Bücher mit dem Tag "catilina"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "catilina" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Titan (ISBN: 9783453419360)
    Robert Harris

    Titan

     (121)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Biographie eines politischen Karrieristen - als Biographie erzählte Lebensgeschichte eines Staatsmannes und Redners, Einblicke in einen Werdegang ohne Reichtum und militärischen Rückhalt. 

    Robert Harris überzeugt einmal mehr mit einem quasi-fiktionalen Historienromanen. "Titan" setzt chronologisch und stilistisch auf den erfolgreichen Vorgänger "Imperium" auf und zeichnet den Werdegang des großen römischen Politikers Marcus Tullius Cicero dramaturgisch nach. Der Roman behandelt die Jahre 63 v. Chr. bis 58 v. Chr. und zeigt den tiefen Fall einer historischen Persönlichkeit vom Konsul zum Exilanten.

  2. Cover des Buches Imperium (ISBN: 9783453419353)
    Robert Harris

    Imperium

     (241)
    Aktuelle Rezension von: Thilo-Hoettges

    Marcus Tullius Cicero war ein Hansdampf in allen Gassen. Ein Politiker, ein Philosoph, Jurist, Autor. In der Rennaisance hätte man ihn ein Universalgenie genannt. Und doch war Kichererbse, so sein Spitzname übersetzt, ein typisches Kind seiner Zeit.

    Von Robert Harris kannte ich vorher das Alternativwelt Buch "Vaterland", das mir sehr gefallen hat. Und seinen "Pompeii"-Roman, der mich nicht ganz so fesselte. Als ich las, dass er einen weiteren Roman über die Römerzeit geschrieben hat, war ich neugierig. Dabei hat mich "Imperium" beim ersten Lesen vor Jahren anfangs nur bedingt gepackt. Es ist eben sehr politisch, sehr viele Figuren, der Aufstieg des Helden geht nur langsam von statten. Und Cicero ist bei aller Genialität auch nicht immer nur sympathisch. Zum Glück wird die Handlung aus der Sicht seines Sklaven geschildert, der für mich viel zugänglicher war. Eigentlich wollte ich "Titan" danach nicht lesen, habe es aber doch. Und am Ende sogar auch noch "Dictator"!

    Zuerst erschien mir das etwas trocken. Heute weiß ich warum es mir trotzdem sehr gefallen hat. Denn imgrunde erzählt diese Triologie vom Zusammenbruch eines Gemeinwesens durch Korruption und Lügen. Von einer massiven Krise der Demokratie, wie wir es jetzt auch leider haben! Als hätte der Engländer Harris ein Jahrzehnt vor Brexit geahnt, was kommt. Und das hat etwas Zwingendes, was reinzieht. So kann man die Cicero-Wälzer allen empfehlen, die sich für Politik interessieren, man muss dafür nicht zwingend Römerfan sein, nur etwas Ausdauer bzw. Sitzfleisch mitbringen.

  3. Cover des Buches Krise und Untergang der römischen Republik (ISBN: 9783534236442)
    Karl Christ

    Krise und Untergang der römischen Republik

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Einleitung Karl Christ, Koryphäe der Altertumswissenschaft, versucht hier in diesem Werk zu ergründen, wie es zur Paralyse der Römischen Republik kam, wie einzelne Menschen ihre althergebrachten Verhaltenscodices aushöhlen konnten und schließlich, warum sie letztendlich zusammenbrach. Zusammenhassung Viele ältere Altertumsforscher begannen bei Abhandlungen über das Ende der Römischen Republik mit dem Jahr 133, also dem Jahr, in dem sich durch Tiberius Gracchus, die beiden Gruppierungen der Optimaten und Popularen herausbildeten. Christ beginnt ein halbes Jahrhundert früher: 200. Und zwar, um einen Versuch zu begehen, zu entschlüsseln, wie später einzelne Männer so viel Macht und Einfluss ernten und ebenfalls, obwohl sie nur einzeln waren, die gesamte Republik lahmlegen konnten. Männer wie Sulla, Cinna, Marius, Caesar, Pompeius, Marius und Octavian. Der Anfang seines Werkes beginnt Christ mit der Herausbildung eines Fundaments bei dem Leser bezüglich der exterritorialen Expansion. Gegliedert in "Ost" (Griechenland, Makedonien, generell alle alten Diadochenreiche) und "Westen" (Nordafrika, Spanien, Norditalien, Gallien [nur Küstenstreifen]). Anschließend an diese außeritalischen Analysen erörtert er die innerpolitische, wirtschaftliche, religiöse, sklavische, verwaltungstechnische Lage in Rom selbst. Nach diesen 3 Kapiteln, die dem Leser ein Wissensfundament an die Hand geben, legt Christ in den folgenden Kapiteln den Schwerpunkt lediglich noch auf Einzelpersonen und geht dabei chronologisch vor: Gracchen (133.123), Marius, Cinna, Sulla, Pompeius, Caesar, Marius, Octavian. Fazit Wer bereits die eine oder andere Rezension meinerseits las, dem wird aufgefallen sein, dass ich bei "wissenschaftlichen" Büchern auf das Fehlen von Indices zur Verdeutlichung von Gedankengängen, allergisch reagiere. Hier sind keine. Und ausnahmsweise kann ich sehr bedingt darüber hinweg sehen, weil Christ in der Einleitung eine sehr ausführliche Literaturanalyse vornimmt. Nur leider gab es zwischendurch oftmals Stellen, bei denen ich mir dachte: "Ach komm, hier hättest du mal eine Fussnote setzen könne. Wo du das her hast, hätte ich jetzt gern nachgeschaut." Im Großen und Ganzen und abgesehen davon aber, ist dies ein exzellentes Buch. Es geht recht tief in die Thematik ein und deckt auch beinahe jedes Thema dieser Zeit ab. Abgesehen vielleicht von den Provinzen, aber das würde den Rahmen zu sehr sprengen. Er hat sogar zwischendurch noch ein Kapitel zur Geistesgeschichte eingebaut, das unter anderem einen Überblick über die antiken Autoren jeglicher Literaturgattungen gibt. Das war sehr trocken, allerdings sehr gelungen und informativ. Außerdem ist es auch ein wunderbares Nachschlagewerk. Sehr positiv zu bewerten ist auch seine Förderung der leserischen Kritikfähigkeit. Zum Beispiel erklärt er sehr anschaulich, warum neuzeitliche Begriffe nicht auf diese Zeit passen. Revolution beispielsweise.
  4. Cover des Buches Conspirata (ISBN: 9788804606475)
    Robert Harris

    Conspirata

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Saralonde

    Deutscher Titel: Titan

    Nach seiner Wahl zum Konsul, die im ersten Teil der Trilogie (Imperium) beschrieben wird, steht nun Ciceros Amtseinführung an. Doch sein Gegenspieler Catilina lässt ihm keine Ruhe – die Anzeichen für eine Verschwörung des Patriziers mehren sich. Kann Cicero mithilfe seines treuen Sekretärs Tiro seinen Feinden trotzen und sein Konsulat nicht nur erfolgreich bestreiten, sondern überhaupt überleben?

    Wer nun glaubt “bah, Politik, langweilig!” könnte sich nicht mehr täuschen. Wie ich schon öfters bemerkt habe, nichts ist spannender als Geschichten, die wirklich passiert sind, keine Intrigen so fies wie die realer Persönlichkeiten. Und wenn es um so einen außergewöhnlichen Mann wie Cicero geht, verspricht dies nicht nur eine Lektion in Geschichte, sondern auch äußerste Spannung. Erzählt wird Ciceros Geschichte erneut aus der Sicht seines Sekretärs Tiro, was dem Leser sicher auch das Herangehen an den Roman erleichert. Der geniale Politiker und Rhetoriker könnte als Erzähler eventuell einschüchternd wirken. Die Ereignisse rund um Ciceros Konsulat und der darauffolgende Austieg Caesars sowie die damit verbundenen Intrigen sind nicht weniger spannend als Ciceros geniale Schachzüge während des Wahlkampfs aus dem ersten Teil. In diesen zweiten Teil kommen jedoch auch die Schwächen des großen Cicero zum Vorschein, was ihn nur menschlicher macht. Bei mir selbst ist bei der Lektüre außerdem auch eine gewisse Melancholie aufgekommen, angesichts des sich abzeichnenden Sterbens der Römischen Republik, die auch Cicero nicht verhindern können wird. (Wie ihr wisst, liebe ich melancholische Stoffe.)

    Harris’ Schreibstil ist erneut sehr gut lesbar, lateinische Ausdrücke wie Namen von Ämtern werden am Ende des Buchs erläutert, außerdem gibt es eine Personenliste, sodass sich niemand vor zu vielen Namen oder schwer verständlichen Ausdrücken fürchten muss.

    Das Ende des Buchs stellt einen veritablen Cliffhanger dar, der selbst dann seine Wirkung nicht verfehlt, wenn man schon aus der Geschichte weiß, wie es mit Cicero und seinen Mitstreitern und Widersachern weitergeht.

    Der historische Politthriller ist ein Buch genau nach meinem Geschmack, das Highlight meines bisherigen Lesejahres. Ich kann das Erscheinen des abschließenden Teils der Trilogie im Herbst kaum erwarten!

  5. Cover des Buches Vier Reden gegen Catilina. (ISBN: 9783150012369)
    Marcus Tullius Cicero

    Vier Reden gegen Catilina.

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    M. Tullius Cicero hat hier in 4 Reden schriftlich festgehalten, was er für sein Vaterland alles bewirkte, um es vor der catilinarischen Existenz zu bewahren.


    Im Jahre 63 gipfeln Unruhen und Unzufriedenheit in Rom in einer beinahe Revolution unter Catilina und anderen hochgestellten Persönlichkeiten Roms. Andere namen, die fallen, sind P. Lentulus, T. Volturcius, L. Statilius., C. Cethegus, C. Manlius und noch mehr. Ich will euch nicht mit Namen langweilen, aber tatsächlich sind das alles Ritter doer Aristokraten, gehören also der Führungselite Roms an. Es geht aber noch weiter. Einige dieser Männer gehören bswp. zu den Familien der Manlier oder Cornelier und diese sind die absolute Spitze selbst innerhalb der Aristokratie. Das bedeutet, dass wir es hier evtl. mit einer evtl. wirklich schwerwiegenden Krise zu tun hatten.
    Wer uns hier als Augenzeuge, aktive Person und sogar als Konfliktpartei von dem misslungenen Putsch erzählt ist Cicero. 3 Jahre nach den Ereignissen, also 60 v. Z. hat er seine Reden, die er im Kontext dieses Putsches gehalten hat, aufgeschrieben, überarbeitet udn herausgegeben. Und diese liegen uns bis heute vor. Cicero selbst war nämlich in diesem Jahr (63, das Jahr des Putchversuchs) Konsul, also einer der beiden höchsten Regulären Beamten in Rom und vereitelte den Putch. Was er uns also hinterlassen hat sind 4 Reden, die subjektiv, aber zeitnah das Geschehene erzählen. Jeweils 2 der 4 Reden hat er vor dem Volk (Rede 2 und 3) und vor dem Senat (Rede 1 und 4) gehalten. Die 1. Rede thematisiert Catilina selbst, seine Kollaborateure udn die Ausweglosigkeit der Verschwörung. Hier ist noch nichts passiert, außer vielen Beratungen im Verschwörerkreis. Davon hatte Cicero allerdings erfahren und bluffte hier, um Catilina aus der Reserve zu locken. Das scheint geklappt zu haben, denn die 2. Rede (die ist vom folgenden Tag !), die er vor dem Volk hält, ist eine Rechtfertigung der Vertreibung Catilinas aus Roms. das heißt, dass Catilina wohl über Nacht Rom fluchtartig verlassen haben muss. Die 3. Rede hielt Cicero etwa einen Monat später (Dezember 63). Sie dokumentiert die gelungene Vereitelung des Putschversuchs vor Rom. Cicero hatte auch Beweismaterial sichergestellt. In der 4. und letzten Rede 2 Tage später vor dem Senat geht es um die Bestrafung um die inhaftierten Verschwörer selbst. In beiden Reden lobt sich Cicero amüsanterweise selbst doch recht ausführlich. Merkwürdigerweise sagt er in der letzten Rede kaum etwas zum Thema, wie die Inhaftierten zu bestrafen sind. Was hier durchschimmert ist eine gewisse Unsicherheit, da uns Cicero durch seine Reden nicht alles zu übermitteln scheint, was damals geredet wurde. Z.T. scheinen einige seiner Massnahmen doch umstrittener zu sein, als er uns direkt vermittelt. So verteidigt er sich in der 2. Rede vor dem Vorwurf, dass er Catilina unrechtmäßig vertrieben habe. Und dem Inhalt der 4. Rede kann entnommen werden, dass er in der Diskussion keine besonders wichtige Rolle spielt. Bei Sallust wird nicht gesagt, dass er eine Rede dazu hielt, wenn ihr euch an meine Rezension dazu erinnert. Das kann zwar heißen, dass Sallust eine Abneigung gegen Cicero hegte, aber es könnte auch bedeuten, dass er Ciceros Aktivität hier schlichtweg für bedeutungslos erachtete.



    Die Reden sind durchaus recht anspruchsvoll zu lesen, beweisen allerdings doch rhetorisches Feingefühl. Evtl. nervt das Selbstlob Ciceros immerwieder etwas. Ich habe zwar leider keine zweisprachige Ausgabe gelesen, sondern eine rein deutsche, aber die schien eine echt gute Übersetzung zu sein.
    Die Einleitung zu den Reden war auch gut ! Zum historischen Kontext, zu den einzelnen Reden, zur historischen Rezeption, etc. wurde etwas gesagt.


    Meine gelesene Ausgabe ist die von Fuhrmann, Zürich/Stuttgart 1970. Das ist eine deutsche Gesamtausgabe aller Reden Ciceros, doch ich hab nur die catilinarischen gelesen.
  6. Cover des Buches THE HOUSE OF THE VESTALS (ISBN: 9781845292492)
    Steven Saylor

    THE HOUSE OF THE VESTALS

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches Skandalon! (ISBN: 9783806228618)
    Cornelius Hartz

    Skandalon!

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Elenas-ZeilenZauber
    ‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
    Wäre Geschichte in der Schule so interessant gewesen, hätte mir das Fach mehr Spaß gemacht.
    Was fasziniert die Menschen? Genau, Skandale - der Titel ist hier Programm. Wobei man auch erkennt, dass sich das Skandal-Empfinden im Laufe der Zeit wandelt. Was damals als Skandal galt, muss es heute nicht zwangsläufig sein und umgekehrt. Die Zeit ändert auch Moralvorstellungen und Befindlichkeiten. Okay, Korruption hat sich nicht gewandelt.
    Hartz beleuchtet auch die Sexualität und ihre Gepflogenheiten in Rom und Griechenland. Vor allem die Gepflogenheiten und gesellschaftlichen Aspekte, waren befremdlich und die Position der Frau ... nun ja, ich bin froh, dass ich im Hier und Heute lebe.
    Egal welches Thema der Autor beleuchtet, es kommt leicht und locker daher und transportiert trotzdem Wissen, wobei ein Augenzwinkern nicht zu kurz kommt. Der Schreibstil ist locker leicht lesbar und auch die Infokästen und Statistiken kommen lebendig und alles andere als staubtrocken daher. Ja, so hätte mir in der Schule Geschichte Spaß gemacht.
    Von mir gibt es 5 skandalöse Sterne.

    ‘*‘ Klappentext ‘*‘
    Sex and crime: Unser modernes Bild von der Antike ist zu einem großen Teil von Mord und Totschlag geprägt, von Verbrechen und Orgien, von Verrat und Dekadenz. Was aber waren die Ereignisse, die die Zeitgenossen tatsächlich aufregten und für öffentliche Empörung sorgten, und was empfinden wir aus heutiger Sicht als unerhört? Cornelius Hartz stellt neben bekannten ›Aufregern‹ wie der Verbannung Ovids, der Catilina-Verschwörung oder der Ermordung Caesars auch weniger geläufige Skandale vor. So erfährt der Leser, dass es bei den Olympischen Spielen der Antike zwar keine Doping-, dafür aber Bestechungsskandale gab, warum der Besuch Kleopatras in Rom für Aufregung sorgte oder wie man zuhause die Schmach der Varusschlacht wahrnahm. Ein packendes Lesevergnügen, ergänzt durch zahlreiche Infokästen, Statistiken, Hitlisten, Zitate sowie neu übersetzte Stellen aus der antiken Literatur, der Sekundärliteratur und literarischen Texten!
  8. Cover des Buches Die Verschwörung des Catilina (ISBN: 9783804411890)
    Sallust

    Die Verschwörung des Catilina

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Sallust, ein Politiker und späterer Anhänger Caesars, schreibt hier nach der Ermordung Caesars und nach dem Ende seiner (=Sallusts) politischen Tätigkeit im Jahr 41 das Werk "De coniuratione Catilinae".

     
    Zur Darstellung Sallusts.
    Im Jahr 63 v. Z. kommt es in Rom zu einem versuchten Putsch zahlreicher Unzufriedener, Nörgler, Verbrecher und hitziger Jugendlicher. Sie alle haben sich um Catilina versammelt, der mehrmals durch die Konsulatswahlen gefallen ist. Nach einem ersten gescheiterten Aufstand im Jahre 65, den Sallust nur mehr andeutet, als beschreibt (interessanterweise von der heutigen Forschung als Fiktion behandelt, s. dazu Seager, in: Historia 13), kommt er zum Hauptthema: Die catilinarische (zweite) Verschwörung des Jahres 63 (18f.; diese Zahlen in Klammern sind meistens Paragraphangaben). Für diese Verschwörung hat Catlinia, der selbst ein Mensch mit guten, aber vergeudeten Anlagen (5) ist, den Grundsatz der Bevölkerung an sich gebunden (14-16). Doch rechtzeitig wird die Verschwörung von der vornehmen Römerin Fulvia (23) und durch die Allobroger (41), die Catilina vergeblich für sich gewinnen wollte, aufgedeckt. Wie der Senat mit den führenden Männern der Verschwörung, die aus den hohen Kreisen Roms stammen, umgehen soll, wird in einer lebhaft dargestellten Senatssitzung ausdiskutiert. Der entgültige Entschluss lautet: Tod. (50-53). Catilina selbst konnte gerade noch nach Etrurien zu seinem Heer aus Aufständischen entfliehen, wo er nach der Einkesselung durch zwei reguläre Heere in der Schlacht von Pistoria gegen den Feldherrn Marcus Petreius fällt (56-61).


    Das Buch ist außerdem noch gespickt von Exkursen, näheren Personenbeschreibungen, Geschichtsdarstellungen etc. Mit einem solchen themenabgewandten Aspekt lässt Sallust nämlich auch sein Buch beginnen. Hier begründet er nämlich sein Rücktritt aus der Politik und seine literarische Betätigung (1-4). Dazu hatte ich bereits weiter oben etwas geschrieben. Ebenfalls relativ am Anfang bettet er zunächst die Verschwörung ein in den historischen Kontext. Hier beschreibt er in einem schnellen Rush die Anfangszeit und erläutert den allgemeinen Sittenverfall Roms (5-13). Dazu gehört wohl auch seine im späterebn Verlauf des Werkes geschilderte innenpolitische Verkommung Roms, wo er die Parteiungen der Optimaten und Popularen für vielerlei Fehlentwicklungen verantwortlich macht. Das müsste der bekannte Parteienexkurs sein (36-38). Man könnte sogar so weit gehen zu sagen, dass diese fehlerhafte historische Entwiklung der römischen Geschichte Hauptthema Sallusts hier ist und er es am Beispiel der catilinarischen Verschwörung aufzeigen will (seht dazu mal bei Drexler, in: Pöschl: Sallust, Darmstadt 1970 rein). Dazu passt auch Symes These (Syme: Sallust, Darmstadt 1995), dass Sallust immer wieder verdeckte Kritik am Zeitgenössischen übt, bes. am Zweiten Triumvirat. Literarisch gelungen ist auch seine lebhafte Darstellung der Senatssitzung am Ende, wo er in reger Diskussion erst caesar (51), dann Cato (52) ausführlich zu Wort kommen lässt. Diese beiden Paragraphen sind auch die längsten des ganzen Buches, wenn ich das richtig sehe.


    Soviel zum Inhalt.
    Jetzt im Nachhinein kann ich gut verstehen, wieso Sallusts Catilina oft in der Schule gelesen wird. Es ist ein wirklich interessanter historischer Kurztraktat. Vllt. nicht ganz ausführlich, aber doch lebhaft und einführend. Es ist zwar schwer zu lesen, aber doch gut anspruchsvoll.


    Gelesen habe ich die zweisprachige Version von Reclam (1986). Der Übersetzer war Karl Büchner und ich finde, er hat nur ein mäßig gute Arbeit abgeliefert. Die Übersetzung ist nicht schlecht, nein. Sallust ist immerhin echt schwer zu lesen. Aber oft klingt das deutsche zu holprig, oft hat Büchner seltsame deutsche Wendungen und Begriffe verwendet, die den Lesefluss doch recht stören. Manchmal übersetzt er schlichtweg unnötig frei udn manchmal unnötig wörtlich. Evtl. schaue ich nochmal ausführlicher ins Lateinische rein, wenn ich Lust habe und dann evtl. auch noch in die neuere Übersetzung von Lindauer (2012). Aber mal sehen. Generell ist aber auch diese Reclam-Ausgabe ganz gut. Die Einführung zum Werk von Büchner ist aber dennoch etwas zu kurz geraten. Diejenige zu Sallust selbst ist ganz gut, die zum historischen Kontext von sallust udn besonders die zum Werkinhalt ist quasi nicht vorhanden.
    Bemerkenswert ist btw auch, dass Sallust Cicero kaum erwähnt. Dessen Rolle würde ich doch als deutlich wichtiger erachten, immerhin war dieser hier im jahr 63 Konsul. In seine catilinarischen Reden schaue ich evtl auch nochmal rein.
  9. Cover des Buches Catilina (ISBN: 9783846044018)
  10. Cover des Buches Die catilinarischen Reden /In L. Catilinam (ISBN: 9783760813516)
  11. Cover des Buches Das Schicksal der Medica (ISBN: 9783732553723)
    Gerlinde Friewald

    Das Schicksal der Medica

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Jazzy
    Meine Meinung/ Fazit:

    Delia ist eine junge Griechin die sehr gut in unsere Zeit hineinpassen würde. Das Leben das sie führt ist nicht selbstverständlich. Durch ihren Vater konnte Delia den Beruf als Ärztin wählen und sie darf über ihr Leben selbst entscheiden. Dieses Privileg ist etwas Besonderes. Die Männer dominieren hauptsächlich in Delias Welt und sie wird dennoch geachtet und ihr Handwerk wird sehr geschätzt.

    Marcus ist ein sehr offener Mann und es war schön die Liebesgeschichte der beiden mit zu verfolgen.

    Marcus und Delia werden mit Problemen konfrontiert, mit denen sie nie gerechnet hätten.

    Der Roman geht recht zügig voran und die Unterhaltung für den Leser kommt nicht zu kurz. Im Verlaufe der Handlung wird es immer spannender und ich war sehr begeistert von dem Buch.

    Zu der damaligen Zeit war es noch völlig normal Sklaven zu halten. Dieses Thema wird auch angesprochen und ich war sehr gespannt, wie das Ganze in dem Roman verpackt wird. Letztendlich ist ein sehr spannender und emotionaler Liebesroman entstanden.
    Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und hoffe darauf, dass es eine weitere Geschichte mit den beiden Hauptfiguren geben wird.
  12. Cover des Buches Caesar und Pompeius (ISBN: 9783534243549)
    Ernst Baltrusch

    Caesar und Pompeius

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Wenn das Bild des Buches hier auf LB richtig angezeigt wird, müsste das eigentlich jedem was sagen. Die typische Aufmache: dunkelblaue Schrift, weiße Reihenbezeichnung, gelb-orangener Farbton des Papiereinbandes: das ist die traditionelle WBG-Publikation. Meistens ganz gut, meistens hilfreich. In diesem Fall ist das nicht anders. Diesmal hat der Berliner Altertumsforscher (Latein und Geschichte bei namhaften Forschern: Bleicken und Dahlheim) für diese Reihe eine doch recht dicke Ausgabe (knapp 200 Seiten) zum Thema "Caesar und Pompeius" (2008²) verfasst. Ich glaube ich habe bereits über ein Buch von Baltrusch was geschrieben. Es müsste seine Promotionsarbeit "Regimen morum" gewesen sein. Er ist also keinesfalls ein Unbekannter. Bewährt hat er sich bereits im Thema der Antike (ein Blick auf seine Wikipedia-Seite zeigt noch eine weitere WBG-Publikation und 2 für die Beck'sche Reihe).
    Um ehrlich mit euch zu sein, habe ich das Buch nicht in seiner Gesamtheit gelesen. Das habe ich bereits in der Vergangenheit. Diesmal wollte ich nur mein Grundwissen zu Pompeius etwas auffrischen. Die Caesar-betreffenden Teile habe ich übersprungen oder überflogen. Was Pompeius betrifft sind die Kapitel zur Einleitung in das Thema der Späten Röm. Republik und der Krisen (1-16), zur aristokratischen Reaktion auf Sulla und zur Person Pompeius' selbst (17-38) und die Darstellung der epochenübergreifenden Rezeption der Person des Pompeius (178-183). Natürlich ist er auch noch weiterhin und immer mal wieder vereinzelt als Thema angeschnitten.
    Obligatorisch ist für die grundlegenden Werke natürlich die Einleitung (die jeder Interessierte an dieser Materie gewiss schon gefühlte 100mal gelesen hat) zur römischen Verfassung und zur Krise der Republik. Hier ist sie recht themenorientiert und auch dementsprechend pointiert erklärt. Ein Fokus liegt verständlicherweise auf Sulla, der mit seiner Restauration und Handlungsweise ein fatales Exempel für die Nachwelt (= u.a. Caesar und Sulla) darstellte.
    Was Pompeius selbst angeht wird er plausibel als Phänomen seiner Zeit aufgezeigt, in der er durch das Standesethos und durch das Vorbild Sullas dazu verleitet ist, seinen Weg zu gehen. Nur entspricht der Weg nicht mehr dem alten traditionellen Weg der römischen Aristokraten, sondern vielmehr einem Potentaten oder einem Prinzipatsvorläufer. Denn Pompeius agiert meist an den alten Handlungsorientierungspunkten (mores maiorum) vorbei und entbindet sich selbst immer weiter dem nobilitärem Konsens- und Gleichheitsgefüge: die imperia extraordinaria, also die auferordentlichen Befehlsgewalten nehmen speziell mit ihm die Überhand ein. Denn eben dieses aristokratische Konsens- und Gleichheitsgefüge kann mit den Problemen eines Weltreiches (großangelegte Aufstände, dauerhafte Piratenschwierigkeiten, langandauernde Abfallerscheinungen zB) nicht entsprechend umgehen. So etabliert sich Pompeius (unbewusst, aber willig ?) immer mehr als außerhalb der Ordnungs stehendes Machtpotenzial.


    Dem allgemeinen Programm der "Geschichte Kompakt" Serie gemäß hält sich das Niveau auf einer eher narrativen und unkomplizierten Ebene auf. Mit Quellen wird natürlich gearbeitet, aber oft zur Untermauerung der eigenen Erzählung, weniger zur Forschungseinführung wie mir scheint. Forschungskontroversen sind nicht überwiegend vorhanden (abgesehen natürlich von solchen klassischen Fragen wie der Personenbewertung oder der Einschätzung von 44 als Mord oder Befreiung). Dafür hilft dann das umfassende Literaturverzeichnis ganz gut aus. Dennoch erfüllt das Buch -so wie es soll udn so wie ich es gewohnt bin- den Anspruch der lockeren und leichten Themeneinführung. Genau dafür schätze ich diese Reihe auch so. Ernst Baltrusch hat hier eine gute Arbeit vorgelegt.

  13. Cover des Buches Das Rätsel des Catilina (ISBN: 9783442433896)
    Steven Saylor

    Das Rätsel des Catilina

     (11)
    Aktuelle Rezension von: melli.die.zahnfee
    Der römische Privatermittler Gordianus hat der ewigen Stadt den Rücken gekehrt und sich zusammen mit seiner Familie auf eine Farm in Etrurien zurückgezogen, wo er die Abgeschiedenheit und Ruhe des Landlebens genießen möchte. Eines Tages bekommt er Besuch von Marcus Caelius,... Toll wie Steven Saylor Geschichte und Krimi verbindet, ich konnte die historischen Gestalten direkt sehen.
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