Bücher mit dem Tag "bundestag"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "bundestag" gekennzeichnet haben.

51 Bücher

  1. Cover des Buches Frettchenland (ISBN: 9783894254575)
    Rainer Wittkamp

    Frettchenland

     (27)
    Aktuelle Rezension von: KasiaJaeckel
    Von Rainer Wittkamp lese ich nach und nach die Reihe rund um Kommissar Martin Nettelbeck. Dieser nicht regelkonforme, dafür mit Grips und Schneid ausgestattete Ermittler arbeitet sich seit seinem Reihenstart in „Schneckenkönig“ von Fall zu Fall aus seiner Abseitsposition zurück zum Starermittler. Dieses Mal treffen er und sein Partner Wilbert Täubner auf aalglattes Pflaster im Politikmilieu. Schönerweise darf bei den Geschichten und Fällen rund um Nettelbeck nicht nur gebibbert sondern auch geschmunzelt werden. In Frettchenland wird rund um den Mord an einer LKA-Kollegin im Einsatz gebibbert. Das Schmunzeln bleibt nicht aus, wenn es um die Nebenstories geht. Wie die um Norbert Füting, seines Zeichens parlamentarischer Staatssekretär. Er gerät immer weiter in Bedrängnis nachdem er feststellen durfte, dass man einer Praktikantin mit einem IQ von 159 keine Nacktselfies schicken sollte.

    Aber zurück zum eigentlichen Mord.

    Die LKA-Kollegin Lotte Weiland bezahlt einen nicht wirklich genehmigten Undercovereinsatz im Regierungsviertel mit dem Leben.

    Die Personenschützerin hat bei einem Bundestagsabgeordneten des Atommüllendlager-Kostenausschusses Daten entwendet, die ihr Mörder nur zu gern an sich nimmt. Ich verrate an der Stelle schon mal, dass der eigentliche Initiator ihres eigenwilligen Einsatzes ihr überambitionierter Freund – seines Zeichens ebenfalls LKA-Ermittler für Wirtschaftskriminalität – war. Dessen Karriereträume haben Lotte zu der Aktion getrieben und er wird sofort zur Persona non grata des Romans, sobald man als Leser seiner Reaktion auf den Mord gewahr wird. Von Trauer keine Spur, lediglich die Rettung des eigenen Hinterns und des Falles treiben den Herrn weiter an. So tut er einem auch im weiteren Verlauf des Buches an keiner Stelle seines Niedergangs leid. Genug hierzu.

    Vom Realitätsbezug

    Ich möchte gerne vom angekündigten Kampf mit dem Realitätsbezug schreiben. Die Gedankenwelt von Politikern, Lobbyisten, Verbandschefs und anderer Einflußnehmer zu lesen war nicht leicht. In ihrem Selbstbezug, ihrem Lebensmodell und ihrer Arroganz empfand ich sie als unglaublich getroffen. So manche Wutwelle schwappte über mich als steuerzahlenden Bürger und so mancher Brechimpuls musste unterdrückt werden, wenn man die dekandenten Lunches der Aktuere und deren Austausch über „zu niedrige Gehaltsangebote von einer viertel Million“ mitliest. Nicht, dass ich da nähere Kontakte pflegen würde, aber als medienversierte Leserin stelle ich mir die Interaktionen unserer lieben politischen Player genauso vor… wenn sie mal wieder statt in die Plenarsitzung zur Gesetzesabstimmung lieber zum nächsten Vortrag eines extrem einflussreichen Verbandes fahren müssen…die Armen. Welchen Nachteil dieses Empfinden für mich nun hat? Ich hatte während der Lektüre hier und da mit der Trennung von unseren tatsächlichen aktuellen politischen Themen etwas zu kämpfen 😉 klare Gefahr von Realitätsverlust…kleiner Scherz.

    …was gibt´s noch zum Buch?
    Erwähnenswert ist noch der weitere Plot rund um Lottes Großmutter. Die wohlbetuchte Grandma wird durch den Tod der Enkelin aus ihrem depressionsbedingten Haschrausch gerissen und plant eine Ermittlung ihrer ganz eigenen Art. Schliesslich war sie mal erfolgreiche Sportschützin.

    Plot plätschert ansonsten so dahin. Ist was für den Strandkorb...
  2. Cover des Buches Das Hohe Haus (ISBN: 9783596521395)
    Roger Willemsen

    Das Hohe Haus

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Langatmig, unterhaltsam - abwechslungsreich und träge. Dieses Buch geht mit dir durch Höhen und TIefen. Vermutlich weil der Autor es genau so erlebt hat. Du lachst und schüttelst den Kopf. Wenn das Wahrheit und keine Fiktion ist, dann gehört das Buch in den Schulunterricht und sollte jedem Politiker bei Amtseinführung zur Pflichtlektüre abgegeben werden.

  3. Cover des Buches Radikal (ISBN: 9783462044485)
    Yassin Musharbash

    Radikal

     (61)
    Aktuelle Rezension von: BuchBarbie

    Klappentext:
    Ein Bundestagsabgeordneter im Visier von Fanatikern.
    Ein Terrorexperte, der im Untergrund recherchiert.
    Eine zu allem entschlossene palästinensische Studentin.
    Ein Staatssekretär, der in mysteriösen Politsalons verkehrt.
    Und eine Bombe, mitten in Berlin.
    Ein beängstigend realistischer Thriller über eine Gesellschaft im Alarmzustand – und über Radikale in mehr als nur einem Milieu.

    Der Autor Yassin Musharbash nimmt uns mit in die hintersten Ecken der Hauptstadt Berlin. Sowohl in den Wedding, wo man als Deutscher wissen muss, ob jemand Türke oder Araber ist, weil es „den Unterschied zwischen Schulterklopfen und einer blutenden Nase ausmachen“ kann. Als auch zum Prenzlauer Berg mit seinen weitläufigen von Singles bewohnten Lofts. Er weiß, wie es im Zimmer eines 18jährigen Schülers aussieht, der mehr Zeit mit Kiffen auf dem Sportplatz verbringt als in der Schule. Und er zeigt uns ebenso selbstverständlich die großzügig geschnittene Wohnung einer jungen strebsamen Journalistin aus reichem Elternhaus mit offener Küche aus gebürstetem Edelstahl.
    Genau so detailliert lässt uns der Autor seine Protagonisten kennenlernen, ihre inneren Kämpfe, ihre Schwächen und Stärken, ihre Macken und ihre liebenswerten Seiten.
    Da ist Samson, der eigentlich Samuel heißt und im Netz unter tausend weiteren Namen aktiv ist. Ein Nerd? Oder ein Fanatiker?
    Die Studentin Sumaya bezeichnet sich selbst als Ölauge, während sie Deutsche in Kartoffeln und Weißbrote einteilt. Aber wo gehört sie hin? Kann sie Deutschland ihre Heimat nennen? Oder ist sie Palästinenserin?
    Ein packender Thriller, den man nur ungern aus der Hand legt. Im Roman ist schnell klar, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Auch wenn die Guten ihre bösen Seiten und die Bösen ihre guten Seiten haben. Ein Buch, über das man diskutieren und nachdenken kann und dass ein offenes Ende einer billigen Lösung vorzieht. Auch wenn ich gerne gelesen hätte, dass es die ultimative Lösung für das aktuelle Terrorproblem gäbe und einen Grund, warum jemand radikal wird. Den Grund könnten wir dann nämlich gemeinsam beseitigen.

  4. Cover des Buches Ein Leben ist zu wenig (ISBN: 9783746635200)
    Gregor Gysi

    Ein Leben ist zu wenig

     (26)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    Gregor Gysi: Ein Leben ist zu wenig. Die Autobiographie, 2018
    Gysi habe ich immer gern gesehen am Fernsehen. Er argumentierte scharf und ein wenig bösartig. Da war ich auf seine Autobiographie gespannt. Ich vernahm, dass er unter anderm Schweizer Wurzeln hat und ausgebildeter Viehzüchter war, nicht nur Jurist. Das war in der DDR möglich. Er hatte eine angenehme Jugend, sein Vater war Kulturminister in der DDR.
    Der grösste Teil des Buches handelt von der Zeit nach der Wende, vom Uebergang von der SED zur PDS, vom Verhältnis zu den andern Parteien, vor allem zur SPD. Für Schweizer sind die politischen Interna vielleicht nicht alle wichtig, aber für einen Kenner der deutschen Politik, vor allem für Leute, welche die DDR erlebt haben, bietet das Buch viel. Und man vernimmt auch einiges über die Familienverhältnisse und die Krankheiten von Gisy

  5. Cover des Buches Rheinblick (ISBN: 9783548062495)
    Brigitte Glaser

    Rheinblick

     (98)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Die SPD hat mit großer Mehrheit die vorgezogenen Bundestagswahlen 1972 gewonnen, der beliebte Willy Brandt tritt seine zweite Amtszeit an. In Bonn brodelt es auf dem politischen Parkett. Es geht um Posten und Pöstchen, um Intrigen, kleine und große Geheimnisse. Vor diesem Hintergrund agiert Hilde Kessel, die das Restaurant Rheinblick gegenüber vom Bundestag betreibt und die tägliche Politik hautnah miterlebt. In einer Bonner WG lebt die Krankenschwester Sonja, die unversehens ebenfalls mit dem aktuellen politischen Geschehen in Kontakt kommt - und zwar mit dem Kanzler selbst. Die wichtigen Koalitionsverhandlungen stehen an und Willy Brandt kann nicht daran teilnehmen. Wer steht auf seiner Seite und wer denkt nur an das eigene Vorankommen in Bonn?

    "Bühlerhöhe" von Brigitte Glaser habe ich sehr gern gelesen. Mit "Rheinblick" habe ich mich schwerer getan. Die Gegensätzlichkeit der Schauplätze von Politiker-Restaurant und Studenten-WG (inklusive Taxi fahrendem Mitbewohner) ist geschickt gewählt, so können viele damals aktuelle Themen angesprochen werden. Das ist durchaus interessant, allerdings waren mir insgesamt die politischen Rangeleien an Hildes Tresen zu viel. Es gab dadurch durchaus Längen im Roman. Da half auch der eingestreute Mord nicht, um eine durchgehende Spannung zu erzeugen.

    Der Schreibstil von Glaser hat mir gut gefallen und die Fakten sind wunderbar in die fiktive Geschichte um Hilde und Sonja eingeflochten. Die Figuren und ihre Probleme sind glaubhaft, allerdings bleiben Sonja und Hilde für mich etwas blass. Die Verbindung zwischen Sonja und Willy Brandt erschien mir zudem etwas konstruiert. Max und Konrad aus der WG haben mir besser gefallen und waren mir irgendwie näher.

    Überzeugend der Anhang: Soundtrack, Literaturverzeichnis und Glossar.

    Insgesamt ein Einblick in die interessante Politikgeschichte von 1972, gut recherchiert und geschrieben, allerdings mit Längen. Wer sich vor dem Geklüngel zwischen SPD und CDU an Hildes Tresen nicht fürchtet, den erwartet eine durchaus unterhaltsame Zeitreise.








  6. Cover des Buches LeFloid: Wie geht eigentlich Demokratie? #FragFloid (ISBN: 9783733504229)
    LeFloid

    LeFloid: Wie geht eigentlich Demokratie? #FragFloid

     (9)
    Aktuelle Rezension von: DerMedienblogger

    In Vorbereitung auf meine mündliche Abiturprüfung im Kombifach Geschichte/ Sozialkunde fiel mir ein Buch in die Hand, das schon lange in meinem Regal verweilt, es aber noch nie den Weg in meine Hand gefunden hat: eine klassische SuB-Leiche! Also nutzte ich die Gelegenheit, und gab dem Sachbuch eine Chance. LeFloid, der v.a. durch sein oftmals politisch informierendes Wirken auf YouTube bekannt wurde, das sich an eine jugendliche Zielgruppe richtet, setzt sich darin mit der Frage auseinander, wie Demokratie eigentlich funktioniert. 



    Das Publikum, an das sich der prominente Autor wendet, wird bereits ab dem ersten Kapitel klar dargestellt: Er möchte junge Erwachsene, die keine große Überschneidungsfläche mit dem politischen Geschehen hierzulande haben und ihm auch kein Interesse entgegenbringen, dazu aufrufen, sich an Wahlen zu beteiligen, in der Politik zu engagieren oder zumindest ein Bewusstsein dafür zu entwickeln. An sich ist dies ein sehr löbliches Vorhaben - aber ist er letztendlich damit auch erfolgreich? 



    Für mich lautet die klare Antwort: nein. Zwar erfüllt das vorliegende Werk seinen Zweck und gibt einen breiten Überblick über die Funktionsweise der einzelnen Abgeordneten bzw. Institutionen und kann zusätzlich mit einem zugegeben ziemlich überzeugenden Design auftrumpfen, aber: Es liest sich mehr wie ein Werbeprospekt der Bundesregierung, die junge Menschen zur Beteiligung an den Wahlen überreden möchte, als ein Buch, das seine Leser*innen ernst nimmt. 







    Der Schreibstil ist gezeichnet von einigen auffällig holprigen Formulierungen, die gekünstelt jugendlich wirken und dabei lächerlich hölzern klingen. "Wie geht eigentlich Demokratie?" liest sich sehr trocken und schafft es somit nicht, das Interesse an bzw. die Motivation zur Beteiligung in Politik zu wecken. 



    Die Interviews mit einzelnen Abgeordneten, die einen großen Anteil der deutschen Parteienlandschaft abdecken, bleiben mit den lahmen Fragen oftmals an der Oberfläche und geraten langweilig, ja sogar ermüdend. Die groß angekündigten "Fun Facts" stellen sich als nichtssagend heraus und der Funke möchte nie überspringen. Es fehlt eine persönliche Note von LeFloid: Woher nimmt er denn seine Begeisterung? Ein wenig mehr politischer Mut, die Leser*innen auch mal auf subjektive Gedankenspaziergänge mitzunehmen, wäre für das Buch wünschenswert gewesen, Herr Mundt! 



    Letztendlich bleibt ein halbgares Sachbuch übrig, das sich für eine Vorbereitung auf die nächste Sozialkunde-Schulaufgabe lohnt, bei dem aber weder LeFloid-Fans noch interessierte Leser*innen auf ihre Kosten kommen. Dafür ist das Buch zu aufgesetzt, zu unpersönlich und zu langatmig. Von mir gibt es daher heute leider keine Leseempfehlung.




    "Wie geht eigentlich Demokratie? #fragfloid"
    ist ein trockenes Sachbuch für jugendliche Leser*innen, bei dem der Funke durch den gekünstelten Schreibstil nicht überspringen möchte.

  7. Cover des Buches Werke in 16 Bänden (ISBN: 9783518418055)
    Wolfgang Koeppen

    Werke in 16 Bänden

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Nabil
    Ein schlechter Roman über Intrigen im politischen Bonn der Fünfzigerjahre.
  8. Cover des Buches Keine Experimente (ISBN: 9783036959139)
    Markus Feldenkirchen

    Keine Experimente

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Rezensieren ist was für Profis: https://www.deutschlandfunkkultur.de/sigrid-loeffler-ueber-amateure-vs-profis-machen-blogger-die.1270.de.html?dram:article_id=480651

    Profi-Kritik v. Jörg Magenau:  "(...) durchaus spannend, krankt aber an stilistischen Mängeln und schmerzhaft ungeformten Sätzen (...) Vom Kotzbrocken zum Sympathieträger (...) ein Höhepunkt ist die erste Nacht, (...) wie sie ihn nach allen Regeln der Kunst verführt und sexuell hörig macht. Da ist der Autor ganz genau, sehr nah dran, das ist seine Stärke. (...)"

    Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/angepunkte-feministin-und-verklemmter-typ.950.de.html?dram:article_id=259649

    Amateur*in-Kritik:

    Unverwechselbar legt der Autor, Markus Feldenkirchen, den schrittweisen Verlust der Selbstsicherheit seines männlichen Protagonisten offen.

    Die Ernsthaftigkeit, mit welcher der Autor Männer und vor allem Frauen innerhalb von 3 Generationen beschreibt, in ihren gesellschaftlichen Zwängen, kann mit einem sozial geschlechtersensiblem Verständnis erklärt werden. Dass sich die Großmutter des Protagonisten "trotz" ansehnlichen Einkommens ihres Ehemannes im Wald erhängt, lässt durch die sich wiederholende, familiäre Darstellungsweise einen weiteren Schluss zu als die Wirkung des ärztlich verschriebenen Contergans.

    Der Junge von 12 Jahren ist in der ersten Buchhälfte der führende Protagonist.  Wie es für emotional vernachlässigte Kinder nicht untypisch ist, beginnt er Sicherheit in äußeren Regeln zu suchen, und auf sehr unterschiedliche Weise für sich zu finden.

    Emotional aufgefangen wird der 12-Jährige jedoch vom jungen katholischen Pfarrer, der ihm ein echter Freund wird, ihm nicht mit religiösen Dogmen rät, sondern mit dem Herzen. Vielleicht der entscheidende Mensch in Kallenbergs Leben. (Die vermeintliche Wendung am Ende trägt dies mit.) 

    Die Erwartung, es könnte sich hier um einen unterhaltsamen Politkrimi handeln, wird vom Autor schon zu Beginn enttäuscht. Feinsinnig führt der Autor durch eine Kindheit, die den Protagonisten lehrt, menschlich ehrliche Zugewandtheit als Ausnahme zu achten, in Menschen gefunden, ihnen lebenslange Treue zu versprechen. Konsequent. 

    Im Handlungsverlauf wird deutlich, dass der Beruf des Bundestagsabgeordneten weder Ziel noch Berechnung war, sondern Folge hoher Ideale in Einsamkeit, daraus folgender Zufälle. Über den Politikbetrieb erfährt die/der Leser*in entscheidendes, wiederum durch Schilderungen hinter der Fassade. 

    Von der Wahrhaftigkeit Kallenbergs ist die emanzipierte Protagonistin überrascht. Anders als seine Ehefrau nimmt sie nach kurzer Zeit etwas an ihm wahr, was sie hilfreich reagieren lässt. So wird im Roman wiederholt deutlich, dass es wegweisend ist, wenn Menschen Kinder und Erwachsenen aktiv zuhören, obgleich sie gesellschaftlich nicht als "erste" dazu "verpflichtet" wären. Menschen, die handeln, aus einem mitfühlenden Antrieb.

    Wie der Autor es schafft, die tiefe Traurigkeit der fehlenden emotionalen Sicherheit seines Protagonisten so darzustellen, dass mensch den 12-jährigen Kallenberg tröstend in den Arm nehmen, mit ihm weinen wie gleichzeitig Tränen lachen möchte, wird sein Geheimnis bleiben. 

    Die große Begeisterung des Protagonisten für die Werke von Theodor Fontane jedoch könnte eine Antwort sein, warum dem Autor eine gesellschaftlich fortwährende Auseinandersetzung geschlechtlicher Rollenerwartungen so humorvoll selbstverständlich aus der Feder geflossen zu sein scheint.

    Das ist ein emanzipierter Roman (eines Mannes), ein literarisches Geschenk an die Freiheit der Geschlechter. 

    Dass diese Dimension bisher wenig Beachtung fand, mag nicht zuletzt an der Unfähigkeit mancher Kritiker zum Rollentausch liegen. 

    p.s. So lange Perkins Gilman von Männern ins Deutsche übersetzt wird (und das noch gefeiert), wird sich diese Welt kaum ändern.

  9. Cover des Buches Fremde Wasser (ISBN: 9783462300130)
    Wolfgang Schorlau

    Fremde Wasser

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 272 Seiten

    Verlag: Kiepenheuer & Witsch (1. Januar 2006)

    ISBN-13: 978-3462037487

    Preis: 9,99 €

    auch als E-Book erhältlich


    Interessanter Politkrimi


    Inhalt:

    Die Bundestagsabgeordnete Angelika Schöllkopf soll eine Rede halten. Im Vorfeld ist sie sehr nervös. Und dann erleidet sie vor laufender Kamera einen Herzinfarkt. Ihre Großmutter kann nicht an einen natürlichen Tod glauben und beauftragt Georg Dengler mit den Nachforschungen.


    Denglers Freundin Olga wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Dengler stellt sich zwischen sie und ihren gewalttätigen Ex-Mann, der ihm nun nach dem Leben trachtet - und nicht nur er … 


    Meine Meinung:

    Dies ist der 3. Band in der Reihe um den Stuttgarter Privatdetektiv Georg Dengler. Man kann ihn aber gut ohne Vorkenntnisse lesen. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen.


    Sehr geschickt greift Wolfgang Schorlau hier ein politisches Problem auf, nämlich den Verkauf der kommunalen Wasserwerke. Privatwirtschaftler haben natürlich nur ihren Gewinn im Sinn, die Qualität des Wassers wird zur Nebensache. Und manch einer geht für viel Geld eben auch über Leichen.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, aus Denglers Sicht, aus der Sicht eines Auftragsmörders und aus der Sicht dessen Auftraggebers. So weiß der Leser immer ein bisschen mehr als der Ermittler, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. 


    Zum Teil war mir die Story etwas zu sehr ausgefranst, mit vielen losen Enden, die erst zusammenfinden mussten bzw. sich als nicht zusammengehörig entpuppten. Etwas weniger aufgefächert hätte mir da besser gefallen. Ansonsten ist es aber ein klasse Kriminalroman, der gut recherchiert und auch informativ ist.


    Die Reihenfolge von Denglers bisherigen Fällen:

    1. Die blaue Liste

    2. Das dunkle Schweigen

    3. Fremde Wasser

    4. Brennende Kälte

    5. Das München-Komplott

    6. Die letzte Flucht

    7. Am zwölften Tag

    8. Die schützende Hand

    9. Der große Plan

    10. Kreuzberg Blues


    ★★★★☆


  10. Cover des Buches Machtverfall (ISBN: 9783844543636)
    Robin Alexander

    Machtverfall

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista

    „Machtverfall – HB“ ist ein Report aus der Feder des Autors Robin Alexander. 

     

    Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, es wurde vom Autor selbst vorgelesen. 

     

    Ich verlange von solchen Büchern, dass sie neutral, realistisch, linear und fundiert geschrieben werden. Vor allen Dingen sollten sie neutral gegenüber den Personen in dem Buch sein. 

     

    Von meinen Erwartungen wurde hier nichts, aber absolut nichts eingehalten. Es kam mir eher vor, wie ein schlechter möchte-gern Roman. 

     

    Am Anfang wurde der Punkt „linear“ schon über den Haufen geworfen. Da ging es von mitten in der Corona Pandemie, zu den Anfängen der Flüchtlingskriese, über die Wirtschaftskriese zu den Anfängen der Corona Pandemie und wieder zurück. Zeitweise wusste ich nicht, in welchem Jahr ich mich gerade befand. Für ein Hörbuch ganz schwer mitzukommen. 

     

    Den Punkt „realistisch“ kann man hier auch absolut abhaken. Oder hat der Autor Robin Alexander vielleicht eine Glaskugel, die ihm sagt, was zum Beispiel, zwischen Frau Merkel und Frau Kramp-Karrenbauer bei einem Vier-Augen-Gespräch gesagt wurde. Das Buch sprüht nur so von Gesprächen, Gedanken und Überlegungen, die wohl jeder Politiker gerne einem Autor auf die Nase binden würde ( Ironie off ). Es kam mir einfach nur hineininterpretiert und ausgedacht vor. Bis hin zu dem Brief, der im Kanzleramt rund ging, von dem die kleinen Beamten und vor allen Dingen die Bürger nichts wissen sollten. Aha, da wurde es interessant. Mich interessierte dann, was darin stand und wie der Autor an den Inhalt des Briefes gekommen sein könnte. Nein, der Autor tat das dann ab, dass auch der Autor nicht weiß, was darin stand. Boah, mega! Er weiß nicht, was darin stand? Hat die Glaskugel ihren Dienst versagt? Und warum muss man das dann erwähnen? Es gibt mit Sicherheit hunderte verschlossener Briefe, die nur für den Adressaten bestimmt sind und nicht für andere. Man bedenke seine eigene Post, ist ja auch nicht für den Nachbarn. Also, warum muss man das extra erwähnen?

     

    Den Punkt „neutral“ gibt es erst gar nicht. Das Hörbuch geht 13 Stunden und 15 Minuten. Nach einer Stunde war mir schon klar, aus welchem politischen Lager der Autor kommen muss. Wenn man aus dem politischen Gegenlager kommt, kann man einfach keinen neutralen Report schreiben. So zeigt es sich auch hier, das kann man als neutraler Leser nicht von der Hand weisen. Ich muss dann auch sagen, als die Lobhuddelei auf eine gewisse Partei angefangen hat, habe ich das Hörbuch abgebrochen. 

     

    Zusammen mit den angeblichen Gesprächen und Gedanken wirkt das Buch einfach wie ein schlechter Roman, in dem man das Ur-Böse und seine Machenschaften darstellen will. Es wird ohne Hintergründe zu erwähnen drauf gehauen, was die Tasten hergeben. Das Printbuch müsste eigentlich doppelt so viele Seiten, wie der Text haben, um die ganzen Quellenangaben anzugeben, wo der Herr Autor das alles herhat was er zu Buche bringt. 

     

    So hat er es zum Beispiel nicht einmal nötig, einer Ärztin, die angeblich etwas sehr wichtiges herausgefunden hat, einen Namen zu geben, damit der geneigte Leser dies einmal nachprüfen könnte. Nein, die Dame bleibt anonym. Könnte man also auch einfach mal so erwähnt haben, weil es super in den Text passte. Ob es stimmt? Entweder blind glauben oder sich durch hunderte Seiten im Internet suchen. 

     

    Beispiel seiner Effekthascherei in dem Buch sind folgende Punkte. Er schiebt alles was schlecht an der Pandemie Regelung war, Frau Merkel, Frau Kramp-Karrenbauer, Herrn Laschet und/oder Herrn Söder in die Schuhe. Alles Schlechte ist auf ihrem Mist gewachsen. Wenn ich allerdings zurück denke, wurden die meisten Entscheidungen von allen Länderchefs getroffen. Und nicht nur von seinen drei liebsten Bösewichten. Frau Kramp-Karrenbauer spielt in seinem Buch ja keine große Rolle, daher nehme ich sie da mal raus. Dazu genommen, wenn man den Ausführungen des Autors einmal genau zugehört hat, sind eigentlich alle negativen Entscheidungen vom RKI und der WHO getroffen worden. Die Politiker haben sich auf ihre Berater verlassen und deren Entscheidungen weiter getragen. Was eigentlich auch ganz klar ist. Wenn mir ein Chef des Robert Koch Institutes und jemand aus der Welt Gesundheits-Organisation etwas sagt, dann halte ich mich daran und treffe keine eigenen Entscheidungen. Da ich mit der Materie wenig Ahnung habe, höre ich auf Experten. Warum also, tritt der Autor ständig auf den Entscheidungen der Politiker herum?

     

    Jetzt könnte man dagegen stellen, das Buch geht ja auch nur um die drei/vier Personen und ihre schlechten Entscheidungen, sowie der Streit in der Partei. Aber warum also kommt dann gegen Ende dieser Lobgesang auf die Partei der Grünen und ihre Vorsitzenden? Neutral geht wirklich anders.   

     

    Kurz und gut, ich finde das Buch einfach unmöglich. Viel zu viel aus der Nase des Autors heraus gezogen, zu sehr auf die eigene politische Meinung geschrieben, durcheinander, stümperhaft, effektheischend und bösartig in eine Richtung. Wie schon erwähnt, ich mag solche Bücher, jedoch müssen sie neutral und fundiert geschrieben sein. Wenn es ginge, würde ich hier noch Punkte abziehen, was leider nicht geht und ich auch noch einen Stern vergeben muss.

     

  11. Cover des Buches Grosses Bundesverdienstkreuz (ISBN: 9783882433142)
    Bernt Engelmann

    Grosses Bundesverdienstkreuz

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Tefelz

    Gelesen habe ich die Ausgabe des Seibt Verlags von 1987, da dieses Buch anscheinend öfters nachbearbeitet wird in Bezug auf Aktualität der Geschichte und ich war sehr beeindruckt. Das Original erschien 1974 und ist auch heute noch ein wunderbares Beispiel, was nach und während des Krieges passiert ist und wie durchzogen von Korruption und Seilschaften damals alles war und heute noch genauso ist. Der einzige Unterschied: Damals gab es noch kein Internet und vieles konnte verborgen bleiben.

    Die Schriftform ist wunderbar einfach um eine Geschichte zu erzählen, erfinden wir einen amerikanischen Anwalt, der einen jüdischen Mandanten aus New York vertritt und sich nach München , auf die Suche nach einem Gemälde von Caspar David Friedrich begibt. Die deutschen Anwaltskollegen vermitteln eine Dolmetscherin und mit dieser rollen sie ein Stück Geschichte auf das dem Nazi-Klüngel der Nachkriegszeit auf die Spur kommt. Die Geschichte ist sehr spannend verpackt und fassungslos verfolgen wir den Weg einiger Juristen, die in Heidelberg zusammen studiert haben und während der Besetzung Polens genau wussten, wie man Geld verdient und sich in der NSDAP nach oben boxt.

    Obwohl alle Angehörigen der SS/ SO/Gestapo etc. als Verbrecher galten und einer Verbrechensorganisation zugehörig, gelang es nicht alle Kriegsverbrecher für Ihre Taten zur Verantwortung zu ziehen. Anscheinend verfügten einige über so gute Beziehungen zur CDU bis zur Generation Kanzler Kohl. Man schützte sich schließlich gegenseitig, aber es kommt noch schlimmer. Die meisten fallen auch nach dem Krieg auf die Füße und Dank Beziehungen steigen sie in die höchsten Kreise auf.

    Interessanterweise wurde der Autor damals nur von 1 Mann verklagt und gewann den 2 Jährigen Prozess gegen den Kläger. Auch Fassungslos die Geschichte eines " Hanns Martin Schleyers ", der auf die Frage warum er nicht den Autor verklagen will, antwortete " Warum sollte ich? Es ist doch alles wahr ! " 

    Die Creme de la Creme der Politiker von Strauss über Biedenkopf, Schleyer und Ries als der Unternehmer haben nie ein schlechtes Gewissen gezeigt. Ein Buch das uns ziegt, daß nicht nur heute die Politik durchsiebt von Korruption/ völlig entstelltem Realitätssinn auftrumpft, sondern daß es bereits Ende der 60 er Jahre schon ein Sumpf war.

    Nach wie vor ein Stück Geschichte und eine Empfehlung an alle die sich noch an Politiker wie Strauss, Kohl etc. erinnern. 5 Sterne !

  12. Cover des Buches Seichtgebiete (ISBN: 9783442156412)
    Michael Jürgs

    Seichtgebiete

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Michael Jürgs betreibt Doofenbashing. Die Behauptung "So schlimm wie jetzt wars noch nie." ist ja nie besonders sympathisch, aber angesichts neuer Tiefpunkte wie Scripted reality ist der totale Tiefstand offenbar noch nicht erreicht. Aber die Behauptung, daß Sarrazin im Ergebnis recht habe, kannst du dir sonstwohin stecken, Alter!
  13. Cover des Buches VISION 2030: REFORMEN für Deutschland (ISBN: B09DWH74M6)
    Andreas Falke

    VISION 2030: REFORMEN für Deutschland

     (8)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Die Bundesregierung setzt sich keine ambitionierten Ziele. Die Politiker denken immer nur bis zur nächsten Wahl...“


    Dieser Satz steht im Buch von einem Autor, der es sich auf die Fahnen geschrieben hat, Reformen in Deutschland anzuregen. Dabei bringt er auf wenigen Seiten ein umfangreiches Programm unter:


    - Reform des Wahlrechts

    - Förderalismusreform

    - Direktwahl des Bundespräsidenten

    - Abbau der Staatsverschuldung

    - Ausbau der erneuerbaren Energien

    - Reformierung des Gesundheitswesens

    - Auflösung der Nato


    Mit Zahlen und Fakten untermauert er in dem jeweiligen Kapitel den Ist – Zustand. Es erfolgt dabei eine Analyse des Problems. Anschließend legt er seine Vorschläge dar.

    Dass sich etwas ändern muss, bleibt unstrittig. Aber mit vielen der Vorschläge kann ich schon deshalb nicht mitgehen, weil sie in meinen Augen so nicht umsetzbar sind.

    Nehmen wir ein paar Beispiele. Der Autor schlägt vor, den verminderten Mehrwertsteuersatz abzuschaffen. Wie aber soll das sozial verträglich geschehen? Und wie garantiere ich, dass Bücher dann kein Luxusgut werden? Das würde einen ganzen Rattenschwanz an weiteren Maßnahmen nach sich ziehen.

    An anderer Stelle widerspricht er sich. Einerseits soll die Geburtenrate in Deutschland erhöht werden, andererseits die Zunahme der Weltbevölkerung gestoppt werden.

    Dass im Gesundheitswesen einiges im Argen liegt, ist unbestritten. Seine vorgeschlagenen Maßnahmen greifen aber extrem in die persönliche Freiheit ein – und das geht nicht. Es ergibt sich nämlich die Frage, wo man dann die Grenzen zieht.

    Die Idee des Buches fand ich eigentlich gut. An der Umsetzung der Problematik muss aber eingies verbessert werden.

  14. Cover des Buches Was heißt hier »wir«? (ISBN: 9783150112540)
    Heinrich Detering

    Was heißt hier »wir«?

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ulenflucht

    Über 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges befinden wir uns in einer Zeit, in der alte Vergleiche bemüht werden, in der der Begriff ‚Volk‘ wieder in aller Munde ist und eine offenbar wachsende Gruppe von Menschen denen glauben, die am lautesten sprechen. Dass laut jedoch nicht gleich Wahrheit bedeutet und dass gewisse Kreise eben nicht reden wie ‚der kleine Mann‘, den sie zu vertreten vorgeben, zeigt dieses Buch.


    Was meinen Rechte, wenn sie von der Zeit des Nazi-Regimes als ‚Vogelschiss‘ sprechen und was heißt ‚erfolgreiche deutsche Geschichte‘ wirklich? Welche Muster benutzen sie, um mit möglichst vielen Worten wenig zu sagen und mit wenigen Worten viel? Heinrich Detering deckt mit großer Eloquenz und dem ganzen Analysekoffer der Literaturwissenschaften auf, wie Rechte reden und was sie damit meinen.


    Intolerante werfen ihren Gegnern Intoleranz vor, die Grenzen des Sagbaren werden ausgetestet und systematisch erweitert, die Sprache der Aggression hat es bis in den Bundestags geschafft. Komposita des Grauens wie ‚Messermänner‘ und ‚Kopftuchmädchen‘ haften wie Kaugummi am Schuh im Gedächtnis. Oftmals stehen andere Beteiligte dem hilflos gegenüber. Dieses Büchlein kann helfen, das tatsächlich Gemeinte greifbar zu machen und die politisch Rechten in Diskussionen zu entlarven.


    Das Ergebnis, zu dem der Autor kommt, mag strittig sei: Er schlussfolgert, dass die parlamentarische Rechte einen Staat nach dem Muster der Nationalsozialisten wiedererrichten wollen. Zu einer solchen weitgreifenden Aussage bedarf es sicher mehr als literaturwissenschaftlichen Werkzeuges. Doch die präzise Arbeit am Satz ist beeindruckend und erschreckend zugleich. Jeder, der in eine politische Talkshow eingeladen wird und auch jeder Zuschauer, ja am besten jeder Bürger sollte dieses kleine Büchlein lesen, um zu wissen, worauf er sich einlässt und vor welcher Herausforderung unsere Demokratie steht.

  15. Cover des Buches Entscheidungen (ISBN: 9783455850741)
    Gerhard Schröder

    Entscheidungen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wer Politik verstehen will, muss die Menschen kennen die sie machen. In diesem Buch lernen wir einen davon kennen. Gerhard Schröder beschreibt die Anforderungen denen er sich ausgesetzt sah und wie er sie zu meistern gedachte. Er beschreibt seine Faszination am Gestalten und den Höhepunkt seiner Laufbahn. Für eine „echte“ Biografie fehlt dem Autor schlicht die Distanz zu seiner aktiven Laufbahn, zu oft wird deutlich das er seine Agenda 2010 gern noch persönlich zu Ende gebracht hätte. Die geschichtliche Bewertung seines Lebens wird wohl zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden. Insgesamt kein schlechtes Werk, aber wohl doch eher für Insider geeignet.
  16. Cover des Buches Helmut Schmidt (ISBN: 9783871348402)
    Hans-Joachim Noack

    Helmut Schmidt

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Masau
    Das Buch bildet einen guten, kompakten Überblick über das Leben des ehemaligen Bundeskanzlers. Für jeden Laien und Interessierten ein guter Einstieg. Ich persönlich wäre sogar gern noch tiefer in das Thema vorgedrungen. Man begleitet Helmut Schmidt von seiner Kindheit über die Zeit als Wehrmachtsoffizier bis hin zu seiner Amtszeit als Bundeskanzler. Man bekommt ein besseres Verständnis zu seinen damaligen Handlungen und deren Hintergründe zur jeweiligen Zeit.
  17. Cover des Buches Gottlose Type (ISBN: 9783359024767)
    Petra Pau

    Gottlose Type

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Linker_Mops
    Ich mag Petra Pau, langjährige Bundestagsabgeordnete und derzeitige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages der LINKEN. Sie ist ein offener und sehr engagierter Mensch mit dem Herzen am richtigen Fleck. Daher wollte ich unbedingt ihr Buch lesen.

    Doch so richtig warm geworden bin ich nicht mit ihrem Werk. Es sind einzelne Geschichten, die sie in ihrem politischem Leben erlebt hat. Diese sind aber stark durcheinander - eine chronologische Reihenfolge gibt es nicht - und auch der Schreibstil ist sehr komisch. Teilweise musste ich Sätze oder Abschnitte zweimal lesen, weil ich beim ersten Mal drüber gestolpert bin. Es sind teilweise sehr interessante Geschichten, aber da sie auch alle sehr kurz gefasst sind, mindert das an der einen oder anderen Stelle auch den Inhalt. Ein paar Zeilen oder Erläuterungen mehr seitens der Autorin hätten dem Verständnis gut getan. Schade, eigentlch kann sie rhetorisch mehr.
  18. Cover des Buches Das politische System der Bundesrepublik Deutschland (ISBN: 9783658062309)
    Wolfgang Rudzio

    Das politische System der Bundesrepublik Deutschland

     (5)
    Aktuelle Rezension von: El_Wursto
    Betrachtet wird das politische System der BRD. Es wird ein guter Überblick gegeben und ist für Sachliteratur flüssig und angenehm zu lesen. An einigen Stellen ist es nicht differenziert genug, deswegen der Abzug.
  19. Cover des Buches Deutsche Geschichte (ISBN: 9783407755247)
    Manfred Mai

    Deutsche Geschichte

     (16)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Mir hat das Buch gut gefallen und empfehle es gerne weiter. Ist spannend und gut geschrieben. Als Auffrischung wirklich gut. Manches hätte noch ausführlicher sein können. 

  20. Cover des Buches „Alleiner kannst du gar nicht sein“ (ISBN: 9783423282499)
    Peter Dausend

    „Alleiner kannst du gar nicht sein“

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Schwalbe71

    Dieses Buch ist eine Empfehlung wert. Es eröffnet eine wertvolle Sichtweise auf das Leben, Wirken und Arbeiten der Politiker im Bundestag und den Regeln, denen sie sich unterwerfen (müssen) und  die sie in ihrer Zeit im Bundestag aufstellen oder ablehnen.

    Ein Buch, das den eigenen gewohnten Blick auf Nachrichten, Bundestagsdebatten und politische Diskussionen fast schon erneuert, mindestens verbessert, aber allemal bereichert und so das eigene Kompetenzniveau diesbezüglich deutlich erhöhen kann.

    Außerdem vermittelt das Buch einen realistischen Einblick in das Leben, die Anstrengungen und die Schattenseiten von Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern des Deutschen Bundestages. 

    Ein durchaus fliessendes Leseerlebnis, bei dem man sich aber immer mal wieder zur Seite setzen muss, um einige Dinge sacken lassen zu können.

    Kann ich nur weiterempfehlen.


  21. Cover des Buches Ein Blick zurück, ein Schritt nach vorn (ISBN: 9783455093384)
  22. Cover des Buches Die Tagesschau erklärt die Welt (ISBN: 9783499214479)
    Sylke Tempel

    Die Tagesschau erklärt die Welt

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Gerade in den Bereichen Politik und Wirtschaft, in denen ich mir nur so la la auskenne, bietet dieses Buch eine gute Grundlage, um internationale Zusammenhänge zu erkennen. Die einzelnen Kapitel werden mit thematischen Essays eingeleitet, danach werden zentrale Begriffe kurz und bündig erklärt. Ich fand es - auch weil ich mich gerade auf eine Aufnahmeprüfung vorbereitet habe - sehr hilfreich, wenngleich einzelne geschichtliche Ereignisse auch nicht großartig eingeordnet wurden. In späteren Bereichen, wie z. B. Religion und Kultur wird ähnlich strukturiert verfahren, hier habe ich allerdings große Teile überblättert, da mein Grundlagenwissen schon recht ausgeprägt war. Alles in allem ist es also ein gutes Handbuch, wenn man sein Grundlagenwissen erweitern oder auffrischen möchte.
  23. Cover des Buches Der Pinocchio-Test (ISBN: 9783940461063)
    Rainer Nahrendorf

    Der Pinocchio-Test

     (1)
    Aktuelle Rezension von: alma
    "Ein halb leeres Glas Wein ist zwar zugleich ein halb volles, aber eine halbe Lüge mitnichten eine halbe Wahrheit." Was Jean Cocteau hier in einem Bonmot unterzubringen vermag, dafür lässt sich Rainer Nahrendorf zwar fast 150 Seiten lang Platz - Einbußen an Prägnanz und Stimmigkeit sind jedoch nicht zu vermelden! "Wie viel Lüge verträgt die Politik" kommt als Untertitel zum fast heimelig anmutenden "Pinocchio-Test" erstmal recht reißerisch daher, stellt sich aber schon nach wenigen Seiten als die einzig sinnhafte Frage dar: Was ist uns in den letzten Jahren eigentlich alles so Blaues vom Himmel gelogen worden und – ist er deshalb jetzt so grau? Scherz beiseite – in den vergangenen zwanzig Jahren Bundesdeutscher Geschichte gab es zwei große Steuerlügen, rund ein halbes Dutzend geplatzter Koalitionsversprechen und darüber hinaus eine hier endlich mal bezifferte Summe an Halbwahrheiten, Schönredereien und Reformreformationen. Zur „Illustration“ all jener Merkwürdigkeiten kommen neben hinlänglich bekannten Figuren des öffentlich-politischen Geschehens auch ein römischer Philosoph, ein amerikanischer Präsident und die wunderbar trockene Ingeborg Bachmann („Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar.“) zu Wort – wer könnte mehr wollen? Ein wunderbares Kapitel widmet sich zudem der Rolle der Medien im Turnunterricht der Polit-Strategen, ein weiteres fragt im Gespräch mit Kurt Biedenkopf ganz pragmatisch: „Wie viel Wahrheit verträgt der Wähler?“ (oder die Wählerin) und schließlich muss sich der Leser damit auseinandersetzen, dass es „den Wähler“ genauso wenig wie „den Politiker“ gibt bzw. damit, dass das Wirkprinzip von Demokratie diversesten Faktoren unterliegt. „Ein streitbares Plädoyer für Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit“ sagt die Buchrückseite, und ich glaube, da hat sie recht. Viel Vergnügen!
  24. Cover des Buches Grundzüge des politischen Systems Deutschlands (ISBN: 9783492251488)

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