Bücher mit dem Tag "celan"
10 Bücher
- Bertrand Badiou
Herzzeit
(45)Aktuelle Rezension von: riraraffiQuelle relation
Die Briefe, die Ingeborg Bachmann und Paul Celan als große Poeten sich gegenseitig als private Kommunkation geschrieben haben sind so weit von dem, wie wir heute kommunizieren. Jedes Wort wirkt klug gewählt, obwohl sie selbst sagen, dass dem nicht der Fall sei. Ihre Beziehung bleibt so zaghaft angedeutet und es ist beeindruckend, wie sie trotz der unregelmäßigen Abstände irgendwie stets in Kontakt bleiben,, sich gegenseitig Gedichte widmen, Briefe schreiben (und sie nicht abschicken).
Wie wertvoll geschriebenes Wort war und dann auch noch von Zweien, die das geschriebene Wort zu ihrer Berufung machen. Und obwohl, wie auch im Nachwort erklärt, so oft sichtbar wird, wie sie um Worte ringen und mit ihnen kämpfen, beschränkt auf das, was sie einander in Entfernung schreiben, bleibt der romantisierende Gedanke im Kopf, dass alles einfacher war, als man nicht 24/7 über Whatsapp kommunizierte. Der Gedanke, dass sie vielleicht zueinander gefunden hätten, wenn sie Missverständnisse in einem 2-Minuten-Anruf geklärt hätten ist erschauderlich. Demütig blicke ich auf die Möglichkeiten der Kommunikation, die uns so viel erschweren, aber an sich auch so viel vereinfachen.Ich ringe selber mit den Worten, die ich für das Gelesene habe, möchte es aber jedem empfehlen, der sich eine Herzzeit wünscht.
Und abschließend einige Worte zu Paul Celans Ehefrau Gisèle Lestrange:
Il ne me reste qu'à exprimer mon admiration pour cette femme élégante, courageuse et sage. Pendant la lecture, j'avais tellement envie de lui envoyer une lettre du fond de mon cœur. Quelle dame ! - Paul Celan
Werke. Tübinger Ausgabe
(8)Aktuelle Rezension von: nickidofadensonnen über grauschwarzer Ödnis, die perspektive einer trostlosen welt in der hoffnung durchzuscheinen vermag, wer Celan versteht ... wird es lieben! - Gabriele Sander
Blaue Gedichte
(8)Aktuelle Rezension von: ChaosQueen13In dieser Sammlung von Gedichten, dreht sich alles um blau" im weitesten Sinne. Aber sonst ist alles zu haben, was das Herz begehrt. Wie zum Beispiel das Gedicht von Heinrich Heine * Mit deinen blauen Augen Siehst du mich lieblich an, Da wird mir so träumend zu Sinne, Dass ich nicht sprechen kann. An deine blauen Augen Gedenk ich allerwärts; - Ein Meer von blauen Gedanken Ergießt sich über mein Herz. * Es sieht so aus, als ob die Großen der Dichtkunst jeder ein Gedicht mit blau" verfasst Man wird diesen kleinen Gedichtsband immer wieder zur Hand nehmen. - Helmut Böttiger
Wir sagen uns Dunkles
(11)Aktuelle Rezension von: HEIDIZNachkriegsliteratur - dieser Begriff muss unbedingt mit den beiden Menschen und Schriftstellern Ingeborg Bachmann und Paul Celan einhergehen.
Daten zum Buch:
=============· Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
· Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt; Auflage: 2 (28. August 2017)
· Sprache: Deutsch
· ISBN-10: 342104631X
· ISBN-13: 978-3421046314
· Größe und/oder Gewicht: 14,2 x 2,8 x 22,2 cm
PREIS: 22,00 Euro
Für mich ist das mir vorliegende Buch etwas ganz besonderes. Es gibt da ein Lied von U2 "With or without you" - es beschreibt, wie ich mir die Beziehung dieser beiden so besonderen Menschen vorstelle.
Beide Gestalten für sich sind schon interessant, sie aber im Verhältnis bzw. im Zusammenspiel zu betrachten, war für mich noch anregender und informativer. Den Titel finde es erstklassig gewählt und den Inhalt kann ich mit folgenden Worten beschreiben: kompetent, informativ, verständlich, erhellend, legendär und dramatisch spannend.
Als sich die beiden kennen lernten, waren sie noch nicht bekannt. Es war Frühjahr 1948. Es waren Zeiten, von Hochs und Tief gekennzeichnet, immer wieder näherten sie sich und entfernten sich wieder. Bis hinein in die 60er, als ihre Namen schon bekannt waren.
Das Buch kann als Studie philosophischer Natur bezeichnet werden, der Autor geht sehr tiefgründig vor, studiert die beiden Charaktere für sich und im Zusammenhang.
Mit zahlreichen Fotos versehen ist dieses Buch eine zu 100 Prozent gelungene Publikation, die ich sehr empfehlen kann.
Leseprobe:
========Wenn man will, kann man hier sogar einen selbtironischen Kommentar zu einem anderen inoffiziell hinterlassenen Text der Autorin entdecken, zu den frühen Briefen an Felician nämlich, in denen sie später auf jeden Fall, wenn sie wollte, etwas "Sentimentales" im "schnellen Heranwachsen" sehen konnte. ...
- Gerd Hergen Lübben
im lidschlag die drosseln
(3)Aktuelle Rezension von: edelgard-weltzMitreißende Fluchten durch Sprachlandschaften, hinreißende Worttänze: Lübben präsentiert formal virtuos sowie sinnlich sensibel seinen poetischen „lebtag“: „werkstattzeitlebens“! - Jürgen Köchel
»Ich brauche Deine Briefe«
(2)Aktuelle Rezension von: ClariSchicksalsfreundschaft. Erneut liegt jetzt ein Briefwechsel von Paul Celan vor, dieses Mal mit seinem Schulfreund Gustav Chomed. In verdienstvoller Weise haben sich Barbara Wiedemann und Jürgen Köchel mit den Briefen befasst, die er mit seinem Freund Gustav Chomed über einen langen Zeitraum hinweg ausgetauscht hatte. Seine Briefe und Chomeds Antworten sind liebevoll zusammengetragen worden. Der kleine Band ist mit ausführlichen Anmerkungen versehen, weist Faksimiles und zahlreiche Fotos auf und richtet einmal mehr den Blick auf den sensiblen und hoch empfindlichen Dichter in seiner ganzen diffizilen Persönlichkeit. Paul Celan hat mit Gustav Chomed, die beide 1920 geboren wurden, in Czernowitz die Schule besucht. Eine lange Freundschaft verbindet sie. 1938 datiert der erste Brief von Paul Celan an den Freund. Celan studierte zu der Zeit in Paris und quälte sich mit Geldsorgen. Ihre Freundschaft ist so eng, dass er sich nicht scheut, ausführlich darüber zu berichten. Nach einer langen Pause, in der beide geheiratet und jeder Vater geworden ist, nehmen sie 1962 ihren Kontakt wieder auf. Mittlerweile gehen sie ihrer eigenen Wege. Chomed war während des Krieges in der Sowjetunion und lebte später wieder in Czernowitz. P.Celan wohnte in Paris und war im Zusammenhang mit der Gollaffäre mehrfach in psychiatrischer Behandlung. Man weiß, dass ihn seine Kränkung über die ungerechtfertigten Anschuldigungen der angeblichen Plagiierung von Golls Gedichten tief erschüttert und nach Klinikaufenthalten und Trennung von seiner Frau Gisèle Celan- Lestrange zuletzt in den Tod geführt hat. Der hier vorliegende Briefband zeugt von einer sehr engen und treuen Freundschaft, nach der sich P. Celan sehnte. Die Töpfergasse in Czernowitz verkörperte für ihn in der Erinnerung Kindheit und liebevolle Vertrautheit mit dem Freund. Lebenslänglich blieb Celan später ein Fremder in der Welt, der seine Heimat verloren hatte. Seine Familie war im KZ umgekommen. Chomed blieb mit seiner jüdischen Frau in Czernowitz, weil ihm eine Ausreise nach Israel von den Behörden lange Jahre verweigert wurde. In den Briefen klingt gegenseitige Zuneigung und ein stetes Bedürfnis nach Nähe an. Der Briefwechsel blieb von Phasen des Schweigens unterbrochen, wenn es dem einen oder anderen schlecht ging. Bedrückend sind die Hinweise, dass das Leben derjenigen, die das KZ überlebt hatten, lebenslänglich als schwere Last nur zu bewältigen war. Zwischen den Zeilen spürt man die Sehnsucht nach Verlässlichkeit, die in den Briefen als ständige Aufforderung nach weiteren Nachrichten verschlüsselt zum Ausdruck gebracht werden. Man möchte die Briefe mehr als Lebenszeichen denn als einen intensiven Gedankenaustausch bezeichnen. Celans tragisches Leben zeigt sich einmal mehr von liebevollen und sehnsüchtigen Beziehungsmustern getragen. Am Ende bleibt der letzte Brief Chomeds an Paul Celan unbeantwortet. Celan hatte sich am 20. April 1970 das Leben genommen. Durch die zahlreich erhaltenen und erschienenen Briefwechsel von Paul Celan mit Freunden bleibt durchgängig die Erkenntnis, dass er schwer am Leben trug. Seine Freundschaften bildeten die Brücke zu Welt, die zuletzt jedoch brüchig wurde und ihn nicht halten konnte. Die beiden Herausgeber Barbara Wiedemann und Jürgen Köchel fügen den vorhandenen Briefwechseln einen weiteren hinzu, der die Lebensspuren Celans transparent macht und wie ein weiterer Mosaikstein zu seiner Geschichte erscheint. - Andrea Lauterwein
Anselm Kiefer/Paul Celan: Myth, Mourning and Memory by Andrea Lauterwein (2007-08-28)
(0)Noch keine Rezension vorhanden - 8
- 12