Bücher mit dem Tag "breslau"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "breslau" gekennzeichnet haben.

42 Bücher

  1. Cover des Buches Die Mittagsfrau (ISBN: 9783596510993)
    Julia Franck

    Die Mittagsfrau

     (398)
    Aktuelle Rezension von: graphida

    Es ist ein Buch, das lange auf  meiner Buchliste stand, es wurde von vielen Seiten gelobt und ich war sehr gespannt.

    Allerdings ist es auch eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen habe.
    Ein Vater, der sich als Kriegsheimkehrer nicht der Familie sondern einer anderen Frau zuwendet,  ein am Bahnhof von der Mutter zurückgelassenes Kind, vergewaltigte Frauen, eine Sprache die mich überhaupt nicht mitnimmt. 

    Ich möchte eintauchen in eine Geschichte, die durchaus anspruchsvoll sein darf. Viele Bücher aus den Kriegsjahren und der Nachkriegszeit habe ich gelesen, viele waren schwerverdaulich, aber diesem konnte ich nichts abgewinnen.

  2. Cover des Buches Heimat ist ein Sehnsuchtsort (ISBN: 9783492317054)
    Hanni Münzer

    Heimat ist ein Sehnsuchtsort

     (104)
    Aktuelle Rezension von: vicky_1990

    'Heimat ist ein Sehnsuchtsort' ist ein historischer Roman der bekannten Autorin Hanni Münzer. Das Buch bildet den Auftakt zur großen Heimat-Saga. Das Cover ist ansprechend gestaltet, leider ist der Wiedererkennungswert der Reihe nicht gegeben. Das finde ich schade.

     

    Das Buch umfasst einen Prolog, zwei Teile mit insgesamt 64 Kapiteln sowie einen Epilog. Die Karte sowie die Personenübersicht am Anfang fand ich äußerst hilfreich, dadurch habe ich mich definitiv leichter zurecht gefunden - ich habe auch öfters zu diesen Seiten zurückgeblättert.

     

    Der Schreibstil ist angenehm und man kommt schnell voran. Die Geschichte ist ereignisreich, dramatisch und sehr flüssig geschrieben, ich fand sie insgesamt stimmig und glaubwürdig. Teilweise sogar sehr bewegend und emotional. Die Geschehnisse ab 1928 sind sehr interessant. Die Feldpostbriefe fand ich gut und sind ein wunderbarer Abschluss für das Buch. Das Glossar und die Zeittafel am Ende fand ich eine hilfreiche Ergänzung.

     

    Fazit: Der Roman ist typisch Hanni Münzer. Hier kommen Gefühl und Dramatik definitiv nicht zu kurz. Mit diesem Buch kann man als, die treue Leserin, die ich nun mal bin, nichts falsch machen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Band und bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

     

  3. Cover des Buches Großmama packt aus (ISBN: 9783455650815)
    Irene Dische

    Großmama packt aus

     (224)
    Aktuelle Rezension von: marissosh

    Großmama packt aus von Irene Dische ist eine Erzählung aus der Sicht Disches Großmutter. Diese wandert mit ihrem jüdischen Mann und der gemeinsamen Tochter während der Zeit des NS-Regimes nach Amerika aus. 

    Die Story ist interessant und gibt einen guten Einblick, wie es den Auswanderern damals ergangen sein muss. Zeitweise ist es sogar etwas spannend. Die meiste Zeit tröpfelt es jedoch eher so vor sich hin, das letzte Drittel zieht sich endlos in die Länge. 

    Mit keinem der Hauptcharaktere konnte ich mich so wirklich identifizieren. Mich störten außerdem die teils rassistischen Aussagen der Großmama, die zwar meist humoristisch gemeint sind, zumindest bei mir diese Wirkung jedoch verfehlten.

    Alles in allem eine nette Lektüre, nicht mehr, nicht weniger.

  4. Cover des Buches Die Heimkehr (ISBN: 9783257600377)
    Bernhard Schlink

    Die Heimkehr

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Eigentlich ist Bernhard Schlink mein aktueller Lieblings-Autor. Aber mit seiner "Heimkehr" konnte er mich nicht überzeugen. Mich hat das Durcheinander von griechischem Mythos, alten Schlachten, Kriegsgeschichten, ewigen Fragen nach Recht und Unrecht, der Suche nach einem Vater und der Liebe zu einer Frau ziemlich verwirrt.

    Die Charaktere dagegen waren wie gewohnt hervorragend beschrieben. Man sah sämtliche Personen direkt vor sich: die sympathische unkomplizierte Barbara, den charismatischen Vater, die kühle Mutter und auch die unentschlossene Hauptperson Peter.  

  5. Cover des Buches Das Novembermädchen (ISBN: 9783492307413)
    Katrin Tempel

    Das Novembermädchen

     (36)
    Aktuelle Rezension von: julestodo

    In diesem Buch dürfen wir Lina durch ihr bewegtes Leben begleiten. Aus einem jungen Mädchen, das sich nicht ausschließlich dem Willen ihrer Eltern beugen will und sich durchsetzt, den Mann ihrer Träume zu heiraten, wird eine junge Frau und Mutter, die sich weiterhin durchsetzt und ihre Pläne verwirklicht.

    Ich freue mich sehr, dass ich auch dieses Buch von Katrin Tempel lesen durfte.

    Eine absolute Empfehlung!

  6. Cover des Buches Nebelkinder (ISBN: 9783746635927)
    Stefanie Gregg

    Nebelkinder

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Schnuck55

    Breslau/München 1945 ff.

    Während ihr Mann in Italien kämpft, muss Käthe mit ihren Kindern Anastasia (Ana) und Leni aus Breslau fliehen. Käthe ist stark traumatisiert, deshalb muss die dreizehnjährige Ana so gut es geht für die Familie sorgen. In München finden sie eine Bleibe. viele Jahre später hat Ana selbst eine Tochter namens Lilith. Doch die Nähe zwischen den beiden fehlt. 

    2017. Lilith, nun selbst erwachsen, steht vor der Entscheidung, den Sohn ihrer verstorbenen Freundin und ihres Exfreundes Robert zu adoptieren. Soll/kann sie sich dieser Herausforderung stellen?

    Stefanie Greggs Roman ist eine beeindruckende, bewegende Geschichte über drei Generationen hinweg, in den sie auch Ereignisse aus ihrer eigenen Familie einfließen lässt. Nebelkinder sind Enkel einer Kriegsgeneration, die mit dem Erlebten ihrer Großeltern aufwachsen müssen. Ausdrucksstark und berührend erzählt die Autorin über die aufreibende Flucht der Familie, von den Anfangsjahren in München, wo Ana immer wieder Verantwortung übernehmen muss, währen die jüngere Leni ihre Freiheit sucht. Das lähmende Trauma ihrer Mutter Käthe bessert sich erst, als der Vater zurückkehrt. Darüber gesprochen wird nie.

    Die Verantwortung prägt Ana für ihr Leben. Geborgenheit und Wärme fehlen, auch Lilith gegenüber, die sich dadurch unliebsam fühlt und sich schwer für die Adoption entscheiden kann. Das ändert sich erst, als Ana Lilith mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit. Geschickt verwebt Stefanie Gregg verschiedene Zeitebenen, so dass am Ende ein sehr gelungenes, aufrüttelndes Werk vor dem Leser liegt.

    Der bildstarke Ausdruck, die authentischen Charaktere und der fließende, spannende Schreibstil nehmen den Leser gefangen und erzeugen Emotionen. Ein sehr lesens- und empfehlenswertes Buch! 5 Sterne

  7. Cover des Buches Die Chronik der Dämonenfürsten (ISBN: 9783946381297)
    Monika Grasl

    Die Chronik der Dämonenfürsten

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    „Die Zeiten sind keineswegs mehr das, was sie einmal waren. Kriege werden nur noch im Geheimen geführt. Abmachungen in dunklen Schatten getroffen.“ (Pos. 3177)


    Inhalt

    Im Jahr 3500 haben die Dämonenfürsten die Herrschaft über die Erde untereinander aufgeteilt. Jeder Großfürst regiert in einer der alten europäischen Hauptstädte und die Menschen sind ihre Sklaven geworden. Bael, der König der Dämonenfürsten, herrscht in Breslau, wo sich eine Gruppe von freien Menschen nicht unterworfen hat und im Untergrund lebt. Salomo Kaine, ihr Anführer, beruft sich auf die alte Prophezeihung, ruft zum Kampf auf und krönt sich selbst zum König, auch wenn absolut nicht alle Menschen aus der Gruppe seiner Meinung sind, sondern zur Besonnenheit mahnen. Nicht nur Decarabia, ein Marquis der Dämonenfürsten am Hofe von Bael, sieht diese Entwicklung mit großer Sorge.


    Thema und Genre

    Dieser zweite Band der Chronik der Dämonenfürsten spielt in einer fernen Zukunft, im Jahr 3500. Hauptorte der Handlung sind die Städte Breslau, Nitra, London, Paris und Wien. Themen sind Unterdrückung und Freiheit, die Frage, wie man als herrschende Schicht mit den Untergebenen umgeht, Machtpolitik, Spionage und Intrigen. Natürlich geht es auch um Gefühle, um die Liebe, Treue und Mut.


    Charaktere

    Diesmal sind die wichtigsten Protagonisten die einzelnen Dämonenfürsten, deren Aussehen auch die Charaktereigenschaften widerspiegelt. Eine sehr interessante Figur ist der Dämonenmarquis Decarabia, er trägt im positiven Sinne die Eigenschaften eines modernen Königs in sich, allerdings in Kombination mit der aufbrausenden Unberechenbarkeit eines Dämons. Auch Prinz Seere, der mit einer Menschenfrau liiert ist, der Sklavin und Heilerin Perla Healer, tritt dafür ein, dass die Dämonenfürsten ihre Sklaven mit Respekt behandeln. Wir treffen auch einen bekannten Charakter aus dem ersten Band wieder, allerdings in einer überraschenden Rolle.


    Handlung und Schreibstil

    Die Geschichte wird in mehreren gleichzeitigen Erzählsträngen geschildert. Alle Ereignisse sind miteinander verflochten, auch wenn sie an verschiedenen Orten und parallel stattfinden. Eine Karten am Beginn des Buches, welche die einzelnen Dämonenherrscher der jeweiligen Stadt zuordnet, erklärt die Zusammenhänge. Alle Kapitel tragen als Überschrift den jeweiligen Namen der betreffenden Hauptperson, dies erleichtert die  Übersichtlichkeit in dieser komplexen, düsteren Geschichte. Auch diesmal ist der Schreibstil so modern und zeitgemäß wie dieses interessante, eigenwillige und facettenreiche Bild, das die Autorin von ihren Dämonen zeichnet.


    Fazit

    Dieser zweite Band der Chronik der Dämonenfürsten ist im Zeitrahmen so weit vom ersten Teil entfernt, dass er auch als Einzelbuch gelesen werden könnte. Im Mittelpunkt dieser spannenden Geschichte stehen diesmal die Dämonen, deren vielschichtiges, menschliches Verhalten ihnen die Sympathien der Leser sichert. Die spannende Geschichte liest sich wie in packender Politthriller, nur mit etwas ungewöhnlichen Protagonisten. Ein Buch auch für Leser, die bisher keinen Bezug zum Genre Urban Dark Fantasy hatten.



  8. Cover des Buches Pest in Breslau (ISBN: 9783423247276)
    Marek Krajewski

    Pest in Breslau

     (7)
    Aktuelle Rezension von: PaulTemple
    Krajewski schickt ein weiteres Mal den Protagonisten Eberhard Mock auf die Suche nach einem Mörder. Selbstverständlich fehlt es auch in Band 5 , der im Jahr 1923 angesiedelt ist, nicht an düsteren, vulgären Beschreibungen des Autors zum einen, sowie cholerischen, brutalen Aussetzern des Herrn Mock zum anderen. Stets auf der Schwelle der Illegalität handelnd, heftet sich Mock an die Fersen eines obskuren Geheimbunds, der es sich zum Ziel gemacht hat, die Welt von "lebensunwerten" Menschen zu befreien. Leider nicht mehr ganz so überzeugend wie die Vorgänger, dennoch lesenswert für alle Leser mit etwas stabilerem Magen.
  9. Cover des Buches Vergiss kein einziges Wort (ISBN: 9783423262804)
    Dörthe Binkert

    Vergiss kein einziges Wort

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3


    Also der Klappentext ist mal wieder etwas unpassend. Tschechen spielen in diesem Roman kaum eine Rolle. Und es geht um viel mehr Frauen als nur um Martha, Maria und Magda. Auch Agnes, Luise, Hedwig, Klara, Ida, Paulina und andere erleben Liebe, Freundschaft, Trauer, Drama, Leid, Not usw.

    Den Titel verstehe ich nicht. Im ganzen Buch sagt niemand "Vergiss kein einziges Wort" zu irgendwem.


    Etwas verwirrend fand ich, dass Martha eine geborene Wieczorek ist und später in der Wohnung eine Familie Wiczerek wohnt. Wenn man als Autorin so ähnliche Namen wählt, dann sollte geklärt werden, ob das nun Zufall ist oder ob mehr dahinter steckt. Andererseits gibt es im Text immer wieder unnötige Wiederholungen. Insgesamt finde ich den Roman sprachlich aber sehr gelungen.

    Gut finde ich die ausführliche Zeittafel im Anhang des Romans. Dort kann man entweder während der Lektüre immer wieder nachschlagen oder man liest es sich vorher oder hinterher in einem Rutsch durch.

    Ich habe dieses Buch gelesen, weil ein Teil meiner Familie auch aus Oberschlesien stammt und ich zwar schon eine Menge historischer Romane gelesen habe, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielen, aber da war der Schauplatz Berlin, Hamburg, Augsburg, Stuttgart oder Frankfurt am Main, also Städte, die vor und nach dem Krieg zu Deutschland gehört haben. Aber dieser Roman hier spielt nun in Oberschlesien, das in den letzten Jahrhunderten immer wieder hart umkämpft wurde und dessen Grenzen immer wieder hin und her geschoben wurden. Was das mit den Menschen dort macht, was sie als Heimat empfinden und welche Nationalität und Identität sie haben, ist sehr interessant. Dieser Roman konnte mir die Konflikte der Menschen untereinander, das Lebensgefühl und den Alltag in dieser Region näher bringen. Mein Bild, das sich vorher hauptsächlich aus Erzählungen meiner Eltern zusammensetzte, wird dadurch bunter, erhält mehr Dimensionen.

    Da ist es auch nicht so schlimm, dass die Handlung eigentlich nichts Neues erzählt. Es gibt den ewigen Konflikt zwischen dem einen Bruder, der Nazi ist und dem anderen, der eine Polin heiratet, eine Schwester, die eine Jüdin liebt, eine weitere Schwester, die einen verheirateten Mann liebt, eine uneheliche, ungeplante Schwangerschaft, prügelnde Ehemänner, betende Ehefrauen, die ewige Konkurrenz zwischen Katholiken und Protestanten usw. Immer, wenn die Geschichte eigentlich dramatisch werden müsste, wurde die Erzählung merkwürdig distanziert. Dennoch wird sehr deutlich, dass alle Armeen und Regierungen/Verwaltungen die "feindliche" Bevölkerung immer übel drangsaliert haben. Und dass Neid, Abgrenzung "Wir gegen die anderen", Rachsucht und das Abschieben von Verantwortung "Die anderen sind schuld!" die Wurzel allen Übels sind. Die Welt könnte so ein schöner Ort sein, wenn die Menschen endlich aufhören würden, gegeneinander zu kämpfen, sondern stattdessen an einem Strang ziehen. Wenn man sich gegenseitig hilft, wird doch allen geholfen. Stattdessen wird auf Patriarchat und Kapitalismus gesetzt, Menschen werden ausgebeutet, bis sie rebellieren. Allerdings flieht doch niemand aus seiner Heimat, um sich woanders zu bereichern, worauf die Autorin übrigens auch am Ende ihrer Danksagung hinweist.

  10. Cover des Buches Heinrich Weber (ISBN: 9783429019716)
    Manfred Hermanns

    Heinrich Weber

     (2)
    Aktuelle Rezension von: manfred_hermanns
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  11. Cover des Buches Der Kalenderblattmörder (ISBN: 9783423210928)
    Marek Krajewski

    Der Kalenderblattmörder

     (15)
    Aktuelle Rezension von: PaulTemple
    Die von mir noch beim Vorgänger weitestgehend vermisste historisch-kulturelle Atmosphäre gelingt Krajewski beim Kalenderblattmörder deutlich (!) besser. Der Kriminalfall, in dem Mock diesmal hinter einem ominösen Serienmörder her ist, bildet nur eine Facette im Buch, welches vor allem durch atmosphärische, historische Schilderungen und dem schier wahnsinnigen Charakter des Hauptprotagonisten punktet. Mock ist gewalttätig, sadistisch, suizidgefährdet, brutal und bisweilen herzlos - doch auch ein begnadeter Polizist. Durch die Untersuchungen der Mordfälle taucht der Leser diesmal auch tief in die Stadtgeschichte Breslaus ein - was beim Vorgänger leider nicht so stark im Fokus stand. Ich habe mich mit dem "Kalenderblattmörder" bestens unterhalten gefühlt und freue mich sehr auf den nächsten Fall!
  12. Cover des Buches Der letzte Befehl (ISBN: 9783404615681)
    Armin D Lehmann

    Der letzte Befehl

     (3)
    Aktuelle Rezension von: nic
    In "der letzte Befehl" erzählt Armin D. Lehmann über sein Leben zu Kriegszeiten und seinem Aufstieg von der Hitlerjugend zum Melder für den Führer, erlebt sogar die letzten Tage im Bunker mit, den Selbstmord Hitlers und seiner Frau Eva Braun und wird am Ende nochmal schwer verletzt an der Wirbelsäule aus den Trümmern ausgegraben und überlebt. Armin D. Lehmann wird von frühester Kindheit an vom Vater geimpft, erlebt und hört nichts anderes, als dass Deutsche die besseren Menschen sind, dass Deutschland eine Weltmacht werden wird und Juden, Zigeuner und andere Rassen unrein sind und ausgerottet werden müssen. Seine ganze Familie rennt Adolf Hitler blind hinterher, verehrt ihn und duldet keine andere Meinung. Zumindest Armins Vater ist ein eiskalter Faschist, eine Art Mensch, die immer ihren Vorteil sucht, ohne Rücksicht auf Verluste (nach dem Krieg hat er dann ganz feige seine Schandtaten verschwiegen und Wahrheiten verdreht). Es ist erschreckend, wie immer, wenn ein Kind, wenn überhaupt jemand blind einem Führer hinterherrennt und selbst am Ende noch darauf vertraut, der Sieg stehe bevor, obwohl alles schon verloren war. Dass man selbst daran glauben kann, einer besseren, der einzig wahren Rasse anzugehören und andere seien weniger wert als man selbst, dass man sein Leben für einen Führer und fürs Vaterland geben würde, und dass man töten würde, und das als Kind, als Jugendlicher, schockiert mich immer noch, auch wenn ich schon viele Bücher dieser Art gelesen habe. Dennoch - Lehmann beschönigt nichts und redet sich nicht heraus. Man nimmt ihm ab, dass er kein Monster sein wollte. Auf menschliche Weise schildert er die Zeit kurz vor seinem Eintritt in den Krieg bis zu seinem Leben danach, er ist nach Amerika ausgewandert und berichtet dort von seinen Erlebnissen und tritt nun für Menschenrechte, Frieden und Freiheit ein. Ich habe aus dem Buch sehr viel erfahren, was ich bisher noch nicht wusste, und wie Lehmann am Ende einen Kritiker zitiert, sollte das Buch vl. in Schulen gelesen werden, um aufzuklären. Finde ich auch.
  13. Cover des Buches Breslauer Schatten (ISBN: 9783866381827)
    Siegfried Schröpf

    Breslauer Schatten

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Claudia_Reinländer

    Klappentext / Inhalt:

    Ein auf Lügen aufgebautes Leben beeinflusst Jahrzehnte später das Schicksal zu vieler Unbeteiligter mehr als ihnen lieb und recht ist. Es beginnt im eiskalten Winter 1945 in Breslau, kurz bevor die Stadt zur Festung erklärt wird. Ein Hitlerjunge beobachtet einen Mord, begangen von einem hohen Parteifunktionär. 600 Kilometer weiter westlich im winterlichen Würzburg von heute gerät Anwalt Thomas Schöngeist auf der Suche nach seinem plötzlich verschwundenen Jugendfreund Peter Schneider in den Strudel dieser Vergangenheit. Mord, Identitätsraub, Flucht aus der Weltkriegsfestung Breslau und die Hintergründe im Leben seines Freundes werden zu einem spannenden Krimi mit gesellschaftskritischem Tiefgang verwoben.

    Cover:

    Das Cover ist interessant gestaltet. Es zeigt die Umrisse eines Kopfes in dem sich Bilder und Karten befinden und schemenhaft ersichtlich sind. Das Cover ist kreativ und fantasievoll umgesetzt und wirkt dadurch geheimnisvoll und spannend. So macht es, durch eine eigentlich recht einfache und dennoch besondere Umsetzung, auf sich aufmerksam. 

    Meinung:

    Gegenwart und Historie in einem spannenden Krimi vereint. Man bekommt Einblicke in die Zeit um 1945 und wird dann wieder in das Hier und Jetzt gerissen. Spannender Start, jedoch wird die Verwirrung zunehmen und manchmal ist es nicht ganz klar, wo man sich gerade befindet. Die Idee dahinter finde ich gut und auch die historischen Einblicke sind gut recherchiert und umgesetzt. Das Wechseln ist jedoch manchmal etwas holprig und verwirrend, da wäre mir etwas mehr Klarheit und Struktur lieb.

    Zur Geschichte und zum Inhalt selbst möchte ich hier nicht viel verraten und somit nicht weiter darauf eingehen. Bei Interesse einfach selbst hineinlesen.

    Der Schreibstil ist gut und spannend angelegt. Die Kapitel sind recht kurz und bringen Tempo hinein. Die Wechsel leider nicht immer so deutlich erkennbar und so muss man hier genau lesen, um die Zusammenhänge und Verläufe zu verstehen. Die Atmosphäre und Handlungen werden gut beschreiben und sind nachvollziehbar und auch in di Charaktere kommt man nach und nach recht gut hinein. Die Story ist interessant und spannend aufgebaut und auch mit einer Tiefe behaftet, die zum Nachdenken anregt. 

    Eine Geschichte, nicht einfach und dennoch sehr spannend und bewegend. Manchmal etwas verwirrend, aber irgendwie auch fesselnd. 

    Fazit:

    Gegenwart und Historie in einem spannenden Krimi vereint und in sich verwoben.


  14. Cover des Buches Archiv für Sippenforschung (ISBN: B0025XRQJI)
  15. Cover des Buches Heimatatlas für die Provinz Schlesien (ISBN: 9783939102021)
  16. Cover des Buches Ehrlicher Schwindler (ISBN: 9783942258074)
    Michael Meinert

    Ehrlicher Schwindler

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Seelensplitter
    Meine Meinung zum dritten Teil der Hochwaldsaga:

    Ehrlicher Schwindler



    Aufmerksamkeit:

    Diesen Punkt findet ihr auf meinem Blog.


    Inhalt in meinen Worten:

    Ferdi ist mittlerweile im Studentenalter und ist deswegen auch von zu Hause weg, und gelang in die gleiche Stadt wo auch seine Schwester zu finden ist.

    Ausgerechnet der beste Freund von ihm bekommt eine besondere Einladung, denn es gibt Bälle, die nur für auserwählte sind, und Ferdi will unbedingt auch dort dabei sein und fängt das Lügen an, doch Lügen bringen Lügen mit sich und letztlich muss einer sterben, wer das ist?

    Das muss euch dieses Buch schon selbst verraten.



    Wie ich das Gelesene empfand:

    Wow der dritte Teil hat es wirklich in sich, und ich muss sagen, mir hat dieser Teil der Reihe mit am besten gefallen, einerseits weil wirklich ganz viel Herzschmerz im Buch steckte, zum anderen, weil der christliche Glaube und viele Anekdoten zum Glauben dieses Mal den Raum noch mehr einzunehmen. Dabei hat er der Autor auch dieses Mal es geschafft mich tiefer in seine Geschichte hinab zu führen.



    Charaktere:

    Ich finde es gut, das in diesem Buch nicht nur alles glatt läuft sondern das ich auch wirklich mitfühlen muss und auch die ein oder andere Träne mit dem Protagonist mitweinen musste. So ist Lisa, die sich an der Schwindsucht ansteckte, noch eine wichtige Schlüsselfigur, wenn auch nur für relative Zeit, dann Ferdi der sich wirklich um Kopf und Kragen bringt und zwar wirklich im wahrsten Sinne des Wortes.

    Aber auch die neuen Protagonisten die eingeführt wurden, berührten mich sehr und ich muss sagen, einen Charaktere hätte ich diese bitterböse Spiellaune nicht unterstellen wollen noch erwartet das er diese Rolle einnehmen würde.

    Am meisten berührte mich aber das Schicksal der beiden Baronessen. Einerseits weil beide so anders sind und doch ähnlich und dann noch weil eine von den beiden erkennen muss, was wahre Vergebung bedeutet. Einfach realistisch und lebensnah.



    Spannung:

    Dieses Mal war das Buch extrem spannend, so das ich kaum aufhören wollte mich durchzulesen. So fand ich es auch besonders, dass auch ein Gerichtsfall ganz speziell den Raum einnimmt und das ich dadurch wirklich manche menschlichen Abgründe entdecken darf, aber auch das die Liebe deswegen noch einmal einen ganz speziellen Rahmen bekommt, denn wahre Liebe misst sich nicht daran, was jemand getan oder nicht getan hat, wahre Liebe ist eine Entscheidung.



    Themen:

    Im dritten Teil der Reihe geht es um Vergebung und warum es so wichtig ist, Entscheidungen zu treffen, bevor es zu spät ist. Aber auch darum, das manche Lüge nicht gleich enttarnt werden kann, sondern das direkt weitere Lügen folgen und das bitterböse Folgen mich sich bringen kann.

    Deswegen entscheide weiße welche Richtung du in deinem Leben nimmst und das am besten stets mit deinem Schöpfer, denn er weiß was der gute Weg für dich sein kann, und das ist sehr deutlich die Botschaft dieses Mal, aber auch das Freundschaft manchmal tiefer geht, als es die tiefste Tiefe erahnen lässt.

    Gut und interessant fand ich, das der Autor das Thema Sterben und Tod auffing und was das Abschied nehmen bewirken könnte, freilich nicht immer so wie es die Butterblume erwarten lässt, denn Abschied tut weh, aber in jedem Abschied steckt auch eine neue Chance, es ist nur die Frage ist jeder bereit diese Chance zu ergreifen.


    Empfehlung:

    Ich kann euch diese Serie an das Herz legen, mir hat bisher der dritte Band am besten gefallen und bin erstaunt wie viel Leben man auf so viele Seiten packen kann und das ohne das es langweilig oder schwer wird, freilich hat mich die ein oder andere Szene kurz zum stocken gebracht und ich konnte manchmal nicht am Stück lesen, aber letztlich hat mich diese Serie begeistern und zum mitfühlen bewegen können, am meisten bewegte mich, das der Glaube wirklich eine sehr wichtige Rolle einnahm und der Autor in jedem Buch die ein oder andere Sichtweise auf den christlichen Glauben aufmalte. Deswegen kann ich nur sagen, geniale Serie die wirklich manches auf den Punkt bringt.

    Wer sich in die Hochwaldsaga aufmacht, sollte sich damit vertraut machen, das der Autor Fiktion und historische Fakten zusammenmengt und gleichzeitig aufklärt, was wahr ist, was wahr hätte sein können und gleichzeitig klar macht, was wirklich nur seiner Ideen entsprungen ist.



    Bewertung:

    Ich möchte dem dritten Teil der Hochwaldsage tatsächlich fünf Sterne schenken. Die Spannung war wunderbar und gut dargestellt und gleichzeitig spielte der Autor mit meinem Mitgefühl und ich musste wirklich die ein oder andere Träne loslassen weil mich manches Schicksal wirklich extrem bewegte.
  17. Cover des Buches Festung Breslau (ISBN: 9783423211826)
    Marek Krajewski

    Festung Breslau

     (9)
    Aktuelle Rezension von: PaulTemple
    Breslau ist im Frühjahr 1945 von der sowjetischen Armee umstellt und unweigerlich verloren,  dennoch zwingen die Nazis die Bevölkerung weiterhin zu den Waffen. Inmitten des Chaos aus Zerstörung und Tod jagt der wie von Dämonen bessesene Kommissar Mock einen Mörder und übertritt dabei so manche moralische Grenze.Sind auch die vorherigen Bände mit Kommissar Mock nichts für zartbesaitete Naturen, so findet sich bei der Festung Breslau der vorläufige Höhepunkt an Brutalität in physischer und sexueller Hinsicht. Letzten Halt in der Hölle bietet Mock die Religion, die für ihn im Gegensatz zur restlichen Welt Struktur hat. Aufgrund der Thematik nicht immer einfach zu verdauen,  für Mock Fans aber definitiv ein Muss.
  18. Cover des Buches Edith Stein (ISBN: 9783766601223)
  19. Cover des Buches Tod in Breslau (ISBN: 9783423211819)
    Marek Krajewski

    Tod in Breslau

     (19)
    Aktuelle Rezension von: PaulTemple
    Breslau 1933: Zwei bestialische Morde erschüttern die Stadt und Kriminalinspektor Eberhard Mock beginnt mit seinen Ermittlungen. Erste Spur: Mysteriöse, mit dem Blut der Opfer geschriebene Schriftzeichen... Mock beginnt zusammen mit dem Berliner Kollegen Anwaldt die Ermittlungen, welche die beiden Polizisten mitten hinein in einen Fall voller Gewalt und Rache führt... Nach den teils überschwänglichen Kritiken der Presse, habe ich doch etwas mehr erwartet, als letztlich bei "Tod in Breslau" geboten wird. Die Atmosphäre der Stadt ist teils stimmig, jedoch oftmals nicht viel mehr als eine Aneinandetrreihung von Orts- und Straßennamen. Die Story ist durchaus spannend, wenn auch recht konfus und an manchen Stellen unglaubwürdig - wenngleich mir der Charakter von Eberhard Mock sehr gefällt. Ich hoffe der zweite Band hat etwas mehr zu bieten. :)
  20. Cover des Buches Einen Platz in der Welt haben (ISBN: 9783579071503)
    Werner Milstein

    Einen Platz in der Welt haben

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Milagro
    Bonhoeffers Leben als Kinderbuch? Wohl kaum, das schmale Buch ist hier als solches eingruppiert, ist aber vermutlich erst für Jugendliche, Konfirmanden, geeignet. Der Band gibt einen kurzen aber intensiven Einblick in ein Leben, das 1906 begann und im KZ Flossenbürg am 9. April 1945 grausam endete. Bonhoeffer hatte kurz zuvor noch gepredigt.... Dieses Buch zu bewerten ist nicht schwer, bietet es doch alle wichtigen Informationen zu seinem Leben, der Tätigkeit in der Bekennenden Kirche, der politischen Situation mittels gut zu lesendem Text. Viele Fotos und Zitate aus Bonhoeffers Schriften werden den Berichten zugeordnet. Dadurch wirkt diese Geschichte niemals “trocken“ oder lehrbuchartig. Vielmehr machen die Bilder und seine Texte die gelebte Geschichte noch viel greifbarer. Alles wird flüssig dargestellt, ohne dass hier jede Minute des Lebens nacherzählt wird. So bleibt jeder Abschnitt wichtig, natürlich durch die Kürze des Buches auch etwas oberflächlich, aber ein gelungenes Beispiel für lesenswerte Biografien. Ein bewegtes und sehr bewegendes Leben für alle, die sich für die deutsche Geschichte interessieren. 
  21. Cover des Buches Festung Breslau in den Berichten eines Pfarrers. 22. Januar bis 6. Mai 1945 (ISBN: B0000BSZ6M)
  22. Cover des Buches Breslau - Die Blume Europas (ISBN: 9783426273623)
    Norman Davies

    Breslau - Die Blume Europas

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Liisa
    Schon die vielen unterschiedlichen Namen der Stadt, Wrotizla, Wretslaw, Presslaw, Bresslau, Breslau, Wroclaw, belegen die vielen geschichtlichen Wechselfälle denen sie unterworfen war und weisen darauf hin, dass es viel über sie zu berichten gibt. Der anerkannte und viel gerühmte amerikanische Historiker Norman Davies, der sich schon mit seiner Geschichte Polens einen ausgezeichneten Ruf erworben hat, hat sich zusammen mit Roger Moorhouse und anderen Mitarbeitern daran gemacht die Geschichte Breslaus von den Anfängen bis in unsere Zeit hinein zu erforschen und zu erzählen. Herausgekommen ist ein 700 Seiten Werk, geschrieben in auch für Laien verständlicher Sprache mit einer unglaublichen Fülle an Daten, Informationen, Fakten, Anekdoten, etc. über diese alte mitteleuropäische Stadt und zugleich auch über einen Teil der europäischen Geschichte, in der Breslau seinen eigenen Platz einnimmt. Nun bin ich natürlich keine Historikerin, die die Richtigkeit der zusammengetragenen Informationen abschätzen oder überprüfen könnte aber Norman Davies hat unter seinen Kollegen genug Reputation, so dass man wohl getrost davon ausgehen darf, dass er sauber und wissenschaftliche arbeitet und man glauben darf, was in diesem Buch berichtet wird. Es ist eine spannende Lektüre in vielerlei Hinsicht und da die meisten Leser hier insgesamt wenig Genaues über die Geschichte Polens bzw. des osteuropäischen Raumes durch die Jahrhunderte hindurch wissen dürfte, ist die Lektüre sehr erhellend und lehrreich ohne dabei trocken oder langweilig zu sein. Manche geschichtlichen und politischen Zusammenhänge werden deutlich und Heutiges vor dem damaligen Geschehen verständlicher. Sicher wird das Buch nicht die Massen als Publikum finden aber es wäre ihm zu wünschen, dass es nicht nur von Historikern oder ähnlichen Fachleuten gelesen wird. Auch die 700 Seiten sollten niemanden abschrecken. Zum einen ist das Buch in überschaubare Kapitel unterteilt, kann gut in »Portionen« gelesen werden und zudem sind die letzten knapp einhundert Seiten schon Anhang, d.h. sie enthalten Anmerkungen, Karten, Übersichten, Namenslisten, Verzeichnis der Ortsnamen in deutsch und polnisch sowie ein umfangreiches Register, das es erlaubt Stellen im Buch schnell wiederzufinden. Außerdem gibt es an zwei Stellen im Buch insgesamt 31 Seiten mit alten Stichen und Fotografien aus Breslau bzw. von bedeutenden Breslauern.
  23. Cover des Buches Kein Recht, nirgends (ISBN: 9783412201395)
    Willy Cohn

    Kein Recht, nirgends

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Innerhalb weniger Jahre erlag die bedeutende jüdische Gemeinde in Breslau den systematischen Verfolgungen der Nationalsozialisten. Der Historiker und Pädagoge Willy Cohn gehörte ihr als geachteter, in zahlreichen Ämtern und Funktionen tätiger Wissenschaftler und gläubiger Jude an. Er führte Tagebücher, denen er seine Beobachtungen und Erlebnisse, seine Ängste und Befürchtungen anvertraute. Als Cohn erkannte, dass ihm die Deportation und der Tod bevorstanden, fand er Mittel und Wege, seine Aufzeichnungen der Nachwelt zu hinterlassen. Die Tagebücher Cohns, die der Historiker Norbert Conrads für diesen Band in Auszügen zusammengestellt hat, sind ein beklemmendes Dokument der Entrechtung und Verzweiflung jüdischer Menschen im nationalsozialistischen Deutschland. Ich habe schon lange aufgegeben, zu verstehen, warum!!!!????!!!! Manchesmal, im Laufe des Lesens, war ich geneigt, zu schreien-Lauf, lauf so schnell Du kannst - aber, es hätte nichts genutzt. Diese "verdammte" Verwurzelung im deutschen Heimatland.
  24. Cover des Buches Iwans Doktor (ISBN: B074SV5Z7J)
    Will Berthold

    Iwans Doktor

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden

    DOKTOR WIDER WILLEN...

    Breslau, Mai 1945. Nach 83 Tagen kapituliert die schlesische Metropole. Die Zerstörung ist enorm, der Krieg hat allein hier vierzigtausend Menschen das Leben gekostet. Dem Versprechen des sowjetischen Generalleutnants, in der Stadt für Ordnung und Frieden zu sorgen, mag niemand so recht zu trauen. Dr. Arno Brenner, einen Rechtsanwalt, verschlägt es auf eine Dienststelle des Innenministeriums der UdSSR. Hier sorgt sein Doktortitel für einige Verwirrung. Major Soslow ordnet unmissverständlich an: "Du Doktor, Du operieren". Widerstand ist zwecklos, denn Soslow arbeitet an der Idee, mit Hilfe deutscher Ärzte ein russisches Lazarett aufzubauen. Mitgefangen, mitgehangen, heißt es ab jetzt für den verzweifelten Brenner…

    Wozu Challenges einen so treiben. Der Roman ist definitiv nicht mainstream, selbst beim großen A...-Riesen hat ihn noch niemand bewertet. Aktuell ist er auch nicht - den Roman gibt es in der eBook-Version von 2017 oder gebraucht als TB zu kaufen (3. Auflage 1981).

    Von dem Autor habe ich noch nie etwas gehört, allerdings verrät der Umschlagtext:

    Will Berthold (1924–2000) war einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Schriftsteller und Sachbuchautoren der Nachkriegszeit. Seine über 50 Romane und Sachbücher wurden in 14 Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von über 20 Millionen. Berthold wuchs in Bamberg auf und wurde mit 18 Jahren Soldat. 1945 kam er vorübergehend in Kriegsgefangenschaft. Von 1945 bis 1951 war er Volontär und Redakteur der "Süddeutschen Zeitung", u. a. berichtete er über die Nürnberger Prozesse. Nachdem er einige Fortsetzungsromane in Zeitschriften veröffentlicht hatte, wurde er freier Schriftsteller und schrieb sogenannte "Tatsachenromane" und populärwissenschaftliche Sachbücher. Bevorzugt behandelte er in seinen Werken die Zeit des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg sowie Themen aus den Bereichen Kriminalität und Spionage. 

    Kennt ihn einer von Euch? Eure Eltern? Großeltern? 

    Ach, egal, hier soll es jetzt ja um das Buch selbst gehen, und der Klappentext verrät schon ausreichend, worüber hier geschrieben wird. Breslau, einst Deutsch, dann von den Russen zum Ende des Zweiten Weltriegs eingenommen, später den Polen überlassen, woraufhin die Deutschen vertrieben wurden. Der Roman erzählt nebenher von den unmenschlichen Zuständen und Ereignissen, konzentriert sich aber im Wesentlichen auf einzelne Schicksale.

    Dr. Arno Brenner wird aufgrund seines Doktortitels dazu verpflichtet, einem neu gegründeten Lazarett für russische Soldaten als Chefarzt vorzustehen. Dabei interessiert es den russichen Major nicht, dass der Doktortitel ein juristischer ist: Arno Brenner soll operieren. Der schwitzt Blut und Wasser, kann jedoch einen ehemaligen deutschen Feldarzt rekrutieren und mogelt sich irgendwie durch die Tage.

    Mehr als einmal ist er der festen Überzeugung, dass er nun auffliegen wird, doch das Schicksal scheint andere Pläne mit ihm zu haben. Deutlich wird, dass er und alle anderen deutschen Angestellten im Lazarett abhängig sind von den sehr launenhaften Russen, die gerne auch einmal ihr Mütchen an ihnen kühlen wollen. Einige Liebeleien sorgen für zusätzliche Erschwernisse, pflanzen aber auch Hoffnung in das Herz des Lesers.

    Geschrieben ist die Erzählung sehr flüssig in einfach gehaltenen Sätzen, und bis auf einige Rechtschreibfehler ist daran nichts auszusetzen. Allerdings ist dieser Nachkriegsroman im Stile eines Groschenromans gestrickt, und trotz der teilweise wirklich üblen Geschehnisse zwischen Siegern und Besiegten besteht an einem zufriedenstellenden Ende von Anfang an kein Zweifel.

    Durch Perspektivwechsel und unerwartete Einschübe gelingt es dem Autor jedoch, die Spannung zu halten. Allein das Ende war - hm, naja - mit der heißen Nadel gestrickt, sehr plump und kurz gehalten. Das hätte anders ausgefeilt sein müssen.

    Tatsächlich habe ich hier einiges erfahren über die Geschehnisse in Breslau, was mir vorher nicht bekannt war. Der Schreibstil war dabei nüchtern und ließ wenig Emotionen zu, was angesichts einiger Gräueltaten auch besser war. Der Humor kam trotz allem nicht zu kurz, was insgesamt für eine nette Mischung sorgte. Gefallen hat mir, dass hier bei allen Grausamkeiten 'die Russen' oder auch 'die Polen' nicht als Schurken schlechthin geschildert wurden, sondern dass Will Berthold eine differenzierte Charakterzeichnung wählte und mehrfach betonte, dass es gute und schlechte Menschen in allen Völkern gibt.

    Ein gut lesbarer Nachkriegsroman, einfach gehalten und doch informativ und ausreichend spannend. Not bad, wie der Franzose sagt... ;)


    © Parden

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