Bücher mit dem Tag "christliche literatur"
9 Bücher
- Stephanie Rapp
Als der Himmel zerriss
(17)Aktuelle Rezension von: pallasIrland 1845;
Um ihr gemeinsames Erbe - einen Landbesitz im irischen "Ashton Manor" - entgegen zu nehmen verlässt Emily Winston zusammen mit ihrem Vater England. Kaum in ihrer neuen Heimat angekommen ist das Land einer noch nie da gewesenen Hungersnot ausgesetzt und so ist es schon bald unmöglich, den geringsten Teil von den Pächtern einzutreiben.
Zu allem Überflüß eskaliert nun auch noch der in Irland schon lange währende Konflikt zwischen Protestanten, Katholiken und Methodisten obwohl das Land angesichts der unglaublichen humanitären Katastrophen einen inneren Zusammenhalt dringend nötig hätte. Emily kommt zu allem Unglück ungewollt zwischen die rivalisierenden Parteien und schließlich bricht auch noch die Kartoffelpest aus, die zur fast vollständigen Vernichtung der restlichen Nahrungsgrundlage der Menschen führt.
Emily verliert schließlich ihren Grundbesitz und muss Irland verlassen. Sie wandert mit der Familie O'Neill nach Australien aus wo sie einst geboren wurde.
Dort angekommen bekommt sie in Van Diemens Land, dem heutigen Tasmanien, eine Anstellung als Lehrerin. Emily weiß, dass sie in dieser Gegend geboren wurde und möchte ihre eigentliche Herkunft genauer ergründen. Wer war wohl ihre Mutter wirklich gewesen? Ihr Vater hat nie viel von ihr gesprochen. Während ihrer Nachforschungen kommt sie dem Geheimnis ihres Lebens auf die Spur. Was Emily entdeckt lässt sie staunen und als sie schließlich auch noch ihre irische Familie wiedertrifft gibt es weitere großartige Überraschungen.
Stephanie Rapp hat die Fakten und Hintergründe um die historische Hungersnot, der "Irish potato famine" des Irland im 19. Jahrhundert präzise recherchiert und als hervorragendes Fundament für dieses sehr ansprechende und gehaltvolle Buch eingesetzt. Aus diesem historischen Rahmen heraus entwickelt die Autorin eine eindrucksvolle Sicht auf die soziale Kluft zwischen Arm und Reich und lässt den Leser auf beindruckende Weise die unvorstellbar brutale Einstellung der irischen Großgrundbesitzer, die sich nicht im Geringsten um die Lebensbedingungen ihrer Pächter gekümmert haben, erleben.
Besonders hervorheben möchte ich, wie behutsam und gelungen die Autorin überlebenswichtige christliche Einstellungen wie Gottvertrauen, Liebe und Vergebung in die Geschichte eingewoben hat. Wesentliche Elemente unseres Glaubens, die in dieser schrecklichen Zeit das Überleben möglich machten können auch uns heute helfen das Leben und seine Herausforderungen zu meistern.
Die Lektüre des Romans wird durch den flüssigen Stil, der lebendigen Sprache und den eindrucksvollen Bildern zu einem besonderen Genuß. Es gelang Stephanie Rapp mit ihrem Werk "Als der Himmel zerriss" einen im besten Sinne des Wortes authentischen, emotional mitreißenden und über die Thematik erschütternden Roman zu schreiben. - Annette Spratte
Jabando - Weihnachten 2.0
(11)Aktuelle Rezension von: VibieInhaltsangabe zu "Jabando - Weihnachten 2.0"
"Was für ein Weihnachten!
An Heiligabend haben Tom und Jojo ein ganz besonderes Geschenk für ihre Eltern: Jabando! Ihre Eltern glauben ihnen kein Wort, als sie erzählen, dass dieses Nintendo-Spiel sie in die Welt der Bibel katapultiert. Doch dann erleben sie am eigenen Leib, dass ihre Kinder die Wahrheit sagen.
Die Familie landet mitten in der Weihnachtsgeschichte, muss einem Propheten drei Prophezeiungen entlocken, den Stall finden und sicherstellen, dass die Geschenke der Sterndeuter auch wirklich bei Jesus ankommen.
Doch sind Erwachsene Jabando überhaupt gewachsen? Und wird sich Toms und Jojos Hoffnung, dass auch ihre Eltern Jesus kennenlernen, tatsächlich erfüllen?"Meine Meinung:
Das Cover wirkt kindgerecht und weihnachtlich schön und spricht ganz toll schon auch mal die gewünschte Altersklasse von Kindern an, aber auch ältere greifen sicherlich gerne mal danach, um es genauer zu begutachten! Das Buch ist der 4. Band von der Jabando-Reihe und lässt sich ohne Probleme fließend lesen und bringt auch ohne Vorkenntnisse die Kinder gut nah. Zitate/Bibelstellen sind mit in der Geschichte verflochten und sind auch für (nicht) Gläubige oder Andersdenkende dank der Kürze der Kapitel und der Geschichte an sich, nicht schlimm bzw. sind nicht belehrend dargestellt und haben auch nicht diesen typischen nervenden Mechanismus. Auf Grund des Inhalts finde ich die Geschichte ab der Vorweihnachtszeit geeignet und eben auch vom eigenen Gefühl her sollte man frei im Kopf sein um die Geschichte auch annehmen, verarbeiten und sich mit dem Inhalt auseinander setzen zu können! Da hier eine Glaubensbotschaft in einer Weihnachtsgeschichte verpackt präsentiert wird, finde ich kann, muss aber die Geschichte nichts Besonderes für den ein oder anderen sein.
- Elisabeth Büchle
Sturm im Paradies
(51)Aktuelle Rezension von: Buecherliebe_talkIn diesem Buch lernen wir die Rettungssanitäterin Rebecca kennen. Ich mochte sie von Anfang an sehr und ihre Bedenken bezüglich einer Beziehung oder sogar Ehe, fand ich sehr interessant und nachvollziehbar. Ich mochte auch Lukas und seine Mühen und Gedanken, die er sich um Rebeccas Willen macht. Das hat mich irgendwie sehr bewegt.
Die Einführungen der Nebencharaktere waren sehr schön gestaltet und ich habe sich alle lieb gewonnen. Durch sie bekommt das Buch nochmal mehr Tiefe und ich mochte die Art und Weise, wie die Autorin mit ihrer Hilfe weiter wichtige Themen einbringt.
Der Klappentext lässt ja schon erahnen, auf welche Katastrophe das Buch zusteuert. Ich selbst war damals recht jung, konnte mich aber an das Ereignis erinnern. Die Schilderungen dazu waren sehr gut. Der Autorin ist es aus meiner Sicht wirklich gut gelungen, die Dramatik der Katastrophe darzustellen. Gleichzeitig schenkt sie den Lesern aber auch Hoffnung und zeigt mit den Protagonisten, wie man mit solchen Schicksalsschlägen umgehen kann.
Tief beeindruckt hat mich der Glauben der verschiedenen Personen im Buch. Er ist ganz unterschiedlich und doch gibt er ihnen Halt in dieser Zeit, lenkt und leitet sie. Wir dürfen auch erleben, wie Gott durch dieses Ereignis, Menschen näher zu sich bringt.
Durch Einschübe über die tektonischen Platten wird das ganze Buch noch spannender. Sie machen aber auch deutlich, dass hier niemand zur Verantwortung gezogen werden konnte. Die Natur ist dafür verantwortlich und da es vorher noch nie ein Ereignis dieser Größe gab, wusste auch niemand, wie man mit den Messdaten umgehen sollte.
Gegen Ende ist dann noch etwas passiert, was ich so nicht kommen gesehen habe. Aber dazu nicht mehr, schließlich will ich hier nicht alles verraten. Da müsst ihr schon selbst das Buch lesen. 😉 Passt aber auf, bei diesem Roman bleibt kein Auge trocken.
- Christine Schleifer
Sehnsucht die mich trägt
(2)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Wieso nur waren sie 1.200 km weit entfernt von mir? Ich weinte nur, wenn ich alleine war, um keinen traurig zu machen. Insbesondere nicht meine Großeltern, die mir täglich die Kraft gaben, um mich hier zurechtzufinden. Ich sollte es mal besser haben, so ihre Worte. Ein besseres Leben wollten sie uns ermöglichen, aus tiefster Liebe. Wieso ich denn kein gutes Leben hatte – in Rumänien – verstand ich nicht. Warum konnten nicht alle einfach wieder nach Hause gehen, wir zurück in unser Haus, zu den Tieren, den Menschen, den Freunden und sonntags in die Kirche?«
Christine ist acht Jahre alt, als sie zusammen mit ihrer Familie ihr kleines Dorf in Rumänien verlässt, in dem sie bislang lebte und in dem sie so glücklich war. Weshalb die neue Heimat Deutschland ihre Zukunft besser und schöner machen soll, sieht sie noch nicht, aber ihr Vertrauen zu den Menschen, die sie lieben, ist stark.
In diesem Buch erzählt die Autorin ihre eigene Geschichte. Am Anfang steht ein glückliches und behütetes kleines Mädchen in einem 800-Seelen-Dorf in Rumänien. Die Auswanderung nach Deutschland wirft die ersten Schatten in ihr Leben, gefolgt von einigen späteren Schicksalsschlägen.
All das wird zu einem sehr persönlichen Bericht, der über Erwartungen, Hoffnungen und Sehnsüchte erzählt, über Krisen und darüber, wie man sie meistert, über den Glauben an Gott und all die Dinge, auf die es im Leben wirklich ankommt.Die Autorin schreibt einleitend, dass sie diese ihre Geschichte ursprünglich nur für ihre Kinder festhalten wollte, sich dann aber dafür entschieden hat, auch andere Menschen an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass in der Tat Leser*innen in ähnlichen Situationen wie Christine sich verstanden fühlen und dadurch profitieren könnten. Anderen Lesern mag das Buch als Anreiz dienen, mal wieder den eigenen Blick fürs Wesentliche zu schärfen.
Kleiner Kritikpunkt: Mir persönlich war der Erzählstil ein wenig zu gefühlvoll und viel zu oft wurde von der „Sehnsucht“ erzählt. Aber ich bevorzuge auch generell einen eher sachlichen Stil. Zudem ist es, wie gesagt, ein sehr persönlicher Bericht, in dem die Autorin deutlich ihre Gefühle ausspricht – was wiederum sehr berührend ist.
Fazit: Sehr persönlicher und gefühlvoller Bericht, der helfen kann, den Blick aufs Wesentliche zu schärfen.
- Jens Nolte
Die Zeit des Puppenspielers
(5)Aktuelle Rezension von: BuchgeboreneManche Menschen sind kopfgesteuert. Sie lassen sich von Logik und Arbeit treiben. Andere sind bauchgesteuert. Sie lassen sich von Intuition und Kreativität treiben. Der Ich- Erzähler dieses Buches, dass größtenteils wie ein Tagebuch geschrieben wurde, ist überarbeitet. Er hat das Burnout- Syndrom. Lange Zeit hat er sich von einer Arbeit in die andere gehetzt, ohne sich eine Ruhepause zu können. Doch jetzt greift der Puppenspieler ein. Er treibt "Jens" dazu an sich einfach treiben zu lassen. Sich an unsichtbaren Fäden fallen zu lassen und auf das zu hören, was sein Körper ihm sagt. Das bedeutet für "Jens" eine Reise zu seinen eigenen Wünschen. Auch mal "Nein" zu sagen. Sich selbst zu finden. Und eine lebensverändernde Einsicht: An Gottes Fäden hängend darf ich passieren lassen und muss nicht agieren. Mir hat dieses Büchlein geholfen mich selbst zu reflektieren. Auch wenn ich den Charakter des Autors nicht ganz begreife, so konnte ich mich doch in seinen Einsichten wiederfinden. Besonders wird mir folgendes Zitat in Erinnerung bleiben: "Wie sehr uns unser Kopf doch beeinflusst und einfache Dinge zu einem schier unüberwindbaren Berg werden lässt." (S. 82) Fazit: Leicht zu lesendes Büchlein, dass den Leser dazu anhält das eigene Verhalten zu reflektieren und sich in die Hände Gottes fallen zu lassen. Sehr empfehlenswert für Leute, die glauben, dass sie das Burnoutsyndrom haben. Auch für Nichtchristen geeignet. - Fabienne Sita
Asche und Eden
(10)Aktuelle Rezension von: strickleserlDieses außergewöhnliche Buch beschreibt eine innere Reise an der Hand eines liebevollen Begleiters. Wie die Autorin im Vorwort feststellt, lässt sich dieses Buch nicht eindeutig einer Kategorie zuordnen. Mit einer künstlerisch durchdachten Gestaltung und allegorischen Texten, nimmt es den Leser mit auf eine Reise der Heilung von inneren Wunden. Das Ergebnis dieses Ganzwerdens ist ein Leben, das von Freiheit und Schönheit bestimmt ist.
Dieser Weg beginnt mit der Enttäuschung der Autorin nach einem schmerzhaften Todesfall, durch den sich ihre Welt in ein undurchdringliches Schwarz verwandelt. Doch nach einiger Zeit geschieht etwas. Aus der Asche des Zerbruchs entsteht ganz allmählich etwas Neues.
Nacheinander betritt die Autorin in Gedanken verschiedene Bauwerke und Landschaften. Eine schwarze Festung, ein Haus, das scheinbar keine Wünsche offenlässt, eine Wohlfühl-Insel und mehr. An jedem Ort gibt es etwas zum Entdecken, zum Lernen, zum Aufarbeiten. Es geht um grundlegende Lebensthemen wie Neid, Täuschung und Angst. Daneben werden Wunden angesprochen, wie die Wut auf Gott, oder die Angst vor Kontrollverlust.
Vieles erscheint der Erzählerin als unüberwindbare Hürde. Die Erlebnisse rufen tiefe Schmerzen hervor, doch ihr Begleiter, der Mann in Weiß, lässt ihr die Zeit, die sie braucht. Und immer ist er tröstend an ihrer Seite. Er selbst trägt bei allem die schwerste Last.
Eine durchgängige Frage dieses Buchs ist die Frage nach dem Selbstwert. Was ist, wenn ich nicht genüge? Und immer wieder geht es um das Loslassen und die richtige Balance, und das bezieht sich nicht nur auf Materielles, sondern auch auf Haltungen, wie Selbstmitleid oder Vergleichsdenken.
Die märchenhaften Gleichnisse werden nicht den Geschmack von jedem Leser treffen, dafür sind sie zu persönlich gefärbt. Doch lassen sich die Gedanken leicht auf das eigene Leben übertragen. Immer wieder schimmert beim Lesen etwas Wahres durch, das tief ins Herz dringt. Stückchen für Stückchen zeigt das Buch eigene Lebenswunden auf und weist den Weg zur Heilung.
Der Mann in Weiß, der für Jesus steht, begeistert mit seinem liebevollen und verständnisvollen Wesen. Dadurch schimmert das uns zugewandte Herz Gottes durch die Seiten dieses Buchs.
Fazit: Mit dem Thema innere Heilung nimmt dieses Buch seine Leser mit auf eine Reise zur Wahrheit und Heilung. Sehr empfehlenswert!
- Chris Fabry
Der unsichtbare Kampf
(16)Aktuelle Rezension von: Janochka__Dieses Buch ist äußerst inspirierend und zeigt, wie man im Gebet kämpft – und gewinnt.
Im Mittelpunkt steht die Familie Jordan: Elizabeth und Tony haben tolle Jobs, ein Traumhaus und eine kleine Tochter namens Danielle. Eigentlich scheint alles perfekt, doch ihre Ehe ist in einer Krise. Ständig streiten sie sich über Kleinigkeiten und finden keinen Weg zueinander. Auf wunderbare Weise begegnet Elizabeth der älteren Dame Miss Clara, die viel Erfahrung darin hat, wie man durch Gebet gegen den Feind ankämpft. Sie ermutigt Elizabeth, dasselbe zu tun.
Doch wird Gott ihre Ehe retten?
Dieses Buch ist eine wertvolle Lektüre für alle, die mit Problemen und Krisen zu kämpfen haben. Es hat mir eine neue Perspektive auf das Gebet eröffnet, und ich bin sehr dankbar, dass ich es gelesen habe. Es gibt auch einen Film dazu, „War Room“. Obwohl ich den Film ebenfalls gut fand, hat mir das Buch noch besser gefallen. Beim Lesen hat man die Möglichkeit, Textstellen zu markieren und sich intensiver mit den Themen auseinanderzusetzen. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie kraftvoll Gebet sein kann und dass Gott an unserer Seite kämpft. Nichts ist ihm unmöglich, auch wenn es uns manchmal so erscheint.
Es werden auch praktische Tipps gegeben, wie das Erstellen von Gebetslisten und das konkrete Beten – nicht nur allgemein, sondern gezielt für bestimmte Anliegen.
Dieses Buch war das erste, bei dem ich herzhaft laut lachen musste. Viele Szenen sind einfach witzig. Es ist also nicht nur ernst, sondern auch humorvoll geschrieben, was ich sehr schätze.
Ich empfehle dieses Buch jedem weiter und hoffe, dass es noch viele Menschen lesen werden! - Ottilie Wildermuth
In frohen und in müden Zeiten
(4)Aktuelle Rezension von: TigerbaerVon der Autorin Ottilie Wildermuth habe ich vor dem Buch „In frohen und in müden Stunden“ ehrlich gesagt noch nie gehört. Auch dass es sich bei der Autorin um eine der beliebtesten deutschen Schriftstellerinnen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts handelt, habe ich erst in den einleitenden Texten des Buches erfahren.
Der Buchinhalt bietet eine Auswahl von Erzählungen, Gedichten und Briefen aus dem umfangreichen Werk Ottilie Wildermuths. Dabei lernt man nicht nur die Autorin als eine gläubige Frau kennen, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und einen Blick für die Nöte und Sorgen ihrer Mitmenschen hat sondern erfährt auch viel über den Alltag im Schwäbischen im 19. Jahrhundert.
Der sprachliche Ausdruck wandelt sich im Lauf der Zeit und so spricht Ottilie Wildermuth in mancherlei Hinsicht eine andere Sprache als wir heutzutage. Die Herausgeber haben die abgedruckten Texte sprachlich vorsichtig modernisiert und bei Bedarf erklärende Anmerkungen eingefügt. Dennoch erscheint die Sprache auf den ersten Blick etwas altertümlich und man muss sich erst hineinfinden, aber ist dies erst ein Mal gelungen, kann man sich dem Charme der Texte nur schwerlich entziehen.
Neben dem Inhalt hat mich das Buch mit seiner hochwertigen Aufmachung begeistert. Die rote Farbe des Einbandes zieht den Blick ebenso auf sich wie die Blütenornamente, die den Titel auf der Buchvorderseite umranken und in Szene setzen. Die schönen Blütenmotive finden sich auch immer wieder im Buch. Ein richtiges Schmuckstück, dass man gerne in die Hand nimmt!
Von mir gibt es 5 Bewertungssterne! - David Rawlings
Der Gepäckträger
(78)Aktuelle Rezension von: peanjoIn dieser kleinen Parabel treffen Menschen aufeinander, die sich nicht kennen und die nur durch ihr Gepäck miteinander in Verbindung kommen. Gillian, David und Michael kommen mit demselben Flug an ihr Ziel und verwechseln am Gepäckband ihre Koffer. Zwar steht eigentlich bereits der Gepäckträger bereit, um ihnen zu helfen, aber das wollen alle nicht. Umso größer ist das Erschrecken, als sie feststellen, dass sich die Sachen eines anderes in ihrem Koffer befinden. Also schnell zur Gepäckverwahrung und die Koffer umtauschen. Doch als sie jeweils getrennt dort ankommen, ist das alles sehr merkwürdig. Sie müssen in einem Warteraum bleiben und der freundliche Gepäckträger vom Flughafen bringt zwar das richtige Gepäckstück, möchte aber gern helfen, den unnötigen Ballast, der sich auf einmal auch darin befindet, loszuwerden. Aber das ist gar nicht so einfach.
Unterhaltsam und einfühlsam beschreibt der Autor David Rawlings die vier Hauptdarsteller des Buches. Gillian, die unsichere, unzufriedene Hausfrau, die eigentlich überhaupt keine Lust hat, ihre so perfekte Schwester samt Familie zu treffen. Denn dadurch wird ihr nur noch deutlicher gezeigt, wie unzulänglich sie ist und unzufrieden sich Menschen in ihrer Gesellschaft fühlen. Aber ist das so? Dann der taffe Geschäftsmann David, den nach langen erfolgreichen Jahren sich plötzlich davon bedroht sieht, seinen Arbeitsplatz, seine Frau und vielleicht sein gesamtes Leben zu verlieren. Und Michael, ein talentierter 17-Jähriger, der die Vorstellungen seines Vaters erfüllen will, denn für etwas anderes ist er sowieso nicht gut genug. Sie alle werden in ihren Unzulänglichkeiten liebevoll beschrieben und als Leser empfindet man sehr schnell eine enge Beziehung zu ihnen. Beim Loslassen des Gepäcks geht es um Vergebungsbereitschaft, dem eigenen Wertgefühl und eine neue Sicht auf die Vergangenheit. Hilfe erhalten sie von einem freundlichen Gepäckträger, der das anscheinend schon häufig gemacht hat und die Seelen und Gefühle seiner Kunden lesen kann wie in einem offenen Buch. Er unterstützt und ermutigt, darf aber selbst nicht eingreifen.
Ich fand die Parabel sehr zu Herzen gehend. Ich habe mitgefiebert, wer bereit ist, sich sein Gepäck abnehmen zu lassen. Auch die Beschreibung, dass es nicht einfach und vielleicht sogar nicht zu schaffen ist, kam mir realistisch vor. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass gerade diese Kämpfe noch ausführlicher dargestellt worden wären. Aber auf jeden Fall eine Leseempfehlung!
- 8
- 12








