Bücher mit dem Tag "bosheit"
61 Bücher
- Cornelia Funke
Tintenwelt 1. Tintenherz
(10.850)Aktuelle Rezension von: FlaventusKaum eine Trilogie lag so lange auf meinem virtuellen Stapel ungelesener Bücher wie die Tintenwelt-Trilogie. Ich habe meine Sommerpause genutzt, um mich der Trilogie anzunehmen, und habe – wenig überraschend – mit dem ersten Band »Tintenherz« begonnen. Und schon in den ersten Kapiteln bin ich Cornelia Funkes Schreibstil erlegen und wünsche mir ein ums andere Mal, ich hätte mich eher in die Tintenwelt begeben.
Die Autorin hat ein besonderes Talent, ihre Figuren ebenso lebendig erscheinen zu lassen wie die restliche Welt, in der sie agieren. Ich glaube, dass man die Haupthandlung des Buchs in einem Absatz zusammenfassen könnte, aber darum geht es meines Erachtens in einem Buch nicht. Es gibt nicht viele Bücher, von denen ich behaupte, dass jede Seite spannend und empathisch geschrieben ist und es sich lohnt, die Geschichte langsam zu lesen, um die Atmosphäre in sich einzusaugen.
Auf der anderen Seite wurde ich als Leser regelrecht durch die Kapitel gesogen, die oftmals wunderbar von Cornelia Funke selbst illustriert wurden und immer mit einem Zitat aus einem mehr oder weniger bekannten Buch stammen. Nur selten schaffe ich es, ein 570-Seiten-Buch an einem Wochenende zu lesen, so dass ich meinen eigenen Vorsatz, dieses langsam zu lesen, nur bedingt erfüllen konnte.
Fazit
Dieser erste Band hält alle Versprechungen und erfüllt alle Erwartungen, die ich an ihn gestellt habe. Die Welt inklusive aller Figuren wurden sehr lebendig beschrieben und es hat mir viel Spaß gemacht, dem Abenteuer der kleinen Familie zu folgen. Am Ende bleibt aber nur eine Frage offen: Kann ich dieses Buch meinen Kindern vorlesen?
- Stephen King
Es
(2.360)Aktuelle Rezension von: LeonardAls großer Stephen King-Fan hegte ich schon längere Zeit den Plan dieses Kultwerk zu lesen. Bisher war ich immer vom unglaublichen Umfang abgeschreckt, dieses Jahr wagte ich mich ran. Ich habe es verschlungen. Man taucht in die Welt von Derry ein und sie lässt einen nicht mehr los. Die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind sehr gelungen und erzeugen eine gute Spannung.
Sicherlich ist der Anfang etwas langatmig und noch unverständlich, im weiteren Verlauf der Geschichte erklärt sich jedoch alles.
Zusammenfassend eine tolle Geschichte über Kindheit, Erwachsenwerden, das Leben.
- Aldous Huxley
Schöne neue Welt
(1.190)Aktuelle Rezension von: Sandra8811Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Wie bereits 1984 stand auch Schöne neue Welt seit meiner Schulzeit auf meiner Wunschliste. Seit einiger Zeit liegt es jetzt auf dem SUB rum und nun habe ich mich endlich ran gewagt.Cover:
Das Cover wäre mir nicht ins Auge gehüpft, allerdings wenn man es mal entdeckt hat, ist es ganz passend. Der sehr steril und langweilig wirkende Treppenaufgang rauf in den blauen Himmel und am unteren Treppenabsatz eher Dunkelheit und Schatten.Inhalt:
Der Gesellschaft ist es gelungen, ein Leben ohne Krankheit, Krieg, Armut und Alter zu schaffen. Niemand soll mehr unglücklich sein und die Stabilität steht an oberster Stelle. Dazu wurde der Lebensweg von jedem Menschen geplant und bereits Föten und Babies darauf genormt. Um sich vor kritischen Gedanken zu schützen, gibt es die Droge Soma. Ein Außenstehender erkennt allerdings, dass diese schöne neue Welt wohl nicht die ist, die sie zu sein scheint.Handlung und Thematik:
Das Buch gilt als der absolute Dystopie-Klassiker. Das besondere Setting: Stabilität, Ungleichheit, Drogen und Konsum stehen an vorderster Stelle. Es gibt ein Kastensystem (Alpha bis Epsilon), dem jeder Mensch zugeordnet wird. Zuerst wird alles in seiner Positivität dargestellt, anschließend dann kritisch beleuchtet.Charaktere:
Wir begleiten Sigmund, der als Alpha Plus nicht der Norm entspricht, da Alphas nicht in der Art genormt werden, wie z.B. ein Delta. Er genießt Einsamkeit und gönnt sich auch Hobbies die nicht seiner Kaste entsprechen. Er macht zusammen mit Lenina, einer Beta, in einem Reservat in Neu-Mexiko Urlaub, nachdem sie hartnäckig war mitzukommen. Lenina genießt ihren Kastenstand, auch wenn sie stellenweise kritische Gedanken hat. Der aus dem Reservat stammende „Wilde“ Michel ist der dritte im Bunde, den wir begleiten. Er kommt mit seiner Mutter Filine in die „schöne neue Welt“, die er bislang noch nicht kannte.Schreibstil:
Der Autor bringt die Ungleichheit, die Drogen und auch generell den Konsum kritisch und gut rüber, aber vor allem zu Beginn fühlte sich das Buch ziellos an. Es dauerte lang, bis ich wusste, wohin der Weg gehen soll. Bis zu diesem Punkt plätscherte die Handlung eher und es ging hauptsächlich um den Setting-Aufbau und die Vorstellung der neuen Welt. Es war jetzt nicht direkt langweilig, aber mitgerissen hat es mich nicht auch sonderlich. Das Setting an sich und der generelle Aufbau des Buches passten aber. Die Charaktere wurden auch mit der notwendigen Tiefe ausgestattet. Dennoch hatte ich mehr von diesem Klassiker erwartet. Zum Ende hin fühlte es sich unvollständig an.Persönliche Gesamtbewertung:
Hatte mehr erwartet. Die Handlung zog mich am Anfang nicht mit und zum Schluss fehlte mir etwas. - Stephen King
In einer kleinen Stadt (Needful Things)
(627)Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff🌆
𝘚𝘪𝘦 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘩𝘪𝘦𝘳
EINE KLEINSTADT GERÄT AUSSER KONTROLLE
Leland Gaunt, ein mysteriöser Fremder, eröffnet in Castle Rock einen Laden mit dem Namen »Needful Things«, in dem jeder das bekommen kann, wovon er schon lange träumt. Doch alles hat seinen Preis - und Gaunt bestimmt ihn, denn er kennt die verborgenen Sehnsüchte und Schwächen jedes Einzelnen.
Der Albtraum beginnt...
💭
Mal wieder ein richtig starker King.
Ich fand es toll gleich auf den ersten Seiten von King begrüßt zu werden.
Seite um Seite wird der Horror immer weiter in so scheinbar banale Alltagssituationen verpackt.
Hier hatte ich dezent „Brennen muss Salem“ Vibes. Wahnsinnig toll.
Außerdem regt es doch zum nachdenken an.
Was hätte mir Leland Gaunt verkauft? Was hätte ich bezahlt? Welchen Gefallen hätte ich Mr. Gaunt tun sollen? Und hätte ich das wirklich getan, für etwas, das ich ganz wirklich, unbedingt haben möchte?
Ein King, den ich in Verbindung mit „Stark“ empfehle. Tolle King Kombi in Castle Rock.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
- Kai Meyer
Die Sturmkönige - Dschinnland
(512)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEs fängt spannend an wie immer bei Kai Meyer. Die Geschcihte geht flott voran und alles ist wie immer. Das ermüdet dann irgendwann und ich habe mich gefragt warum der Verlag das Buch für Erwachsene anpreist. Ich kam dann irgendwann drauf, nämlich als es die erste Sexszene auf dem fliegenden Teppich gibt. Überflüssig und sie bringt das Buch, die GEschichte in keinster weiße weiter. Hätte man sich sparen können. Leider erlebt die Geschichte immer wieder Brüche und es bleibt nicht so spannend wie am Anfang und man verliert irgendwie die Lust. Immer wieder gibt es Szenen und Einfälle die toll sind und begeistern, aber im großen und ganzen ist es nur Durchschnitt. Herr Meyer, bitte das nächste mal wieder gründlicher schreiben und lassen sie doch die Sexszenen weg, denn die Bücher werden nunmal meist von den 10jährigen gekauft.
- Edgar Allan Poe
Unheimliche Geschichten
(107)Aktuelle Rezension von: Anja_WeinholdDas Werk von Edgar Aellen Poe geriet fast in Vergessenheit. Erst Posthum erlangten seine Geschichten in der Schwarzen Romantik zu Ruhm. In "Unheimliche Geschichten" findet man zumindest einen Teil seiner Geschichten, inklusive der berüchtigten "Bluttat in der Rue Morgue".
Hinzufügen sei, dass sein Stil nicht ganz einfach ist und man Poe natürlich im Kontext der Zeit sehen muss.
- Emily Brontë
Wuthering Heights
(220)Aktuelle Rezension von: nasaWuthering Heights/ Sturmhöhe von Emily Brontë ist ein Klassiker der schon länger auf meinem SuB lag. Ehrlich gesagt hätte er da auch bleiben können. Im Gegensatz zu dem Roman Jane Eyre von ihrer Schwester Charlotte ist dieser Klassiker düster, schwer, lieblos und alles andere als ein Lesegenuss. Mir war zwar klar, dass es sich hier um einen Roman handelt der nicht von Liebe und Heiterkeit durchsetzt sein wird. Aber das er so viel Hass und Düsternis beinhaltet war mir nicht ganz bewusst.
Emily Brontë beschreibt eine Geschichte die über mehrere Generationen Hass und Rache verkörpert. Dazu gibt es eine dunkle, abgeschottete Gesellschaft die hoch oben im Moor lebt. Die Protagonisten sind alle durchweg unsympathisch. Sie sind hochnäsig, kalt, rachsüchtig und brutal. Dazu kommt das kaum einer echte menschliche Züge aufweist. Die meisten haben einen schwache Charakter der nichts gutes hervorbringt.
Allerdings hat Emily Brontë eine sehr Sprachgewandte und Fantasievolle Schreibweise die einen mit jeder Seite hoffen lässt, dass es sich noch zum guten wendet. Verwirrend fand ich die oft sehr ähnlichen Namen und die verschiedenen Verwandtschaftsverhältnisse.
Dies ist ein schwerer Klassiker den man zwar lesen kann, aber definitiv nicht muss.
- Cecily von Ziegesar
Gossip Girl 1
(380)Aktuelle Rezension von: Simba99Als Fan der Fernsehrserie musste ich nun auch mal mit den Büchern beginnen. Eins vorweg, der Aufbau der Familien ist ganz anders als in der Serie. Ich hoffe das lässt drauf schließen, dass auch die Story eine ganz andere ist. Das fänd ich super!
Der Einstieg mit dem ersten Buch war schonmal super! Bin ich mal gespannt wies weitergeht!
- Rebecca James
Die Wahrheit über Alice
(803)Aktuelle Rezension von: KaciIch mochte das Buch sehr gerne. Die Geschichte ist wirklich durchweg spannend und flüssig zu lesen. In der heutigen Zeit wäre wohl eine TW angebracht, da ich sowas aber nicht brauche, hat mich die fehlende TW auch nicht gestört. Das Buch wurde in der ersten Ausgabe als Roman rausgebracht und in der zweiten Auflage als Thriller. Ich denke wenn man sich auf einen Thriller einstellt, könnte man von dem Buch enttäuscht sein. Für mich ist es ein spannender Roman mit schweren Themen.
- Martin Suter
Die dunkle Seite des Mondes
(713)Aktuelle Rezension von: Primrose24Urs Blank ist ein erfolgreiches Wirtschaftsanwalt und als Partner seiner Kanzlei für Fusionen zuständig. Er ist beständig, organisiert und kontrolliert. Doch ein Trip mit halluzinogen Pilzen führt zu einer einschneidenden Veränderung seiner Persönlichkeit. Urs Handlungen werden immer unkontrollierter und impulsgesteuert, was seine Taten unberechenbar macht. Auf der Suche nach einem Ausweg flüchtet er sich in den Wald, doch auch dort kann er seinem neuen Selbst nicht entkommen.
Es hat ein wenig gedauert, bis ich in die Geschichte gefunden habe, wobei dazu auch die schnellen Perspektivwechsel beigetragen haben. Besonders interessant fand ich die Persönlichkeitsveränderung von Urs durch den Trip mit halluzinogenen Pilzen. Seine Gewaltausbrüche und das impulsive Verhalten, welches er völlig gewissenlos an den Tag legt, haben mich wirklich schockiert. Leider war mit ungefähr ab der Hälfte des Buches klar, welches Ende die Geschichte anstrebt. Besonders die Szenen im Wald haben dem Buch dadurch eine gewisse Länge verliehen, trotz der eigentlich wenigen Seiten des Buches. Insgesamt hat mich das Buch vor allem mit seinem ungewöhnlichen Thema fesseln können, auch wenn es mich nicht ganz überzeugen konnte.
- Lionel Shriver
Wir müssen über Kevin reden
(190)Aktuelle Rezension von: BuchstabenliebhaberinWir müssen über Kevin reden. Um zu verstehen, warum ein Teenager ein Blutbad anrichtet, um zu klären, ob es sein kann, dass Kinder mit bösartigem Charakter auf die Welt kommen, oder ob sie erst dazu "gemacht" werden. Was für riesige Probleme innerhalb einer Familie entstehen, wenn ein Familienmitglied "schwierig" ist und fortwährend unangenehm auffällt.
Lionel Shriver setzt sich mit wichtigen Themen unserer Zeit auseinander:
Darf eine Frau, erfolgreiche Unternehmerin, leidenschaftliche Weltenbummlerin, Zweifel haben, ob Kinder eine gute Entscheidung für sie sind? Kann sie beides unter einen Hut bekommen oder wird sie beruflich zurückstecken, zum Wohle der Kinder?
Was passiert mit dem Familiengefüge, wenn Vater und Sohn sich gut verstehen, die Mutter sich aber abgelehnt, sogar gehasst fühlt?
Können kleine Kinder Intrigen spinnen, können sie Befriedigung darin finden, anderen Schmerzen zuzufügen oder lassen sich manche Geschehnisse und Entwicklungen nicht 1:1 mit Logik oder psychologischer Dynamik erklären?
Was bringt Kinder/Teenager dazu, an ihrer Schule Amok zu laufen?
Was macht es mit den Hinterbliebenen, den Angehörigen der Opfer, und auch der Täter?Shriver verweist hier deutlich an die real statt gefundenen Schulmassaker aus dem Jahr 1999 (das bekannteste ist das Massaker an der Columbine High School) und davor.
Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Mutter Eva reflektiert in Briefen an ihren Ex-Mann Franklin schonungslos alles, was in Zusammenhang mit Kevin steht. Sie baut eine faszinierende Spannung auf, die mit jeden Jahr, die Kevin älter wird, zunimmt. Mir standen die Haare zu Berge, als Eva ein zweites Kind bekommt! Ich wollte Franklin schütteln, wenn er mal wieder alle Augen zudrückt, um weiterhin nur das Beste in Kevin sehen zu wollen. Verständlich. Aber leider mit fatalen Folgen. Berührend die Dialoge zwischen dem inhaftierten, inzwischen 18-jährigem und seiner Mutter, die mit einem absoluten Gefühlschaos klar kommen muss.
Lionel Shriver hat für ihr Werk den Orange Prize erhalten. Von mir bekommt sie eine klare Leseempfehlung für dieses besondere Buch.
- Stefanie Lasthaus
Das Frostmädchen
(137)Aktuelle Rezension von: Coffeegirl833,5 von 5 Sternen
Darum geht es:
Neve flüchtet vor ihrem gewalttätigen Freund Gideon in die Eiseskälte in den kanadischen Wäldern und verirrt sich. Sie wird von Lauri gefunden, der sie in seine Hütte bringt und gesund pflegt. Neve fühlt sich wohl in seiner Nähe und es entwickeln sich schon bald tiefe Gefühle. Doch mit Neve ist etwas geschehen in der klirrend kalten Nacht,…
Meine Meinung:
Das ist mal wieder eine Rezension, die mir schwer fällt zu schreiben, weil mir das Buch eigentlich gut gefallen hat, aber doch auch Punkte gibt, mit denen ich mich schwertue.
Ich beginne mal mit dem Schreibstil der Autorin. Den liebe ich ja. Stefanie Lasthaus schafft es mich in ihre Welt zu entführen und gefangen zu halten. Atmosphärisch stark und bildgewaltig. Immer wieder etwas düster und mystisch gepaart mit einer zarten Liebesgeschichte, einer verbotenen Liebe.
Zum Auftakt meiner Buchbesprechung habe ich vorab ein paar Rezensionen durchgelesen, weil es mir schwer fällt Worte für diese Geschichte zu finden. Ich war doch teilweise erstaunt. Ja, man könnte Neve vielleicht als naiv und unglaubwürdig bezeichnen, allerdings habe ich da die uralte Magie gesehen, die Neve in mancher Hinsicht beeinfluss, ja sogar verändert hat. Von daher fand ich ihr Handeln nicht unglaubwürdig. Ihre Entwicklung fand ich auf gewisse Weise faszinierend. Die junge unschuldige Frau, schüchtern und zurückhaltend. Und später…fast schon skrupellos.
Auch die winterliche Atmosphäre fand ich sehr schön und malerisch. Allerdings kommt hier mein erstes Aber. Es war teils zu viel. Ich meine, Neve und Lauri waren fast ständig draußen. Neve verschwindet wieder und wieder, Lauri rennt ihr wieder und wieder hinterher. Schnee, Sturm, Kälte, Schnee, Sturm, Kälte,… Lauri ist gefühlt hundert mal kurz vorm Sterben, überlebt aber alles und das auch noch fast unbeschadet. Hmm, ich weiß nicht, das war mir zwischendurch etwas zu langatmig und es ist mir schwer gefallen die Sorgen um Lauri ernst zu nehmen. Später kam aber nochmal ordentlich Action rein, wo ich doch mitgefiebert habe. Das war spannend geschrieben und hat mich gepackt.
Ich hätte gerne noch mehr Einblicke in die Protagonisten bekommen. Ich mag sie zwar, aber es fehlte mir was, um sagen zu können, dass ich sie ins Herz geschlossen hätte. Es fühlt sich für mich so an, als ob nur an der Oberfläche gekratzt wurde und ich so nur einen oberflächlichen, groben Eindruck über die Charaktere bekommen habe. Und trotzdem haben sie mich gepackt… irgendwie.
Die Story ist eher ruhig, aber hat immer wieder diese subtile Spannung und man fragt sich schon, was da noch kommt. Später wird aus der subtilen eine greifbare Spannung, die mich in Atem gehalten hat.
Der Fantasy Anteil war für meinen Geschmack etwas zu wenig. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Gerade auch, weil dort, wo es auftauchte, so schön beschrieben wurde.
Fazit:
Eine ruhige Geschichte basierend auf zarten Gefühlen und ein bisschen Fantasy. Teils düster und atmosphärisch. Manchmal etwas langatmig, aber dann auch wieder mit Bums. Ich glaube, dass diese Geschichte Geschmackssache ist und kann verstehen, wenn man nicht warm mit ihr wird, aber genauso, wenn man es doch wird.
- Henning Mankell
Vor dem Frost
(442)Aktuelle Rezension von: BeustHenning Mankell deutet in „Vor dem Forst“ den Generationenwechsel an: Linda Wallander steht kurz davor, in den Polizeidienst einzutreten und ihrem Vater nachzufolgen. Doch noch ehe sie den Dienst antritt, beginnen Linda und Kurt Wallander gemeinsam, getrennt, mit- und gegeneinander am neuesten Fall zu ermitteln. Dass die grausamen Tötungen von Tieren, die Schändungen von Kirchen und das seltsame Verhalten und Verschwinden von Lindas Freundin Anna zusammenhängen, ahnt der Leser sofort. Aber wie die beiden Wallander dem leicht konstruierten Plot auf die Spur kommen, ist toll erzählt. Linda macht mit Neugier und Unerschrockenheit (fast) wett, was Kurt mit Berufserfahrung und Instinkt gelingt.
Die Folie der Handlung bildet religiöser Fanatismus. Schon im Prolog werden die Leser in den Massenmord einer extremistischen Christensekte geworfen. Und Fanatismus zieht sich durch den ganzen Roman. Menschenleben – und erst recht das Leben von Tieren – gilt diesen Verblendeten nichts im Angesicht der eingebildeten Größe ihres „gottgegebenen Auftrags“.
Mankell hat eindrückliche Einfälle: Annas Mutter komponiert aus Lachern und Seufzern Musikstücke. In Flammen gesetzte Schwäne gehen brennend über einem schwedischen See nieder. Ein so qualvolles wie kräftiges Bild.
Dass es Längen gibt, stört nicht übermäßig, und auch die Vorhersehbarkeit des Endes ist nur ein kleiner Abstrich für die Bewertung dieses gelungenen Wallanders!
- Rachel Hawkins
Hex Hall - Wilder Zauber
(540)Aktuelle Rezension von: hauntedcupcakeDas hat Spass gemacht! Einfach ein easy read, spannend, witzig, magisch.
Eigentlich hab ich auch nichts daran auszusetzen. Klar, es werden Klischees bedient (Mauerblümchen, heissester Typ der Schule, böse Mitschülerin, etc), aber nie so, dass ich chronisches Augenrollen davon bekommen habe.
Manchmal darf es einfach ein Jugend-Fantasy-Buch sein :)
- Martin Suter
Suter, Business Class
(106)Aktuelle Rezension von: admitWie gut war Martin Suter vor über 20 Jahren! In dem 230-Seiten-Band versammelt er ein Sammelsurium von Wirtschaftstreibenden, Yuppies und schrägen Figuren, die sich im täglichen Business mit Gleichgesinnten oder diametral Entgegen-Gesetzten auseinander setzen müssen. Man schmunzelt über die harten Vergleiche und die geschliffen formulierten Sätze und sieht die Protagonisten dank super Suter-Beschreibung direkt vor sich. Gar kein Vergleich mit seinen heutigen Werken. Ich fürchte, er hat im Laufe seiner schriftstellerischen Tätigkeit viel von seinem früheren Elan verloren.
- Anika Beer
Als die schwarzen Feen kamen
(250)Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJaneVöllig unerwartet wird die fünfzehnjährige Marie von Gabriel, dem Schwarm ihrer Mitschülerinnen, angesprochen. Gabriel vermag die Wesen zu sehen, die sich im Schatten der Menschen verbergen, und in Maries Schatten bemerkt er etwas Beunruhigendes: einen Schwarm gefährlich anmutender schwarzer Feen. Gabriels Angebot, ihr zu helfen, lehnt Marie zunächst ab, doch als es den Feen gelingt, in die Realität einzubrechen, geht sie erneut auf ihn zu. Gemeinsam versuchen sie, das Wesen der schwarzen Feen zu ergründen. Dabei stoßen sie auf eine düstere Stadt aus Obsidian, die Marie einst in ihrer Phantasie erschuf, die jetzt aber von den schwarzen Feen beherrscht wird. Mit Gabriels Hilfe will Marie es wagen, die Obsidianstadt zu betreten, um sich den Feen zu stellen …
Die Geschichte klang interessant, auch, wenn ich mir meinen Teil dazu schon dachte. Ich erwartete von der Handlung tatsächlich nicht viel, das klassische Schema, die üblichen Klischees. Wie sehr ich mich doch geirrt habe!
Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwerer, an den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen, was aber ziemlich schnell ging. Dann wurde die Geschichte zwar interessant, doch erst geschah, meiner Meinung nach, nicht viel. Was ich als Bestätigung meiner vorgefassten Meinung der Geschichte sah.
Und dann ging es plötzlich richtig los. Spannung wurde an allen Ecken und Enden aufgebaut und steigerte sich mit jedem Kapitel. Es gab einige unerwartete Wendungen und mehrmals habe ich geschockt auf die Seiten gestarrt. Das Buch vereint Fantasy und Mystery, wobei einige Thriller-Elemente eingewoben wurden, deren Schockmomente mich gepackt haben und nicht mehr losließen.
Die Charaktere in Form von Marie und Gabriel fand ich sehr gut ausgearbeitet. Ich habe mich in beide gut hineinversetzen können, mich mit ihnen gefreut, gebangt, gelitten und wurde nervös! Als dann die Kapitel aus Gabriels Sicht dazukamen, wurden die Unterschiede und Beweggründe der beiden offensichtlich, bauten noch zusätzlich Spannung auf. Allerdings haben hier auch tatsächlich ein paar Klischees Einzug gehalten. Marie, das unscheinbare Mädchen, anders als alle anderen. Gabriel, der wunderschöne, düstere und geheimnisvolle Mädchenschwarm.
Und dann kam mein Highlight – das Ende! Mit einigem habe ich gerechnet, aber nicht damit. Es hat mich überrascht und mir dadurch sogar noch besser gefallen. Dieses Buch hat mich so weit gebracht, dass ich die Autorin definitiv im Auge behalten werde. Wahrscheinlich wird schon in nächster Zeit ein weiteres Buch von ihr bei mir einziehen
- Françoise Sagan
Bonjour tristesse
(201)Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecherCecile verbringt mit ihrem Vater und dessen Geliebten Elsa den Sommer nicht in ihrer Heimat Paris, sondern am Meer. Als 17jährige langweilt sie sich schnell und ist froh, wenn ihr Vater sie zu alkohollastigen Treffen mitnimmt oder sie am Strand junge Männer trifft. Als jedoch eine Bekannte ihrer verstorbenen Mutter zu Besuch kommt und dem Vater den Kopf verdreht, spinnt Cecile ein Konstrukt aus Lügen und Spielchen, um der Verlobten ihres Vaters den Garaus zu machen.
Die Idee hinter dem Buch ist prinzipiell ganz gut und auch die emanzipierte Schreibweise und Darstellung ist außergewöhnlich für die 1950er, allerdings haben mich die Charaktere und die Geschichte schlichtweg genervt. Die Beziehung zwischen Vater und Tochter ist sehr merkwürdig beschrieben. Auch die Intrigen und darauffolgenden Zweifel von Cecile Waren anstrengend zu lesen. Das Lesen hat mir einfach keinen Spaß gemacht und ich war froh, dass es vorbei ist.
- Astrid Lindgren
Mio, mein Mio
(395)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeDies ist nicht meine Lieblingsgeschichte von Astrid Lindgren. Eigentlich mag ich Abenteuergeschichten und Märchen. Und auch diese Geschichte mochte ich. Aus meiner Kindheit kenne ich sie nicht, da waren eher Pippi und Michel angesagt :)
"Mio, mein Mio" hat mir gefallen, aber so richtig gepackt hat mich die Geschichte nicht.
August 2023
***
Ich habe als Kind Astrid Lindgren gelesen, aber ich glaube, "Mio, mein Mio" war nicht darunter. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.
Auch jetzt habe ich das Buch nicht gelesen, ich habe das Hörbuch gehört. Es hat mir gut gefallen, aber ich glaube tatsächlich, dieses Buch sollte ich noch einmal selbst lesen. Es gibt Geschichten, die funktionieren als Hörbuch einfach nicht so gut wie geschriebene Bücher (bei mir ist das manchmal so), und ich glaube, dieses gehört dazu.
Die Geschichte von Mio hat sehr vieles, das ich mag. Abenteuer, Fantasie, Gefühl.
23.12.2023
- Roald Dahl
Küsschen, Küsschen!
(151)Aktuelle Rezension von: GraufiBuch mit Kurzgeschichten.
Schön geschrieben, mit Geschichten in vergangener Zeit.
- Richard Laymon
Das Inferno
(102)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Laymon - man liebt ihn, oder man hasst ihn....! Dieses Buch ist mal wieder typisch dafür. Wie schon in der Überschrift bemerkt gibt Isa kaum eine Grausamkeit, die der Autor auslässt. Dazu kommen die vielen sexuellen Anspielungen - da wippen haufenweise die Brüste vor den sabbernden Augen der Figuren. Es gibt viele verschiedene Handlungsstränge, die erst zum Finale hin zusammenlaufen. Logik sucht man hier vergebens - aber wer will schon Logik, wenn man einen Laymon liest.
Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Aber nach zwei Büchern des Autors in Folge ist jetzt erstmal eine längere Pause angesagt. Von dem Trip muss man dann erstmal wieder runterkommen.....!
- Anne B. Ragde
Das Erbstück
(28)Aktuelle Rezension von: Petra54Mir gefallen Titel und Titelbild (meines sah anders aus) gut. Das Erbstück ist ein seltsam erotisches Foto der verstorbenen Hauptperson. Dieser Tod freut ihre erwachsenen Kinder, deren dramatische Geschichte der Leser erfährt. Danach werden stückweise die Leben der Oma und ihres Mannes erzählt. Da dies zeitlich recht durcheinander geschieht, ziehe ich einen Punkt ab. Ansonsten ist der Roman hochspannend und ausgezeichnet erzählt.
- Chuck Palahniuk
Jetzt bist Du dran!
(11)Aktuelle Rezension von: Leif_InselmannWer den Film „Fight Club“ gesehen hat, hat schon eine Vorstellung davon, was im Kopfe des Autors Chuck Palahniuk gärt. Weniger bekannt als der Bestseller, aber wahrscheinlich ebenso lesenswert sind seine Kurzgeschichten, von denen 22 in dem Band „Jetzt bist du dran – Unvergessliche Geschichten“ vereint sind.
Schwer lässt sich das Genre der Texte fassen. Es geht … um Menschen (ausgenommen die drei grotesken, verstörend modernen Tierfabeln). Diverse Menschen in sehr speziellen Situationen, ihre Gedanken und Schicksale. Seien es nun die Schüler, die erkennen, welch befreiende Wirkung doch extreme Dummheit hat, seien es ein Festival von Verrückten, die sexuellen Abenteuer eines von allen verachteten Außenseiters, arg bedenkliche Ehen oder noch bedenklichere Ereignisse unter Beteiligung von Tieren. Manches kann man als gesellschaftskritisch bezeichnen, anderes mehr als abstrus oder, nur allzu nahe an gesellschaftskritisch, voyeuristisch. Manches ist dabei vulgär, umgangssprachlich oder gar pornographisch, aber stets bewusst eingesetzt und nicht zum Selbstzweck. Oft findet man die Pointe einer Geschichte nicht, die meisten haben wahrscheinlich nicht einmal eine. Was daran reizt, ist oft weniger das Ergebnis, als vielmehr die grotesken Gedankengänge, die dahin führen – die Biographien der skurrilsten Schicksale und Einfälle, auf die die meisten Autoren gar nicht kommen würden. Nicht zuletzt die bisweilen erstaunliche Sprachbeherrschung des Autors macht diese Geschichten zu etwas … Besonderem. Direkt lustig in dem Sinne, dass es zum Lachen anregt, ist kaum etwas in dem Buch – einmal mehr ist grotesk das Wort der Wahl, das Genre, Inhalt und Intention am besten beschreibt. Natürlich gibt es wohl kaum eine Kurzgeschichtensammlung, an der alle Geschichten einen jeden Leser fesseln – zwangsläufig finden sich auch solche, deren Sinn sich nun wirklich nicht erschließt. Der Rest aber unterhält umso mehr; ein flüssiges Lesen ist garantiert. Vierhundert Seiten Kurzgeschichten, das klingt manchen vielleicht zäh, wird hier aber zu einem Genuss einer Art, wie man ihn mit ziemlicher Sicherheit noch nicht kannte.
„Jetzt bist du dran“, das ist Literatur außerhalb aller etablierten Konventionen, das ist absurd und doch meisterhaft inszeniert, teils pervers aber auch genial. - Wolfgang Borchert
Draußen vor der Tür
(224)Aktuelle Rezension von: OrishaEin Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…
Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.
Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln.
Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.
- Helen Fitzgerald
Furchtbar lieb
(98)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinKrissie und Sarah sind seit ihrer Kindheit eng miteinander befreundet. Krissie ist gerade Mutter eines Sohnes geworden, das Ergebnis eines One-Night-Stands. Sarah dagegen wünscht sich schon seit Jahren ein Baby, aber bei ihr und ihrem Mann Kyle will es mit Nachwuchs nicht klappen. Sarahs Enttäuschung wandelt sich zunehmend in Wut und stellt die Ehe der beiden auf eine harte Probe. Da Krissie mit ihrer ungewollten Mutterschaft völlig überfordert ist und unter Wochenbettdepressionen leidet, beschließen die drei, sich für ein paar Tage eine Auszeit zu nehmen und campen zu gehen.
Während Krissie und Kyle während der Wanderungen abschalten können und in Erinnerungen schwelgen, fühlt sich Sarah außen vor gelassen und zieht sich mehr und mehr zurück. Krissie fühlt sich immer mehr körperlich zu Kyle hingezogen und eines Abends landen sie gemeinsam im Bett und werden in flagranti von Sarah erwischt. Diese reagiert überraschend gelassen und macht Krissie das Angebot, dass diese ihren Ehemann haben kann, wenn sie im Gegenzug Söhnchen Robbie bekommt. Auch wenn Krissie ihrem Sohn noch nicht viel Liebe entgegengebracht hat, ist sie entsetzt und hält Sarah für verrückt. Die Situation eskaliert und Sarah fällt im Streit folgenschwer einen Abhang hinunter. Ein Unfall im Affekt mit tödlichen Folgen...
"Furchtbar lieb" suggeriert einen spannenden Psychothriller um das Ende einer langjährigen Freundschaft zweier Frauen. Kern des Romans ist aber ein ganz anderes Thema, das Krissie und Sarah seit ihrer Kindheit verbindet - ein Geheimnis, das beide über die Jahre hinweg erfolgreich verdrängt haben.
Der Einstieg in den Roman war schon zäh, weil ich für keinen der problembehafteten Protagonisten Sympathien entwickeln konnte. Zudem sagte mir der mitunter vulgäre Schreibstil nicht zu.
Als der Horrortrip während des Campingurlaubs an Fahrt aufnahm, wirkten die Handlungen der Beteiligten abstrus und waren völlig unnötig übertrieben dargestellt.
Auf den letzten Seiten überschlugen sich die Ereignisse, Perspektivenwechsel und Zeitsprünge gingen einher mit einer bemüht komplex konstruierten Geschichte, in welcher die Charaktere von ihrer Vergangenheit eingeholt werden.
Für einen guten Psychothriller fehlte mir bei "Furchtbar lieb" die Subtilität, die für den notwendigen Nervenkitzel gesorgt hätte.