Bücher mit dem Tag "christoph ransmayr"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "christoph ransmayr" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Cox (ISBN: 9783596522064)
    Christoph Ransmayr

    Cox

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Leserstimme

    Dieses Buch hatte sehr große Wirkung auf mich. Ich erwartete ein historisches Buch, wurde aber teils eines Besseren belehrt. 

    Allister Cox (im historischen James Cox) wird als Uhrmacher und Maschinenbauer mit seinem Helfer in die Verbotene Stadt Bejing eingeladen. Der Kaiser Quianlong erwartet von ihm den Bau einer Uhr, die die Unendlichkeit messen kann. Kiang, ihr ständiger Begleiter und Bediensteter warnt Cox, diese Uhr jemals zu bauen, könne eine solche Uhr doch den Herrscher der Zeit, den Gottkaiser beleidigen und die Maßlosigkeit eine solche zu bauen, die Todesstrafe fordern.   Quianlong, der sich selbst "Herrscher der Zeit" nennt, lebt maßlos, zügellos, hat über 300 Konkubinen und etliche Ehefrauen. Ihn anzusehen und den Blick des Kaisers gar zu erwidern, würde die Todesstrafe bedeuten. Strenge Regeln herrschen am Hofe des Kaisers und niemand, der dort verweilt und dient, hat gar einen Freund. Jeder misstraut jedem, der kleinste Fehler könnte dem Kaiser mitgeteilt werden, um sich selbst hochzudienen. Je unsinniger diese Regeln zu sein scheinen, desto mehr Nachdruck und Kraft wird ihnen gegeben. Wer hier eine historisch belegte Geschichte erwartet, liegt falsch.  Der Uhrmacher hieß mit Vornamen James und hat niemals den Kaiser getroffen. Beleuchtet wird hier eine Zeit, in der es noch abgeschnittene Nasen als Kennzeichnung eines Verbrechens gab und sich jeder dem Willen des Kaisers zu fügen hatte. Die Sprache ist meiner Meinung nach etwas konstruiert, erfordert aufmerksames Lesen, passt aber sehr gut zum Buch.  Quianlong ist 1711 geboren, mit 24 Jahren an die Macht gekommen und blieb offiziell bis 1796 Kaiser. Ransmayr geht es hier eher um die Beleuchtung der Gestalt des Kaisers und die Auswirkungen seiner Strenge auf die Fremden und den Hof, als um historische Fakten. Sehr empfehlenswert, wird aber sicher eher von Männern gelesen. Mir hat das Buch trotzdem sehr gefallen, da es außergewöhnlich ist und ich mich freue dann so etwas zu finden.

  2. Cover des Buches Atlas eines ängstlichen Mannes (ISBN: 9783596520411)
    Christoph Ransmayr

    Atlas eines ängstlichen Mannes

     (40)
    Aktuelle Rezension von: annepei
    "Geschichten ereignen sich nicht, Geschichten werden erzählt."

    Der Autor erzählt in 70 zart skizzierten, unzusammenhängenden Episoden von Kulturen, die er kennen lernte, von Ländern, die er bereiste und von Menschen, die er dort traf, in ihrem Leben und Sterben. 

    Bewertung: 5 von 5 Koffer
  3. Cover des Buches Die letzte Welt (ISBN: 9783596522637)
    Christoph Ransmayr

    Die letzte Welt

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Janine2610
    Darum geht's:

    In diesem Roman ist die Verbannung des römischen Dichters Ovid durch Kaiser Augustus im Jahre 8 n. Chr. der historisch fixierte Ausgangspunkt einer phantasievollen Fiktion. Der Römer Cotta, sein – durch Ovids »Briefe aus der Verbannung« – ebenfalls historisch belegter Freund, macht sich in Tomi am Schwarzen Meer auf die Suche nach dem Verbannten, denn in Rom geht das Gerücht von seinem Tod, als auch nach einer Abschrift der »Metamorphosen«, dem legendären Hauptwerk Ovids. Cotta trifft in der "eisernen Stadt" Tomi jedoch nur auf Spuren seines Freundes, Ovid selbst begegnet er nicht. Er findet dessen verfallenes Haus im Gebirge, den greisen Diener Pythagoras und, je komplizierter und aussichtsloser sich die Suche gestaltet, immer rätselhaftere Zeichen der »Metamorphosen« - in Bildern, Figuren, wunderbaren Begebenheiten. Bis sich zuletzt Cotta selbst in der geheimnisvoll unwirklichen Welt der Verwandlungen zu verlieren scheint: die Auflösung dieser "letzten Welt" ist wieder zu Literatur geworden.

    Meine Meinung:

    Wenn etwas auf dieses Buch zutrifft, dann, dass es auf alle Fälle sehr historisch ist. Nicht nur der Römer Cotta (unser Protagonist), den es tatsächlich gegeben haben soll, auch der römische Dichter Ovid und Kaiser Augustus wirken in diesem Roman, der sich etwa 8 nach Christus abspielt, mit.

    Die letzte Welt war eine Leihgabe von meinem Onkel, der sehr begeistert vom Inhalt war. In meinem Kopf hat der Roman ebenfalls beeindruckende Bilder heraufbeschworen, denn der Erzählstil des Autors ist relativ bildmächtig, wenn auch manchmal etwas mühsam, da viele sehr lange, auch verschachtelte, Sätze darin ihren Platz haben. Außerdem wirkt der Schreibstil sehr historisch, wie aus der Zeit gefallen – also der Zeit, in der die Handlung stattfindet, absolut angepasst. Nichtsdestotrotz hat sie auch was ganz eigenes. Möglicherweise ist das der generelle Stil des Autors, das weiß ich aber nicht, da dies mein erstes Buch von Ransmayr war.

    Die Handlung an sich hat mir nicht immer gut gefallen. Teilweise ist sie SEHR fantasievoll. Mit der Realität hatte das dann nicht mehr viel zu tun. Außerdem sind die Charaktere in dieser Geschichte alle – ohne Ausnahme! – ziemlich eigenartige, teils unheimliche Gestalten, deren Beweggründe und Verhalten ich selten verstehen oder auch nur nachvollziehen konnte. Meist wurde ich überrascht, wenn dieses oder jenes getan oder gesagt wurde. Die Phrase »Total aus der Zeit gefallen« passt hier wie die Faust aufs Auge.

    Die letzte Welt ist ein Roman, bei dem ich zwiegespalten bin. Soll ich ihn weiterempfehlen, soll ich es lieber sein lassen?
    Ich glaube, dass der Schreibstil des Autors schon mal absolute Geschmackssache ist. Die manchmal doch recht fantasyreiche Handlung ist vielleicht ebenso nicht jedermanns Sache, das muss erwähnt werden. Ansonsten schafft es Ransmayr wunderbar, zumindest bei mir, mit seiner Geschichte herrliche Bilder entstehen zu lassen. Bilder, die man sich vermutlich nicht so häufig vorstellt, da das Setting ein eher seltenes und weniger attraktives ist: Tomi, die eiserne Stadt. Mit den Charakteren bin ich leider nicht ganz warm geworden, mit dem Protagonisten Cotta noch am meisten, aber selbst der blieb mir bis zuletzt eher fern. Drei Sterne für diesen teilweise recht beeindruckenden Roman finde ich an dieser Stelle auf jeden Fall angebracht.
  4. Cover des Buches Der fliegende Berg (ISBN: 9783104032542)
    Christoph Ransmayr

    Der fliegende Berg

     (42)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    „Den Geschichten dieses Erzählers zu folgen, bedeutet beispielsweise am Gipfel des Everest die atlantische Brandung zu hören.“ In diesem Satz aus dem Klappentext findet sich nicht nur ein Hinweis auf den Inhalt des Romans „Der fliegende Berg“ von Christoph Ransmayr, er beinhaltet auch diese essentielle Wahrheit – dieser Christoph Ransmayr entführt dich mit seinen Worten in Welten, die du so noch nicht gekannt hast. Und wenn ich den letzten Satz lese, das Buch zuklappe und zur Seite lege, frage ich mich bei ihm immer wieder, wie ein Mensch so unbändig viel Sinn in Worte fassen kann.
    Zur Geschichte selbst: Zwei irische Brüder brechen auf, um den wohl letzten weißen Fleck auf der Weltkarte zu entdecken – den fliegende Berg, eine Mutmaßung durch Satellitenbilder und Navigation, die ungeahnte Höhen im Transhimalaya vermuten lässt. Sie begegnen nicht nur den ungreifbaren Naturgewalten, der Gegenwart von Krieg und Besatzung, sondern auch ihrer eigenen Vergangenheit. Ihrer Beziehung als Brüder, ihrer Rolle als Söhne eines IRA-Freiheitskämpfers, die Sehnsucht nach Liebe und die Suche nach sich selbst.
    Christoph Ransmayrs Geschichten lassen sich nur schwer in wenigen Worten zusammenfassen, man muss sie selbst erleben.

  5. Cover des Buches Die Schrecken des Eises und der Finsternis (ISBN: 9783104032061)
    Christoph Ransmayr

    Die Schrecken des Eises und der Finsternis

     (119)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    Christoph Ransmayrs "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" entführt seine Leser in die Geschichte der österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition im Jahr 1872. Der Autor schildert mit faszinierender Genauigkeit die Herausforderungen, denen sich die Expeditionsteilnehmer stellen mussten. Dabei verknüpft Ransmayr auf geschickte Weise die tatsächlichen Aufzeichnungen der Entdecker mit der fiktiven Geschichte von Josef Mazzini, einem jungen Wanderer, der von den Berichten der Expeditionsteilnehmer begeistert ist und selbst zum Entdecker aufsteigen möchte. Der Leser taucht tief in die Erzählung ein und fühlt die körperlichen und emotionalen Herausforderungen, die die Expeditionsteilnehmer durchleben mussten. Insgesamt ist "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" ein fesselndes Buch, das seine Leser auf eine spannende Reise in eine vergangene Zeit mitnimmt. Eine klare Empfehlung für alle, die sich für Abenteuer und Geschichte begeistern können. 

    N.W.

  6. Cover des Buches Morbus Kitahara (ISBN: 9783596522644)
    Christoph Ransmayr

    Morbus Kitahara

     (47)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Nach dem Krieg wird das Land, gemäß dem Willen der Sieger, in einen Agrarstaat zurück verwandelt ohne Technik, Industrie und Bildung. In Moor, einem heruntergekommenen Örtchen an einem See, leben die Menschen vor allem als Arbeiter in einem Steinbruch, der während des Krieges von Lagerhäftlingen abgebaut wurde. Einer der überlebenden Häftlinge ist Ambras, der in einem ehemaligen Schlösschen nun als Aufseher der Arbeiter lebt. Bering, Sohn des örtlichen Schmieds, wird zu seinem Leibwächter; die dritte im Bunde ist Lilly, Grenzgängerin übers Hochgebirge und Händlerin, die vom Auswandern nach Brasilien träumt.

  7. Cover des Buches Der Weg nach Surabaya (ISBN: 9783104032078)
    Christoph Ransmayr

    Der Weg nach Surabaya

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Steerpike
    "Der Weg nach Surabaya" versammelt Reportagen, Dankesreden und andere kleine Prosa, die Christoph Ransmayr zu verschiedenen Gelegenheiten über 25 Jahre hinweg veröffentlicht hat. Die Reportagen erschienen in Zeitschriften wie Geo, Merian oder TransAtlantik und sind daher vor allem Reiseberichte. Die Dankesreden zu einigen seiner Prämierungen umfassen unter anderem den kleinen titelgebenden Text, der von einer Lastwagenfahrt in Indonesien erzählt, auf der Christoph Ransmayr den Reisenden in einer Sprache vorliest, die sie im Gegensatz zu ihm verstehen. Ein skurriles fait divers mit genügend Platz für Gedanken zur Kommunikation. Besonders haben mir die Reportagen gefallen. Den Einstieg macht ein Bericht über Hooge, die kleinste der Halligen, und ihre Geschichte. Ransmayr befragt einfache Leute ebenso wie die örtlichen Würdenträger, und es gelingt ihm, aus seinen Beobachtungen immer nachdenklich stimmende Pointen herauszuarbeiten. So ist der Bericht über Hooge unter anderem eine Reflexion auf die Unumkehrbarkeit der Zeit. Ähnliches gilt für den Bericht über die Kontruktion der Talsperren im österreichischen Kaprun, mit deren Ingenieur Ernst Rotter sich Ransmayr lange unterhalten hat. Jener äußert dabei den denkwürdigen Satz: "Seltsam, in der Mitte des Lebens zu stehen und dabei zu wissen, dass alles, was noch kommt, nur das Kleinere und Unbedeutendere sein kann." Was Ransmayr über diese Portraits gelingt, ist nicht zuletzt, eine Weisheit des Volkes zu übermitteln, die nicht immer und nicht überall, manchmal aber eben doch in ganz erstaunlichem Maße vorhanden ist. Er idealisiert dabei nicht das einfache Dorfleben - weit davon entfernt und ganz im Gegenteil. So ist zum Beispiel sein Portrait von "Habach. Ein Andachtsbild aus Oberbayern" alles andere als schmeichelhaft. Aber einfache Vorurteile werden auch hier nicht bedient, vor allem wenn Einsiedler wie Josef Werwein aus Habach in einer späteren Reportage über die Rolle des Fernsehens an den verschiedensten Orten Europas wieder vor- und zu Wort kommen und dabei ganz anders wirken... Ransmayr ist befasst mit den Rändern, aber manchmal eben auch mit dem Typischen, das irgendwie randständig und exzentrisch wirkt. Sicherlich kann man nicht sagen, dass alle Texte gleich stark oder gleich pointiert sind, das ist in einem solchen Sammelband, dessen Texte außerdem zu sehr verschiedenen historischen Momenten (1979-1996) entstanden sind, auch kaum zu erwarten. Ransmayrs Prosa besticht aber auch in diesen Miniaturen mit derselben Überlegtheit und Sachlichkeit, die ich aus seinen Romanen kenne und über alles liebe. Mein Lieblingsstück ist das einer Busreise zur exilierten Habsburger Kaiserin Zita anlässlich ihres 90. Geburtstags, in dem er mit einer unglaublichen Subtilität und ohne Häme die österreichische Obsession mit der untergegangenen Donaumonarchie greifbar werden lässt. Ransmayr verwebt hier überaus geschickt die Selbstbeobachtung mit der Beobachtung der wallfahrenden Monarchisten und garniert das ganze noch mit einer Zusammenfassung der Geschichte des Hauses Habsburg, der Geschehnisse um das österreichische Habsburgergesetz und mit einer Unterhaltung mit dem Historiker Friedrich Heer, der seine persönliche Analyse dieses ganzen kulturell so eminent wichtigen Komplexes vorträgt. Ransmayr ist ein spür- und sichtbarer, dabei aber immer erstaunlich unparteiischer Chronist, eine Leistung, die ich gar nicht genug würdigen kann.

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