Bücher mit dem Tag "cherusker"
22 Bücher
- Reinhard Schmoeckel
Bevor es Deutschland gab
(9)Aktuelle Rezension von: SaralondeWie auch in “Die Indoeuropäer” erzählt Reinhard Schmoeckel uns in diesem Buch von der europäischen Frühgeschichte, indem er an den Anfang jeden Kapitels eine fiktive Episode setzt, gefolgt von dem jeweiligen Bericht über unseren Kenntnisstand. Hierdurch wird Geschichte besonders anschaulich und spannend. Es geht um die Entstehung von Deutschland im ersten Jahrtausend nach Christus. Die Texte sind ganz besonders gut recherchiert und bieten so manche Theorie, die die meisten, auch mich, in Staunen versetzen wird. Beispiele: Litt Siegfried an Ichthyosis und war das die Erklärung für seine “Panzerhaut”? oder ”War der vermeintliche Attila der Hunne aus dem Nibelungenlied nicht viel mehr Attala, der Häuptling des germanischen Volkes der Hunen (sehr plausibel!)? Da ich ja aus dem Bereich der Sprach- und Übersetzungswissenschaft komme, fand ich die Beispiele für frühe germanische Sprachen besonders spannend, so konnte ich ein Beispiel für die altsächsische Sprache deutlich besser verstehen als ich in der Regel Alt- oder Mittelhochdeutsch verstehe, da es dem Englischen erstaunlich nahe war. So fand sich darin etwa ”forsaco”, ein Wort, das in unserer hochdeutschen Sprache nicht mehr vorhanden ist, aber jeder, der der englischen Sprache mächtig ist, erkennt dahinter das heutige englische Wort “forsake”.Das Einzige, das mir an diesem Buch Probleme bereitet hat, ist die schiere Informationsfülle auf den 900 Seiten, die wohl auch schuld daran war, das ich so lange für dieses Buch gebraucht habe. Man kann einfach nach 50 Seiten nicht mehr viel mehr aufnehmen. Doch gleichzeitig zeigt dies, wie umfassend dieses Buch informiert. Ich kenne persönlich kein Buch, das unterhaltsamer und aufschlussreicher von der Entstehung unseres Landes berichtet. Daher gebe ich diesem Punkt die vollen 5 Sterne, die es verdient. - Donna Gillespie
Mondschatten
(21)Aktuelle Rezension von: StellanieAlso von diesem Fortsetzungsroman bin ich enttäuscht. Die Geschichte ist nicht zu vergleichen mit dem spannenden ersten Teil Mondfeuer. Ich muss mich schon fast dazu zwingen das Buch überhaupt fertig zu lesen. Die Geschichte plätschert vor sich hin ohne irgendwelche Spannung aufzubauen. Obwohl eigentlich viele wichtige Ereignisse passieren, werde ich nicht mitgerissen. Schade! - Donna Gillespie
Mondfeuer
(74)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeAuriane ist die Tochter des Stammesoberhaupts der Chatten, eines germanischen Stamms, der sein Gebiet auf der rechtsrheinischen Seite seit Jahren gegen die Eroberung durch das Römische Reich verteidigt. Auch Auriane wird in diesem Kampf mit hineingezogen – sie wird zur Kriegerin, die sich auch Intrigen innerhalb des Stamms erwehren muss.
Marcus Arrius Julianus ist der Sohn eines Senators. Er muss sich ebenfalls durch ein tödliches Netz aus Intrigen kämpfen, denn sowohl unter Kaiser Nero als auch Domitian kann der kleinste Verdacht den Tod bedeuten.
Die Wege von Auriane und Marcus kreuzen sich und das Schicksal der beiden ist ab da untrennbar miteinander verbunden...
Der über 1100 Seiten starke Roman „Mondfeuer“ erschien bereits 1994, zu einer Zeit als historische Romane noch nicht so populär waren wie heute. Donna Gillespie die Zeit des ersten Jahrhunderts nach Christus aber sehr gut aufbereitet, so dass „Mondfeuer“ mich gut unterhalten hat.
Historische Genauigkeit ist für diese Epoche natürlich schwierig, wenn es um Details zum Leben der Chatten ging, da die Germanen keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen haben. Ich denke aber, dass die Ideen der Autorin sich sehr gut mit den historisch belegten Tatsachen zusammenfügen. Trotzdem bitte nicht alles für bare Münze nehmen (Nero & Domitian werden z.B. heutzutage von Historikern wohlwollender bewertet).
Die Liebesbeziehung zwischen Auriane und Marcus basiert zunächst nur auf einer spirituellen Verbindung und meiner Meinung nach war dies etwas zu dürftig, um auch nur annähernd glaubwürdig zu erscheinen. Ansonsten war die Interaktion der beiden aber sehr schön.
Fazit: Trotz ein paar Längen ein toller historischer Roman mit sympathischen Protagonisten und vielen Facetten. - S. Fischer-Fabian
Die ersten Deutschen
(18)Aktuelle Rezension von: TAndres
Viele Sachbücher sind schwierig zu lesen und nachdem das Buch das erste Mal schon 1975 erschienen ist, war ich darauf eingestellt, mich durch das Buch durchkämpfen zu müssen. Aber schon nach wenigen Seiten war ich eines besseren belehrt. Das Buch war sehr gut zu lesen, der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil und daher ist es sehr kurzweilig. Zeitlich gesehen reicht das Buch vom Urstamm der Indogermanen bis ins 4. Jahrhundert nach Christus. Thematisch gesehen wird das komplette Leben der Germanen erläutert, nicht nur die Kriege, wie zum Beispiel die Varusschlacht, sondern auch das Leben auf den Höfen, der Kleidungsstil das Liebesleben und das Leben der Frauen.
Sehr interessant ist das Kapitel über die Herkunft der Indogermanen, über die Herleitung durch die Sprache und bestimmte Worte. Da es keine schriftlichen Überlieferungen der Germanen selbst gibt, greift der Autor auf die Schriftstücke der Römer zurück, die sich viel mit den Germanen auseinandersetzen mussten. Der Autor übernimmt die Ansichten von zum Beispiel Tacitus oder Cäsar nicht ungeprüft, sondern hinterfragt auch deren Intensionen.
Auch wenn das Buch nicht immer chronologisch geschrieben ist, so macht die Reihenfolge der Kapitel doch Sinn. Für jeden, der mehr über die Germanen erfahren möchte, ist dieses Buch zu empfehlen. Auch für mich gab es einiges neues zu erfahren. Das Buch ist, trotz der schwierigen Vergangenheit mit dem Thema (3. Reich), neutral und wertfrei geschrieben. Eine Erhöhung zu Übermenschen oder Madigmachung als Biertrinker fällt aus und macht das Buch daher sehr angenehm.
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung und 5 Punkte. - Peter Heather
Invasion der Barbaren
(10)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchGrob in zwei Teile lässt sich das erste Jahrtausend nach Christi unterteilen und ebenso grob kann man diese Zweiteilung im Buch thematisch wiederfinden. Unter dem ständigen Augenmerk auf die Migration ganzer Volksstämme in Europa in andere Landschaften und Lebensumstände hinein findet sich zunächst der jahrhunderte andauernde Niedergang des römischen Imperiums bis zu dessen Auflösung. Im Buch sind dies gut die ersten 300 Seiten. Auf denen Heather sauber herausarbeitet, dass es, nicht nur, aber im Wesentlichen auch, die Bedrängung durch die diversen 'Barbarenstämme' waren (diese lagen allerdings ebenfalls untereinander jeweils in Konflikten und verfolgten nicht als primäre Ziel die Absicht der Zerschlagung des römischen Imperiums, auch wenn die Völkerwanderungen der ersten Jahrhunderte einen gewichtigen Teil zur Auflösung der alten Ordnung beitrugen). 476 war das Ende des weströmischen Reiches durch Absetzung des Kaisers Romulus Augustus besiegelt, eine Neuordnung Europas im Westen und in den slawischen Ländern nahm nun zunehmend Formen an.
- Jörg Kastner
Marbod oder Die Zwietracht der Germanen
(11)Aktuelle Rezension von: PerleKlappentext:
Verrat und zwietracht herrschen unter den germanischen Stämmen. Armin, Herzog der Cherusker, muß um seine Stellung fürchten, denn sein machthungriger Onkel Inguiomar macht sie ihm streitig und verbündet sich mit Marbod, dem legendären Markomannenkönig. Auch die Römer unter Drusus Caesar, Sohn des Kaisers Therius, wollen ihre jüngste Niederlage gegen die Cherusker in der Varusschlacht wieder wettmachen. und die Germanenstämme spalten. Die abtrünningen Cherusker und die römischen Eroberer bedeuten eine doppelte Gefahr für Armin. In der Zwietracht der Germanen liegt ihre größte Schwäche - wird sie auch ihr Untergang sein?
Im dritten Teil seiner Germanensaga gelingt es Jörg Kastner erneut, Fiktion und historische Realität in einem fesselnden Roman zu verbinden und die faszinierende Welt der Germanen mit neuem Leben zu erfüllen.
Eigene Meinung:
Dieses Buch entdeckte ich vor zwei Wochen in Belgien in einem Öffentlichen Bücherschrank, es hatte was Besonderes und so nahm ich es mit. Ich konnte es nicht länger im Regal liegenlassen und begann es am Mittwoch zu lesen - heute nach nur sechs Tagen beendete ich es strahlend.
Ich hatte beim Lesen große Freude - schon nach dem Frühstück begann ich darin zu blättern - und konnte es kaum beiseitelegen. Auch wenn ich nicht alles verstanden habe, hat es mir sagenhaft gefallen. Wirklich ein klasse Buch - von der ersten bis zur letzten Seite eine tolle Unterhaltung.
Wer auf historische Romane steht, sollte es unbedingt gelesen haben. Es war mein erstes Buch dieses Autors. Bin jetzt auf jeden Fall noch an weiteren Romanen von Jörg Kastner interessiert. Habe auch keine Schreibfehler entdeckt.
Vergebe hierfür liebendgerne gutgemeinte 5 Sterne.
- Iris Kammerer
Der Tribun
(29)Aktuelle Rezension von: MichaelSterzikDas Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald, südwestlich von Detmold, erinnert an den Cheruskerfürsten Arminius und die legendäre Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 n. Chr., wo Arminius/Hermann viele germanische Stämme vereinigte und drei Legionen des römischen Senators Publius Quinctilius Varus vollständig vernichtete. Germanien wurde von dem römischen Erobern nie vollständig besetzt. In verschiedenen Feldzügen wurde dennoch so mancher Stammesfürst unterworfen oder beugte sich freiwillig der militärischen römischen Macht, doch untereinander waren sie einander niemals einig. Arminius konnte die Römer nur besiegen, weil er aufgrund seiner Erziehung ein römischer Bürger und Tribun wurde, also ein hoher Offizier, der die Schwachstellen, die Taktik und das persönliche Vertrauen von Varus kannte und nutzte. Dieser Freiheitsheld führte ein Doppelleben, und schließlich führte genau das zu seinem unausweichlichen Schicksal. "Der Tribun" von Iris Kammerer widmet sich diesem Thema und den Leben und Kämpfen der Römer in Germanien. Die Geschichte Germanien, 9 n. Chr. Der adlige, junge römische Tribun Gaius Cinna ist zusammen mit drei Legionen des römischen Senators und Statthalters Varus in Germanien stationiert. Es herrscht kein Frieden in dieser von Rom weit entfernten Provinz. Immer wieder gibt es Unruhen und kleinere Aufstände, die von der römischen Besatzung mit brutaler Härte beendet werden. Aber auch die verschiedenen Stämme in Germanien sind sich, wie es sich den Römern darstellt, nicht einig. Doch es gibt Gerüchte um einen möglichen Aufstand unter den germanischen Stämmen, die für die römische Besatzung und deren Familien eine Gefahr darstellen. Tribun Gaius Cinna bekommt von seinen Vorgesetzen die Order, den Statthalter Varus aufzusuchen, um ihn vor der drohenden Gefahr zu warnen. Doch es ist bereits zu spät; auch die Germanen haben Spione unter den römischen Hilfstruppen. Cinna wird verraten und findet sich schwer verletzt als Geisel eines cheruskischen Fürsten wieder. Inzwischen werden die drei Legionen des Varus vom römisch erzogenen und militärisch ausgebildeten Arminius vollständig vernichtet und Cinna bleibt allein gelassen und wahrscheinlich von seiner Familie für tot gehalten auf sich selbst gestellt zurück. Die Situation für Cinna erscheint ausweglos; seiner Würde und Ehre beraubt, fristet er von nun an ein Sklavendasein. Trotzdem wird er von der Familie des Cheruskischen Fürsten menschlich, beinahe schon nett behandelt. Vor allem die junge Tochter Sunja weckt seine Aufmerksamkeit, und trotz aller Vorbehalte und Vorurteile verlieben sie sich ineinander. Mit der Zeit lernt der sehr eingebildete und hochnäsige Cinna das Leben, das Denken und Handeln des germanischen Stammes kennen, der doch unter den Römern nur als ungebildetes Barbarenvolk gilt. Langsam erwachen Sympathien in ihm, und er findet Freunde und Anteilnahme in der Gefangenschaft. Doch als Arminius die Auslieferung von Cinna verlangt, um ihn zu verhören und ggf. ihren Göttern zu opfern, spitzt sich die Situation weiter zu. Er begreift, dass der germanische Aufstand einen wahren Flächenbrand auslösen könnte, dass es weitere Übergriffe auf die römische Besatzung geben könnte und vielleicht auch auf das inzwischen befriedete Gallien. Die einzige Lösung liegt in der Flucht, aber Cinna kennt das Gebiet nicht, und der nächste römische Vorposten ist aufgrund der Lage nicht bekannt ... Kritik "Der Tribun" ist unheimlich gut recherchiert. Basierend auf erforschten geschichtlichen Fakten, spiegelt der Roman das Leben und Wirken der Römer und Germanen in der Zeit 9 n. Chr. wider. Auch die schwierige politische Lage der teilweise verfeindeten germanischen Stämme wird dem historisch interessierten Leser glaubhaft und korrekt erklärt. Mit viel Liebe zum Detail entwickelt sich die Geschichte um den Tribun, der ein Sklave wurde. Mitfühlend und spannend wird seine Gefangenschaft erzählt; aus dem ehemals adligen und arroganten römischen Befehlshaber wird ein offener und sensibler Charakter, der zwischen beiden Welten lebt. Iris Kammerer kann wahrlich gut erzählen und schweift dabei nicht wie viele andere Autorinnen in fast schon klischeehaft romantische Ausführungen ab. Ihre Charakterstudien und ihr Wissen rund um diese Epoche und ihre Kultur wissen zu beeindrucken. Auch den Nebencharakteren wird viel Raum gegeben, sich zu erklären und zu beweisen, so dass die Handlung nicht an Spannung verliert. Historische Romane sollen in erste Linie natürlich unterhalten, aber trotzdem bleibt immer die Erwartungshaltung, dass diese auch Wissen um die jeweilige Epoche vermitteln sollten. Dem "Tribun" von Iris Kammerer gelingt beides in grandioser Weise. Die historischen Personen und Schauplätze sind sorgfältig recherchiert wiedergegeben worden. Im Anhang des Romans befinden sich u. a. eine Zeittafel sowie ein Personenregister; auch die geographischen Bezeichnungen werden erklärt, so dass der Leser einen ausgesprochenes gutes Bild von Germanien unter römischer Herrschaft erhält. Auch die Auseinandersetzungen zwischen den Römern und den Germanen werden spannend erzählt, genauso wie die innenpolitische Lage im römischen Imperium, was ein weiterer Pluspunkt für den Roman ist. Für zartbesaitete Gemüter ist die Geschichte sicherlich nicht unbedingt geeignet. Die Misshandlungen und die Folter, die Cinna in der Gefangenschaft erdulden muss, sind gewalttätig, aber durchaus nachvollziehnar aus Sicht der Germanen. Die Autorin verzichtet auf überzeichnete Actioneinlagen, aber auch auf romantische Liebesszenen. Mit dem Romandebüt "Der Tribun", dem ersten Roman einer Trilogie, hat sie ein sehr lehrreiches und interessantes historisches Epos geschaffen. Die Autorin 1963 wurde Iris Kammerer in Krefeld geboren. Sie studierte Klassische Philologie, Philosophie und Literaturwissenschaften in München und Marburg. Sie arbeitet als Redakteurin, Texterin und Beraterin in Marburg, wo auch ihre Familie wohnt. Ihr Romandebüt "Der Tribun" ist der Auftakt zu einer historischen Trilogie um den römischen Offizier Gaius Cinna. Taschenbuch, 592 Seiten Originalausgabe http://www.heyne.de http://www.iris-kammerer.de/ Produktinformation Taschenbuch: 592 Seiten Verlag: Heyne; Auflage: 1 (April 2004) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3453873599 ISBN-13: 978-3453873599 Produktmaße: 18,4 x 12 x 3,8 cm Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren Lieben Gruß Michael Sterzik - Raphael Seiler
Die Varusschlacht: Der germanische Freiheitskrieg im Teutoburger Wald mit den großen Römern
(0)Noch keine Rezension vorhanden - Tomas Herzberger
Aller Tage Morgen
(1)Aktuelle Rezension von: JuliaBDie Römer machen sich daran, Germanien zu erobern. Um die Cherusker unter Kontrolle zu halten, bringen sie die beiden Fürstensöhne Armin (römisch Arminius) und Finn als Geiseln nach Rom, wo sie zu römischen Offizieren ausgebildet werden und sich anschließend im Militärdienst bewähren. Doch während Finn Freunde unter den Senatorensöhnen findet und die römische Lebensweise übernimmt, bleibt Armin seiner Herkunft treu. Als Verbindungsoffizier des neuen germanischen Statthalters Varus kehrt er in seine Heimat zurück. Dort trifft er seine alte Jugendfreundin Thusnelda wieder, aber die ist bereits einem anderen versprochen. Doch nicht nur Herzensangelegenheiten sorgen für große Konflikte. Die Herrschaft der Römer wird immer drückender, und so muss Armin eine folgenschwere Entscheidung treffen, die in der großen „Varusschlacht“ gipfelt...
Man merkt dem Roman an, dass sich der Werbefachmann Tomas Herzberger darauf versteht, Geschichten zu erzählen. Der Aufbau der Story ist gut gemacht, man findet sich als Leser rasch in der fremden Welt der Germanen und Römer zurecht und die Spannung hält sich bis zur letzten Seite. Das ist allerdings alles, was man zugunsten dieses Romans sagen kann, denn sprachlich ist das Buch zwar besser als viele andere Selfpublishing-Titel, von einem professionellen Lektorat, wie der Autor angegeben hat, ist jedoch nicht viel zu merken, es finden sich fast auf jeder Seite noch Tipp- und Grammatikfehler. Auf die lateinischen Sätze wäre im Interesse der Leserfreundlichkeit besser verzichtet worden: wer Latein kann, wird sich auch dort an den diversen Fehlern stören, und wer es nicht beherrscht, mag nicht ständig in die Fußnoten auf die Übersetzung schauen.
Auch inhaltlich vermag das Buch nicht zu überzeugen. Dabei ist nicht der teilweise unerwartete Umgang mit den historischen Quellen das Problem, denn jeder Romanautor hat ein Recht auf dichterische Freiheit. Trotzdem erwarte ich von einem historischen Roman eine grundsätzlich adäquate Darstellung der gewählten Epoche und leider zeugen viele Unstimmigkeiten davon, dass Tomas Herzberger mit dem römischen Alltagsleben nur sehr oberflächlich vertraut ist. Besonders irritierend ist dabei seine Erfindung einer römischen Offiziersschule, die fast einen Viertel der Geschichte dominiert. Die Söhne einflussreicher Senatoren (und mit ihnen die in Privathaushalten untergebrachten und ins Familienleben integrierten hochrangigen Geiseln) wurden meist in kleinen Gruppen von Privatlehrern unterrichtet, aber nicht nach Jahrgängen sortiert in einer internatartigen Militärakademie, wo sie überwacht und gedrillt wurden, bis sie dann nahtlos in den Feldeinsatz wechselten. Aber auch in Kleinigkeiten zeigen sich Recherchemängel und Klischees. Dass sich etwa die beiden Germanensöhne zum ersten Mal in Rom mit Seife waschen, ist ein hübsches Beispiel für das unreflektierte Bild von den unkultivierten Barbaren, denn tatsächlich reinigten sich die Römer damals mit Öl und strigilis und übernahmen die Seife erst anderthalb Jahrhunderte später, während sie bei den Galliern und Germanen längst geläufiger Bestandteil der Körperpflege war.
Insgesamt zeigt „Aller Tage Morgen“ einmal mehr, dass Selfpublishing-Titel nur in den wenigsten Fällen meinen Ansprüchen an ein ordentliches Buch genügen. Die Arbeit eines Verlags ist eben nicht zu unterschätzen, und wenn ein Manuskript keinen Verlag findet, gibt es fast immer gute Gründe dafür... - Thomas R. P. Mielke
Die Varus-Legende
(9)Aktuelle Rezension von: TuddeBevor ich das Buch las, sah ich mir die Rezensionen an. Die waren meist negativ, und kritisierten die Zeitsprünge. Daher wollte ich mir eine eigene Meinung bilden.
Das Buch besteht aus zwei Zeitebenen. Die eine spielt zur Zeit Arminius und Varus, und die andere im Jahr 2009 zur 2000 Jahr Feier der Schlacht. Dabei wird eine Verschwörung aufgedeckt.
Sicherlich gibt es ständig einen Wechsel der Zeiten. Aber sie sind nicht willkürlich, sondern chronologisch und fortlaufend. Ich finde dieses interessant. Auch in anderen Büchern gab es dies schon ab und zu. Es ist also nichts Neues. Überhaupt nicht negativ zu beurteilen.
Mielke schrieb mit einer großen Kompetenz. Sein Schreibstil ist flüßig, sein Spannungsbogen baut sich langsam auf. Es ist ein Buch von hoher Qualität. Warum ich dennoch nur drei Sterne zu vergeben vermag, liegt darin, daß sich die Dialoge ellenlang hinziehen, und somit etwas von der wirklich vorhandenen Spannung nehmen. An und für sich ein hochwertiger historischer Roman, mit wenigen Mängeln. - Ludwig Renn
Herniu und der blinde Asni
(3)Aktuelle Rezension von: hans-kahleDas Buch meiner Jungenzeit. Das Kind, der Jüngling, erfüllt eine fast sagenhafte Aufgabe. "Germanien" wird von den Römern zu großen Teilen beherrscht. Die einzelnen Völker schwanken, ob sie der Supermacht denn überhaupt anders als Vasallen gegenübertreten können. Der blinde Asni wurde von den Römern geblendet. Nun zieht er als Sänger durch die Lande, um Verbündete gegen Rom zu sammeln. Hermiu aber führt ihn. Er wird als Spion zum Mann, wird in die Gefolgschaft des Arminius aufgenommen, ist lange unterwegs und erlebt hautnah jene historische "Schlacht im Teutoburger Wald", die die Entwicklung der Germanen so nachhaltig beeinflusst. Kämpfen auch mit Mitteln, die klein scheinen, Abenteuer erleben. Mag es auch sonstwie viele Dokumentationen übe die Schlacht und die Zeit davor geben - Renn leichnete das lebendigste Bild von dieser Zeit. - Magdalena Maczynska
Die Völkerwanderung
(1)Aktuelle Rezension von: Jens65Dieses Buch enttäuscht in vielerlei Hinsicht. Die Autorin stellt die Geschichte verschiedener germanischer Stämme die an der Völkerwanderung beteiligt waren nur nebeneinander dar, ohne eine überzeugende Verbindung herzustellen. Ebenfalls fehlt es an Interpretationen, was bedeutet das meist nur Faktenwissen wiedergegeben wird. Darüberhinaus sind viele dieser Fakten bereits veraltet und von der neueren Forschung überholt. - David Wishart
Ovids Schatten
(3)Aktuelle Rezension von: MinervaMarcus Corvinus bekommt Besuch von Rufia Perilla, der Nichte des berühmten Dichters Ovid. Sie bittet Marcus, als mittleren Beamten dem Senat ihren innigsten Wunsch vorzutragen, die Asche ihres Onkels in Rom bestatten zu dürfen. Eine große Bitte, mit der Corvinus nicht nur von den Hofbeamten Verachtung empfängt sondern auch ein Schlägertrupp mit Legionsflüchtigen auf ihn aufmerksam wird. Zu allem Übel steht noch sein Vater vor seiner Tür, mit dem er im Streit aus einander ging. Dieser bittet ihn inständig die alte Geschichte ruhen zu lassen.. Doch Neugier und die aufkeimende Liebe zu Perilla fachen ihn nun mehr dazu an, sich diesem Fall anzunehmen. Ich fands spannnend - und die meisten Personen kenne ich mehr oder minder aus dem Lateinunterricht. Empfehlenswerte Geschichte für Liebhaber von Historischen Romanen. - Christian Pantle
Die Varusschlacht
(6)Aktuelle Rezension von: fastreaderEndlich einmal ein Sachbuch, dass auch spannend zu lesen ist, und einen in die Geschehnisse hineinzieht. Dabei hat es dennoch viele interessante Fakten, auch wenn der Autor vielleicht hin und wieder seine persönliche Interpretation einfliessen lässt. Der Titel ist gewaltig untertreiben, in diesem Buch geht es nicht nur um die Schlacht im Teutoburgerwald, sondern um alle nennenswerten Aktionen der Römer in Germanien. - 8
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