Bücher mit dem Tag "chloe anthony wofford"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "chloe anthony wofford" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Sehr blaue Augen (ISBN: 9783498003678)
    Toni Morrison

    Sehr blaue Augen

     (82)
    Aktuelle Rezension von: frischelandluft

    Ich kannte bisher von Morrison nur „Beloved“ und einige Essays. Dieses Frühwerk passt dazu. Es erinnert mich thematisch auch ein bisschen an „Die Farbe Lila“ (The Color Purple) von Alice Walker. Es geht auch hier um Selbstachtung, Integrität, um Respekt, um Missbrauch und wie schwierig oder unmöglich es für einen Menschen ist, besonders eine Person of Color, sich aus miserablen Verhältnissen herauszuarbeiten.

    Thema ist die Lebensgeschichte eines Mädchens und seiner Familie, das als Person of Color in armen Verhältnissen geboren wird. Die Geschichte geht mir besonders nah, weil sie in weiten Teilen über den Fokus von Kindern erzählt wird. Aus kindlicher Neugier, aus Träumen und Hoffnung werden zunehmend Selbsthass und Desillusionierung. 

    Wie kann man sich aus einer verzweifelten Situation, Armut, Alkoholismus, Gewalt in der Familie, offensivem Rassismus um einen herum und absoluter Perspektivenlosigkeit herausarbeiten, wenn man nicht an sich glaubt, weil auch kein anderer an einen glaubt? Eine Freundin der Protagonistin beschreibt es so, sie waren am Anfang „arglos und ohne Eitelkeit [...] noch verliebt in uns selbst [...] wir konnten nicht begreifen, was daran hässlich sein sollte“. Sie benehmen sich gut, und trotzdem sagt sie, „wir waren weniger wert, netter, schlauer, aber trotzdem weniger wert“. Sie werden permanent gegen weiße Ideale und rassistische Klischees bewertet bis sie selbst dieses Wertesystem aufnehmen und sich verachten. Die Weißen sagen, sie benehmen sich schlecht und wären Abschaum, also muss es stimmen. Die Ausgangsposition der Erzählung ist eingebettet in eien existierende gesellschaftssoziale Situation, sie entsteht nicht durch ein Unglück oder ähnliches und sie endet auch nicht besser, als Leser stecken wir mitten in einer ausweglosen Situation. Es ist der Roman einer der wichtigsten afroamerikanischen Schriftstellerinnen mit einem wichtigen afroamerikanischen Thema, gilt für mich aber ebenso für andere Kinder, die im Präkariat aufwachsen und ist damit auf vielen Ebenen aktuell.

    Sprachlich ist der Roman interessant, sofern man das in einer Übersetzung beurteilen kann: mal ist sie kindlich einfach, mal etwas umgangssprachlich, unterbrochen von Einschüben, die wie Zitate aus einem Kindergedicht oder Grundschullesebuch klingen. Die Leserin spricht klar mit guten Betonungen, weder zu distanziert, noch zu dramatisch, sondern einfühlsam. Manches geht wahrscheinlich beim Hören gegenüber dem Lesen verloren, in der Übersetzung gegenüber dem Original, ich werde zumindest in Auszügen noch das Buch auf Englisch lesen. 

  2. Cover des Buches Jazz (ISBN: 9783644004702)
    Toni Morrison

    Jazz

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die afro-amerikanische Autorin Toni Morrison widmet sich in ihrem Roman "Jazz" dem Amerika der 20er Jahre, das gekennzeichnet ist durch Rassentrennung, Urbanisierung und einem neuen Lebensgefühl, entstanden durch die Mischung der Sklavenlieder mit moderner Instrumentalisierung, dem Jazz. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Ehepaar Violet und Joe, das, vom Lande stammend, den Traum von Freiheit und Unabhängigkeit in der Stadt zu verwirklichen sucht. Schnell nimmt ihr Leben eine Wendung, die sie selbst sie nie für möglich gehalten hätten.
    Morrison gelingt es sprachgewaltig, das Lebensgefühl eines Jahrzehnts einzufangen und baut dabei, exemplarisch an den Protagonisten vollführt, die Geschichte der schwarzen Bevölkerung mit ein. Dabei erhebt sie nie den Zeigefinger, sondern bleibt immer der Handlung verpflichtet, die sich langsam, aber stetig entwirft und den Blick freigibt auf ein Amerika, das eigentlich überwunden schien, aber heute wieder sehr aktuell scheint. Eine Empfehlung für alle Freunde und Interessierte der amerikanischen Literatur!
  3. Cover des Buches Beloved (ISBN: 9783498005092)
    Toni Morrison

    Beloved

     (94)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Menschenkind von Toni Morrison – Im Haus Nr. 124 in der Bluestone Road, am äußersten Rand von Cincinnati treibt sich ein Geist herum. Es ist Sethes Tochter, die vor achtzehn Jahren im Babyalter starb und seither nicht zur Ruhe kommt. Aber dies ist nicht der einzige Grund, warum seit all diesen Jahren jeder das Haus und dessen Bewohnerinnen so gut es geht meidet. Selbst Sethes Söhne Buglar und Howard haben irgendwann Reißaus genommen. Nur Denver ist noch da, Sethes andere Tochter und Grandma Baby und irgendwann taucht Paul D. auf, ein alter Leidensgenosse aus der Sweet Home-Zeit. Dort auf der Sweet Home Plantage lernte Sethe auch Baby Suggs Sohn Halle kennen, die drei Pauls und den wilde Sixo. Sie wollte so gerne ein normales Familienleben mit Halle führen, aber als der alte Besitzer der Farm verstarb, übernahm der Schullehrer die Führung und alles änderte sich.

    Toni Morrison erzählt eine packende Geschichte, die immer wieder aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet neue Puzzleteilchen aufzeigt, die am Ende ein traurig-schauriges Bild ergeben. Sehr offen und unverblümt, in oftmals poetisch anmutender Sprache führt Morrison durch eine, für mich immer wieder unfassbare Zeit, dennoch liest sich Sethes tragische Geschichte wie ein fesselnder Thriller. Ein Toni Morrison Werk, das 1988 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Große Erzählkunst!

  4. Cover des Buches Liebe (ISBN: 9783499015595)
    Toni Morrison

    Liebe

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    In „Liebe“ erzählt Toni Morrison die Geschichte eines Mannes, Bill Cosey, Besitzer eines exklusiven Hotels in einem ebenso exklusiven Badeort. Er war ein Mann der Frauen. Und Frauen hatte er in seinem Leben viele. Aber nur 6 Frauen hielten sich dauerhaft. Nach seinem Tod beginnt der Streit ums Erbe, der gleichzeitig auch ein Streit um die „wahre Zugehörigkeit“ zu Bill Cosey ist.

    5 Frauen, die ihn überleben und von denen er nur eine geheiratet hatte: Heed, ein 11 jähriges Mädchen, welches ihn Papa nennt.

    Die 6. Frau war Coseys verstorbene erste Frau und wohl auch die einzige, die eine gewisse Sonderrolle in seinem Leben spielte. Aber Hauptpersonen sind im Grunde die 5 Frauen, die bis über den Tod hinaus versuchen, ihren Platz im Leben Coseys zu wahren und kein Hehl daraus machen, dass sie sich im Grunde alle nicht sonderlich mögen. Wen wundert´s?

     

     

    Der Plot ist im Grunde sehr simpel und daher auch nicht besonders tragend und lässt die Geschichte ohne große Aufregung dahin“plättchern“. So richtig fesseln konnte mich die Geschichte nicht, trotz plastischer und sehr zielgerichteter Sprache und Erzählweise.

    Das Interessanteste an diesem Buch sind, oder vielmehr sollen sein, die inneren Befindlichkeiten der verschiedenen Personen im Bezug auf den Verstorbenen und deren je persönlicher Bezug zum Leben im Allgemeinen.

    Dies stellt Toni Morrison in sehr geschickter und kluger Weise dar: Sie untergliedert das Buch in 9 „Kapitel“, die alle eine andere Seite von Bill Cosey darstellen. Innerhalb dieser Darstellungen werden die verschiedenen Frauen, deren Hintergrund und Beziehungsrahmen bezüglich des Zusammenseins mit B.C. erläutert. So fügt sich schrittweise, aus den verschiedenen Lebensstationen heraus, nach und nach der Charakter des Verstorbenen zusammen. 

    Im Grunde eine tolle Herangehensweise, da sie viel Raum für eine tiefgreifende Persönlichkeitsschau bietet und gleichzeitig so zentral gefasst ist, dass nichts auseinanderläuft. Durch die vielen verschiedenen Sichtweisen ist der Leser stets gezwungen, aufmerksam den Kern des Geschehens im Auge zu behalten.

    Schweift der Leser ab, kann es ihm durchaus passieren, dass er den Faden verliert und sich erst wieder neu orientieren muss. Erschwerend kommt hinzu, dass alle Kapitel durch kursiv gedruckte, erzählende Einschübe verbunden sind, die meist mit einer tiefer gehenden Frage oder Aussage enden, die den Leser anregen sollen, selbst nachzudenken.

    Hört sich verwirrend an, ist es zum Teil auch.

    Was mich aber viel mehr gestört hat, waren nicht die vielen verschiedenen Erzählstränge, sondern die Tatsache, dass ich die Personen und ihre Lebensumstände zum großen Teil langweilig fand. Sie haben mich nicht berührt, sodass ich auch nicht unbedingt erfahren wollte, wie sich ihr Leben entwickeln wird oder gar wie ihr Leben enden wird.

    Allein Romen und seine Geschichte als Heranwachsender, fand ich interessant, vor allem, wenn ich ihn im Vergleich zum Verstorbenen Bill Cosey sehe. Romen, der an der Schwelle zum Mann steht, macht gerade erste Erfahrungen auf diesem Gebiet und ist dabei, seine Richtung zu finden. Er beginnt ein Verhältnis mit einer der „Cosey-Frauen“.

    Schade, denn Aufbau und Art der Geschichtenführung sind wirklich gut durchdacht, schießen aber, wie ich finde, über ihr Ziel hinaus.

    Alles in allem fand ich es langweilig und anstrengend zugleich. Langweilig, weil man ständig „konzentriert“ sein musste und langweilig, weil die Geschichte an sich nichts Aufregendes zu bieten hat. 


    Daher gebe ich dem Buch nur 3 Sterne. 3 Sterne auch nur, weil ich den Aufbau und die Struktur vom gedanklichen Ansatz her sehr gelungen fand; wenn auch die Ausgestaltung nicht das halten konnte, was der Ansatz versprochen hat.

     


  5. Cover des Buches Sula (ISBN: 9783499013614)
    Toni Morrison

    Sula

     (14)
    Aktuelle Rezension von: AnclaM

    **** Worum geht es? ****

    Die Geschichte beginnt kurz nach dem ersten Weltkrieg und endet im Jahr 1965. Ein halbes Jahrhundert verfolgt der Leser eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen Nel und Sula. Während Nel den traditionellen Weg der Heirat verfolgt, löst sich Sula von den Konventionen und verschwindet für 10 Jahre aus dem ärmlichen Bottom, das Zuhause der People of Color in Ohio. Als Sula zurückkehrt ist zwischen ihr und Nel nichts wie vorher. Wo fängt Verrat an und wo hört Verzweiflung auf?


    **** Mein Eindruck ****

    Die Freundschaft und ihre Abwege zwischen Sula und Nel sind der Kernpunkt dieser Geschichte und dennoch geht es vielmehr um all die Zwischentöne, die diese aufgrund der Gegebenheiten in der Welt beeinflusste. Auf den ersten 60 Seiten wird man mit einer kompromisslosen Welt vertraut gemacht. Alles erscheint zunächst diffus. Aufgrund des radikalen Schreibstils durchlief ich fassungslos mehrere Szenen, die sich im Fortlaufen der Geschichte miteinander verknüpften und die Protagonistin, die Welt die sie prägte und ihre Entwicklung bestimmte. Dennoch scheint Sula davon losgelöst zu existieren und einer Welt zu folgen die für den Leser nicht immer greifbar wird. Sula, eine äußerst schroffe und moralisch fragwürdig Person, weckt dennoch Sympathie in dem Leser. Ich habe Mitleid für sie empfunden. Eine Geschichte die mich als Leserin immer wieder wachrüttelte. Die einzelnen Szenen stellen die Ungerechtigkeit der Zeit offen und schonungslos da. Die menschliche Natur mit ihren Urbedürfnissen treibt die Handlung in eine für den Leser unbestimmte Richtung. Auf den nächsten Seiten schien wiederholt alles passieren zu können, der Handlung wurden keine Grenzen gesetzt. Eine erschütternde und gleichzeitig grandiose Botschaft die hier auf den knapp 200 Seiten transportiert wird. 


    **** Empfehlung? ****

    Eine äußerst komplexe und vielschichtige Erzählung um eine tiefe Freundschaft zwischen zwei Frauen. 

  6. Cover des Buches Solomons Lied (ISBN: 9783644002623)
    Toni Morrison

    Solomons Lied

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Der Roman “Solomons Lied” der afro-amerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison erzählt die Ge-schichte einer Familie über drei Generationen hinweg. Ausgangspunkt der Erzählung ist Macon Dead – auch als „Milchmann“ genannt -, der sich aufmacht, die Geschichte seiner Familie zu ergründen. Der Roman erschien 1977; 1993 erhielt Morrsion den Literaturnobelpreis. Als negativ empfand ich eine sehr flach ansetzende Spannung; der Roman bleibt auf dem Niveau einer Erzählung, die ohne konkretes Ziel zu haben, quasi vor sich hingleitet. Dabei wird – für meinen Ge-schmack – wenig Spannung erzeugt. Die Protagonisten sind „normal“, wenig charismatisches, wenig einprägsames, allenfalls seltsame Schrullen wie das Trinken von Muttermilch des bereits aus dem Still-Alter entwachsenen „Milchmann“ Macon Dead. Positiv ist anzumerken, dass der Roman dem Leser eine Welt öffnet, die in westlicher Literatur nur sehr selten vorkommt: Gesellschaft und Kultur einer Gesellschaft, die vorwiegend von Menschen mit dunkler Hautfarbe geprägt ist. Probleme mit Apartheit, den ständigen Kollisionen zwischen Weißen und Schwarzen, dem tatsächlichen Leben der afro-amerikanischen Protagonisten. Insgesamt war ich nur mittelmäßig begeistert, es war an vielen Stellen quälend zu lesen, oft musste ich mich motivieren. Neugierig auf das Ende wurde ich nie, vielmehr habe ich das Buch gelesen, um es nicht ungelesen wieder wegzugeben... Schade.
  7. Cover des Buches Tar Baby (ISBN: 9783499013621)
    Toni Morrison

    Tar Baby

     (15)
    Aktuelle Rezension von: testethar

    Tar Baby entfaltet sich auf einer paradiesischen Insel in der Karibik, wo der pensionierte, wohlhabende Amerikaner Valerian Street mit seiner wesentlich jüngeren Frau Margaret und zwei afroamerikanischen Bediensteten lebt. Die Nichte der Bediensteten, Jadine, genießt die Gunst der Familie Street, was ihr die Möglichkeit eröffnet, als Model zu arbeiten und an der Sorbonne zu studieren. Die Dynamik ändert sich jedoch drastisch, als der Matrose Son in ihr Leben tritt.

    Das Buch offenbart sich mir als eine Erzählung zahlreicher Spannungen: zwischen Schwarzen und Weißen, Reichen und Armen, Männern und Frauen, Alten und Jungen. Insbesondere spielt der Rassismus eine zentrale Rolle, wobei der alltägliche Rassismus eindrucksvoll dargestellt wird, oft unbemerkt von der weißen Oberschicht. Besonders mitgenommen hat mich der Rassismus innerhalb der schwarzen Gemeinschaft, und hier konnte ich mich stark in Jadine einfühlen, die oft den Vorwurf hörte, nicht "schwarz genug" zu sein.

    Toni Morrison überzeugt erneut mit ihrer bildhaften und poetischen Sprache, wobei dieses Werk stärker von Dialogen geprägt ist als einige ihrer anderen Werke. Morrison gelingt es, den Leser immer wieder zum Nachdenken und zur Reflexion über die soziale Welt, in der wir leben, anzuregen.

  8. Cover des Buches Paradies (ISBN: 9783499015571)

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