auch in der Welt mit und freut sich, wenn vieles wiederkennt, das einem selbst als Kind oder als junge Frau geprägt hat. Weiter so, Veronika Lackerbauer.

  20. Cover des Buches Ausgehandelt (ISBN: B007JV9NS8)
    Andreas Adlon

    Ausgehandelt

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Marty270472
    Das Buch habe ich am Kindle gelesen. Bin zufällig auf das Buch gestossen. Teilweise sehr spannend, dann wieder etwas langatmig. Über das Traden wurde auch wenig erzählt, das hätte micht sehr interessiert. Mir sind auch die Sprünge zwischen den Ländern zu schnell gewesen. Drei Sterne
  21. Cover des Buches Cosmopolis (ISBN: 9783462044379)
    Don DeLillo

    Cosmopolis

     (49)
    Aktuelle Rezension von: gaucho

    "Cosmopolis" mag nicht das beste und spannendste Buch des geistreichen US-Schriftstellers Don Delillo sein. Es ist kein Vergleich mit dem Jahrhundertroman "Unterwelt". Doch das scharfsinnige Sprachtalent kann in Wirklichkeit gar keine schlechten Texte produzieren. Als "Schleichfahrt durch den Irrwitz des globalisierten Börsenkapitalismus" hat er selbst seinen Roman bezeichnet. Aber "Cosmopolis" ist noch viel mehr. So spielt die Großstadt, in diesem Fall New York, die zweite Hauptrolle in der Erzählung über den jungen Besessenen und gestaltet sie facettenreich wie ein Kaleidoskop. Bisweilen wirkt der Text zäh durch die ständigen Verkehrsstaus. Doch lohnt es sich, in die weiße Limousine einzusteigen. Am Ende ist Don Delillo wieder ein großer literarischer Wurf gelungen. Aber Vorsicht: Sie fahren auf eigenes Risiko mit.

  22. Cover des Buches Die Nachfahren (ISBN: 9783596308699)
  23. Cover des Buches Was Sie nicht wissen sollen! (ISBN: 9783938656136)
    Michael Morris

    Was Sie nicht wissen sollen!

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Dubhe
    Was steckt hinter dem anscheinenden Chaos der Wirtschaft? Was hat es mit dem Silber- und Goldmarkt auf sich? Wem gehört unsere westliche Welt? Kann sie überhaupt jemanden gehören? Wollen die Reichen wirklich, dass die Weltbevölkerung veringert wird? Wäre eine weltweite Währung vorstellbar? Oder was ist mit einer Weltregierung? Diese und noch mehr Fragen werden in dem Buch beantwortet. . Der Anfang des Buches zieht sich recht, wie der Autor des Buches auch in seinem Vorwort erwähnt, da er alle Begriffe zuerst einmal erklären muss, aber sobald man da durch ist, ist das Buch wirklich spannend. Am Ende übertreibt Michael Morris etwas, doch ich glaube, das stammt aus seiner Paranioa, die er teilweise auch zu Recht hat. Lest dieses Buch auch wenn es auf den ersten Blick verrückt erscheint! Ich glaube, der Autor hat in vielen Sachen Recht und er kann es auch hinterlegen mit literarischen Beweisstücken oder Dokumenten. Empfehlenswert, wenn man wissen will, wie es in der Welt und der westlichen Gesellschaft so zugeht, jedoch nicht offiziell, sondern hinter den Kulissen.
  24. Cover des Buches Gekaufte Zeit (ISBN: 9783518297339)
    Wolfgang Streeck

    Gekaufte Zeit

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Johann_Baier

    Wolfgang Streeck – Schüler Adornos – versucht die wirtschaftliche Entwicklung des Kapitalismus seit 1980 in das Gedankengebäude der Kritischen Theorie einzubauen. Nach dieser Theorie ist der Wohlfahrtsstaat der 1950-1970er Jahre ja ein Versuch des Kapitals, die Lohnabhängigen ‚zu befrieden’ – ein Versuch, der nur vorübergehend gelingen kann, weil die Lohnabhängigen sich doch irgendwann ihrer Unfreiheit und Entfremdung bewusst werden, was den Kapitalismus dann in eine „Legitimationskrise“ stürzen muss. Da die von Marx vorausgesagte Verelendung des Proletariats mit anschließendem Zusammenbruch des Kapitalismus offenbar nicht eintrat, konnte man als Seminarmarxist in der 1960er Jahren mit dieser Theorie die Hoffnung auf den Untergang des Kapitalismus aufrechterhalten, auch wenn außerhalb der soziologischen Seminare wohl niemand etwas mit dem Begriff der „Legitimationskrise“ anfangen konnte.

    Streeck behauptet nun, dass das Kapital sich nach dem Ende des Wohlfahrtsstaat in den 1970er Jahren weitere Tricks zur Befriedung der Arbeiterschaft ausgedacht hat: die Inflation der 1970er Jahre, die Staatsverschuldung der 1980er Jahre, die Privatverschuldung der 1990er Jahre, die in die Finanzkrise 2008 führte. Alles dies schiebt die unvermeidliche „Legitimationskrise“ nur ein bisschen hinaus – daher der Titel „Die gekaufte Zeit“.

    Die ganze Argumentation basiert auf den nicht hinterfragten und nicht belegten Grundannahmen,

    • dass das Kapital (gemeint ist die Klasse der Kapitaleigentümer, nicht das Geldkapital) als heimlicher Akteur hinter der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung steht
    • dass das Proletariat eine objektiv antikapitalistisch ausgerichtete Bevölkerungsgruppe ist, die mit verschiedenen Herrschaftstechniken ruhig zu stellen ist
    • dass der Kapitalismus an seinen inneren Widersprüchen zugrunde gehen muss – die Aufgabe des Neomarxisten besteht nur darin zu erkennen, wie und wann das passieren wird.

    Diese drei Grundannahmen sind falsch:

    • Nicht ‚das Kapital’ als subversiv hinter den Kulissen der Politik agierender Zusammenschluss von Kapitalisten, sondern das auf den Finanzmärkten zirkulierende anlagesuchende Kapital bestimmt die Wirtschaftsgeschichte – also Kapital, das von anonymen, ihre individuelle Rendite verfolgenden Investoren bewegt wird. Deren Investitionsentscheidungen ist die Politik ausgeliefert. Gerade die Nichtbeherrschbarkeit des daraus resultierenden Wirtschaftsprozesses ist das Problem des Kapitalismus.
    • Spätestens seit des Bedeutungsverlustes der Gewerkschaften und des Zusammenbruchs des Sozialismus in Osteuropa braucht sich das Kapital keine Sorgen um rebellische Arbeitnehmer mehr zu machen. Komplizierte Verschwörungen zur Befriedung des Proletariats sind völlig überflüssig. Wenn das Proletariat sich radikalisiert, dann nach rechts, wie wir gerade erleben. Damit kann das Kapital aber gut leben – siehe Drittes Reich.
    • Die Beschwörung des nahenden Endes des Kapitalismus hat fast religiösen Charakter. Wie soll das Ende denn aussehen? Warum kann das Auf und Ab des kapitalistischen Wirtschaftsprozesses, das seit 200 Jahren im Gang ist, nicht endlos weitergehen? Wenn der Kapitalismus die Weltwirtschaftskrise 1929 überlebt hat, wird er die derzeitigen gelegentlichen Turbulenzen doch erst recht überleben. Wenn ‚das Kapital’ die Macht hat, Politik und Wirtschaft so zu steuern, dass das Proletariat ‚befriedet’ wird, wieso hat es nicht die Macht, den Zusammenbruch des Kapitalismus zu verhindern, woran es doch noch mehr Interesse haben muss?
    • Wie das Kapital die Inflation, die Staats- und Privatverschuldung in ihrem Sinne steuert, bleibt im Dunkeln.

    Konkrete Reformvorschläge kann man von W. Streeck natürlich nicht erwarten, da diese ja nur die Verlängerung der ‚gekauften Zeit’ bedeuten würden. Trotzdem kommt überraschenderweise am Schluss ein konkreter Handlungsvorschlag: die Abschaffung des Euro. Warum, wenn der Kapitalismus doch sowieso untergeht? Warum gerade das?

    Letztlich ist es Adornos kulturpessimistisches Geschwafel ohne Handlungsperspektive. Es ist trotzdem insofern eine anregende Lektüre, als sie dazu anregt, darüber nachzudenken, wie man die Zukunft des Kapitalismus stattdessen wahrnehmen könnte.

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