Bücher mit dem Tag "britischer krimi"

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39 Bücher

  1. Cover des Buches Mord im Orientexpress (ISBN: 9783455001914)
    Agatha Christie

    Mord im Orientexpress

    (830)
    Aktuelle Rezension von: Thoralf80

    Wenn ich als Leser schon in einem Zug sitze, dann möchte ich auch eine Eisenbahn-Atmo haben: das Rumpeln der alten Waggons, Besonderheiten vorbeifliigender Landschaften, das Fläzen in weichen Polstern der Abteile usw.. Die Handlung hätte ebensogut in einem Hotel spielen können. Wäre gar nicht aufgefallen. Ich bin eh kein großer Freund von Poirot, wollte aber zur Abwechslung mal wieder einen Christie-Roman lesen, allein nach dem wirklich genialen "Zehn kleine Negerlein" kann wohl nichts mehr groß kommen. Chandler fand den Plot bescheuert (er war ein brillanter Stilist, aber seine Plots oft mäßig. Einmal wusste er auf Anfrage einer Filmcrew nicht, wer eines der Opfer ermordet hatte :-, er wusste es einfach nicht :-, aber ich schweife ab), ich finde ihn mäßig, aber durchaus interessant. Doch die Handlung zieht und zieht sich, und wenn man schon als Kind eine der unzähligen Verfilmungen gesehen hat und sich ungefähr erinnern kann, worauf das hinausläuft, ist es fast ein wenig verschwendete Zeit. Aber das kann man der großen Christie nicht übelnehmen, ging sie doch davon aus, dass man vorher nicht den Film gesehen hat ;-

  2. Cover des Buches Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle (ISBN: 9783453441156)
    Stuart Turton

    Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

    (368)
    Aktuelle Rezension von: Maki7

    Er wacht im Wald auf, ohne Erinnerung. Das einzige, was ihm durch den Kopf geht und dessen er sich sicher ist, ist der Name „Anna“. Während er versucht, sich zu erinnern, wer er ist oder wie er aus diesem Wald herauskommt, hört er eine Frau rennen und schreien. Jemand ist hinter ihr her. Er rennt ihr zu Hilfe, hört nur einen Schuss und ist sich sicher, Anna ist tot. Jemand nähert sich ihm vom Hinten und steckt ihm einen Kompass ein, um aus dem Wald rauszukommen.

    Er findet aus dem Wald raus und rennt dem Anwesen vor ihm entgegen. Dort findet er heraus, dass er Sebastian Bell und Gast der Feier ist. Die Familie Hardcastle hat zu einem Maskenball für ihre Tochter Evelyn auf Blackheath eingeladen.

    Sein richtiger Name ist jedoch Aiden und er lernt den „Pestdoktor“ kennen, der ihm seinen Auftrag erklärt. Evelyn wird jeden Abend ermordet, was aber nicht nach Mord aussieht. Sein Auftrag ist es, den Mörder zu finden und Beweise zu liefern. Er hat acht Tage Zeit und bewohnt immer für 24 Stunden einen anderen Körper der Anwesenden. Schafft er es nicht, beginnt der Zyklus wieder von vorne und er wird wieder bei Null anfangen.

    Also setzt Aiden alles daran herauszufinden, wer Evelyn ermordet. Er will aber nicht nur ihren Mörder finden, er will sie retten. Dabei muss er gegen die Eigenschaften der Personen ankämpfen, deren Körper er sich jeweils bedient und darauf achten, dass sie überleben, sonst verliert er die Stunden des Tages.

    Meinung:

    Aus der Ich-Perspektive erleben wir Aiden jeden Tag als eine andere Person, mit Stärken aber auch Schwächen und wie Aiden seinen Auftrag erfüllen will, um aus Blackheath herauszukomen. Dazu ist er mit Verrat und Hindernissen konfrontiert.

    Die Geschichte war wirklich sehr spannend. Ich war gefesselt und konnte mich gut in die jeweiligen Personen, aber auch in Aidans Kampf mit ihnen reinversetzen. Es kommen sehr viele Personen vor, gegen Ende musste ich immer wieder anhalten und überlegen, wer das jetzt war, aber alle sind relevant. Man erlebt die gleichen Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln und jede liefert neue Details, wie ein Zahnrad, das ineinander spielt.

    Die Puzzleteile zusammenzufügen war spannend und bis zum Ende war ich mir nicht sicher, wer es wirklich war. Das Ende hielt dem hohen Niveau des Buches nicht ganz Stand, war aber schlüssig aufgelöst.

  3. Cover des Buches Flavia de Luce 3 - Halunken, Tod und Teufel (ISBN: 9783442379507)
    Alan Bradley

    Flavia de Luce 3 - Halunken, Tod und Teufel

    (422)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    „Flavia de Luce – Halunken, Tod & Teufel“ habe ich mit in den Sommerurlaub genommen, weil es sich als kleines Taschenbuch perfekt geeignet hat. Ich habe also am See gelegen und mir die Sonne auf den Rücken scheinen lassen, während es bei Flavia in Bishop’s Lacey deutlich düsterer zuging. Der dritte Band der Flavia de Luce-Reihe erschien 2011. Inzwischen hat sich die Reihe in mein Herz geschlichen und ich freue mich, jeden Monat einen neuen Band zu lesen. Ob ich jedoch wirklich die gesamte Reihe verfolgen werde, weiß ich noch nicht. Im November erscheint der elfte Band der Reihe. Bisher habe ich die Bücher aber nur bis einschließlich Band 6 zuhause. Ob ich mir die restlichen Bücher also noch zulegen werde, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, zumal ich kein Fan von ellenlangen Reihen bin. 

    Egal, wo die elfjährige Flavia Sabina de Luce mit ihrem Fahrrad Gladys hin radelt, es scheint fast so, als sei der nächste Todesfall nicht weit. Es ist Spätsommer im Jahr 1950 in Bishop’s Lacey und der Jahrmarkt hält Einzug. Eigentlich wollte sich Flavia bei der Wahrsagerin Fenella nur die Zukunft vorhersagen lassen, da fackelt sie aus Versehen das Zelt der Frau ab. Um ihr Missgeschick wiedergutzumachen, lädt Flavia Fenella ein, mit ihrem Wohnwagen im sogenannten Gehölz zu kampieren. Das verwahrloste Fleckchen liegt am Rande des Herrenhauses Buckshaw und gehört der Familie de Luce. Doch mitten in der Nacht bricht ein Unbekannter in den Wohnwagen ein und schlägt Fenella nieder. Dank Flavias schneller Hilfe überlebt die Wahrsagerin zwar, aber dass jemand einen Gast auf ihrem Anwesen so brutal attackiert, schockiert die Hobbydetektivin. Schnell macht sie sich auf die Suche nach dem Täter und bringt dabei noch mehr dunkle Geheimnisse des Dorfes ans Tageslicht. 

    „‚Du machst mir Angst‘, murmelte die Wahrsagerin.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Es ist nicht das erste Mal, dass Flavia ihren Mitmenschen unheimlich ist, ist sie doch eine außergewöhnliche Protagonistin mit morbider Faszination für den Tod, Chemikalien und vor allem Gifte. Die Handlung spielt nur wenige Wochen nach dem zweiten Band, etwa Ende August bis Anfang September 1950. Flavia besucht auf dem Jahrmarkt das Zelt der Wahrsagerin Fenella, wobei sie dort eine Kerze umstößt und es versehentlich in Brand steckt. Mit nicht einmal 350 Seiten und 30 Kapiteln ist „Halunken, Tod & Teufel“ eines der kürzeren Abenteuer von Flavia. Wie gewohnt erzählt Flavia aus der Ich-Perspektive im Präteritum.

    Eine der wohl wichtigsten Figuren neben Flavia ist ihre älteste Schwester Ophelia, kurz Feely. Sie ist 15 Jahre alt, hat langes blondes Haar und dieselben blauen Augen wie Flavia. Sie wird als sehr hübsch beschrieben, aber auch als eitel. Es ist ihr wichtig, schön auszusehen, gut gekleidet zu sein und Make Up zu tragen. Sie könnte also nicht konträrer zu Flavia sein, die in ihre Kleidung gerne mal Löcher ätzt, wenn wieder ein chemisches Experiment missglückt ist. Außerdem behaupten Flavias Schwestern, sie sei ein wasserscheuer Schmutzfink. Feelys adrettes Auftreten und ihr herausragendes Talent fürs Klavier spielen nutzt sie gerne einmal, um ihre Mitmenschen zu manipulieren. Das ärgert Flavia zwar, aber auch sie kann manipulativ sein und hat damit mehr mit Ophelia gemeinsam, als sie zugeben würde. Das Verhältnis zwischen Flavia und ihren beiden älteren Schwestern ist angespannt. Beide spielen sich fiese Streiche, allerdings läuft es dabei immer Zwei gegen Eine. Auch deshalb fühlt sich Flavia oft isoliert und einsam. Für Flavia ist Ophelia eine eitle Zicke, die mit ihrem hübschen Gesicht ihr Umfeld täuschen kann, wobei sie hinter der Fassade aber eine fiese Schlange ist. Tatsächlich ist Ophelia aber nicht so dumm, wie Flavia behauptet. Sie weiß genau, wie sie Menschen für sich einnimmt und zeigt beim Klavier spielen Disziplin und Hingabe. Auch wenn sich Opheila und Flavia nicht gut verstehen, trägt die Dynamik ihrer Beziehung doch viel zum Charme der Buchreihe bei.

    Ich bin ein großer Fan von Bradleys Schreibstil. Auch der dritte Band ist stilistisch gut gelungen und baut einen tollen Spannungsbogen auf, sodass man förmlich durch die Seiten fliegt. Die Ereignisse überschlagen sich und Flavia sucht nicht nur nach Fenellas Angreifer, sondern versucht nebenbei noch drei andere Rätsel zu lösen. Die Atmosphäre wechselt langsam in eine spätsommerliche, in der die heißen Tage nachlassen und sich der Herbst ankündigt. Auch der Humor ist wieder geistreich und unterschwellig. Allerdings gibt es hier erstmals einen sprachlichen Aspekt, den ich unbedingt ansprechen möchte. Es geht um die recht unkritische Verwendung des Begriffs „Zigeuner“. Schon zu Beginn des Buches wird Fenella als „Zigeunerin“ (S. 29) bezeichnet, und das nicht nur von unsympathischen Nebenfiguren, sondern auch von Flavia selbst. Das Z-Wort ist heute ein umstrittene Bezeichnung für Angehörige der Sinti und Roma, da es eine Fremdbezeichnung ist, die heutzutage veraltet und negativ konnotiert ist. Auch wenn nicht alle Angehörigen der Sinti und Roma diesen Begriff für diskriminierend halten, gilt er heute als politisch inkorrekt. Andererseits spielt Flavias Geschichte 1950, also in einer Zeit, in der der Begriff nun einmal geläufig war, weshalb die Verwendung im Rahmen des Settings realistisch ist. Zudem wird in der Geschichte mit Klischees gegenüber dieser Gruppe aufgeräumt und Figuren wie Fenella erfüllen keine rassistischen Klischees, wie bspw. kriminell zu sein. Ich denke nicht, das hinter der Verwendung des Z-Wortes von Bradley diskriminierende Absichten liegen, dennoch ist die Bezeichnung diskussionswürdig.

    Zum ersten Mal sind mir in diesem Band auch zwei fachliche Fehler aufgefallen. Erstens nennt Flavia Erythrozyten „ein Gemisch aus Wasser, Natrium, Kalium, Chlorid und Phosphor“ (S. 69). Das ist aber mindestens ungenau, da hier einige wichtige Bestandteile fehlen. Rote Blutkörperchen bestehen zu etwa 90% aus Hämoglobin, dessen wichtigstes Atom das Eisen ist, das im Zentrum steht. Andere Atome im Hämoglobin, die Flavia nicht aufzählt, sind Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und natürlich Kohlenstoff, der als Gerüst des Moleküls dient. Auch die Glykoproteine, die die Zellmembran bilden, erwähnt Flavia nicht. Wasser, Natrium, Kalium, Chlorid und Phosphor spielen eine so untergeordnete Rolle, das sie eigentlich nicht erwähnenswert sind. Hier hat sich also eindeutig der Fehlerteufel eingeschlichen.

    Der zweite Fehler unterläuft Flavia, als sie Mrs. Pettibones Hände als „leicht bläulich“ bzw. „zyanotisch“ (S. 192) beschreibt und daraus schließt, „die Frau leide an einer Kohlenmonoxid-[…]vergiftung“ (S. 192). Tatsächlich ist für eine CO-Intoxikation aber eine kirschrote Färbung der Zunge bzw. der Haut üblich. Diese entsteht dadurch, dass das Kohlenmonoxid, wenn es eingeatmet wird, eine 200 bis 300-fach stärkere Bindung mit Hämoglobin eingeht, wodurch es den lebenswichtigen Sauerstoff verdrängt. Dadurch haben die roten Blutkörperchen eine unnatürlich starke kirschrote Färbung, welche somit sehr weit weg von dem Blau ist, das Menschen mit einem hohen CO2-Gehalt haben. Von den beiden Fehlern bin ich ein wenig enttäuscht, da Flavias Leidenschaft für Chemie ein wichtiger Faktor in der Buchreihe ist. Bisher hatte ich stets das Gefühl, dass gut recherchiert wurde und die Bücher nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich sind. Nun habe ich eher das Gefühl, dass die naturwissenschaftlichen Aussagen hier eher mit Vorsicht zu genießen sind.

    Das Ende ist wieder sehr spannend und größtenteils unvorhersehbar. Mit meiner Vermutung, wer Fenella niedergeschlagen hat, lag ich z.B. falsch. Auch bei den anderen Fällen, in denen es bspw. um Diebstahl und Mord ging, hatte ich nur zum Teil recht. Ich mag es, wenn die Auflösung des Rätsels zu überraschen weiß, allerdings hatte ich hier den Eindruck, dass die Leserschaft kaum eine Chance hatte, die Geheimnisse zu lüften, da einige wichtige Informationen erst bei der finalen Auflösung erklärt werden. Als Beispiel wäre der Fischgeruch zu nennen, den Flavia nach dem Angriff auf Fenella in ihrem Wohnwagen wahrnimmt. Hier werden gezielt falsche Fährten gestreut, wobei die eigentliche Ursache bis zuletzt verschwiegen wird, sodass es für den Leser wirklich unmöglich ist, darauf zu kommen. Dennoch hat mir auch das dritte Abenteuer mit Flavia Spaß gemacht.

    Eigentlich gibt es an „Flavia de Luce – Halunken, Tod & Teufel“ aus dem Jahr 2011 nicht sonderlich viel auszusetzen. Es ist wieder eine spannende Geschichte mit einer unvergleichlich schlauen Protagonistin, die den Detektivroman zu einem richtigen Pageturner macht. Ich bin dem Charme dieser Buchreihe einfach erlegen. Allerdings ist die unkritische Verwendung des Z-Wortes diskussionswürdig, auch wenn darin vermutlich keine böse Absicht liegt. Zudem haben mich die beiden Fachfehler, die sich eingeschlichen haben, enttäuscht, da ich den wissenschaftlichen Part an Flavia de Luce besonders geschätzt habe. Dass die Leserschaft im dritten Band kaum eine Chance hat, die Täter zu erraten, da zu viele Informationen hinterm Berg gehalten werden, ist sicherlich auch Geschmackssache, obwohl es mich persönlich wenig gestört hat. Deswegen möchte ich „Halunken, Tod & Teufel“ von Alan Bradley gerade noch vier von fünf Federn geben. Trotz gewisser Kritikpunkte mag ich die Reihe zu sehr, um sie nicht fortzuführen. Deswegen nehme ich mir im September den vierten Band „Vorhang auf für eine Leiche“ vor.

  4. Cover des Buches Das fehlende Glied in der Kette (ISBN: 9783455008838)
    Agatha Christie

    Das fehlende Glied in der Kette

    (231)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Kosa

    Sie hatte eine faszinierende Art und Weise, ihre Geschichten zu entwerfen. "Das fehlende Glied in der Kette" ist eine brillante Kombination aus psychologischer Analyse und Verbrechen, und ich mochte besonders die analytische und brillante Persönlichkeit von Poirot und den Kontrast zum oft ahnungslosen Hastings. Es ist erstaunlich, wie sich die Puzzelstücke am Ende perfekt und logisch zusammenfügen. Christie verstand es meisterhaft, verschlungene Handlungsstränge zu spinnen, die einen immer zu wieder fesseln und in ihren Bann ziehen!

  5. Cover des Buches Alibi (ISBN: 9783455650044)
    Agatha Christie

    Alibi

    (205)
    Aktuelle Rezension von: LuiseLotte

    Lang ist es her, dass ich Agatha Christies Meisterwerk „The Murder of Roger Ackroyd“ ( dt. Titel: „Alibi“ ) zum ersten Mal gelesen habe. Zu dieser Zeit war ich bereits ein Fan der englischen Kriminalautorin, von der ich auch heute, und unzählige Krimis und Thriller später, noch immer meine, dass sie den Titel „Queen of Crime“ völlig zu Recht trägt, mit ihrer Art zu schreiben sehr vertraut und mir sicher, auch diesmal, nach sorgfältigem Lesen und vermeintlichem Achten auf die vielen kleinen Hinweise, die sie clever in der Handlung versteckt, zu gegebener Zeit die Identität des Täters zu entdecken. Bis kurz vor Schluss hatte ich mir eine wunderbare und, davon war ich überzeugt, wasserdichte Theorie zusammengebastelt – und dann kam die Überraschung! Faustdick!

    Nie hatte ich mit einer solchen Auflösung gerechnet, die mich fast ein wenig ärgerte, betrachtete ich sie doch als etwas hinterhältigen Trick Dame Agathas, mit dem sie den Leser an der Nase herumführte. Wo waren sie, die sonst unfehlbar vorhandenen Hinweise, die den Leser in all ihren übrigen Krimis auf die rechte Spur führten? Die Puzzleteile hatte ich zwar eifrig gesammelt, doch wollten sie nicht ins Gesamtbild passen, ohne das eine, das entscheidende Teilchen, dass nur Agatha Christie persönlich kannte. Und so beschloss ich, „The Murder of Roger Ackroyd“ als Fehlschlag abzutun und schob ihn in die hinterste Ecke des Krimiregals, aus dem er kürzlich erst wieder, ganz unerwartet, zum Vorschein kam – um erneut gelesen zu werden? Obwohl ich den so unerwarteten Mörder noch immer präsent hatte? Kurzentschlossen schlug ich den vermeintlichen Fehlschlag auf und begann mit der Lektüre, aufmerksam wie damals auch, um dem einerseits gepriesenen und andererseits gescholtenen Meisterwerk, das 2013 von „The Crime Writers' Association“ zum besten Kriminalroman aller Zeiten gekürt worden war, eine neue Chance zu geben!

    Ob es daran lag, dass ich anstelle der siegesgewissen Überheblichkeit, mit der ich glaubte, einer Agatha Christie gewachsen zu sein, mit vorsichtigem Respekt zu Werke ging, mir wichtig erscheinende Passagen gleich zweimal las, um bloß nichts zu übersehen, was, so versicherten die begeisterten Kritiker dieses, Dame Agathas sechstem Kriminalroman, doch so augenfällig war? Und siehe da – von Anfang an war die Leuchtspur zu sehen, mit der die englische Lady auch dem blindesten unter ihren Lesern, zu denen auch ich mich zählen muss, den Weg gewiesen hat!

    Wenn man diese Spur nicht verliert in dem üblichen Labyrinth von falschen Fährten und geschickt eingebauten Nebensächlichkeiten, wie man denken könnte, wenn man die Tatsache ignoriert, dass es bei Dame Agatha keine Nebensächlichkeiten gibt, nichts, was überflüssig wäre, wenn man es denn logisch und folgerichtig interpretiert, also seine „kleinen grauen Zellen“ benutzt, auf denen der belgische Detektiv Hercule Poirot, der in dem verzwickten Krimi seinen dritten Auftritt hat, nicht müde wird zu insistieren – hier mehr als in jedem anderen Krimi, in denen der etwas lächerlich wirkende kleine Mann mit dem großen Schnurrbart und dem noch größeren Ego ermittelt -, dann führt sie unweigerlich zu demjenigen aus einer ansehnlichen Gruppe von Verdächtigen, die, was für Poirot von Anfang an klar ist, allesamt etwas zu verbergen haben, der den reichen Roger Ackroyd ins Jenseits befördert hat!

    Und dann erst erkennt man, wie klug und umsichtig, auch nicht das kleinste Detail außer Acht lassend, die berühmte Britin ihren Kriminalroman aufgebaut hat – und kann nicht umhin, ihr höchstes Lob zu zollen!

    Ein wahrhaft grandioser Whodunnit ist ihr da gelungen, einer, von dem ihre Biographin Laura Thompson sagte, er sei „der größte, der ultimative Kriminalroman“, der wegweisend war, der das Genre, dem sie sich verschrieben hatte, nachhaltig beeinflusste, denn sie wagte damit etwas ganz Neues, etwas, das inzwischen natürlich viele Nachahmer, aber keinen, der ihr gleich käme, gefunden hat.

    Zum Schluss meiner Überlegungen bliebe anzumerken, dass jeder Versuch einer ausführlicheren Inhaltsangabe die Gefahr birgt, dem unvoreingenommenen Leser Wissen zu vermitteln, das ihn allzu frühzeitig auf die richtige Spur bringt und ihn somit des Vergnügens beraubt, seine eigenen Theorien aufzubauen und daraus die richtigen – was schwer sein dürfte -  Schlüsse zu ziehen.

    Eines ist gewiss – es lohnt sich, diesen in jeder Hinsicht bemerkenswerten Kriminalroman zu lesen, schon alleine, um dem klugen, von sich selbst und seinen überragenden Fähigkeiten – völlig zu Recht übrigens! - so überzeugten kleinen Detektiv, der sich eigentlich in King's Abbott, dem fiktiven Schauplatz des Romans, zur Ruhe gesetzt hatte, um dort ausgerechnet Kürbisse zu züchten, über die Schulter zu schauen und ihn mit der ihm eigenen Methodik und Systematik, unter Gebrauch der bereits erwähnten sehr aktiven kleinen grauen Zellen, den wohl erstaunlichsten Fall nicht nur seiner eigenen Karriere sondern auch derjenigen der Schriftstellerin Agatha Christie, geborene Miller, in zweiter Ehe verheiratete Mallowan, lösen zu sehen!

  6. Cover des Buches Agatha Christie Classics: Die Tote in der Bibliothek (ISBN: 9783551794130)
    Agatha Christie

    Agatha Christie Classics: Die Tote in der Bibliothek

    (332)
    Aktuelle Rezension von: savira

    Vorweg: die Originalgeschichte habe ich nicht gelesen, weshalb ich nicht sagen kann, ob dieser Graphic Novel besonders originalgetreu ist. 


    Mir als sozusagen Einsteiger in die Geschichten von Agatha Christie hat die Story auf jeden Fall sehr gut gefallen. Sie ist spannend und wartet mit einigen Überraschungen auf. Besonders das Ende hat mir richtig gut gefallen, sodass ich nun auch das Original lesen möchte. 


    Besonders wichtig bei einem Graphic Novel sind aber natürlich die Bilder und diese konnten mich vollkommen überzeugen. Durch das große Format kann man diese genau betrachten und die vielen kleinen Details entdecken. Der Fokus liegt dabei zwar immer auf den Handelnden, aber man kann auch vieles im Hintergrund entdecken und sozusagen in eine lebendige Welt eintauchen.


    Die einzige negative Kritik, die ich habe, sind die Ausrufe zu Beginn der Geschichte, welche alle in Englisch gehalten wurden. Dies kann natürlich charmant sein, sollte dann aber auch das ganze Werk durchgezogen werden. Dies ist aber wirklich nur ein kleiner Störpunkt gewesen, ansonsten sprechen die Charaktere authentisch für die Zeit und auch die Länge der Reden ist trotz der Aufklärung am Ende nicht zu lange. 


    Insgesamt kann ich das Buch also nur empfehlen und es mir auch wunderbar als Geschenk für Krimiliebhaber vorstellen. 

  7. Cover des Buches Und dann gab's keines mehr (ISBN: 9783455016949)
    Agatha Christie

    Und dann gab's keines mehr

    (354)
    Aktuelle Rezension von: AndreasKueck

    Das in unserer heutigen verrückten Welt, wo Worte plötzlich eine neue Bedeutung erhalten und von Menschen für ihre niederen Zwecke missbraucht werden, literarische Werke neu überdacht werden, finde ich wichtig und richtig. Doch ich möchte auch auf folgendes hinweisen: Ich habe VOM WINDE VERWEHT gelesen und bin kein Rassist geworden. Ich habe mich als Kind über Pippi Langstrumpf und ihrem Vater, dem Negerkönig in Taka-Tuka-Land amüsiert und bin kein Rassist geworden. Ich habe auch Agatha Christies Krimi UND DANN GAB’S KEINES MEHR, in dem der alte Kindereim „Zehn kleine Negerlein“ eine entscheidende Rolle spielt, mit Freude gelesen und bin kein Rassist geworden. Kein Mensch wird ein Rassist, weil er diese Bücher gelesen hat. Ein Mensch wird ein Rassist, weil er in seinem gestörten Weltbild eine verabscheuungswürdige Ideologie verinnerlicht hat und somit zu großmütigen Gesten wie Toleranz und Menschlichkeit, die wichtige Säulen unserer Gesellschaft sind, nicht fähig ist.

    So bin ich der Meinung, dass Bücher immer vor dem Kontext ihrer zeitlichen Entstehung gelesen werden sollten. Vor 96 Jahren, als dieser Roman entstand, galt ein anderes Gesellschaftsbild: Auch Agatha Christie war ein Kind ihrer Zeit und spiegelte in ihren Romanen das wieder, was die frühere Gesellschaft ihr präsentierte. Autor*innen, die ihre Werke unter dem Einfluss der damaligen Zeit verfassten, aus heutiger Sicht Antisemitismus bzw. Rassismus vorzuwerfen, halte ich für unangebracht. Ich verstehe mich als mündigen Leser und glaube einen Text auch dementsprechend einordnen zu können.

    Schon häufig habe ich Rezensionen gelesen, in denen mit einem Aufschrei der Empörung darauf hingewiesen wurde, dass gewisse Formulierungen in der heutigen Zeit so nicht mehr „politically correct“ sind. Und ich gebe den Verfasser*innen dieser Rezensionen Recht – wenn es sich dabei um aktuelle Werke lebender Autor*innen handelt.

    Doch auch bei älteren Werken spricht nichts gegen eine Neuübersetzung, wenn diese nicht mit einer sprachlichen Glättung bzw. inhaltlichen Verfälschung einhergeht. Und damit bin ich (endlich) beim Grund dieser Rezension angekommen: Bei der brillanten Kriminalgeschichte aus der Feder einer ebenso brillanten Autorin…

    Zehn Männer und Frauen aus ganz unterschiedlichen Kreisen bekommen eine Einladung, die sie auf eine abgeschiedene Insel vor der Küste Devons lockt. Der Gastgeber, ein gewisser U.N. Owen, bleibt unsichtbar. Erst als die Gesellschaft beim Dinner zusammensitzt, ertönt seine Stimme aus einem alten Grammophon und verheißt Unheil. Ein Gast nach dem anderen kommt zu Tode, während die Verbleibenden verzweifelt versuchen, den Mörder zu enttarnen…

    (Inhaltsangabe der Homepage des Verlages entnommen!)

    Was soll/kann ich über diesen absoluten Klassiker der Kriminalliteratur noch sagen, was nicht schon tausendfach publiziert wurde? Natürlich könnte auch ich zeilenlang über den raffinierten Aufbau der Geschichte, die gelungene Charakterisierung der Figuren und die geschliffenen Dialogen schwadronieren. Zudem könnte ich mich huldvoll äußern, dass ich es durchaus nachvollziehbar finde, dass dieses Werk zu den meistverkauften Kriminalromanen aller Zeiten zählt. Dies alles (und noch viel mehr) könnte ich schreiben. Doch wozu? Vielmehr möchte ich mein Augenmerk den beiden mir vorliegenden Übersetzungen schenken.

    Bei der früheren Fassung des Romans in der Übersetzung von Sabine Deitmer, die im Fischer-Verlag erschien, war folgende Anmerkung des Verlages zu lesen: Leider ließen sich im Text dieses Buches Bezeichnungen wie „Nigger Island“ und „Zehn kleine Negerlein“ nicht vermeiden, da Agatha Christie den ganzen Roman auf dem Kinderreim von Frank Green aus dem Jahre 1869 aufgebaut hat […]. Diese Bezeichnungen zu ändern würde bedeuten, das Buch völlig unverständlich zu machen. Wir bitten daher um Verständnis für Bezeichnungen, die heute diskriminierend wirken, was weder von der Autorin noch vom Verlag beabsichtigt war. Und so war ich sehr neugierig, wie Eva Bonné dieses „Problem“ in ihrer Neuübersetzung lösen würde.

    Wie gekonnt Eva Bonné die bereits erwähnten Bezeichnungen entschärft, ohne den Ablauf der Geschichte zu verfälschen, verdient meinen Respekt. Aus „Nigger Island“ wird „Soldier Island“, und der bekannte Kinderreim wird so raffiniert zu „Zehn kleine Kriegerlein“ umgedichtet, dass er sich passgenau an den Ablauf der Handlung anschmiegt. Zudem passt dieser Kniff auch in die damalige Zeit, in der die Geschichte spielt: Der Roman erschien im Jahre 1939, und der Beginn des zweiten Weltkrieges warf schon dunkle Schatten. 

    Sowohl Sabine Deitmer wie auch Eva Bonné haben vorzügliche Arbeit geleistet. Ihre Übersetzungen befinden sich auf einem ähnlich hohen Niveau. Alle, die ein altes Exemplar aus dem Fischer-Verlag ihr Eigen nennen, müssten somit nicht zwingend die Neu-Auflage aus dem Atlantik-Verlag erwerben.

    Doch für mich ist es immer eine Freude, zwei Versionen einer Geschichte zu besitzen und sie so miteinander vergleichen zu dürfen – vor allem, wenn ich spüre, dass (wie im vorliegenden Fall) ein wunderbarer Klassiker der Kriminalliteratur liebevoll behandelt und mit Respekt bedacht wurde.

  8. Cover des Buches Das Haus an der Düne (ISBN: 9783455651294)
    Agatha Christie

    Das Haus an der Düne

    (186)
    Aktuelle Rezension von: DaveSp91

    Agatha Christie, die unangefochtene Königin des Kriminalromans, liefert mit Das Haus an der Düne einen weiteren spannenden Fall, der ihre Leser*innen von Anfang bis Ende in den Bann zieht.

    In diesem Roman begibt sich der bekannte und geniale belgische Detektiv Hercule Poirot auf die Spuren eines Mordes, der in der luxuriösen Welt des Blue Train geschieht. Was zunächst wie ein scheinbar klarer Mordfall aussieht, entpuppt sich schnell als ein komplexes Netz aus Irrungen und Wirrungen voller Intrigen. Mit seinem typischen und charmanten Scharfsinn für menschliche Schwächen deckt Poirot Schritt für Schritt die Wahrheit auf und lässt seine Leser*innen den Atem stocken. 

    Besonders faszinierend ist, wie Christie es schafft, die Leser auf falsche Fährten zu locken, um am Ende mit einer überraschenden Auflösung zu brillieren. Christie versteht es wieder einmal eine Vielzahl von Verdächtigen zu präsentieren, bei denen jeder ein überzeugendes Motiv zu haben scheint.

    "Das Haus an der Düne" ist ein weiterer Agatha Christie Roman, der mit einem spannenden und vertrackten Fall punkten kann.

  9. Cover des Buches Black Rabbit Summer (ISBN: 9783423714983)
    Kevin Brooks

    Black Rabbit Summer

    (84)
    Aktuelle Rezension von: oszillieren

    Was für ein Buch! Vor ein paar Stunden bin ich mit "Black Rabbit Summer" fertig geworden und bin immer noch ganz schön mitgenommen. Aber irgendwie auch im positiven Sinn. XD Habe schon lange mehr kein 500-Seiten-Buch so verschlungen wie dieses. Und es hätten nochmal 150 mehr sein können, weil es so toll war.


    Kurz zur Handlung: 

    Drückende Hitze liegt über der Stadt und am liebsten hängt der 16-jährige Pete nur in seinem Zimmer ab und lässt seine Gedanken schweifen. Es ist der Sommer nach dem Schulabschluss und Pete weiß nicht so recht, was er mit sich und seinem Leben anfangen soll. Ein Telefonanruf zerreißt die Stille: Es ist Nicole, seine Fast-Ex … oder wie immer man das nennen mag, wenn früher mal ein bisschen rumgemacht und sich irgendwie auch gemocht hat, ohne dass was Festes daraus geworden wäre. Nicole jedenfalls lädt ihn ein, mit ein paar alten Freunden auf den Jahrmarkt zu gehen -- Vorglühen inklusive. Peter zögert, sagt aber schließlich zu. Eine schicksalshafte Entscheidung, wie sich später herausstellen wird. 

    Petes bester Freund, Raymond, soll übrigens auch mitkommen. Raymond, der eine Schlüsselrolle in diesem Roman spielt, ist sehr introvertiert und anscheinend neurodivergent, wurde außerdem gemobbt und von seinen Eltern immer schon ein bisschen vernachlässigt. Nur Pete weiß, dass Raymond Stimmen hört – genauer gesagt, dass Raymond sich einbildet, sein schwarzes Kaninchen würde mit ihm sprechen. Pete ist das jedoch egal, die beiden sind einfach Bros.

    Als sich die ehemalige Clique am Abend trifft, laufen die Dinge schnell aus dem Ruder: Alkohol und Drogen lassen Streitigkeiten eskalieren und Missverständnisse aufkommen, und die Hoffnung auf einen lustigen Abend verflüchtigt sich endgültig, als plötzlich eine ehemalige Mitschülerin auftaucht: Stella ist mittlerweile eine Art C-Promi geworden und für ihre kurzen Röckchen genauso bekannt wie für ihre Skrupellosigkeit. Und ausgerechnet so jemand macht sich jetzt an Raymond ran? 

    Pete ist high, betrunken und versteht die Welt nicht mehr – Filmrisse und Gedächtnislücken lassen ihn keinen klaren Gedanken fassen. Nur eins steht am nächsten Morgen fest: Stella und Raymond sind spurlos verschwunden. 

    Clever wie Pete ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er den Fall lösen kann. Aber was, wenn dadurch alles zusammenbricht, woran er früher geglaubt hat? 

    Was mir gefallen hat: 

    Das Buch hat alles, was ich mir bei einem Krimi/Thriller/Mystery erhoffe: Ein spannendes Rätsel, interessante Charaktere und einen berührenden Schreibstil. Mit Pete, aus dessen Perspektive der Roman erzählt wird, habe ich kaum etwas gemeinsam, aber das war gar nicht schlimm. Denn seine Charakterisierung und die Beschreibung der Stadt, in der er lebt, waren einfach so gut; es kam mir vor, als ob ich mit ihm durch die Straßen laufen würde. 

    Der Autor kann mit wenigen Worten eine grandiose Atmosphäre erschaffen: Der heiße Sommer, Petes Verzweiflung, seine Streifzüge durch die Stadt, das verdächtige Verhalten der Leute … Pete findet sich plötzlich in einer bedrohlichen Welt wieder, die ihm doch immer so vertraut war, und ich habe auf jeder Seite mitgefiebert, manchmal so sehr, dass ich Zeilen übersprungen habe, weil die Situation so intensiv war. 

    Der Schreibstil ist dabei ganz simpel, das Buch liest sich flüssig und ist für jeden ab ca. 14 Jahren geeignet. 

    In jedem Roman kann es leicht passieren, dass Charaktere zu klischeehaft rüberkommen, weil Autoren denken, dass die Leute komplexe Charaktere zu anstrengend finden. Aber das ist quatsch, und Kevin Brooks scheint das auch so zu sehen. Ihr Auftreten, ihre Handlungen und ihre Beziehungen zu anderen machen jede der Figuren zu etwas ganz Besonderem. (Nur bei den weiblichen Figuren gelingt das nicht immer. Ich bin da aber auch sehr kritisch… )

    Ob Raymond und Stella wieder Auftauchen, und wer genau bei ihrem Verschwinden die Finger im Spiel hatte – und warum – wird hier nicht verraten. Ich fand die Auflösung aber sehr spannend. Man muss nur im Hinterkopf behalten, dass die Hauptcharaktere ca. 16 Jahre alt sind und sich oft impulsiv und irrational verhalten. Wenn man das akzeptiert, hat man seinen Spaß mit dem Buch. 

    Zwei kleine Kritikpunkte:

    • Obwohl ich das Buch grandios fand, vergebe ich nur 4 Sterne. Was mich nämlich sehr nervte, waren Petes apathische Eltern, besonders die Mutter. Sorry, es war zu unglaubwürdig, dass sie Pete noch so viele Freiräume lassen, nachdem 2 Jugendliche verschwinden. Sie sind zwar ehrlich besorgt und verbieten ihm mehrmalig, das Haus zu verlassen, aber kontrollieren tun sie es nicht wirklich. Das passte nicht zusammen! Von der Warte des Autors aus ging es natürlich nicht anders, denn wenn Pete den Fall lösen soll, dann muss er natürlich draußen unterwegs sein, Tatorte untersuchen und Leute befragen. Aber so lasch wären Eltern im realen Leben nicht. Das war ein Detail, das mich wirklich frustrierte.  
    • Apropos frustrierend: Es bleiben am Ende offene Fragen. Ich konnte es irgendwie akzeptieren, weil das Ende für mich auf poetische Weise doch Sinn ergeben hat. Aber trotzdem, über eine „Sache“ werde ich noch eine sehr lange Zeit nachdenken. 


    Fazit: Ein spannender und außergewöhnlich gut geschriebener Krimi, nicht nur für Young Adult-Fans. Absolut empfehlenswert. 


  10. Cover des Buches Dreizehn bei Tisch (ISBN: 9783455650297)
    Agatha Christie

    Dreizehn bei Tisch

    (137)
    Aktuelle Rezension von: halo123

    Es gab oft Stellen in dem Buch wo ich dachte, dass ich nun weiß wer der Mörder ist ... und wie immer lag ich falsch weil Agatha Christie es schafft raffinierte und verzwickte Geschichten zu schreiben. 

    Der Fall hatte einige Stellen wo Poirot nicht wirklich weiter kam und mir kam es etwas so vor als würde er sich in die Länge ziehen.

    Trotzdem habe ich weitergelesen und war von der gewohnten Poirot-Enthüllung am Ende beeindruckt. 

    Es gab wie immer Charaktere die man gar nicht einschätzen konnte wie zum Beispiel Lady Edgware aber auch Ihre Stieftochter sowie alle anderen Charaktere.

    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch ganz gut gefallen

  11. Cover des Buches Tod in den Wolken (ISBN: 9783455651300)
    Agatha Christie

    Tod in den Wolken

    (119)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte023

    Dies war mein erstes Buch von Agatha Christie überhaupt.

    Inhalt: 

    Auf dem Flug über den Ärmelkanal hat Hercule Poirot alle Zeit, seine zehn Mitreisenden und das Bordpersonal in Augenschein zu nehmen. Als aber die schwerreiche Marie Morisot vergiftet in ihrem Sitz aufgefunden wird, muss er seine kleinen grauen Zellen bemühen, um dem Mörder auf die Schliche zu kommen. Denn an Verdächtigen mangelt es nicht, und je näher der Flug seinem Ziel kommt, desto schneller läuft Poirot die Zeit davon.


    Mein Fazit:

    Von Anfang bis Ende wird man eingeladen mitzurätseln usw. Ich lag öfter falsch mit meinen Vermutungen und war am Ende dann total überrascht, wer der Mörder eigentlich war. 😳🙈


    Wer gerne etwas tiefer in Ermittlungsarbeiten von 1935 eintauchen möchte, dem sei dieses Buch empfohlen! 😊

  12. Cover des Buches Geheimnis in Rot (ISBN: 9783608985061)
    Mavis Doriel Hay

    Geheimnis in Rot

    (110)
    Aktuelle Rezension von: Anneja

    Auf Weihnachten in Flaxmere hat sich außer den Kindern wohl keiner gefreut. So schön das Fest der Liebe auch sein könnte, will nicht wirklich Stimmung aufkommen, was vor allem am herrschsüchtigen und peniblen Sir Osmond Melbury liegt, welcher als Oberhaupt der Familie die Strippen zieht und sich dabei auch nicht ins Wort reden lässt. Nichtsdestotrotz arrangierte er für seine Enkel einen Weihnachtsmann, damit diese die Freude am Fest nicht verlieren. Doch so sehr er auch alles plante, eines berechnete er wohl nicht, nämlich das er erschossen wird. Auftritt für Colonel Halstock, welcher sich als leitender Ermittler dem Fall annimmt.


    Doch er hat es nicht leicht, denn nicht nur der Hausherr machte es den Personen schwer, sondern auch seine Familie, welche sich aufgrund ihres Standes zum größten Teil für etwas Besseres hielt und schon das bloße Abnehmen von Fingerabdrücken als Beleidigung und Kränkung sahen. Hier half nur gutes Zureden und Fingerspitzengefühl, obwohl auch dies nicht wirklich half weiter voranzukommen. Warum? Weil jeder lügte, Geschehnisse verheimlichte oder belastendendes Material loswerden wollte. Dazu kamen verzogene Kinder, welche bei der kleinsten Abweichung ihres eigenen Willens schrien und weinten.


    Ja, hier lernte man Charaktereigenschaften regelrecht zu hassen. Zum Glück aber nur die Eigenschaften, denn viele der Charaktere fand ich unglaublich sympathisch, da sie sich z.B. ihren Vater widersetzten und ihr eigenes Leben aufbauten oder gar Einbußen hinnahmen, um dem Haus zu entkommen. Der Wunsch nach Wohlstand und Bequemlichkeit schwang trotzdem oftmals mit und sorgte dafür, dass ich hin und wieder die Augen verdrehte, aber es passte einfach in diese Zeit.


    Noch interessanter als die Charaktere, war aber der Fall selbst, da der Täter oder Täterin noch im Haus sein mussten und nun eine eifrige Suche nach Hinweisen und Indizien folgte. Dies fand ich unglaublich spannend, zumal man vorne und hinten einen Grundriss vom Erdgeschoss des Hauses hatte, mit dem man die Ermittlungswege verfolgen konnte. Ich nutzte dies tatsächlich hin und wieder, denn so manche Aussage verwirrte mich dann doch, besonders wenn es zu einer Anreihung von besuchten Räumen kam. Das Highlight war natürlich die Auflösung des Falles, welches mich dann doch etwas überraschte, denn bis zum Ende spielte das Buch regelrecht mit einem und wankte von einem Verdächtigen zum Nächsten. Vermutungen hatte ich somit viele, doch am Ende lag ich leider falsch.


    Das machte jedoch nichts, denn ich genoss den stimmungsvollen Ausflug in die 20er Jahre und erfreute mich an kleinen Details, welche es in diesem Buch zuhauf gab.


    Fazit:


    Weihnachtlich, stimmungsvoll, aber eben auch tödlich, fasst den Inhalt des Buches wirklich sehr gut zusammen. Dazu durften natürlich ein paar Geheimnisse und Vertuschungen nicht fehlen, welche es den armen Colonel Halstock nicht gerade leicht, aber eben auch nicht unmöglich machten den Fall zu lösen.

  13. Cover des Buches Mord im Pfarrhaus (ISBN: 9783455650075)
    Agatha Christie

    Mord im Pfarrhaus

    (268)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Ich finde dieses Buch nicht schlecht. Spannend geschrieben ist es und auch das Motiv war recht einfach nachzuvollziehen. Was mich jedoch ein bisschen gestört hat, war das Getratsche und dass das Dorfleben ein bisschen zu klischeehaft dargestellt wurde. Ansonsten aber eine runde Handlung und gute Ermittlungsarbeit.

  14. Cover des Buches Die Morde des Herrn ABC (ISBN: 9783455650037)
    Agatha Christie

    Die Morde des Herrn ABC

    (170)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    Als Hercule Poirot einen mysteriösen anonymen Brief von einem "Herrn ABC" erhält, ahnt er sofort, dass mit diesem etwas nicht stimmt. Arthur Hastings, ein enger Freund Poirots, der vorübergehend von seiner Farm in Amerika angereist ist, hält den Brief wie auch die Polizei für einen üblen Scherz - bis ein Mord geschieht, in Andover an einer Frau, deren Namen mit A beginnt und exakt an dem Tag, den Herr ABC ankündigte. Was folgt ist eine Jagd nach einem Serienkiller, der nicht davor zurückschreckt, sich durch das Alphabet rund um London zu morden.


    "Die Morde des Herrn ABC", übersetzt von Gaby Wurster, ist mein mittlerweile achter Kriminalroman von Agatha Christie und ich habe es wieder einmal sehr genossen, gemeinsam mit Hercule Poirot in und um London zu ermitteln. Christie lässt die Geschichte rückblickend von Poirots Freund Hastings erzählen, was die Lesenden in die Lage versetzt, die gleichen Überlegungen wie der Meisterdetektiv anzustellen und zu versuchen, den Fall mit ihm aufzuklären. Ich habe dieses Mal bis zum Schluss die falsche Person verdächtigt - Poirot war also wieder einmal klüger als ich. Genau dieses mitfiebern, herumblättern im Buch zu einer früheren Stelle, sich Gedanken und Notizen machen, um den Fall zu lösen, bereitet mir so große Freude an Agatha Christies Krimis. Hinzu kam dieses Mal, dass das Finale des Buchs in den nebligen Herbst fällt, wie passend! Ich werde mich weiterhin quer durch Agatha Christies Werke lesen und freue mich bereits auf die nächste Detektivarbeit mit Hercule Poirot oder Miss Marple!

  15. Cover des Buches Hercule Poirots Weihnachten (ISBN: 9783455600308)
    Agatha Christie

    Hercule Poirots Weihnachten

    (177)
    Aktuelle Rezension von: Lia48

    "Das Böse lebt nicht nur in unserer Vorstellung. Es existiert tatsächlich! Dir scheint das Böse in der Welt nicht bewusst zu sein. Mir schon. Ich spüre es. Ich habe es immer gespürt, gerade hier in diesem Haus ..." 


    INHALT:
    Familienoberhaupt Simeon Lee hat seine Familie über Weihnachten zu sich auf sein Anwesen eingeladen.
    Sehnt sich der tyrannische, alte Herr gegen Lebensende gar nach einer Versöhnung mit seinen Söhnen?
    Besonders Schwiegertochter Lydia, die mit ihrem Mann Alfred im selben Haus lebt, wünscht sich endlich Unabhängigkeit und ein eigenes Leben.
    Doch die Familie ist zum Teil vom Vermögen und der Güte des Hausherrn abhängig und die Beziehungen untereinander bergen diverse Spannungen.
    Auch zwei Überraschungsgäste werden für die Feiertage angekündigt.
    Und als schließlich alle beisammen sind, scheint Simeon Lee vielmehr großen Gefallen daran zu finden, Unfrieden zu stiften ("Dieses Weihnachtsfest werde ich richtig genießen.").
    Kurz nachdem er angibt, sein Testament ändern zu wollen, wird er mit aufgeschlitzter Kehle tot aufgefunden.
    Und schnell wird klar: Der Mörder ist mitten unter ihnen! 

    Hercule Poirot beginnt zu ermitteln … 

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    MEINUNG: 
    In sehr viel jüngeren Jahren habe ich es mal mit einem Buch aus der Miss Marple-Reihe versucht, da ich damals die Filme gerne mochte. Doch da habe ich nicht wirklich in das Buch hineingefunden.
    Schade, dass ich mich erst jetzt wieder mit einem Werk von Agatha Christie auseinandergesetzt habe. Denn das hat diesmal gut mit uns beiden harmoniert!
    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir einige Leseproben der Bücher angeschaut habe und ich da Unterschiede im Schreibstil wahrgenommen habe. Die Bücher wurden von sehr vielen verschiedenen Übersetzer*innen ins Deutsche übertragen – ich denke, das kann sehr viel ausmachen. 

    Der Schreibstil und die Geschichte von „Hercule Poirots Weihnachten“ wirkten auf mich moderner, als ich es mir aufgrund des Alters (Original ist von 1938) vorgestellt hatte. 

    Der Fokus liegt neben der Figurenzeichnung auf den Beziehungen der Personen, die auch Poirot zu ergründen versucht.
    Poirot selbst kommt dadurch erst nach knapp einem Drittel des Buches ins Spiel, was mich anfangs verwundert hat. Doch ich mochte das langsame Fortschreiten der Handlung, die authentisch wirkt. Für manche Lesende könnte es jedoch etwas zu wenig Spannung bedeuten. Interessant sind die Entwicklungen dennoch. 

    Was mich etwas gestört hat, ist, dass der allwissende Erzähler so oft das Äußere von Personen (negativ) bewertet hat.
    Und zur Verwendung des Z-Wortes würde ich mir heute eine kurze Anmerkung wünschen, dass diese im historischen Kontext zu sehen ist.
    Der hiesigen Fassung von 2015 kann ich dies jedoch verzeihen. 

    Dafür sorgte das Ende bei mir für eine große Überraschung und Begeisterung – mit der Auflösung hatte ich nicht gerechnet! 

    ----
    FAZIT: Ich würde sagen, hiermit habe ich Agatha Christie für mich entdeckt! Das Buch hat mich insgesamt gut unterhalten, zum Miträtseln angeregt, die Figurenzeichnung hat mir gefallen und die Auflösung hat mich begeistert!
    Wenn ihr gerne Krimis lest, die langsam voranschreiten und ihren Schwerpunkt auf den Beziehungen und der Zeichnung von Figuren haben, kann ich euch die Lektüre empfehlen. 4/5 Sterne! Und ich freue mich schon auf weitere Geschichten der bekannten Autorin!

  16. Cover des Buches Der Glaspavillon (ISBN: 9783328105329)
    Nicci French

    Der Glaspavillon

    (116)
    Aktuelle Rezension von: M__E__U_

    Unfassbar gute Geschichte - das so unerwartete, plötzliche Ende ohne sogleich erkennbaren Bezug zur gesamten Geschichte davor hat mich richtig umgeblasen, aber auch kalt erwischt, weil so ein großes, wichtiges Stück der Erzählung einfach übersprungen wurde. 

    Dennoch absolut genial und wirklich schockierend löst sich die akribisch und sorgsam entwickelte Handlung auf beziehungsweise wird "gewandelt". 

    Dieses Ende ist wirklich der Hammer - DAS hatte ich nicht erwartet, es nicht einmal angedacht. 

    Nichts ist wie es scheint, die Kraft der Vorstellung, die Kraft der Autosuggestion und die Kraft des Glaubens an eine Annahme sind mitunter mächtiger als der eigene Sinn für Realität, Selbstvertrauen bei handelnden Personen. 

    Bin schwer beeindruckt von dieser Geschichte! 

  17. Cover des Buches Mord auf dem Golfplatz (ISBN: 9783455651003)
    Agatha Christie

    Mord auf dem Golfplatz

    (160)
    Aktuelle Rezension von: DaveSp91

    Agatha Christie, die unangefochtene Königin des Kriminalromans, liefert mit "Mord auf dem Golfplatz" einen weiteren spannenden Fall, der ihre Leser*innen von Anfang bis Ende in den Bann zieht.

    Die Handlung beginnt mit einem dramatischen Hilferuf: der belgische Detektiv Hercule Poirot wird nach Frankreich gerufen, um einem Mann zu helfen, der sich bedroht fühlt. Doch bevor Poirot und sein treuer Begleiter Captain Hastings eintreffen, ist der Mann bereits tot – erstochen auf einem Golfplatz und in einer kuriosen Pose aufgefunden. Was folgt, ist ein verwobenes Netz aus Intrigen, Verdächtigen und Geheimnissen.

    Besonders faszinierend ist, wie Christie es schafft, die Leser auf falsche Fährten zu locken, um am Ende mit einer überraschenden Auflösung zu brillieren. Christie versteht es wieder einmal eine Vielzahl von Verdächtigen zu präsentieren, bei denen jeder ein überzeugendes Motiv zu haben scheint.

    "Mord auf dem Golfplatz" ist ein weiterer Agatha Christie Roman, der mit einem spannenden und vertrackten Fall punkten kann.


  18. Cover des Buches Ein Schritt ins Leere (ISBN: 9783104021935)
    Agatha Christie

    Ein Schritt ins Leere

    (51)
    Aktuelle Rezension von: Doreen_Klaus

    Der junge Pfarrerssohn Bobby ist leider ein ziemlich miserabler Golfspieler. Als er wiedereinmal auf der Suche nach einem verschlagenen Ball ist findet er einen verunglückten Mann, der anscheinend im Nebel von den Klippen gestürzt ist. Während sein Begleiter Hilfe holt bleibt Bobby bei dem Mann und wird so Zeuge seiner letzten kryptischen Worte - "Warum habe sie nicht Evans geholt?". Der Fall wird schnell als Unglück zu den Akten gelegt und auch für Bobby ist die Sache erledigt, aber dann kommen ihm Zweifel.

    In diesem Krimi von Agatha Christie ermitteln mal keine ihrer bekannten Figuren, Miss Marple, oder Hercule Poirot, sondern ein unbeteiligter Zeuge wird durch die Ereignisse in den Kriminalfall hineingezogen. Entsprechend laienhaft fallen die Ermittlungen aus, was allerdings Figuren und Leser ziemlich dicht zueinander bringt. Es ist ziemlich spannend, wenn man irgendwelche Überlegungen anstellt und beim Umblättern feststellt, dass hier genau die gleichen Überlegungen angestellt, die gleichen Schlüsse gezogen werden und auch ziemlich frustrierend, wenn wiederum ein paar Seiten weiter all diese Überlegungen ad absurdum geführt werden. 

    Generell ist dieser Fall einer der zwar sehr zum mitkriminalisieren einlädt, der aber so viele Möglichkeiten und falsche Spuren bietet, dass es einen wahnsinnig macht. Immer wenn Bobby und seine Mitstreiterin Frankie glauben den Fall gelöst zu haben, kann man sicher sein, dass die Beiden vollkommen daneben liegen mit ihren Verdächtigungen.

    Ihrem üblichen Muster folgend führt AC einen überschaubaren Personenkreis ein, in dessen Mitte auch der Täter zu finden sein muss. Hauptfiguren sind hierbei, wie bereits erwähnt Bobby, Sohn eines Pfarrers ohne rechte Ziele im Leben und seine Sandkastenfreundin Frankie, eine waschechte Lady, die in ihrem priviligierten Leben recht schnell gelangweilt scheint und die Mörderjagd als willkommene Abwechslung sieht. Beide Figuren sind mir nur bedingt sympatisch, wobei ich mit Frankie und ihrem Leichtsinn noch etwas mehr gehadert habe. Bobby wird leider etwas widersprüchlich dargestellt, mal hat er heldenhaft die Situation unter Kontrolle und mal wirkt er neben Frankie wie ein etwas naives Landei. 

    Ich muss ehrlich zugeben, dass AC hier nicht ihre beste Arbeit abgeliefert hat und mehr als einmal habe ich die blasierte Art von Poirot, oder die ruhige Gelassenheit von Miss Marple vermisst. Die Geschichte erweist sich zum Ende hin als stark konstruiert, vieles wirkt, als wäre es extra so hingebogen, damit es zur Auflösung passt. Als Fan der Autorin verzeiht man ihr aber so was gern mal. Trotzdem hat mich der Fall gut unterhalten, was sicher auch daran lag, dass ich das Buch innerhalb einer Leserunde gelesen habe. Allein die finale Auflösung, die es in jedem AC Krimi gibt (das Versammeln aller Verdächtigen und die minutiöse Aufarbeitung der Geschehnisse) hat dem ganzen nochmal einen kleinen Dämpfer verpasst. Was sich die Autorin hierbei gedacht hat werden wir nie erfahren.

    Ein Schritt ins Leere ist definitiv kein Buch, mit dem sich Neulinge an das Werk der Queen of Crime herantasten sollten. Da gibt es Besseres. Für Fans der Autorin ist das Buch mit seiner eher untypischen Art aber ein Muss. 

  19. Cover des Buches Der Tod wartet (ISBN: 9783455650280)
    Agatha Christie

    Der Tod wartet

    (114)
    Aktuelle Rezension von: Annika_85

    In diesem Fall hatte ich den Film schon vor vielen vielen Jahren gesehen (Rendezvous mit einer Leiche), bevor ich jetzt endlich mal das Buch dazu gelesen habe.

    Den Film fand ich wirklich gut und das Buch steht dem in nichts nach. Tatsächlich war mir die Figur der Mrs Boynton im Film noch unsympathischer als im Buch. 😅

    Im Grunde ein typischer Hercule Poirot, wobei ich finde, dass er sich hier doll im Hintergrund aufhält, aber durch die richtigen Fragen die richtigen Schlüsse zieht und den Mord aufklärt. 

    Es ist ein Krimi in typischer Agatha Christie-Manier, der sich gut lesen lässt

  20. Cover des Buches Dreizehn Gäste (ISBN: 9783608984224)
    J. Jefferson Farjeon

    Dreizehn Gäste

    (46)
    Aktuelle Rezension von: Angellika_Buenzel

    Eigentlich lese ich kaum Krimis. Bei Klassikern kann ich aber nicht widerstehen, genauso wie bei dieser Neuauflage. Das englische Original erschien übrigens 1936, was man sich immer vor Augen halten sollte. Die Sprache ist der damaligen Zeit angepasst und ist daher natürlich nicht immer einfach. Aber gerade das macht solche Bücher aus, finde zumindest ich. Einzig ein paar Satzdreher, bei denen die Übersetzerin das Wort Unwillkürlich an den Satzanfang gestellt hat, haben mir nicht gefallen.
    Gut, über den Anfang lässt es sich ebenfalls diskutieren. Die Geschichte braucht etwas zu lange, um so richtig in Schwung zu kommen, doch es lohnt sich.

  21. Cover des Buches Das Mädchen im Fenster (ISBN: 9783404171972)
    James Marrison

    Das Mädchen im Fenster

    (34)
    Aktuelle Rezension von: Nadl17835

    Das neue Ermittlerpaar Graves und Downes bekommt es mit dem Mord eines griesgrämigen Mannes zu tun, der bei der Arbeit auf dem Feld abgestochen wurde. Während der Ermittlungen werden sie mit alten Fällen und Verdächtigungen konfrontiert. Denn vor sieben Jahren verschwanden zwei kleine Mädchen spurlos und einige Spuren führen zum Mordopfer. Doch es tauchen noch weitere Leichen auf und offenbaren ein schreckliches Geheimnis, welches einen lehrt, dass auch hinter einem hübschen, netten Gesicht Abgründe lauern können, die man sich nicht mal im Traum vorstellen würde...

    Der Anfang ist ziemlich schleppend und ich musste mich ehrlich gesagt da durch quälen, weil es so zäh und langweilig ist. Vor allem die Passagen aus Downes Sicht sind gefüllt mit vielen Details seiner Kindheit, aber so, dass sie zu überladen wirken, unwichtig sind und nur stören, zudem sie den geschichtlichen Verlauf nicht im Geringsten voranbringen. Nach und nach kommt Fahrt in die Geschichte und wenn die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, wird es ziemlich spannend und die Puzzleteile ordnen sich. Das Ende ist sehr überraschend und mit diesem Verlauf hätte ich nicht gerechnet. Der Mörder kam für mich ziemlich überraschend und tat mir nach seinen Schilderungen sogar leid, als man erfährt warum er das getan hat und welche unfassbaren Hintergründe dahinter stecken. So konnte die Hälfte des Buches den Anfang allerdings nur teilweise wieder wett machen, deswegen die Bewertung. 

  22. Cover des Buches Asche auf sein Haupt (ISBN: 9783404168385)
    Ann Granger

    Asche auf sein Haupt

    (26)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74

    Ein altes Gebäude brennt ab. Bei den Löscharbeiten findet sich eine Leiche. Der im Ausland wohnende Besitzer des Hauses reist an und sticht damit in ein Wespennest. Inspector Jessica Campbell beginnt zu ermitteln...

    Herrlich! Kein literarisch hochwertiger Knüller, aber ganz sicher gute Unterhaltung. Ann Granger ist ja für ihre sehr britischen Krimis schon bekannt und auch diesmal enttäuscht sie mich nicht. Skurrile Dorfbewohner, ein bißchen Spannung, aber wenig Blut und viel Tee, für mich die perfekte Entspannungslektüre. An Büchern dieser Autorin kann ich einfach nicht vorbeigehen. Sobald ich eines der typischen, detailreich gezeichneten Cover sehe, folgt der automatische Griff ins Regal.

    Dann benötige ich etwas Regen, eine Couch mit Decke, eine Kanne Tee und Scones und bin für den Rest des Tages nicht mehr zu sprechen... Ein herzliches Dankeschön für diese wunderbaren Auszeiten!

  23. Cover des Buches In des Waldes düstren Gründen (ISBN: 9783404173143)
    Ann Granger

    In des Waldes düstren Gründen

    (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich bin eine Serientäterin. Schon immer mochte ich reihenweise Kriminalfälle. Leider gelingt es nicht allen bevorzugten Autoren dauerhaft, mit jedem neuen Band zu überzeugen.

    Die Mischung aus Mörderjagd in Kombination mit einem sich entfaltenden Privatleben der Hauptakteure zieht meistens bei mir. Die Autorin verwendet  diese Komponente auch in ihrem aktuellen Buch, natürlich so cozy wie nötig und so wenig extrem wie möglich. Der fünfte Fall von Ann Granger´s Jessica Campbell hat mir aus diesem Grund genauso gut gefallen wie seine Vorgänger.

    Dazu absolut passend die bunt gemalten Cover ihrer Buchreihen und manchmal auch der ein oder anderen Leiche im abgebildeten Landschaftsidyll. Gefällige kleine Kunstwerke mit morbidem Touch und ich finde sie alle großartig.

    Erfreulicherweise kommt Frau Granger ohne Serienmörder aus. Der Kreis der Verdächtigen ist überschaubar. Die Motive ihrer Täter basieren ganz primitiv auf Liebe und/oder Geld bzw. dem Mangel an beidem.  Band fünf lebt vom Verwirrspiel seiner Akteure. Fast jeder meint, etwas verbergen zu müssen und sei es noch so banal. Natürlich wird der Fall gelöst und hat mich schlussendlich doch überrascht.

    Die Campbell-Reihe ist ein angenehmer Zeitvertreib, kommt ohne das für mich ausgereizte und deutlich überstrapazierte Bild eines Mehrfachkillers mit Methoden der perversen Art aus und verzichtet ebenso auf detaillierte Blutrünsteleien. Sympathisch britische Whodunit-Landpartie.

  24. Cover des Buches Todsicheres Schweigen (ISBN: B01GZ6RJCE)
    Rebecca Berol

    Todsicheres Schweigen

    (1)
    Aktuelle Rezension von: mistellor
    Ich brauche zu diesem Kriminalroman nicht viel schreiben.

    Ein Psychiater wird von seiner gewalttätigen Familiengeschichte eingeholt, wobei er endlich die Wahrheit erfährt.
    Das ist der eine Handlungsstrang.
    Der andere handelt von einer psychopathischen Stalkergeschichte.
    Beide Handlungsstränge werden sofort vom Leser schon zu Beginn erkannt und die Lösung ist klar.
    Und damit entwickelt sich beim Leser keine Spannung mehr und er langweilt sich schnell.
    Zudem ist das Buch schlecht geschrieben oder schlecht übersetzt.
    Mehr als zwei Sterne hat das Buch nicht verdient.

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