Bücher mit dem Tag "calvino"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "calvino" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Wenn ein Reisender in einer Winternacht (ISBN: 9783596523368)
    Italo Calvino

    Wenn ein Reisender in einer Winternacht

     (169)
    Aktuelle Rezension von: Das_literarische_Parkett

    Italo Calvinos Schreibstil ist unauffällig, poetisch ohne überladen zu wirken, philosophisch ohne sich schwermütig über das Geschehen zu legen, intellektuell ohne aufgesetzt zu werden.
    Der Protagonist ist der Lesende, ein hoffnungslos Verlorener, der in den Strudel faszinierend vielseitiger Erzählungen gesogen wird: als Reisender in eine Winternacht verwandelt er sich auf der Jagd nach dem Ende der Erzählungen in einen Liebenden, filtrierten Agenten und schizophrenen Millardär.

    Mich hat dieser erste Calvino sehr begeistert, hat mich abtauchen lassen und oft irritiert, leider aber nie verblüfft oder innerlich gerührt. Faszinierend geschrieben ist diese Reise, aber die Tiefe der Poesie und der einzelnen Erzählungen gleiten dem genialen Autor im Sog der sprunghaften Erzählweise aus der Hand. Das Hin- und Her wirkte auf mich zunehmend nicht mehr kreativ, sondern nur wie die logische Konsequenz eines Prinzips.
    Calvino möchte ich unbedingt weiterlesen; sein Stil und seine Perspektive auf Literatur und literarische Figuren treffen wirklich meinen Geschmack, nur leider hat die grundsätzlich faszinierende Idee des Buches die spannenden Ambivalenzen und Bezüge verschluckt.
    Für mich leider das klassische Beispiel, dass weniger auch mehr sein kann.

    Auszug:

    'Beim Betrachten der Frau im Liegestuhl ist mir das Bedürfnis gekommen, „nach der Natur“ zu schreiben, das heißt nicht die Frau zu beschreiben, sondern ihr Lesen, beziehungsweise irgendetwas zu schreiben, aber ständig dabei zu denken, dass es durch ihr Lesen hindurch muss. Jetzt, beim Betrachten des Schmetterlings, der sich dort auf mein Buch setzt, möchte ich „nach der Natur“ schreiben, indem ich ständig an den Schmetterling denke. Zum Beispiel ein scheußliches Verbrechen beschreiben, das aber bei aller Scheußlichkeit diesem Schmetterling irgendwie gleicht, also leicht und zart ist wie er. Ich könnte auch den Schmetterling beschreiben und dabei so intensiv an ein scheußliches Verbrechen denken, dass der Schmetterling etwas Entsetzliches wird.'

     

  2. Cover des Buches Der Baron auf den Bäumen (ISBN: 9783596521722)
    Italo Calvino

    Der Baron auf den Bäumen

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Im Jahre 1767 beschliesst in einer italienischen Grafschaft der 12-jährige Cosimo, Sohn einer Adelsfamilie, fortan in den Baumkronen zu leben und nie mehr einen Fuss auf die Erde zu setzen. Er hält den Schwur und nicht einmal zum Sterben steigt er – gut 50 Jahre später – hinunter. Aber deshalb wird sein Leben nicht einsam oder abgeschieden und langweilig, nein erlernt, liebt und lebt in den Bäumen und erlangt gar so viel Aufmerksamkeit, dass es unter anderem zu einem Gespräch mit einem gewissen Napoleon Bonaparte kommt.

    Italo Calvino erzählt in oppulentem, teils barocken Stil ein Erwachsenenmärchen, eine humorvolle, ergreifende, romantische, fantastische Geschichte über einen Verweigerer. Trotz oder gerade wegen seiner Verrückt- und Entrücktheit wird er zum Volks- und Frauenheld, zum Robin Hood der Baumkronen, zum Literat und zum Beobachter des kleinbürgerlichen Lebens mit Bodenhaftung. In alle Heiterkeit dieser "was wäre wenn" Geschichte bleiben aber auch die tragischen, nachdenklichen Momente im Kopf des Lesers hängen. Hier wird der Leser über die räumliche und «weltanschauliche» Distanz des Baroness belächeln und dort immer wieder das Engagement des Barons für seine Mitmenschen «unter» ihm bewundern. Es gibt unendlich viele Ansätze und Details, eine immense Interpretationsvielfalt, die es aber nicht an sprachlicher Schönheit oder an Unterhaltungswert fehlen lässt. 

    Mein Fazit: Dies ist das zweite Buch des Autors, dass ich nun lese, interessanterweise ebenfalls aus seiner Romantrilogie "Unsere Vorfahren". Bereits der "Ritter den es nie gab" gefiel mir gut, aber hier lässt der Autor seinen gesamten Charme und Esprit sprühen und ist dabei in gefühlt jedem Abschnitt so doppeldeutig in allen politischen und gesellschaftlichen Themen seiner Zeit, wie nur eben möglich. Hier könnte ich mir durchaus ein erneutes Lesen nach Aufbau von mehr Hintergrundwissen vorstellen, aber auch rein vom Unterhaltungswert kann ich das Buch klar empfehlen.

  3. Cover des Buches Der Ritter, den es nicht gab (ISBN: 9783596905287)
    Italo Calvino

    Der Ritter, den es nicht gab

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Agilulf ist ein Ritter im fränkischen Heer Karls des Großen Er besitzt alle Eigenschaften des perfekten Ritters: Treue, Edelmut und Pflichtbewusstsein, aber er ist körperlos. Er bewohnt und bewegt eine schimmernde weiße Rüstung, in der er sich allein durch die Kraft seines Willens manifestieren kann. Ihm zugeteilt ist der Knappe Gurdulù, der geistig zurückgeblieben ist. Agilulf größter Bewunderer, der junge Ritter Rambald, ist gleichzeitig auch sein Rivale, denn er liebt die Amazone Bradamante, die sich aber nach Agilulf sehnt. Agilulf selbst gerät unter Verdacht, zu Unrecht zum Ritter geschlagen worden zu sein, da die Jungfrau Sofronia, deren Unbeflecktheit er einst vor marodierenden Halunken verteidigte, zu jenem Zeitpunkt nicht mehr ganz so unbefleckt gewesen sein konnte: ihr Sohn Torrismund, Ziehsohn des Herzogs von Cornwall, der zum fraglichen Zeitpunkt schon ein kleiner Junge gewesen sein muss, taucht im Heerlager auf. Um seine Ehre zu retten, macht sich Agilulf nun mit Gurdulù auf die Suche nach Sofronia, die sich in ein Koster in England zurückgezogen haben soll.

    Italo Calvino liefert auf weniger als 150 Seiten wilde Abenteuer, Intrigen, große Gefühle aller Art, Philosophisches im Mantel einer augenzwinkernden Rittersatire.  Das 1959 erstmalig erschienene Buch bildet den Abschluss der Trilogie "Unsere Ahnen". In unnachahmlichem Erzählstil verbindet der Autor alle klassischen Elemente des traditionellen Ritterromans mit Witz und philosophischen Gleichnissen zur Existenzfrage des Menschen. Die Ritter vom Heiligen Gral werden als mittelalterliche Schurken entlarvt und Karl der Große, als entscheidungsunfreudiger, konfliktscheuer Monarch, der sich hinter dem Titel des absoluten Machtinhabers versteckt. Alle Werte Agilulfs verschwinden in seiner leeren Rüstung, denn er ist ein Ritter, den es so nie gab oder hätte geben können. Und auch die Sinnlosigkeit des Krieges bringt Calvino treffend in einem Sat auf den Punkt: "Sowohl wir als auch die Gegner haben inzwischen vergessen, weshalb wir eigentlich kämpfen". Damit ist das Werk des Autors zeitloser und aktueller denn je, werden doch mit der politischen Führungsschwäche, den Werten, die gar nicht vorhanden sind, aber stolz als Banner vorneweg getragen werden und der Frage nach dem Sinn eines Krieges Themen angesprochen, die uns aktuell nicht minder beschäftigen.

    Mein Fazit: Ein kurzer und kurzweiliger Roman, der  authentisch, sprachlich gewandt und nicht ganz ernst den Leser gut unterhält und gleichzeitig zum Nachdenken anregt.

  4. Cover des Buches Haus der Geister (ISBN: 9783293201682)
    Christopher G. Moore

    Haus der Geister

     (6)
    Aktuelle Rezension von: emeraldeye
    Ein weiterer hochklassiger Krimi mit dem ehemaligen New Yorker Rechtsanwalt Vincent Calvino, der in Bangkok sein Geld als Privatdetektiv verdient. Es ist schon sehr spannend und überraschend, wie anders doch die thailändische Gesellschaft funktioniert. Christopher Moore verknüpft elegant und trickreich tiefe Einblicke in diese Gesellschaft mit verschachtelten, rasanten Kriminalfällen. Auch für Krimihasser lesenswert!
  5. Cover des Buches Kybernetik und Gespenster (ISBN: 9783446139428)
    Italo Calvino

    Kybernetik und Gespenster

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  6. Cover des Buches Das Schloss, darin sich Schicksale kreuzen (ISBN: 9783596905386)
  7. Cover des Buches Le città parallele (ISBN: 9788884518156)
    Luca Randazzo

    Le città parallele

     (1)
    Aktuelle Rezension von: annlu

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    Seit vor langer Zeit ein fremder Soldat die Menschen von Zora vor einer Invasion gewarnt hat, haben sich einige von ihnen in die Berge zurückgezogen und dort die Stadt Ottavia gegründet. Bestehend aus Felsnischen und Häusern, verbunden über Brücken, Stege und vielen Seilen, gleicht sie einem Spinnennetz zwischen den Felswänden und Abgründen. Seit Jahrzehnten ist der Kontakt zu Zora abgebrochen – einzige der Austausch von Handelswaren über einen Korblift blieb bestehen. Als die hinuntergeschickten Waren aber eines Tages von Zora nicht angenommen werden und das dafür erhoffte Mehl ausbleibt, meldet sich der Junge Schivo um dem auf den Grund zu gehen und macht sich auf den Weg nach Zora.

    Der Beginn begleitet Schivo durch die fantastisch anmutende Stadt Ottavia - die an eine Erzählung von Calvino angelehnt ist. Nicht nur die Seilkonstruktionen und die Akrobatik ihrer Bewohner erschienen ungewöhnlich. Auch die Tatsache, dass die Gesellschaft nicht in Familien unterteilt ist, sondern alle Kinder zusammen aufwachsen bis sie acht Jahre alt sind um dann den Mündigen anzugehören, die allesamt als Mütter und Väter bezeichnet werden, war gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wurde dabei langsam erzählt, kurze Kapitel zeigten Schivos Alltag und widmeten sich mehr den Beschreibungen seiner Umgebung, als Konversationen oder aktuellen Handlungen. Erst sein Aufbruch änderte dies. Mit seiner Ankunft in Zora nahm einen Teil der Erzählung das Mädchen Petra ein, die die Enkelin des obersten Priesters von Zora ist und so – wenn auch eher unbewusst – zusammen mit Schivos Beobachtungen die Missstände in Zora mit in die Geschichte bringt. Dabei werden diese immer wieder angedeutet, können aber von den Kindern nicht immer richtig interpretiert werden. Vielmehr gilt ihre Aufmerksamkeit ihren Spielkameraden, sodass Schivos Erzählung zu Beginn und Petras danach mehr Einblicke in das Leben der Kinder beider Städte geben, als in die Probleme von Ottavia und Zora.

    Ich musste mich erst einmal an den anspruchsvollen Schreibstil gewöhnen – wobei dabei die kurzen Kapitel hilfreich waren. Auch die Tatsache, dass zu Beginn die Beschreibungen den eigentlichen Handlungen überwiegen, hat mir den Einstieg nicht erleichtert. Dann aber fand ich eine nette Geschichte wieder, die einerseits durch das junge Alter ihrer Charaktere geprägt ist, andererseits aber auch den Raum findet, die Gesellschaften der Partnerstädte zu kritisieren. Mit fortschreitender Geschichte wird die Erzählung ernster um im Scheitern der Gesellschaften zu enden, aus der aber auch wieder Hoffnung entsteht. Daran scheinen auch die Hauptcharaktere zu reifen, sodass sie am Ende nicht mehr die unschuldigen Kinder vom Beginn sind, sondern einen wichtigen Schritt in Richtung erwachsen werden gemacht haben.

    Fazit: Die Geschichte ist trotz der jungen Hauptprotagonisten ein Roman, der eher Erwachsene ansprechen will – wirft sie doch so einiges an Kritik auf, die zwar in die Wahrnehmung von Kindern gekleidet, dadurch aber nicht weniger ernst zu nehmen ist. Gerade dieser Aspekt des Buches hat mir gut gefallen.

  8. Cover des Buches Herr Palomar (ISBN: 9783596904433)

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