Bücher mit dem Tag "brandermittlung"
9 Bücher
- Michael Tsokos
Dem Tod auf der Spur
(181)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMichael Tsokos ist eher zufällig an seinen Medizinstudienplatz gekommen. Als er erfahren hat, dass er für die Teilnahme am Medizinertest zwei Tage frei von der Bundeswehr bekommt, lief es wie folgt ab: teilgenommen, bestanden, immatrikuliert, absolviert und promoviert. Heute ist er als der berühmteste Rechtsmediziner Deutschlands bekannt. Das liegt vor allem daran, dass er seine interessantesten erlebten Fälle als Bücher veröffentlicht hat. Mit Unterstützung vom Bestseller-Autor Veit Etzold erschien 2013 der Doppelband „Dem Tod auf der Spur“ und „Der Totenleser“, in dem Tsokos seine Obduktionen beschreibt, die für ihn teilweise so alltäglich sind, wie es der eigene Arbeitsplatz bei jedem Menschen nun mal ist.
Eine verbrannte Leiche auf der Rücksitzbank eines explodierten Autos mitten auf einer Landstraße, doch niemand saß am Steuer. Ein Mann, der fast zehn Kilometer weit unter einem Auto mitgeschleift wurde. Ein entkleideter Toter im Sandkasten eines Spielplatzes. Diese und weitere unglaubliche Fälle klärt Michael Tsokos in über 500 Seiten auf. Dabei achtet er darauf, die durch Medien entstandenen Klischees zu brechen und einen realistischen Einblick in die Rechtsmedizin zu bieten. Er beantwortet die Fragen, die sich wohl fast jede Person schon einmal gestellt hat. Wann kommt eine Leiche in die Rechtsmedizin und wann in die Pathologie? Was ist der Unterschied zwischen Autopsie, Obduktion und Sektion? Wie lange dauert eine Obduktion? Wie viele Menschen arbeiten in einem Sektionssaal? Somit erlebt der Leser nicht nur spannende Todesfälle, sondern lernt in jedem Kapitel interessante medizinische Details dazu.
Nach einem sehr gelungenen Vorwort beginnt Tsokos mit seinen realen Fällen. Ein größerer Fall wird in jeweils einem Kapitel behandelt und gelegentlich vergleichbare Fälle herangezogen, um Parallelen und Unterschiede darzustellen. Insgesamt gibt es also 25 Kapitel mit Fällen, die im Mittelpunkt der Beschreibung stehen. Lediglich drei Kapitel behandeln keine expliziten Fälle, die übrigens alle in „Der Totenleser“ zu finden sind, sondern allgemeine Themen der Rechtsmedizin. Die Todesursachen sind facettenreich: Verbrennungen, Stürze, Gewalteinwirkung mit und ohne Waffen, Strangulation, Enthauptung und viele weitere.
Tsokos schreibt, da es sich natürlich um Tatsachenberichte handelt, aus der Ich-Perspektive und im Präteritum. Seine Beschreibungen sind sehr detailliert, vor allem bei denen der Leiche, weshalb es sich hier nicht um Lektüre für Zartbesaitete handelt. Denn teilweise sind die Exemplare auf dem Untersuchungstisch schon schwer malträtiert oder stark verwest. Jedoch ist es nie so detailliert, dass es zu langwierig wird und der Leser das Interesse verliert. Die meisten Fälle sind nach spätestens 20 Seiten aufgeklärt, im Vergleich zu einem Krimi ist das hier also ein richtiger Schweinsgalopp.
Das Vokabular ist zwar fachlich, aber jedes noch so kleine medizinische Fremdwort, dass man mir eigentlich nicht hätte erklären müssen, wird kurz und präzise erläutert. Und auch wenn es nach einigen Kapiteln erneut auftaucht, erklärt Tsokos es noch einmal schnell oder verweist auf das jeweilige Kapitel, in dem die Definition zu finden ist. Laien brauchen also keine Angst zu haben inhaltlich nicht mitzukommen.
Fachlich Eingeweihte werden aber auch auf ihre Kosten kommen, denn Begriffe wie „Adipocire“ oder „Leichendumping“ sind auch für sie keine alltäglichen Worte und auch die Faustformeln bei Untersuchungsmethoden waren mir persönlich zum Teil auch noch nicht untergekommen. Von Michael Tsokos kann dementsprechend jeder Leser noch etwas lernen. Er selber erschien mir während des Lesens außerdem sehr sympathisch, bodenständig und menschlich, da er ab und an persönliche Daten und Kommentare äußert, die zeigen, was für ein intelligenter, humorvoller, lebensfroher, mitfühlender und trotzdem rational handelnder Mensch Prof. Dr. Michael Tsokos ist, der in meinen Augen genau den richtigen Beruf für sich gefunden hat. Er trägt damit einen wichtigen Teil zum Lösen von unnatürlichen Todesfällen und dadurch sowohl zur Sicherheit der Gesellschaft als auch zur Trauerbewältigung der Hinterbliebenen bei.
Streckenweise konnte ich dieses Buch nur schweren Herzens aus der Hand legen und auch Jan Josef Liefers oder Frank Schätzing schwärmen von Tsokos‘ Sachbüchern. Meine Lieblingsfälle waren übrigens: „Erhalten für die Ewigkeit“, „Rätselhafte Verfolger“ und „Lebensgefährliche Trennung“, aber das bleibt natürlich Geschmackssache, denn auch die anderen Fälle haben viel zu bieten. Ich möchte noch einmal betonen, dass dieses Buch absolut nichts für sensiblere Personen ist, bei denen sich schon bei der Vorstellung von aus Körperöffnungen kriechenden Maden oder Leichen Minderjähriger der Magen umstülpt. Für all jene Leser, die einen realistischen Blick auf die Rechtsmedizin werfen und dabei gleichermaßen unterhalten und informiert werden möchten, kann ich aber keine bessere Lektüre empfehlen, als die von Michael Tsokos. Weil es sich bei dem Doppelband mit „Dem Tod auf der Spur“ und „Der Totenleser“ um ein neu entdecktes Lieblingsbuch von mir handelt, kann ich ihm natürlich nur alle fünf Federn geben. Glücklicherweise hat er noch ein drittes Buch über seine Fälle geschrieben, das den Titel „Die Klaviatur des Todes“ trägt, dem ich mich so schnell wie möglich widmen werde.
- Patricia Cornwell
Brandherd
(188)Aktuelle Rezension von: HoldenQuasi die Fortsetzung zu "Die Tote ohne Namen": Carrie Grethen schreibt eine wirren Brief an Die Leitende Gerichtsmedizinerin von Virginia, die erstaunlich viel Ermittlungsarbeit außerhalb ihrer Leichenhalle verbringt. Auf dem Anwesen eines Medientycoons hat jemand ein Feuer gelegt, so daß sein ganzes Anwesen und auch sein kompletter Bestand an Pferden verbrannt ist, genauso wie unzählige Waffen und jede Menge Fässer Bourbon. Wer ist die weibliche Leich, die man anstelle des Medienmannes in den Überresten der Häuser findet, und haben es weiße Rassisten auf den (farbigen) Eigentümer abgesehen? Am Interessantesten sind mal wieder Dr. Scarpettas Beziehungen zu den Menschen, die ihr Umfeld darstellen, so tiefschürfend dargestellt, wie man es in keinem vergleichbaren Thriller findet. Und für die Rolle des Marino in einer möglichen Verfilmung möchte ich MICH ins Spiel bringen.
- Nora Roberts
Tödliche Flammen
(117)Aktuelle Rezension von: priyatoxin83Ich hatte bereits im Februar einen anderen "Spannungsroman" von Nora Roberts gelesen und wusste somit, was ich erwarten kann. Auch einen reinen Liebesroman. Da muss man schon trennen. ich finde Nora Roberts kann sehr gut schreiben und setzt sich immer gut mit dem Hauptaugenmerk ihrer Romane auseinander. Hier das Thema Feuer/Brand/Brandstiftung. Der Weg und die Hintergründe warum Reena Brandermittlerin werden wollte, sind gut ausgearbeitet. Natürlich ist es kein Krimi oder Thriller - das muss man sich vor Augen halten. Für Leute, die keine blutrünstigen Thriller mögen ist so ein "Spannungsroman" genau richtig. Er ist spannend, aber die Einzelheiten/Brutalitäten werden nicht so ausgeschlachtet. Es ist alles sehr oberflächlich angekratzt und geht nicht so tief, wie in anderen Romanen (aber ich für meinen Teil, brauche sowas mal, wenn es nicht so anspruchsvoll ist). Das Einzige, was mich etwas genervt hat, war das Ende. Etwa 100 Seiten vor Ende wissen wir schon, wer der Brandstifter ist (leider keine große Überraschung). Da man ja keinen Thriller liest, weiß man eigentlich schon, dass es ein "gutes" Ende nimmt und es geht nur noch um den Weg zu großen Showdown. Habe gleich danach den Film dazu gesehen und war erstaunt, dass sich zu 80% sehr am Buch gehalten wurde!
- Don Winslow
Die Sprache des Feuers
(71)Aktuelle Rezension von: JosseleDas Original erschien 1999 unter dem Titel „California Fire & Life“. Jack Wade ist Schadensregulierer bei der kalifornischen Versicherung Fire & Life. Früher war er bei der Polizei, wo er wegen Tätlichkeiten gegenüber einem Beschuldigten entlassen wurde. Als ein Haus abbrennt, in dem eine Frau zu Tode gekommen ist, entscheidet der arbeitsfaule ermittelnde Polizist auf einen Unfall unter Alkoholeinfluss, doch Wade, der ein gelöschtes Feuer lesen kann, wie sonst kaum jemand, glaubt an Brandstiftung. Erst recht, als sich herausstellt, dass die Tote die Halbschwester seiner ehemaligen Freundin ist und diese Ex-Freundin den Ehemann der Toten öffentlich des Mordes bezichtigt. Jack Wade ermittelt und lässt sich auch durch Vorgesetzte und andere Hindernisse nicht bremsen.
Der Roman hat ein sehr hohes Tempo, Lebensgeschichten, die Vergangenheit mancher Personen, werden im Schnelldurchlauf erzählt. Das macht den Roman fesselnd, ohne Zweifel, aber es führt auch dazu, dass die Charaktere alle sehr oberflächlich bleiben. Tiefgang geht anders.
Auf der anderen Seite ist das Buch ein Pageturner, es passiert dauernd irgendetwas Neues, so dass es schwerfällt, es wegzulegen. Die Sprache ist sehr einfach gehalten, dazu passen sind die Kapitel extrem kurz: 419 Seiten in 138 Kapiteln. Ständig gibt es neue Wendungen, die den Fall in neuem Licht erscheinen lassen und wie der Protagonist kann auch der Leser nie sicher sein, ob sein Bild von den Vorgängen das richtige ist.
Die Informationen über die „Sprache des Feuers“ und die Gesetzmäßigkeiten der Versicherungsbranche sind im Gegensatz dazu recht ausführlich erklärt und mutmaßlich gut recherchiert. Sarkasmus und Ironie benutzt Winslow als Stilelemente häufig.
Leider eskaliert der Autor den Wendungsreichtum gegen Ende ins Absurde bzw. Groteske, indem er das Buch vogelwild enden lässt. Das zerstört bedauerlicherweise den guten vorherigen Eindruck auf relevante Weise, da es die Geschichte nun plötzlich völlig unglaubwürdig erscheinen lässt. Zwei Sterne.
- Suzanne Chazin
Der vierte Engel
(29)Aktuelle Rezension von: supersusiFire Marshal Georgia Skeehan vom New Yorker Fire Department ermittelt bei einem ungewöhnlichen Brand. Ein Labortechniker weist sie auf Zusammenhänge zu anderen Bränden hin, die bisher keinem aufgefallen zu sein scheinen. Oder sollte dies vertuscht werden ?
Ein sehr spannender Krimi, bei dem mal nicht die Polizei ermittelt. Man erfährt viel über den Aufbau des Firedepartments und ich weiß gar nicht, wie das bei uns so ist. Von dem ungewohnten Setting abgesehen, ist es ein typischer Thriller, der sich spannend und schnell liest, auch wenn ich anfangs ein wenig Schwierigkeiten hatte, mich in die Story reinzufinden, weil ich mit den vielen Personen etwas durcheinander kam. (Habe aber auch wenig Schlaf in der letzten Zeit und kann mich daher schlecht konzentrieren). Jetzt freu ich mich aber, dass mein Buch ein Doppelband ist und freue mich, mehr von Georgia zu lesen.
Manchmal werden Frauen in leitenden Stellungen oder in "typischen Männerberufen" ja etwas zickig oder besonders tough dargestellt, da sie sich durchsetzen müssen, was sie eher unangenehm wirken lässt. Auch wenn Georgia viel Gegenwind erfährt, blieb sie doch die ganze Zeit sympathisch und auch ihr Partner hat mir gut gefallen.
Interessant fand ich noch die Vorab- Infos über bestimmte Feuer und dass die Autorin mit einem Feuerwehrmann verheiratet ist.
- Suzanne Chazin
Die Flammen des Zorns
(17)Aktuelle Rezension von: supersusiAuch der zweite Feuerwehrthriller um die sympathische Fire Marshal Georgia Skeehan ist ein wahrer Pageturner. 2 Ärzte verbrennen und Georgia entdeckt eine Gemeinsamkeit. Vor vielen Jahren waren sie Mitglieder eines Komitees, das darüber entschied, ob erkrankte Feuerwehrleute ihre Pension bekamen, weil sie im Dienst erkrankten. Hat das alles mit einem Feuer vor 25 Jahren zu tun, über das es keine Unterlagen mehr zu geben scheint ? Was ist damals geschehen ? Von den 20 Feuerwehrleuten, die damals dabei waren, sind fast alle nach langer Krankheit gestorben. Niemand hat Interesse, dass Georgia in der Vergangenheit rumstochert und sie wird von allen Seiten massiv bedroht und behindert. Und der Bürgermeister möchte auf dem alten Gelände besagten Brandes ein Footballstadion bauen.
Ich habe das Buch verschlungen, wie auch den Vorgänger (Der vierte Engel) und hoffe auf weitere Bücher dieser Autorin, die mit einem Feuerwehrmann verheiratet ist. Es liest sich flüssig, hat sympathische bzw fiese Figuren und es hat mir gut gefallen.
- Suzanne Chazin
Feuerspiel
(15)Aktuelle Rezension von: AniDer dritte Fall für Fire Marshal Georgia Skeehan. Diesmal kommen bei einem Brand in einem New Yorker Edellokal zwei Feuerwehrleute ums Leben. Schnell liegt der Verdacht der Brandstiftung nahe, da der Besitzer des Lokals hohe Schulden hat. Auf seinem Anrufbeantworter stellen Georgia und ihr Partner die Drohung eines in der Gegend berüchtigten Kriminellen sicher. Als dieser verhört werden soll, bringt er zur Vernehmung FBI-Agenten mit. Das FBI versucht die Zuständigkeit für diesen Fall zu erhalten. Da der vermeintliche Brandstifter FBI-Informant arbeitet und bei der Zerschlagung einer radikalen Gruppe helfen soll. Georgia Skeehan möchte sich den Fall nicht einfach aus der Hand nehmen lassen, da zwei Feuerwehrleute bei diesem Brand zu Tode kamen. Sie will den Täter unbedingt fassen. Deshalb erhält das FBI das belastende Tonband aus dem Anrufbeantworter nur unter der Bedingung, dass Georgia an den bundesbehördlichen Ermittlungen teilnehmen darf. Im Zuge der Ermittlungen nimmt sie undercover an einem Treffen der radikalen Gruppe teil. Dort trifft sie auf ihren früheren Lebensgefährten und Vater ihres Sohnes. Ist auch er ein Terrorist? Auch der dritte Band der Bücherserie hat mir gut gefallen. Spannende und kurze Kapitel verleiten dazu, das Buch innerhalb kürzester Zeit zu verschlingen ;) - Jill Shalvis
Zu nah am Feuer
(8)Aktuelle Rezension von: Laura_M"Zu nah am Feuer" von Jill Shalvis ist das dritte Buch über Feuerwehrleute und tatsächlich besser als die Vorgänger "Flug ins Feuer" und "Brandheiss". Diese Bücher spielen übrigens alle an völlig unterschiedlichen Orten mit immer neuen Charakteren und können unabhängig voneinander gelesen werden.
In diesem Buch geht es um Summer, die nach einem erschreckenden Brand in ihrer Jugend, bei dem auch der Vater starb, zurück in die Heimatstadt kommen. Ihr damaliger Freund Joe ist mittlerweile Brandermittler. Ihre Wege kreuzen sich als ein neuer Brand passiert.
Zu Beginn bin ich gut in die Geschichte gestartet. Es war ein wenig spannend und mysteriös. Im Weiteren ging es jedoch hauptsächlich darum wie Summer versuchte Joe zu verführen. Die Brände sind dabei teilweise in den Hintergrund getreten und die Spannung ist verloren gegangen. Wenn es dann doch mal wieder um die Ermittlungen ging, wurde das Buch wieder besser. Aber alles in allem konnte die Geschichte dadurch nicht aufgewertet werden. Es wirkte alles sehr unstimmig. Die Auflösung des "Falls" war jedoch wieder gut gemacht.
Ziemlich schade, denn nach den Büchern der "Heartbreaker Bay"-Reihe hatte ich mehr von der Autorin erwartet. Es wirkte auf mich wie ihre ersten Schreibversuche.
Was ebenfalls nicht gepasst hat (liegt aber mehr am Verlag): Das Cover. In dem gesamte Roman geht es nicht um eine Feuerwehrfrau.
Fazit: Mäßige Geschichte, die sich meiner Meinung nach nicht entscheiden konne, ob sie lieber ein Erotik- oder doch Kriminalroman sein wollte. Es hat alles nicht so gepasst.
- Kathryn Fox
Warte bis es dunkel wird
(22)Aktuelle Rezension von: BuchgespenstDetective Kate Farrar ist noch dabei sich von ihrer traumatischen Entführung zu erholen, da wird sie schon mit dem nächsten Mord konfrontiert. Ein niedergebranntes Haus, eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche und in verschwundenes Baby bringen sie und ihren neuen Partner Oliver Parke ins Grübeln. Bevor sie sich noch orientieren können werden sie schon mit dem nächsten Fall konfrontiert. Dazu fängt Kate an ihrem Partner zu misstrauen.
Ein wirklich spannender Roman, doch ich empfand ihn viel zu vollgestopft und am Ende nicht mehr schlüssig. Mordopfer, Vergewaltigungen, Entführungen, Korruption – viel zu viele Verwicklungen für knapp 300 Seiten, zumal noch eine Traumaufarbeitung der Hauptfigur dazu kam. Dabei kam am Ende die Logik zu kurz und es blieben Erzählstränge unvollendet – das schätze ich nicht an einem guten Kriminalroman, wenn es sich nicht um eine Reihe handelt, die eine übergreifende Haupthandlung hat. Eine solche liegt hier nicht vor.
Ein weiteres Problem war, dass ich mit den Charakteren nicht warm werden konnte – mit keinem. Kate Farrar ist mir zu kalt und selbstgerecht, Oliver zu perfekt und blass – der Rest einfach nur unsympathisch oder absolut nebensächlich.
Interessant war die Beschreibung der Ermittlungsmethoden und der Arbeit des Pathologen, doch diese Szenen empfand ich als nicht besonders geschickt eingeflochten. Sie lasen sich eher so als hätte die Autorin das Buch nur für diese paar Abschnitte geschrieben.
Mein Fazit: Man hätte sehr viel mehr aus der Geschichte machen können. Die Idee ist gut, die Handlung spannend, die wissenschaftlichen Elemente fundiert; da aber zu viel auf zu wenig Seiten erzählt wird, kommen entscheidende Punkte zu kurz. Sympathie für die Charaktere ist subjektiv, aber auch da konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Es war einfach nicht mein Buch, trotz der durchaus interessanten Handlung. - 8
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