Bücher mit dem Tag "bronte"

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36 Bücher

  1. Cover des Buches Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung (ISBN: 9783730612835)
    Emily Brontë

    Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung

     (1.998)
    Aktuelle Rezension von: Prinzesschn

    Inmitten der raubeinigen Landschaft von Yorkshire, hoch auf einem Hügel, thront das Anwesen „Wuthering Heights“, dem Wind schutzlos ausgesetzt, der hier besonders heftig weht. Der gutmütige Mr. Earnshaw nimmt den Findling Heathcliff bei sich auf. Earnshaws Tochter Cathy verliebt sich bald leidenschaftlich in ihn. Doch ihre Liebe endet tragisch, und fortan liegt ein Netz aus Rache und Verrat über dem Landgut.

    Emily Brontës „Sturmhöhe“ ist zweifellos ein Klassiker der Weltliteratur, der mit seiner düsteren und intensiven Atmosphäre fasziniert. Die Geschichte, die von verbotener Liebe, Rache und Leidenschaft geprägt ist, zieht die Leser:innen in ihren Bann und lässt ihn tief in die Abgründe menschlicher Emotionen eintauchen. 

    Die Figuren sind komplex und vielschichtig gezeichnet, wobei besonders Heathcliff mit seiner zwiespältigen Persönlichkeit herausragt. Hin und wieder kam ich ein wenig durcheinander mit all den Charakteren und ihrer Beziehung zueinander, dennoch war es faszinierend, dem Schauspiel zu folgen. 

    Brontës Sprache ist poetisch und bildgewaltig, was die raue Schönheit der Yorkshire-Moore eindrucksvoll einfängt. Man merkt natürlich deutlich, dass es keine Geschichte aus der heutigen Zeit ist und so manches Mal hatte ich Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen.

    Daher ist „Sturmhöhe“ kein Buch für jedermann. Die düstere und teilweise beklemmende Atmosphäre kann manchen Leser:innen zu schwer sein, und auch die komplexen Charaktere und Handlungsstränge erfordern eine gewisse Geduld und Aufmerksamkeit – die ich leider nicht immer aufbringen konnte. Zudem mag der Erzählstil, der durch Rückblenden und verschiedene Perspektiven geprägt ist, für manche Leser:innen ungewohnt sein und das Lesevergnügen beeinträchtigen.

    Insgesamt ist „Sturmhöhe“ ein bedeutendes literarisches Werk, das jedoch nicht jedermanns Geschmack treffen mag. Wer sich jedoch auf die düstere Welt von Emily Brontë einlassen kann, wird mit einer intensiven und bewegenden Lektüre belohnt. Daher vergebe ich 3,5 von 5 Sternen für dieses Klassiker der Weltliteratur.

  2. Cover des Buches Jane Eyre (ISBN: 9783966375146)
    Charlotte Brontë

    Jane Eyre

     (1.397)
    Aktuelle Rezension von: Eleonora

    Nachdem die kleine Jane Eyre ihre Eltern verloren hat, wächst sie bei ihrer kaltherzigen Tante auf Gateshead Hall auf. Ihre Cousins und Cousinen lassen sie genau wie ihre Tante immerzu spüren, dass sie doch eigentlich nicht willkommen ist. Als sich für sie die Chance ergibt auf das Lowood Internat geschickt zu werden, hofft sie darauf, dass sich ihr Leben dort endlich ein wenig bessern wird. Jedoch ist die Schule kein Zuckerschlecken. Wenig Essen, strenge Regeln, Bestrafungen und Krankheiten, die sich durch die mangelnden hygienischen Umstände ausbreiten, stellen Jane Eyre auf eine harte Probe. Doch sie steht es durch und schließt dort zum allerersten Mal in ihrem Leben Freundschaften. Nach entbehrungsreichen zehn Jahren entschließt sie sich auf eigenen Beinen zu stehen und eine freie Stelle bei einem Mr. Rochester anzunehmen, um dort sein Mündel, eine kleines französisches Mädchen namens Adèle zu unterrichten. Jane kommt dort gut zurecht und findet schnell Gefallen an ihrer neuen Tätigkeit. Auch dem Hausherren kommt sie unerwarteterweise bald näher. Sie kann ihr Glück kaum fassen, dass sich dieser gehobener Herr doch tatsächlich für sie interessiert und sie sogar heiraten möchte. Doch Jane kennt nicht die ganze Wahrheit über ihn. Seltsame Ereignisse geschehen bald in seinem riesigen Haus: Feuer bricht aus, unheimliche Stimmen durchhallen in der Nacht die Flure, ihr Brautschleier wird zerrissen. Als sie an ihrem Hochzeitstag die ganze Wahrheit über Mr. Rochester erfährt, sieht sie keinen anderen Ausweg mehr als davonzulaufen. Halb verhungert und in erbärmlichen Zustand findet sie bald Unterschlupf bei einem Pfarrer und seinen Schwestern. Auch sie stellen sich aber bald als etwas völlig anderes heraus als Jane erwartet hatte. Und Mr. Rochester kann sie trotz allem Vorgefallenen einfach nicht vergessen...📖


    Schon einige Male hab ich die 2006er und 2011er Verfilmungen dieses Klassikers angeschaut und fand sie immer wieder sehenswert. Jedoch war das wohl auch der Grund, warum das Buch all die Jahre noch ungelesen im Regal stand. Ich erwartete nicht, dass es mir noch etwas Neues vermitteln könnte. Als ich dann doch schließlich neulich zu meiner leicht angestaubten dtv Ausgabe griff, wollte ich einfach mal wieder einen schönen Klassiker lesen und mich ins England des 19. Jahrhunderts transportieren lassen. Vermutlich lag es auch an der sehr guten Übersetzung, jedenfalls ließ es sich für ein 176 Jahre altes Buch sehr gut lesen und die Seiten flogen nur so dahin. 

    Charlotte Brontë hat mit Jane Eyre eine bewundernswerte, ausdauernde und charakterstarke Figur geschaffen, mit der man die ganze Geschichte hindurch mitfieberte.

    Nach einem etwas ruhigeren Mittelteil, wurde es zum Ende hin immer spannender und es fiel mir schwer es aus der Hand zu legen. Ich wurde tatsächlich in diese Geschichte förmlich hineingesaugt, obwohl ich sie doch eigentlich schon in und auswendig kannte. Etwas Neues konnte sie mir also nicht wirklich vermitteln, jedoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten und es ist wirklich ein wunderbarer, sehr lesenswerter Klassiker. Ich werde wohl auch gleich nochmal zu einer Verfilmung greifen☺️(5/5)⭐️


  3. Cover des Buches Der Fall Jane Eyre (ISBN: 9783423212939)
    Jasper Fforde

    Der Fall Jane Eyre

     (566)
    Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallenges

    Auch „Der Fall Jane Eyre“ von Jasper Fforde (aus dem Englischen übersetzt von Lorenz Stern) ist ein Buch, das ich aus eigenem Antrieb wahrscheinlich nicht gelesen hätte. Einfach, weil ich noch nie davon gehört hatte und mittlerweile ja nur noch selten Fantasy lese. Aber es wurde mir als „ähnlich zu Walter Moers“ empfohlen und könnte daher gut zu meinem Dissertationsvorhaben passen. Aber ehrlich gesagt bin ich mir nach dem Lesen nicht so sicher, was ich von dem ersten Band der Thursday-Next-Reihe halten soll.

    Eines war er auf jeden Fall: ein wilder Ritt. Und was für einer! Jasper Fforde entführt uns in ein absolut freakiges Universum, in dem gefühlt kein Stein auf dem anderen bleibt. Ich hatte mir eine nette, vielleicht zauberhafte Geschichte á la „Tintenherz“ vorgestellt, aber weit gefehlt. „Der Fall Jane Eyre“ ist eher Agententhriller mit einer guten Portion Übersinnlichem + einer Prise Science Fiction, angereichert mit jeder Menge Blut, als kuscheliges Book-Fantasy.

    In diesem, zugegeben sehr weirden Paralleluniversum, tobt seit über 100 Jahren ein Krimkrieg zwischen Großbritannien und dem auch 1980 noch zaristischen Russland, es gibt LiteraturAgenten, die aber nicht etwa Manuskripte an den Verlag bringen, sondern Literaturverbrechen aufdecken, es gibt schwarze Löcher, Zeitreisen und und und. Ganz nebenbei geht es aber natürlich auch um den im Titel erwähnten Roman „Jane Eyre“ und um weitere Klassiker der britischen und amerikanischen Literatur. Romanfiguren werden entführt, die literarische Welt erpresst, Agenten sterben wie die Fliegen und hinter all dem steckt ein perfider Superschurke.

    Puh, ich muss erstmal wieder zu Atem kommen. Ganz ehrlich: Hier war mir deutlich zu viel los. Der Roman ist zwar mit jeder Menge Wortwitz geschrieben und hat wirklich tolle Momente, er ist aber auch vollgestopft bis oben hin. In diesem Universum herrscht reinstes Chaos, es gibt kaum Regeln und es passiert einfach alles nebeneinander, durcheinander und querbeet. Einige Handlungsstränge haben sich mir irgendwie gar nicht erschlossen und mich ermüdet (ich sag nur: Krimkrieg und Republik Wales), andere waren mir zu unausgereift. Gleichzeitig sind die Figuren zwar herrlich skurril, aber vielleicht auch ein bisschen zu klischeehaft gezeichnet. Und gerade Ich-Erzählerin Thursday Next hat mich irgendwie gar nicht überzeugt.

    Fazit: Ich bin mir nicht sicher, ob die Reihe für meine Dissertation geeignet ist (stellt sich auch vielleicht erst im Prozess heraus), aber ohne literaturwissenschaftliches Interesse würde ich sie vermutlich nicht weiterlesen. Mein Leben ist manchmal schon chaotisch genug, da kann ich so viel Literatur-Chaos nicht auch noch gebrauchen. Obwohl ich andererseits zugeben muss, dass ich einige Aspekte an der Geschichte richtig cool fand. „Der Fall Jane Eyre“ lässt mich auf jeden Fall zwiegespalten und auch ein bisschen ratlos zurück.

  4. Cover des Buches Wuthering Heights (ISBN: 9781471141638)
    Emily Brontë

    Wuthering Heights

     (219)
    Aktuelle Rezension von: nasa

    Wuthering Heights/ Sturmhöhe von Emily Brontë ist ein Klassiker der schon länger auf meinem SuB lag. Ehrlich gesagt hätte er da auch bleiben können. Im Gegensatz zu dem Roman Jane Eyre von ihrer Schwester Charlotte ist dieser Klassiker düster, schwer, lieblos und alles andere als ein Lesegenuss. Mir war zwar klar, dass es sich hier um einen Roman handelt der nicht von Liebe und Heiterkeit durchsetzt sein wird. Aber das er so viel Hass und Düsternis beinhaltet war mir nicht ganz bewusst.

    Emily Brontë beschreibt eine Geschichte die über mehrere Generationen Hass und Rache verkörpert. Dazu gibt es eine dunkle, abgeschottete Gesellschaft die hoch oben im Moor lebt. Die Protagonisten sind alle durchweg unsympathisch. Sie sind hochnäsig, kalt, rachsüchtig und brutal. Dazu kommt das kaum einer echte menschliche Züge aufweist. Die meisten haben einen schwache Charakter der nichts gutes hervorbringt.

    Allerdings hat Emily Brontë eine sehr Sprachgewandte und Fantasievolle Schreibweise die einen mit jeder Seite hoffen lässt, dass es sich noch zum guten wendet. Verwirrend fand ich die oft sehr ähnlichen Namen und die verschiedenen Verwandtschaftsverhältnisse.

    Dies ist ein schwerer Klassiker den man zwar lesen kann, aber definitiv nicht muss.

  5. Cover des Buches Jane Eyre (ISBN: 9783988288950)
    Charlotte Brontë

    Jane Eyre

     (211)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    Die Geschichte der Waise Jane Eyre, die von ungeliebten Verwandten auf ein Internat geschickt wird und später als Gouvernante auf Thornfield Hall arbeitet und sich in Mr Rochester verliebt, der allerdings ein dunkles Geheimnis hat, ist ein wunderbarer Klassiker, den ich vor Jahren bereits einmal auf Deutsch gelesen hatte.

    Nun habe ich mich am Original versucht.

    Sprachlich gesehen verlangte mir Charlotte Brontë dabei alles an Konzentration und Vokabelkenntnissen ab, die ich habe. Ich habe mich schwerer getan als erwartet, da ich durch die deutsche Übersetzung keinen solch komplexen Schreibstil erwartet hatte. Hätte ich das Buch zuerst in der Originalfassung gelesen, wäre ich vermutlich nicht so begeistert gewesen.

    Doch meine damalige Begeisterung ließ sich wieder durch den Charakter von Jane entfachen. Auf ihre Entwicklung konnte ich diesmal mein besonderes Augenmerk legen, da ich das Geheimnis Mr Rochesters bereits kannte. Jane ist eine starke Frau, die sich durch Rationalität und ihr Gewissen leiten lässt. Sie ist das Gegenteil der oberflächlichen Damen, die Mr Rochester zu umgarnen versuchen. Hinter ihrem einfach gekleideten Äußeren verbirgt sich ein Mensch, der viel Liebe zu geben vermag und sich selbst nicht zu wichtig nimmt. Jane auf ihrem Weg zu begleiten ist ein großes Vergnügen.

    Ich denke, dass die Attraktivität dieses Klassikers auch heute noch in der Charakterstärke von Jane Eyre liegt und natürlich in der schönen Liebesgeschichte zwischen ihr und Rochester. Da stört es mich auch nicht, dass ich viel Konzentration beim Lesen aufbringen musste, um die Originalfassung Charlotte Brontës zu verstehen.



  6. Cover des Buches The Thirteenth Tale. Die dreizehnte Geschichte, engl. Ausg. (ISBN: 9781409147763)
    Diane Setterfield

    The Thirteenth Tale. Die dreizehnte Geschichte, engl. Ausg.

     (26)
    Aktuelle Rezension von: SCKeidner
    Wieder ein etwas älteres Buch, das mir in die Hände gefallen ist und mich in seinen Bann gezogen hat ... Margaret Lea, die mit ihrem Vater einen Laden für antike Bücher betreibt und nebenbei Biografien historischer Persönlichkeiten schreibt, wird von der zurückgezogen lebenden Bestsellerautorin Vida Winter gebeten, ihre Biografie zu schreiben. Zunächst weiß Margaret nicht, ob sie den Auftrag annehmen soll, da Vida Winter der Öffentlichkeit bisher die unterschiedlichsten Informationen über sich gegeben hat, lässt sich aber letztendlich darauf ein. Durch Vida Winters Erzählungen erfährt Margaret nicht nur deren Familiengeheimnisse, sondern lernt auch, ihr eigenes Schicksal zu akzeptieren.
    Die Geschichte ist sehr poetisch und gefühlvoll beschrieben; die Protagonistin ist nicht nur ein Fan viktorianischer Literatur, sondern lebt diese auch über ihre Beobachtungen und Beschreibungen ihrer Umgebung. Natürlich gibt es ein Geheimnis zu ergründen und auch wenn einem relativ früh klar wird, was die Lösung ist, macht es Spaß, Margarets Bemühungen um seine Auflösung zu verfolgen. Besonders schön finde ich die sich abzeichnende Liebesgeschichte am Ende und (Spoiler!) dass der heimwehkranke Kater nach Yorkshire zurückkehrt :) 
    Das Einzige, was es zu meckern gibt, ist die Voraussehbarkeit der Lösung des Geheimnisses, wofür ich einen Punkt abziehe, was aber durch die Sprache und die wunderschön poetische Erzählung wettgemacht wird.

  7. Cover des Buches Im Brunnen der Manuskripte (ISBN: 9783423212953)
    Jasper Fforde

    Im Brunnen der Manuskripte

     (230)
    Aktuelle Rezension von: phantastische_fluchten

    Nachdem ihr Ehemann, Landen Parke-Laine, von der ChronoGarde genichtet wurde, alle Welt hinter Thursday Next her ist und sie nicht mehr weiß, wem sie noch trauen kann, flüchtet die ehemalige Agentin in die Literatur. Über das Figuren »AustauschProgramm« bekommt sie einen Platz in dem unveröffentlichten Roman »Coversham Heights«, einem ruhiger Kriminalroman ohne sonderlich viel Aufregung. 

    Ihre Mentorin Miss Havisham, aus dem Roman »Große Erwartungen«, kümmert sich auf ihre etwas eigenwillige Art rührend um Thursday Next. Sie fördert ihre Ausbildung zur Jurisfiktions Agentin und weist sie in die Welt der Literatur ein. 

    Schon bald sind Thursdays detektivische Fähigkeiten gefragt, denn eine literarische Figur verschwindet spurlos, ein Agent wird getötet und der Minotaurus flieht. Zuerst scheinen die Fälle nicht zusammen zu hängen aber bald wird klar, dass die Ereignisse etwas mit der Einführung eines neuen Textverarbeitungsprogrammes  zu tun haben. 

    In einer bizarren, verrückten und abenteuerlichen Welt muss Thursday Next den Mörder finden und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr. 

    Kommentar: 

    Die ist Band drei der Reihe um Thursday Next, mittlerweile Thursday Parke-Laine und der bisher verrückteste. Alle Träume eines bibliophilen Menschen werden hier umgesetzt. In eine Handlung hinein springen und einen Roman erleben, die Figuren kennen lernen und mit ihnen agieren. Jasper FForde schreibt dies auf so spannende, amüsante und verrückte Art und Weise, dass man aus dem Lachen kaum noch heraus kommt. Natürlich gibt es auch traurige und erschütternde Momente, denn in den Romanen ist nicht immer alles auf ein Happy End ausgerichtet aber der Humor und die skurrilen Szenen überwiegen. 

    Als Thursday den Platz von Mary einnimmt, die in dem Roman eine Nebenrolle spielt, ahnt sie noch nicht, was alles auf sie zukommt. In dem Hausboot, das die nächsten Wochen ihr Zuhause sein wird, werden zwei Rohlinge einquartiert. Thursday nennt diese Rohlinge ibb und obb. Ohne Großbuchstaben, da sie noch über keinerlei Persönlichkeiten verfügen. Unter Thursday Regiment verfügen die zwei Mitbewohner bald über diverse Charaktereigenschaften, die sicher so nicht vorgesehen waren. Für den Leser daran erkennbar, dass sie im Laufe der Zeit Großbuchstaben erhalten (Ibb und Obb) und alsbald richtige Namen, Gefühle und Charaktereigenschaften.   

    Und ein weiterer Gast quartiert sich ein. Großmutter Next zieht auf das Hausboot um zu verhindern, dass ihre Enkelin ihren Mann vergisst. 

    Das Buch ist voller verrückter Ideen. Der Brunnen der Manuskripte ähnelt einem Marktplatz. Hier eine Beschreibung von  Seite 57: »Vor allem war es sehr laut hier. Lieferanten, Handwerker, Ingenieure und Rohlinge liefen durch die Korridore, tauchten auf und verschwanden, bewegten sich in dieses Buch oder jenes, bauten hier etwas auf und dort etwas ab, änderten, zerlegten, demolierten, ganz nach den Wünschen der Autoren. Zahllose Anschlagtafeln, Litfasssäulen und Plakate machten Reklame für Konversationslexika,  Schriftbilder,  Reime, Spezialwörterbücher, Erzähltechniken, Versformen und tausend anderer literarische Hilfsmittel und Tricks. 

    Es gibt die »Chesire Cat«,  der einen Führer zur großen Bibliothek verfasst, den verrückten Emporer Zhark, Godot, der immer auf sich warten lässt, den Großwildjäger Bradshaw, einen eingebildeten Heathcliff der seit 77 Jahren den Preis für die Rolle des schwierigster Liebhaber erhält  und damit Hamlet immer wieder auf Platz 2 verweist….die bekannten, beliebten und teilweise verrückten Charaktere geben sich hier die Klinke in die Hand. 

    Ein weiteres, sehr wundervolles Zitat von Snell aus der Serie Parker&Snell: »Lesen ist ein äußerst schöpferischer Vorgang, der die Vorstellungskraft sehr beansprucht. Vielleicht sogar noch mehr als das Schreiben. Wenn sie Gefühle in ihren Köpfen entstehen lassen, wenn sie die Farben eines Sonnenuntergangs vor ihrem inneren Auge erzeugen oder dahin kommen, dass sie eine frische Brise auf ihrer Haut spüren, dann leisten die Leserinnen und Leser eine ganz erstaunliche Vorstellungsarbeit und verdienen mindestens so viel Lob wie der Autor.«

    »Wellen, die auf den Strand schlagen«, das würde doch überhaupt nichts bedeuten, wenn Sie es nicht vor sich sähen, wenn Sie nicht wüssten, wie es sich anfühlt, wenn der Boden unter den Brechern zittert. «

    »Bücher« sagt Snell lächelnd, »sind eine Art Zauberei.«

    Seite 269:»Echofinder sind Handwerker, die einen Text kurz vor der Veröffentlichung betreten und Echos suchen und zerstören. Als Faustregel gilt, dass identische Wörter (mit Ausnahme von Eigennamen und kleineren Wörtern wie z.B. Pronomen) einen Mindestabstand von 15 Wörtern im Text brauchen, weil sonst die Gedanken- und Bildübertragung ins Bewusstsein des Lesers gestört wird.«

    Das gilt für mich völlig logisch, wie so viele andere Ideen in diesem Buch, das sich jeder Autor und jede Autorin wirklich einmal durchlesen sollte. Durch die Augen der literarischen Figuren bekommt man eine ganz neue Perspektive auf das geschriebene Werk. Sehr zu Herzen gehen einem die Figuren, die in einem bisher unveröffentlichten Roman leben und nie wissen, ob dieser Roman je das Licht der Welt erblicken wird oder ob sie zurück in den großen Textfluss müssen. Zum Glück findet Thursday Next für »Coversham Heights« eine befriedigende Lösung, denn die Figuren sind ihr ans Herz gewachsen. Eine große Gefahr für die »Außenweltler«, die sich zu intensiv auf eine Handlung einlassen und oft versuchen, diese dann zu ändern. Was übrigens eine Straftat ist. 

    Ich könnte hunderte Seiten aus diesem Buch zitieren, die Schädlinge der Literatur aufzählen wie das Grammasit oder den Nounfish oder erzählen, was aus den Figuren wird, wenn ein Roman nicht mehr gelesen wird. Aber ich könnte euch nie dieses wunderbare Gefühl vermitteln, das einen beim Lesen dieser Geschichte befällt. Man geht in ihr auf, verliert sich komplett in ihr und wünscht sich, es wäre alles wahr. Das Pünktchen auf dem I dieses Romans sind die jeweiligen Einleitungen zu den Kapiteln die von den unterschiedlichsten Personen verfasst wurden und jeweils einen kurzen Aspekt der literarischen Welt umreißen. 

     

    Fazit: 

    Jeder bibliophile Mensch sollte dieses Buch lesen, danach liest man jedes weitere Buch mit anderen Augen. Sprachlich perfekt, überzeugend und verführerisch gut. Für mich der beste Band der Serie. 

  8. Cover des Buches Agnes Grey (ISBN: 9783192329593)
    Anne Brontë

    Agnes Grey

     (121)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Klassiker sind oft schwer zu lesen und phasenweise langatmig? Nicht dieser hier-denn Anne Brontë hat‘s drauf, genauso wie ihre beiden Schwestern. 


    Agnes, jüngere Tochter eines Pfarrers, wird verwöhnt und verhätschelt und braucht keinen Finger krumm machen. Trotzdem entschließt sie sich, nachdem der Vater hoch verschuldet und krank danieder liegt, als Gouvernante bei Lords und Ladies zu verdingen. Glück hat sie dabei keins, denn die Familien sind, wie man heute sagen würde, dysfunktional. Deutlich ausgedrückt: Die Blagen sind verwöhnte, und zum großen Teil grausame, A….lochkinder.

    In einem der Haushalte begegnet sie das erste Mal einem Menschen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Ob diese Liebe erwidert wird, müsst ihr selber lesen.


    Anne Brontë schreibt einen tagebuchähnlichen Roman, in dem sie gut die damalige soziale Situation einer nicht ganz so reichen jungen Dame widerspiegelt. Bescheidenheit und Sittsamkeit nach außen zu zeigen, ist oberste Priorität, wie es allerdings hinter der Fassade aussieht, unterscheidet sich nicht unbedingt von unserer Gegenwart.

    Agnes ist ein zwiespältiges Geschöpf. Einerseits ist sie innerlich aufbrausend und regt sich zurecht über Missstände im sozialen Miteinander auf, andererseits nimmt sie die Verhaltensweisen ihres Gegenübers als gottgegebene Hierarchie hin. Sie nimmt Bosheit war, beteiligt sich nicht daran, aber duldet diese. Ihre Versuche, Einhalt zu gebieten, sind halbherzig.

    Eine gewisse Lethargie macht sich in ihrem Handeln bemerkbar. Ebenso Unentschlossenheit. Rosalie hingegen ist zwar unsympathisch, aber wenigstens ist hier was los. Eigentlich bin ich ihr ganz gerne gefolgt, auch wenn ich sie manchmal am liebsten in den Bach geschubst hätte.

    Es ist nicht, so dass Agnes mir unsympathisch war, aber manchmal hab ich sie nicht wirklich verstanden

    Der Roman ist leicht zu lesen, und mit Spannung habe ich verfolgt, ob Mister Weston Agnes Gefühle erwidert. Allerdings fand ich die Liebesgeschichte etwas banal . Mehr Leidenschaft hätte mir besser gefallen


    Insgesamt hat es mir aber Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen, durch den ich wie durch ein Fensterchen in das Leben einer Frau hineinschauen durfte. Er ist nix überragend besonderes, kann aber eine gute Einstiegslektüre sein für alle, die sich an Klassiker nicht heranwagen.

  9. Cover des Buches Die Kapitel meines Herzens (ISBN: 9783455005530)
    Catherine Lowell

    Die Kapitel meines Herzens

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Leser44

    „Die Kapitel meines Herzens“ konnten meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Das Thema des Buches ist zwar interessant und definitiv mal etwas anderes, doch meinen Geschmack konnte die Autorin leider nicht treffen. 


    Das Cover und der Klappentext hatten mich vom Kauf des Buches überzeugt. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte und hatte hohe Erwartungen. An sich ist die Idee hinter der Geschichte originell. Doch die Umsetzung hat mich nicht überzeugt. Der Schreibstil der Autorin ist zwar flüssig aber, für meinen Geschmack zu detailliert. Die langen Gespräche, die einen großen Teil der Handlung ausmachen, sind zwar interessant, doch dadurch wird die Geschichte zu ereignislos. Mir fehlte es an Handlung. Die Charaktere waren auch definitiv mal eine Abwechslung. Der Professor ist mürrisch und weder sympathisch, noch wirklich unsympathisch. Die Protagonistin Samantha ist vorlaut, frech, oft nervig und manchmal auch witzig. Ob mir diese Charaktere gefallen haben, kann ich sogar nach beenden des Buches nicht wirklich einschätzen. Die Liebesgeschichte in diesem Buch konnte mich nicht überzeugen, da die Entwicklung mir zu unerwartet und nicht ganz nachvollziehen erscheint.


    Trotz meiner Kritik möchte ich klarstellen, das dieses Buch vielen Lesern gefallen wird. Es gibt viele ausführliche Gespräche über die Werke der Bronte Geschwister. Mein Interesse dafür hat das Buch auf jeden Fall geweckt! 


    Fazit: Definitiv mal was anderes. Interessant, aber nicht nach meinem Geschmack. Empfehlenswert für Fans der Bronte Geschwister!


  10. Cover des Buches Die Zwölf vom Dachboden (ISBN: 9783789115578)
    Pauline Clarke

    Die Zwölf vom Dachboden

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Villa_malLit

    Oliver entdeckt auf dem Dachboden in dem neuen Haus Spielzeugsoldaten, die lebendig werden. Das bleibt aber zunächst sein Geheimnis. Doch lange kann er es nicht bewahren, denn die Soldaten beschließen auf eine Exkursion zu gehen. Seltsamer Weise sollen sie auch irgendwas mit den durch ihre Literatur berühmten Bronte-Geschwistern zu tun haben. 

    Eine wunderschönes Abenteuer, bei dem man den Geschwistern Bronte und ihrer Kindheit näher kommt. 

  11. Cover des Buches Ein eigenes Zimmer (ISBN: 9783596522354)
    Virginia Woolf

    Ein eigenes Zimmer

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    "Denkt man darüber nach, ist es doch seltsam, dass alle großen Frauen in der Literatur bis zur Zeit Jane Austens nicht nur durch die Augen des anderen Geschlechts gesehen wurden, sondern auch nur in Beziehung zum anderen Geschlecht. Und was für ein kleiner Teil ist das im Leben einer Frau und wie wenig kann ein Mann sogar darüber nur wissen, wenn er es durch die schwarze oder rosa Brille sieht, die sein Geschlecht ihm auf die Nase setzt." - Virginia Woolf, "Ein Zimmer für sich allein"


    Wer sich mit feministischer Literatur auseinander setzt, kommt an einer Frau nicht vorbei: Virginia Woolf. Ihr Essay "Ein Zimmer für sich allein" gehört zu den meistrezipierten Texten der Frauenbewegung. Deshalb wurde es für mich nun endlich Zeit, dieses Buch zur Hand zu nehmen - und ich wurde nicht enttäuscht! Es ist kurz gesagt einfach nur beeindruckend, welch klare und kluge Gedanken diese Frau vor mehr als 91 (!) Jahren hatte.


    Der Essay ist sozusagen ein Zusammenschluss aus zwei Vorträgen, die Virginia Woolf im Oktober 1928 am Girton College und am Newnham College gehalten hat (beide Colleges gehörten zu den ersten, die das Studium für Frauen zuließen). Thema der Vorträge war eigentlich "Frauen und Literatur", Woolf hat aber so viel mehr daraus gemacht. Sie setzt sich in ihrem Essay unter anderem mit folgenden Fragen auseinander: Warum sind Frauen arm? Wie wirkt sich diese Armut auf ihr Schaffen in der Literatur und Kunst im Allgemeinen aus? Warum haben schreibende Frauen so wenige weibliche Vorbilder bzw. wieso gab es in der Vergangenheit so wenige Schriftstellerinnen? Wie wurden Frauen in literarischen, wissenschaftlichen und historischen Werken dargestellt?


    Ihre gefundenen Antworten darauf sind umfangreich und sprachlich absolut herausragend. Sie stellt fest, dass Frauen kulturell, sozial und ökonomisch benachteiligt waren - und das auch immer noch sind! Woolfs Essay ist nämlich erschreckend aktuell. Auch heute noch wird Arbeit unterschiedlich bewertet, Care-Arbeit, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt wird, wird immer noch so viel geringer gewertet und schon damals wandte die Autorin den heute sogenannten "Bechdel-Test" (die Frage, ob sich zwei Frauen in einem Film oder einer Geschichte über etwas anderes unterhalten, als über einen Mann) in der Literatur an.


    Woolf erbte von ihrer Tante ein jährliches Vermögen von 500 Pfund - für sie die wirtschaftliche Unabhängigkeit. Das, sowie Überlegungen zur Privatsphäre, brachten die Autorin zu der Aussage, eine Frau bräuchte ein eigenes Zimmer und 500 Pfund im Jahr, um eine Schriftstellerin zu werden. So entromantisierte sie auch das Bild der*des brotlosen Künstler*in.


    Ich kann nur empfehlen, diesen Essay zu lesen. Allein schon wegen Aussagen wie dem Zitat oben, doch auch einfach, um sich von Woolfs feministischem (auch wenn sie ihren Essay so nicht benennen wollte) Werk inspirieren und beeindrucken zu lassen. Ich bin begeistert von diesem Klassiker und möchte euch auch besonders die Ausgabe aus dem Kampa-Verlag empfehlen. Die Übersetzung ist sehr gut gelungen und auch das Nachwort hat mir bei der Einordnung des Werks in den geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext geholfen.

  12. Cover des Buches Die geheime Liebe der Charlotte Brontë (ISBN: 9783784433875)
    Jolien Janzing

    Die geheime Liebe der Charlotte Brontë

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Buecherwurm1973

    Das Leben als Pfarrerstochter ist Charlotte Brontë zu wenig. Sie möchte ihr Französisch in Brüssel verbessern. Im Pensionat von Claire Heger hofft sie alles zu erlernen, um eine Schule gründen zu können. Zusammen mit ihrer Schwester Emily wird sie 6 Monat auf dem Festland verbringen. Während Charlotte die Stadt erkundet, schottet sich Emily ab. Charlotte begleitet Constantin Heger auf seinen Touren in die Armutsviertel. Ihre Bewunderung weicht bald Liebe. Obwohl Constantin auch Gefühle für sie hegt, bleiben nichts als ihre Liebesbriefe. Charlotte reist schweren Herzens mit ihrer Schwester nach Hause.

     

    Am Anfang der Geschichte gibt es eine Erzählerin, die den Leser quasi in die Geschichte einführt. Anfangs ist sie ziemlich präsent und kommt ab Mitte des Buches  schliesslich nicht mehr Wort. Mich hat sie ziemlich genervt. Sie hat so einen naiven und überschäumenden Unterton eines kleinen Mädchens.

    Eines vorweg, wer eine Biografie von Charlotte Brontë erwartet, wird enttäuscht sein. Denn das Buch handelt nur von diesem Aufenthalt in Brüssel. Nicht einmal dies hat sie meiner Meinung nach befriedigend hinbekommen. Zweifelsfrei hat Jolien Janzing die damalige Zeit und dessen Geschehnisse treffend beschrieben. So gibt es zum Beispiel einen unnötigen Handelsstrang eines jungen Mädchens, das die Mutter zur Mätresse des Königs machen will. Klar, es begegnet Charlotte immer wieder. Ich vermute, dass die Autorin damit das damalige Weltbild skizzieren wollte. Doch dieser Handelsstrang nimmt viel zu viel Platz ein.

    Die Beschreibung der Gefühle der Liebenden Charlotte Brontë und Constantin Heger waren für mich der Lichtblick. Aber leider sind sie nur wenig vorhanden. Denn die Autorin will so vieles erzählen. Somit kommt der eigentliche Kernpunkt des Buches zu kurz.

    Wer aber wissen will, auf wessen Tatsachen das Buch „Jane Eyre“ beruht, ist mit diesem Buch sicher gut bedient.

  13. Cover des Buches Agnes Grey (Neuübersetzung) (ISBN: 9783866477797)
    Anne Brontë

    Agnes Grey (Neuübersetzung)

     (27)
    Aktuelle Rezension von: liceys_buecherwunderland

    Ich mag Romane aus dem viktorianischen England grundsätzlich gerne. Und auch dieser hat mich nicht enttäuscht. 😊

    Agnes Reise habe ich gerne verfolgt.   

    Anfangs kam mir das Buch eher wie eine Studie der Standesunterschiede und verschiedener Lebensweisen vor. Vor allem am Anfang war ich sehr entsetzt, welches Verhalten der Kinder geschildert wurden. Später entwickelt sich das Ganze jedoch in die wunderbare Geschichte einer Frau, die ohne zu wanken ihren Weg geht. ❤️

    Vor allem auch die Beschreibung von ganz verschiedenen Leuten aus allen Gesellschaftsschichten fand ich spannend. (Für alle, die es gelesen haben: Wie toll ist denn bitteschön die Witwe Nancy?)

    Für alle Fans des viktorianischen Englands und zarten Liebesgeschichten gibt's von mir eine Leseempfehlung. 🥰

    Eure Licey ☘️ 

  14. Cover des Buches Das Leben der Charlotte Bronte (ISBN: 9783927482913)
    Elizabeth Gaskell

    Das Leben der Charlotte Bronte

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Minje
    Das Leben der Charlotte Bronte von Elisabeth Gaskell erschien im März 1997 im Deutschen Taschenbuch Verlag München. Das Original erschien 1857 in englischer Sprache.

    Inhalt
    Das Leben von Charlotte Bronte von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod im März 1855. Auf ihre Beziehung zu ihren Geschwistern und ihrem Vater wird ebenso ausführlich eingegangen wie auf ihren Kampf, sich als Buchautorin einen Namen zu machen (unter männlichem Pseudonym).

    Meinung
    Struktur: Das Buch ist klar strukturiert. Es besteht aus zwei Bänden, die jeweils in Kapitel unterteilt sind.
    Abwechslung: Die Autorin gewährt uns viele Einblicke in das Denken Bronte´s, indem sie dem Leser Briefe zeigt- sowohl von Bronte selbst geschrieben, als auch Antwortbriefe. Die Briefe von Bronte sind wunderschön zu lesen. Wer ihre Sprache mag, der mag auch das Buch.
    Besonders schön: Das Buch erschien zwei Jahre nach Bronte´s Tod. D.h. Gaskell war Bronte´s Freundin und war hautnah dran am Geschehen, kann uns also einen realistisches Bild zeigen.
    Besonderes Highlight für mich: Wir haben bei diesem Buch einen Anhang mit Anmerkungen. Dieses beinhaltet 48 Seiten. Es ist natürlich eine Arbeit, bei jeder Fußnote nachzuschlagen. Doch es ist auch sehr aufschlussreich. Und man kann ja entscheiden, wann man nachschlägt und wann nicht.
    Die Autorin nimmt immer wieder Bezug auf die von Bronte geschriebenen Bücher. Daher ist es bei diesem Buch von Vorteil, schon mehrere Bücher gelesen zu haben. Bisher hatte ich nur Jane Eyre gelesen und eine Gedichte Sammlung. Zur Zeit lese ich Villette.  Für mich hätte das Lesen des Buches zu einem späteren Zeitpunkt mehr Sinn gemacht. Für mich- ein bisschen schade. Daher schreibe ich das auch, damit ihr das zum richtigen Zeitpunkt liest.

    Fazit
    Für Bronte Liebhaber ein gut zu lesendes Buch. Lest es zum richtigen Zeitpunkt. Ihr solltet Jane Eyre, Villette, Shirley gelesen haben. Auf diese Werke  wird immer wieder eingegangen. Lest es nicht vorher. Wenn ihr die Bücher dann liest, wisst ihr nicht mehr, was Gaskell darüber geschrieben hat.
  15. Cover des Buches Erwin, Mord & Ente (ISBN: 9783453411524)
    Thomas Krüger

    Erwin, Mord & Ente

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Sato

    In einem fiktiven Dorf mitten in Ostwestfahlen lebt Erwin mit seiner treuen Laufente Lothar in der längst geschlossenen Polizeiwache. Gerne läuft Erwin mit der alten Polizeimütze seines Vaters auf dem Kopf und Lothar an seiner Seite über die Äcker. Im Dorf gilt der Sohn des ehemaligen Dorfpolizisten als geistig zurückgeblieben und menschenscheu – ein Image welches Erwin aufrecht erhält und das ihn schützt vor allzu neugierigen Mitmenschen die ihn so unterschätzen. Nur Anni, die den Tante Emma Laden des Dorfes führt und Arno, ein trinkender Tagelöhner, sind was enger mit Erwin.

    Das im Wintergarten von Erwins geerbten Haus eine pompöse Badewanne inmitten einer Bibliothek steht weiß niemand und das Erwin, der sich nur zu Fuß fortbewegt und dem Handys und Computer fremd sind, dank seiner Bücher eine Menge Wisser gespeichert hat würde eh niemand glauben.

    Das Leben geht seinen idyllischen Gang, bis eines Tages auf einem Acker alte, menschliche Knochen gefunden werden. Schnell wird der Fall abgeschlossen, es soll sich um Opfer einer Weltkriegsbombe handeln – nur Erwin hat Probleme das so einfach hinzunehmen. Als er Anni dazu befragt gerät diese außer sich und ist kurz darauf auch tot, das Herz – angeblich.

    Jetzt ist Erwin Neugier erst recht geweckt und auf seine langsame, Umwege benutzende Art macht er sich an die Ermittlungen.

    Thomas Krüger schreibt die Geschichte aus Erwins Sicht und das macht sie langsam, schwerfällig, manchmal konfus aber immer stur dem Ziel entgegen. Eingebettet in eine fiktive Gegend voller schräger Originale, garniert mit sehr einfachen, kargen Dialogen und herrlichen Beschreibungen (z.B. die Innenansicht der Dorfkneipe) bekommt der Leser Ostwestfalen pur geboten.

    Trotz des trockenen Humors hat die Geschichte auch Tiefgang und die dunklen Geheimnisse einiger Dorfbewohner lassen nicht nur Erwin erschaudern.

    Ein Buch auf das man sich einlassen muss, nicht so flüssig geschrieben – aber dafür authentisch und spannend bis zum Schluss. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

  16. Cover des Buches Die Herrin von Wildfell Hall (ISBN: 9783458351023)
    Anne Brontë

    Die Herrin von Wildfell Hall

     (82)
    Aktuelle Rezension von: GersBea

    Inhalt (Klappentext)

    Anne Brontë, geboren am 17. Januar 1820 in Thornton, ist am 28. Mai 1849 in Haworth/Yorkshire gestorben.

    Die Herrin von Wildfell Hall ist ein eindringliches Plädoyer für die Gleichberechtigung der Frau im Viktorianischen Zeitalter. Der Roman erschien erstmals 1848. Anne Bronte hat hier ein bis dahin tabuisiertes Thema ins Zentrum einer spannenden Handlung gestellt: die Unterdrückung der Frau in der Ehe und ihr Anspruch auf Achtung und Selbstverwirklichung.

    Helen, die Heldin des Romans, heiratet gegen den Widerstand ihrer Familie und wider besseres Wissen den gutaussehenden Arthur Huntingdon. Bald aber muß sie erkennen, daß seine Grundsätze und Interessen den ihren gänzlich entgegengesetzt sind, daß sie es mit einem haltlosen Menschen zu tun hat, einem Schürzenjäger, einem Trunkenbold, einem Mann, der von seiner Frau in erster Linie Gehorsam und Nachsicht erwartet. Da sie ihn nach wie vor liebt, sucht sie ihn auf den rechten Weg zurückzubringen. Sie verläßt ihn aber, als ihre Bemühungen scheitern und sie die Demütigungen nicht mehr zu ertragen vermag, um sich mit ihrem Sohn auf den halbverfallenen Landsitz Wildfell Hall zurückzuziehen.  

    Anne Bronté, die diesen Roman unter dem Pseudonym Acton Bell veröffentlichte, sollte am beachtlichen Erfolg, den nicht nur die Erstausgabe erreichte, nur noch ein Jahr teilhaben.

    Meine Meinung

    Das Buch gilt als der erste feministische Roman in England. So wird er zu den Klassikern gezählt, aber eher zu den Klassiker aus literaturgeschichtlicher Sicht, denn von seiner Schreibqualität her. Die Struktur in Form von Briefen mit einem eingefügten Tagebuch ist eher ungehobelt, der Schreibstil neigt zu Schwafelei. Eine Kürzung durch einen erfahrenen Lektor hätte ihm sehr gut getan.

    Die Heldin, Helen, ist ein Kind ihrer Zeit und zudem extrem leidensfähig. Ihr Pflichtbewusstsein ist verquickt mit einer ergebenen Religiösität.

    Ab und zu gibt es einige Dialoge, die mir gefallen haben, Gespräche mit gesellschaftlich spitzen Worten. Interessant war auch viel über die Rechtlosigkeit der Frauen zu der Zeit und ihr Ausgeliefertsein an die Familie und den Ehemann zu erfahren.

    Fazit

    Bin froh, das Buch geschafft zu haben. So eine Leserunde ist immer ein Ansporn für mich. Die nächsten Monate werde ich keine englischen Biedermeier Klassiker mehr anrühren und um alle Liebesgeschichten einen Bogen machen.

    2 Sterne

  17. Cover des Buches Die Schwestern Bronte (ISBN: 9783458325147)
  18. Cover des Buches Die Welt der Brontës (ISBN: 9783458349822)
  19. Cover des Buches Deine Juliet (ISBN: 9783839893906)
    Mary Ann Shaffer

    Deine Juliet

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Juliet ist ein junge und sehr umtriebige Schriftstellerin und lebt in London Ende der vierziger Jahre. Mit ihren Freunden, dem Verleger und Bekannten hält sie regen Briefkontakt und eines Tages bekommt sie einen sehr netten Brief eines Bauern, der ein Buch von ihr erworben hat und sie hat ihre Adresse vorne im Buch eingetragen. Sie schreibt zurück und es entwickelt sich ein interessanter und intimer Briefwechsel und sie erfährt von dem Buchclub der von Dawsey gegründet worden ist. Juliet sucht immer nach neuen Geschichten und Ideen für ihre Bücher und vielleicht ist auch die Liebe für sie dabei.

    Ein schöner Briefroman mit einer tollen Liebesgeschichte und viel Liebe zur Literatur.

  20. Cover des Buches In sturmzerzauster Welt (ISBN: 9783257611229)
    Muriel Spark

    In sturmzerzauster Welt

     (6)
    Aktuelle Rezension von: dalembert
    Ein Schnapp aus der Bahnhofsbuchhandlung: für 4 Euro Briefe, Artikel und Gedichte von und über die Bronte-Schwestern. Besonders schön der Beitrag "Mein liebster Bösewicht: Heathcliff". Meiner auch!
  21. Cover des Buches The Eyre Affair: Thursday Next Book 1 by Jasper Fforde (2002-07-04) (ISBN: B01K95X7OG)
    Jasper Fforde

    The Eyre Affair: Thursday Next Book 1 by Jasper Fforde (2002-07-04)

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    Wer wünscht sich nicht eine Welt in der Literatur hoch geschätzt würde?

    Darf ich vorstellen: Thursday Next, Special Agent der Spezialeinheit 27 – Literaturdelikte. Als Charles Dickens „Martin Chuzzlewit“-Manuskript spurlos verschwindet, wird Thursday in einen Fall gezogen, der seinesgleichen sucht. Denn vom Täter keine Spur... Videoaufnahmen geben keinen Anhaltspunkt, das Manuskript ist wie vom Erdboden verschluckt. Als Agenten der Spezialeinheit 5 sie ansprechen, wird schnell klar, dass es hier um einen dicken Fisch geht: Acheron Hades. Doch die Ermittlungen gehen schief und Thursday findet sich schnell in ihrer Heimat Swindon wieder... und dort wartet nicht nur die Vergangenheit auf sie, denn Hades landet einen größeren Coup und entführt Jane Eyre aus ihrem Roman. Nun heißt es handeln...

    Fjorde, Schriftsteller und Kameramann, hat mit seinem Fall Jane Eyre einen Coup gelandet. Spannende Charaktere, eine Welt, die vorhandenes in neuen Kontext setzt – Zeitreisen und vor allem Literatur. Wer wünscht sich sowas nicht. Fjordes Arbeit als Kameramann kommt ihm dabei zu Gute, denn so bringt er die ein oder andere Perspektive aus der Filmwelt in diesen Roman und das gefällt. Die Krimigeschichte ist gut und auch Nexts Privatleben lässt er gekonnt einfließen.

    Kurzum, eine kurzweilige, gute Geschichte. Die perfekte Sommerlektüre.
  22. Cover des Buches Kleine Geschichte der englischen Literatur (ISBN: 9783406528569)
  23. Cover des Buches Villette (ISBN: 9783458360070)
    Charlotte Brontë

    Villette

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Als Lucy Snowe allein und mittellos dasteht, nimmt sie all ihren Mut zusammen und versucht ihr Glück in Frankreich, da ihr in England kaum berufliche Chancen gegeben sind. Eher durch Zufall als durch Verdienst findet sie eine Anstellung im Pensionat der Madame Beck, wo sie von der Kinderfrau schnell zur Lehrerin aufsteigt. Dabei spielt Bildung kaum eine Rolle. Die Hauptsache ist, es sich nicht mit den Familien der höheren Töchter zu verderben. Trotz der bedrückenden Atmosphäre der Schule, in der jeder jedem misstraut und nachspioniert, richtet sich Lucy, die vom Leben gar nicht erwartet begünstigt zu werden, gut ein und findet Zufriedenheit und ein berufliches Auskommen. Da begegnet sie den Bekannten aus Kindheitstagen wieder und sie beginnt zu hoffen, dass das Leben für sie vielleicht doch mehr als Arbeit bereithält. Doch hat dieses bescheidene Quäntchen Glück wirklich eine Chance gegen Neid, Missgunst und naive Herzlosigkeit der Umwelt?

    Als großer Fan der Brontë-Schwestern habe ich mich begeistert auf dieses Buch gestürzt und bleibe nun etwas verwirrt und ratlos zurück. Eigentlich fand ich es streckenweise grauenhaft. Diese bedrückende Atmosphäre der Missgunst, des Neides, der Perspektivlosigkeit hat mich fertig gemacht. Alle spionieren einander nach. Private Habseligkeiten werden völlig ungeniert durchstöbert, entwendet, „bereinigt“ von selbsternannten Sittenwächtern, die ausschließlich auf ihr eigenes Wohlergehen fixiert sind. Lucy wird auf jedem Gang verfolgt, jedes Wort eifrig geprüft, jedes Schriftstück gewendet und jede noch so kleine Veränderung niedergemacht. Mit Madame Beck arrangiert man sich, genau wie Lucy, irgendwann, aber dieser widerliche kleine Professor, der Lucy noch die kleinste Freude missgönnt, ihr jede Schleife, von denen sie nun wahrlich kaum welche trägt, als eitle, protzige Spielerei herunterreißt, und sie wegen jeder Kleinigkeit, die nichts mit dem Fegen von Staub zu tun hat, geradezu fertig macht, hat mich krank gemacht! Sehr viel später wird geradezu halbherzig versucht diesen Charakter etwas zu rehabilitieren, aber für mich ist das nicht gelungen. Die gesamte Charakterentwicklung und die Entwicklung der Geschichte konnte ich nicht nachvollziehen.

    Auch die Protagonistin Lucy selbst hat mich etwas zwiespältig zurückgelassen. Von Anfang an wirkt sie sehr statisch. Vieles lässt sie mit einem geradezu unverständlichen Phlegma über sich ergehen. Sie stellt sich absichtlich in den Schatten des Lebens, um zu sagen, dass das Leben nichts anderes für sie vorsieht. Dabei ist sie bei weitem weder depressiv, noch untätig oder resigniert. Im Gegenteil. Mit einer geradezu heiteren Gelassenheit durchschaut sie viel, nimmt das Leben wie es kommt und wird mit allen Herausforderungen fertig. Eine trotz aller Statik sehr starke Frauenfigur, deren Lebensziel niemals in der standesgemäßen Heirat liegt, sondern immer im Berufsleben.

    Was mich wirklich durch das Buch getragen hat, ist das unvergleichliche Flair und der tolle Stil Charlotte Brontës. Ein schöner Einblick in die Welt des 18. Jahrhunderts. Neben aller düsteren, bedrückenden Atmosphäre, ist auch immer noch der Witz zu sehen, der gerade dadurch, dass sich Lucy durch nichts beirren lässt, deutlich wird. Lucy und der Leser haben den größten Teil des Romans dieselbe Position: Sie stehen außerhalb der Geschichte, nehmen sie distanziert und objektiv war- wenn man Lucy auch manchmal schütteln möchte, damit sie endlich Teil des Geschehens wird.

    Ein ganz besonderer Reiz liegt in dem Mystery-Element, das dem Roman eine eigene Note gibt.

    Mein größter Kritikpunkt ist, dass ich den Schluss des Romans nicht nachvollziehen konnte. Selbst im Vergleich mit den anderen Geschichten der Brontë-Schwestern kann ich mir überhaupt nicht erklären was dieser Schluss aussagen soll. Ich konnte nur den Kopf schütteln.

    Die Insel-Ausgabe bietet neben dem ungekürzten Text auch einen Anmerkungsteil, der vor allem, die zahlreichen französischen Passagen übersetzt und das Textverständnis fördert. Leider gibt es kein Nachwort, das in irgendeiner Form Hintergrundinformationen oder Interpretationsansätze liefern könnte.

    Im Großen und Ganzen ein gutes Buch, mit dem fesselnden Stil der Brontës, das in seinen kritisierten Aspekten sicherlich eines näheren interpretatorischen Blicks wert ist. 4 Sterne bleiben es trotzdem, weil hier viel mehr erzählt wird als das trübseliger Leben einer vom Leben stiefmütterlich sitzen gelassenen. Man sieht mehrere Lebensentwürfe vorüberziehen, mit denen die vom Glück begünstigt wurden, ihr Glück erkämpft oder auch erzwungen haben. Gerade darin findet sich wieder die ruhige Heiterkeit und Faszination, die für mich von den Werken der Brontë-Schwestern ausgeht.

  24. Cover des Buches Das Leben der Brontes (ISBN: 9783596107858)
    Elsemarie Maletzke

    Das Leben der Brontes

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Geisterhoernchen
    Wohl die beste Autobiographie der Brontës deutscher Sprache.

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