Bücher mit dem Tag "christliches leben"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "christliches leben" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Deutschland, deine Götter (ISBN: 9783608502305)
    Gideon Böss

    Deutschland, deine Götter

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Gideon Böss gibt in seinem Buch einen guten Überblick über die Religionen und Glaubensrichtungen die es in Deutschland gibt. Vor allem interessant ist seine Frage, was mit seiner Seele nach seinem Tod passiert, eine Frage die ja irgendwie jeden Menschen beschäftigt. Manchmal finde ich ihn schon fast ein bisschen bissig, aber immer sehr informativ.
  2. Cover des Buches Die Ewigkeit im Herzen (ISBN: 9783931484866)
    John Bevere

    Die Ewigkeit im Herzen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Birgit51

    Eine Beschreibung des Inhaltes kann man dem Klappentext entnehmen, daher gehe ich hier nicht expliziert nochmals darauf ein.

    Der amerikanische Bestsellerautor hat ein umfangreiches Werk mit rund 335 Seiten inklusive einem Inhaltsverzeichnis vorne, Bibliografie und Anmerkungen als Abschluss hinten im Sachbuch sowie seinerseits erwähnter Bibelstellen am Schluss und ein umfangreiches Arbeitshandbuch für seine Leser vorgelegt. Es ist kein leichter Stoff und man sollte sehr viel Zeit mitbringen, wenn man dieses Buch nebst Handbuch durcharbeiten will.

    Für mich als evangelische Christin war der Stil und die Anforderung dieses Werkes nicht so ansprechend, da ich ein anderes Gottesbild als der Autor habe, aber da sollte sich jeder Interessierte selber ein Bild machen, daher vergebe ich drei Sterne - gut.


  3. Cover des Buches Josiahs Stimme (ISBN: 9783775157704)
    Tahni Cullen

    Josiahs Stimme

     (6)
    Aktuelle Rezension von: LEXI

    „Keine bekannte Ursache. Keine bekannte Heilmethode. Lebenslang“

    Die Diagnose Autismus ist für die Familie Cullen ein schwerer Schlag. Ihr fröhliches, aufgewecktes und an allem interessiertes Kind entwickelt Verhaltensweisen, die seine Großeltern argwöhnisch machen. Bald bemerken auch Tahni und Joe Cullen, dass ihr knapp zweijähriger Sohn sich anders zu verhalten beginnt und zu alledem auch noch seine Sprache verliert. Die ärztlichen Untersuchungen und Therapien kosten dem jungen Ehepaar nicht nur eine Menge Geld, sondern auch sehr viel Kraft. Ihre Ehe und Joes Glaube, werden auf eine harte Probe gestellt.


    Mit einem Intensiv-Programm der Rapid-Prompting-Methode offenbart sich erstmals die Möglichkeit, zu ihrem Sohn durchzudringen. Und plötzlich offenbart Josiah Fähigkeiten, die seine Eltern und sein gesamtes Umfeld sprachlos machen. Durch die Kommunikation über ein Tablet erfahren sie vom scharfen Verstand ihres Sohnes und dessen geistlichen Begegnungen. Josiah berichtet nämlich von seinen Erlebnissen mit Jesus und hat Kenntnis von Dingen, die er im Grunde unmöglich wissen kann. Josiah übermittelt Botschaften aus dem Himmel und bezeichnet sich selbst als „brillantes Sprachrohr Gottes“, das von dessen Feuer erleuchtet wird. Der Name Josiah bedeutet schließlich auch „Gottes Feuer“. Tahni ist Diakonin und glaubt fest daran, dass die Worte ihres Sohnes eine klare Botschaft von Gott darstellen.

    Die Entwicklungsstörung „Autismus“ und die ganz besonderen Fähigkeiten der Betroffenen haben mich seit jeher fasziniert und auch bei dem vorliegenden Buch sofort mein Interesse geweckt. Leider hatte diese Lektüre jedoch einen etwas eigenartigen Beigeschmack für mich.

    Achtung – Spoiler!
    Da es mir nicht möglich ist, meine Bewertung zu begründen, ohne diese Gründe auch zu konkretisieren, möchte ich hiermit ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich nachfolgend relevante „störende“ Aspekte dieses Buches anführe, dadurch jedoch jemandem den Lesegenuss trüben könnte.

    Was bei mir allergrößte Skepsis hervorrief waren die ganz konkreten Beschreibungen, in denen Josiah beispielsweise auf die äußere Erscheinung von Jesus Christus eingeht („er ist Bartträger, hat die Statur von Männern, die schwer trainieren, blaue Augen, trägt eine Krone und teure Königskleidung“). Zudem berichtet der Junge, dass er jede Nacht im Himmel ist, in einer Schulklasse von Jesus Christus persönlich unterrichtet wird, Renoir beim Malen zusieht und Abraham Lincoln „da oben trifft“. Er sagt, dass alle Verstorbenen eine Villa im Himmel bekommen und von ihren riesigen Terrassen aus die Erde betrachten. Er spricht von geliebten Tieren und Dingen wie Puppen, Möbel, Schuhen, Klaviere, Klettergerüste, die man auf Erden geliebt hat und auch im Himmel haben wird. Er erzählt von der „Apfel-Mutproben-Fabrik“ und den Positionen, die seine verstorbenen Familienmitglieder und Vorfahren dort inne haben.

    Besonders in der zweiten Hälfte des Buches werden zunehmend längere Passagen von Josiahs Worten wiedergegeben. Angesichts des Inhalts und der Wortwahl kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Aussagen von einem kleinen, autistischen Jungen kommen, der nicht sprechen kann und dem keine schulischen (oder gar theologischen) Lerninhalte vermittelt werden konnten.

    Fazit: Dieses Buch zu beurteilen ist mir nicht leicht gefallen. Einerseits würde ich sehr gerne glauben, was dieser kleine Junge schreibt. Ich bin auch tief beeindruckt von dem Kampfgeist der Mutter, die ihr autistisches Kind nicht aufgegeben hat, sondern es mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt. Ich war – und bin – ehrlich gesagt ein wenig verunsichert aufgrund der Tatsache, dass Autisten manchmal tatsächlich nachweislich außergewöhnliche Fähigkeiten entwickeln. Ich möchte mir auch nicht anmaßen zu beurteilen, ob dies bei Josiah Cullen zutrifft. Faszinierend fand ich jene Passagen, in denen Josiah Dinge erzählte, von denen er nichts wissen konnte. Angesichts der oben angeführten detaillierten Beschreibungen war es für mich dennoch äußerst schwer, dieser Geschichte Glauben zu schenken.
  4. Cover des Buches Das Fest (ISBN: 9783453412866)
    John Grisham

    Das Fest

     (295)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    John Grisham, Das Fest (OT Skipping Christmas), Heyne Verlag, 2013, 208 Seiten

     

    Eine herrliche Weihnachtskomödie - Weihnachten ist eine ernste Angelegenheit, mit der (nicht) zu spaßen ist

    Worum geht es? 

    Das Ehepaar Luther und Nora Krank beschließt, in diesem Jahr Weihnachten ausfallen zu lassen, da ihre Tochter sich in Südamerika befindet. Keine Deko, kein Frosty, kein opulentes Weihnachtsessen. Das ganze Geld, was sie in den letzten Jahren immer für das Fest ausgegeben haben, soll in eine luxuriöse Kreuzfahrt in die Karibik investiert werden. Dafür hat in ihrem Örtchen natürlich niemand Verständnis.

     

    Kritik

    Ich hasse Weihnachten (außer Stirb langsam, der hat Tradition). Kann gerne jeder so feiern, wie er möchte, das ganze Haus mit selbstgebastelter und kitschiger Deko in eine KITA verwandeln, zimtige Getränke trinken und den ganzen Tag „In der Weihnachtsbäckerei“ singen, aber ich bitte darum, mich da herauslassen. Das ist schon seitdem ich denken kann so. Aber… es ist unglaublich schwierig, dem aus dem Weg zu gehen. Deshalb weiß ich gar nicht, warum mir vorher dieses kleine Büchlein (es hat ja nur 200 Seiten) nicht aufgefallen ist.

    »Krank konnte natürlich tun, was ihm Spaß machte, aber Vic und die übrigen Nachbarn in der Hemlock Street würden sich das verdammt noch mal nicht so ohne weiteres gefallen lassen.«

    Der Druck, der von Nachbarn und Freunden erzeugt wird, dieser heilige Ernst, mit dem Weihnachten gefeiert werden muss, ist einfach nur herrlich. Ich habe das ganze Buch hindurch schmunzeln müssen. Und dann wird es im letzten Viertel auch noch herrlich spannend.

    Das Buch hat schon ganz leise ernste Untertöne, wie die gesellschaftlichen Konventionen das eigene Leben diktieren, aber wie geschrieben, sind die ganz leise, das Buch ist grundsätzlich heiter und auch eben ein Weihnachtsbuch. Ich habe mit einem anderen Ende gerechnet, das hat mich dann doch etwas die Augen rollen lassen, aber man kann dem Ganzen halt irgendwie nicht entgehen. Und irgendwie fand ich es dann doch schön. Vielleicht werde ich 2024 auch mal eine kleine Weihnachtskerze aufstellen. Oder zumindest einen Zimtstern verdrücken.

     

    Für wen ist der Roman etwas? 

    Der heitere Roman ist etwas für jeden, für Liebhaber und für Hasser dieses Festes. Sie kommen alle auf ihre Kosten. Ich denke, es ist das perfekte Geschenk für die nächsten Weihnachten – oder für alle diejenigen, die traurig sind, dass die feierlichen Tage jetzt schon wieder vorbei sind. Sie können noch ein bisschen in Erinnerungen schwelgen.

     

  5. Cover des Buches Friede mit Gott (ISBN: 9783775159135)
    Billy Graham

    Friede mit Gott

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive
    "Der Sturm wütet, aber unsere Herzen sind ruhig.  Wir haben Frieden gefunden!"

    Das ist einer der vielen markanten Sätze von Billy Graham, einem amerikanischen Baptistenpastor und Erweckungsprediger. Er war einer der einflussreichsten christlichen Prediger des 20. Jahrhunderts. In Deutschland führte er mehrere Großevangelisationen durch und war aktiv am Aufbau von ProChrist beteiligt. Dort durfte ich ihn sprechen hören und bin sehr dankbar , seine prägnanten Predigten in Buchform, sehr edel gestaltet vom SCM Hänssler Verlag, zu lesen.

    Billy Graham spricht an, was die Menschen bewegt, denn jeder ist auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens und dabei nehmen wir manchmal Wege und Abkürzungen, die nicht immer zielführend sind, sondern oft nur Verwirrung  und Verunsicherung verursachen.
    Menschen streben nach einem Leben in Fülle, doch weder Macht, noch Wissenschaft und auch kein hoher Lebensstandard führen uns dorthin. Doch was ist es dann und wie kommen wir dorthin?

    Billy Graham geht in seiner einmaligen Art dieser Frage auf den Grund und findet heraus:
    Es ist letztendlich nur der der Friede mit Gott, der uns das gibt, was wir wirklich brauchen.

    In diesem Buch beschreibt er den Weg dorthin. Es ist in drei Abschnitte unterteilt und auch wenn das Weltgeschehen mittlerweile sehr verändert hat, so spricht aus jedem Kapitel dieses Buches die Weisheit, die Demut und die Liebe zu Gott und den Menschen heraus.
    Billy Graham hatte eine so eindrückliche Art zu predigen und dieses Buch enthält 18 seiner wichtigsten Predigten, dass man ihn während des Lesens förmlich vor sich sieht und sich seiner Worte, voller Klarheit und Liebe, nicht entziehen kann.

    Sein Buch teilt sich in drei Teile auf und beschreibt den Weg, Frieden mit Gott , zu finden. Er zeigt in sechs Kapiteln das Problem auf, klare und deutliche Worte. Es ist eines seiner Markenzeichen, die "Dinge" beim Namen zu nennen.  Im zweiten Teil kommen wir der Lösung näher und wenn sie gefunden ist, dann widmet er sich dem dritten Teil, den Ergebnissen. Alles in jeweils sechs Kapiteln.
    Jedes Kapitel wird mit zahlreichen Bibelstellen fundiert und so kann der Leser , es immer wieder kauen und verdauen.

    Ich bin sehr dankbar dieses Buch vom SCM Hänssler Verlag, im Rahmen einer Leserunde, bekommen zu haben.
    Billy Graham war ein außergewöhnlicher Mann, der immer in einer großen Demut und Bescheidenheit gepaart mit Klarheit und Liebe schrieb und sprach und war für mich einer der wichtigsten "Influencer" der letzten Jahrzehnte.
    Empfehlung: Unbedingt lesen!

  6. Cover des Buches Pardon, ich bin Christ (ISBN: 9783038481614)
    C. S. Lewis

    Pardon, ich bin Christ

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    C. S. Lewis hat einen unerträglichen Schreibstil, finde ich. Um mit seinen eigenen Worten zu sprechen: "Der Gedanke löst sich in blosses Wortgeklingel auf." Seine Ausführungen sind für mich persönlich zu verschwurbelt und vertheoretischt mit teilweise an den Haaren herbeigezogenen Vergleichen.
    Trotzdem ist dieses Buch besser als andere von ihm. Hier finden sich zwischen dem Geschwurbel wirkliche Geistesblitze, die zum Nachdenken inspirieren. Besonders beim Thema "Gut und Böse".
    Für mich hat sich deshalb das Lesen gelohnt. Aber der Schreibstil ist wirklich unmöglich, ich bin immer fassungslos, weil er doch ein berühmter Schriftsteller ist.
    Regelrecht abgestossen hat mich seine Charakterbewertung von Soldaten im Schützengraben. Das Buch erschien 1955 und man muss also bedenken, dass das noch eine kriegsverherrlichende Generation war.  Weil aber auch heute noch traumatisierte Soldaten schlecht behandelt werden, sollte man diese Textstellen vielleicht einfach streichen. Eine Todesangst im Schützengraben stelle ich mir jedenfalls nicht übertrieben oder krank vor. Im Krieg angst zu haben, finde ich normal und gesund.
  7. Cover des Buches Gilead (ISBN: B002TXZR4U)
    Marilynne Robinson

    Gilead

     (4)
    Aktuelle Rezension von: wandablue
    A preacher's memoirs.
    What is there to tell about „Gilead” by Marilynne Robinson? There is a rather old preacher named John Ames, afflicted with a heart condition, living in Gilead, Iowa. There is a little town with shabby houses and a shabby church building, there are his flock, his wife and his young son, seven years old, and there is an old colleague and friend, so to speak, „old Boughton”. And there is „young” Boughton, a source of conflicts and heartaches.

    As the preacher feels that his end is near, he writes a letter to his son telling him of his grandfather, who was a bit „meshuga” (outlandish), and of his own life, his service, his inner life as a preacher …

    I found „Gilead” a little bit boring, because it deals with some theological topics I always quarrelled with: topics such as predestination, guilt and forgiveness, resentfulness and pretense despite priesthood, despite true christian faith, despite being a believer.

    On the other hand it is a book full of quiteness, calmness… the plot does not urge forward. You can find rest for your soul, time for reflexions about life, god, people, behaviour, jealousy and racism. Insofar „Gilead“ is a nice book.

    It instructs about the principles of christian life in a comfortable way, all central points of the complicated theories are elaborated in a comprehensible manner.

    All in all I give „Gilead”  four stars.
  8. Cover des Buches Unbroken (ISBN: 9783775156356)
    Laura Hillenbrand

    Unbroken

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Indira8173
    Als dieses Buch erschien, war Louis Zamperini bereits 93 Jahre alt. Erzählt wird seine unglaubliche Lebensgeschichte.

    Als Sohn italienischer Einwanderer wurde Zamperini 1917 in den USA geboren. Er war ein aufmüpfiger, gewaltbereiter Junge, der seine Passion im Laufsport fand. Durch zahlreiche regionale Laufrekorde erhielt er ein Stipendium an der University of Southern California, wurde 1936 ins Leichtathletikteam der Vereinigten Staaten berufen und qualifizierte sich für die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin.

    1941 trat Zamperini den United States Army Air Forces bei und wurde nach Hawaii versetzt. Bei einem seiner zahlreichen Einsätze bei der Luftwaffe stürzte seine Maschine ins Meer. Zamperini und zwei weitere Besatzungsmitglieder konnten sich auf ein Schlauchboot retten. Sie trieben 47 Tage auf dem Ozean, bis sie von Japanern gefunden und gefangen genommen wurden. Quälereien, Folterungen und Demütigungen bestimmten für zwei Jahre Zamperinis Leben. Im Jahre 1945, während der Auflösung der Gefangenenlager, wurde der psychisch und körperlich gebrochene Mann von der US Armee entdeckt und kehrte als Kriegsheld in die USA zurück. Er heiratete und wurde Vater von zwei Kindern. Das Kriegstrauma forderte jedoch seinen Tribut. Alkoholexzesse und sein unbändiger Hass hätten beinahe seine Ehe und sein Leben zerstört. Heilung fand er bei einer Erweckungsbewegung, für die er fortan als christlicher Redner tätig war. Sein Hauptthema war die Vergebung.


    Unbroken ist ein sehr bewegendes aber auch humorvolles Buch, das gut und detailliert geschrieben ist und viele kuriose Anekdoten erzählt, über die man sich teilweise nur wundern, aber auch schmunzeln kann. Sehr gut fand ich die beigefügten Fotos. Da ich sehr schnell einen Zugang zu Zamperinis Leben gefunden habe, war es schön, Personen oder Momente, die für ihn wichtig waren, zu sehen. Dadurch konnte ich noch intensiver an seinem Leben teilhaben.
    Vor allem wird in dem Buch aber die Grausamkeit der Kriegsgefangenschaft vor Augen geführt, was nichts für schwache Gemüter ist. Oftmals war ich sehr bedrückt und musste eine Lesepause einlegen, um den Horror nicht zu nah an mich heranzulassen, den ich, im Gegensatz zu Zamperini und vielen anderen Kriegsgefangen, nur gelesen habe. Umso bemerkenswerter ist es, dass er seinen Weg zurück in ein friedliches Leben geschafft hat.

    Eine wirklich lesenswerte und bewegende Biographie, die ich, obwohl ich das Buch vor einem Jahr gelesen habe, noch gut in Erinnerung habe... und das will was heißen :-)
  9. Cover des Buches Move - Entdecke das Leben (ISBN: 9783417266719)
    Tobias Teichen

    Move - Entdecke das Leben

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Seelensplitter
    Meine Meinung zum christlichen Sachbuch:

    Move

    Entdecke das Leben

    Glauben ist mehr, als du denkst

    Inhalt in meinen Worten:

    Was ist Glaube, warum haben ihn manche Menschen und wie bewegt man sich als gläubiger Mensch? Nun eigentlich gar nicht so viel anders, wie sonst auch. Nur mit einem Unterschied, man glaubt und weiß da gibt es jemanden, zu dem man immer gehen kann. Zumindest kurz und bündig ausgedrückt, doch ganz so leicht ist das dann auch nicht, und doch ist es wieder butterweich. Anhand von 11 Kapiteln geht der Autor vor und versucht den Glauben an den Leser zu bringen. Egal ob nun schon lange unterwegs mit Gott, oder gerade erst kennengelernt, das Buch will etwas sagen.

    Lässt du dich darauf ein?



    Wie ich das Gelesene empfinde:

    Zu erst einmal finde ich es toll, das der Autor und viele andere hier im Buch von ihrer Sicht von ihrem Glauben erzählen und was sie schon alles mit dem Glauben und demjenigen an den sie glauben erleben durften, zum anderen geht das Buch eben Themen an, die kurz und bündig erklärt werden und direkt Lust machen sich mit dem Gehörten/Gelesen direkt noch einmal direkter und intensiver zu beschäftigen. Da gibt es dann direkt auch einige Möglichkeiten. Sei es weiterführende Bücher zu den einzelnen Büchern, oder aber auch durch die Predigten des Autors, die man ganz leicht findet.


    Aufbau Inhalt:

    Ein klein wenig erinnerte mich das Buch an einen Alpha-Kurs. Anhand von 11 verschiedenen Themen geht man vor und beschäftigt sich ganz bewusst mit den Themen.

    Welche Themen es sind:



    1)Weg mit den Scheuklappen – Entdecke neue Dimensionen

    Hier beschäftigt man sich mit dem Start des Christseins. Wer und was ist Gott, was macht ihn so besonders, und warum glauben Christen an die Dreieinigkeit? Es ist das Anfangskapitel, das einlädt sich wirklich bewusst mit dem Glauben auseinander zu setzen.



    2)G.O.T.T. Wer ist das?

    Hier wird es noch einmal richtig speziell und vertieft. Es lohnt sich bewusst hinzugucken.



    3) Freundschaft mit Gott – eine Beziehung mit Hindernissen

    Die Überschrift gibt direkt und klar her, worum es geht. Mit Gott kann man eine ganz besondere Beziehung eingehen, wie das geht, na das entdeckt ihr hier ganz gut.



    4) Jesus – Die Revolution

    Hier geht es um den Sohn Gottes. Warum tat er das, was er tat, was bedeutet das für mich und wie gehe ich damit am besten um. Was kostet es mich, mit ihm zusammen zu sein, und wie kann ich das vertiefen?



    5) Gott Vater – Reicht nicht schon (m)einer

    Hier wird der Vater und Mutterschaft Gottes nähere Betrachtung geschenkt und wie es ist, ihn als Vater zu sehen. Das wir Abba sagen dürfen, was noch viel besonderer ist als Papi zu sagen.



    6) Leben – in einer göttlichen Dynamik

    Mir ist alles verboten und doch stimmt es nicht, denn es steht in der Bibel: Alles ist uns erlaubt doch nicht alles dient uns. Hier geht es darum hinzusehen und vielleicht konkrete Schritte zu gehen um eine Veränderung zu erleben.



    7) Der Heilige Geist – Gottes Power in uns

    Wer oder was ist der Heilige Geist, was bewirkt er in uns, und wie können wir ihn erkennen, ist er schon immer da? Diese und weitere Punkte werden klar wiedergeben.



    8) Die Bibel – ein modernes Kommunikationstool

    Ja richtig die Bibel ist ein Schlüssel um mit Gott zu reden, ihn zu verstehen und ihn zu hören. Doch nicht nur das, wie ist die Bibel aufgebaut, warum ist sie so wie sie ist und wie entstand sie? Dazu gibt es noch ein paar klare Gedanken von dem Autor, der sagt die Bibel soll man ernst nehmen aber nicht unbedingt wörtlich. Das erklärt er aber deutlich. Dazu geht er über die verschiedenen Übersetzungen der Bibel ein.



    9) Dein Gebet – keine Einbahnstraße

    Wie verhält es sich mit dem Gebet. Muss und sollte ich das tun, oder was bedeutet Gebet, warum werden manche Gebete sofort erfüllt andere gar nicht, da geht es in diesem Kapitel darum. Finde ich gut, und persönlich ist dieses und auch das Geschenke Kapitel genau mein Lieblingskapitel gewesen.



    10) Geschenke – nicht nur für dich

    Hier geht es um deine Gaben die dir der Heilige Geist und Gott gibt. 9 Gaben erklärt der Autor hier ganz speziell. Trau dich, nicht jeder kann Beter sein, jemand anderes hat die Gabe des Helfens. Wichtig ist herauszufinden welche es sind und wo du gut dich entfalten kannst.



    11) „Move“ - gemeinsam entdecken und durchstarten!

    Wie wichtig es ist, sich mit dem was man hier im Buch lernte auch und gerade mit anderen zu beschäftigen und zusammen zu forschen wird hier deutlich klar gestellt und auch der Reichtum der Gemeinschaft aufgezeichnet. Das ist auch dann das Abschiedskapitel, doch Tobias rät direkt wieder los zu lesen.



    Für mich war dieses Buch wie ein Alpha-Kurs den ich in einer Gemeinde erleben durfte. Nur das ich anhand eines Buches ganz bewusst an die Themen gehen konnte.



    Aufbau des Buches:

    Hier sehe ich einerseits einen echten Reichtum, andererseits war ich etwas gefrustet. Warum? Das Buch ist in der Größe eines Magazins, und dummerweise sind 312 Seiten hin und wieder ganz schön schwer, und manchmal konnte ich das Buch nicht gut halten, weil ich sonst eine Seite eingerissen hätte, des ist ein klein wenig blöde gewesen. Dafür finde ich aber die Kreativität und das auch andere zu Wort gekommen sind, genial. So ist das Buch nicht nur ein Leseerlebnis sondern in der Tat auch ein richtiger Blickfang.



    Empfehlung: 

    Dieses Buch ist ein Buch das man sehr gut für sich allein erarbeiten und lesen kann, in einer Kleingruppe kommt es vielleicht noch besser zum Gespräch und zum Austausch. An sich bringt das Buch die wichtigsten Themen auf den Tisch ohne in eine Litanei von schweren Dingen zu werden sondern es spricht auf Augenhöhe und hilft den Glauben zu vertiefen oder einfach auch kennenzulernen. Finde ich gut und als Geschenk für einen Konfirmanden sicherlich genial.


    Bewertung:

    Ich gebe dem Inhalt an sich fünf Sterne weil es echt gut und klar dargestellt ist, aber das Gewicht des Buches und auch die Gestaltung da tat ich mir schwer, ich hab auch einmal einen Schnitt in mein Handgelenk kassiert, weil es doch kurz aus der Hand mal rutschte. Hier braucht es etwas andere Lösungen für mich, so das ich das Gelesene auch besser halten kann. Deswegen vergebe ich vier Sterne.
  10. Cover des Buches Was soll ich hier?: Eine Begründung der Welt (ISBN: 9783038480969)
    Thomas Christian Kotulla

    Was soll ich hier?: Eine Begründung der Welt

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Windflug
    Ein Buch, das im Untertitel angibt, „eine Begründung der Welt“ zu liefern, lehnt sich sehr weit aus dem Fenster - und macht damit auch gleich klar, dass es sich hier um ein Buch handeln muss, das anders als es der Klappentext angibt, eine deutliche Richtung hat, nämlich die hin zum Christentum als die Antwort auf die behandelten großen Fragen der Menschheit.
    Dass das nicht von vornherein klar ist, könnte Nichtchristen, die sich mit diesen Fragen beschäftigen wollen, etwas ärgern, weil sie eben in eine bestimmte Richtung gedrängt werden. Andererseits muss man allerdings auch sagen, dass ein Buch, dass Antworten auf solche Fragen verspricht, notwendigerweise eine bestimmte Richtung gehen muss, denn diese Fragen zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie eben keine allgemeingültige, rational für alle erfassbare Antworten haben.

    Von daher sollte man das Buch als das lesen, was es ist: die gedankliche Reise eines Menschen, der sich auf philosophischem Wege dem christlichen Glauben angenähert und hier Antworten gefunden hat. Dann kann es meiner Meinung nach auch für Nichtchristen gewinnbringend gelesen werden, wenn man eben nur den Gedanken des Autors folgt und für sich zu anderen Schlüssen kommt. Zumal diese Schlüsse in der Regel durchaus offen formuliert werden und zu eigenen Gedanken anregen wollen.

    Für mich war diese gedankliche Reise außerordentlich spannend und gut nachvollziehbar zu lesen. Natürlich war es für mich einfacher, da ich selbst Christin bin. Aber auch für Christen bietet das Buch viel Stoff zum Nachdenken und dazu, sich seinem Glauben von anderen Gesichtspunkten aus zu nähern.

    Die Kürze des Buches (gerade einmal 184 Seiten) führt natürlich zu einer etwas vereinfachten Darstellung, bei der viele Dinge nur angerissen werden. Schön fand ich dabei die vielen Anmerkungen und Literaturhinweise, die zum einen die Möglichkeit zur Vertiefung bieten, zum anderen aber auch deutlich machen, dass man kene unausgegorenen Gedankenkonstrukte liest, sondern auf Literatur und Quellen fundiert aufgebaute Thesen, die nicht nur vom Autor stammen, sondern eben auch wissenschaftlichen Thesen anderer aufgreifen.
    Andererseits waren mir manche Fußnoten auch zu viel - oft wiederholt sich eine Anmerkung bei jeder Erwähnung eines Problems wieder und wieder, und da es sich tatsächlich eigentlich nicht um Fuß-, sondern um Endnoten handelt, unterbrach das oftmals unnötigerweise den Lesefluss.

    Insgesamt war es für mich ein flüssig zu lesendes, regelrecht spannendes Buch, das viele gute Ideen bietet, zu eigenen Gedanken anregt und sich dem Christentum einmal weniger dogmatisch oder gefühlsmäßig, sondern auf logischem Wege zu nähern versucht. Aber es war mir letztlich doch zu viel in einen zu kurzen Text gepackt, so dass ich mit einem leicht unbefriedigenden Gefühl zurückblieb, dass mir da jemand zu schnell zu viele einfache Antworten bieten wollte, wenig verschiedene Richtungen auslotete, sondern gleich die Antworten besprach, die er selbst gefunden hatte, und viele Fragen einfach gar nicht erst stellte.
    Und dafür fand ich den Titel dann doch etwas zu hochgestochen.
  11. Cover des Buches Nur die Wahrheit macht uns frei (ISBN: 9783426785409)
    Sabatina James

    Nur die Wahrheit macht uns frei

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive

    Da ich hinter diesem Satz zu 100% stehe und ich schon das erste Buch dieser jungen Autorin "Sterben sollst du für dein Glück" gelesen habe, hat mich natürlich das zweite Buch auch interessiert.

    Sabatina James ist in Pakistan geboren und hat dort die ersten Jahre ihrer Kindheit verbracht um dann mit ihrer Familie dem Vater nach Österreich zu folgen. Dort verbrachte sie ihre Jugend, ging zur Schule und hat diese riesige Diskrepanz zwischen den Kulturen erlebt mit allem, was sich westlich aufgewachsene Europäer nicht vorstellen können. Sie hat sich unter schlimmsten Androhungen ein Leben erkämpft in Freiheit, frei von dem Zwang der Religion ihrer Eltern, dem Islam, und ist nach einer persönlichen Begegnung konvertiert zum Christentum. Nach diesem Akt wurde das Todesurteil über ihr ausgesprochen und sie ist seit über 10 Jahren  gezwungen im Opferschutzprogramm zu leben. 

    Doch das hält sie nicht davon ab, sich für junge muslimische Frauen und Mädchen einzusetzen, die Jahr aus und ein von ihren Eltern zur Ehe gezwungen werden, hat sie es doch mit unvorstellbarem Mut geschafft, sich dessen zu widersetzen. 

    Sabatina gründete den Verein Sabatina e.V. und dort kämpft sie sowohl für muslimische Frauen, die von Gewalt und Zwangsehen bedroht sind und dessen Realität gerne von den Grünen Damen in der Politik geleugnet wird, wie auch für Christen, die in den islamischen Ländern verfolgt sind.

    In diesem Buch setzt sich Sabatina auf eine sehr klare und auch emotionale Weise und nur wer das wirklich erlebt hat kann es nachvollziehen mit der Lebensweise der Muslime und ihrem mangelndem Willen zur Integration auseinander. Auf der anderen Seite hält sie auch unserer westlichen Welt den Spiegel vor und fordert uns auf, die Probleme in unserer Gesellschaft nicht aus einer falsch verstandenen Toleranz heraus zu beschönigen, wie es uns tagtäglich in den Medien serviert wird, sondern klar Position  zu beziehen und uns auf die Werte zu besinnen und für sie einzustehen, die uns geprägt haben. 

    Sabatina schreibt auf eine sehr ehrliche Weise und auch wenn es nicht immer flüssig zu lesen ist, so ist ihr Mut zur Wahrheit für ein selbstbestimmtes Leben und ihr Herz für so viele Mädchen und Frauen, die nicht diesen starken Willen haben und Hilfe brauchen, spürbar. Sie beschreibt sehr ehrlich wie sie des Spagat zwischen den Kulturen nicht immer gewann und viele Niederlagen und Enttäuschungen zu bewältigen hatte und dennoch gibt sie nicht auf, weil sie weiß, dass der eine lebendige Gott, Jesus Christus, in ihr Leben gekommen ist und sie nie mehr verlassen wird.

    Ein sehr aufrüttelndes Buch, welches sich absolut lohnt zu lesen!

  12. Cover des Buches When the English Fall (ISBN: 9781616205225)
    Dr David Williams

    When the English Fall

     (4)
    Aktuelle Rezension von: wandablue
    Dystopie, christlicher Art.
    Der Roman ist eine leicht zu lesende Dystopie, die als Hintergrund das Leben der Amishpeople in den USA hat. Mehrere Familien leben als bäuerliche Kommunität, relativ abgeschieden von der restlichen Bevölkerung, strikt nach alter christlicher Ordnung. Modernität wird weitgehend abgelehnt. Das Leben verläuft in unaufgeregten schlichten Bahnen. Als plötzlich im ganzen Staat für immer? die Elektrizität ausfälllt, bekommen das alle zu spüren, auch die Amish, die sich aufgrund ihrer Lebensweise zunächst noch problemlos selber versorgen können.

    Das Plus dieses Romans ist seine Schreibweise. Es sind einfache Sätze, die mitunter große Wahrheiten transportieren. Es bleibt bewusst einseitig und berücksichtigt nur die Sicht der Amish. Literarisch ist diese Einseitigkeit ein Vorteil, da der Autor sich dadurch mit den folgenden unbequemen Fragen gar nicht erst befassen muss.

    Das Minus dieses Romans ist eben dies, dass keinerlei Fragen beanwortet werden. Auch keine gestellt. Woher kommt der Elektrizitätsausfall, ist die ganze USA betroffen, die ganze Welt? Ein Sonnensturm? Nobody knows. Auch die ethischen Fragen, mit denen sich die Kommunität befassen muss, zum Beispiel, ob eine pazifistische Grundeinstellung sich durchhalten läßt bis zum Letzten, werden zwar aufgebracht, aber es gibt nicht einmal im Ansatz den Versuch einer Antwort. Das Minus des Romans ist auch, dass Epilepsie romantisiert wird bzw. religiös verklärt.

    Fazit: Es ist nett geschrieben ohne Zweifel, es fragt sich nur, ob es unbedingt einer extra-christlich angehauchten Dystopie unter dem Sternenhimmel der Dystopien bedarf.

    Kategorie: Dystopie
    Verlag: Algonquin Books, 2017
  13. Cover des Buches Unterwegs mit Bonhoeffer (ISBN: 9783417265491)
    Martin Schramm

    Unterwegs mit Bonhoeffer

     (12)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „…Nicht nur die Zeit ist religionslos geworden. Auch der Mensch scheint gut ohne Gott zurechtzukommen…“

     

    Der Autor hat ein ungewöhnliches Buch geschrieben. Er folgt den Spuren Dietrich Bonhoeffers und versucht, die Erkenntnisse des Theologen in die heutige Zeit zu übertragen.

    Die Reise beginnt auf der Insel Fanö. Dort geht es um Nachfolge, die sich ergibt aus der Sehnsucht nach Gott.

    Bei seinem Lauf um die Insel beschreibt der Autor nicht nur die Landschaft, er findet Beziehung zwischen seinem Laufen, den Begegnungen unterwegs und den Stationen der Nachfolge. Manche der Sätze laden zum Nachdenken ein. Ausschnitte aus dem Leben Bonhoeffers auf der Insel und dem hier entstandenen Buch und Interpretationen von Begebenheiten aus der Bibel ergänzen den Abschnitt.

    In Zingst und Finkenwalde beschäftigt sich der Autor mit der Sehnsucht nach Gemeinschaft. Aus persönlichem Erleben erläutert er die Bedeutung der Gemeinschaft und der Kraft, die im gemeinsamen Beschreiten des Weges liegt. Einen breiten Raum nimmt der Umgang mit Konflikten ein, denn Gemeinschaften sind zerbrechlich.

    Im letzten Teil besucht der Autor das Bonhoefferhaus in Berlin. Hier hat der Theologe sich mit Ethik befasst. Es geht um die Sehnsucht nach Leben, um die Frage, wie man als Christ heute leben soll. Einige der Erkenntnisse Bonhoeffers lassen sich fast eins - zu – eins auf die Verhältnisse der Gegenwart übertragen. Obiges Zitat steht als Beispiel dafür. Besonders gefallen hat mir das fiktive Gespräch zwischen Bonhoeffer und Fallada.

    Das Buch ist keine einfache Lektüre. Es erfordert ein Mitdenken und Durchdenken.

    Durch den Schreibstil gelingt es dem Autor,  seine Gedanken gut zu gliedern. Die Abschnitte, die sich mit Bonhoeffers Leben beschäftigen, sind kursiv gedruckt. Kerngedanken werden am Rande grau unterlegt als eine Art Zitate hinterlassen. Am Ende jedes Gedankenkapitels fasst der Autor die entsprechende Station der Nachfolge kurz und prägnant zusammen. Auch das ist kursiv hervorgehoben. Zusammenfassungen in Form von Stichpunkten finden sich an unterschiedlichen Stellen im Text.

    Interessant fand ich die Einbeziehung literarischer Werke in den Text und deren vergleichende Betrachtung zu den Büchern von Bonhoeffer. Das betrifft „Der Steppenwolf“ von Hesse und „Wolf unter Wölfen“ von Fallada.

    Bereichert wird das Buch durch Fotos von Bonhoeffer und den besuchten Orten.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das liegt auch daran, dass mir der Autor verschiedene Lebensstationen Bonhoeffers auf neue Art dargebracht und daraus konkrete Schlussfolgerungen für unser heutiges Leben abgeleitet hat.    

  14. Cover des Buches Alice und das Haus der Katzenfrau (ISBN: 9783765519253)
  15. Cover des Buches Faith & Doubt (ISBN: 0310253519)
  16. Cover des Buches Die Mütter (ISBN: 9783499273445)
    Brit Bennett

    Die Mütter

     (42)
    Aktuelle Rezension von: GAIA

    Mit nur 26 Jahren veröffentlichte die afroamerikanische Autorin Brit Bennett ihren überzeugenden Debütroman „Die Mütter“. Darin zeichnet die Amerikanerin das entlarvende Bild einer Gesellschaft, die hohe moralische Standards propagiert, während sie diese selbst nicht einzulösen vermag.

    Die afroamerikanische Nadia Turner ist gerade einmal 17 Jahre alt als sie von ihrem Freund schwanger wird. Die Beziehung zu ihm stellte für sie einen Fluchtpunkt dar, nachdem sich ein halbes Jahr zuvor ihre eigene Mutter mit der Pistole des Vaters das Gehirn weggeschossen hat. Für Luke, Kindsvater und Pastorensohn, sollte eigentlich schon die Beziehung zu Nadia geheim bleiben, eine öffentliche Schwangerschaft wäre somit eine Katastrophe für ihn aber vor allem für das Pastorenehepaar. Die einzige Lösung scheint eine Abtreibung. Diese zerstört die Liebesbeziehung der beiden jungen Leute vorerst, und doch wird sich ihr Lebensweg in den nächsten Jahren immer wieder kreuzen. Und immer wieder wird das nicht ausgetragene Kind mal trennend, mal verbindend zwischen diesen beiden Menschen stehen. Nadia verlagert ihren Wunsch nach Nähe auf eine Mädchenfreundschaft mit Aubrey, ein eifriges Kirchengemeindemitglied. Das Geheimnis um die Abtreibung, die Freundschaft der beiden jungen Frauen sowie Liebesverflechtungen mit Luke machen den Plot des Romans nun fast zu einer griechischen Tragödie.

    Aber nicht nur der Plot legt den Vergleich mit der griechischen Tragödie nahe. Auch die grandiose Struktur des Romans lässt daran denken und gibt ihm eine weitere Dimension. So beginnt der Roman quasi mit einem „Chorgesang“, denn die ältesten Damen der Kirchengemeinde, genannt „Die Mütter“, kommentieren durch ihren Klatsch und Tratsch, welcher immer in der Pluralform „Wir“ formuliert wird, die Geschehnisse um die drei jungen Leute. Über das gesamte Buch hinweg vervollständigen die Kommentarszenen die Handlungsszenen des Romans, ohne in die Handlung als solche einzugreifen.

    Die Handlung ist nicht nur spannend und präzise konstruiert, sondern auch doppelbödig und entlarvend für die amerikanische Gesellschaft. Wenn wir durch die Mütter erfahren, dass die Kirchengemeinde damals bei der Eröffnung der Abtreibungsklinik vor zehn Jahren massiven Protest angewendet hat und gleichzeitig auf der Handlungsebene Lukes Eltern als Pastorenehepaar dieser Gemeinde die Kosten für die Abtreibung übernehmen, um ihrem Sohn „aus der Patsche“ zu helfen, wird das Ausmaß der Perfidität erst so richtig deutlich. Auch deckt Bennett durch das Aufeinandertreffen verschiedenster Figuren mit verschiedenen ethnischen Hintergründen nicht nur den Alltagsrassismus der Weißen gegenüber den Schwarzen auf, sondern auch gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen sowie dieser Minderheiten untereinander. All das verbindet Bennett durch ihren hervorragenden, gelassenen, nicht übermäßig dramatisierenden Schreibstil, der auf den Punkt genau die gewünschten Erkenntniseffekte erzielt.

    So entspinnt sich nicht nur eine Geschichte um Verrat und Lügen auf persönlicher Ebene, sondern auch um die Emanzipation einer Frau aus ihrem Milieu in einem Kaff in San Diego County, welches außer einer Laufbahn auf dem nahen Militärstützpunkt oder als Football-Nachwuchs kaum Aufstiegschancen für eine Person aus einer marginalisierten Gruppe bietet, erst recht nicht für eine weibliche (!). Ein ganz großartiger Roman, welchen ich vorbehaltlos für eine aufschlussreiche Lektüre empfehlen kann.

    5/5 Sterne

  17. Cover des Buches Luther – Lehrmeister des Widerstands (ISBN: 9783038480921)
    Uwe Siemon-Netto

    Luther – Lehrmeister des Widerstands

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Traeumerin109


    Es ist ein bekanntes Klischee: Martin Luther habe mit seiner Zwei-Reiche-Lehre die Christen zu Duckmäusern und Knechten der Obrigkeit erzogen. Oft taucht der Vorwurf auf, eben dieses Erbe sei für den Aufstieg Hitlers verantwortlich. Lutheraner hätten gegen das diktatorische Regime keinen Widerstand geleistet. Der Autor Uwe Siemon-Netto möchte diese Vorstellung durch stichhaltige Argumente widerlegen.


    Dieses Buch zeigt zunächst eine erfrischende Herangehensweise an das ganze Thema. Ausgehend vom Begriff des Klischees allgemein und seiner Entstehung wendet es sich immer mehr dem speziellen Klischee zu, welches sich um Luther rankt. Dabei verwendet es eine klare und präzise Sprache, welche ich als Leser sehr angenehm finde. Die aufgeführten Argumente treffen einige Punkte wie den Nagel auf den Kopf. Das hat mich teilweise überrascht und auch zum Nachdenken gebracht. Der Autor nennt viele Beispiele für ein Luthertum, das sehr wohl Widerstand leistet und auch damals geleistet hat. Dagegen prangert er die offensichtliche Weigerung der Alliierten an, mit den Widerständlern zusammenzuarbeiten, obwohl es Beweise für deren Aktivitäten gab. Auch über das Dritte Reich hinaus gab es unter dem sozialistischen Regime der DDR genügend Möglichkeiten zum Widerstand, welche genutzt wurden. Es ist mir als Leser, der bisher recht wenig Ahnung von diesem Thema hatte, sehr leicht gefallen, den Gedankengängen zu folgen. Sie sind zudem so spannend aufeinander aufgebaut, dass das Lesen auch Freude macht.

    Ein paar kleine Abzüge muss ich dem Buch aber doch geben: Ich hatte das Gefühl, dass Luther ein wenig zu sehr auf einen Sockel gehoben wurde. Auch aus seiner Lehre wurden diejenigen Aspekte herausgehoben, welche natürlich erstrebenswert sind. Solche, die wir aus heutiger Perspektive jedoch auf keinen Fall teilen können, abgesehen von seinen Anfeindungen gegen Juden, die der Autor sehr wohl erwähnt, werden ansonsten außen vor gelassen. Das war zwar nicht Hauptthema des Buches, wurde aber auch nicht am Rande erwähnt und lässt so ein etwas verfälschtes Bild entstehen. Auch die Aussage, eine nicht-lutherische Person, welche aber nach Grundsätzen handelt, die Luther auch gelehrt hat, vertrete ein „intrinsisches Luthertum“, halte ich für sehr fragwürdig und, sooft sie getätigt wird, völlig unbegründet in den Raum gestellt.

    Zudem, um wieder auf die inhaltlich-formale Ebene zurückzukommen, nennt der Autor wirklich unglaublich viele Namen, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Dabei verweist er ziemlich oft entweder auf die entsprechenden Personen oder etwas, das sie geschrieben haben. Deshalb musste ich ständig zurückblättern, um nachzuschauen, was genau er nochmal meint. Das hat das Lesen doch einige Male unterbrochen und mühselig gemacht.


    Fazit: Das Buch ist auf jeden Fall sehr interessant, meiner Meinung nach jedoch auch teilweise mit Vorsicht zu genießen. Vom Schreibstil und der Verständlichkeit her kann ich es weiterempfehlen.

  18. Cover des Buches Das Café zwischen Himmel und Erde (ISBN: 9783868277036)
    Max Lucado

    Das Café zwischen Himmel und Erde

     (30)
    Aktuelle Rezension von: gst
    Chelsea, frisch getrennt von ihrem berühmten, aber unzuverlässigen Ehemann, erbt das Café ihrer Mutter. Das ist allerdings nicht modern und wird durch die Konkurrenz einer großen Caféhaus-Kette bedroht. Unglücklicherweise hat Chelsea eine Menge Schulden mitgeerbt und verzweifelt fast daran. Schließlich hat sie zwei Kinder, die sie ernähren muss. Die vermissen ihren Vater und wünschen sich, dass sich die Eltern wieder versöhnen. Zum Glück entpuppen sich die Aushilfen im Café als Engel, die sich bemühen, es mit einem Blog, der direkt mit dem Himmel verbunden ist, zum Laufen zu bringen.

    Dieses Buch ist sehr liebevoll geschrieben und hat mich oft laut auflachen lassen. Der Engel Raphael ist als Manny nicht nur ein Exot unter den Menschen, sondern in seiner Hilfsbereitschaft oft sehr ungeschickt. Begeistert von den Star Wars Filmen verbringt er seine Freizeit am liebsten im Kino. Nachbar Bo kann schon auf viel Lebenserfahrung zurückschauen. Die gibt er aber ganz sympathisch nur stückchenweise zum Besten, so dass Chelsea auch davon profitieren kann.

    Mir hat das Buch recht gut gefallen. Obwohl es an manchen Stellen knapp am Leben vorbeischrammt, fand ich es sehr Mut machend. Allerdings sollte man dem christlichen Glauben nicht ganz abgeneigt sein, wenn man es zur Hand nimmt. Die Fragen, die im Gott-Blog gestellt werden, sind jedenfalls aus dem Leben gegriffen und haben mich sehr berührt. Wer wünscht sich nicht, von Engeln begleitet und beschützt zu werden?
  19. Cover des Buches Nachfolge total (ISBN: 9783417266276)
    Mark Batterson

    Nachfolge total

     (7)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    „Wann haben wir angefangen zu glauben, dass Gott uns an ungefährliche Orte führen möchte, damit wir dort einfache Dinge tun?“

    Zwei Bücher von Mark Batterson, Pastor der National Community Church in Washington D.C. haben mich bereits tief beeindruckt. Aus diesem Grund ging ich an „Nachfolge total“ mit einer entsprechend hohen Erwartungshaltung heran. Mit seinem aktuellen Werk macht er Mut, eine Entscheidung zu treffen, nämlich jene, sich völlig der Herrschaft von Jesus zu unterstellen und alle eigenen Interessen loszulassen – Gott gleichsam die Kontrolle zu überlassen. „Es heißt alles oder nichts. Jetzt oder nie. Warum nicht Sie? Warum nicht jetzt?“

    Seine Ausführungen werden in direkten, klaren Worten ausgedrückt, er bringt neben dem theoretischen Inhalt und vielen Bibelstellen auch aus dem Leben gegriffene Geschichten seiner eigenen Person sowie jene von Gemeindemitgliedern ein. Mitunter zeigt der Autor auch seine humorvolle Seite, wenn er beispielsweise schreibt: „Isaak war Gottes Idee. Er gab Abraham dieses Versprechen und erfüllte es durch Sara. Postmenopausale 80-Jährige werden nicht schwanger. Punkt. Doch Gott bringt immer auf die Welt, was er entstehen lässt, wenn wir bereit sind, die Wehen auszuhalten.“

    Sein bildhafter und begeisternder Schreibstil wirken fesselnd. Als er etwa von einem einschneidenden Erlebnis mit seinem 12jährigen Sohn erzählt, vermittelt seine Beschreibung des Grand Canyon beinahe den Eindruck, ihn bei dieser mühevollen und kräftezehrenden Wanderung ein kleines Stück begleitet zu haben. Eine Tortur, die allerdings durch eine einzigartige und ehrfurchtgebietende Sicht auf die Schönheit der Schöpfung belohnt wurde. Mark Batterson schreibt überzeugend und mit einem inneren Feuer, er ist fühlbar mit seinem ganzen Herzen bei der Sache.

    In 17 Kapiteln und auf über 250 Buchseiten nennt er beispielhaft einige Märtyrer und deren Schicksale, schreibt unter anderem über das „verwestlichte Evangelium“ und die Nachfolge Jesu. Er bringt zahlreiche, meist sehr bekannte Bibelstellen ein und regt seine Leser dazu an, sich seine persönlichen Prioritäten im Leben einzugestehen. Der Autor möchte, dass sein Buch nicht nur gelesen wird, sondern dass durch diese Lektüre auch prägende Entscheidungen getroffen, Risiken eingegangen und Opfer gebracht werden. „Woran hängt das Herz?“ ist unter anderem eine Frage, die wiederholt gestellt wird, und besonders die Einstellung zu materiellen Dingen, zu Besitz und Geld, wird durchleuchtet. Hierbei äußert er sich zum Spenden und zum „Zehnten“ und führt als bekanntes Beispiel den „Gebens Standard“ John Wesleys an. Mark Batterson „infiziert“ seine Leser mit dem Feuer der Begeisterung für den Start in ein „neues Leben“ und betrachtet das Setzen eines Glaubenszeichens als ersten Schritt zur Nachfolge Jesu.

    Dieses Buch ist herausfordernd, motivierend, durchaus „unbequem“ und fordert den Leser heraus. Es ist auf alle Fälle ein Sachbuch, das „nachwirkt“ und das man gerne weiter empfiehlt.

    „Warum nicht Sie? Warum nicht jetzt?“
  20. Cover des Buches Christus in euch (ISBN: 9783417264371)
  21. Cover des Buches Ich kam zurück (ISBN: 9783765543609)
    Bodie Thoene

    Ich kam zurück

     (7)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    „Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16)

    Wenn man den Worten der Autorin Glauben schenken darf, waren es exakt jene Worte aus der Bibel, die das ganze Leben von Samaa Habib revolutionierten. Geboren und aufgewachsen in einer liebevollen Familie durfte das junge islamische Mädchen familiäre Geborgenheit und Bildung erfahren. Für ihren Vater Ibraheem, einem Rechtsanwalt, Doktor der Philosophie und religiösen Lehrer und Leiter des islamischen Glaubens, war die kleine Mariam als Nesthäkchen und jüngstes von zehn Kindern stets seine kleine Prinzessin. Die Mutter Sarah, eine gebildete Frau und ehemalige Englischlehrerin, vermittelte ihrer Tochter von Beginn an das Gefühl, dass diese Bildung der Weg zur Erfüllung ihrer Träume sei. Durch den Bürgerkrieg zerbricht die kleine, heile Welt der Familie in tausend Scherben, von nun an bestimmen Kälte und Hunger den Alltag. Mariam empfindet den Islam plötzlich als eine Kriegsreligion, wo der Dschihad das Töten Ungläubiger gebietet. Doch in diesem schrecklichen Bürgerkrieg töten auch Muslime ihre eigenen Glaubensgenossen, und der Weg nach draußen wird zum gefährlichen Überlebenskampf.

    Die Ich-Erzählerin Bodie Thoene erzählt im vorliegenden Buch umfassend über die Kindheit der Samaa Habib, ihren Glauben und ihre Bekehrung zum Christentum. Detailliert schildert sie traumatische Erlebnisse während des Bürgerkrieges und den zahlreichen Übergriffen, speziell auf die schutzlose weibliche Bevölkerung. Durch einen Missionar, der die jungen Mädchen in Karate unterweist, hat sie erstmals Kontakt zum christlichen Glauben, kurz darauf erhält sie ihre erste Bibel, die sie wie einen kostbaren Schatz hütet und in aller Heimlichkeit liest. Mariam, die sich nach ihrer Bekehrung fortan nur noch Samaa nennt, trotzt allen Widerständen. Ihr ist bewusst, dass allein die Lektüre der Bibel ausreicht, um getötet zu werden. Der Koran vermittelt klar und ausdrücklich, dass ein Muslim, der zu einer anderen Religion konvertiert, den Tod verdient hat. Doch das Mädchen liest die Bibel der Christen nicht nur, sondern evangelisiert sogar – und zwar mitten unter überzeugten Muslimen.

    Die Lektüre dieser Biografie hat mich ein wenig zwiespältig zurück gelassen. Zunächst hatte ich mir vom Buchtitel „Ich kam zurück“ einen detaillierten Bericht über eine lebensverändernde Nahtoderfahrung erwartet, die hier jedoch in nur wenigen Zeilen abgehandelt wurde. Samaa stirbt bei einer Bombenexplosion während des „verbotenen“ Gottesdienstes, begegnet Jesus, spricht mit ihm, und kehrt auf ihren eigenen Wunsch wieder zurück zu den Lebenden, um noch einige vor ihr liegende Aufgaben zu erfüllen. Abgesehen von der kleinen Enttäuschung hinsichtlich des irreführenden Titels haben mich auch andere Fakten nicht zu überzeugen vermocht. Gott bewirkt Wunder. Daran zu zweifeln, käme mir nicht in den Sinn, ganz im Gegenteil! Dass Gott jedoch bei Samaa beinahe schon unablässig Wunder bewirkt und annähernd jedes Gebet der ehemaligen Muslimin erhört wird, oder aber, dass sie selber im Gebet dazu in der Lage ist, Dämonen auszutreiben und in ihrer Gegenwart permanent Menschen geheilt werden, erschien mir dann jedoch ein wenig „zu viel des Guten“. Das laufende „in Zungen beten“ kam mir befremdlich vor, ebenso wie ihre unzähligen Visionen. Befremdlich fand ich auch die Tatsache, dass die Akkupunktur, die gemäß Internationalem Bibelstudieninstitut von nichtchristlichen religiösen Gedanken ausgeht, beinahe den Eindruck eines christlichen Allheilmittels darstellt. Zu guter Letzt war ich auch wenig vom Schreibstil eingenommen… ich empfand diesen als nicht sehr flüssig, zum Teil sprunghaft, und an manchen Stellen beinahe wie eine Nacherzählung in einem Aufsatz verfasst.

    Fazit: ich möchte keinesfalls bezweifeln, dass Frau Habib durch die Kraft ihres Glaubens Wunder erleben durfte, ich kann mir jedoch beim besten Willen diese enorme Anhäufung von Visionen und Wunder nicht vorstellen. Sie hat allerdings meinen größten Respekt für ihren beispiellosen Mut und ihren selbstlosen Einsatz bei ihrer eigenen Konvertierung zum Christentum in einem rein islamischen Umfeld, sowie zur aktiven Evangelisation anderer Muslime. Ihre Lebensgeschichte ist faszinierend und veranschaulicht dem interessierten Leser unter anderem auch das Alltagsleben muslimischer Frauen.
  22. Cover des Buches Ruth und Billy Graham (ISBN: 9783775159142)
    Hanspeter Nüesch

    Ruth und Billy Graham

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Tinka2
    Dieser Rezension muss ich vermutlich eines ganz klar voraus stellen: Bevor ich dieses Buch gelesen habe, hatte ich keine Ahnung, wer Billy Graham ist. Das muss für viele unvorstellbar sein, denn schließlich war sein Wirken in den letzten hundert Jahren kaum zu übersehen. Allerdings möge man auch bedenken, dass ich zu dem Zeitpunkt, als Billy Graham aus dem öffentlichen Dienst zurück trat, eingeschult wurde. Ich bin die Generation danach, die keine Ahnung hat und erst durch Bücher dieses Phänomen erleben kann.

    Mit das im Kopf versteht man vielleicht, wie sehr mich dieses Buch begeistert hat. Auch wenn es ironisch klingt war es für mich revolutionär – auch wenn es die Strömung seit bald 70 Jahren gibt. Aufgewachsen in einem sehr konservativen, evangelisch-lutherischen Haushalt habe ich über „die Evangelikalen“ (auch beliebt: „Hallelujas“) immer nur eher abwertendes gehört. Sie wären verklärt und würden alles durch die rosarote Brille sehen, gleichzeitig die Bibel an einigen Stellen zu wörtlich nehmen und nicht kritisch denken. (Was leider in meiner Umgebung auch nur all zu sehr zutrifft und dadurch mein Bild geprägt hat. Viele weigern sich, zum Arzt zu gehen, weil sie an Heilung allein durchs Gebet glauben und die Kleidungsrichtlinien wirk(t)en auf mich oft steinzeitlich.) In den letzten Monaten habe ich dann, durch amerikanische Blogger, mehr über die Szene gelernt – und es war nicht alles so schlimm, wie ich gedacht hätte. Trotzdem hat mich der evangelikale Glaube abgeschreckt. Und dann habe ich dieses Buch gelesen. Ich wurde dadurch nicht missioniert, aber die Einblicke, die Hanspeter Nüesch in seine und Billy Grahams Sichtweise des Glaubens gewährt haben mich tief berührt und vieles davon lässt sich auch auf mein eigenes Leben anwenden. Aber worum genau geht es in diesem Buch?

    Anhand der Bibliographie und der zitierten Werke in „Ruth und Billy Graham – Das Vermächtnis eines Ehepaars“ lässt sich nur erahnen, wie viele Bücher bereits über dieses Thema geschrieben wurden. Warum also das Rad neu erfinden? Der Autor hat das ambitionierte Ziel, nicht nur das Leben der beiden einzelnen Personen, sondern ihr gemeinsames Wirken zu beschreiben und gleichzeitig die Wichtigkeit dieser Zusammenarbeit hervor zu heben. Gleichzeitig teilt er das Buch in 11 Abschnitte, die die unterschiedlichen Aspekte des Wirkens der Grahams beleuchten. Spannend für mich war dabei, dass er auch versucht, eine Verbindung zu unserem heutigen Leben herzustellen. Welche Rolle spielen Ruth und Billy Graham im 21. Jahrhundert?

    Das Buch ist sehr unterhaltsam und gleichzeitig fundiert geschrieben. Statt einem belehrenden Textblock ähnelt es mehr einer Geschichte, die mit Anekdoten, Zitaten, Berichten von eigenen Begegnungen mit Graham und Bildern angereichert ist, so dass einem beim Lesen absolut nicht langweilig wird. Die Abschnitte liefern viele Impulse für das eigene Glaubensleben und regen zum Nachdenken an. An vielen Stellen sind die Beiden absolute Vorbilder, wobei trotzdem Raum für eigene kritische Gedanken bleibt.

    Interessant an diesem Werk fand ich vor allem seine Ehrlichkeit – Nüesch macht Ruth und Billy Graham nicht zu unfehlbaren Heiligen sondern zeigt sie als Menschen mit Macken und Fehlern. Auch kritische Stimmen werden nicht ausgeblendet, verschiedene theologische Denkweisen erhalten, neben den Ansichten der Grahams, ihren Raum und am Ende inspiriert ihre Haltung Andersdenkenden gegenüber: Man begegnet sich mit Respekt. Dass selbst katholische Würdenträger ihre Arbeit wertgeschätzt haben zeigt, dass es sich hier nicht um eine evangelikale sondern um eine allgemein christliche Mission handelt(e).

    Was bleibt also als Fazit? Ich kann das Buch nur jedem empfehlen - egal ob mit oder ohne Vorwissen über das Leben der Grahams. (Raum für eigene, tiefere Nachforschungen bleibt so oder so.) Es ist, trotz allem, erfrischend und regt dazu an, den eigenen Glauben noch einmal neu zu betrachten. Ich kann nicht jede der Aussagen mit „Ja und Amen“ unterschreiben, aber ich denke, darum geht es auch gar nicht. Das Leben der Grahams war bereichernd und ich denke, dass es für jeden eine Inspiration bereit hält.
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