Bücher mit dem Tag "ch-autor"

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51 Bücher

  1. Cover des Buches Nachtzug nach Lissabon (ISBN: 9783442746248)
    Pascal Mercier

    Nachtzug nach Lissabon

     (1.377)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Vereinfacht: Der Protagonist, ein "Nerd" im Bereich alter Sprachen und Poesie, stößt in einem Antiquariat zufällig auf ein portugiesisches Buch, das Worte enthält, von denen er so ergriffen ist, dass er sein jetziges Leben Hals über Kopf aufgibt und sich auf die Suche nach dem portugiesischen Schriftsteller jenes Buches begibt, dem "Goldschmied der Worte". Die Reise geht nach Lissabon. 

    In Lissabon erfährt er, dass der Schriftsteller schon lange tot ist. Dennoch versucht er, dessen Werdegang, ja dessen Leben insgesamt, zu rekonstruieren, v. a. indem er Personen kontaktiert, die mit ihm seinerzeit zu tun hatten. Zwischenzeitlich packt ihn die Sehnsucht nach dem Bekannten, sodass er kurzzeitig in seine Heimatstadt zurückfliegt. Dort merkt er, dass er sich am völlig falschen Ort befindet. Er verliert seinen Platz in der Welt vollständig. Er fliegt zurück nach Lissabon.

    Die Suche nach jenem Schriftsteller wird viel zu ausführlich beschrieben und, vor allem, lässt sie überhaupt keinen rationalen Sinn erkennen. Warum sollte jemand sein Leben aufgeben, um einen Schriftsteller aus der Ära des Salazar-Regimes zu suchen, der schon seit Jahrzehnten tot ist? Es wird angedeutet, dass der Protagonist Angst davor hat, in seinem Leben nicht das getan zu haben, wonach sein Inneres gerufen hat, ja generell auf seine eigene Seele überhaupt keine Rücksicht genommen zu haben. Das will er jetzt, ad hoc, nachholen. Wie von einer Tarantel gestochen. Beschrieben wird ebenfalls, welche Schwäche er für Sprache und Poesie insgesamt hat. 

    Und dennoch macht das keinen Sinn. Oder doch, und zwar unter folgendem Gesichtspunkt: Der Protagonist spürt unterbewusst, dass sein Leben zu Ende geht, und zeigt Verwirrungssymptomatiken, die in diese überstürzte und sinnfreie Reise nach Lissabon münden. Beschrieben werden Schwindelanfälle, die immer mehr und mehr werden. Der Protagonist geht zum Arzt. Es wird nicht explizit benannt, dass er todkrank ist. Das ist aber, meiner Meinung nach, eindeutig so zu interpretieren, in der Hinsicht, dass ihm am Ende der Geschichte tatsächlich auch bewusst wird, dass er nicht mehr lange zu leben hat. 

    Insgesamt ein trauriger, viel zu ausführlich beschriebener letzter Weg eines todkranken, verwirrten Mannes. 



     



  2. Cover des Buches Léon und Louise (ISBN: 9783423148108)
    Alex Capus

    Léon und Louise

     (582)
    Aktuelle Rezension von: RebekkaMoser

    Ein ganz persönliches Stückchen Zeitgeschichte mit Wehmut. Eine tolle Liebesgeschichte ohne happy end. Eine wunderbare Geschichte darüber, wie das Leben laufen kann…

  3. Cover des Buches Der Koch (ISBN: 9783257261523)
    Martin Suter

    Der Koch

     (493)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Mitten in der beginnenden Wirtschaftskrise begegnen wir zwei unterschiedlichen Menschen in der Schweiz. Dem 33jährigen tamilischen Asylanten Maravan der eigentlich ein begnadeter Koch ist und der wunderschönen Andrea. Beide Arbeiten in einer der Topp-Adressen der Schweizerischengastronomie und begegnen sich auf eine besondere Art und Weise. Da Maravan nur als Küchenhilfe arbeitet lädt er Andrea zu einem echten Essen bei sich zu Hause ein und präsentiert ein Menü aus Sri Lanka dass feurig, erotisch und einfach köstlich ist. Am nächsten Tag werden Beide aus unterschiedlichen Gründen gefeuert und da hat Andrea eine perfekte Idee. Begeistert von Maravans Kochkünsten und der erotischen Wirkung des Essens gründen sie "Love Food." Der Erfolg bleibt nicht aus und während Maravan in Zutaten und Techniken schwelgt und Andrea fleißig organisiert und plant nimmt die Wirtschaftskrise ihren Lauf und die Unruhen in Sri Lanka zu. Zu den Kunden von "Love Food" gehören auch wichtige Männer aus Wirtschaft und der Politik und Maravans Leben wird aus den Angeln gehoben. Martin Suter ist ein Künstler und bereitet seine Geschichten auf wunderbare Art und Weise zu und die Zutaten sind perfekt und lassen einen nicht mehr los. Der Koch ist gewohnt spannend, bitter, humorvoll und dieses mal sehr kulinarisch, erotisch und die köstlichsten Düfte wehen einem um die Nase.

  4. Cover des Buches Der letzte Weynfeldt (ISBN: 9783257600483)
    Martin Suter

    Der letzte Weynfeldt

     (342)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Adrian Weynfeldt ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Kunstliebhaber. Seitdem ihn seine große Liebe verlassen hat, lebt er sehr zurück gezogen. In einer Bar lernt er Lorena kennen und am nächsten Morgen steht sie am Balkongeländer und will springen. Gerade noch kann er sie davon abbringen und von nun an wird sie sein gesamtes Leben durcheinander wirbeln. Auch beruflich gibt es einiges neues, denn ein guter Bekannter will seinen kostbaren Vallotton verkaufen um seinen Lebensstil zu sichern, aber er spielt nicht immer fair. Martin Suter versteht es meisterlich Geschichten zu erzählen und jongliert hier gekonnt zwischen Kunst, Betrug und großen Gefühlen.

  5. Cover des Buches Der Teufel von Mailand (ISBN: 9783257603347)
    Martin Suter

    Der Teufel von Mailand

     (356)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Die Geschichte beginnt wirklich ausserordentlich spannend, verflacht aber dann zunehmend. Auch bei mir ist ein wenig der Eindruck entstanden, dass der Autor ab Mitte des Buches selber genug bekommen hat von der Geschichte und dann den Faden verlor. Die Idee mit der Sinnestäuschung erinnert stark an "Die dunkle Seite des Mondes", doch gerät das Thema immer mehr in den Hintergrund und die Konstruktion der Geschichte verliert an Attraktivität.

  6. Cover des Buches Agnes (ISBN: 9788865592038)
    Peter Stamm

    Agnes

     (371)
    Aktuelle Rezension von: jonashatgelesen

    Agnes von Peter Stamm

    Auf eine zufällige Begegnung in der Bibliothek folgten weitere Treffen, bis sich zwischen Agnes und dem Ich-Erzähler etwas entwickelt. 

    Beide Protagonisten zeigen einzigartige, teilweise merkwürdige, Charakterzüge. Trotzdem ziehen sie sich immer mehr an.

    Agnes bittet den Ich-Erzähler ein Portrait über sie zu schreiben, über ihre Leben und ihre gemeinsame Liebe. 

    Als der Ich-Erzähler igendwann mit der Geschichte die Gegenwart erreicht, beschließen die beiden, die Geschichte weiter zu schreiben und danach zu leben...


    Das Buch war eine ehemalige Schullektüre von mir und ich habe sie letzens nochmals gelesen. Ich fand sie damals schon nicht schlecht, und mein Gefühl hat sich erneut bestätigt. Stamms Schreibstil ist sehr gut lesbar und die einzelnen Kapitel sehr kurz. Das Buch hat rund 150 Seiten, wodurch es sich in kurzer Zeit lesen lässt.

    Mir hat es gut gefallen, dass die Geschichte mehr oder weniger einzigartig ist, unter anderem aufgrund den speziellen Charakterzügen!

  7. Cover des Buches Die Zeit, die Zeit (ISBN: 9783257242614)
    Martin Suter

    Die Zeit, die Zeit

     (237)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Der Roman fängt recht vielversprechend an. Doch schon relativ schnell hat sich die Grundidee ausgereizt: Die Zeit anhalten bzw. zurückzudrehen (ich weiß, unsere Vorstellung von Zeit an sich wird ja in Frage gestellt) anhand von Maßnahmen, die einen umrissenen Raum in einen frühen Zustand zurück versetzen? Da darf man nun nicht gleich seine logischen Einwände anführen, sonst sollte man das Werk besser gleich in die Ecke legen (Wer definiert die räumliche Begrenzung?.. Jeder weiß, es ist unmöglich zweimal in den gleichen Fluss zu steigen...etc.)

    Nun denn, ich habe mich auf den Handlungsverlauf eingelassen und konnte so erleben, dass im weiteren Verlauf eine lange, lange Durststrecke folgte, in der vor allem über Gartenarbeiten ausführlichst berichtet wird. Wer sich jedoch ein wenig mit Pflanzen auskennt weiß, dass man keinen Strauch keinen Baum einfach so ersetzen könnte. Da wären wir wieder beim logischen Aspekt. Abgesehen davon sind manche Sequenzen irgendwie ziemlich langatmig geraten.

    Ganz außer Frage verfügt Martin Suter über einen mehr als akzeptablen Schreibstil, so dass ich das Buch nicht in die Tonne gefeuert habe. Doch wenn die Basis so brüchig ist, bleibt immer wieder ein bittere Beigeschmack beim Lesen.

    Im letzten Drittel dachte ich dann auch noch, dass die Aufklärung des Mordes vergessen werden würde. Nun, dem ist nicht so. Aber das Ende des Romans wirkte auf mich doch sehr zurecht gebogen und konnte mich so gar nicht versöhnlich stimmen.

    Fazit: Schwanke zwischen 2 und 3 Sternen. Hätte nicht gedacht, dass ich einen Suter mal so niedrig bewerten würde. Ist für mich persönlich das bisher schwächste Werk von ihm, das ich gelesen habe.

  8. Cover des Buches Eine Frage der Zeit (ISBN: 9783423254274)
    Alex Capus

    Eine Frage der Zeit

     (148)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Wer sich für die Geschichte Afrikas interessiert, die Beziehungen Deutschlands mit Afrika interessant findet und dann noch Schiffbau mag, der ist hier bestens aufgehoben. Capus schreibt sehr genau und hat wahnsinnig viel recherchiert und hat ein sehr gutes Buch darüber geschrieben. Mir sind diese Themen sehr fremd und ich interessiere mich überhaupt nicht dafür. Capus hat es auch nicht geschafft mich dafür zu begeistern und wie man ein Schiff auseinander baut und wieder zusammen ist mir eigentlich wurscht. Deshalb, literarisch sehr gut, sprachlich sehr gut, aber leider nicht mein Thema.

  9. Cover des Buches Finsteres Glück (ISBN: 9783257240948)
    Lukas Hartmann

    Finsteres Glück

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Callso

    Wie funktioniert Familie? Und wie kann man als kleiner Junge auch nur ansatzweise die schlimmste aller Tragödie verarbeiten?

    Mit diesen schwierigen Fragen beschäftigt sich der Roman. Ein sehr ungeschminktes und sehr ernstes Buch. Kein Buch, das Fakten verschönt oder dem Leser etwas vorgaukelt.

    Bei einem Familienausflug hat die Familie vom achtjährigen Yves einen schweren Autounfall. Beide Eltern und beide Geschwister sterben, der Junge jedoch überlebt als einziger mit leichten Verletzungen.

    Wie kann man dieses Schicksal verdauen, verarbeiten? Wer kümmert sich um den Jungen. Die Romanfigur der Therapeutin  Elaine nimmt sich dem Schicksal an und versucht trotz ihrer Herausforderungen in der eigenen Familie das Schicksal zu meistern.

    Der Roman ist eine hervorragende Studie über das ganz langsame Heranführen des Jungen ans die Wirklichkeit. Ein berührendes und intensives Buch. Dabei formuliert Lukas Hartmann zurückhaltend und abgeklärt. Ein großes Lob; ansatzweise taugt das Werk als hervorragende Anleitung bzw. als zweckmäßiges Sachbuch.

    Ein Buch, dem ich sehr gerne gefolgt bin. Ein Werk, in das man tief eintaucht und das man schwerlich aus den Knochen schütteln kann.

     

  10. Cover des Buches Hundert Tage (ISBN: 9783835323261)
    Lukas Bärfuss

    Hundert Tage

     (46)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    "100 Tage" von Lukas Bärfuss ist ein packendes und erschütterndes Buch. Es basiert auf den wahren Ereignissen des Völkermordes in Ruanda und gibt dem Leser*in einen tiefen und ungefilterten Einblick in die damaligen Geschehnisse. Was das Buch besonders lesenswert macht, ist die Art und Weise, wie Bärfuss die Figuren zum Leben erweckt. David Hohl und die anderen Charaktere werden in ihrer aufkommenden Verzweiflung so gut beschrieben, dass der Leser*in fast das Gefühl hat, mit ihnen durch die sandigen Straßen von Kigali zu gehen.

    Das Buch zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie schnell eine Gesellschaft in Chaos und Gewalt versinken kann. Man kann sich beim Lesen gut in die Angst der Bevölkerung einfühlen und verstehen, wie es erst zu den Gewalttaten kommen konnte. 

    Insgesamt ist "100 Tage" ein sehr lesenswertes Buch, das den Leser*in tief berührt, ihm einen Einblick in die Schrecken des Völkerbordes in Ruanda gibt und den Leser*in zum Nachdenken über Schuld und Gerechtigkeit bringt.


    R.E.

  11. Cover des Buches Zaïda (ISBN: 9783458360599)
    Anne Cuneo

    Zaïda

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Buchrebellin

    Wenn ich Verlagsvorschauen studiere und ein Buch von einem französischen Autor sehe, blättere ich meist weiter. Ich stehe einfach mit ihnen auf Kriegsfuß. So war es ein großes Glück sowohl für die Autorin Anne Cuneo, als auch für mich, dass mir erst während des Lesens von “Zaïda” auffiel, dass es sich um eine französische Autorin handelt. Mir wäre wohl ein wunderbares Buch entgangen.

    Bereits nach wenigen Seiten hatte mich Cuneos wunderbarer Schreibstil gefangen genommen, obwohl ich eigentlich vom Prolog ein bisschen überfordert wurde. Namen über Namen und Verwandtschaftsverhältnisse bis zur gefühlten Steinzeit, machen den Einstieg nicht gerade leicht, aber ich beschloss einfach weiter zu lesen. Glücklicherweise entwirrt sich dann alles ganz schnell, denn der Roman macht einen Sprung in die Vergangenheit und beginnt mit Zaïdas behüteter Jugend.

    Von der ersten Sekunde an, habe ich mich in die warmherzige und ungezwungene Protagonistin verliebt. Obwohl reich und adelig, ist sie frei von jeglicher Arroganz, dafür aber gesegnet mit einem ausgeprägten Willen nach Freiheit, Selbstbestimmung und Mitgefühl. Cuneo hält sich auch nicht lange mit Geplänkel auf, sondern lässt Zaïda höchst ungebührlich in eine heftige Verliebtheit stürzen, die nach wenigen Tagen in eine Ehe mündet. Tatsächlich lieben sich Zaïda und ihr Ehemann Basil auf so verzehrende Weise, dass ich bei jedem Liebesroman genervt aufgestöhnt hätte. Kitschig und unrealistisch würde ich es im Normalfall finden, aber hier zeigt sich wohl der Unterschied zwischen reiner Unterhaltung und anspruchsvoller Literatur.

    Irgendwie schafft es Cuneo das Paar so lebendig und real zu zeichnen, dass nichts an ihren Gefühlen überbordend und künstlich wirkt. Sie sind einfach zwei Menschen, die anscheinend zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren und die sich auf unvergleichliche Art und Weise ergänzen. Fast atemlos folgt man von da an Zaïdas Leben voller Liebe, Drama, Glück, Trauer und Freude. Eingebettet ist das Geschehen dabei in die Weltgeschichte mehrerer Jahrzehnte, die die Protagonistin manchmal mehr, manchmal weniger betreffen und deswegen verschieden stark Einfluss auf die Handlung nehmen.

    Manchmal hätte ich mir noch mehr Detail gewünscht. Zum Beispiel wenn es um Zaïdas Ausbildung zur Ärztin geht. So wirkt es trotz der Zeit, in der sie gelebt hat und in der es fast unmöglich war als Frau Medizin zu studieren, doch irgendwie gar nicht so schwer. Aber das ist erstens Jammern auf ganz hohem Niveau und zweitens liegt es wohl in der Natur der Sache einer wenn auch fiktiven Autobiographie, dass die entsprechende Person selektiert und vermeintlich Unwichtiges für sich selbst weglässt.

    Für Leser, die einen gut geschriebenen Schmöker zu schätzen wissen, ist “Zaïda” sicherlich ein absoluter Geheimtipp!

  12. Cover des Buches Das Lachen der Hexe (ISBN: 9783312003730)
    Margrit Schriber

    Das Lachen der Hexe

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Binea_Literatwo
    Für uns sind keine Flügel vorgesehen – doch eine Schwungfeder ist gewiss auch uns zugedacht. Gerade heute habe ich eine Menge Schwung und würde diesen gern an Anna Maria weitergeben und ihr auch zu gern Flügel schenken. Eine starke und tapfere Frau, die ihr Leben lang nie den Kopf in den Sand gesteckt, sondern gekämpft hat und die Leute hat reden lassen, auch wenn es noch so weh tat. Hochachtung an diese Anna Maria! Der Song von einer bekannten deutschen Musikgruppe „Lasse redn“ wäre für sie sicher eine gute Bestärkung auf ihrem Lebensweg gewesen. „Jetzt wirst du natürlich mit Verachtung gestraft, bist eine Schande für die ganze Nachbarschaft. Du weißt noch nicht einmal genau, wie sie heißen, während sie sich über dich schon ihre Mäuler zerreißen.“ (Die Ärzte) Anna Maria wird als Hexe betitelt, aus Neid der anderen Bewohner, es wird ihr nichts gegönnt, ohne Pause wird nach Fehlern an und in ihrer Person gesucht. „Lass die Leute reden und hör einfach nicht hin. Die meisten Leute haben ja gar nichts Böses im Sinn. Es ist ihr eintöniges Leben, was sie quält, und der Tag wird interessanter, wenn man Märchen erzählt.“ (Die Ärzte) Anstatt sich selbst an die Nase zu fassen, ist es natürlich einfacher, über andere zu reden, einfacher anderen Leuten das Leben schwer zu machen. Gefangen im Turm zu Schwyz, denkt Anna Maria zurück an ihre schönen Tage, denn ein Menschenalter zerfällt nie nur in Glücks- und nie nur in Unglückstage. Trotz der Qualen, der falschen Verurteilungen schöpft Anna Maria bis zuletzt die Kraft aus den sonnigen Seiten des Lebens, bleibt ihrer Linie treu, denn sie hat sich nichts vorzuwerfen. Ihre Tüchtigkeit, in den noch unbetretenen Neuschnee in ihrem Leben Spuren zu hinterlassen, wird ihr aber trotz allem zum Verhängnis und der letzte Bewohner im Muotatal gibt erst Ruhe, als das letzte Wort gesprochen und Anna Maria nicht mehr unter den Bewohnern ist. Beim Lesen dieses Buches hatte ich Schmerzen, es schmerzt mich immer noch, an Anna Maria zu denken. Margrit Schriber lässt den Leser wieder tief fühlen, weit denken und bremst geschickt mit gezielten Sätzen, mit Sätzen, die sich nicht sofort verarbeiten lassen, den Lesefluss aus. Ein Zuklappen des Buches und Nachspüren, was soeben beschrieben wurde, ist zwingend. Ein erneutes Aufklappen ist dann wie ein neuer Tag, an dem man wieder die lachende Sonne zwischen den ganzen dunklen Wolken sucht. Das Lachen der Hexe und Die falsche Herrin kommunizieren miteinander, diese beiden Bücher habe ich in kurzem Abstand gelesen und gerade dies tat dem Leserherz sehr gut wie auch sehr schlecht. Beide Anne Maria´s sind so unterschiedlich und dennoch so gleich in ihrer Botschaft, dass ein Trennen dieser beiden Gesamtkunstwerke für mich kaum möglich ist.
  13. Cover des Buches Der Assistent der Sterne (ISBN: 9783462042320)
    Linus Reichlin

    Der Assistent der Sterne

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Monsignore
    Einen guten Krimi will man lesen. Nicht irgendeinen. Story und Tiefgang soll er haben. Gedanken, denen man nachschnüffeln kann. Und dann das: Quantenphysik. Horror jedes Schülers, der noch einigermaßen seine Jugendsinne beisammen hat.
    Doch was muss ich sagen: Hochspannend! Eine ungewöhnlich und raffiniert gesponnene Story. Und das geschah mir noch nie: Bis zu Schluss war es mir geradezu gleichgültig, wer der Täter war. Zugegeben, ein Täter kam sowieso erst ab Mitte des Buches in Betracht.
    Und dann liest man Sätze wie die: "Fleisch war eines der verletzlichsten Materialien im Universum, nur schon einem Holzsplitter hielt es nicht stand. Ein immenser Energieaufwand war nötig, um Fleisch daran zu hindern, das zu tun, was es am besten konnte: zu zerfallen. Fleisch war eine Ideotie der Natur."

    Das Buch ist voll mit Sätzen wie diesen. So ganz nebenbei. Neben einer  hochspannenden Story mit gelungenen Charakteren und einer Grundstimmung, die dem Menschsein nichts Gutes verheißt ...
  14. Cover des Buches Das taube Herz (ISBN: 9783813503791)
    Urs Richle

    Das taube Herz

     (6)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Kurzinhalt

    Mir fällt es wirklich schwer etwas über die Handlung zu sagen, ohne alles schon vorweg zu nehmen.

    Ich finde selbst der Klappentext (vor allem an der Innenseite) erzählt einem fast zu viel.

    Deshalb möchte ich nur dazu sagen, dass es um Jean-Louis, einem aufstrebenden Schweizer Uhrenmacher  des 18.Jh. geht.

    Doch auch sein Genie stößt an seinen Grenzen, als er den Auftrag erhält einen Automaten zu bauen, der Technik und Mensch vereint und dafür die Hilfe der außergewöhnlichen Ana de la Tour benötigt.

     

    Fazit

    Ich habe dieses Buch praktisch blind gekauft, weil mich eigentlich an diesem Buch alles angesprochen hat. Ich fand den Titel interessant, unterstrichen von dem Cover und der Klappentext.

    Irgendwie hatte ich gehofft, dass dieses Buch ein wenig so wie der „Nachtzirkus“ werden könnte – das ist leider nicht der Fall.

    Zwar ist dieses Buch „erwachsen“ und tiefgründig (also eher nichts für Jugendliche), aber es konnte mich nicht fesseln.

    Allein schon die Sprache – sie ist nicht wirklich alt, aber auch nicht gerade leicht zu lesen. Ich fand es sogar ziemlich anstrengend.

    Außerdem fand ich viele Szenen sehr ziehend. Das liegt daran, das wirklich sehr viele Beschreibungen und Passagen sich auf die Mechanik im Allgemeinen und die von Uhrenwerken bezieht.

    Ich mag die Physik, aber das war mir einfach zu viel, es interessiert mich auch einfach nicht wie eine Spieluhr funktioniert, solange sie es eben tut.

    Wirklich interessant und gerne gelesen habe ich eigentlich nur die Kapitel, die sich um Ana und damit um das psychologische und zwischenmenschliche drehen.

    Deshalb fällt es mir schwer dieses Buch zu bewerten, weil es wohl schlichtweg nicht meine Thematik ist und ich mich stückweit fast ein wenig durch quälen musste, es an anderer Stelle aber gar nicht schlecht fand.

    Dieses Buch ist also für alle, die tiefgründige und ruhige Geschichten mögen und ein großes Interesse an der Mechanik haben.

    Und zu diesen Menschen zähle ich leider nicht.

  15. Cover des Buches Ein perfekter Freund (ISBN: 9783257261714)
    Martin Suter

    Ein perfekter Freund

     (435)
    Aktuelle Rezension von: Lobitix

    Das Buch ist gut aufgebaut und es ist spannend. Es hat einige unerwartete Plots die mich überrascht haben. Jedoch hat sehr viele detaillierte und genaue Beschreibungen die das Buch in die Länge ziehen und es anstrengend mache es zu lesen. Das Buch ist von der Sprache her jedoch leicht verständlich.

    Ich würde das Buch weiterempfehlen, wenn man einen leichteren Krimi lesen möchte.


    LG Lobitix

  16. Cover des Buches Wiener Walzer (ISBN: 9783312004126)
    Hansjörg Schertenleib

    Wiener Walzer

     (2)
    Aktuelle Rezension von: variety
    Die Idee an sich ist grossartig: 13 Schriftsteller/innen verfassen je eine Geschichte, die im Nachtzug "Wiener Walzer" spielt, der von Zürich (früher auch Basel!) nach Wien oder in die entgegengesetzte Richtung fährt. Gewisse Vorgaben hat der Herausgeber gemacht (Name des Schaffners, Details zu seinem Aussehen und dem Charakter). Leider hielten sich nicht alle daran, was mir vor allem bei Franzobel besonders negativ auffiel (auch vom Inhalt der Geschichte her). Besonders toll fand ich die Episoden von Peter Stamm (die ich allerdings schon von seinem Erzählband "Wir fliegen" her kannte!) sowie Silvio Huonder (richtig spannend). Da hätte ich gerne mehr davon gelesen.
  17. Cover des Buches Reisen im Licht der Sterne (ISBN: 9783423145312)
    Alex Capus

    Reisen im Licht der Sterne

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Wer kennt sie nicht, „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson. Millionen Heranwachsender haben dieses Buch verschlungen, unvergessen die Fernsehverfilmung, die Deutschland zwischen Weihnachten viermal eineinhalb Stunden zwischen Weihnachten und Neujahr vor die Fernseher trieb. Billy Bones, John Silver und sein Papagei, die Schurken Anderson und Hands, der alte Irre Benn Gunn, es waren Figuren, die weit über die Bestsellerlisten bekannt blieben. Die romantische Verklärung der Piraterie, johoho und 'ne Buddel voll Rum.

    Doch was blieb noch von Stevenson? Dass er als Schriftsteller zu seiner Zeit sehr erfolgreich war, ist den Wenigsten bekannt. Doch dass ermöglichte ihm, trotz schwerer Krankheit, ein Leben in Wohlstand und vor allem konnte er reisen. Warum es ihn ausgerechnet nach Samoa verschlagen hat, ist eine Quelle wilder Spekulationen und auch der Stoff der „Schatzinsel“ füllt Bücher von Gelehrten und solche, die sich dafür halten.

    Alex Capus hat sich auf die Spur des Louis Stevenson begeben und versucht, dessen Faszination für die Schatzsuche und die Südsee nachzuvollziehen. Er reiste selbst auf die Insel, auf der Stevenson einen Großteil seines Lebens zugebracht hat und versuchte, das Geheimnis von Cocos-Island zu lüften, der Insel, auf dem der große Schatz der Kirche von Lima versteckt sein soll. Dabei hat er kein reines Sachbuch geschrieben, sondern geschickt Realität und Fiktion verbunden, doch fündig geworden ist auch er nicht. Dafür gibt es jede Menge Einzelheiten aus dem Leben des großen Autoren Stevenson und teilweise vergnügliche Anekdoten, die seine Arbeit und sein Leben geprägt haben.

    Es ist ein etwas anderer Reisebericht, der sich spannend in der Welt der Schatzsuche und der Auswanderer bewegt. Capus lässt den Leser nicht von der Leine, es macht Spaß, ihm durch die unwegsamen Pfade der Südseeinseln zu folgen und es ist interessant zu erfahren, wie sich Stevenson neben seiner schriftstellerischen Berufung durch das Leben manövrierte.

    Ein Buch, das einen geheimnisvollen Sog ausübt. Wie ein Schatz, den man unter jedem Stein vermutet. Leseempfehlung!

  18. Cover des Buches Der Argentinier (ISBN: 9783709978597)
    Klaus Merz

    Der Argentinier

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Kiara
    Klaus Merz ist ein 1945 in Aarau geborener Schweizer Schrifsteller, der für seine Werke schon mit einigen Preisen, wie z.B. dem Hermann-Hesse-Literaturpreis und dem Gottfried Keller-Preis, ausgezeichnet wurde. In seiner neuen Novelle "Der Argentinier", die im Haymon Verlag erschienen ist, erzählt Lena, Kuratorin einer Privatsammlung, einem alten Klassenkameraden die Lebensgeschichte ihres Großvaters. Dieser reist kurz nach dem zweiten Weltkrieg nach Südamerika um dort sein Glück als Gaucho zu versuchen. Ein hartnäckiger Heuschnupfen zwingt ihn aber bald dazu seinen Traum aufzugeben. Zwei Jahre später kehrt er wieder zurück in seine Heimat und zu Amelie, die während seiner Abenteuerreise unbeirrt auf ihn gewartet hat. Die Erinnerungen an seine Zeit in Argentinien hütet er bis zu seinem Tod und erst danach lüftet sich ein lang verschwiegenes Geheimnis. Dieses kleine feine Buch offenbart nach und nach die Geschichte eines ungewöhnlichen Mannes. In leisen Tönen werden die Puzzlestücke seines Lebens zusammengefügt um ganz am Ende sein großes und vollkommen unerwartetes Geheimnis zu enthüllen und uns Leser ganz verblüfft zurückzulassen. Besonders schön fand ich die Art wie Klaus Merz uns vom Argentinier erzählt: Die Enkeltochter berichtet dem Ich-Erzähler vom Tod ihres Großvaters und erinnert sich an immer mehr Passagen seines Lebens. Neugierig war ich auch darauf mehr über den uns völlig unbekannten Ich-Erzähler zu erfahren. Aber auch von ihm wurden schließlich einige wenige Details preisgegeben. Die drei Pinselzeichnungen von Heinz Egger verleihen dem ohnehin schön gestalteten Buch eine ganz besondere Note.
  19. Cover des Buches Der Vampir von Ropraz (ISBN: 9783312004164)
    Jacques Chessex

    Der Vampir von Ropraz

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Fern
    Vielleicht werden so einige beim Lesen des Titels eine falsche Vorstellung gewinnen, denn tatsächlich geht es nicht um einen richtigen Vampir, eher um einen im soziologischen Sinne. Der Buchrücken klärt jedoch schnell auf, worum es wirklich geht, nämlich um einen Leichenschänder auch der Vampir von Ropraz genannt. Anfangs wirkt die Distanziertheit des Erzählers zu "seinem Vampir" vielleicht etwas befremdend und ungewohnt, doch im Nachhinein muss ich sagen, dass sie sehr wohl passte. Geschildert werden die engen, beklemmenden Verhälntisse in den düsteren und abgelegenen Gebieten der Schweiz im 20. Jahrhundert. Die Gegend wirkt kalt und abstossend, kein Ort an dem man sich wohl fühlen würde und durch dieses Klima sind auch die Menschen geprägt: sie verstecken sich in ihren eignen Häusern, isolieren sich von den anderen. Der Erzählstil des Autors passt durch seine eher gefühlsarme Sprache sehr gut zu dieser Situation und damit auch zum Vampir der als Kind ohne wahre Zuneigung in Kälte aufgewachsen ist. Obwohl das Buch nicht besonders lange ist, kann es doch eine sehr eindrückliche und dichte Atmosphäre vermitteln.
  20. Cover des Buches Solo für vier Stimmen (ISBN: 9783858823564)
    Christine Fischer

    Solo für vier Stimmen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: papalagi
    Die Lektüre empfand ich sehr bedrückend, alles ist so negativ und doch haben alle in dieser Familie eine Gemeinsamkeit, die Liebe zum vor 5 Jahren verstorbenen, behinderten Bruder/Sohn. Nie hat sich die Familie ausgesprochen. Erzählt wird jeweils aus der Sicht jedes einzelnen Familienmitgliedes, was es empfindet und wie es sich fühlt. Sehr eindrücklich!
  21. Cover des Buches Fünfunddreißig (ISBN: 9783257606065)
    Rolf Dobelli

    Fünfunddreißig

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Alu
    Auch wenn nicht jeder mit 35 eine solche Sinnkrise durchmacht - auch nicht jeder Manager - das eine oder andere Thema trifft es schon und regte mich zum Mit- und Nachdenken an. Dobelli hat einen tollen Schreibstil und fängt den Leser damit ein. Ein inteligentes Bucht für alle Mitdreißiger. Zumindest für männliche Leser - ob Frauen sich darin auch finden, kann ich leider nicht beurteilen.
  22. Cover des Buches Der Richter und sein Henker (ISBN: 9783856165604)
    Friedrich Dürrenmatt

    Der Richter und sein Henker

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Daphne1962

    Friedrich Dürrenmatt "Der Richter und sein Henker" gelesen von Hans Korte

    Inspektor Bärlach ist todkrank, und es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit seinen ewigen Gegenspieler, den Meisterverbrecher Gastmann, zu überführen. Da bietet ihm ein Mord (den nicht Gastmann begangen hat) eine Möglichkeit. In seiner Jugend hat Bärlach eine Wette mit dem Verbrecher abgeschlossen. Er behauptete man könne nie die Handlungsweise eines anderen Menschen voraussagen. Nur der Zufall spielt hier immer eine Rolle mit, um eine Situation zu verändern und der Verbrecher überführt werden kann. Inzwischen sind die Herren alt und Gastmann wähnt sich als der Gewinner. Zumal er weiß, das Bärlach höchstens 1 Jahr noch zu leben hat. Dennoch bietet sich für Bärlach die Gelegenheit, als ein Kollege von ihm in seinem PKW in der Nähe des Schweizer Dorfes Twann erschossen aufgefunden wird.

    Es ist wieder ein sehr anspruchsvolles Werk des deutschen Schriftstellers. Eine etwas antiquierte Sprache, die dem Inhalt des Krimis aber durchaus gerecht erscheint. Alleine die psychologischen Schlußfolgerungen bei deren Ermittlungen, die hier vonstatten gehen, fordern den Geist jeden Hörers.
  23. Cover des Buches Traversina (ISBN: 9783729811201)
  24. Cover des Buches Der Hausmann (ISBN: 9783952292020)
    Bänz Friedli

    Der Hausmann

     (2)
    Aktuelle Rezension von: papalagi
    Bänz Friedli liest live aus seinen in der Migroszeitung erschienenen Kolumnen, gibt Kommentare und Erklärungen in Mundart dazu. Alles mit spitzer Zunge und in schnellem Tempo. Die Kolumnen beinhalten Szenen aus dem Familienleben und aus seiner Arbeit als Hausmann. Wirklich ganz witzig, zum Schmunzeln und Abschalten!

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