Bücher mit dem Tag "chronologie"

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42 Bücher

  1. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (308)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  2. Cover des Buches Quicksand: Im Traum kannst du nicht lügen (ISBN: 9783404179633)
    Malin Persson Giolito

    Quicksand: Im Traum kannst du nicht lügen

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Jacky2708

    Inhalt:

    Stockholm: Nach einem Blutbad an einem Gymnasium steht die achtzehnjährige Maja vor Gericht. Sie hat geschossen, und unter den Toten sind ihre beste Freundin Amanda, ihr Freund Sebastian und der Lehrer Christer. Wie konnte es dazu kommen, dass dieses einstmals so beliebte Mädchen zur meistgehassten Person Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt eine Mörderin?

    Fazit:

    Der Schreibstil liest sich angenehm, allerdings gab es so einige Wiederholungen, die meinen Lesefluss gestört haben. Maja kommt recht emotionslos rüber, dadurch konnte ich mich nicht gut in sie hineinversetzen. Eine 18 jährige die zusammen mit ihrem Freund einen Amoklauf geplant haben soll. Ich konnte nicht sagen, ob sie es getan hat oder nicht, sodass mich das Ende überraschen konnte. Wahrscheinlich hätte ich mehr mitfühlen können, wenn Maja nicht so kalt rüber gekommen wäre. Ihre Emotionen waren nicht so richtig nachvollziehbar, da Maja sehr distanziert ihre Geschichte erzählt hat. Im großen und ganzen war das Buch unterhaltsam und es ist lesenswert. 

  3. Cover des Buches Die Verwandlung der Welt (ISBN: 9783406614811)
    Jürgen Osterhammel

    Die Verwandlung der Welt

     (10)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Das Buch ist vorzüglich, das überlegene Wissen des Autors über jeden Zweifel erhaben, allerdings bleibt der Zweck des Ganzen etwas unklar. Wollte Osterhammel beweisen, dass es möglich ist, eine Globalgeschichte zu schreiben? So ganz ist das nicht gelungen.

    Ich werde nur einige unsystematische und völlig subjektive Kommentare geben.

    Das Buch ist eine reine Strukturgeschichte, es beleuchtet die Hintergründe, vor denen die menschlichen Handlungen sich abspielen, Die sind dann aber nicht mehr das Thema. 

    Ich war schon fast fertig, als ich merkte, dass das Buch eher ein Nachschlagewerk ist und nicht dazu gedacht, am Stück gelesen zu werden. Wer also schnell eine Info zu Statistik, Eisenbahn, Hygiene oder fast jedem anderen Thema sucht, wird dank der guten Gliederung sicher schnell fündig und wird dank der globalen Ausrichtung neues erfahren.

    Osterhammel verwirft über weite Strecken den Gegensatz zwischen Kolonien und Metropolen, Ausbeutern und Ausgebeuteten,  weil die Verhältnisse eben komplizierter sind. Die Organisation einer Stadt konnte zum Beispiel gut oder schlecht sein, dass lag nicht daran, wo sich diese Stadt befand. So fördert er den Gedanken, dass die Menschen eng verbunden sind, mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert und eine ganze Bandbreite von Lösungen gefunden haben, die nicht unbedingt abhängig von Staaten und Kulturen sind. Im Kapitel über Handel und Goldstandard kommt das Thema Ausbeutung dann aber doch.

    Um die Stoffmenge zu bewältigen, musste Osterhammel abstrakte Oberbegriffe finden, merkt aber, dass dies den komplizierten Verhältnissen nicht gerecht wird. So muss er ständig relativieren und die wenigen Ausnahmen nennen. So kommt es, dass quasi andauernd von Meji-Japan die Rede ist, von dem man aber (siehe oben, keine Ereignisse) wenig erfährt.

    Das Kapitel über Migration fand ich am interessantesten. Hier wurde für mich die Verflechtung der Welt am deutlichsten, wenn sich in Amerika asiatische und europäische Migranten treffen und ganz unterschiedliche Beiträge beim Aufbau der neuen Welt leisten.

    Ein Fazit kann ich eigentlich nicht ziehen, weil ich nicht verstanden habe, worauf Osterhammel hinaus wollte. Vielleicht so: Das Buch ist beeindruckend, aber nicht lesenswert.

    P.S. (11 Tage später) Jetzt habe ich irgendwo den entschiedenen Halbsatz gelesen. Osterhammel will zeigen, wie die Welt im 19. Jhd. zusammenwuchs. 





  4. Cover des Buches Tödlicher Irrtum (ISBN: 9783596172658)
    Butz Peters

    Tödlicher Irrtum

     (27)
    Aktuelle Rezension von: halbkreis
    Spannend wie ein Krimi. Und flott geschrieben - wobei mich die Schreibe etwas zwiespältig zurücklässt. Denn Peters arbeitet viel mit einem Stilmittel, das mir eigentlich gegen den Strich geht: Kurz, abgehackte bzw. (grusel) Einwortsätze. Muss man mögen. Oder nicht. Ich nicht so. Aber. In diesem Buch ist das gerade noch aushaltbar, weil es eben ein flottes Buch ist, in dem sich die Ereignisse überschlagen - ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, also, es war störend, vor allem anfangs, aber grundsätzlich aushaltbar. In einem Roman wäre das sich anders gewesen. Abgesehen davon lohnt sich dieses Buch auf jeden Fall, alles sehr sauber durchrecherchiert und mit Fußnoten etc. belegt, Peters hat also richtig viel Aufwand betrieben, und das merkt man. Es bleiben kaum Fragen offen. Außer vielleicht die, warum ich erst dieses Buch gelesen habe, wo doch eigentlich Austs "Der Baader Meinhof Komplex" meist als Standardwerk zu dem Thema angesehen wird? Nun, da Aust ja nun selbst sehr nah, vielleicht etwas zu nah am Thema dran war, wollte ich erstmal mit einem Blick von außen anfangen. Der Aust wird bestimmt nochmal nachgelegt. Bis dahin war der Peters ein guter, übersichtlicher, unterhaltsamer und sehr umfangreicher Überblick über die Geschichte der RAF. Einen Stern Abzug dafür, dass mir der Schreibstil ein wenig Unbehagen bereitet hat.
  5. Cover des Buches dtv-Atlas Philosophie (ISBN: 9783423086004)
    Peter Kunzmann

    dtv-Atlas Philosophie

     (24)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Detailreiches Überblickswerk In der klar erkennbaren Form eines Lexikons, was Darbietung und Inhalt angeht, legt der dtv-Atlas Philosophie die Geschichte der Philosophie anhand ihrer wichtigsten Vertreter und anhand der zentralen Denkrichtungen, Entwicklungslinien und gegenseitiger Verflechtungen vor. Im Rahmen dieser Darstellung, die sich in erster Linie jeweils an konkreten Personen und deren Denkgebäude festmacht, fließen zudem Kenntnisse der grundlegenden Problemstellungen samt methodischen Ansätzen und Begrifflichkeiten ganz automatisch mit in die Darstellung ein. Selbstredend kann eine umfassende Darstellung im Rahmen eines solchen Überblickwerkes weder in der Breite philosophischen Denkens noch in der Tiefe einzelner, philosophischer System geboten werden. In der Auswahl aber zwischen Überblick und vertiefender Darstellung gelingt es den Autoren durchaus, eine ausreichende Vielzahl von Philosophen aufzunehmen und die entsprechenden Ansätze ebenso ausreichend informativ vorzustellen, mitsamt ihren gegenseitigen Wechselwirkungen und Auswirkungen auf spätere philosophische Ansätze. Wirken die Grafiken im Atlas auf den ersten Blick arg simpel gezeichnet (eher wie ein Bilderbuch denn wie ein „erwachsenes“ Lexikon), stellt man beim Arbeiten mit dem Buch jedoch umgehend fest, dass die bildhaften Darstellungen eine hervorragende und kongeniale Ergänzung zum Text in sich tragen. Selten zumindest ist es auf so einfach Weise gelungen, das Gedankengebäude Voltaires in Wort und Bild verständlich und einprägsam darzustellen (und dies ist auch im Blick auf alle anderen Betrachtungen des Lexikons natürlich nicht minder prägnant gelungen). Ein sehr gelungener Ansatz, die wichtigsten philosophischen Denkgebäude einer graphischen Darstellung zuzuführen und sicherlich zur Zeit noch fast ein Alleinstellungsmerkmal dieses dtv-Atlas. Was den Überblick über die Philosophiegeschichte angeht und die Darstellung der einzelnen, wesentlichen Vertreter geschichtlich philosophischer Grundansätze bis in die jüngste Gegenwart hinein, bleibt der dtv-Atlas kaum etwas schuldig und bietet zudem im Anhang und in verschiedenen Querverweisen genügend Ansätze und Hinweise, um einzelne Richtungen vertiefend weiter zu bearbeiten. Aufgrund der prägnanten und leicht verständlichen Darstellung vor allem als Überblickswerk rundweg zu empfehlen.
  6. Cover des Buches Lockdown (ISBN: 9783421048783)
  7. Cover des Buches Die Mars-Chroniken (ISBN: 9783257607505)
    Ray Bradbury

    Die Mars-Chroniken

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wer hier klassische Science-Fiction erwartet, sollte lieber nicht zugreifen, denn hier bekommt man Ray Bradbury. Insofern ist der Klappentext irreführend. Die Mars-Chroniken sind keinesfalls Science-Fiction. Und auch dann nicht, wenn Issac Asimov sie als solche adelt. Science-Fiction verkauft sich schlichtweg besser als Fantastik. Natürlich bildet den Rahmen die Raumfahrt zum Mars, die anschließende Besiedelung und sogar Marsianer. Aber das alles ist nur das Vehikel für die Erzählungen, die Gesellschaftskritik, die Kritik an der Menschheit, die Bradbury in fantastischen Kurzgeschichten verpackt.

    Man muss nur Bradbury selbst zu Wort kommen lassen und schon werden die Missverständnisse ausgeräumt. „Wie kommt es dann, dass die Mars-Chroniken so oft als Science-Fiction bezeichnet werden? Die Bezeichnung passt nicht. In dem ganzen Buch gibt es nur eine Geschichte, die den Gesetzen der Physik gehorcht. … Ginge es um praktische, technologie-orientierte Science-Fiction, wäre das Buch längst am Straßenrand verrostet.“, so Ray Bradbury in der Einführung. Und das sollte man wörtlich nehmen. Denn mit Wissenschaft hat das alles gar nichts zu tun. Sogar ganz im Gegenteil.

    Plädoyer für die Fantastik

    Worum es wirklich geht, schreibt er in der Erzählung Usher II. Es ist eine Kritik an der reinen Vernunft. Eine Kritik an der totalitären Rationalität, die doch gerade von den, der Raumfahrt zugrundeliegenden, Naturwissenschaften kultiviert wird. „Jeder Mensch, so hieß es, muss der Wirklichkeit ins Auge sehen, muss das Hier und Jetzt bewältigen. Und was dieser Maxime nicht entsprach, musste verschwinden. All die herrlichen literarischen Lügen und Phantasieflüge mussten abgeschlossen werden.“ Man spürt hier eine Nähe zur „Dialektik der Aufklärung“ von Horkheimer und Adorno. Was bringt all die Vernunft, wenn sie doch nur zur Zerstörung verwendet wird?

    Rufus Beck sagt es vollkommen richtig: „Kein Roman im herkömmlichen Sinne und viel mehr als Science-Fiction. Es ist ein visionäres und poetisches Meisterwerk phantastischer Literatur“.

    Die Mars-Chroniken sind somit verwandter mit Michael Endes fantastisch-surrealistischer Literatur, als mit der üblichen Science-Fiction, die sich an Technik und Schlachten ergötzt. Und während die innovativeren Autor*innen die Entwicklung der Menschheit hin zu einer humanistischen Einheit, die den Weltraum erforscht, herbeisehnen, verdeutlicht Bradbury, dass wir letztlich genau da weitermachen werden, wo wir jetzt sind. Ob auf dem Mars oder wo auch immer, gegenwärtig ist der Mensch des Menschen Wolf. Das muss nicht so sein, die Zukunft ist offen. Aber es liegt nahe, dass der Planetenzerstörer Mensch, sein Verhalten nicht von Grund auf ändern wird, seine globalen Verhältnisse nicht neu erfindet, nur weil der Mars in Reichweite kommt.

    Wortliebende Poetik

    Aldous Huxley nannte Ray Bradbury einen Dichter. Und wie anders sollte man folgendes auch bezeichnen? „Sie saß am Bug des Bootes; eine Hand hatte sie auf die Bordkante gelegt, während die andere im Schoß ihrer dunkelblauen Hose ruhte, und ihr Hals schwang in sanfter, braungebrannter Linie aus, dort wo sich ihre Bluse wie eine weiße Blume öffnete.“

    Mit den Mars-Chroniken bekommt man fantastische Literatur, die kurzweilige grandiose Unterhaltung und Reflexionen bietet. Nicht mehr und nicht weniger.

  8. Cover des Buches Der Zweite Weltkrieg (ISBN: 9783898364720)
    Janusz Piekalkiewicz

    Der Zweite Weltkrieg

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Dieses Buch ist das beste Buch das man kriegen kann, wenn man eine wirklich umfassende Zusammenfassung der Geschichte bis 1945 sucht. Dieser Wälzer (ca. 3,5kg) enthält alle wichtigen Informationen, kriegswichtige wie auch politische. Der Preis ist wirklich fair, da ich vor 2 Jahren noch mehr dafür zahlen musste. Wer sich als Insider der Branche ausgeben will sollte oder soll sich dieses Buch mindestens einmal gut durchgelesen haben.
  9. Cover des Buches Sozialgeschichte der Malerei (ISBN: 9783832174002)
  10. Cover des Buches All the Rage (ISBN: 9781250021915)
    Courtney Summers

    All the Rage

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Die kanadische Young Adult – Autorin Courtney Summers ist dafür bekannt, über schwierige Protagonistinnen zu schreiben, die schwierige Erlebnisse verarbeiten. Ihre Hauptfiguren werden eingangs oft als unsympathisch eingeschätzt. Das ist kein Zufall. Summers bemüht sich, realistische weibliche Charaktere zu konstruieren, die die gesellschaftliche Auffassung in Frage stellen, Mädchen müssten stets nett und liebenswürdig sein, um Empathie und Aufmerksamkeit zu verdienen. Sie zeigt bewusst komplexe Persönlichkeiten, keine Stereotypen und das schließt eben auch unangenehme Facetten ein. Mit „All the Rage“ übt Summers Kritik an der Rape Culture, die junge Frauen viel zu oft allein lässt.

    Rote Lippen, rote Nägel. Ein Markenzeichen. Eine Rüstung, hinter der sich Romy Grey versteckt, weil ihr niemand glauben wollte. Seit sie öffentlich bezeugte, was ihr der Sohn der Sheriffs Kellan Turner antat, ist sie in der Kleinstadt Grebe als Lügnerin und Flittchen verschrien. Alle hassen sie, ihre Freunde wandten sich ab. Verletzt, zornig und der ständigen Beleidigungen müde ist ihr einziger Lichtblick ihr Job in einem kleinen Diner außerhalb des Orts. Hier kennt sie niemand, hier kann sie atmen. Doch eines Abends sitzt Penny an einem ihrer Tische – ihre ehemals beste Freundin, die sie zu dem Date überredete, das ihr Leben ruinierte. Die sie fallen ließ. Romy traut ihren Ohren kaum, als Penny ihr vorschlägt, Kellan anzuzeigen. Angeblich belästigte er auch andere Mädchen. Romy ist unfähig, zu reagieren. Einen Tag später wird Penny vermisst. Romy ahnt, dass ihr etwas Furchtbares zugestoßen ist. Sie muss sich entscheiden: wird sie schweigen oder wird sie kämpfen für all die jungen Frauen, die die Gesellschaft im Stich lässt?

    Die aktuelle #metoo-Debatte, die leider schon wieder an Momentum einbüßt, entlarvte unseren schockierend ignoranten Umgang mit sexualisierter Gewalt. Im Kontext der Diskussion wurden äußerst hässliche Aussagen getätigt, die zeigen, dass Victim Blaming und Vergewaltigungsmythen noch immer reflexartige Reaktionen sind. Vielleicht sollten diese Menschen, die Überzeugungen wie „Sie wollte es“ vertreten, „All the Rage“ von Courtney Summers lesen. Dieser bestürzend realistische Young Adult – Roman beschreibt einen Albtraum, der tragischerweise für jede Frau Wirklichkeit werden könnte: die Protagonistin Romy überlebt eine Vergewaltigung, findet den Mut, öffentlich darüber zu sprechen und wird als Lügnerin abgestempelt. Niemand glaubt ihr, außer ihren Eltern. Stattdessen wird sie in ihrer Kleinstadt Grebe geächtet, gedemütigt und drangsaliert, weil niemand wahrhaben möchte, dass der Täter, der Sohn des Sheriffs, fähig wäre, sich so zu verhalten. Das Kleinstadt-Setting potenziert Romys fatale Situation, denn in einem Ort, in dem sich alle seit Generationen kennen, erreicht die harsche Verurteilung, die Romy erfährt, ein destruktives, unnachgiebiges Niveau, das in einer Großstadt vermutlich nicht möglich wäre. Ich war schockiert, wie vorstellbar bösartig vor allem Romys ehemalige Freunde mit ihr umgehen. Die Affäre entwickelt eine giftige Eigendynamik; die Grenzen des Akzeptablen mutieren unkontrolliert, bis wahrscheinlich niemand mehr nachvollziehen kann, wann es okay wurde, Romy so grausam zu behandeln. Folglich muss die Ich-Erzählerin nicht nur das Trauma ihrer Vergewaltigung verarbeiten, sondern auch die brutalen Mobbingattacken ihrer Peiniger_innen. Courtney Summers spielt mit der Chronologie von „All the Rage“, um Romys Kampf mit vergangenen und gegenwärtigen Erlebnissen zu unterstreichen. Faktische zeitliche Abläufe sind weniger relevant als ihre subjektive Wahrnehmung, in der natürlich besonders der unverzeihliche Übergriff dauerhaft präsent ist. Gleiches gilt für den Täter, der zwar nicht persönlich in Erscheinung tritt, aber als Schatten im Hintergrund Romys Handlungen beeinflusst. Dennoch lässt sie nicht zu, dass er oder seine Tat sie definieren. Ich fand Romy bewundernswert stark und überhaupt nicht unsympathisch. Selbstverständlich ist sie verstört, beschämt und unsagbar zornig. In ihr kocht eine explosive Mischung schmutziger Gedanken und Gefühle. Wer kann es ihr verübeln? Sie verabscheut die Opferrolle, in die sie gedrängt wird und entwirft einige teils sehr ungesunde Bewältigungsmechanismen, doch ich hatte stets das Gefühl, dass sie sich mit eisernem Griff und purer Willenskraft an ihrer Identität festklammert. Romy ist immer noch Romy. Verändert haben sich alle anderen, die sie angreifen, beleidigen und fertigmachen. Sie ist bereit, sich ihren seelischen Wunden zu stellen und neue Verletzungen in Kauf zu nehmen – zuerst für Penny, die ihre Sorge eigentlich nicht einmal verdient, später allerdings ebenso für alle anderen Frauen, denen sie ähnlichen Kummer eventuell ersparen kann.

    Die Tatsache, dass sich Vergewaltigungsmythen und Victim Blaming in unserer Gesellschaft noch immer halten, ist ein Armutszeugnis. Es macht mich stinkwütend. Ich bin es leid, unqualifizierte Meinungen zu hören oder zu lesen, die die verabscheuungswürdige Realität einer Vergewaltigung verkennen. Niemand möchte vergewaltigt werden. Niemals. Es geht dabei nicht um Lustgewinn. Es geht um Macht und Dominanz. Deshalb spricht man von sexualisierter Gewalt. Die Betroffenen erfahren ein Trauma, das sie zwingt, die Scherben ihrer Persönlichkeit aufzukehren und neu zusammenzusetzen. Bücher wie „All the Rage“ von Courtney Summers sind ein kleiner Hoffnungsschimmer in dem widerwärtigen Dickicht falscher Annahmen und Beschuldigungen. Die Autorin rüttelt auf, indem sie einfach die Wahrheit in all ihrer hässlichen Pracht zeigt. Das mag unbequem sein und einige Leser_innen unangenehm treffen, aber ganz offensichtlich ist es notwendig. Es wird Zeit, dass wir aufwachen und endlich begreifen, dass eine Vergewaltigung kein Kavaliersdelikt ist. Es ist ein Verbrechen – und manchmal vielleicht schlimmer als Mord.

  11. Cover des Buches Alles, was bleibt (ISBN: 9783426507148)
    Annette Hohberg

    Alles, was bleibt

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Monmay88

    Sie hatten sich so geliebt ......

    Gesine und Leo führten 17 Jahre eine tolle Ehe, bis Leo von einem Tag auf den anderen plötzlich mittellt eine andere Frau zu lieben und auszieht !

    zurück bleibt Gesine,die die Welt nicht mehr versteht und zur Aufarbeitung ins Ferienhaus in die Normandie fährt und dort eins gleich macht „kochen „ ein wichtigerr Bestandteil ihrer Beziehung  ! Mit dabei eine Schachtel mit siebzehn Bildern aus ihrer Ehe,mit denen Gesine nun versucht herauszufinden was die ganzen Jahre schiefgegangen oder vllt in die Brüche ging!

    es wird eine schmerzhafte Reise in die Vergangenheit,Gesine sucht alle Orte auf diesen Bildern auf und kommt doch langsam darauf,das der Schlüssel auch in unverarbeiteten kindheitsErinnerungen liegen könnte .

    sie lernt aber auch sich zu öffnen für einen Neuanfang und lädt dafür Leo zur letzten Aussprache ein,bei der sie fast eine tragische Entscheidung trifft ....

    Das Buch hat mich echt überrascht,zuerst dachte ich an eine einfache Aufarbeitung einer langjährigen Ehe,aber es wurde eine aber eine tiefgründige Geschichte mit vielen unterschiedlichen Sichtweisen ,die letztendlich einen Neuanfang für Gesine zulassen!

    ich war begeistert von der  Schreibweise und gebe dem Buch 5/5 Sterne 🌟🌟🌟🌟🌟

  12. Cover des Buches Inside WikiLeaks (ISBN: 9783548375229)
    Daniel Domscheit-Berg

    Inside WikiLeaks

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Dubhe
    In diesem Buch beschreibt der Autor seine Zeit bei WikiLeaks, einer Internetseite, auf der strenggeheime Dokumente veröffentlicht werden. Doch dieses Leben hat auch seine Schattenseiten, welche der Autor aus eigener Erfahrung schildert. . Da ich schon viel über das Leben eines Computerhackers weiß, kann man dieses Buch nicht mehr schocken. Gegenüber manch anderen Sachen erscheint dieses Leben sogar recht harmlos. Trotz allem möchte ich mit niemanden von WikiLeaks tauschen. Es hat einfach keine schockierende Wirkung auf mich, was der Leser in diesem Buch erfährt. Man merkt, dass der Autor kein Schriftsteller ist, denn der Stil ist teilweise katastrophal und zwischendurch sogar etwas langweilig. Doch wen das Thema interessiert, der sollte sich dieses Buch doch einmal anschauen.
  13. Cover des Buches Von Rembrandt zu Vermeer (ISBN: 9783770136827)
    Mariet Westermann

    Von Rembrandt zu Vermeer

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Der Vatikan (ISBN: 9783404642410)
    Klaus-Rüdiger Mai

    Der Vatikan

     (4)
    Aktuelle Rezension von: MichaelSterzik
    Rom ist nicht nur die Hauptstadt Italiens und gehört mit seinen Sehenswürdigkeiten zum Weltkulturerbe, es ist zugleich Sitz des Vatikanstaates, doch in dieser unabhängigen Form erst seit 1929. Der Vatikanstaat ist eine kleine Enklave inmitten der ewigen Stadt und mit einer Fläche von nur 0,44 km² und ca. 932 Einwohnern (davon nur 552 Staatsbürger) der kleinste Staat auf unserem Planeten. Zu diesem Staat gehören der Petersdom, der Petersplatz und die berühmte Sixtinische Kapelle, ebenso diverse Nebengebäude sowie die vatikanischen Gärten. Oberhaupt dieser kleinen Gemeinde, die im Grunde eine Monarchie darstellt, ist der von Kardinälen gewählte Papst, der sogenannte Stellvertreter Gottes auf Erden. Er vertritt den Vatikan auf internationaler Ebene, nicht nur im Glauben, sondern mit allen souveränen Rechtsmitteln und Gesetzen, Pflichten und Mitspracherechten in den Gremien und politischen Vereinigungen. Touristen, die die schöne Stadt Rom besuchen, werden zwangsläufig auch den Vatikan aufsuchen wollen. Die Vatikanischen Museen - die größte Sammlung in Europa -, der Petersdom und -platz sowie die Sixtinische Kapelle sind einmalig und sehenswert und stecken voller Geheimnisse. So geographisch winzig der Vatikan wirkt, ist er dennoch eine Weltmacht und verfügt ebenso wie Russland oder die USA über eine Art von Armee. Zwar keine militärisch ausgebildeten Heere, aber doch Divisionen tiefgläubiger Menschen, deren Anzahl übermächtig erscheint. Der Vatikan ist und bleibt einer der mächtigsten und undurchsichtigsten Staaten auf unserem blauen Planeten. Er ist ein Symbol, nicht nur für den katholischen Glauben, und seine politische Macht und sein indirekter Einfluss wirken auf das Leben von Milliarden Menschen. Entgegen allen Versuchen, die Kirche zu unterdrücken oder gar ihre Päpste zu töten, um ein etwaiges politisches Ringen zu gewinnen, haben der Glauben und auch die Institution Kirche überlebt. Sie wusste sich immer zu wehren, intrigierte mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, und es gab so manches düsteres Kapitel in ihrer Biographie. Auch ihre Finanzmacht ist noch immer beispiellos und völlig undurchsichtig, selbst für anerkannte Experten. Seit jeher übt der Vatikan eine Faszination auf die Menschen aus, seine Geheimnisse und Mythen und die symbolische Nähe zu Gott wirken mystisch und anziehend. Aus unserer Geschichte ist der Vatikan nicht mehr wegzudenken, und ebenso wenig aus unserer Gegenwart. Doch die Kirche ist alles andere als unfehlbar: Vergessen wir nicht die Inquisition, die es noch bis zum 20. Jahrhundert gab, oder das Verhalten der Kirche zu den Staaten während der beiden Weltkriege. Wenn wir in der Geschichte noch weiter zurückgehen, so begegnet uns ein wahres Register der Sünden: Hexenverbrennungen, Auftragsmorde, Vetternwirtschaft und Fälschungen, Inzest und gar Sodomie, um nur einige wenige hier zu nennen. Der Biograph des amtierenden Papstes Benedikt XVI. und Autor des internationalen Bestsellers "Geheimbünde", Dr. Klaus-Rüdiger Mai, hat in seinem gerade erschienen Buch "Der Vatikan" dem Kirchenstaat einen Spiegel vorgehalten. In diesem Buch durchleuchtet er kritisch und kompetent, aber unerwartet unabhängig den in seiner Geschichte einzigartigen Staat. Dessen sichtbaren und unsichtbaren Machtmittel und Strukturen werden hier durch die gesamte Zeit seiner Existenz, von den Anfängen bis in die aktuelle Gegenwart analysiert und interpretiert. Inhalt Schon kurz nach der Kreuzigung und dem Tod Christus' zogen seine Jünger, allen voran Petrus, durch die Regionen bis nach Rom; selbst der ungläubige Thomas pilgerte nach Indien, um dort Jesus' Lehren zu verbreiten. Petrus kam um das Jahr 62 nach Rom, und diese Metropole galt zu jener Zeit als Mittelpunkt der zivilisierten Welt. Kulte und Religionen aus allen Teilen des Römischen Reiches wurden in der Stadt praktiziert, wenn auch nicht immer offiziell, sondern still und verschwiegen geduldet. Neben den römischen Göttern gab es dort vornehmlich noch griechische und ägyptische. Die verschiedenen Kulte wurden schnell gemischt und in eine Beziehung zu den römischen Reichsgöttern gesetzt, die es zu ehren galt. Petrus fand bereits einige christliche Gemeinden vor; meistens bestanden diese aus freigelassen Sklaven und ärmeren Römern oder feinfühligen Römerinnen, die dem Adel angehörten. Der Glaube an nur einen Gott war in den Augen des römischen Senats unerklärlich und man fürchtete zugleich das Wachstum dieses neuen Glaubens und seiner Gemeinschaft - eine Gefahr für das gesamte Römische Reich. Als Rom zwei Jahre später brannte, machte Kaiser Nero die christliche Gemeinschaft hierfür verantwortlich, und Tausende wurden durch Kreuzigung, Zerfleischung durch wilde Tiere und ähnlich grausame Methoden ermordet. Dies verstärkte den Glauben jedoch nur noch und die christliche Gemeinde wuchs und wuchs. Petrus wurde Oberhaupt dieser kleinen Gemeinde, schließlich war er ein persönlicher Zeitzeuge und kannte Jesus persönlich. Die Römer versuchten, seiner habhaft zu werden und ihn als Aufwiegler hinzurichten; der Legende nach bekehrte er seine Verfolger und floh erneut, aber auf seiner Flucht begegnete er diesem Mythos nach Jesus, der auf dem Weg war, sich ein zweites Mal kreuzigen lassen. Petrus erkannte seine Berufung und stelle sich schließlich diesem Schicksal. Auch er wurde gekreuzigt, allerdings kpüfüber. Die Leiche Petrus' wurde auf dem Vatikanischen Hügel in einem einfachen, namenlosen Grab beigesetzt. Diese Stelle des Grabes wurde zu einem Mysterium und von Generation zu Generation weitergegeben. Mit seinem Tod schuf Petrus ein Fundament für die Ewigkeit, genauso, wie es laut Matthäus vom Herrn verheißen worden war. Über die Jahrhunderte wurde der Einfluss der Kirche auf die größten Nationen und Staaten immer mächtiger. Es grenzt an ein Wunder, dass alle Nachfolger Petrus' - die Päpste - ihrer Kirche zu dem Machtzentrum verhalfen, das sie zurzeit noch immer ist. "Der Vatikan" erzählt von den Taten und geschichtlichen Ereignisse einer jeden Epoche der Kirchenhistorie. Neutral und sachlich schildert Klaus-Rüdiger Mai den Einfluss der Stellvertreter Gottes auf die unruhige politische Lage im Mittelalter, in dem es kaum Jahre des Friedens gab und jeder Herrscher oder König sein eigenes Reich begründen wollte. Doch auch die Kirchenfürsten sind nur Menschen und viele strebten selbst nach persönlicher Macht und Einfluss. Das Königreich des Himmels bestand für viele von ihnen bereits in der Monarchie des Papsttums und seiner weltlichen Macht auf Erden. Glaubenskriege erschütterten Europa über Jahrhunderte hinweg. Für die Kirche kämpften im Heiligen Land während der Kreuzzüge die Tempelritter, und viele europäische Adlige befreiten dabei nicht etwa Jerusalem oder das Grab Christ, sondern fanden zu Tausenden ihren Tod. Letztlich wurden die legendären Tempelritter für die Kirche geopfert, nicht wegen ihres Glaubens, sondern wegen ihrer Schätze. Ebenso erging es in französischen Landen den Katharern, die fast ausgerottet wurden. Ebensolch ein dunkles Kapitel waren die Hexenverfolgung und die Inquisition, und auch hier spielten Besitz, Einfluss und Geld die Hauptrolle, und nicht der Glaube. Von Jahrhundert zu Jahrhundert wandert der Autor zusammen mit den Päpsten durch die historischen Ereignisse und bildet solcherart letztlich eine überragende und gut strukturiere Biographie der Kirche heraus. Dunkle Kapitel der Neuzeit wie die Judenverfolgung im Dritten Reich werden hier realistisch und weniger düster und anklagend geschildert und spiegeln eine weniger negative Charakterisierung wider. In den letzten Kapiteln geht der Autor auf Johannes Paul II. und seinen Kampf gegen den Kommunismus ein, ebenso erscheint die kirchliche Organisation Opus Dei in einem erklärenden Licht, wirtschaftliche Aspekte werden ebenso geschildert wie die schmale Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Religion oder die Suche nach dem personifizierten Bösen, um dem Teufel ein Gesicht geben zu können. Am Ende gestattet sich der Autor einen Ausblick auf die Zukunft des Vatikans aus heutiger gesellschaftlicher und politischer Sicht. Im Anhang wird das Geflecht der christlichen Kirche in einen Schaubild aufgeschlüsselt und auch die anderen großen christlichen Glaubensrichtungen werden dem Leser erklärt. Eine Liste der Päpste und Ergänzungen an Literatur zu diesem Thema runden das Buch gekonnt ab. Kritik Das Geheimnisvolle am Vatikan sind wohl die Legenden und zugleich die Unantastbarkeit dieses kleinen Staates, der zu einer Weltmacht geworden ist. Was verbirgt sich in den Geheimarchiven und Bibliotheken des Kirchenstaates? Zu vielen Kammern und Räumen hat nur der Papst Zutritt - welche Geheimnisse bewahrt das Oberhaupt der Katholischen Kirche? Zumindest unbezahlbare Kulturgüter und Schätze kann man als Besucher in den Vatikanischen Museen bestaunen - nicht alle Exponate darunter sind wohl legal in die Räumlichkeiten gelangt. Und die Sixtinische Kapelle, in der die Kardinäle das Oberhaupt unter Ihresgleichen wählen, ist wahrlich ein Augenöffner für jeden Kunstliebhaber. Klaus-Rüdiger Mai hat ein umfassendes geschichtliches Werk über den Vatikan verfasst. Wo Licht in dieser Historie erstrahlt, wirft der Autor punktgenaue Schatten, und möglichst neutral beurteilt er die Entscheidungen der historischen Kirchenfürsten im Detail. Das Buch ist mit Sicherheit kein umfassendes Werk - diese Aufarbeitung könnte man nur schwerlich in Buchform fassen; die wichtigsten, konkretesten Ereignisse werden jedoch angerissen und in komprimierter Erzählung wiedergegeben. Dies ist keine Anklageschrift, keine Auflistung eines katholischen Sündenregisters; der Autor hält sich an Fakten, und nur an diese. Trotzdem unterlässt er es ab und an nicht, durch kritische Untertöne seinen Worten noch mehr Gewicht zu verleihen. Er nimmt andererseits die Kirche durchaus auch in Schutz oder erklärt, aus welchen Zwängen heraus die Päpste in manchen Situation so handeln mussten. Doch auch die Kirche selbst ist durchaus selbstkritisch und nicht so arrogant, ihre eigenen Versäumnisse und Fehler nicht einzugestehen. Darwin sagte einmal, dass die Wissenschaft Gott nicht ausschließe; es hat lange gedauert, bis auch die Priester dies offen akzeptieren konnten, ohne zugleich selbst als Ketzer zu gelten. Wer sich für Kirchgeschichte interessiert und die Entscheidungen der Päpste vergangener Zeit, für ihr Wirken in guten wie auch schlechten Zeiten, der ist mit dem Buch "Der Vatikan" gut beraten. Wer allerdings erwartet, dass Mysterien erklärt und Geheimnisse aufgedeckt werden, könnte enttäuscht sein. An keinem anderen Ort der Welt wird ein derart geballtes Schriftwissen über die Jahrhunderte hinweg der Öffentlichkeit vorenthalten, und das sicherlich manches Mal völlig berechtigt. Doch leider gewährt uns auch Herr Mai keinen klärenden Blick auf diese verborgenen Archive. Kritisch sei zu anzumerken, dass Themen wie beispielsweise der Sinn des Zölibates oder die Rolle der Frau in der von Männern dominierten Kirche in diesem Werk völlig untergehen, wobei dies aufgrund der inhaltlichen Trennung von Vatikanstaat und Katholischer Kirche nachvollziehbar ist. Der Autor konzentrierte sich neben der Entstehung und der Entwicklung des katholischen Glaubens nur auf die Päpste, ihren Stand und ihre Wirkung auf politische Entscheidungen. Das Buch endet in unserer Gegenwart mit dem jetzigen Papst, der den Weg Johannes Paul II. weitergehen wird - ein offener, diplomatischer Weg, um die Kirche auch in diesem Jahrhundert weiter zu stabilisieren. Die Kirche wird sich immer auch ihren Schäfchen anpassen müssen, um nicht vom Strom der Zeit hinfortgerissen zu werden. Fazit "Der Vatikan" ist vor allem ein umfassendes Werk über das Leben und Wirken der Päpste, angefangen von Petrus bis zu unserem heutigen Papst Benedikt. Geheimnisse bleiben jedoch auch hier Geheimnisse; es gibt andere Bücher und Romane, die sich mit Verschwörungstheorien und Mysterien rund um Kirche und Vatikan beschäftigen. Doch auch die Geschichte dieses winzigen Staates, der doch die Rechte und auch Verpflichtungen einer Weltmacht innehat, ist nicht weniger spannend zu lesen. Die Vergangenheit wurde durch die Kirche in erheblichem Maße geschrieben, die Gegenwart wird von ihr beeinflusst. Hier erfährt der Leser vieles über dieses Wirken. Der Autor Klaus-Rüdiger Mai studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Halle-Wittenberg und arbeitete als Regisseur und Autor für das Theater. Über viele Jahre war er als Drehbuchautor, Dramaturg und Produzent für das Fernsehen tätig. Im Gustav Lübbe Verlag erschien von ihm "Benedikt XVI. Joseph Ratzinger: Sein Leben - Seine Ziele" (2005) und "Geheimbünde - Mythos, Macht und Wirklichkeit" (2006). Zu einer ARD-Dokumentation über Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 schrieb er das Drehbuch. Autor Klaus-Rüdiger Mai studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Halle-Wittenberg und arbeitete als Regisseur und Autor für das Theater. Über viele Jahre war er als Drehbuchautor, Dramaturg und Produzent für das Fernsehen tätig. Im Gustav Lübbe Verlag erschien von ihm "Benedikt XVI. Joseph Ratzinger: Sein Leben - Seine Ziele (2005)" und Geheimbünde - Mythos, Macht und Wirklichkeit (2006). Zu einer ARD.Dokumentation über Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 schrieb er das Drehbuch. Produktinformation Gebundene Ausgabe: 320 Seiten Verlag: Luebbe Verlagsgruppe; Auflage: 1 (10. Juni 2008) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3785723296 ISBN-13: 978-3785723296 Größe und/oder Gewicht: 22 x 13,6 x 4 cm Michael Sterzik
  15. Cover des Buches Geschichte in Daten - Berlin (ISBN: 9783932412394)
  16. Cover des Buches Windows on the world (ISBN: 9783548262413)
    Frédéric Beigbeder

    Windows on the world

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch war das erste von einem bedeutenderen Autor, das nach 9/11 erschienen ist und die Terroranschläge thematisiert (2003 genaugenommen): Ein Immobilienmakler nimmt seine beiden Söhne mit in das Restaurant unter dem Dach des Nordtrums des World Trade Centers, als kurz danach die Hölle ausbricht und Rettung unmöglich ist. Beigbeder erspart keine grausigen Details, er selbst sagt, man kann sich nur vorstellen, was wirklich an diesem Morgen in dem Hochhaus passierte.
  17. Cover des Buches 50 Klassiker - Philosophen (ISBN: 9783836925259)
  18. Cover des Buches Schlaglichter der deutschen Geschichte (ISBN: 9783411027002)
    Helmut M. Müller

    Schlaglichter der deutschen Geschichte

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Minerva
    Sehr schön gegliedertes Buch zur Deutschen Geschichte. Hat mir im Geschichts-LK gut weitergeholfen, obwohl man einwenden muss, dass viele Bereiche sehr oberflächlich - weil zu kurz - behandelt werden. Mit Abbildungen von im Unterricht behandelten Karrikaturen etc.. Ich hab die Ausgabe von 2007 - das Buch wird aber jedes Jahr einmal neu aufgelegt und aktualisiert! Auch schön für Politikwissenschaftler zum kurzen Überblick! Das Buch wird im übrigen von der Bundeszentrale für politische Bidung herausgegeben und kostet nur das Porto! Da wir es für unseren gesamten Geschichts-LK bestellt haben, kam da ca. 12 Euro zusammen. Die Bücher sind kartoniert - halten somit einiges aus und man kann Gelesenes dank vorhandenem Platz schön farbig unterstreichen. Sehr empfehlenswert!
  19. Cover des Buches Der Surrealismus, Kanon einer Bewegung (ISBN: 9783832176440)
  20. Cover des Buches Frauen an der Heimatfront (ISBN: 9783866142084)
    Jürgen Kleindienst

    Frauen an der Heimatfront

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Moonwishes
    Aus der Sicht der Frauen... 36 Personen erzählen von ihren eigenen Erlebnissen oder den Geschichten von ganz besonderen Frauen zur Zeit des Nationalsozialismus. "Frauen an der Heimatfront: Erinnerungen 1939-1945". In dieser Sammlung aus 36 Zeitzeugenberichten geht es um die Rolle der Frauen und ihre Arbeit im Nationalsozialismus. Es stand der Philosophie von Hitler entgegen, dass Frauen einer regulären Arbeit nachgingen. Er sah Frauen lieber als Mütter am Herd. Doch da die Männer an die Front mussten, um dort einen aussichtslosen Krieg zu führen, kam es, dass viele Frauen auf Bauernhöfe oder in Haushalte die Hilfe benötigten einberufen oder als Eisenbahnerinnen verpflichtet wurden. Besonders häufig wird von RAD-Maiden erzählt. Unbekannte Eindrücke aus dem Zweiten Weltkrieg Dieses Buch schildert in wirklich kurzen Geschichten und mit vielen Bildern die Eindrücke im zweiten Weltkrieg aus der Sicht der Frauen oder über die Frauen. Es ist wirklich interessant zu erfahren, was eigentlich die Frauen zu dieser Zeit getan haben, da man sonst eher etwas über die KZs oder die Front erfährt. Die Frauen werden bei solchen Erzählungen zumeist weggelassen. Doch eigentlich haben sie durch ihre Arbeit das Reich so lange aufrechterhalten können. Wie gesagt waren viele Berichte sehr spannend, aber die ersten hundert Seiten waren ziemlich uninteressant, da die Berichte ziemlich langweilig erzählt wurden. Aber nach diesen hundert Seiten wurde das Buch packender und die Berichte richtig mit Gefühl geschrieben. Vielleicht hätte man die vorherigen Geschichten mit den dramatischen im Wechsel erscheinen lassen sollen, da man dann nicht sofort das Gefühl hat, das Buch würde die ganzen restlichen 200 Seiten so weiter gehen. Ein Stück Zeitgeschichte Ansonsten war das Buch gut gemacht, die Bilder und Fotos darin haben einem die Berichte anschaulich vor Augen geführt. Die Chronologie ganz zu Anfang sorgte dafür, dass man sich noch einmal einen kurzen Überblick über die einzelnen Schritte im zweiten Weltkrieg verschaffen konnte und so noch besser mit dem Buch klar kam, obwohl die wichtigen Schritte in den einzelnen Berichten auch so sehr gut erklärt wurden. Das Cover ist nicht gerade ein Hingucker, auch wenn es seinen Charme hat. Die Schaffnerin verdeutlicht noch einmal genau, was in dem Buch erzählt wird: Frauen übernehmen als Ersatz Männerberufe. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich einmal für eine andere Seite des Nationalsozialismus interessiert.
  21. Cover des Buches Einführung in die Vorgeschichte (ISBN: 9783931278540)
  22. Cover des Buches Die offizielle Star Trek Chronologie (ISBN: 9783893654437)
    Denise Okuda

    Die offizielle Star Trek Chronologie

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die offizielle Star Trek Chronologie ist für Trekkies auf jeden Fall interessant. Es wird gut lesbar dargestellt, was im Star Trek Universum der ersten beiden Generationen geschehen ist und das in zeitlicher Abfolge. Dabei können durchaus einige Fragen zu Zusammenhängen beantwortet werden.
  23. Cover des Buches Atlas der Weltgeschichte (ISBN: 9783846800096)
  24. Cover des Buches Sächsische Geschichte in Daten (ISBN: 9783733800703)
    Günter Naumann

    Sächsische Geschichte in Daten

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden

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