Bücher mit dem Tag "carmilla"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "carmilla" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Monster auf der Couch (ISBN: 9783764532680)
    Mats Strandberg

    Monster auf der Couch

     (87)
    Aktuelle Rezension von: Pinay

    Das erste was ich zu diesem Buch sagen muss ist, schaut euch mal bitte das Cover an. Wer es schon mal in den Händen gehalten hat, weiß was ich meine. Es ist von der Haptik her einfach toll.

    Die Aufmachung des Buches selbst, ist auch echt gut gelungen. Neben den unterschiedlichsten Zeitungsartikeln, gibt es auch einige Auszüge aus dem Arbeitsheft sowie auch Zeichnungen die unsere Protagonistin angefertig hat.

    Die Monster sind sicherlich jedem mehr oder weniger bekannt, den auf dieser Couch landen u.a. Dr. Jekyll und Mr. Hyde, aber auch Frankenstein und sein Monster. Aber auch ein für ich unbekanntes Monster war dabei, welches mich neugierig machte. 

    Der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen und machte mich auch neugierig auf dass was da noch so kommt.  Die Beweggründe warum die "Monster" sich Hilfe bei einer Psychologin fand ich interessant und konnte mich auch gut in sie hinein versetzen. Nur bei Dorian Gray gelang es mir überhaupt nicht. Seine Geschichte fand ich eher langweilig und träge. Mir fehlte hier das besondere etwas.

    Was ich auch schade fand, war dass einige Geschichten den Leser mit offenen Fragen zurück ließ und auch diese im laufe des Buches nicht endgültig geklärt wurden.

    Über die Psychologin erfährt man leider nur sehr wenig, auch über ihr ominöses verschwinden wird im ganzen Buch nicht darauf eingegangen. Hier wurde am Ende nur angedeutet was passiert sein könnte, aber aufgeklärt wird nichts. Schade!


    Fazit:

    Die Aufmachung des Buches gefällt mir richtig gut und auch die Grundidee hinter der Geschichte ist ja nicht schlecht, nur leider wurde hier viel potenzial nach oben verspielt. Auch wurde das Rätsel um die verschwundene Psychologin zu sehr in den Hintergrund gerückt und hinterlässt offene Fragen.

  2. Cover des Buches Das Lied der Banshee (ISBN: 9783426283394)
    Janika Nowak

    Das Lied der Banshee

     (121)
    Aktuelle Rezension von: Magnus_Bane

    Ich freue mich immer, wenn ich mal Bücher finde die nicht nur die "Mainstream-Fabelwesen" wie Vampire, Werwölfe, Hexen und Elfen bedienen. Deshalb war ich auch sehr erfreut, als ich dieses Buch gefunden habe.

    Inhalt: Als Aileen erfährt, dass sie die letzte Banshee ist, kann sie es einfach nicht glauben, und dabei ahnt sie nicht dass diese Enthüllung erst der Anfang ihres Abenteuers ist.

    Das Buch ist sehr gut geschrieben. Unsere Protagonistin Aileen ist eine sehr sympathische Figur. Man kann ihre Entwicklung von Unglaube, über vorsichtiges Eintauchen in der neuen Welt, zur mutigen Kämpferin sehr gut nachvollziehen. Dazu gibt es noch wunderschöne Illustrationen, an denen ich mich einfach nicht sattsehen kann. Ich kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen, der gerne Fantasy liest.

  3. Cover des Buches Die Geschichte der Vampire (ISBN: 9783491962354)
    Claude Lecouteux

    Die Geschichte der Vampire

     (13)
    Aktuelle Rezension von: jane.bennet
    Ein Sachbuch über etwas, dass es [möglicherweise] gar nicht gibt, ist eine schwierige Aufgabe- Claude Lecouteux hat allerdings gut recherchiert und zeigt mit der "Geschichte der Vampire" ein Sammelsorium an historischen Berichten, Beschreibungen und einem ABC der Untoten und Blutsauger, wie Vampire leben- oder sterben. Für Vampirfans empfehlenswert, wenn auch aufgrund der historischen Fakten erschreckend und abstoßend. Belegter Grusel für Vampirfans.
  4. Cover des Buches Gruselkabinett - Folge 1 (ISBN: 9783785732403)
    J.S. LeFanu

    Gruselkabinett - Folge 1

     (28)
    Aktuelle Rezension von: StellaCometa
    In der Hörspiel-Reihe „Gruselkabinett“ veröffentlicht das Label TitaniaMedien Meisterwerke der Schauer-Romantik. Für die 1. Folge wurde die Erzählung des irischen Schriftstellers Joseph Sheridan Le Fanu (1814-1873) gewählt: Carmilla, der Vampir (1872). Handlung: Laura wächst wohlbehütet auf einem Schloss in der Steiermark auf, fernab von Gefahr, aber auch dem Geschwätz der Leute und ihrem Aberglauben bzw. ihren Gespenstsehereien. Im zarten Alter von sechs Jahren hat das Mädchen jedoch eine wundersame, nächtliche Begegnung, die sich selbst ihr Vater nicht zu erklären weiß ... Jahre später – Laura ist inzwischen eine junge Frau – bringt ein Kutschunfall ihr unerwartet eine Gefährtin mit dem sonderbaren Namen Carmilla ins Haus. Ein romantisches, fröhliches, manchmal aber auch aggressives Mädchen – eben ein Wesen mit abrupten Stimmungsschwankungen. Doch warum sieht Carmilla aus wie die verstorbene Mircalla Karnstein, einer Vorfahrin von Laura? Mir hat das Hörspiel ausgesprochen gut gefallen, die Geschichte ist gruselig, jedoch nicht unbedingt spannend oder unvorhersehbar (das mag 1872 noch ganz anders gewesen sein). Zudem finde ich die Erzählung sehr atmosphärisch und gelungen umgesetzt. Daniela Hoffmann (u. a. die Synchronstimme von Julia Roberts und „Ally McBeal“) ist in die Rolle von Carmilla geschlüpft, Laura (die eigentliche Hauptperson) wird von Manja Doering gesprochen. Auch weitere bekannte Sprecher haben bei diesem Hörspiel mitgewirkt: Christian Rode (Christopher Lee), Regina Lemnitz (Whoopi Goldberg), David Nathan (Johnny Depp) etc. Allesamt haben ihren Rollen Leben eingehaucht und die dazugehörige Hintergrundmusik trug zur gruseligen Atmosphäre bei. Ich fand es spannend, einer Vampirgeschichte aus dem Jahre 1872 zu lauschen und Vergleiche zu den heutigen Vampirgeschichten zu ziehen ... ein paar Ähnlichkeiten sind vorhanden: Carmilla bevorzugt die Nacht, allerdings kann sie sich auch im Licht bewegen (sie trägt dann einen Sonnenschirm mit sich), außerdem kann sie sich verwandeln, nicht jedoch in eine Fledermaus, nein, sie hat den Körper einer schwarzen Katze ... Fazit: Ein (kurzer) Genuss für die Ohren :-) Hörenswert.
  5. Cover des Buches Mit Blut geschrieben (ISBN: 9783869063034)
    Markus Saischek

    Mit Blut geschrieben

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Asbeah

    Vampir Krimi der seltsamen Art… Der Journalist Richie Huber aus Graz wird von einem ominösen Mittelsmann beauftragt, Recherchen über die Hintergründe des Vampirromans “Carmilla” anzustellen, der im 19. Jahrhundert noch vor Dracula veröffentlicht wurde. Richie findet einiges heraus, das belegen könnte  dass die Figur des Vampirs Carmilla auf einer realen Begebenheit aufgebaut sein könnte. Hierbei erfährt sehr viel über das heutige Graz und über seine Historie. Es scheint allerdings, dass jemand mit allen Mitteln versucht, die Wahrheit zu verschleiern.

    Soweit so gut, es gab durchaus spannende und interessante Passagen, die vor allem den Österreichern mehr sagen werden, als mir Norddeutsche. Die Auflösung des "Falles" erschien mir allerdings sehr dürftig, unverständlich bzw unlogisch. Zu vieles blieb ungeklärt. Was es an Erklärungen gab, empfand ich als hirnrissig und widersprüchlich. Ob es sie nun gibt, die Vampire - das zu entscheiden bleibt dem Leser am Ende selbst überlassen. Richie scheint es jedenfalls nicht mehr zu kümmern.

    Fazit: Ein unpassendes Cover, ein guter Ansatz, ein wirres, abgebrochenes Ende, ziemlich enttäuschend für mich. Knappe 3 Sterne


  6. Cover des Buches Der Vampir sind wir (ISBN: 9783701732043)
    Rainer M. Köppl

    Der Vampir sind wir

     (5)
    Aktuelle Rezension von: J-B-Wind

     

    „Ich bin nie einem Vampir persönlich begegnet,

    aber ich weiß nicht, was vielleicht morgen geschieht“

    (Bela Lugosi)

     Um keine andere Gestalt ranken sich soviele Mythen und Geschichten wie um die des Vampirs. Seit Jahrhunderten hat sich der Vampirglaube in den Köpfen der Menschen fest verankert und ist nicht mehr daraus weg zu denken.

    Selbst intelligente Aufklärer und Mediziner wie Gerard van Swieten, der den Vampirglauben als „Barbarei der Unwissenheit“ abgetan hat, konnten den Aberglauben nicht ausrotten.

    Im 18. Jahrhundert war es noch gang und gäbe, bei unerklärbaren Todesfällen in einer Gegend, erst kürzlich Verstorbene wieder auszugraben. Waren die Leichen nicht verwest, glaubte man Vampire vor sich zu haben, pfählte, Köpfte und verbrannte die Leichen. Van Swieten sprach von einer »erschrecklichen Dummheit der einfachen Leute« und erließ zusammen mit Maria Theresia einen Erlass, der alle traditionellen Abwehrmaßnahmen gegen Vampire verbot. Doch das nutzte wenig.

    Im Gegenteil: Gerard van Swieten wurde zu einer der Vorlagen des Vampirjägers Van Helsing. Wüsste van Swieten davon würde er sich ›im Grab (das sich in der Augustinerkirche in Wien befindet) umdrehen und sich die Perücke raufen‹. Nichts, was er propagiert hat und seitenweise, zum Beispiel unter dem Titel »Abhandlung des Daseyns der Gespenster« aufgeschrieben hat, konnte verhindern, dass der ›Vampir‹ nach wie vor ›lebt‹.

     

    Und im 21. Jahrhundert geht es ihm besser als je zuvor. Kein Wunder, dass der Residenz Verlag diesen Hype nutzt und dieses schön gestaltete Sachbuch auflegt.

    Früher gab es nur den ›bösen‹ gruseligen Vampir. In der Gegenwart ist der Vampir gesellschaftlich anerkannt, angepasst (trinkt im besten Fall Tierblut oder Blutkonserven), schläft nicht mehr im Sarg, läuft bei Sonnenlicht durch die Straßen, hat Freunde, lebt in Beziehungen und es gibt ihn in verschiedenen ›Formen‹:

    Den bösen Vampyr, den romantischen (glitzernden) Vampir, den leidenschaftlichen Liebesneurotiker, den besessenen tragisch verliebten Vampir, den Sexy Womanizer, den ›vegetarischen‹ Vampir, den beschützenden Vampir, den Urvampir, den Hybriden, etc.....

    Auch ich bin schon vor über zwei Jahrzehnten dem Vampirmythos mit Haut und Haar verfallen. Da ich alles zum Thema verschlinge, war dieses Buch selbstverständlich eine Pflichtlektüre. Vor allem war ich neugierig, ob es etwas, für mich, Neues beinhaltet.

     

    Der Vampirologe Rainer M. Klöppl beschreibt den geschichtlichen Background, vor allem vom 17. Jhd. bis in die Neuzeit hinein. Das Buch ist eine kleine Zeitreise, aber nicht trocken wissenschaftlich, sondern locker erzählt und spannend verpackt. Klöppl fügt immer wieder Bespiele aus Literatur (hier leider vorzugsweise, fast ausschließlich Draculabücher), Film, sowie Fernsehen ein, die er stets mit einem Augenzwinkern dokumentiert, ohne sich darüber lustig zu machen. (Wobei Klöppl sich hier auch den eher älteren Filmen und TV-Serien, wie ›Buffy‹ widmet, und die aktuellen Serien so gut wie nicht abhandelt, bestenfalls kurz anschneidet. Ein bisschen was für Twilight-Fans ist dabei, ›True Blood‹ kommt vor, ›Blood Ties‹ und die rekordverdächtige Serie ›The Vampire Diaries‹ sucht man leider vergeblich.)

    Klöppl erklärt anschaulich und vor allem kurzweilig in 3 großen Kapiteln, die in übersichtliche Unterkapitel eingeteilt, denen Zitate vorangestellt sind, wie der Mythos Vampir entstanden sein könnte, thematisiert den Vampirglauben mithilfe der Psychoanalyse nach Freud (Kapitel: Der Vampir auf der Couch), zeigt den Einfluss des Vampirs auf Werbung und Politik, aber scheut auch nicht den Vergleich mit kirchlich überlieferten Geschichten aus dem Christentum:

     Im Zentrum der katholischen Messfeiern steht die ›Wandlung‹, die auf das letzte Abendmahl zurück geht. Jesus hat Brot und Wein geteilt und seine Jünger aufgefordert, mit ihm zu essen und zu trinken: »Das ist mein Leib. Esset davon. Das ist mein Blut, trinket davon. Tut dies zu meinem Gedächtnis.« Die Gläubigen trinken ›Jesu Blut‹ (=Messwein) um eine spirituelle Verbindung mit Jesus herzustellen und das ewige Leben zu erlangen.

    Dass dieser Gedanke auch im Vampirmythos allgegenwertig ist, wissen wir spätestens seit Dracula. Als er Mina zwingt sein Blut zu trinken, sagt er dabei: »Flesh of my flesh, blood of my blood« In Bram Stokers Buch wird dafür der Ausdruck ›Bluttaufe‹ verwendet. Wer Vampirblut trinkt ist mit dem Vampir im Bunde. Genauso wie man in der katholischen Kirche bei der Taufe vom neuen Bund spricht. Jesus ist auferstanden, er ist selbst aus dem Grab geflohen. - Vampire werden wieder zum Leben erweckt, sie steigen aus dem Sarg.

    Hat die Katholische Kirche den Vampirglauben also noch gefüttert oder gar initiert?

    Tatsache ist, dass beides mit dem Wunsch des Menschen nach der Unsterblichkeit zusammenhängt. Sowohl Jesus als auch Vampire ›versprechen‹ das ewige Leben.

    Liegt da die niemals enden wollende Faszination des Vampirglaubens?

    Auch Werwölfe, Geister, Engel, Zombies erfreuen sich regelmäßiger medialer Aufmerksamkeit, doch den Vampir vermochte bislang keine übernatürliche Kreatur zu schlagen.

    Denn solange die Zeit des Menschen, die er auf der Erde verbringen darf begrenzt ist, solange er Krankheiten und Schmerzen ertragen muss, solange er auf ewiges Glück und die ewige Liebe – über den Tod hinaus - hofft, solange wird die Sehnsucht nach der Erlösung durch einen Vampir bestehen.

     

    Für mich gab es nichts Neues zu entdecken. Klöppls Buch ist aber sicher eine tolle Einstiegslektüre für (frischgebackene) junge Vampirfans, die sich gerne, abseits von herzzerreißenden Liebesgeschichten, in die Materie einlesen und die geschichtlichen Hintergründe über diesen Aberglauben kennen lernen wollen. Ein ansprechendes Glossar, mit Bibliografie, Quellennachweisen, CD-, Film- und TV-Titeln zum Weiterentdecken und Schmökern für all jene, die spätestens nach dieser Lektüre mit dem Vampirvirus infiziert sind, liefert das Buch gleich mit (leider auch nur ein Auszug und nicht vollständig). Sehr viel Spaß macht das Fledermausdaumenkino, das in dieses Buch integriert ist. Das (blutige) Cover und die schöne Aufmachung macht Lust sofort los zu legen.

     

    Fazit: Ein Muss für alle Fans der Untoten! Pflichtlektüre für Neovampirologen, die gerne noch etwas Lernen wollen. Für Romantiker, die dem Mythos verfallen sind. Für alteingesessene Vampirliebhaber, die ihre Kenntnisse überprüfen oder auffrischen wollen. Aber auch für all jene Realisten und Fans des Historischen, die die Hintergründe des Vampirglaubens entdecken und kennen lernen wollen. – Prädikat: Sehr lesenswert!

  7. Cover des Buches Blutlinien der Nacht: Band 3 von 3 (ISBN: B01DFY07AA)
    Martina Bernsdorf

    Blutlinien der Nacht: Band 3 von 3

     (1)
    Aktuelle Rezension von: TimeIsAHealer
    Am 26. März 2016 hatte mein Warten ein Ende :) Und was ich dann erlesen durfte, hat mich tatsächlich für die Zeit der nervlichen Wartefolter entschädigt.
    „Blutlinien der Nach, Band 3“ war in der Tat vielfach überraschend und für mich unerwartet anders als zuvor gelesene Teile.

    Große Charakteranalysen der einzelnen Personen zu betreiben und eingehende Inhaltszusammenfassungen niederzuschreiben, ist nicht meine Aufgabe. Ein solches Vorgehen war bisher nicht meins und wird weitestgehend auch in meinen Bewertungen nicht stattfinden, denn jeder Leser hat sein Empfinden in der Wahrnehmung seiner erlesenen Charaktere.
    Ein subjektives, weil persönliches Resümee des abschließenden Teils einer nunmehr vierteiligen phantastischen Reihe um lesbisch geprägte Vampirdamen auf der Jagd lasse ich mir allerdings nicht nehmen – „Junkie bleibt Junkie“ :)

    Innere Zerrissenheit, Hoffen, Glauben und Gewissheit, Zweifel und pure Verzweiflung, Enttäuschung und Zuversicht… All die aus den ersten drei Büchern so vertrauten Emotionen, welche Autorin Martina Bernsdorf auch im vierten Teil ihrer (lesbisch-erotischen) Vampir-Reihe bestens zu verpacken versteht, finden ihren würdigen Abschluss.
    In diesem Teil der Serie erhält der Leser die vielleicht tiefsten Einblicke in vampirische Seelen und damit die intensive Möglichkeit, sich vollends deren inneren und äußeren Kämpfen in unterschiedlichsten „Arenen“ hinzugeben.

    *** Die Autorin lichtet den Schleier um die verwobenen Verbindungen und Entscheidungen ***

    Wohl in keinem Teil war die Dichte persönlicher Auseinandersetzungen der einzelnen Akteure/Innen um das innere Gut und Böse, Betrug und Loyalität und das Wissen, dass das eigene Handeln immer direkt Auswirkungen auf Freund und Feind/Protagonist und Antagonist hat, so intensiv wie in diesem.
    Essenziell begleitet, wie von einem engen Vertrauten, wird all das stets - mehr oder weniger offensichtlich - vom unbedingten Willen, die große, ewige Liebe finden und diese bis in die Ewigkeit leben zu können.

    Die dritten Blutlinien werden zwischenzeitlich von ähnlich erotischem Unterton begleitet, den schon die drei zuvor veröffentlichten Bücher der Vampir-Saga um Carmilla, Alix, Jaye und Co. inne hatten und auf die der angefixte Fan vermutlich sehnsüchtig gewartet hat. In diesem Fall wohl auch durch die weitere Entwicklung eines Charakters, dessen Rolle in allen Teilen zunehmend an Bedeutung gewinnt und der in Blutlinien 3 für mich bis zu Schluss die interessantesten und reizvollsten Zwiespältigkeiten aufweist und sich meiner Meinung nach am prägnantesten entwickelt.

    Dieser erotische Aspekt ist eine Sache, die mich wirklich catcht, nicht nur in den Blutlinien, wobei hier doch mit besonderem Couleur! Wie Martina Bernsdorf den Sex verpackt – von sinnlich erotisch bis heiß und gradlinig, ohne dabei anstößig zu wirken – meinen Geschmack trifft das Ganze.
    Allerdings musste ich diesbezüglich auch ein wenig schniefen, denn die Entwicklung der Erotik in Teil drei hat mich, nach ursprünglich in Erwartung empfundener Euphorie zu bisher Gekanntem, etwas vermissen lassen und mein eigenes „Lechzen nach mehr“ schmerzlich seufzend zurückgelassen.
    Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und ich möchte hier eindeutig darauf hinweisen, dass die Bewertung dieses Aspektes meiner eigenen „Sucht“ entspringt und nicht maßgeblich für die Qualität dieses Romans ist.

    *** Eine kraftvolle Inszenierung als Schlusspunkt ***

    Das Finale furioso, auf das der rote Faden sein nunmehr über zweitausend Seiten hingeführt hat, empfindet mit großer Wahrscheinlichkeit jede/r LeserIn anders - Der eine möchte seinen Kindle an die Wand werfen, der andere sitzt applaudierend vor dem Display.
    Natürlich habe ich mir im Vorfeld auch meine Gedanken zum Ende gemacht, habe aber dabei versucht, mich nicht auf etwas zu versteifen. Denn die Konstellationen und Entwicklungen, die mich seit dem „Dunklen Kuss“ begleiten, haben mich doch immer wieder so überraschend in eine andere Richtung gelenkt, als zuvor gemeint, dass ich mich nicht festlegen wollte, um mich hierdurch nicht selbst zu enttäuschen – und das war der richtige Weg, denn das Finale fand für mich wahrhaft auf unerwartetem Level statt, überraschend und clever konstruiert. Eine geniale Wahl…

    Erste Rezensionen zeigen schon, wie sehr die Lesermeinungen auseinandergehen können – aber eines ist für mich unbestritten:
    Auch dieser Teil ist ein weiterer Highlight-Roman aus dem Hause Bernsdorf, denn an dem schriftstellerischen Händchen, mit dem die Autorin auf so spezielle und unnachahmliche Art und Weise ihre Bilder zeichnet, gibt es abermals nichts zu deuteln!
    Alles, was ICH „kritisiere“, tut der Faszination verworrenster Zusammenhänge und somit dieser großartigen Geschichte keinen Abbruch.
    Es ist und bleibt gigantisches Kino, was Martina Bernsdorf mit „Blutlinien 3“ da fortgesetzt hat…

    *** Gibt es ein klares Gut gegen Böse oder wird Widersacherin zu Verbündeter? Möglich… ***

    Die Schriftstellerin hält die tiefgründigen Pfade seelischer Hintergründe aufrecht und bleibt dieser Linie treu, was mir bestens gefallen hat, da diese „Tiefen“ an die Vorgänger anknüpfen und mich von je her begeistert haben.
    Trotzdem hat sich für mich die Struktur des Romans in seinem Aufbau in gewisser Weise verändert. Da war eine andere Intensität, als ich sie in den vorherigen Büchern wahrgenommen habe und die mich bisher jeweils mit diesem "es geht mir unter die Haut-Gefühl", mehrfachem Bauchkribbeln und nassen Hände zurückgelassen haben.
    Es ist vermutlich ein vollkommen subjektiver Eindruck, denn vielleicht war ich einfach überfordert (Erklärung folgt auf dem Fuße)… Wie bereits gesagt, Jammern auf hohem Niveau :)

    Die Autorin lässt in diesem letzten Teil nochmals Inhalte wie Handlungen, Entstehung und Entwicklung von Charakteren und Beziehungen aller drei zuvor erschienenen Teile mit maßgeblicher Wichtigkeit einfließen, um dann an das in Erinnerung Gerufene Begründungen/Erklärungen für bestimmte Taten und/oder Entscheidungen anzuknüpfen, was dann bei mir zu einigen Ohs und Ahas geführt hat.
    Ein imposantes Wagnis, derart umfangreiche Inhalte nochmals so massiv einzuflechten - aber in meinen Augen hat es bestens funktioniert.

    Dass die Autorin zudem Gewichtungen auf die Hintergründe, sprich Einblicke in Entscheidungen und Seelenleben ihrer Figuren und die Figuren in deren Bedeutung selbst nochmal massiv dreht, ist ungemein spannend gewesen und hat ihr bestimmt höllische Freude bereitet ;) - Ein bisschen Leser foppen sei ihr gegönnt nach solch epischem Ausmaß ihrer Vampir-Saga.
    Faszinierend und erfrischend, dieser Weg weg von der Vorhersehbarkeit. Schön, dass man Martina Bernsdorf weiterhin außerhalb jeder Schublade wähnen darf ;)
    Nur hatte ICH zugegebenermaßen während des Lesens teilweise meine „Schwierigkeiten“ zu folgen, denn ich habe eine solche Vorgehensweise absolut nicht erwartet (oder mich doch unbewusst festgelegt?) - auch bezogen darauf, wie sich die Bedeutung vermeintlicher Hautrollen verschiebt. Unglaublich gut gemacht und auf den Punkt!

    Dass sich nun schließlich der strukturelle Aufbau des Buches auch unterscheiden MUSSTE, um all das Vorwissen erneut anführen zu können, MIR hierdurch manchmal die Orientierung in Szenenwechseln verloren ging und mir scheinbar ein wenig Sand ins Lese-Getriebe geschmissen wurde, kann ich zwar nicht vollkommen ausblenden.
    Doch bei dem, was die Autorin alles hat einfließen lassen, muss ich mir inzwischen selber die flache Hand vor die Stirn hauen und sagen „Mädel, Du hast einen Knall!“ und „Geile Arbeit, Autorin!“ rufen.
    Ein „Problem“, über das ich in der Tat beim Schreiben dieser Rezension schmunzeln muss, denn was am Ende des Romans rauskommt, macht diese Schwierigkeiten inzwischen unverständlich…

    Mit einer Träne im Knopfloch heißt es vermeintlich Abschied nehmen - Martina, danke für all die megagenialen Stunden mit diesen emotionalen Vampir-Ladies, die trotz oder wegen ihrer Unsterblichkeit doch so menschlich waren... Und auch für diesen Knaller-Abschluss, der alles ermöglich, aber nichts erzwingt…

    Alles kann, nichts muss!
  8. Cover des Buches Carmilla, der weibliche Vampir (Nr.189) (ISBN: 9783257205961)
    Joseph Sheridan Le Fanu

    Carmilla, der weibliche Vampir (Nr.189)

     (8)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint
    Die hier rezensierte Geschichte des Iren Joseph Sheridan Le Fanu (1814-1873) über den ersten lesbischen Vampir der Literaturgeschichte ist die 1968 im "Diogenes"-Verlag erschienene Übersetzung.
    Die Novella erschien erstmals 1871-1872 als Fortsetzungsgeschichte in "The Dark Blue" und beeinflusste einen anderen Iren sehr beim Schreiben seiner Geschichte namens "Dracula" (1897)...
    Man darf also "Carmilla" als "Mutter" der literarischen Vampire bezeichnen... wenn sie auch eher dem eigenen Geschlecht zugetan war...

    Le Fanu erzählt von einem pensionierten Beamten der österreichisch-ungarischen Monarchie und seiner Tochter, die in einem kleinen Schloss inmitten eines Waldes im Bundesland Steiermark leben.
    Laura - so der Name der Tochter und Erzählerin dieser Geschichte - ist sechs Jahre alt, als sie eines Nachts vermeint, Besuch von einer wunderschönen weiblichen Gestalt, die sie mit spitzen Zähnen in ihre Brust beißt, erhalten zu haben. Als sie ihre Geschichte dem Vater und der Gouvernante erzählt, will ihr keiner glauben - zumal es keine sichtbaren Wunden gibt.

    12 Jahre später hat eine dahin preschende Kutsche mit zwei Frauen darin einen Unfall vor dem Schloss. Die ältere Frau muss dringend weiterreisen und bittet den Schloßbesitzer, sich ihrer von einer Krankheit geschwächten Tochter während der Abwesenheit anzunehmen.
    Das junge Mädchen heißt Carmilla und hat eine erschreckende Ähnlichkeit mit jener nächtlichen Vision Laura's in ihrer Kindheit. Die Beiden vertragen sich auf Anhieb.
    Gerade erst war ein Mädchen, welches für einige Zeit im Schloß zu Gast sein sollte und zur Unterhaltung für Laura gedacht war, unter mysteriösen Umständen verstorben und so gibt der Witwer dem Drängen seiner euphorischen Tochter nach... und Seltsames im Schloss und in der näheren Umgebung nimmt seinen Lauf.

    Der Autor schreibt sehr präzise und dicht und man fühlt sich tatsächlich etwas an Stoker's Roman erinnert - er war anscheinend schon sehr von dieser Erzählung fasziniert... das posthum publizierte erste Kapitel aus "Dracula" - "Dracula's Gast" - ist dieser Geschichte hier sehr nahe.
    Sehr subtil (der damaligen Zeit geschuldet) schildert Le Fanu Carmilla's Vorliebe für junge Mädchen und Frauen, die zahlreich während ihres Aufenthalts in dem Schloss Karnstein sterben. Auch Laura's Zuneigung zu dieser mysteriösen - manchmal schwächelnden, manchmal sehr starken - Frau wird dezent aber unverkennbar beschrieben.

    Ein schön straff gehaltener Spannungsbogen mit stimmungsvollen Szenen - wie zum Beispiel ein Freund der Familie von seiner Begegnung mit einer wunderschönen maskierten Frau samt Tochter während eines Balles berichtet und sich dann herausstellt, daß die Tochter Carmilla gewesen sein muss - und einem interessanten Finale, welches das vom Tod gepeinigte Land um das Schloss endlich von der Quelle des Übels befreit.

    Für Freunde des Vampir-Genres beinahe eine Pflichtlektüre, zumal diese Geschichte eng mit Stoker's Arbeit zu diesem Thema verwoben ist.




  9. Cover des Buches Carmilla der Vampir (ISBN: 9783937273020)
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