Bücher mit dem Tag "ceausescu"

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9 Bücher

  1. Cover des Buches Herztier (ISBN: 9783596511532)
    Herta Müller

    Herztier

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Buecherwuermer

    Im Grunde ist über Herta Müller alles gesagt und geschrieben. Für mich gibt es keine Dichterin, keinen Dichter, die oder der sich auf diese einzigartige literarische Weise mit dem Totalitären gerade im sozialistischen Rumänien auseinandergesetzt hat. Und obgleich das stets wiederkehrende, stets quälende Thema im Gesamtwerk der Müller das Lesen oft zum Kraftakt werden lässt, schafft es die Dichterin durch ihre einzigartige Sprachkunst, dass die Lektüre immer wieder ein Genuss ist. Dies gilt vor allem auch für den Roman "Herztier", den ich sicher noch einmal lesen werde. 

  2. Cover des Buches Kinder der Nacht (ISBN: 9783641207236)
    Dan Simmons

    Kinder der Nacht

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Der Titel meiner Rezension bezieht sich auf den häufig gebrauchten rumänischen Fluch: Geh zum Teufel! Denn Dracu bedeutet in jener romanischen Sprache nicht nur Teufel, sondern auch Drache. 

    Das Buch setzt noch 1989 ein, kurz nach der Hinrichtung der Ceaușescus und den immer noch anhaltenden Wehen der rumänischen Revolution. Diese sind dabei, ein brandneues Land gebären zu wollen. Wirklich? 

    Pater Mike O'Rourke aus der Diözese Chicago ist Mitglied einer Gruppe eines Milliardärs (ebenfalls Yankee), die die Waisenhäuser dieses südosteuropäischen Landes besuchen. 

    Weil während Ceaușescus Regime jegliche Verhütung streng untersagt war und jede Familie mindestens fünf Kinder haben sollte, wurden viele unerwünschte Babys zur Welt gebracht. 

    Diese landeten dann, sich selbst überlassen, unterernährt, oft krank und unter Hospitalismus leidend, in jenen Löchern der Hölle. Um sie zu "stärken", wurden vielen von ihnen Blut gespritzt. Daher die vielen Babys mit AIDS und Hepatitis. 

    Mike ist geschockt und beschließt, als helfende Hand in jenem Land vorerst zu bleiben. 

    Kleiner Zeitsprung: Neues Jahrzehnt und die 38jährige Ärztin und Hämatologin Kate Neumann aus Colorado ist in București, um sich im Ersten Bezirk in einem Krankenhaus für die Kinder zu.engagieren, die sonst keinen haben. Um Leben zu retten. 

    Sie ist ebenso fassungslos über die unsagbaren Zustände. Illegal werden Kinder, vorwiegend von Amerikanern, gekauft und auch welche offiziell adoptiert. Bis die Regierung 1991 das endgültig verbietet. 

    Sie hat einen ungewöhnlichen Patienten, den Säugling, den sie Joshua taufen wird. Er hat eine seltene und seltsame Krankheit und eine außergewöhnliche Selbstheilung zugleich, sobald er eine Transfusion erhält. 

    Sie schafft es, den Jungen legal zu adoptieren und nach Amerika zu bringen. Allerdings hat dies bittere Folgen für sie, als Joshua unter dramatischen Umständen gekidnappt und nach Rumänien verbracht wird. 

    Mit Pater Mike, den sie bereits aus România kennt und ihrem dakischen Freund Lucian Forsea begibt sie sich auf gefährliches Terrain, als sie nach illegaler Einreise Joshua finden will. 

    Die Securitate existiert natürlich noch, aber unter neuem Namen und es gibt mehr als nur einen Todfeind auf ihrem Weg. Vlad höchstpersönlich gehört dazu. Und die Strigoi, wie die Vampire eigentlich heißen. 

    Ich bin vornehmlich skeptisch, wenn ein Amerikaner über das alte Europa schreibt und vor allem, wenn es um Südost- und Osteuropa geht. 

    Ich bin aber angenehm überrascht. Er hat im Land recheriert, sich von Rumänen beraten lassen (im Nachwort erwähnt) und so sehr viel Authentizität ins Buch einfließen lassen. 

    Er benutzt auch rumänische Sätze und Wörter, die größtenteils korrekt geschrieben, aber mit einigen, kleinen Fehlern, was jedoch dem Übersetzer geschuldet sein kann. 

    Obwohl die harten Fakten richtig sind, ist doch ein Schnitzer enthalten. Timișoara (Temesvár/Temeschburg) ist nicht in Transsilvanien (Ardeal, Erdélyi, Siebenbürgen), sondern im Banat. Zudem fehlt diese sehr wichtige Stadt auf der Landkarte, die der Geschichte vorangestellt ist. 

    Auf jeden Fall ist die Handlung ungewöhnlich, fußt auf der Realität und bietet eine faszinierende Erklärung für den Vampirmythos. 

    Es gibt unvorhersehbare Wendungen und die Art, wie sich die Protagonisten entwickeln, überzeugt durchaus. 

    Einige Klischees werden nicht vermieden, aber geschenkt. Die sind so spärlich, dass diese der Spannung keinen Abbruch tun. 

    Origineller und frischer Plot, der 31 Jahre nach Erstveröffentlichung immer noch wie neu wirkt. Das gibt dem blutleeren, ausgesaugten Subgenre superbe Impulse. 

  3. Cover des Buches Heute wär ich mir lieber nicht begegnet (ISBN: 9783596188222)
    Herta Müller

    Heute wär ich mir lieber nicht begegnet

     (23)
    Aktuelle Rezension von: HomersEvil
    Herta Müllers Protagonistin ist bestellt. Punkt Zehn. Sie weiß was das heißt. Schon oft musste sie zum Verhör des Geheimdienstes. Pünktlichkeit ist dabei von äußerster Wichtigkeit. Im Verhör selbst hat zudem jede Bewegung und Geste die ihr Körper an den Geheimdienst Offizier zu senden vermag, ob unbewusst oder bewusst, Auswirkungen. Unmittelbare und direkte Folgen für das zukünftige Leben, die Qualität desselbigen und die damit verbleibende Lebensfreude. Alle geäußerten Gedanken, Absichten, Ideen und Überzeugungen müssen möglichst unverfänglich sein. Zudem passend. Passend zu den in den unzähligen vorigen Vernehmungen getätigten Aussagen. Die Strecke die sie auf dem Weg zum Verhör mit der Straßenbahn zurücklegen muss, ist ihr wohl bekannt. Jede Haltestation bringt sie näher. Näher zu einer ungewissen Zukunft. Ist es vielleicht das letzte Mal? Wird sie diesmal nur den Hinweg bestreiten? In einer Art Voraussicht hat sie zumindest Zahnbürste und Handtücher eingesteckt. „Heute wäre ich mir lieber nicht begegnet“ – wie so oft bei den Werken Herta Müllers, steht allein schon der Titel für diesen besonderen und ungewöhnlichen Umgang mit Worten, Bedeutungen und interessanten Assoziationen, die Müllers Sprache unwillkürlich auslösen kann. Auch das vorliegende Werk bildet dabei keine Ausnahme. Im Gegenteil, Herta Müller vollzieht auch hier wieder diese, ihre, unnachahmliche Wandlung von diesen so vielfältig und mannigfaltigen Bedeutungen der Sprache und der daraus folgende Neuinterpretation, so dass man nur fasziniert lesen und genießen sollte. In dem vorliegenden Roman beschreibt Herta Müller das Leben einer Frau. Mit Hilfe von Rückblenden und in der Form von sich stetig weiter entwickelnden Gedanken. Die Autorin beschreibt dabei ein so dichtes und emotionales Leben und ein Schicksal, welches aufgrund der beschriebenen Handlung wohl auch viele Aspekte von ihrem, Herta Müllers eigenem Leben darstellt. Ein Leben das von stetiger Vorsicht vor Spitzeln, Verrat, politischer Unterdrückung und Unfreiheit geprägt ist. Jeder Versuch die Staatsautorität anzuzweifeln oder gar dem Staat durch Flucht zu entkommen, könnte auch der letzte sein.
  4. Cover des Buches Die Stadt der Freiheit (ISBN: 9783947706129)
    Silvia Hildebrandt

    Die Stadt der Freiheit

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Wantan911

    Das Buch erzählt die Geschichte von mehreren Menschen und es scheint zunächst so, dass sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Jeder hat sein eigenes Schicksal und ich konnte mich in jedes gut hinein fühlen, was an dem brutal ehrlichem Schreibstil der Autorin liegt. Die Geschichte spielt in Timisoara/Rumänien und ich konnte die Stadt förmlich „riechen“, da diese mit allen Facetten beschrieben wurde. Ein wunderschönes und schicksalhaftes Buch, wo schwere Entscheidungein getroffen werden müssen für oder gegen das eigene Glück. Lesenswert! 

  5. Cover des Buches Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt (ISBN: 9783844904901)
    Herta Müller

    Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden

    ENTKOMMEN...

    Im Rumänien Ceausescus, in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, wartet die deutschstämmige Familie Windisch auf die Ausreisegenehmigung in den Westen. Während immer mehr der rumäniendeutschen Nachbarn das Dorf verlassen, muss die Familie weiter warten – das Leben scheint stillzustehen. Erst als sich die Tochter Amalie für die Ausreisegenehmigung verkauft, bekommt die Familie die ersehnten Papiere. 

    Herta Müllers erster Roman entstand 1986, ein Jahr bevor sie Rumänien verließ. Die Ausreise oder vielmehr das zermürbende Warten einer Familie auf eine Ausreisegenehmigung ist auch das Thema ihres Romans. In poetischer Sprache erzählt Herta Müller die Geschichte einer existenziellen Erfahrung im Europa Ende des vergangenen Jahrhunderts. 

    Vor nunmehr acht Jahren habe ich das wohl bekannteste Werk Herta Müllers gelesen: 'Atemschaukel'. Schon da merkte ich, dass ich mich schwer tat mit der Art ihres Schreibens. Dunkel, schwer, wort-gewaltig waren seinerzeit meine Empfindungen bei der Lektüre. Als ich vor einigen Wochen zufällig auf das Hörbuch 'Die Nacht ist aus Tinte gemacht' stieß, in dem im Interviewstil Einblicke in Kindheit und Jugend der Literaturnobelpreisträgerin (2009) gewährt werden, war ich gehörig beeindruckt. Und so wollte ich der Autorin erneut eine Chance geben und wählte dafür ihren Debüt-Roman.

    Dieser entpuppte sich dann leider rasch als harte Kost. Inhaltlich geschieht nicht viel, die einzelnen Szenen wirken oftmals wie ein Stilleben, wie düstere Skizzen eines Dorflebens zwischen althergebrachten Traditionen und neueren Bedrohungen. Im Mittelpunkt steht die deutschstämmige Familie Windisch - der Vater nicht ohne Spuren aus dem Krieg heimgekehrt, die Mutter nach einigen Jahren menschenunwürdigem stalinistischem Straflager wieder im Kreis ihrer Familie, die Tochter in einer zukunftslosen Liebe - und der Preis für den Auswanderungswillen der Familie.

    Einzelne Dorfbewohner entstehen schemenhaft aus dem Staub der Dorfstraßen, um später dahin zurückzusinken. Die Bigotterie, die Ausweglosigkeit der Antragssteller, die latente Bedrohung - all das wird spürbar, zwischen den Zeilen. Herta Müller kreiert eine düstere, bedrohliche Stimmung, die Hoffnungslosigkeit tropft aus den Zeilen. Alles wartet. Das Dorf, die Familie, der Leser. Bis klar wird, dass die vielen Säcke Mehl als Bestechung nicht reichen werden. 

    Der Pfarrer verlangt Frischfleisch - um gemeinsam mit jungen hübschen Frauen nach dem Taufschein zu suchen. Fünfmal, wenn es rasch geht. Wenn gründlicher gesucht wird, vielleicht auch zehnmal. Ebenso der Milizmann des Dorfes, der die ersehnten Papiere in seinen Händen hält. Der Tochter der Windischs bleibt letztlich keine Wahl. Eine Chronik der Sprachlosigkeit erwartet den Leser, Menschen einer Familie, die sich nicht mehr viel zu sagen haben, die nur ein gemeinsames Ziel haben: raus aus diesem Land...

    Wie wohl immer in ihren Romanen schwingen auch in diesem Debüt Herta Müllers viele autobiografische Anteile mit. Dieser Gedanke lässt die Gänsehaut noch einmal entstehen. Obschon die Stimmung im Dorf beim Hören nahezu spürbar war und die Autorin insofern großartiges geleistet hat, war es wieder der Schreibstil, der mich nicht abholen konnte, der mich ermüdete und streckenweise abschreckte. Grotesk-absurde Wortspiele, undurchsichtige Metaphern, oft eher traumähnliche denn realitätsnahe Passagen, knappe und kurzatmige Satzreihen: anstrengend. Und - ich muss es leider noch einmal sagen - für mich auch abschreckend. 

    Für die von Mathias Brandt gelesene ungekürzte Hörbuchausgabe (3 Stunden und 3 Minuten) habe ich so gefühlt ewig gebraucht, weil ich mich ständig dabei ertappte, wie meine Gedanken nach wenigen Sätzen bereits wieder abzuschweifen begannen, so dass ich dann lieber eine Pause einlegte. Schade. Ich hätte es gern lieber gemocht...


    © Parden

  6. Cover des Buches Das Hühnerparadies (ISBN: 9783701714834)
    Dan Lungu

    Das Hühnerparadies

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Inhalt: Ein rumänisches Dorf irgendwann Mitte/Ende der 1990er-Jahre. Man ist arm, man hat Hunger und kein Geld. Aber man hat die Kneipe "Zum Zerknautschten Traktor", man hat Alkohol und vor allem hat man eines: Jede Menge Gerüchte und Geschichten aus den Zeiten Ceaușescus. Als man für Brot noch in der Schlange stehen musste, aber niemand Hunger litt, jeder entweder alles hatte oder alle nichts und als man noch alles mühelos stehlen konnte. Meine Meinung: Dan Lungus Buch "Das Hühnerparadies" ist ein kleines, aber feines Werk über das Leben in der rumänischen Pampa in der Übergangszeit. Der Kommunismus liegt noch bleischwer in der Luft, doch nun herrschen andere Zeiten. Arbeitslosigkeit geht um, man kämpft um jedes bisschen Kleingeld, nur um es dann im "Traktor" zu versaufen. Dort streitet man sich darüber, ob es früher besser war oder nicht, man diskutiert über Regenwurmexporte nach Japan und erörtert die Besitzerinnen unehelicher Embryos. Die Frauen zu Hause, die tun übrigens beinahe dasselbe... Lungus Erzählstil hat mich von Anfang an gepackt. Er erzählt die Geschichte um lauter skurille Dorfbewohner auf eine so heitere Art, dass man einfach lachen muss. Man schüttelt den Kopf über die seltsamen Gedankenvorgänge mancher Leute, lächelt über die im Schlamm spielenden Kinder und leidet mit Ehefrauen, die von ihren Ehemännern geprügelt werden. Jedoch muss hier unbedingt erwähnt werden, dass "Das Hühnerparadies", obwohl vom Inhalt her oftmals sehr erheiternd, keine leichte Lektüre ist. Absätze finden sich eher selten und Lungu benutzt einen wirren Erzählstil mit vielen Kommas, seine Sätze erfordern einiges an Aufmerksamkeit und Konzentration. Hinzu kommt, dass Lungu seine Charaktere erzählen lässt, wie man nun mal so redet, da geht eine Geschichte in die andere über, da wird einmal jener erwähnt und dann fällt einem diese Geschichte wieder ein - schlussendlich muss der Leser wieder einige Seiten zurückblättern, um den Faden der ursprünglichen Geschichte wieder aufzulesen. Die Geschichten aus dem Dorf, Geschichten, wie sie sich auch im realen Leben zutragen, werden dadurch jedoch glaubhaft und real. Die Gedanken und Taten der Figuren sind nachvollziehbar und jeder, der weiss, wie es sich in einem Dorf lebt, wird die eine oder andere Begebenheit wiedererkennen. Doch geht es im "Hühnerparadies" nicht nur um Dorfklatsch, sondern auch um ein durchaus reales Zeitbild. Rumänien ist ein Land, dessen Existenz bei uns eher in Vergessenheit gerät, und hier kommt ein Büchlein, das uns direkt nach Rumänien versetzt und uns erzählt, wie es damals war, damals, als der Kommunismus das Land verliess, eine dicke Schleimspur hinter sich herziehend, und alle hofften, dass es besser wird. Hier möchte ich noch folgendes anmerken: Vor der Lektüre habe ich mich kurz über Ceaușescu und Rumänien informiert und dazu habe ich mir das rumänische Alphabet genauer angeschaut, um die Namen der vielen Charaktere richtig auszusprechen. Das Buch verfügt zwar über ein Glossar am Ende des Buches, jedoch ist ein bisschen Vorwissen über Rumäniens kommunistischen Führer sicherlich nützlich. Fazit: Mir hat Dan Lungus "Das Hühnerparadies" sehr gefallen, auch wegen seines besonderen Sprachstiles, der ein klein wenig an José Saramago erinnert, ohne jedoch derart zu überfordern. Die Dorfbewohner wuchsen mir rasch ans Herz, auch wenn es einige unsympathische Personen gibt. Für mich trifft das Wort "herzerwärmend" wunderbar auf dieses Buch zu. Schwächere Leser werden mit dem Buch jedoch ihre Mühe haben, da die Geschichten oft ineinander fliessen und Sätze oft unterbrochen werden. Wer sich für Rumänien interessiert, für den ist das Buch durchaus interessant, da das Leben der Rumänen in den 90ern thematisiert wird und die Geschichte auch einen historischen Hintergrund hat (auch wenn der oft in den Geschichten der Dorfbewohnern zum Tragen kommt). Leser, die gerne Bücher lesen, die episodenartig erzählt sind, werden hier ihre tägliche Dosis "Buch-Tele-Novela" erhalten. Vor allem jedoch Leser, die selber aus einem Dorf stammen, werden bestimmt einige der Situationen in Lungus Dorf wiedererkennen.
  7. Cover des Buches Die Geschichtensammlerin (ISBN: 9783336548156)
    Jessica Kasper Kramer

    Die Geschichtensammlerin

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Rumänien 1989. Das System ist kurz vorm Zusammenbruch, der Diktator verliert an Macht und doch geht der Staat mit aller Macht gegen Menschen vor, die sich nicht konform verhalten. Dazu gehört auch Ileana, denn sie sammelt Geschichten. „Manche sind Märchen, andere handeln von der Vergangenheit, und die gefährlichsten erzählen die Wahrheit. Wie die Gedichte von Ileanas Onkel Andrei. Doch die Wahrheit kann tödlich sein im kommunistischen Rumänien des Jahres 1989, wo Lebensmittel, Strom oder warmes Wasser knapp sind und die Menschen in ständiger Angst leben. Als Andrei verschwindet, ist die ganze Familie in Gefahr. Ileanas Geschichtensammlung wird von ihrem Vater vernichtet, sie selbst zu den Großeltern aufs Land geschickt. Doch die Securitate folgt ihr bis in die Wälder der Karpaten. Nun braucht Ileana eine Geschichte, die Mörder aufhalten kann …“

    Was für ein tolles Buch! Es war ganz anders, als ich es erwartet hatte. Ausgegangen war ich von einer düsteren Geschichte über den Kommunismus und den Überwachungsstaat Rumänien. Und das stimmt auch, jedoch ist das nicht der einzige Teil der Geschichte. Vor allem ist es eine fantastische Geschichte über ein junges, mutiges Mädchen, über Freundschaft und Zusammenhalt sowie Geschichten, die geheime Botschaften übermitteln und Lebensretter sein können.
    Das Buch ist wundervoll Geschrieben und die Autorin holt einen sofort ab und nimmt einen mit in diese tragende Geschichte.
    Insgesamt ist dieses Buch eine Kombination aus der düsteren Geschichte der letzten Tage Rumäniens gepaart mit einer Art Volksmärchen mit einer kleinen Heldin und ihren HelferInnen.

    Zauberhaft, ergreifend und grandios umgesetzt und daher absolut empfehlenswert! 

  8. Cover des Buches Zusammen allein (ISBN: 9783423626293)
    Karin Bruder

    Zusammen allein

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62
    Für den Jugendbuchpreis 2011 nominiert, ist dieser bewegende Roman längst nicht nur für Teenager ab 14 Jahren lesenswert.

    Im Sommer 1986 kehrt Agnes' Vater nicht von einer Deutschlandreise nach Rumänien zurück, ein Jahr später setzt sich auch ihre Mutter ab. Agnes ist 16 Jahre alt, elternlos und möchte nicht bei ihrer Tante leben. So sucht sie die ihr unbekannte Großmutter und erlebt bei ihr, deren Lebensgefährten und dessen Sohn, in den sie sich bald unsterblich verliebt, die letzten Jahre der rumänischen Diktatur in ihrer ganzen Härte.

    Der Roman basiert auf autobiografischen Erfahrungen der Autorin und schildert sehr einfühlsam die Entwicklung eines naiven Mädchens zu einer kritischen, selbständigen jungen Frau.
  9. Cover des Buches Komische Deutsche (ISBN: 9783570585061)
    Thomas Gsella

    Komische Deutsche

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der ehemalige Titanic-Chefredakteur Gsella zieht so ziemlich jeden durch den Kakao, der in der deutschen Bundesrepublik was zu sagen hat, von Mappus bis Sarrazin, und er wechselt dabei schön zwischen hintergründiger Ironie und lautem Kalauer. Inhumanität wird gebrandmarkt, und die Aufdringlichen werden auch aufdringlich abgewatscht. Am schönsten war für mich der Vorschlag, wer doch bitte im Sinne von Alfred Nobel einen Preis stiften solle, um das eigene verursachte Grauen wiedergutzumachen. Lieber RTL, bitte Barth rausschmeißen und Gsella einstellen, vielleicht wird aus ihm ja noch ein Mista.
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