Bücher mit dem Tag "british empire"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "british empire" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Der Weltensammler (ISBN: 9783446233560)
    Ilija Trojanow

    Der Weltensammler

     (166)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Der Roman erzählt drei Episoden aus dem Leben von Richard Francis Burton. Diese werden abwechseln aus der Perspektive Burtons und derjenigen eines Einheimischen geschildert, der seine Sicht wiederum Dritten erzählt. Die Geschichten sind vollgepackt mit Informationen und Wissen von drei Kulturen im 19. Jahrhundert. Während Burton in den erste beiden Teilen versucht, sich das Fremde anzueignen, tritt dies im dritten Teil stark in den Hintergrund. Im Laufe des Romans wird Burton unfassbarer und fremder. Stilistisch trägt die Verwendung sehr vieler Fremdwörter zwar dazu bei, die Fremdheit zu betonen, bremsen den Lesefluss aber beträchtlich. Das Aneinanderreihen von direkter Rede macht es dem Leser zusätzlich schwer, sich zurecht zu finden. Am Ende der Lektüre fragte ich mich, was Illija Trojanow mir eigentlich erzählen wollte.

  2. Cover des Buches Eine treue Frau (ISBN: 9783869092263)
    Jane Gardam

    Eine treue Frau

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Vorsicht mit Superlativen, wenn man noch unter dem Eindruck der Buchlektüre- bzw. -vorlesung steht. Aber jetzt -Wochen später- hat der Eindruck nicht nachgelassen. Es gibt nur wenige Bücher, die zu Freunden werden, die einem so nah sind wie eigene Erfahrungen. Jane Gardams Old-Filth-Trilogie gehört für mich zu diesen seltenen Büchern. In einer Reihe mit den "Buddenbrooks" oder der "Deutschstunde". In der deutschen Hörbuchfassung ist dieser Eindruck dank dreier herausragender Vorleser (Ulrich Noethen, Eva Matthes und Felix von Manteuffel) aufs Allerbeste bewahrt, wenn nicht sogar verstärkt.
  3. Cover des Buches Babel (ISBN: 9780063021426)
    Rebecca F. Kuang

    Babel

     (32)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Robin Swift wurde in China geboren. Er lebt in ärmlichen Verhältnissen und als seine Mutter an Cholera erkrankt und stirbt, holt sein Vater ihn zu sich nach England. Im Jahr 1836 darf Robin endlich an das königliche Institut für Übersetzungen, auch Babel genannt. Robin ist so stolz. Mit seinem Zimmernachbarn Ramy, der aus Kalkutta stammt, versteht er sich bestens. Ihr Jahrgang ist klein. Zu den beiden Jungen gehören noch Letty und Victoire. Ihre Sprachen sind erwünscht in Babel. Seltene Sprachen versprechen neue Übersetzungspaare. Doch das kommt später. Erstmal tauchen die Jugendlichen in die Welt der Universität mit ihren verschiedenen Fakultäten ein.


    Wie toll für die neuen Studenten, sie dürfen in Babel studieren und sie haben Stipendien. So können sie sich mal neue Kleidung leisten oder einen Abend in der Kneipe. Allerdings merken Ramy und Robin schnell, dass sie wegen ihrer Herkunft keine guten Stand haben. Ein Inder und ein Chinese, mit ihnen wollen die elitären Engländer nichts zu tun haben. Letty und Victoire sind halt weiblich und damit sind sie auch raus. Das schweißt die Vier noch fester zusammen. Sie freuen sich auf ihre Studienzeit. Doch plötzlich trifft Robin einen jungen Mann, der aussieht wie er selbst und damit ändert sich vieles.


    Ein Institut für Wörter, Sprache und Übersetzungen. Das ist doch klasse und ein einen Roman zu solch einem Thema muss man unbedingt lesen. Und der Anfang ist dabei sehr berührend. Der bedauerliche Tod von Robins Mutter, seine Rettung, seine erste Zeit im Institut, der geheimnisvolle Fremde, die Freundschaft der vier Studierenden. Zwar mäandert die Handlung etwas langsam dahin und die berührenden Momente könnten etwas häufiger beschrieben werden, doch man ist voller Hoffnung ob des ansprechenden Themas und denkt, es wird schon. Allerdings erlebt man doch eine Enttäuschung, irgendwie geht alles den Bach runter. Zwar ist es spannend, die Geschichte dahinter zu erkennen, insbesondere die Reise nach China ist sehr erhellend. Was jedoch danach folgt, zieht einen beim Lesen runter und das ist nicht das, was man sich von einem Fantasy Roman wünscht, gerade in der heutigen Zeit, wo sowieso alles den Bach runtergeht, möchte man doch lieber Bücher, deren Ausgang eine gewisse Hoffnung weckt. 


    Vielleicht haben die Berichte über das Buch, die Beschreibungen und der übliche Gang die eigene Phantasie zu sehr in Gang gesetzt, so dass man sich schon zu viel ausgemalt hatte, wie wunderbar dieser Roman sein muss, dass es nur noch eine Enttäuschung geben konnte. Die Notwendigkeit von Gewalt erschließt sich nicht.


    2,5 Sterne

  4. Cover des Buches Ein untadeliger Mann (ISBN: 9783423254045)
    Jane Gardam

    Ein untadeliger Mann

     (183)
    Aktuelle Rezension von: Johann_Baier

    Jane Gardam erzählt das Leben eines Mannes, der im britischen Kolonialreich in Südostasien geboren wird und über 80 Jahre später stirbt. Sein Leben ist zumindest anfangs ungewöhnlich – als Kleinkind von einer malaiischen Hausangestellten aufgezogen, später Pflegekind in Wales, diverse Internate, im Krieg auf einem Frachter unterwegs und Bewacher von Queen Mary, dann sein ganzes Berufsleben als Richter im britischen Hong Kong, anschließend Altersruhesitz Dorset. Sein Leben wird nicht chronologisch erzählt, sondern zerhackt in kleine Schnipsel in bunter Folge, die der Leser im Kopf in die richtige Reihenfolge bringen muss. Man erfährt viel über den Alltag im Vorkriegs- und Kriegs-England, wenig über sein Studium in Oxford und die Jahrzehnte in Hong Kong, dann verbringt man wieder viel Zeit mit dem 80-jährigen Rentner in England.

    Warum hat mich das Buch trotz des interessanten historischen Hintergrunds wenig gefesselt und berührt? Die Hauptperson Filth ist ein kontaktarmer, gefühlloser Klotz ohne emotionales oder gedankliches Innenleben. Selbst als er Personen aus seiner Kindheit wiedertrifft, fühlt er nichts und hat ihnen nichts zu sagen. Er fügt sich sein Leben lang in sein Schicksal, er hat keine Ziele, er hat keine Persönlichkeit, er ändert sich nicht, er ist nur bekannt für seine tadellosen Umgangsformen. Warum soll ich ihn näher kennenlernen? Es gibt einfach nicht viel kennenzulernen. Auch die Nebenfiguren haben mich wenig angesprochen, mit Ausnahme einer Pflegemutter, die notorisch guter Laune war und in allem das Gute und Komische sah.

    Es gibt immer wieder längere Dialoge, die alle in demselben schnoddrigen, altklugen, „über-allen-Dingen-stehenden“- Stil der britischen Oberschicht (know it all, seen it all, no emotions) geschrieben sind, egal wer spricht. Die Länge der Dialoge wäre für das Verständnis der Geschichte nicht nötig gewesen. Dasselbe gilt für die Darstellung vieler anderer Details sowie einiger Nebenfiguren.

    Es gibt zahlreiche erstaunliche Zufälle – Filths größter Feind aus seiner Zeit als Richter in Hong Kong zieht in Dorset ins Nachbarhaus. Filths Frau, die in Peking geboren ist, sich in Asien zu Hause fühlt, fließend Mandarin spricht und die er in Hong Kong kennenlernt, kennt zufällig seine Cousine und seinen Jugendschwarm, weil sie alle in England gleichzeitig dieselbe Schule besucht haben. 1943 wird Filth als junger Rekrut zur Bewachung der Königin abkommandiert, mit der er sich gut versteht. Als er 80-jährig den Ort wieder aufsucht, entpuppt sich die Hotelangestellte als Enkelin der Kammerzofe der Königin, die sogar noch lebt und sich an ihn erinnert. Der chinesische Kajütengenosse seiner Schiffsreise von Irland nach Ostasien wird zufällig sein erster Klient als Rechtsanwalt in London. Bei seinem Ausflug als 80-Jähriger nach Nordengland trifft er zufällig in einem Hotelrestaurant einen Studienkollegen, der sich nach 60 Jahren noch gut an ihn erinnert und sein späteres Leben kennt. Filth nimmt alle Zufälle ohne Verwunderung zur Kenntnis.

    Am Schluss wird plötzlich ein hässliches Geheimnis seiner Jugend aufgedeckt, das aber unglaubwürdig und konstruiert wirkt und keine Folgen hat.

    Es fehlt die übergeordnete Fragestellung, die den Leser zum Weiterlesen motiviert. Es werden wahllos Ausschnitte seines Lebens erzählt, ohne dass klar wird warum gerade die und nicht andere. Man erfährt nicht, was den Protagonisten antreibt, man lernt ihn nicht gut genug kennen, um an seinem Leben Anteil nehmen zu wollen. Die historisch bewegenden Zeiten – Krieg, Nachkriegszeit, Dekolonisierung – gehen relativ spurlos an dem spröden Juristen vorbei.

  5. Cover des Buches Rückkehr nach Somerton Court (ISBN: 9783596196890)
    Leila Rasheed

    Rückkehr nach Somerton Court

     (126)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_Ludwig

    Im Jahre 1912 kehrt die Familie Averley - Lord Westlake und seine beiden Töchter - aus einem luxuriösen Leben in Indien auf ihr herrschaftliches Anwesen Somerton Court in England zurück. Während sich die Dienerschaft hastig auf die Ankunft der Herrschaft vorbereitet, trifft eine schockierende Nachricht ein: Lord Westlake wird auch seine neue Verlobte und ihre drei Kinder mitbringen. Doch nicht nur das sorgt für große Unruhe. Es gibt Gerüchte, Lord Westlake sei wegen eines schrecklichen Skandals aus den Diensten als Gouverneur in Bengalen entlassen worden und schon bald wird offenbar, dass es auch finanziell nicht gut um die Familie bestellt ist. All das sorgt für große Spannungen sowohl bei der Herrschaft als auch der Dienerschaft. Lady Ada, Lord Westlakes Tochter, sieht sich gezwungen, zwischen ihrem eigenen Glück und der Familienehre zu wählen, Sebastian muss sich gegen Erpressungen durch einen früheren Diener – und Liebhaber – zur Wehr setzen und das liebenswürdige Hausmädchen Rose gerät in einen Skandal, der die Macht haben könnte, das Ansehen der Averleys für immer zu ruinieren.Prächtig und verführerisch eröffnet der erste Roman der SOMERTON COURT-Saga zwei Welten, die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch unzertrennlich ineinander verwoben sind, in denen rücksichtsloses Streben, verbotene Gefühle und geheime Träume sich hinter beflissenem Lächeln und funkelnden Juwelen verbergen. 

    Fazit

    Das Buch hatte für mich eine ähnlichkeit zu downtown Abby. Es gibt lauter Intrigen und jeder scheint sein Geheimnis zu haben. Sowohl Personal als auch die Familie wird erwähnt. Mir war das zu viel durcheinander. Und der Schluss war leider offen.

  6. Cover des Buches Wut ist ein Geschenk. Das Vermächtnis meines Großvaters Mahatma Gandhi (ISBN: 9783742402028)
    Arun Gandhi

    Wut ist ein Geschenk. Das Vermächtnis meines Großvaters Mahatma Gandhi

     (13)
    Aktuelle Rezension von: black_horse
    Arun Ghandi ist ein Enkel des berühmten Mahatma Ghandi, der sich schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit gewaltfreiem Widerstand gegen Kriege, soziale Ungerechtigkeiten und (Rassen-)Hass einsetzte.

    In diesem Buch berichtet er über seine Erinnerungen an seinen Großvater, dessen Überzeugungen und Lehren, die ihn in seiner persönlichen Entwicklung geprägt haben.
    Sehr persönlich und doch absolut allgemeingültig überträgt er Ghandis Werte in die heutige Zeit von Smartphone und Trump. Denn sie sind genauso aktuell wie eh und je.

    Wie kann man Wut sinnvoll kanalisieren? Warum neiden wir? Warum ist gewaltfreie Kindererziehung so wichtig? Wie zeigt man Liebe statt Hass oder Angst?

    Es hat mich sehr beeindruckt und mitgenommen, an dieser engen Beziehung zwischen Großvater und Enkel teilzuhaben und den so wichtigen Erkenntnissen Ghandis zu lauschen. Es gab so viele bemerkenswerte, wichtige Sätze, die leider im Hörbuchformat ganz schnell verklungen sind. Ich werde auf jeden Fall das Buch kaufen, um Details nochmal nachzulesen.

    Ein großartiges Buch, das ein Appell an alle Menschen ist, friedlicher,  gewaltfrei und füreinander offen zusammenzuleben und Wut sinnvoll zu nutzen. Es sollte Pflichtlektüre in Schulen werden, das ist anschauliche politische Bildung!
  7. Cover des Buches Eine treue Frau (ISBN: 9783423254144)
    Jane Gardam

    Eine treue Frau

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Stefan_G_Wolf

    Zweiter Teil einer Romantrilogie (1. "Ein untadeliger Mann"; 3. "Letzte Freunde"), die die Auswirkungen der britischen Kolonialpolitik auf das Familienleben, die Karrieren und das Seelenleben der gehobenen Mittelschicht des Empire schildert. "Eine treue Frau" setzt den Fokus auf Betty, die Ehefrau des inzwischen 80jährigen Rechtsanwalt Edward Feathers, die ihre Jugend (und Liebe) in Hongkong nicht vergessen kann. Gardam zeichnet ihre Figuren und deren Handlungen und Gedanken mit feiner Ironie und distanzierter Freundlichkeit. Das Leben der Protagonisten in Wohlstand und Behaglichkeit steht in starkem Kontrast zu den zuweilen aufblitzenden Scheußlichkeiten, Verletzungen und persönlichen Tragödien. Zurecht zählt die Trilogie zu den wichtigsten Beiträgen zur englischen Literatur des 20. Jahrhunderts.

  8. Cover des Buches Die englische Erbin (ISBN: 9783426512272)
    Laila El Omari

    Die englische Erbin

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Inhaltsangabe:

    Kalkutta 1875: Alec Delaney wird nach 10 Jahren Haft entlassen. Sein Vater ist vor Kummer gestorben, sein Elternhaus herunter gekommen und seine Existenz ist praktisch ausgelöscht. Aber es treiben ihn auch die Rachegedanken voran, denn er wurde für ein Verbrechen inhaftiert, was er gar nicht begangen hatte. Seine einzigen Informationen sind, das er etwas gestohlen haben soll und das Lord Ashington das Urteil gesprochen hatte.

    Lord Ashington lebt jedoch mit seiner Familie wieder in England. Der Despot und Tyrann herrscht über seine Frau und die erwachsenen Kinder wie ein Herr über seine Sklaven. Der Familienname darf niemals beschmutzt werden und alle haben sich nach seinem Wort zu richten. So fällt es auch der 17jährigen Tochter Helena schwer, sich ihm zu fügen. Gerade in die Gesellschaft eingeführt, ist es allen bald klar, das sie Matthew Vanderley heiraten soll. Helena jedoch liebt Matthew nicht und kämpft mit allen Mitteln, um diese Ehe nicht eingehen zu müssen.

    Alec Delaney hat inzwischen Arbeit gefunden und baut sich ein neues Leben auf. Mit Mr. Seymour muss er geschäftlich nach England reisen und lernt so zufällig Helena Ashington kennen. Ziemlich schnell wird ihm bewußt, wessen Tochter sie ist und er beginnt eine Romanze mit ihr. Auch sie verliebt sich in ihn und hofft, das er sie aus ihrer Misere mit der Verlobung retten kann. Für Alec ist es jedoch ein großes Problem! Er will sie nicht für seine Rache benutzen und doch kann er von ihr nicht loskommen.

    Als Helena ungewollt schwanger wird, scheint es jedoch so zu sein, das er sich auf diese Weise an Lord Ashington rächen wollte. Alec verschwindet wieder nach Indien und Helena muss Matthew heiraten. Aber damit hat Alec immer noch nicht erfahren, warum er zehn Jahre unschuldig im Gefängnis von Kalkutta saß und es ist noch ein weiter Weg, ehe er es erfährt.

    Mein Fazit:

    Dies ist ein gelungenes Erstlingswerk der Autorin. Anfangs glaubte ich, eine abgewandelte Form von „Der Graf von Monte Christo“ zu lesen. Aber ziemlich schnell wandelt sich das Augenmerk von Alec zu Helena, ihrem Kampf gegen den despotischen Vater und ihre Liebe um Alec.

    Dies ist ein Buch, das den Leser fesselt, flüssig und mit Tempo wird die Geschichte um diese ungewöhnliche Liebesgeschichte erzählt, die sämtliche Emotionen beim Leser auslöst. Man kommt nicht umhin, mit der jungen Frau mitzufiebern. Die Autorin hat gut recherchiert, was die Umgangsformen in der höheren Gesellschaft betrifft. Man bekommt einen sehr guten Einblick, was die Frau damals wert war und was sie sich erlauben durfte und was nicht.

    Eine kleine Bremse im Lesevergnügen sind die vielen Namen und die häufigen Sprünge zwischen den Handlungsorten. Das Buch bedarf schon einer hohen Aufmerksamkeit, um dann nicht vor Verwirrung der vielen Namen wegen die Lust am Lesen zu verlieren. Aber nach 150 Seiten legt es sich etwas, die Personen werden einem allmählich vertraut.

    Die Heldin ist glaubwürdig und realistisch. Jeder Leser kann sich mit ihr identifizieren, es bleibt nichts unklar, sowohl bei Helena als auch bei Alec. Ein Buch, das insgesamt fesselt und spannend ist bis zur letzten Seite. Wunderbar, ich freue mich auf weitere Bücher dieser Autorin!

    Anmerkung: Die Rezension stammt aus Januar 2008.

  9. Cover des Buches Victoria: The Queen: An Intimate Biography of the Woman Who Ruled an Empire (ISBN: B075RQ549G)
    Julia Baird

    Victoria: The Queen: An Intimate Biography of the Woman Who Ruled an Empire

     (2)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    Als Prinzessin Charlotte Augusta of Wales  1817 eine Totgeburt erleidet und selbst tags darauf verstirbt, bricht Panik im Reich aus: Die Tochter Königs George IV ist die einzige legitime Thronfolgerin. Die Brüder von George IV sind zum Zeitpunkt des überraschenden Todes kinderlos und beginnen hastig nach gebärfreudigen Ehefrauen zu suchen. Der vierte Sohn von George III - Edward Augustus - und seine Frau Marie Louise Victoire werden 1819 Eltern eines gesunden Mädchens - der "wie ein Rebhuhn fetten" (O-Ton Edward) Alexandrina Victoria. Doch das robuste Mädchen ist die Fünfte in der Thronfolge... Dennoch wird sie 18 Jahre später - nachdem die Söhne des verrückten Königs George III entweder kinderlos blieben oder verstarben - den Thron besteigen und über 63 Jahre lang als Königin des Vereinten Königreichs Großbritannien und Irland und Kaiserin von Indien (ab 1876) über mehr als ein Viertel der Landfläche dieses Planeten regieren.

    Die ersten beiden Regierungsjahre meistert die junge naive Königin bravourös dank der Unterstützung des Premierministers Lord Melbourne. Dann tritt Albert von Sachsen-Coburg und Gotha neuerlich ins Blickfeld der Monarchin - ihn ehelicht sie 1840. Von dem Moment an führt Albert im Hintergrund die Regierungsgeschäfte während sich Victoria der Mutterschaft widmet und neun Kinder gebiert. 1861 verstirbt Albert mit 42 Jahren an den Folgen einer Typhuserkrankung (eher Magenkrebs oder Morbus Crohn) und Victoria ist gezwungen, die Regierungsgeschäfte wieder zu übernehmen. Diese erfüllt sie pflichtbewusst doch meidet sie für Jahre die Öffentlichkeit.... In den Jahren der Witwenschaft findet sie immer wieder Unterstützung durch politische Mentoren wie Benjamin Disraeli oder durch den schottischen Diener John Brown und durch "The Queen's Munshi" Abdul Karim. 1901 verstirbt Victoria 81jährig in den Armen ihres Enkels Wilhelm II und des Sohnes Albert Eduard.

    Julia Baird (* 1967), eine australische Journalistin und Autorin, erhielt 2010 Zugang zu den königlichen Archiven in Windsor und konnte somit aus unzähligen Briefen und Tagebüchern eine opulente und tiefe Einblicke in die Person und das Leben dieser Monarchin gebende Biografie verfassen, die hier meisterlich in 21,25 Stunden von Lucy Rayner vorgelesen wird. Man erfährt viel von dem familiären Umfeld des Königshauses... von den Intrigen, den Mordanschlägen, über das angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter, die Schwangerschaften und ihr distanziertes Verhältnis zu den Kindern, Albert's Versuche Einfluss zu gewinnen, politische Krisen und Ränkespiele, wirtschaftlicher Aufschwung durch technische Revolution und die Krisenherde in Europa zu jener Zeit...

    Eine faszinierende Frau, eine faszinierende Epoche europäischer Geschichte.


  10. Cover des Buches The Many Voices of English (ISBN: 9783425040035)
  11. Cover des Buches Shooting an Elephant (ISBN: 9780141187396)
  12. Cover des Buches Jubilee (ISBN: 9781780220086)
    Shelley Harris

    Jubilee

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Jamii
    One two-hundred-and-fiftieth of a second
    It was less that the time it takes to form a conscious thought. But there were shadows of thoughts: precursors, or echoes of those just past.


    Ich habe das Buch eigentlich im Großen und Ganzen sehr gerne gemocht. 

    Ich finde, die Charaktere sind sehr ausgeprägt beschrieben und ihre Motive sind (bis zu einem gewissen Grad) nachvollziehbar, jedenfalls, wenn man am Ende zurück blickt. 

    Das Buch springt zwischen 1977 und 2007 hin und her, zwischen einem jungen, elfjährigen Bub, der mit den fremdenfeindlichen Einstellungen seiner Mitmenschen kämpft und dem erwachsenen, schlafmittelabhängigem Mann, der aus ihm geworden ist.
    Wie wahrscheinlich geplant, lösen sich die meisten Fragen, die man im Laufe des Buches hat am Ende auf, allerdings ist es während des Lesens oft mühsam und anstrengend, weil man oft nicht wirklich Ahnung hat, wovon die Charaktere gerade reden und auf was sie sich beziehen. 

    Trotzdem finde ich das Buch, vor allem auch wegen dem Ende, an dem sich doch einiges auflöst, sehr gelungen.

  13. Cover des Buches Mission Clockwork - Duell in der Ruinenstadt (ISBN: 9783522201681)
  14. Cover des Buches Mission Clockwork - Angriff aus der Tiefe (ISBN: 9783522201322)
    Arthur Slade

    Mission Clockwork - Angriff aus der Tiefe

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Schwächer als Band 1 - aber trotzdem nicht schlecht.
  15. Cover des Buches Kim (ISBN: 9781631823633)
    Rudyard Kipling

    Kim

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Marcus_Krug
    Zum einhundertelften Jahrestag des vorliegenden Buches nun eine Rezension, auch von mir. Das Buch erschien 1901 und spielt vor dem Hintergrund des „Great Game“, dem Konflikt zwischen Russland und dem Britischen Empire um die Vorherrschaft in Zentralasien vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Kim, eigentlich Kimball O'Hara, ist Sohn eines irischen Soldaten gleichen Namens und einer armen weißen Mutter, über die recht wenig bekannt wird. Beide sind tot. So schlägt sich Kim auf den Straßen von Lahore durch. Dort trifft er eines Tages vor dem Lahore Museum auf Teshoo Lama, einen lamaistischen Mönch aus Tibet, der nach dem „Fluss des Pfeiles“ sucht. Der Legende nach hat Buddha, damals noch unter dem Namen Siddharta Gautama laufend, einen Pfeils verschossen; an dem Ort an dem der Pfeil die Erde traf, soll ein heiliger und heilender Fluss entsprungen sein. Kim hilft dem Lama in Lahore zurecht zu kommen, wo er ihn bei Mahbub Ali einem paschthunischen Pferdehändler über Nacht unterbringt. Dieser Pferdehändler beauftragt Kim, der schon öfter Aufgaben für Mahbub Ali erledigte, im Gegenzug den „Stammbaum“ eine weißen Hengstes nach Umballa (Ambala) zu bringen. Nach erfolgreicher Übergabe belauscht Kim im Garten des Colonel Sahib ein Gespräch das um einen Krieg im Norden geht. Während der Lama nach dem „Fluss des Pfeiles“ sucht, folgt auch Kim einer Prophezeiung, nach der er eines Tages auf einen „roten Bullen auf einem grünen Feld“ treffen wird. Der Lama nimmt Kim als seinen Schüler auf. Weiter auf der Suche nach des Pfeiles Fluss sieht Kim eines Nachts einen roten Bullen auf grüner Fahne, der Standarte der Irish Mavericks. Wie sich herausstellt ist dies die Einheit von Kims toten Vater. Anhand seiner Geburtsurkunde kann Kim identifiziert werden und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Die Suche nach dem Fluss wird vorerst ausgesetzt, weil der Lama diese nicht ohne seinen Schüler fortsetzen möchte und Kim auf ein Internat geschickt wird, wo er eine „Ausbildung“ erhält – dabei haben sowohl Mahbub Ali als auch Colonel Sahib aus dem Garten (Colonel Creighton) seine Finger mit im Spiel. Kim absolviert die Schule in drei Jahren und wird als würdig befunden von nun an auf seinen Reisen mit dem Lama diverse Aufgaben zu erledigen... In dieser komplexen Geschichte, die schon oft als „Coming of age“-Roman oder Spionage- oder Abenteuergeschichte bezeichnet wurden, beschreibt Kipling das Indien jener Zeit (s.o.), voller unterschiedlicher Personen und vielfältiger Landschaften, voller Religion und Magie. Er gibt einen guten Einblick in das Indien unter britischer Kontrolle und so nimmt es nicht Wunder, dass die „Inder“ rassistische Stereotype von den englischen Sahibs haben und umgekehrt. Man wirft Kippling ja nicht umsonst vor, Rassist gewesen zu sein. Allerdings gilt anzumerken, dass er in diesem Buch Kim einen Sprössling irischer Abstammung sein lässt. Die Iren waren ihrerseits auch von den Engländern kolonisiert worden (Anerkennung der Unabhängigkeit Irlands im Jahre 1922, knapp 25 Jahre vor der indischen). Und Kipling lässt den irischen Kim nicht selten sagen, dass er ein Sahib sei, auch wenn er sich als Einheimischer kleidet und eine Mönchsrobe der Rotmützen trägt. Ich gehe dennoch nicht davon aus, dass Kipling mit Kim ein politisches Buch konzipierte, es bildet lediglich die damaligen Zustände ab. Einzig etwas merkwürdig muten die englischen Sahibs an, die hier nicht in einer Vormachtstellung dargestellt, sondern meist als eine der vielen Kasten der indischen Gesellschaft wahrgenommen werden. Trotz der komplexen und interessanten Geschichte, muss man bei vorliegendem Buch Abstriche machen. Da es sich hier um die englische Ausgabe handelt und das Buch, wie bereits erwähnt, über hundert Lenze zählt, hat der geneigte Leser mit einer Sprache zu tun, die zwar verständlich ist, aber Lesefluss hemmt. Hinzu kommt noch der inflationäre Gebrauch von Termini aus verschiedenen indischen Sprachen und auch der indische Duktus im Englischen. Daher ist das Buch trotz spannender Geschichte heute nur noch eingeschränkt zu empfehlen.
  16. Cover des Buches Die Maharani (ISBN: 9783518458150)
    Gita Mehta

    Die Maharani

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Olivia_Schenker

    An sich fand ich das Buch gut, aber leider ist die Hauptcharakterin an manchen Stellen durch die vielen politischen Passagen zu kurz gekommen und der Schluß war für mich sehr nüchtern und flach.  

  17. Cover des Buches Mandarin (ISBN: 9783499157608)
    Robert S. Elegant

    Mandarin

     (2)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Elegant führt uns als Leser mitten hinein in die Taiping-Revolution. Es krieselt an allen Stellen und nichts macht es deutlicher als die Geschichte des jüdischen Kaufmanns Saul Halevie, der sich selbst in einem solchen Zwiespalt um dieses Land befindet, dass er nur schwer seinen Beruf ausüben kann.

    Intrigen, Hass und Übermächte sind an der Tagesordnung und das Volk leidet.

    Als damaliger britischer Außenposten gelingt es einer jungen Konkubine tatsächlich, auch wenn sie über Leichen geht, der Aufstieg im Kaiserhof. Geschickt weiß sie ihre Worte und ihre Taten einzusetzten und wird damit zum erbitterten Gegner der Engländer.

    Alles dreht sich um Politik und um das richtige Fähnchen im Wind. Ein Machtepos, das seines gleichen sucht!
  18. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks