Bücher mit dem Tag "china"
1.652 Bücher
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
(5.929)Aktuelle Rezension von: la_vieDas war mein erstes Buch von Jonas Jonasson und nachdem ich so viel Gutes über seine Bücher im Allgemeinen und "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" im Speziellen gehört hatte, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Und ich bin nicht enttäuscht worden! Das Buch ist einfach nur großartig. Der Schreibstil ist unvergleichlich. Wie Jonas Jonasson mit der Sprache spielt ist einfach nur toll. Und schön ist auch, dass seine Wortwitze und genialen Formulierungen durch die Übersetzung nicht verloren gingen.
Der Hundertjährige Allan (der übrigens für sein Alter noch erstaunlich fit ist) lässt sich einfach vom Leben treiben ohne besondere Ansprüche oder Erwartungen zu haben. Es kommt eben alles wie es kommt. Da bringt es überhaupt nichts, sich erstens darüber zu viele Gedanken zu machen und zweitens, sich über Dinge aufzuregen, die eben nicht ganz optimal gelaufen sind. Er hat noch immer einen Ausweg aus jeder noch so auswegslos erscheinenden Situation gefunden. Und mit diesem Vertrauen in sein ganz persönliches Glück beschließt er, dass er noch längst nicht bereit ist, seinen hundersten Geburtstag mit Torte und Bürgermeister im Altersheim zu feiern. Dafür hat er noch zu viel vor. Und damit beginnt sein spätes Abenteuer, dass sich, wie man im Laufe des Buches lernt, nicht sein erstes war.
Ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen, dieses Buch zu lesen. Ich habe viel gelacht und konnte mich sehr am tollen Schreibstil erfreuen.
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.434)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeWährend Carl Friedrich Gauß zu Hause an einem Buch über die Vermessung der Welt schreibt, bereist sie Alexander von Humboldt kreuz und quer, dokumentiert und erforscht.
Daniel Kehlmann erzählt die Geschichte zweier Wissenschaftler, die jeder auf ihre Art entdecken und verstehen wollen, begreifen und begreiflich machen wollen, deren Wissen und Bücher uns bis heute begleiten und lehren. Es sind zwei ganz außergewöhnliche Gelehrte, Geister ihrer Zeit weit voraus und Kehlmann gelingt es ganz hervorragend Beide dem Leser nahe zu bringen. Dabei schreibt er nicht weniger wortgewandt, geistreich und humorvoll als er seine Protagonisten präsentiert.
Mein Fazit: Ein großartiges Buch, an dem man nicht vorbeigehen sollte. Von mir mehr als eine klare Leseempfehlung.
- Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
(1.049)Aktuelle Rezension von: FeatherstoneInhalt:
Der Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von drei Personen erzählt, die in verschiedenen Jahrhunderten leben. Das verbindende Element sind Bienen, die die Leben dieser Personen auf unterschiedliche Weise prägen. Folgende Perspektiven gibt es:
- William ist ein Naturwissenschaftler, der im England des Jahres 1852 lebt und sich unter anderem mit der Entwicklung neuartiger Bienenstöcke beschäftigt.
- George lebt 2007 in Ohio und ist Imker mit Herz und Seele.
- Tao lebt 2098 in einer ländlichen Region Chinas. Wir erfahren, dass die Bienen zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahrzehnten als ausgestorben gelten. Daher müssen Bäume und Pflanzen von Menschenhand bestäubt werden um die Lebensmittelversorgung sicherzustellen. Tao ist eine dieser für Bestäubung zuständigen Arbeiterinnen.
Was mir gefallen hat:
Der Klappentext hat sofort mein Interesse geweckt. Das Bienensterben und dessen weitreichende Folgen sind ein wichtiges und interessantes Thema. Man findet sich schnell in den Geschichten der drei Protagonisten zurecht. In der Regel wird spätestens nach 10 Seiten die Perspektive gewechselt, wodurch viel Abwechslung geboten wird. Am spannendsten fand ich den Handlungsstrang, der aus Sicht von Tao erzählt wird und der die Welt in ferner Zukunft zeigt. Mit ihr hat man sehr mitgelitten und ihr gewünscht, dass sich für sie alles zum Guten wendet. Die Jahrhunderte auseinanderliegenden Handlungsstränge wurden am Ende des Buches zu einem teilweise emotionalen und passenden Ende zusammengeführt und auf schöne Art und Weise miteinander verknüpft.
Besonders eindrücklich fand ich das Kapitel in dem ein Überblick darüber gegeben wurde, welche katastrophalen Folgen es für die Menschheit haben würde, wenn diese kleinen, als selbstverständlich erachteten Lebewesen, aussterben würden. Ohne die Bestäubung durch die Bienen würden viele landwirtschaftliche Erzeugnisse zu Mangelware werden und die Fleischproduktion würde einbrechen, weil es an Futterpflanzen für die Tiere fehlen würde. Die Probleme in der Lebensmittelproduktion würden das Bevölkerungswachstum stark bremsen. Außerdem hätten Biotreibstoffe wie Sonnenblumenöl keine Zukunft mehr.
Kritikpunkte:
Die eben erwähnten Schilderungen über die weitreichenden Folgen des Bienensterbens in verschiedensten Bereichen kamen für mich etwas zu kurz und hätten gerne ausführlicher behandelt werden können. In diesem Roman stehen weniger die Bienen als vielmehr Familiendramen und persönliche Probleme der Protagonisten im Vordergrund. Die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche, die durch das Ende der herkömmlichen Landwirtschaft ausgelöst wurden, werden dabei leider etwas zu beiläufig behandelt. Ich hätte es auch interessant gefunden mehr drüber zu erfahren, wie die Lage 2098 in Europa und Amerika aussieht. Man erfährt nur, dass die Lage in China deutlich besser ist, weil sich China schneller an die veränderten Umstände anpassen konnte.
Während ich mich sehr gut in Tao hineinversetzten konnte, haben es mir die beiden anderen Protagonisten, aus deren Sicht man die Jahre 1852 und 2007 erlebt, es mir schwer gemacht mich einzufühlen. Sie haben nur sehr begrenzt Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Familienangehörigen und sprechen teilweise richtig abfällig von ihnen. Zugleich verschließen diese beiden Personen aber weitgehend die Augen vor ihren eigenen Fehlern und Schwächen und verlieren sich stattdessen eher in Selbstmitleid. Deshalb waren sie mir stellenweise nicht gerade sympathisch und das hat für mich das Lesevergnügen ein wenig geschmälert.
Was den in der Zukunft spielenden Teil der Handlung angeht, habe ich zudem das Ende des Buches als etwas zu abrupt empfunden. Das hätte gerne noch etwas mehr ausgeführt werden können.
Fazit:
Ein lesenswerter Roman über ein interessantes Thema, der aber meiner Meinung nach auch ein paar Schwächen (v.a. ein etwas abruptes Ende) hat.
- Frank Schätzing
Limit
(598)Aktuelle Rezension von: JosseleDieses gewaltige Werk, das in seinem Umfang stark an Schätzings Riesenerfolg „Der Schwarm“ erinnert, erschien 2009. Die Handlung beginnt mit dem Prolog im August 2024 und spielt sich ansonsten hauptsächlich im Jahr 2025 ab. Das macht es für mich nun im Juni 2024 als Lektüre besonders interessant im Hinblick darauf, ob Schätzings Prognosen eingetroffen sind oder kurz davor sind einzutreffen. Ein paar davon, die er nebenbei erwähnt, haben sich jedenfalls nicht erfüllt: Bayern München ist im Jahr 2024 nicht an einen Investor verkauft, was erfreulich ist. Weniger erfreulich ist, dass, anders als von Schätzing angenommen, Kim Yong-un noch lebt, Korea nicht wieder vereinigt ist und Putin immer noch Präsident von Russland und nicht ehemaliger Präsident ist.😎 Gewisse Erfindungen, die der Autor erwähnt, drängen sich geradezu auf und sind in Ansätzen auch bereits entwickelt, wie das „Airbike“, eine Art E-Bike für die Luft, der „Magnifier“, also die Lupe zur Gesichtserkennung und der „MindReader“ zum Gedanken lesen.
Der unermesslich reiche und mächtige Unternehmer Julian Orley hat eine Reisegruppe von reichen und wichtigen Persönlichkeiten zusammengestellt, die mit ihm und seiner Firma eine Reise in den Weltraum und speziell auf den Mond antreten. Sein Ziel ist es, sie für Investitionen in sein Unternehmen zu gewinnen, konkret plant er den Bau eines zweiten Weltraumaufzugs. Parallel dazu taucht in China die Dissidentin Yoyo unter und der Cyber-Detektiv Owen Jericho erhält von Yoyos Vater den Auftrag, sie zu finden. Doch er ist nicht der einzige, der sie sucht. Diese beiden Handlungsstränge laufen lange Zeit nebeneinander her, ohne dass es eine Verbindung zwischen ihnen gibt. Als Leser ahnt man natürlich, dass es eine gibt, doch diesbezüglich spannt Schätzing uns lange auf die Folter.
Das Buch startet sehr zäh, Schätzing ist bemüht, seine Ideen logisch und wissenschaftlich zu begründen, was eher Stoff für ein Sachbuch ist. Die giftigen Dialoge der Reisegruppenmitglieder können untereinander können den recht trockenen Stoff nicht ausreichend „anfeuchten“. Das muss der Leser sich erstmal durchbeißen. Die Langatmigkeit kennzeichnet teilweise leider sogar Kampf- und Verfolgungsszenen, deren ursprüngliche Spannung dadurch zu oft abfällt. Als Leser wünscht man sich dann nur noch, dass es vorbei ist und die Handlung sich weiter entwickelt.Neben gut recherchierten und erklärten Zusammenhängen und raffiniert eingefädelten Täuschungen, wie der von Yoyos Verfolger Xin, der sich an Jericho heranmacht, gibt es in dem Roman aber auch seltsam krasse Logikschwächen. So ist es z.B. völlig daneben, dass ein so mächtiger und einflussreicher Mann wie Julian Orley nicht binnen kürzester Zeit überprüfen kann, ob der Lunar Express nun in der Nacht gefahren ist oder nicht (Fischer Tb, Mai 2011, S. 465 ff). Ebenso sind die Vertraulichkeiten zwischen Donners Frau Nyela und ihren unbekannten Gästen Yoyo und Owen mehr als schräg und unwahrscheinlich. Sie wirken deplatziert.
Der entstehende Tumult nach der Enttarnung der Verräterin ist sehr vogelwild und durcheinander beschrieben. Das war mir zu chaotisch und zu wenig durchdacht.
Demgegenüber schafft es Schätzing auf raffinierte Weise, die Spannung über die Art der verbrecherischen Organisation und ihr eigentliches Ziel bis zur Auflösung hochzuhalten, indem er seine Protagonisten fehlleitet und immer neue Erkenntnisse gewinnen lässt, die vorherigen auch mal widersprechen.
Sehr hilfreich fand ich das angehängte Personenverzeichnis, denn es kommen doch einige vor und nur mittels des Textes sind sie zu Beginn nicht so ohne weiteres unterscheidbar. Drei Sterne.
- Rebecca F. Kuang
Babel
(378)Aktuelle Rezension von: xxholidayxxRebecca F. Kuang hat mit "Babel" einen vielschichtigen gesellschaftskritischen Roman geschaffen, der sich mit Sprache, Kolonialismus und Machtstrukturen auseinandersetzt. Die Autorin, eine vielfach ausgezeichnete Bestsellerautorin, hat in meiner Wahrnehmung vor allem mit ihrem Roman "Yellowface" Aufmerksamkeit erregt. Aber auch in "Babel" kommt ihr Talent für tiefgehende, gesellschaftskritische Literatur sehr gut zur Geltung. Kuang ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Übersetzerin und promoviert in Ostasiatischen Sprachen und Literatur – eine Expertise, die sich deutlich in diesem Werk widerspiegelt.
Worum geht's genau?
Die Geschichte spielt im Jahr 1836 in Oxford, wo sich Babel, das Königliche Institut für Übersetzung, befindet. Babel ist nicht nur ein Zentrum des Wissens, sondern auch das Herzstück der Macht des Britischen Weltreichs. Der junge Robin Swift, als Waise aus Kanton nach England gebracht, erhält die Möglichkeit, an diesem prestigeträchtigen Institut zu studieren. Anfangs erscheint ihm Babel wie ein Paradies, doch bald erkennt er, dass Sprache in diesem System nicht nur ein Mittel der Kommunikation, sondern auch der Unterdrückung und Manipulation ist. Als Robin und seine Freund:innen mit der brutalen Realität des britischen Kolonialismus konfrontiert werden, stehen sie vor einer entscheidenden Frage: Ist Widerstand gegen eine so übermächtige Struktur überhaupt möglich?Meine Meinung
Kuangs Roman hat mich tief beeindruckt. Das erste Buch, das ich von ihr gelesen und schon gut gefunden hab war "Yellowface". Doch "Babel" hat meinen Eindruck von ihr noch einmal getoppt - und das obwohl es so anders ist als Yellowface. Normalerweise bin ich kein großer Fantasy-Fan (außer natürlich von den ganz großen Romanen - Harry Potter/Tribute von Panem), in dem Fall hat mich aber der Mix aus historischem Roman mit Fantasy-Elementen, Alternativgeschichte und gesellschaftspolitischem Kommentar von der ersten Seite an gepackt. Die mehr als 700 Seiten hab ich daher innerhalb von 3 Tagen verschlungen.Die Themen des Romans sind vielschichtig: Er behandelt die Magie der Sprache, ihre Ursprünge und die Art und Weise, wie verschiedene Sprachen miteinander verknüpft sind. Dabei gelingt es Kuang, komplexe linguistische Konzepte verständlich und fesselnd darzustellen. Doch Babel ist weit mehr als ein Buch über Sprache – es ist eine Auseinandersetzung mit Macht, Ausbeutung und der Rolle des Kolonialismus. Themen wie Rassismus, Sklaverei und die industrielle Revolution sind zentral und werden mit einer Intensität behandelt, die mich nachhaltig zum Nachdenken angeregt haben.
Besonders beeindruckt hat mich, wie das Buch als Mischung aus historischem Roman und Sachbuch funktioniert. Kuang gelingt es, die Mechanismen der Unterdrückung aufzuzeigen, indem sie die Linguistik als zentrales Element nutzt. Sprache ist hier nicht nur ein Mittel der Verständigung, sondern auch eine Waffe der Macht – ein Konzept, das in der Geschichte immer wieder verdeutlicht wird. Der Roman sensibilisiert für die subtilen und offensichtlichen Ungerechtigkeiten, denen Schwarze Menschen seit Jahrhunderten ausgesetzt sind. Dabei entsteht ein Werk, das sowohl aufklärerisch als auch emotional bewegend ist.
Ein weiteres Highlight des Romans ist die Komplexität der Figuren. Robin und seine Freund:innen stehen alle vor moralischen Dilemmata, und ich konnte ihre unterschiedlichen Perspektiven gut nachvollziehen. Die psychologische Tiefe der Charaktere macht es unmöglich, sie einfach als "gut" oder "böse" zu kategorisieren. Kuang erschafft damit ein realistisches und differenziertes Bild ihrer Protagonist:innen.
Auch der Schreibstil hat mich begeistert. Die detailreichen Beschreibungen, die fundierte Recherche und die kunstvolle Verflechtung historischer Fakten mit Fiktion machen das Buch zu einem literarischen Erlebnis. Besonders hervorheben möchte ich zudem die beeindruckende deutsche Übersetzung, die die komplexe Thematik und die sprachlichen Feinheiten hervorragend einfängt.
"Babel" ist kein leichtes Buch. Es erfordert Aufmerksamkeit und eine bewusste Auseinandersetzung mit seinen Inhalten. Wer hier eine lockere Fantasy-Lektüre erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht. Doch wer bereit ist, sich auf ein tiefgehendes und komplexes Werk einzulassen, wird mit einer der besten Geschichten der letzten Jahre belohnt.
Fazit
Rebecca F. Kuang hat mit "Babel" ein Meisterwerk geschaffen, das historische Realitäten, Sprachwissenschaft und gesellschaftskritische Themen in einer einzigartigen Weise verknüpft. Der Roman regt zum Nachdenken an, ist sprachlich brillant und erzählerisch mitreißend. Die durchdachte Struktur und die tiefgehende Auseinandersetzung mit Kolonialismus, Rassismus und Identität machen das Buch zu einem absoluten Lesehighlight. Babel ist fordernd, aber auch unglaublich lohnenswert – für mich ein klarer 5-von-5-Sterne-Roman und ein Jahreshighlight. - Cecelia Ahern
Für immer vielleicht
(2.856)Aktuelle Rezension von: JoxannaDie Geschichte fängt in der Kindheit von Rosie Dunne an, die sie gemeinsam mit ihrem besten Freund Alex Stewart genießt. Schon damals fand die meiste Kommunikation über Briefe statt. Wir begleiten Rosie in ihrer Teenager-Zeit und erfahren von ihren und Alex damaligen Jugendproblemen. Ihre Freundschaft war zwar unzertrennlich, aber ihre physischen Wege trennten sich aufgrund einschneidender Lebensereignissen und -entscheidungen noch vor ihren 20ern.
Für Rosie stand eine harte Zeit bevor und sie teilt sich ihren Familienmitgliedern und Freunden noch immer via Briefen und E-Mails mit.
Eine Geschichte, die das wahre Leben einer alleinerziehenden, jungen Mutter beschreiben könnte. Wie das Leben eben manchmal so spielt.
Meine Meinung:
Ich konnte keinen Draht zur Protagonistin finden, weil ich Rosie als nervige Persönlichkeit kennenlernte, die viel herumjammert. Die Geschichte scheint manchmal etwas zu konstruiert, das wird am Ende des Buches aber immer besser. Insgesamt vielleicht ein netter Zeitvertreib, aber keine literarische Meisterleistung. - Jonas Jonasson
Die Analphabetin, die rechnen konnte
(717)Aktuelle Rezension von: be_bookish„Die Analphabetin, die rechnen konnte“ ist ein wahrhaft faszinierendes Buch, das sich sprachlich schön liest und zum Verschlingen einlädt.
Die Geschichte handelt von der brillanten Nombeko und ihrer ungewöhnlichen Lebensreise. Auf ihrem Weg begegnet sie einer Vielzahl an skurrilen Charakteren: ein Ingenieur, der Atombomben bauen soll, chinesische Schwestern, die Skulpturen fälschen, zwei Mossadagenten mit eigenen Interessen, sowie Holger 1 und Holger 2, zwei ungleiche Brüder aus Schweden, die sich unterschiedliche Lebensziele gesetzt haben. Zudem trifft sie auf eine schwedische Gräfin, den König und den Präsidenten von Schweden.
Nombeko rutscht von einem Problem ins nächste, findet aber immer wieder eine Lösung, die mal mehr, mal weniger schnell zum nächsten Problem führt. Diese turbulente Abfolge sorgt für eine Spannung, die durch zahlreiche subtile und weniger subtile Bemerkungen immer wieder den ein oder anderen Schmunzler und Lacher hervorruft.
Die Charaktere sind facettenreich gestaltet und besitzen eigene Identitäten, Ziele und Krisen. Von einem Atomingenieur über Mossadagenten bis hin zu skulpturfälschenden Schwestern – jede Begegnung ist einzigartig und trägt zur Lebendigkeit der Geschichte bei. Nombeko selbst ist eine intelligente und unerschütterliche Protagonistin, deren Abenteuerlust und Problemlösungsfähigkeiten sie durch die absurdesten Situationen führen.
Jonas Jonassons Schreibstil ist sowohl amüsant als auch unterhaltsam, ohne dabei reißerisch zu wirken. Die Sprache ist gut verständlich und macht das Buch einem breiten Publikum zugänglich. Die Bemühungen und das Engagement des Autors sind in jedem Satz spürbar, was das Leseerlebnis bereichert.
"Die Analphabetin, die rechnen konnte" ist unglaublich amüsant und unterhaltsam. Die skurrilen und absurden Begegnungen und Erfahrungen machen die Geschichte spannend und unterhaltsam, ohne vorhersehbar zu sein. Denn nichts ist so vorhersehbar, wie das Unvorhersehbare. Dieses Buch, das ich mein erstes von Jonas Jonasson nenne, wird definitiv nicht mein letztes sein. Es bietet eine klare Leseempfehlung und verdient 5 von 5 Sternen..
- Marissa Meyer
Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
(1.716)Aktuelle Rezension von: Stinsome"Wie Monde so silbern" liegt schon seit einer Ewigkeit auf meinem SuB und jetzt habe ich es endlich davon befreit. Die ersten 40 Seiten waren recht schleppend, vor allem weil ich eigentlich mitten in einer Leseflaute stecke, dann wurde es aber immer spannender und spannender, sodass ich das Buch schließlich in einem Rutsch durchlesen musste. Es hat ungemein viel Spaß gemacht.
Besonders das Worldbuilding hat mir sehr imponiert. In dieser Reihe werden Märchen adaptiert, aber ganz anders, als man je von ihnen gelesen hat. Wir befinden uns in einer spannenden Zukunftsvision mit Androiden, Cyborgs und feindlichen Lunariern, die Gedanken, Gefühle und Handlungen durch bioelektrische Impulse kontrollieren können. Dadurch kommt neben der dystopisch anmutenden Kulisse auch ein leichtes Fantasy-Feeling auf. Mir kam die Welt sehr durchdacht vor und einige rätselhaften Andeutungen in Bezug auf mögliche Hintergründe für das Verhalten mancher Personen haben die Spannung hochgehalten, auch wenn man meiner Meinung nach die Twists recht schnell kommen sieht. Umso beeindruckender finde ich es, dass die Geschichte nichtsdestotrotz bis zum Ende fesselnd bleibt.
Mit Cinder und Prinz Kai haben wir auch zwei sehr sympathische und auch amüsante Protagonisten. Vor allem Cinder hat es mir sehr angetan, ihr trockener Humor sowie ihr Sarkasmus hat mich immer wieder zum Schmunzeln und gegen Ende sogar einmal laut zum Lachen gebracht. Ebenso verhielt es sich mit einigen Bemerkungen von Kai, der das perfekte Gegenstück für sie darstellt. Ich hatte von Beginn an unheimlich viel Spaß an ihrem Geplänkel, das trotz des insgesamt eher ernsten Tons des Buches immer für etwas Leichtigkeit gesorgt hat.
Dass Cinder ein Cyborg ist und dies vor Prinz Kai geheimhält, ist meiner Meinung nach ein großer Spannungsfaktor des Buches. Wir erleben mit, wie sie aufgrund ihres Cyborg-Daseins als Ausgestoßene behandelt wird, fühlen mit ihr mit und sind gespannt darauf, wann Kai von ihrem Geheimnis erfahren und wie er darauf reagieren wird. Dazu entspinnt sich der Konflikt mit der Königin der Lunarier, der sicher noch einiges in den nächsten Bänden für uns bereithalten wird.
Das Konzept, dass in jedem Buch ein anderes Pärchen im Vordergrund steht bzw. eingeführt wird, finde ich wahnsinnig interessant und macht mich schon jetzt neugierig auf die nächsten Bände. Cress aus Band 3 haben wir hier sogar schon kennengelernt, wenn mich nicht alles täuscht.
Ich bin aber nach diesem Ende natürlich auch sehr gespannt, wie es mit Cinder und Kai weitergeht, und werde vermutlich direkt mit Band 2 starten!
Fazit
Ein spannender und fesselnder Auftakt, dessen Twists etwas unvorhersehbarer sein könnten, aber trotzdem mit seinem Worldbuilding, seinem Plot und seinen Charakteren überzeugt. Ich freue mich auf die nächsten Bände. Von mir gibt es 4,5 Sterne. - Arthur Golden
Die Geisha
(2.941)Aktuelle Rezension von: ReisebaerenDas junge Mädchen Chiyo wird nach Kyoto verkauft um eine Ausbildung als Geisha zu beginnen. Getrennt von ihrer Familie und ihrer Schwester beginnt sie ein neues, schwieriges Leben in einer Okiya. Erst als eine ältere Geisha sich ihrer annimmt, verbessert sich ihr Leben und sie wird schließlich eine begehrenswerte Geisha. Doch auch dieses Leben ist nicht nur leicht und als der zweite Weltkrieg ausbricht, ändert sich ihr Leben erneut.
Ich habe vor Jahren die Verfilmung gesehen und war ganz gespannt auf das Buch. Wie immer, ist das Buch um Längen besser. Die Gefühle, Gedanken und das Verhalten von Chiyo wurden toll beschrieben und es war oft nachvollziehbar, wie sie sich verhält. Dennoch ist die Welt der Geishas auch nach dieser wundervollen Lektüre noch immer ein großes Rätsel für mich. Näher gebracht hat es mich dieser Kultur auf jeden Fall und das Buch ist definitiv lesenswert.
- Andy Weir
Der Marsianer
(871)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»So sieht die Situation also aus. Ich bin auf dem Mars gestrandet und kann weder mit der Hermes noch mit der Erde Verbindung aufnehmen. Alle halten mich für tot. Ich sitze in einer Wohnkuppel, die einunddreißig Tage stabil bleiben soll. Wenn der Oxygenator versagt, ersticke ich. Wenn der Wasseraufbereiter versagt, verdurste ich. Wenn die Wohnkuppel nicht hält, explodiere ich einfach. Wenn das alles nicht passiert, geht mir irgendwann der Proviant aus, und ich verhungere.«
Mark Watney hat wirklich mehr als Pech. Als ein enormer Sandsturm ihn und seine Crew zwingt, den Mars nur wenige Tage nach der Ankunft zu verlassen, gelingt allen anderen die Flucht, er allerdings wird von einem Trümmerteil getroffen, für tot gehalten und zurückgelassen. Als er verletzt aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein auf dem Mars, ohne Möglichkeit, mit der Crew oder der Erde Kontakt aufzunehmen und im Grunde ohne Hoffnung. Doch Mark Watney ist keiner, der schnell aufgibt…
Dieses Buch lag ziemlich lang in meinem Regal, SciFi ist normalerweise nicht mein Genre. Doch nachdem ich wenige Seiten gelesen hatte, mochte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Mark nimmt mit großem Mut den Kampf um sein Überleben auf, er weiß, dass in vier Jahren die nächste Marsmission landen soll und analysiert und plant nun, was er anstellen muss, um so lang durchzuhalten. Absolut bewundernswert, was er sich alles einfallen lässt und was er nach zahlreichen Rückschlägen immer wieder umplant und neu angeht! Als er irgendwann Kontakt zur NASA herstellen kann, starten auch auf der Erde enorme Rettungsversuche, in ihrem Einfallsreichtum nicht weniger fesselnd.
Fazit: Extrem spannend, obwohl SciFi eigentlich nicht mein Genre ist, mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
- Cody McFadyen
Der Menschenmacher
(1.154)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueEin solides Buch das gut zu hören war, aber trotz der Grausamkeit und die Abgründe der Menschheit, konnte es mich nicht fesseln oder einnehmen, wie ich es mir vorgestellt habe.
Die Geschichte über die drei Kinder, die es schaffen sich zu wehr zusetzen und doch weiter gestreut ist, wie der erste Eindruck vermuten lässt.
Flüssig geschrieben und mit einem roten Faden durch die Geschichte, erfahren wir mehr aus der Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart.
- Jules Verne
Reise um die Erde in 80 Tagen
(546)Aktuelle Rezension von: meineweltauspapier𝐈𝐧 𝟖𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞𝐧 𝐮𝐦 𝐝𝐢𝐞 𝐖𝐞𝐥𝐭 𝐯𝐨𝐧 𝐉𝐮𝐥𝐞𝐬 𝐕𝐞𝐫𝐧𝐞
Übersetzung: Gisela Geisler | Erschienen am: 27.08.2021 | Verlag: Reclam Verlag | Werbung, selbstgekauft
Eben erst hat Jean Passepartout seinen Dienst bei seinem extrentrischen Herrn angetreten, als dieser ihn mit einer waghalsigen Unternehmung überrumpelt.
Im Reform Club hat Phileas Fogg bei einer leidenschaftlichen Partie Whist gewettet, er könne die Welt in 80 oder weniger Tagen umreisen. Der Wetteinsatz: 20.000 Pfund, das halbe Vermögen von Mister Fogg.
Und so bricht der englische Gentleman mit seinem französischer Diener und den restlichen 20.000 Pfund im Gepäck von London aus in östliche Richtung auf in ein Rennen gegen die Zeit.
▶︎Am Anfang läuft alles noch nach Plan für die zwei Reisegefährten, kein Wunder bei einem Mann wie Fogg, der die Pünktlichkeit liebt. Nach und nach aber stolpern die Zwei von einem Abenteuer in das nächste und werden sogar heimlich von Mister Fix, von der englischen Polizei verfolgt.
Die Charaktere sind mir während ihrer abenteuerlichen, temporeichen Geschichte ans Herz gewachsen. Wer vor Klassikern nicht zurückschreckt, sollte zupacken.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
- François Lelord
Hectors Reise
(1.183)Aktuelle Rezension von: gstDiese märchenhaften Zeilen, die mir anfangs noch ein Lächeln aufs Gesicht zauberten, regten mich im Laufe der Seiten regelrecht auf. Das lag weniger am Inhalt, denn die Aussagen haben Hand und Fuß. Kein Wunder, der Autor ist schließlich Psychiater. 1953 geboren, konnte er schon 2002, als das Buch in Frankreich zum ersten Mal erschien, auf seine nicht nur während der Arbeit erworbene Kenntnis der Menschen und Charaktere schauen. Was mich genervt hat beim Lesen und beinahe nach der Hälfte des Buches abbrechen ließ, war sein Stilmittel. Er spricht seine Leser an, als wären sie kleine, unwissende Kinder.
Wen das nicht stört, der kann die 23 Lehrsätze bejahen, die er sich auf seiner Reise durch China und mehrere unbenannte, aber gut erkennbare Länder erarbeitet hat. Allerdings sind die Weisheiten für fortgeschrittenere Semester nicht mehr neu und so hatte ich persönlich keinen Mehrwert durch das Lesen.
- Derek Landy
Skulduggery Pleasant (Band 1) - Der Gentleman mit der Feuerhand
(1.129)Aktuelle Rezension von: ThrillAndRomanceSkulduggery Pleasant - der Gentleman mit der Feuerhand ist der erste Band der gleichnamigen Reihe. Ein spannendes Jugendbuch mit tollen Charakteren, gruseligen Momenten und Humor.
Die Figur des Detektivs Skulduggery hat mir super gut gefallen. Und auch die Protagonistin Stephanie ist eine liebenswerte Person. Als die beiden das erste Mal aufeinandertreffen, ahnt Stephanie noch nicht, dass sie mit Skulduggery ihr größtes Abenteuer erleben wird.
"Denn um den mysteriösen Tod ihres Onkels aufzuklären, muss sie Skulduggery in eine Welt voller Magie begleiten - eine Welt, in der mächtige Zauberer gegeneinander kämpfen, Legenden plötzlich zum Leben erwachen und in der das Böse schon auf Stephanie wartet ..."
Es ist super spannend bis zum Schluss und die Welt, in der die Story spielt, ist düster und voller Magie. Auch der Kriminalfall kommt nicht zu kurz.
Ich freue mich auf die weiteren Bände!
- Tim Marshall
Die Macht der Geografie
(58)Aktuelle Rezension von: OMess83Gut recherchiertes, verständliches und sehr lesenswertes Sachbuch über die Zusammenhänge von Geographie/Topographie und Geschichte/Politik, welches ich am Weltgeschehen interessierten Leuten sehr empfehlen kann! Ich habe vieles gelernt und kann gewisse Entwicklungen besser verstehen. Werde bei Gelegenheit gerne weitere Schriften von Tim Marshall lesen.
- Cixin Liu
Die drei Sonnen
(234)Aktuelle Rezension von: PMelittaM1967: In China tobt die Kulturrevolution. Die Astrophysikerin Ye Wenjie muss zusehen, wie ihr Vater, Professor Ye Zhetai während einer sogenannten Kampf- und Kritiksitzung erschlagen wird. Ye Wenjie landet schließlich in der Militärbasis „Rotes Ufer“, wo Signale ins All geschickt werden in der Hoffnung auf eine Antwort.
40 Jahre später erlebt der Wissenschaftler Wang Miao Unerklärliches, etwas will ihn davon abhalten, seine Forschungen im Bereich der Nanomaterialien weiterzuführen. Zur selben Zeit entdeckt er auch das VR-Computerspiel „Three Bodies“, in dem man versuchen soll eine Welt mit drei Sonnen zu stabilisieren.
Der Roman des chinesischen Autors erschien im Original 2006, also kurz vor der Zeit, in der der Hauptteil seines Romans spielt. Er verlangt den Leser:innen einiges ab, denn er ist sehr wissenschaftlich und dadurch nicht immer leicht zu lesen. Auf manches wird direkt im Text näher eingegangen, anderes im Anhang genauer erklärt, das betrifft auch den historischen chinesischen Hintergrund, so dass man direkt im Buch viel zusätzliches Wissen erhalten kann.
Schwierigkeiten könnten auch die verschiedenen Erzählebenen machen, allerdings habe ich mich jeweils gut zurechtgefunden und wusste immer wo bzw. wann ich gerade war. Neben den verschiedenen Zeitebenen gibt es neben der realen Welt und der des Spiels später noch eine weitere örtliche Ebene.
Man muss sich auch davon lösen, dass einen viel Action und damit einhergehende Spannung erwartet. Spannend ist der Roman schon, aber eben weniger durch Action sondern wegen der Fragen, die sich ergeben, wie kommen z. B. einige der Dinge, die Wang Miao in der realen Welt erlebt, zustande? Muss er sein wissenschaftliches Verständnis überdenken? Wer weiß mehr, und warum? Erst gegen Ende wird das meiste erklärt, und die Bedrohung greifbar. Diese wird in den beiden Folgebänden wohl im Mittelpunkt stehen, darauf bin ich schon gespannt.
Tatsächlich hatte ich etwas anderes erwartet, konnte mich aber schnell auch auf diese Geschichte einlassen. Auf gewisse Weise hat mich die Geschichte fasziniert, da sie durch ihren kulturellen Hintergrund für mich auch eine gewisse Exotik ausstrahlt.
Neben den schon erwähnten Anmerkungen im Anhang findet man dort auch etwas über Schreibweise und Aussprache der chinesischen Namen und Worte sowie ein lesenswertes Nachwort des Autors und zu Beginn des Buches ein Personenverzeichnis.
Der erste Band der Trisolaris-Trilogie ist sehr wissenschaftlich und dadurch nicht immer leicht zu lesen. Es lohnt sich aber, sich darauf einzulassen, zumal es viele Erklärungen direkt im Buch gibt. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, erhält einen interessanten und auch spannenden Roman, der die Grundlage für die beiden Nachfolgebände legt, auf die ich schon sehr gespannt bin. - Daniel Kehlmann
Ruhm
(646)Aktuelle Rezension von: Leseratte_09Die Idee von Daniel Kehlmann, einen Roman in 9 Geschichten zu erzählen, finde ich einen spannenden Ansatz. Den Bogen zwischen den einzelnen Geschichten bilden einzelne oder mehrere Figuren, die in den unterschiedlichen Erzählungen auftauchen. Doch für mich wirkte der Roman irgendwie hingeworfen, zusammengeschustert und ein wenig lieblos gewollt. Die Geschichten haben jeweils kein wirkliches Ende und der Schluss einer Geschichte ist nicht gleich ein Anfang für die nächste Geschichte. Das hat mir die Freude an der Lektüre getrübt.
Berührt hat mich lediglich die Geschichte um die alte Frau Rosalie. Alle weiteren Geschichten haben mich entweder gar nicht berührt oder waren für mich zäh zu lesen. Wahrscheinlich hatte ich bei all den guten Kritiken und auch dem großen Namen der aktuellen deutschen Literatur Daniel Kehlmann einfach etwas ansprechenderes erwartet. Ruhm war für mich kein rühmlicher Roman, auch wenn an einigen Stellen die Erzählkunst Kehlmanns durchscheint und ich die Grundidee nach wie vor spannend finde
- Christopher Moore
Die Bibel nach Biff
(798)Aktuelle Rezension von: PaulSteinmetzDie Geschichte behandelt ein spannendes und vor allem wenig betrachtetes Kapitel der christlichen Mythologie: Die Kindheit von Jesus und seine Jugend. Ja wir wissen er wurde in einem Stall geboren und ist später mit seinen Aposteln durch die Gegen gezogen. Aber was ist dazwischen passiert? Wie wurde er zu dem der Wunder verbracht hat?
Dabei begleiten wir das ganze aus der Sicht seines Jugendfreunds Biff. Der hat eigentlich einen längeren Namen, aber das ist eben seine Abkürzung. Die beiden reisen durch die Welt ihrer Zeit und erleben so einige spannende Abeuter und wir erleben wie sich Jesus entwickelt. Und die Sicht von Biff auf das Geschehene ist urkomisch.
Dabei wird sehr viel historischer Bezug genommen. Wer also grob in Geschichte und Religion bewandert ist, für den wird das hier ein Augenschmaus.
Ich bin kein gläubiger Mensch, aber als Jesus am Ende stirbt habe ich geheult wie ein Schloßhund.
- Volker Häring
Beijing Baby
(25)Aktuelle Rezension von: NiWaMitten im Innenhof des Zentralen Theaterinstituts in Peking stürzt eine Studentin vom Dach eines Wohnheims herab. Eindeutig ist, dass es kein Selbstmord war. So ermittelt Kommissarin Xiang in ihrem ersten Fall in der Pekinger Mordkommission.
Es stellt sich heraus, dass Mordopfer Xian Fang ein zweites Gesicht hatte, das Kommissarin Xiang in das Pekinger Rotlichtmilieu bis hin zu hochrangigen politischen Akteuren führt. Für Xiang steht ihre Karriere auf dem Spiel, während sie immer tiefer in die Geschichte des Mordopfers gerät.
In "Beijing Baby" steht nicht die Krimihandlung im Mittelpunkt, sondern dieser Roman lebt von der lebendigen chinesischen Kulisse, die fernab von gängigen Klischees an den Leser vermittelt wird.
Volker Häring bedient sich drei zentraler Figuren, anhand dieser ein Blick auf das gegenwärtige China geworfen wird.
Xiang ist frisch von der Provinz in die chinesische Hauptstadt gekommen. Hier arbeitet sie mit dem altgedienten Kollegen Wang zusammen, welcher den ehrwürdigen Traditionen der Mao-Zeit hinterher trauert. Xiang und Wang könnten gegensätzlicher nicht sein. Die junge Frau Xiang steht für die Moderne, das Neugierige und Offene, während der alte Wang mit eigenbrötlerischem Charme in seinen Traditionen verwurzelt ist.
Hinzu kommt der deutsche Student Phillip, der am Zentralen Theaterinstitut studiert. Er nimmt nicht nur eine tragende Rolle in der Krimi-Handlung ein, sondern hilft dem westlichen Leser, die chinesische Kultur zu verstehen, weil seine Perspektive viele Gepflogenheiten erklärt.
Anhand dieser Figuren-Konstellation schafft Volker Häring ein reges Bild des Pekinger Lebens, des Alltags und der Arbeit des Polizei-Apparats. Häring thematisiert den Generationenkonflikt, die Schnelllebigkeit und sprachliche Entwicklungen genauso wie politische Veränderungen, Einmischungen und Vorschriften.
Besonders gut hat mir der Einblick in die chinesische Online-Welt gefallen. Es ist für mich kaum vorstellbar, dass die Chinesen mit dem Internet auf vorgegebene Dienste beschränkt sind. Egal ob Google, Facebook oder Tinder - für diese Services gibt es ein chinesisches Pendant, das seine Bürger vor westlichem Einfluss schützt.
Wie bereits erwähnt, ist der kriminalistische Anteil des Romans eher bescheiden, und fängt ausschließlich die Stimmung des chinesischen Lebens ein. Obwohl Xiang und Wang ermitteln, haben sie rasch die Decke erreicht, weil sie auf politischen Widerstand stoßen. Ihre Arbeit ist auf wenige Verhöre, verzweifelte Mutmaßungen und übermütige verdeckte Ermittlungen beschränkt, die eher durch Zufall als durch Können zu einer Spur führen.
Nichtsdestotrotz hat mir dieser China-Krimi richtig gut gefallen. Ich mochte den Einblick ins chinesische Denken, die Art und Weise wie diese Gesellschaft ihre Kultur zwischen Tradition und Moderne lebt, und ich habe das Hintergrundwissen als ansprechend und aufschlussreich empfunden.
Wer sich für die chinesische Kultur interessiert oder polizeiliche Ermittlungen außerhalb der westlichen Normen anstellen will, dem kann ich „Beijing Baby“ auf jeden Fall empfehlen, weil es informativ und gut zu lesen ist. - Elizabeth Lim
Ein Kleid aus Seide und Sternen
(541)Aktuelle Rezension von: ariadneHatte das Buch schon länger auf dem SuB und habs mir endlich mal aus dem Regal geschnappt. Was kann ich sagen, super tolle asiatisch-inspirierte Fantasy mit der richtigen Dosis von Romantik.
Fand das Setting, Maia und Edan super toll, vor allem die Wendungen und dieses ENDE ohmann, da musste gleich der 2. Band her.
Wenn ich eines auszusetzen hätte, dann dass es manchmal etwas zu schnell ging und die Autorin gewisse Dinge einfach durchhaben wollte bis zum Ende. Naja, ich freue mich schon auf den nächsten und letzten Teil!
Yeah, endlich mal mehr Dilogien, warum gibt es nicht mehr davon?!
- Roberto Saviano
Gomorrha
(182)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerGomorrha ist ein Sachbuch, so wird es beschrieben und das sollte man auch im Hinterkopf behalten. Es wird an keiner Stelle echte Spannung aufgebaut, dessen sollte man sich bewusst sein, somit kann es sich an manchen Stellen etwas ziehen. Auch die vielen verschiedenen Personen sind durchaus etwas verwirrend. Allerdings war das Buch für mich auch ein sehr interessantes und auch schockierendes Buch, vor allem das Ende hat es noch einmal wirklich in sich, ohne jetzt zuviel verraten zu wollen
- Martin Suter
Elefant
(304)Aktuelle Rezension von: Stephanie_RuhSchoch, ein obdachloser Trinker, findet in seiner Schlafhöhle plötzlich einen rosa leuchtenden Mini-Elefanten. Erst hält er das Elefäntchen für ein Spielzeug oder eine Halluzination, aber es ist real. Er "verliebt" sich in das Elefäntchen und rettet es, als es krank wird. Der Beginn eines neuen Lebens für Schoch.
Das Cover zeigt einen rosafarbenen Elefanten und den schlichten Titel "Elefant". Das war es. Mich hat es neugierig gemacht, die Buchbeschreibung zu lesen und anschließend das Buch zu kaufen. Da sieht man, manchmal kann weniger mehr sein.
Ich kannte ein Buch aus der Allmen-Reihe, ansonsten habe ich noch nichts von Martin Suter gelesen. Sein klarer, schnörkelloser Schreibstil gefällt mir gut, ich war sofort in der Geschichte drin und konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Grundidee mit dem rosafarbenen Minielefanten, der im Dunklen leuchtet, hat mir gut gefallen und ich fand es interessant zu lesen, wie sich diese Idee weiterentwickelt. Und wer weiß, ob die Idee mit den leuchtenden Tieren so abwegig ist, wer von uns Laien weiß, woran mittlerweile geforscht wird?! Vielleicht erinnern wir uns in einigen Jahren an dieses Buch zurück. Im Buch fanden sich einige interessante Charaktere, u.a. auch Kaung, der Elefantenflüsterer. Ich wurde mit diesem Roman gut unterhalten und werde noch weitere Titel von Martin Suter lesen. - Eleanor Catton
Die Gestirne
(138)Aktuelle Rezension von: Sanne54Walter Moody trifft 1866 nach schwerer Überfahrt in der neuseeländischen Hafenstadt Hokitika ein. Im Raucherzimmer des Hotels, in dem er absteigt, wird er durch die Erzählung von 12 Männern in eine Serie ungeklärter Mordfälle hineingezogen, die sich rund um das Goldgräbermilieu bewegen.
Wer nun einen Kriminalroman erwartet oder einen historischen Roman, der wird enttäuscht sein. Catton strickt eher eine Art Sittenbildnis, entführt den Leser in ein wildes, unerschlossenes, abenteuerliches Neuseeland.
Ich habe das Buch von einer Freundin geschenkt bekommen, die selbst großer Neuseeland-Fan ist, mit dem Hinweis, dass man trotz der Komplexität dem Plots doch gut folgen kann, selbst wenn man den Roman mit Unterbrechungen liest. Und in der Tat tut es dem Romanvergnügen keinen Abbruch, wenn man ihn immer wieder zur Hand nimmt, um weiterzulesen. Ich habe allerdings auch sehr lange benötigt, um ihn zu beenden.
"Die Gestirne" ist ein sehr aufwändig und kunstvoll (künstlich) konstruierter Roman. Die 12 Männer sind 12 Gestirnen (Sternzeichen und Planeten) zugeordnet, deren Konstellationen der Handlung entsprechen. Dazu kommt, dass der abnehmende Mond sich in der Kapitellänge widerspiegelt. Es ist einerseits ein Roman, den man mit Verstand lesen sollte, andererseits sollte man die Szenerie, in der er spielt genießen. Ich kann verstehen, dass manche Leser den Roman ermüdend finden, ich persönlich war am Ende aber fast enttäuscht, Neuseeland wieder verlassen zu müssen.
- Meike Winnemuth
Das große Los
(252)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSolche Geschichten liebt man und wer hat sich nicht gefreut, als diese nette und kluge Frau bei 'Wer wird Millionär' 500.000 Euro gewonnen hat. Sympathisch, witzig, ehrlich und einfach wie Du und ich, nur jetzt mit einer halben Million. Meike Winnemuth arbeitet als freie Journalistin und hat nach dem Gewinn erst mal ein Jahr Urlaub gemacht. Sie hat Länder und Städte bereist, die sie interessiert haben und deren Namen ihr fremd oder schon bekannt waren. Sie begegnete neuen Freunden, Wegbegleitern, interessanten Landschaften, Bauten und ausgefallene kulinarische Genüsse. Voll Witz, oft mit einem Augenzwinkern, aber doch manchmal mit dem angebrachten Ernst, berichtet sie von ihren Erlebnissen. Alles begleitet von vielen Bildern, Karten und auf dieser Reise hat Meike Winnemuth auch sich selbst wieder gefunden und das Glück erkannt, das doch schon so lange da ist.