Bücher mit dem Tag "borderline"

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136 Bücher

  1. Cover des Buches Ein wenig Leben (ISBN: 9783446282285)
    Hanya Yanagihara

    Ein wenig Leben

    (597)
    Aktuelle Rezension von: ChiaraNlp

    Inhalt:


    Der Roman "A Little Life", geschrieben von der Journalistin und Schriftstellerin Hanya Yanagihara und erstmals 2015 in den Vereinigen Staaten publiziert, fand schnell große Aufmerksamkeit, die sowohl Licht als auch Schatten in der Literatur warf und eine anregende Diskussion über die enthaltenden Thematiken entfachte. 

    Das Werk, das unter dem Titel "Ein wenig Leben" von Stephan Kleiner auch ins deutsche übersetzt wurde und sich zu den Bestsellern im deutschen Buchmarkt zählt, greift auf 960 Seiten die Geschichte einer Gruppe von vier Männern auf, deren Freundschaft sich über ihr gesamtes Leben erstreckt und entwickelt. 

    Malcom, wohlbehütet in einem reichen Elternhaus aufgewachsen, Jean Baptiste, von allen nur JB genannt, Willem, der die Welt durch helle Augen betrachtet, so dunkel sie auch ist und Jude, hochbegabt, aber gänzlich vom Leben gezeichnet, treffen zum ersten Mal auf dem College aufeinander. 

    Trotz ihrer unterschiedlichen Ambitionen und Träume, oder gerade aus diesen heraus, entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. 

    Gemeinsam wachsen die vier heran, lernen das Leben auf ihre ganz wirren Arten kennen und die Hürden, die es voran stellt.

    Während Malcom von einem Leben als Architekt träumt und es liebt, kleine Konstruktionen von Häusern aus allen möglichen Materialien zu formen, JB fest von dem Leben eines anerkannten Künstler-Daseins überzeugt ist und alles daran setzt und Willem nach einer Karrie als Schauspieler strebt und seinen Blick stets zu Jude lenkt, ist es Jude selbst, der sich nach einem einfachen Leben sehnt, fernab von dem Seinen. 

    Eine schwere Kindheit hinter sich, die sich durch einen tiefen Schmerz zusammensetzt, versucht er als Erwachsener Mann alles daran zu setzen, nie mehr zurückblicken zu müssen. 

    Doch die dunklen Schatten, die ihn umgeben und verfolgen, einengen und beschämen, bahnen sich immer wieder Bruchstück für Bruchstück in seine Gedanken, bis sie ihn schließlich vollends einzunehmen drohen.

    Persönliche Meinung: 

    Ich war tatsächlich sehr verwundert über den aktuellen Wirbel um das Buch, wo es bereits vor etlichen Jahren veröffentlicht wurde. 

    Ganz bewusst vermeide ich es zumeist auch, solche Bücher zu lesen, die durch Social Media eine rege Aufmerksamkeit erhalten - zum einen, um mich nicht beeinflussen zu lassen, zum anderen, um nicht enttäuscht zu werden. 

    Eine ganze Zeit hatte ich also nicht wirklich Interesse daran, das Buch zu lesen - auch wenn mich der Klappentext, der durchaus viel Raum für düstere Spekulationen lässt, angesprochen hat. 

    Schließlich nahm ich es also doch in die Hand, und obwohl ich schon ahnte, wohin mich dieses Buch führen könnte, fehlen mir an dieser Stelle wohl die Worte, um allumfassend zu beschreiben, wohin es mich wirklich mitnahm, und was es mir zeigte.

    Missbrauch, Gewalt, Krankheit, Mentale Gesundheit und Tod sind nur wenige der Themen, die behandelt werden. Eine entsprechende Warnung über die potenziell triggernden Inhalte gibt es nicht.

    Die 960 Seiten, die das Buch insgesamt umfassen, sind dabei in sieben Kapitel unterteilt - mit dem ersten Abschnitt unter dem Titel Lispenard Street startend und endend, handelt es sich um sehr ausführliche Abschnitte der Leben der Protagonisten, die sich noch einmal in kleinere Abschnitte - durch Zahlen gekennzeichnet - unterteilen.

    Der Schreibstil ist sehr anspruchsvoll, die Sätze sind meist in mehreren Ebenen ineinander verschachtelt, sodass es mir persönlich auch wahnsinnig schwer fiel, in die Handlung reinzukommen, und fließend zu lesen.

    Auch der Wechsel zwischen den Zeiten - der widerspiegelt, in welchem Abschnitt im Leben der Protagonisten wir uns befinden, war für mich nicht immer ersichtlich. In einem Satz sind sie in ihren 40er Jahren, im nächsten wieder zurück in ihren 20ern, in einer leichten Erinnerung. 

    Trotz dessen handelt es sich überraschenderweise um ein sehr zeitloses Werk, dass das Leben in einem Ganzen beschreibt, ohne sich zeitlich zu binden.

    Die Autorin hat bewusst darauf verzichtet, Jahreszahlen zu nennen, um Lesenden nicht den Fokus zu rauben, sich vollends auf die Charaktere konzentrieren und einlassen zu können. Darauf aufbauend, hat sie sich auch dazu entschieden, keine der Krankheiten - die im Laufe des Buches eine sehr intensive Rolle einnehmen - beim konkreten Namen zu nennen, um einen zeitlosen Kontext zu schaffen. 

    Für mich persönlichhatte das auch ihre Wirkung.

    An vielen Stellen des Buches dachte ich dennoch, dass so viel Leid, wie dort beschrieben, in einem Leben doch gar nicht existieren kann. Ein Schmerz folgt dem nächsten, eine Gewalttat ist grausamer als die zuvor.

    Es gab Absätze, bei denen sich mir der Magen umgedreht hat, wie bei noch keinem Buch, und ich kurz davor war, mich übergeben zu müssen. Es wird kein Satz verschönert, keine Handlung milde umschrieben.

    Ein Blick durch sämtliche Rezensionen und Artikel im Nachgang hat gezeigt, dass dies bei vielen ein negatives Empfinden hervorgerufen hat.

    Das Leben, die Realität von vielen, zeigt aber wiederrum ganz deutlich, dass ein solcher Schmerz existieren kann.

    Es werden keine Fantasien dem Geschehen hinzugedichtet - es handelt sich schlicht um ein Leben, dass von Brutalität gezeichnet ist und neben ausschließlich kleinen Glücksmomenten, auch nicht immer von Spannung zeugt, sondern viel mehr immer wieder wiederholende Inhalte hat. 

    Genau das kann das Leben sein, und das ist es auch, was ich mit dem Titel des Buches verbinde.


    Es trieft nicht vor gleichmäßigen Wellen von Höhepunkten und Tiefpunkten. Manche Jahre, die in dem Buch beschrieben werden, sind so tief im Dunkeln, dass ein Licht nur in weiter Ferne verschluckt erkennbar ist.

    So ist die persönliche Entwicklung und Freundschaft, die sich insbesondere durch die jungen Jahre der vier Männer entwickelt und festigt, auch nicht durchgehend im Vordergrund. Es besteht mal mehr, und mal weniger Kontakt - was aber bleibt, ist die Liebe zwischen ihnen. 

    Aus all diesen Aspekten heraus, und vermutlich gerade  trotz der Hürden beim lesen des Buches, habe ich mich schließlich für die vollen 5 Sterne entschieden.

    Für mich handelt es sich um ein Werk, dass an der ein und anderen Stelle schlicht das Leben - so wie es tragischerweise, brutal und emotional sein könnte - präsentiert.  

    Es handelt sich um keine Geschichte, in der das Glück anhält, auch wenn es sich finden lässt. 

  2. Cover des Buches Krähenmädchen (ISBN: 9783442484942)
    Erik Axl Sund

    Krähenmädchen

    (875)
    Aktuelle Rezension von: martina400

    „Das Wissen, wie sehr ein Mensch einen anderen verletzen konnte, wurde zu einer Rüstung, die niemand mehr zu durchdringen vermochte.“ S. 109

    Inhalt:
    In Stockholm wird ein Junge tot aufgefunden und alles deutet auf einen Missbrauch hin. Eine richtige Spur zu einem Täter findet die Ermittlerin Jeanette nicht und arbeitet schließlich mit der Psychologin Sofia zusammen, die mögliche Täter kennt. Sofias Spezialgebiet sind multiple Persönlichkeiten, besonders Victoria Bergmann lässt sie nicht los. Beide Frauen fragen sich, wie viel Leid ein Mensch verkraften muss, bis er selbst gewalttätig wird.

    Cover:
    Das Cover ist dunkel und gespenstisch still. Es wirkt fast schon ein wenig gruselig.

    Meine persönliche Meinung:
    Das Buch liest sich recht schnell, da die Kapitel sehr kurz sind. Es war zwar recht spannend, weil es so kurzweilig war, aber richtig packen konnte es mich nicht. Vielleicht liegt es an den vielen Personen, die vorkommen. Das Thema des Buches ist brutal und, dass es um Missbrauch von Kindern geht, setzte mir doch mehr zu als gedacht. Ich muss aber sagen, dass das Ende alles noch einmal ein wenig gedreht hat und somit auch der zweite Teil interessant wird - sogar besser als der erste. Beziehungsverhältnisse sind geklärt, man weiß, wer zu wem steht und wer welche Probleme hat. Zudem habe ich Sofias Verwandlung zwar ziemlich schnell vermutet. Die Bestätigung und wie sie sich weiter verhält, bringt eine neue Spannung in die Geschichte.

    Fazit: 
    Spannend, vor allem mit dem Wandel am Ende, der alles nochmal in ein anderes Licht rückt.

  3. Cover des Buches Dornentod (ISBN: 9783958199187)
    Mareike Albracht

    Dornentod

    (31)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Mit „Dornentod“, dem 2. Fall für Kommissarin Anne Kirsch ist Mareike Albracht ein fesselnder, realitätsnaher und psychologisch durchdachter Krimi gelungen.

    Zwei Handlungsstränge, der eine bearbeitet von Anne und der andere von Anton Hellmann, bilden den Rahmen dieses Krimis und überkreuzen sich im Verlauf immer wieder. Wie das alles zusammenhängt, spoilere ich an dieser Stelle nicht – lest es selber – ich kann es durchaus empfehlen. Denn auch die auftretenden Figuren sind gut beschrieben und auch die Atmosphäre ist stimmig. Die Auflösung ist letztlich schlüssig und auch spannend erzählt.

    Ich bewerte „Dornentod“ mit guten 3 von 5 Sterne.

  4. Cover des Buches Der Schatten in mir (ISBN: 9781533507976)
    Christian Milkus

    Der Schatten in mir

    (33)
    Aktuelle Rezension von: Weisewahrheit

    Sprachlich sind mir recht schnell Wortwiederholungen wie zwei Mal „sagte“ in drei hintereinander folgenden Sätzen aufgefallen, wodurch der Sprachstil platt und banal wirkt. Sogenannte spannende Gegebenheiten werden teilweise erst nach dem Ereignis thematisiert, wodurch sie wiederum dramaturgisch wenig hermachen. (So werden etwa Ängste erst nach dem Geschehen beschrieben, als sie direkt mittendrin zu nennen.)

    Hinzu kommen mehrere Atmosphärische Schnitzer, die nicht in die Zeit passen. Die Geschichte spielt im ersten Jahrtausend. Trotzdem wissen die Menschen von Papageien und Kinder besitzen ihr eigenes Kinderzimmer in einem 70 Seelendorf! Selbst in den 1960er Jahren war Letzteres in Deutschland meistens noch nicht der Fall. Dann stellt sich noch die Frage, woher die Zeitrechnung kommt, da es ein zehnköpfiges Pantheon gibt und somit nicht nach Christi Geburt sein kann.

    Insgesamt passiert in den 400 Seiten sehr wenig und es kommt zu einer Menge uninteressanter, triviale Gespräche ohne viel Tiefe. Spannung entsteht außer an ganz wenigen Stellen nicht, obwohl die Grundidee dazu eigentlich ziemlich viel hergibt. Ereignisreiche Abschnitte wurden nur wenig spektakulär beschrieben und sind ein abgegriffener Abklatsch, den man woanders schon besser gelesen hat.

    Die Charaktere hat der Autor wenig originell ausgearbeitet. Nicht mal durchschnittliches Niveau erreichen die nichtssagenden Standart-Stereotype des ewig meckernden und strengen Priesters, der superhühschen besten Freundin, des stillen, großen Typen, der motzenden Mutter oder des edlen Ritters. Vielschichtigkeit, tiefere Motivation oder mehrere Charakterzüge fehlen. Die Hauptperson wirkt eher wie eine zwölfjährige und nicht 16 Jahre alt. Ihr Borderlineproblem ist aufgesetzt, da es praktisch keinen Bezug zur restlichen Story hat und nur am Rande thematisiert wird. Ohne die Problematik wäre die Geschichte nicht anders verlaufen. Typische Emotionswechsel und das sich nicht Befreien-können aus den eigenen Gefühlen wird zu wenig thematisiert.

    Der Schluss endet so, wie man es sich nach ersten Konfrontation schon denkt. Dass den Dorfbewohnern diese offensichtliche Handlung nicht klar war, ist wirklich haarstreubend.

    Fazit: Größtenteils monotone, klischeehafte und sprachlich wenig, komplexe Geschichte, die erst auf den letzten 40 Seiten (von ca. 400) etwas in Schwung kommt, aber auch dort nicht glänzt. Das Buch kann zu keiner Zeit mit der üblichen Fantasyliteratur mithalten.

  5. Cover des Buches Cry Baby - Scharfe Schnitte (ISBN: 9783596032020)
    Gillian Flynn

    Cry Baby - Scharfe Schnitte

    (809)
    Aktuelle Rezension von: Magdalena1107

    Die Story dreht sich vorrangig um Camille Preaker, die als Reporterin in ihre Heimat zurückkehrt. Sie soll über einen zurückliegenden Mord an einem jungen Mädchen und einen aktuellen Vermisstenfall berichten. Schnell holt Camilles Vergangenheit sie ein und man fragt sich, was es mit ihrer Familie und dem kleinen Ort auf sich hat...

    Die Geschichte hat mich von vornherein gepackt. Man merkt schnell, dass Camilles Familie nicht alles preisgibt und Geheimnisse hat. Besonders ihre kleine Halbschwester verhält sich so dermaßen daneben, dass man sich sofort fragt, was da eigentlich los ist. Alle Charaktere haben irgendwie einen Hau Weg, auch Camille selbst. Richtig identifizieren konnte ich mich deshalb mit ihr nicht, das war aber auch nicht nötig, man konnte die Story trotzdem sehr gut verstehen und nachempfinden.

    Gegen Ende wurde einem so langsam bewusst, was für ein Spiel Camilles Mutter getrieben hat und ich war wirklich schockiert. Dass es dann kurz vor Ende nochmal eine Wendung gab habe ich wirklich nicht mehr erwartet, trotzdem hat alles einfach Sinn gemacht. Die Geschichte ist schlüssig und einfach nur schockierend. 

    Der Schreibstil ist gut und leicht zu lesen, nicht besonders aber einfach gut. 

    Ich würde das Buch definitiv weiterempfehlen, man braucht aber doch etwas stärkere Nerven, da die Geschichte es wirklich in sich hat, gerade, wenn man bedenkt, dass es solche Vorfälle wirklich gab und gibt. 

  6. Cover des Buches Adrenalin (ISBN: 9783442495931)
    Michael Robotham

    Adrenalin

    (446)
    Aktuelle Rezension von: LeseRolli

    Meine Rezension ist auf die angesprochenen Themen im Buch bezogen. Jede Autorin und jeder Autor, macht sich Gedanken, welche Themen im Buch angesprochen werden. Ich bin der Meinung, dass wir uns viel mehr mit diesen auseinandersetzen sollten.

    Eine Beziehung bzw. Ehe ist niemals einfach. Beide Seiten müssen Kompromisse eingehen,  schließlich hat jeder Mensch seine ganz eignen Seiten. Doch warum können wir uns immer schlechter aufeinander einstellen? Weil es einfacher ist, zu gehen, als zu lieben?

    Wieso erfinden Menschen, schwerwiegende Geschichten, um eine Person zu erniedrigen oder seelisch zu zerstören? Muss eine Lüge so weit getrieben werden, dass eine Vielzahl von Menschen darauf hereinfallen und dabei unwissentlich, ebenfalls zur Zerstörung des Anderen beitragen.

    Wenn ein geliebter Elternteil, durch solche Intrigen, in den Suizid getrieben wird, kann dies bei den Kindern ein Trauma auslösen, was dann zu unendlichem Hass umschwenken kann. Dies kann sogar so weit gehen, dass diese Kinder im Erwachsenenalter blind dafür sind, das Große und Ganze zu sehen. Rechtfertig dasErlebte verschiedene Aktionen, die weitere Menschenleben fordern? Mit Sicherheit nicht, aber dennoch, sollten wir uns Gedanken machen, welche weitreichenden Folgen unser Verhalten haben kann.

    Es gibt eine Menge Erwachsene, die Probleme haben, die Beziehung zu ihren Eltern aufrechtzuerhalten. Es mag daran liegen, dass Eltern vllt. den Weg der Kinder nicht akzeptieren, aber warum machen sie das? Was gibt ihnen das Recht, über das Leben ihrer Kinder noch bestimmen zu wollen, obwohl diese schon lange erwachsen sind und ihr eigenes Leben haben. Haben diese Eltern sich das selbst gefallen lassen?

    Frauen, die ihren Körper verkaufen, gehören zu der Gruppe, die am häufigsten Gewalt erleben. Leider ist es noch oft so, dass die Menschen gesellschaftlich der Meinung sind, dass diese Frauen selbst die Schuld tragen. Hier müssen wir umdenken. Angefangen bei den Frauen, die dazu gezwungen werden oder dazu gezwungen sind, bis hin zu den Frauen, die krankheitsbedingt dazu greifen müssen. Es ist nicht einfach, seinen Körper zu verkaufen und es gibt Menschen, die so widerwärtige Dinge verlangen, wobei die Frauen keine Chance haben, nein zu sagen.

    Können wir auch wirklich bei einem Freier von einem “Frei“er sprechen, wenn die Frau zu diesem Akt gezwungen wird? Ist es dann wirklich frei oder ist es dann schon ein Ausnutzer?

    Warum haben so viele Menschen ein Problem mit schwerwiegenden Krankheiten? Wenn ein Freund auf einmal körperlich erkrankt, wieso lässt man ihn auf kurz oder lang fallen? Was ist an diesem Menschen dann anders? Im Grunde nur die körperliche Verfassung, oder? Der Charakter bleibt und, so gesehen, hat sich am Menschen, bis auf die körperliche Belastung, nichts geändert. Warum ist in vielen Augen ein gesunder Mensch mehr wert, als ein Mensch mit Einschränkungen?

    Der Lese_Rolli 

  7. Cover des Buches Zerbrechlich (ISBN: 9783751768139)
    Jodi Picoult

    Zerbrechlich

    (399)
    Aktuelle Rezension von: martina400

    „Vielleicht musste man wirklich erst in eine Krise geraten, um sich selbst zu erkennen; vielleicht musste das Leben einen erst einmal hart rannehmen, damit man verstand, was man wirklich wollte.“ S. 292

    Inhalt:
    Zillow hat die Glasknochenkrankheit und bestimmt dadurch das Familienleben, denn ständig brechen ihre Knochen. Das ist nicht nur eine Belastung für sie selbst, sondern auch für ihre Schwester und die Eltern, die mit den Sorgen und den finanziellen Kosten überlastet sind.

    Cover:
    Das Cover zeigt die Rückseite eines Menschen in einem weiten Feld, wo nicht ganz klar ist, wie sich das Wetter entwickelt - kommt die Sonne, Sturm oder Regen? Das passt demnach gut zur Geschichte von Willows.

    Meine persönliche Meinung:
    Dieses Buch berührte mich zutiefst. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Sonderschullehrerin bin und selbst einen Pflegesohn mit einer geistigen und körperlichen Beeinträchtigung habe. Ich konnte alle Personen, die die Geschichte von Willow erzählt haben so gut verstehen. Ich hätte in diesem Fall auch keine Entscheidung treffen können und bin der Meinung, dass es nicht immer ein richtig oder falsch gibt. Die Autorin hat es geschafft die Liebe und gleichzeitig die Sorgen aufzuzeigen, die man im Leben mit einem beeinträchtigten Menschen hat und wie sehr man innerlich zerrissen ist. Die Rezepte im Buch hätte ich persönlich nicht gebraucht, obwohl sie teilweise eine Verbindung mit dem Leben darstellt. Das Ende des Romans hat mich zu Tränen gerührt, wenngleich das auch nicht die einzige Szene war, die mir zu Herzen ging.

    Fazit:
    Ein emotionaler Roman, der alle Blickwinkel und Probleme eines Menschen mit Behinderung aufzeigt, sowie die schönen Seiten des Lebens.

  8. Cover des Buches Splitterfasernackt (ISBN: 9783426784884)
    Lilly Lindner

    Splitterfasernackt

    (440)
    Aktuelle Rezension von: SinaAnis

    Die Geschichte von Lilly Linder ist wirklich aufwühlend und gleichzeitig eindrücklich. Durch das ganze Buch erfährt man immer mehr, was mit ihrem jungen Leben alles passiert ist und auch warum sie nun so handelt, wie sie es eben tut.

    Es ist bereits wieder 5 Jahre her, seit ich dieses Buch gelesen habe, einiges ist mir aber noch hängen geblieben. Und das ist wirklich ein gutes Zeichen, dass das Buch gut gelungen ist.

    Ich würde es jedem empfehlen, der sich gerne mal mit dem Thema häusliche Gewalt und Essstörungen auseinandersetzten möchte. Natürlich nicht ganz leichte Kost aber es lohnt sich bis zum Schluss dran zu bleiben.

    Zudem behandelt das Buch viele wichtige Themen, die in unserer Gesellschaft leider oft totgeschwiegen werden. Ein Grund mehr, sich für dieses Buch zu entscheiden, damit alle Menschen etwas mehr informiert werden.

  9. Cover des Buches Die Einsamkeit der Primzahlen (ISBN: 9783499291289)
    Paolo Giordano

    Die Einsamkeit der Primzahlen

    (811)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    2 Außenseiter, die in ihrer Kindheit ein schreckliches Trauma - jeder für sich - erlebten, finden nicht zusammen, obwohl sie wie für einander geschaffen scheinen. Eine sehr traurige Geschichte, die einen für mich unbefriedigenden Schluss aufweist, es wird eine herzzerreißende Wendung angedeutet, die jedoch nicht weiterverfolgt wird und völlig offen bleibt, deswegen "nur" 4 Sterne.

  10. Cover des Buches Erlöser (Ein Harry-Hole-Krimi 6) (ISBN: 9783548061863)
    Jo Nesbø

    Erlöser (Ein Harry-Hole-Krimi 6)

    (275)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Harry Hole hat mit seinen zahlreichen privaten Dämonen zu kämpfen, als ihm ein neuer Fall übermittelt wird. In Oslo ist überall schon Weihnachtsglanz, aber ein bestialischer Mörder treibt sein Unwesen. Der kroatische Auftragskiller hat quasi vor den Menschenmassen auf dem Weihnachtsmarkt einen Mann getötet, aber den Falschen. Von nun an versucht er seinen Fehler zu korrigieren und dabei geht er über Leichen. Harry Hole ist ihm dicht auf den Versen, aber die Hinweiße, Beweiße und Hintergründe werden immer verworrener. Was hat die norwegische Heilsarmee mit dem ganzen zu tun? Wer ist der Killer und wer sein wahres Opfer?  Jo Nesbo schreibt atemlos spannend mit vielen Kniffen und Wendungen und er lässt seinen Kommissar Harry Hole durch alle Gefühlswelten streifen. Eiskalte Spannung!


  11. Cover des Buches Girl in Pieces (English Edition) (ISBN: 9781780749457)
    Kathleen Glasgow

    Girl in Pieces (English Edition)

    (34)
    Aktuelle Rezension von: Luise_Dechow

    Dieses Buch ist echt der Wahnsinn. Die Geschichte ist so Realitätsnah geschrieben und öffnet einem echt die Augen. Gerade die englische Version des Buches hat für mich den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Die Themen, die in dem Buch vorkommen, sind wirklich gut behandelt worden und haben bei mir an der ein oder anderen Stelle für Gänsehaut gesorgt. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen!

  12. Cover des Buches Stimmen (ISBN: 9783499267437)
    Ursula Poznanski

    Stimmen

    (452)
    Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJane

    Menschen, die wirr vor sich hin murmeln. Die sich entblößen, Stimmen hören: Die Psychiatriestation des Klinikums Salzburg-Nord ist auf besonders schwere Fälle spezialisiert. Als einer der Ärzte ermordet in einem Untersuchungsraum gefunden wird, muss die Ermittlerin Beatrice Kaspary versuchen, Informationen aus den Patienten herauszulocken. Aus traumatisierten Seelen, die in ihrer eigenen Welt leben. Und nach eigenen Regeln spielen …


    Nachdem der zweite Band mich überzeugt hat, die Reihe weiterzulesen, habe ich ziemlich kurz danach zum dritten Teil gegriffen und der Trend setzt sich fort. Es war wieder fantastisch! Und hätte es nicht diesen einen Punkt gegeben, der mich gestört hat, wäre das Buch wohl ein Highlight geworden.

    Dass auch dieser Band eher ein Krimi als ein Thriller für mich war, brauche ich, glaube ich, hier nicht mehr anführen. Der Schreibstil war gewohnt flüssig und fesselnd, allerdings kommt hier mein Kritikpunkt zum Tragen. Denn die Beschreibungen einer stark übergewichtigen Person haben mich jedes Mal aus dem Lesefluss gerissen (und sie kam häufig vor). Bemerkungen wie: „wie ein Schiff glitt sie durch den Gang“ oder: „ihre kolossale Masse bewegte sich“, und so weiter, störten mich extrem.

    Wundervoll fand ich dagegen die Entwicklung von Florin und Beatrice. Sie sind an ihren jeweiligen Herausforderungen der letzten und des aktuellen Bandes gewachsen und endlich, endlich (!) passierte, was ich von vornherein erwartet hatte und was ab dem zweiten Band angedeutet wurde. Das war sehr schön eingearbeitet und wirkte nicht übertrieben oder gezwungen und ich bin gespannt, was sich dadurch für neue Probleme ergeben werden.

    Das Setting war wieder etwas ganz anderes. Einen Mörder in einer Psychiatrie suchen? Da gab es Verdächtige zu Hauf und sehr viele spannend gestaltete Persönlichkeiten, die mich sowohl zum Lachen, als auch zum Schaudern gebracht haben. Die Auflösung kam für mich dann wieder völlig überraschend – ich hatte jemand ganz anderen im Verdacht! Fantastisch!

    Das war eine wirklich gelungene Fortsetzung und ich freue mich schon auf das Finale der Reihe!

  13. Cover des Buches Das Kind in dir muss Heimat finden - Das Arbeitsbuch (ISBN: 9783424631432)
    Stefanie Stahl

    Das Kind in dir muss Heimat finden - Das Arbeitsbuch

    (9)
    Aktuelle Rezension von: katzekatzekatze

    TRIGGERWARNUNG zur Rezension: Narzissmus, Trauma, Borderline, Depressionen


    Kurz etwas zu mir und warum ich mir dieses Buch gekauft habe:

    Ich bin weiblich, 34, seit 2016 diagnostiziert mit Borderline und es gab auch eine Zeit in meinem Leben, in denen ich an sehr schweren Depressionen litt, das ist aber überwunden und ich bin schon sehr weit fortgeschritten in meiner Therapie. 

    Weil ich so viel Positives von diesem Buch gehört habe und mich eigentlich relativ gefestigt und reflektiert fühle, dachte ich, dass das Buch ja für mich nur eine Bereicherung sein könnte.


    Ich bin bis Seite 25 gekommen, dann habe ich es heulend und völlig entkräftet zur Seite gelegt. Wenn ich schon dieses Buch nur anschaue, empfinde ich grenzenlose Wut und Fassungslosigkeit, wie man leichtfertig und vor allem _____ohne Triggerwarnung___ sowas veröffentlichen kann, denn für Menschen mit TIEFGEHENDEN psychischen Problemen, Persönlichkeitsstörungen und Traumata ist das wirklich absolutes Gift. 


    Da ich wie gesagt schon sehr weit in meiner Therapie bin, KENNE Ich die Mechanismen und die Strukturen in mir bereits sehr gut. Ich hatte mir von dem Buch eher eine Hilfe erhofft, wie ich noch besser lernen kann, diese Strukturen zu durchbrechen. Das Buch macht aber das absolute Gegenteil. Gleich zu Anfang wird man gezwungen sich abermals mit der ganzen Negativität auseinander zu setzen, die man in seiner Kindheit erlebt hat, was ich wirklich sehr destruktiv für eine gesunde Auseinandersetzung mit sich selbst finde. 

    Tatsächlich wird man sogar dazu gezwungen, sich körperlich und emotional in die Situationen und Gefühle zum Zeitpunkt der Traumatisierung zu versetzen und das ist wahnsinnig gefährlich, denn gerade Borderliner, für die dieses Buch ja eigentlich "etwas sein" sollte, eben weil sie diese gestörten Bindungserfahrungen in ihrem Leben machen mussten, könnten sich durch so etwas, vor allem, wenn sie noch nicht weit therapiert sind, so massiv getriggert fühlen, dass sie in dissoziative Zustände oder selbstverletzendes Verhalten fallen. Und da hat die Autorin einfach eine verdammte Verantwortung eine Triggerwarnung einzufügen, es sei denn sie will nur die breite Masse nicht abschrecken, was ehrlich gesagt nicht gerade für sie spricht. Dann verdient man ja nur weniger Geld im Zweifelsfall.

     Gerade wenn die Autorin doch angeblich Therapeutin ist, sollte sie sowas wissen, es sei denn, sie hat so ziemlich null Ahnung von Persönlichkeitsstörungen und Traumaverarbeitung. Aber genau auf Menschen mit solchen Diagnosen zielt das Buch doch irgendwie ab, soweit ich das verstanden hatte. Wenn nicht sollte das schon auf dem Buchrücken oder in einem Vorwort klarer kommuniziert werden


    Die Autorin scheint in keinster Weise davon auszugehen, dass auch Menschen mit dem Hintergrund von sexuellem Missbrauch, körperlicher und seelischer Gewalt, Gaslighting etc. so etwas zur Hand nehmen und das ist für eine Psychologin enorm unprofessionell. Da habe ich in meiner Klinikzeit PFLEGER erlebt, die einfühlsamer und professioneller mit mir umgegangen sind, als diese Frau es in ihrem Buch mit mir getan hat.


    Ich habe mir auch ein paar Dinge notiert, dich ich persönlich für absolut nicht stimmig befinde und auf die ich hier nochmal im Detail eingehen möchte: 


    Hier wird einmal von der Prägung bis zum sechsten Lebensjahr gesprochen. Mein Trauma erlitt ich jedoch erst ab einem Alter von ca. 12 Jahren und das war auch bei den meisten anderen Mitpatienten so, die ich kenne, dass war es eher selten war, dass so etwas VOR dem sechsten Lebensjahr passiert ist. 

    ->Mich stört, dass die Autorin davon ausgeht, dass wir also alle in einem Alter von 0-6 negativ geprägt wurden, wo mir einfach die Grundlage fehlt, denn die lebendige Erfahrung zeigt dass es dafür einfach keine allgemeingültigen Aussagen gibt (zB kenne ich selbst sehr viele Betroffene und bei allen geschah die Traumatisierung eben erst nach dem sechsten Lebensjahr).


    Seite 16: "Lerne dein Schattenkind kennen" Hier stört mich vor allem die Aufgabe

    [...]Auf einer Skala von 1-10, wie gut haben deine Eltern deine Bedürfnisse nach Bindung und Fürsorge erfüllt.[...]

    -> Was genau soll ich da eintragen, wenn bis zum meinem 12 Lebensjahr alles perfekt war mit meiner Mama, aber mein narzisstischer Stiefvater danach unsere Beziehung und unser Leben zerstört hat? Und warum ist da und später bei der Beschreibung der "Pflegepersonen" kein Platz für eine dritte Bezugsperson? Denn mein leiblicher Vater hat ja auch Schaden angerichtet mit seinem nicht vorhanden sein und sich nicht kümmern und noch anderen Dingen. Ich war erstmal überfordert, wen ich da nun alles eintragen soll. Finde ich etwas zu oberflächlich gedacht von der Autorin.


    Auf Seite 26 heißt es, Zitat: 

    [...]Falls deine Eltern dich zu sehr verwöhnt haben, dürfte es dir schwerfallen, dich gut an die Gemeinschaft anzupassen. Wenn dir nicht etwas auf Anhieb gelingt, bist du schnell frustriert, weil du nicht gelernt hast, zu kämpfen.[...]

    -> Ja, ich bin in der Tat schnell frustriert, wenn mir was nicht auf Anhieb gelingt, das ist auch ein Problem, dessen ich mir voll und ganz bewusst bin. Aber ich bin NIEMALS irgendwie übermäßig verwöhnt worden, nicht in meiner Kindheit vor 12 J. noch danach: Also danach schon gar nicht, danach wurde ich massiv entwertet, seelisch misshandelt und gegaslightet. Ich bin schnell frustriert, weil ich das Gefühl habe, wertlos zu sein, wenn ich nicht alles perfekt mache. Dass ich Leistung für Liebe bringen muss. Wie diese Autorin also zu dieser Aussage kommt, man wäre verwöhnt worden, wenn man eine geringe Frustrationsgrenze hat, erschließt sich mir absolut nicht und klingt ein bisschen wie platt aus dem Lehrbuch abgelesen. Es ist mir einfach alles zu verallgemeinert.


    Wie gesagt bin ich nur bis Seite 25 gekommen. Ich wollte dem Buch wirklich eine Chance geben, mich zu überzeugen, auch um zu wissen, ob ich es guten Gewissens an Freunde oder Bekannte weiterempfehlen kann, aber alles in mir sträubt sich, es auch nur noch einmal mit spitzen Fingern anzufassen. Da bleibe ich doch lieber bei meinen Therapiestunden, die mich WIRKLICH stärken.


    Mein Fazit ist also: Ich will natürlich niemandem missgönnen, wenn er in diesem Buch Hilfe gefunden hat. Die Menschen sind unterschiedlich und so mag natürlich jeder einen unterschiedlichen Zugang zu diesem Buch haben. Es scheint mir nur irgendwie mehr für Leute gedacht, die eher einfacher zu lösende  Probleme und keine tiefergehenden Traumata erlitten haben, nicht für Leute, die wirklich an psychischen Krankheiten leiden. Ich kann es einfach nicht guten Gewissens so jemandem empfehlen. 

    Dieses Buch kann auf keinen Fall die langwierige und tiefgehende Arbeit mit einem Therapeuten ersetzen, da sollte man sich echt keine Illusionen machen, auch wenn der Spiegel meint, dazu eine professionelle Meinung haben zu können.

  14. Cover des Buches Die Liebe in Grenzen (ISBN: 9783442481491)
    Veronika Peters

    Die Liebe in Grenzen

    (49)
    Aktuelle Rezension von: Biene759

    Inhalt:

    Katia Werner ist rebellisch und unangepasst und hat eine entsprechend bewegte Jugend hinter sich. Doch jetzt, Mitte zwanzig, spürt sie, dass sie ihrem Leben allmählich eine Richtung geben muss. Auf eine Zeitungsannonce hin bewirbt sie sich als Betreuerin in einem psychiatrischen Sanatorium, nicht weit entfernt von ihrem Wohnort in der hessischen Provinz, und findet einen wahrhaft außergewöhnlichen Ort: In der "Goldbachmühle" leben Menschen, die ihr Zusammensein jenseits aller Konventionen eingerichtet haben. Bald entwickeln sich Freundschaften, die weit über das Dienstliche hinausgehen, vor allem zu Konrad, einem der Bewohner,  dessen schillerndes Wesen Katia ebenso fasziniert wie verstört. Als ihr bewusst wird, dass sie dabei ist, mit ihm eine Grenze zu überschreiten, ist es längst zu spät - und in den Rätseln die Konrad ihr aufgibt, werden all ihre Gewissheiten zu offenen Fragen.


    Meinung:

    "Die Liebe in Grenzen" lag ein paar Jahre auf meinem SuB. Nachdem ich das Buch jetzt gelesen habe muss ich leider sagen, dass es anders war, als ich erwartet habe. 

    Der Schreibstil der Autorin hat mich überrascht. Er ist "poetisch angehaucht", was für mich leider gar nicht zum Buch gepasst hat (die Protagonistin Katia ist Mitte zwanzig und hat grüne Haare). Dennoch war das Buch angenehm flüssig zu lesen.

    Die Charaktere hat die Autorin lebhaft gestaltet, was mir besonders bei den Bewohnern der "Goldbachmühle" gut gefallen hat. Trotzdem konnte ich leider zu niemandem wirklich einen Bezug aufbauen. 

    Auch die Beziehung zwischen Katia und Konrad konnte mich nicht überzeugen. Die meiste Zeit hatte ich als Leser eher das Gefühl, die beiden können sich nicht wirklich leiden. Was Katia an Konrad finden konnte, ist mir ein Rätsel, so wie er im Buch dargestellt wurde.

    Eine Szene gegen Ende des Buches, in der ein Hund erschossen wird, hat mich dann noch maßlos schockiert. Eine solche Szene hätte das Buch nicht gebraucht! Das darauffolgende Drama hätte man meines Erachtens auch anderweitig herbeiführen können. Und in den Danksagungen jemandem für den "fachkundigen Rat beim Erschießen eines rennenden Hundes" zu danken, tut mir leid, aber da wird mir schlecht!!!

    Alles in Allem ein Buch, dass mich eher ratlos und frustriert zurücklässt. "Das Meer in Gold und Grau" soll Aufschluss über Katias weiteren Werdegang geben. Zu dem Buch gab es auch eine Leseprobe, die mich aber leider nicht dazu gebracht hat, unbedingt erfahren zu wollen, was aus Katia wird.

  15. Cover des Buches Ich hasse dich - verlass mich nicht (ISBN: 9783466309474)
    Jerold J. Kreisman

    Ich hasse dich - verlass mich nicht

    (56)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaub

    Ein Fachbuch über Borderline, das auch für interessierte Laien geeignet ist. Ich bin froh das ich dieses gute Werk in der überarbeiteten Version hören konnte. Wie so viele psychische Erkrankungen, hat vor allem auch die Borderline-Persönlichkeit stark mit Stigmatisierungen & Vorurteilen zu tun. Dieses Buch gibt tiefere Einblicke in diese Persönlichkeitsstrukturen & natürlich auch in ihre Problematiken z.B. den Alltag, ihre Gefühle oder Beziehungen zu händeln. Es werden Therapieformen erläutert, die hilfreich sein können, es gibt zig Fallbeispiele um sich ein umfassenderes Bild machen zu können, Medikamente werden erläutert und zudem wird auf die Genetik eingegangen. Für mich am interessantesten waren die Symptome bzw. Schwierigkeiten wie z.B. Stimmungsschwankungen, Dissoziationen, aber auch Wut, Frustration & Zorn. Und ganz wichtig auch die positiven Eigenschaften bzw. Seiten zu denen z.B. Ernsthaftigkeit & Intellekt zählen. Dieses Werk lege ich jeden ans Herz der sich mit der Borderline-Persönlichkeit intensiver auseinandersetzen möchte.

  16. Cover des Buches Todeswunsch (ISBN: 9783442478712)
    Michael Robotham

    Todeswunsch

    (277)
    Aktuelle Rezension von: MichaelaFinke

    Ich mag die Reihe um Professor Joe O‘Loughlin und Vincent Ruiz sehr! Dieses schrullige Team ist einfach total sympathisch. Der Schreibstil gefällt mir total und ich bin immer wieder in jedem Buch gefangen, mittendrin im Geschehen, alles andere um mich herum nicht mehr wahrnehmend.

    Freue mich auf das nächste Buch der Reihe!

  17. Cover des Buches Zerrissen zwischen Extremen (ISBN: 9783442169764)
    Jerold J. Kreisman

    Zerrissen zwischen Extremen

    (29)
    Aktuelle Rezension von: chipie2909

    Die Autoren Dr. Jerold J. Kreisman und Hal Straus greifen hier ein sehr komplexes Thema auf, die „Borderline-Störung“, wie sie selbst im Klappentext genannt wird. Es ist schwierig, dieses Buch zu bewerten, da es mit Bestimmtheit davon abhängt, aus welchem Grund es gelesen wird. Ich als absoluter Laie und mit keinerlei Erfahrung in diesem Bereich fand schnell in das Buch. Viele Fallbeispiele zeigen die zahlreichen Facetten, die mit Borderline in Verbindung gebracht werden. Die Symptome werden meist verständlich erklärt, jedes Kapitel endet mich Vorschlägen und Tipps, wie der Betroffene mit den Symptomen umgehen kann und auch für Angehörige und Therapeuten gibt es zahlreiche Strategien. Dennoch wurde es mir teilweise dann doch zu wissenschaftlich. Borderline wird in diesem Werk mit verschiedensten psychischen Erkrankungen verglichen, was dazu führte, dass ich irgendwann gar nicht mehr wusste, welches Symptom jetzt welcher Krankheit zugeordnet wird. Ebenso empfand ich es stellenweise als mühsam zu lesen, welche biochemischen Verbindungen bestehen und wie dies mit Borderline und/oder anderen Störungen zusammenhängt. Ich befürchte, diese Feinheiten werden nicht lange in meinem Gedächtnis hängen bleiben.

    Dieses Buch ist mit Sicherheit kein Patentrezept, wie man mit Borderline umgeht und wer sich eine vollkommene Heilung verspricht, wird hier nicht fündig. Dennoch ein hilfreiches Werk, das unterstützend wirkt und einige Fragen in Bezug auf Borderline klärt.

  18. Cover des Buches Tränenperle (ISBN: 9783865917386)
    Christina Kunellis

    Tränenperle

    (33)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81

    Merle ist ein junger Teenager, der sich mit Ritzen, Alkoholexzessen und Drogen versucht, "am Leben zu erhalten". Sie ist es doch sowieso nicht wert, geliebt zu werden...
    Auf einem Bauernhof merkt sie, doch, es geht anders. Nur leider lässt ihr altes "ICH" das nicht zu...

    Ein Jugendbuch macht mich sprachlos. Die ersten paar Seiten wusste ich nicht, Fiktion, Traum, Real? Es war sehr komplex und speziell geschrieben. Als ich dann endlich durchsah merkte ich erst, was gemeint war. Viele schreckliche Szenen, das Verhalten von Merle (was für mich nicht immer authentisch war) und die ganze Dramatik lässt mich sehr zweifeln, dieses Buch genau einem Teenager, der vielleicht dieselben Sorgen hat, in die Hand zu drücken. Was würde es auslösen? Ich bin nicht Psychologe und mit Kindern / Teenagern kenn ich mich auch nicht aus - aber ich würde es nicht empfehlen. Das Buch wäre aus meiner Sicht eher eine Pflichtlektüre für Eltern! Was kann aus einem Teenager werden, der sich ungeliebt / ungewollt fühlt?

    Wenn man sich einmal eingelesen hat, die "Logik" versteht ist das Buch hervorragend, aber auch herausfordernd geschrieben. Es hallt lange nach - bei manchen vermutlich länger weil sie sich wieder finden in der Geschichte... Auf jeden Fall aber zeigt er sehr deutlich, wie wichtig Liebe ist. Nicht die Romanzen Liebe - nein - die ganz gewöhnliche Menschenliebe der Eltern, Geschwistern etc...

    In der heutigen Zeit wo Mobbing dominiert müsste ein solches Buch wirklich zur Pflichtlektüre werden - was kann ein Verhalten bei einem anderen auslösen?

    Fazit: Ein sehr berührendes, aufwühlendes Buch. Ich persönlich würde es aber nicht unbedingt einem Teenager empfehlen.

    Wie wichtig ist die elterliche Liebe?

  19. Cover des Buches Das Nebelhaus (ISBN: 9783442384037)
    Eric Berg

    Das Nebelhaus

    (368)
    Aktuelle Rezension von: anchsunamun

    "Das Nebelhaus" von Eric Berg ist ein Krimi, der im Blanvalet Verlag erschienen ist.

    Die Studienfreunde Timo, Philipp, Yasmin und Leonie haben sich seit Jahren nicht gesehen und so irgendwie aus den Augen verloren. Doch jetzt treffen sie sich im Internet und beschließen ein Wiedersehen auf der Insel Hiddensee. Doch dieses Wiedersehen endet in einer stürmischen Novembernacht auf grauenvolle Weise - drei Menschen sterben und eine Frau wird so schwer verletzt, dass sie im Koma liegt. Zwei Jahre nach diesem furchtbaren Verbrechen rollt die Journalistin Doro Kagel den Fall noch einmal auf, um einen Artikel zum Jahrestag zu schreiben. Bei ihren Recherchen findet sie mehr über die Geschehnisse in jener Nacht heraus und schon bald hat sie einen furchtbaren Verdacht.

    Das düstere Titelbild und die Inhaltsgabe ließen mich zu diesem Buch greifen, in der Hoffnung, hier einen spannenden Krimi in Händen zu halten, doch leider wurde ich hier ein wenig enttäuscht. Die Geschichte ist zwar durchweg glaubhaft und die Personen sehr gut ausgearbeitet, aber dennoch fehlt am Anfang jede Spannung. Doro ist eine Journalistin der guten Sorte, die sich nicht damit zufrieden gibt, einfach nur einen reißerischen Artikel zum Jubiläum dieses grauenvollen Verbrechens zu schreiben. Sie will mehr Hintergrundwissen und das macht sie mehr als sympathisch. Sie ist eine klardenkende starke Frau, die weiß was sie will und zudem sehr hartnäckig. So gelingt  es ihr, mehr zu erfahren als die Polizei offenbar bei ihren Untersuchungen festgestellt hat. Dass die Hinterbliebenen der Opfer und die Überlebenden nicht scharf darauf sind, mit ihr zu reden, das ist verständlich. Gut herausgearbeitet ist auch die zarte Liebesgeschichte, die sich anspinnt, weil sie so zart und im Hintergrund ist, eben einfach in die Geschichte eingearbeitet.

    Was mir allerdings nicht gefallen hat, ist die Offensichtlichkeit der Tatsache, dass die als schuldig Verdächtigte nicht die Täterin sein wird. Schon beim Besuch im Krankenhaus wird das recht schnell klar. 

    Ich habe das Buch als anstrengend zu lesen empfunden, obwohl die Geschichte durchaus ihre spannenden Seiten hat, doch erst ganz am Ende war ich gefesselt, was denn nun herauskommen würde. Die Geschichte an sich ist gut, ihrer Umsetzung fehlt ein wenig die Lockerheit. Es ist manches einfach zu ausführlich und wirkt  etwas zäh. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist allerdings gut gelungen.

    Trotz allem bin ich sicher, dass es Krimifans gibt, für die dieses Buch genauso richtig ist. Für mich war es das nicht, daher gebe ich 4 Sterne.



  20. Cover des Buches Silent Beauty (ISBN: 9781537764337)
    Ella Green

    Silent Beauty

    (7)
    Aktuelle Rezension von: DreamingYvi
    [Achtung: Spoilergefahr!]
    Schon als Kind musste Maggie eine harte Zeit erleben, denn ihre Mutter zerrte sie von Wettbewerb zu Wettbewerb, denn diese wollte unbedingt erreichen, dass ihre Tochter ein Supermodel wird. Schon in jungen Jahren fand Maggie wenig Liebe und Zuneigung und driftete so in ein kaltes und hartes Leben ab. Bis sie schließlich ein gefragtes Model ist und von Termin zu Termin reist. Sie lebt in einer Welt, in der es nichts anderes für sie geben darf.
    Die Idee der Geschichte gefällt mir wirklich sehr gut, aber ich bin der Meinung, dass man hier viel mehr hätte rausholen können. Schon am Anfang des Buches hat sich mir der Magen gedreht, als ich las, sie ritzte sich und ab dann war sie Borderliner. Vorweg: Nur, weil man ritzt, ist man noch kein Borderliner, denn diese furchtbare Krankheit wird von einem Arzt diagnostiziert. Borderline bringt außerdem noch viel, viel mehr mit, außer der Selbstverletzung. Was ich sehr, sehr schade finde, ist, dass hiermit dieses typische Klischeedenken von Borderline unterstrichen wird. Borderliner = ritzen. Ritzen = Borderline. Da Maggie ja so sehr von ihrer Mutter kontrolliert wird, müsste sie es eigentlich wissen. Denn wo bleibt die Therapie, in der dies erst mal bestätigt wird?
    Dass Borderliner einen enormen Druck verspüren und damit nicht umgehen können, ist richtig, aber ich finde, gerade an diesen Stellen hätte man vieeel mehr rausholen können. Was FÜHLT Maggie? Es tut mir sehr leid, aber bei mir kam absolut nichts an.Borderline bedeutet viel mehr, als sich nur zu verletzten.
    Ansonsten muss ich sagen, dass mir dieses Buch schon gefallen hat, abgesehen von der besagten Sache.  Außerdem bin ich mit dem Ende neugierig geworden und überlege, den zweiten Teil auch zu lesen. Vielleicht werde ich ja noch positiv überrascht?
    Das Cover gefällt mir sehr gut. Immerhin bin ich dadurch auch auf das Buch aufmerksam geworden. Es passt sehr gut zur Geschichte.Der Schreibstil war einfach (was mir gefällt), allerdings bin ich öfters über diverse Tippfehler oder fehlende Wörter gestolpert. Das war jetzt aber nicht so dramatisch, so dass es meine Bewertung beeinflussen könnte.
    Fazit: Im Großen und Ganzen ein tolles Buch, allerdings mit ziemliche Logikfehler. Wen das nicht stört, der sollte dieses Buch lesen.
  21. Cover des Buches Betty Blue (ISBN: 0349101108)
    Philippe Djian

    Betty Blue

    (85)
    Aktuelle Rezension von: berlinerkatze

    Ich hatte hohe Erwartungen, die nur zum Teil getroffen wurden. Die Dialoge fand ich nicht überzeugend und das Verhalten, insbesondere das von Betty, oft kompliziert und nicht nachvollziehbar. Die zweite Hälfte ließ sich für mich etwas flüssiger lesen, allerdings ließ mich das - für meinen Geschmack - unpassende Ende ratlos zurück. 

  22. Cover des Buches Axolotl Roadkill (ISBN: 9783548288062)
    Helene Hegemann

    Axolotl Roadkill

    (248)
    Aktuelle Rezension von: biscoteria85

    Selten habe ich ein Buch nach so kurzer Zeit in die Mülltonne geworfen, wie ich es mit diesem Buch getan habe. Bücher dürfen gerne eine etwas herausfordernde Note haben und nicht immer nur mit einem halben Auge gelesen werden können, aber bei diesem hier fehlt es an Augen und mein Intellekt war einfach zu hoch. Damit will ich nicht sagen das ich übermäßig Schlau oder gar Hochbegabt bin, aber dieses Buch war mir einfach nur zu dumm.

    Schon auf den ersten Seiten habe ich mich gefragt ob die Autorin das Buch im Drogenrausch geschrieben hat und um dann die Kurve zu kriegen und es nicht extrem schwach dastehen zu lassen, online mal schnell ein Synonym nach dem anderen in Google herausgesucht hat, um es wieder zu puschen.

    Der Charakter von Mifti ist so dermaßen unsympathisch und einfach nur „nein“. Zu lesen wie schlecht es ihr geht und sie deswegen Drogen nehmen muss und Sex mit jedem Bimbo zu haben den es gibt, ist eine Darstellung von Menschen aus schweren Verhältnissen, welche ich persönlich hasse wie die Pest. Denn es gibt auch Menschen mit schlechten Start ins Leben, welche nicht so enden.

    Das Tier, welches sich der Titel bedient, ist ein tolles Geschöpf. Sein Selbsterhaltung und Regenerationskonzept ist Hammer. Leider für dieses Buch eine Schande, da hätte man genauso gut „Platt gefahrene Ratte“ nehmen können.

  23. Cover des Buches Scherbenseele (ISBN: 9783442483334)
    Erik Axl Sund

    Scherbenseele

    (246)
    Aktuelle Rezension von: Feelblack

    Ich habe die erste Trilogie super spannend gefunden und hatte dieses Buch seit Jahren hier liegen. Ich dachte jetzt lese/höre ich mir das endlich mal an. Das war ja mal leider gar nicht. Es hätte eine echt gute Story werden können da die Bücher aus Schweden oft sehr hart aber sehr gut sind. Hier ist ein so schneller, abrupter Wechsel sodass kaum ein Lesefluss zustande kommt. Also es war wirklich nicht meins und ich freu mich das ich Band 2 und 3 nicht gekauft hatte. Schade, wirklich schade. 

  24. Cover des Buches Acht Wochen verrückt (ISBN: 9783492274685)
    Eva Lohmann

    Acht Wochen verrückt

    (186)
    Aktuelle Rezension von: Eternal-Hope

    Ich habe schon viele autobiografische Bücher und autofiktionale Memoirs zu Menschen und ihre psychischen Erkrankungen gelesen, z.B. von Matt Haig oder Kathrin Weßling. Insofern war ich auch neugierig auf dieses frühe Werk der von mir geschätzten Autorin Eva Lohmann, das auf einer wahren Geschichte beruhen soll.

    Milena, genannt Mila, ist Ende 20, und schon länger nervlich am Ende. Sie hat zwar eine Beziehung, die okay ist, und eine Festanstellung, aber seit Wochen ist sie nur mehr müde und am Weinen, versteht sich selbst nicht mehr. Schließlich wird ihr über ihre Psychiaterin ein 8-wöchiger Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik angeboten, und um die Zeit dort geht es in diesem Buch, gegliedert nach Wochen.

    Wir erfahren ein bisschen etwas über Milas Alltag dort, über Gymnastikstunden, Kontakte mit anderen Patientinnen und Patienten, Essen in der Kantine und gelegentliche therapeutische Gespräche. Dabei erleben wir insbesondere sehr stark Milas Blick auf die diversen Patientinnen mit Essstörungen mit - es gibt in der Klinik sowohl Anorektikerinnen und Bulimikerinnen (mit einer davon teilt Mila das Zimmer) als auch Esssüchtige mit sichtbarem Übergewicht. Dieser Blick auf die Menschen mit Essstörungen ist nicht unbedingt ein sympathischer, insbesondere jener auf die übergewichtigen Esssüchtigen, über diese wird teilweise mit Worten geschrieben, wie man es mit einer Sensibilität aus den 2020er-Jahren heute nicht mehr tun würde. Das Buch ist aus dem Jahr 2011, und das merkt man ihm hier, und an einigen anderen Stellen, auch an. Insofern ist es ein guter Spiegel dafür, wie unsere Welt sich seither weiterentwickelt hat.

    Inwiefern die 8 Wochen in der Klinik wirklich zu Milas Gesundung beitragen, ist mir aus dem Buch nicht wirklich klar geworden. Es gibt nur gelegentliche therapeutische Gespräche, die kaum in die Tiefe zu gehen scheinen, und ein einziges Gespräch gemeinsam mit ihren Eltern, unter Anwesenheit des Therapeuten, in dem eher klischeemäßig den Eltern viel Schuld an Milas psychischen Problemen zugeschoben wird, weil Mila sich so an diesen und ihren Leistungsansprüchen orientieren würde. Zu Mila selbst und ihrem psychischen Zustand bekomme ich wenig Zugang, zu sehr an der Oberfläche bleiben die Schilderungen des Klinikalltags und vor allem der anderen Patientinnen, die sehr klischeemäßig in eine Schachtel gepackt werden, z.B. "das Reh" für eine Mitpatientin mit braunen Haaren und einer zuerst etwas zurückgezogenen Ausstrahlung.

    Ein wichtiger Baustein der Gesundung, auf den Mila und der Therapeut offenbar so stolz sind, ist, dass sie aus der Klinik heraus ihre Festanstellung gekündigt hat. Wie sie sich danach finanzieren möchte und ob der Aufbau der geplanten Selbständigkeit unter ihrem nach wie vor stark beeinträchtigten psychischen Zustand realistisch ist, darauf wird kaum eingegangen.

    Insgesamt ist es für mich ein Buch, das die Komplexität psychischer Erkrankungen, ihre Auswirkungen und den möglichen Umgang damit nur sehr oberflächlich und unzureichend behandelt. Andere Bücher von Eva Lohmann, speziell den Trennungsroman und "Das leise Platzen unserer Träume" kann ich sehr empfehlen, diese sind wesentlich tiefgründiger. Dieses Frühwerk empfehle ich eher nicht.

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