Bücher mit dem Tag "booker prize longlist"

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10 Bücher

  1. Cover des Buches Der weiße Tiger (ISBN: 9783406715099)
    Aravind Adiga

    Der weiße Tiger

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Erzählt wird die Geschichte von Balram, der in einer der untersten Kasten des Landes aufwächst. Obwohl er gut in der Schule ist, wird er nach ein paar Jahren von der Schule genommen und muss arbeiten gehen, weil die Familie Geld braucht. Mit Intelligenz und Hartnäckigkeit schafft er es Fahrer des reichsten Mannes im Ort zu werden. Mit dessen Sohn verschlägt es ihn irgendwann nach Dehli und Balram entdeckt eine für ihn völlig neue Welt. Drogen, Alkohol, Sex… aber vor allem erkennt er, dass er als Diener niemals eine Chance haben wird ein besseres und unabhängiges Leben zu führen und so beginnt er Pläne zu schmieden…

    Aravind Adiga erzählt hier einen Roman in Briefform. Den Adressaten finde ich fragwürdig, aber nun gut. Sein Schreibstil ließ sich flüssig lesen und konnte mich fesseln. Mit Witz, Charme und durchaus unmoralisch schildert er mit diesem Roman ein vermutlich recht realistisches Bild Indiens und verschafft dem Leser tiefe Einblicke in die Kultur und Denkweise des nach wie vor am Kastensystem festhaltenden Systems. Ich habe mit viel Interesse den durchaus unmoralischen Aufstieg dieses armen Jungens verfolgt und konnte mich trotz der Art und Weise mit der er seinen Aufstieg schafft für ihn freuen. Diese indische Version des amerikanischen Traums kann ich absolut empfehlen! 

  2. Cover des Buches A Fraction of the Whole (ISBN: 9780141031828)
  3. Cover des Buches Das mohnrote Meer (ISBN: 9783453422575)
    Amitav Ghosh

    Das mohnrote Meer

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Pantoffeltier

    Indien, 1838. Zwischen Chinesen und Briten bahnt sich ein Konflikt über die (illegale) Einfuhr von Opium an. Auf der Ibis, einem ehemaligen Sklavenschiff werden sich verschiedene Protagonisten treffen. Diti, die nach dem Tod ihres opiumsüchtigen Mannes fliehen muss, Zachary, Sohn einer Sklavin und eines Weißen, der seinen Platz als zweiter Steuermann erst behaupten muss, der verschuldete, aus seiner Kaste ausgestoßene, Raja Nil, Paulette und Jodu, die über Standesgrenzen hinweg seit Kindertagen Freunde sind...
    Es ist der erste Teil einer Trilogie, also wird viel Zeit damit verbracht Personen und Gegebenheiten vorzustellen und es vergehen zwei Drittel des Buches, bis das Schiff sich endlich mal aufmacht. Aber schreiben kann Ghosh auf jeden Fall. Ich habe mich auf jeden Fall nach Indien versetzt gefühlt und die Personen gern begleitet, auch wenn ich nicht mit allen Protagonisten so richtig mitfiebern konnte.

    Es werden sehr viele Begriffe aus indischen Sprachen/Dialekten benutzt und auch Pidginbegriffe/Satzbau eingebaut. Da müssen die Übersetzer ganz schön geschwitzt haben. Leider wirkt es auch etwas unbeholfen teilweise und das Lesen und Verstehen ist erschwert. Irgendwann war es mir zu viel immer nachzugucken was einzelne Begriffe bedeuten und ich habe mich damit abgefunden einige Begriffe nur erraten zu können.

    Sehr deutlich prangert Ghosh den englischen Imperialismus an, der eine verheerende Wirkung auf die beherrschten Menschen, ja die ganze Gesellschaft des beherrschten Landes hat. Er zeigt auch die Auswirkungen des Kastensystems, das Menschen ohne Not in ausweglose Situationen bringt.

    Ghosh ist ein historischer Abenteuerschmöker gelungen, überbordend an Details und ab und an etwas pathetisch. Jetzt mache ich erst einmal eine Pause von der langen Seereise, aber die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall lesen.

  4. Cover des Buches The Northern Clemency (ISBN: 9781400095872)
  5. Cover des Buches The Wilderness (ISBN: 9780307454775)
    Samantha Harvey

    The Wilderness

     (1)
    Aktuelle Rezension von: WildRose
    "The Wilderness" von Samantha Harvey hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es war sehr flüssig und spannend zu lesen, traurig, melancholisch, weise und berührend. Dieses Buch ist meiner Meinung nach daher wirklich ein Geheimtipp und unbedingt lesenswert, denn es überzeugt durch seinen unaufdringlichen Stil, der auf jeden Fall zum Nachdenken anregt und berührt.
  6. Cover des Buches How to Paint a Dead Man (ISBN: 9780571315635)
  7. Cover des Buches Love and Summer (ISBN: 9780143117889)
  8. Cover des Buches From A to X (ISBN: 9781844673612)
  9. Cover des Buches A Case of Exploding Mangoes (ISBN: 9780099516743)
    Mohammed Hanif

    A Case of Exploding Mangoes

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ali Shigri kommt aus einem anerkannten und hoch dekorierten Elternhaus: Sein Vater war ein bekannter Colonel bei der pakistanischen Armee mit gutem Ruf. Bis er eines Tages an einem Bettlaken hängend aufgefunden wurde. Offiziell gilt sein Tod als Selbstmord, der Sohn allerdings hat seine Zweifel an dieser Theorie. Täglich geht er seinen Pflichten als Pilot der Luftwaffe und als Trainer einer Silent Drill Einheit nach. Insgeheim aber sucht er eine Möglichkeit, den Tod seines Vaters zu rächen. Shigri macht General Zia ul-Haq, der sich etwas mehr als 10 Jahre zuvor an die Staatsspitze geputscht hatte, für den Tod verantwortlich.

    Shigris Geschichte setzt ein, als sein Zimmerkollege Obaid eines Morgens nicht mehr da ist. Shigri macht Meldung und durchläuft routiniert, aber ahnungslos, die folgenden Fragerunden. Wie es aussieht, hat Obaid ein Flugzeug gekapert und Shigris Erkennungssignal benutzt. Shigri kann es sich nicht erklären und hält die Sache für erledigt. Nicht so der Geheimdienst. Dessen Chef General Akhtar, nach General Zia der zweitwichtigste Mann im Staat, lässt Shigri in den Kerker sperren und meint, mehr herausfinden zu können.

    Hanif verknüpft die Geschichte von Shigri mit der von Zia, der zu diesem Zeiptunkt bereits massiv an Macht und Selbstbewusstsein eingebüßt hat. Dabei wechselt Hanif nicht nur regelmäßig zwischen diesen beiden Kernfiguren; er springt zudem entlang der Zeitskala hin und her. Szenen vor Obaids Verschwinden wechseln sich mit Szenen danach ab und es empfiehlt sich, am Buch dranzubleiben, sonst werden die Zuordnungen immer schwieriger. Die Sprünge rücken andererseits aber immer mehr Personen in klareres Licht. In Pakistan verfolgen viele Würdenträger innerhalb der Militärdiktatur eigene Ziele. In einem Land, in dem man sich die Macht mühelos heranputschen konnte, ist der effiziente Ausbau der eigenen Macht nur eine Frage der eigenen Skrupellosigkeit und Rafinesse.

    General Akhtar gehört zu den Männern, die noch weiter hinauf wollen: Vom zweitwichtigsten Mann zum wichtigsten. Im Weg steht nur einer und den kennt er dank seiner intensiven Abhörtätigkeiten bestens. Aus Zia ist in den Jahren seiner Regierungstätigkeit ein unsicherer Mann geworden, von seiner Frau vor die Tür gesetzt, sich in Paranoia suhlend und überall Mörder sehend. Ihn plagt Wurmbefall und auf Grund seiner Perspektivlosigkeit spielt er mit seinem Koran Weisheiten-Lotto. Als er eines Tages per Koranvers eine in seinen Augen schlechte Prognose bekommt, setzt er seinen Sicherheitscode verängstigt auf die höchste Stufe.

    Helfen wird es nicht viel: Das Buch beginnt und endet mit dem 1988 tatsächlich geschehenen Flugzeugabsturz, bei dem Zia, der amerikanische Botschafter sowie ein großer Teil der Regierungsmitglieder ums Leben kamen. Was tatsächlich geschehen war, ließ sich nie eindeutig ermitteln, aber Theorien gab es selbstverständlich viele. Von den Verdächtigen, die seinerzeit gehandelt wurden (darunter CIA, Mossad, KGB oder Indiens Geheimdienst), ist im Buch wenig zu finden. Bei Hanif reichen die Pakistani völlig aus, die Zia an den Kragen wollen. Hanif bringt in seinem Buch eine ganze Handvoll unter und schafft es, am Ende alles konsequent und süffisant zusammen zu führen. Obgleich das Springen zwischen Zeiten und Erzählern manchmal kompliziert wirkt, hält dieser Vortrieb zur Verkettung aller Auslöser das Buch am Laufen.

    Das Buch folgt den typischen Grausamkeiten einer Diktatur und nimmt den Leser mit in die Folterkammern oder thematisiert die absurde Verurteilung einer blinden Frau. Dennoch kann das Buch ohne Verdauungspausen gelesen werden. Möglich macht das die satirische Perspektive, mit der Hanif an seine Handlung herangeht. Zia gerät zur Witzfigur, die andere Regierungsgrößen treffen darf, ohne sich mit ihnen staatsmännisch austauschen zu können. In der Militärakademie werden Joints herumgereicht und Akhtar sucht verbissen und eifersüchtig seine Chance. Die diplomatischen Parties des amerikanischen Botschafters werden als sinnfreie und von den Gästen missverstandene Karnevalsgesellschaften dargestellt, die Panzervorführung der US-Amerikaner landet nicht einen Treffer ins Schwarze.

    Die explodierenden Mangos waren nur eine der Möglichkeiten, die Zia das Leben gekostet haben könnten. Es lohnt sich nachzulesen, mit was die Mangos bei diesem Flugzeugabsturz in Konkurrenz standen. So sehr man an fremde Geheimdienste oder Staatsvisionen glauben mag, zeigt das Buch durch seine kuriosen Ansätze aber auch, welche merkwürdigen Kleinigkeiten einem mächtigen Staatsmann den Tag versauern können. Vielleicht war am Ende auch nur eine Krähe schuld?

  10. Cover des Buches The Lost Dog (ISBN: 9780316001847)
  11. Zeige:
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