Bücher mit dem Tag "chur"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "chur" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Der Teufel von Mailand (ISBN: 9783257603347)
    Martin Suter

    Der Teufel von Mailand

     (356)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Die Geschichte beginnt wirklich ausserordentlich spannend, verflacht aber dann zunehmend. Auch bei mir ist ein wenig der Eindruck entstanden, dass der Autor ab Mitte des Buches selber genug bekommen hat von der Geschichte und dann den Faden verlor. Die Idee mit der Sinnestäuschung erinnert stark an "Die dunkle Seite des Mondes", doch gerät das Thema immer mehr in den Hintergrund und die Konstruktion der Geschichte verliert an Attraktivität.

  2. Cover des Buches Das Versprechen / Aufenthalt in einer kleinen Stadt (ISBN: 9783257613315)
    Friedrich Dürrenmatt

    Das Versprechen / Aufenthalt in einer kleinen Stadt

     (453)
    Aktuelle Rezension von: Elljen_jm

    Während man dieses Buch liest versucht man ständig herauszufinden wer nun der Mörder ist. Ich habe das Buch innerhalb von 2 Stunden durchgelesen, es regelrecht verschlungen. Die Spannung blieb bis zum Schluss erhalten und ich muss zugeben ich hatte einen anderen im Verdacht der Täter zu sein, aber so war es viel tragischer, realistischer und fast schon komisch. Der Schreibstil ist bildhaft, sodass man sich das ganze sehr gut vorstellen konnte. Durch die Erzähltechnik blieb man dennoch bis zu einem gewissen Grad distanziert. Alles in einem kann man sagen, dass ich es einigen Leuten definitiv weiterempfehlen würde

  3. Cover des Buches Die Welt ist nicht immer Freitag (ISBN: 9783644402294)
    Horst Evers

    Die Welt ist nicht immer Freitag

     (315)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3
    Horst Evers geht einfach immer.
  4. Cover des Buches Anna Catrina - Tochter von Ilanz (ISBN: 9783746631806)
    Sabina Altermatt

    Anna Catrina - Tochter von Ilanz

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Svanvithe

    Im Jahre 1677 ist im Schweizer Kanton Graubünden Anna Catrina schon in jungen Jahren vom Schicksal gebeutelt. Einen Vater hat sie nicht, und die Stelle der im Kindbett verstorbenen Mutter nimmt zunächst ihre Tante Elscha ein. Doch diese wird, nachdem sie die Tortouren einer Hexenbefragung überstanden hat, all ihrer Besitztümer beraubt und verbannt und muss die zehnjährige Anna Catrina allein zurücklassen. Nach sieben Jahren der Schufterei bei einem Bauern, der Anna Catrina nachstellt, findet sie ein Obdach und Arbeit bei ihrem Onkel, dem das Wirtshaus "Zum Löwen" in Ilanz gehört. Hier hilft sie in der Gaststube aus und muss sich der Zudringlichkeit der männlichen Gäste erwehren. Einer treibt es besonders heftig, und eines Nachts vergewaltigt er Anna Catrina. Ohne Beweise besteht keine Chance für die junge Frau, dass der Übertäter zur Rechenschaft gezogen wird. Vielmehr muss sie achtgeben, nicht selbst der Hurerei bezichtigt zu werden.

    Als Anna Catrina die Möglichkeit erhält, bei einer sehr angesehenen Ilanzer Familie als Magd zu arbeiten, kann sie für eine Weile ihr Los verbessern. Sie findet in Barbla eine gute Freundin, verliebt sich in den Stuckateur Hans und bekommt einen Hinweis auf die Existenz ihres Vaters. Allerdings muss sie auch Ungerechtigkeiten ertragen...

    Manchmal beschreitet eine Stadt eigenwillige Wege, um ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Sie erfindet beispielsweise eine fiktive Figur und lässt unter anderem eine Autorin dieser ein Gesicht und einen Hintergrund geben, in den historische Persönlichkeiten eingewoben werden. Die Stadt ist Ilanz im schweizerischen Graubünden, und Sabine Altermatt erzählt die Geschichte von Anna Catrina.

    Die Autorin hat dafür einen fast karg zu nennenden, kaum Ansprüche an den Leser stellenden Schreibstil gewählt und versucht, diesen der Zeit und der Herkunft ihrer Protagonisten anzupassen. Dabei verwendet sie das eine oder andere Mal das in Graubünden gesprochene Rätoromanisch (Sursilvan).

    Leider gelingt es ihr mit ihrer Erzählart nicht, den Leser dauerhaft für das Geschehen zu interessieren und ihn einzubinden. Ein Manko ist hierbei die auffallende Verwendung kurzer Sätze. Diese erscheinen oft als sehr schlicht, langweilig und folglich überflüssig.

    "Anna sitzt auf der Bank vor ihrer Hütte. Glockengeläut. Der Trauerzug kommt nur schleppend vorwärts. Verschwindet hinter der Porta Bual. Zuvorderst geht der Pfarrer. Dann folgen die Männer mit dem Holzsarg. Er ist nicht sehr groß, der Sarg. Alle sind schwarz angezogen." (Seite 68)

    "Von Haldenstein bis Ems durfte sie mit einem Fuhrwerk mitfahren. Sie hatte Glück. Ein alter Bauer. Auf der Fahrt war sie wieder etwas zu Kräften gekommen. Er hatte ihr ein Stück Brot mit auf den Weg gegeben. Das war bereits gegessen. Ein weiteres Fuhrwerk kam ihr entgegen. Sie trat zur Seite. Etwas vom Weg entfernt erblickte sie zwei Frauen. Eine war dabei, etwas zusammenzuräumen. Die andere stand da und blickte zum Knecht, der die Pferde vor den Wagen spannte. Sie blieb stehen und betrachtete die friedliche Szenerie." (Seite 188)

    Wenn sie hingegen ihre Heldin sagen lässt: "Ich bin Eure Magd... Aber ich bin auch ein freier Mensch. Mein Privatleben geht nur mich etwas an." (Seite 186) oder diese an anderer Stelle "mitdiskutieren" will, wirkt das Ganze im Gegenzug sehr modern und unpassend.

    Die Geschichte selbst offenbart nichts Neues. Die Autorin greift unter anderen Themen wie den Aberglauben in der Bevölkerung bei unerklärlichen Ereignissen und Todesfällen und die damit verbundene Hexenverfolgung auf, das Los der Frauen und die Unterschiede zwischen Arm und Reich und mischt diese mit dem Schicksal eines Mädchens, um dessen Herkunft sich ein Geheimnis rankt. Leider ist die Lösung von Beginn an vorhersehbar. Denn die Schar der Protagonisten bleibt überschaubar. Für diejenigen, die ungeachtet dessen den Überblick verlieren, hält der Roman ein Verzeichnis bereit, das außerdem Auskunft über historisch verbürgte Personen gibt.

    Im Mittelpunkt steht natürlich Anna Catrina, eine schöne, lebensfrohe Frau mit dunklen Augen und kastanienbraunem Haar. Die Siebzehnjährige strahlt eine Ruhe aus, die ungewöhnlich für Jungfern ihres Alters ist und strebt danach, die ihr auferlegten Zwänge ablegen zu können. Dabei ist schon bemerkenswert, gleichzeitig aber auf Grund ihrer Herkunft unglaubwürdig, dass sie sich eigene Gedanken zu ihrem Dasein macht und sich Fragen stellt: Warum haben die Männer das Sagen und können sich einfach Frauen nehmen, wann und wie sie wollen? Sind Männer etwas Besseres als Frauen, obwohl beides Gottes Geschöpfe sind?

    Anna Catrina bekommt das Gefühl der Ohnmacht, dass Frauen den Männern ausgeliefert sind, am eigenen Leib zu spüren. Doch wenngleich sie viel Ungemach ertragen muss, verliert sie nicht den Mut, verzeiht und meistert alles mit Bravur. Fast scheint sie von makellosem Charakter zu sein. Anna Catrina ist dem Leser sympathisch, viel Nähe kann er trotzdem nicht zu ihr aufbauen.

    Insgesamt sind die Empfindungen in diesem Roman eher als schwierig einzuschätzen. Obschon es durchaus bewegende Momente gibt, gestaltet sich der Grundton der Schilderung vordergründig kühl und distanziert. Das ist bedauerlich, weil es den Leser hindert, mitzuleiden oder Freude zu erleben.

    Sabine Altermatt überzeugt mit "Anna Catrina. Tochter von Ilanz" letzten Endes nicht. Das Cover ist ausgesprochen einladend, und zudem führen ein Glossar und die Liste romanischer Ausdrücke dazu, sich hinsichtlich diesbezüglicher unbekannter Ausdrücke und Formulierungen im Geschehen zurecht zu finden. Ein Stadtplan von Ilanz von 1677 ist eine weitere hilfreiche Ergänzung, erinnert in seiner Aufmachung jedoch an Pläne der heutigen Zeit.

    Eines bewirkt der Roman allerdings: Die Begegnung mit Hortensia von Salis (1659 - 1715), einer Ärztin und Forscherin, Schriftstellerin und Publizistin, die als eine der ersten Feministinnen der Schweiz bezeichnet werden kann. Hier etwas ausführlicher "einzutauchen" - auch in Bezug auf die zitierten Schriften der "Camilla" - und eine Verbindung zur Denkweise von Anna Catrina zu ziehen, hätte einen reizvollen Aspekt in die Handlung gebracht.

    So bleibt es leider ein Buch, das nur geringen bis keinen Nachhall beim Leser erzeugt.

  5. Cover des Buches Die Dunkelheit in den Bergen (ISBN: 9783312005420)
    Silvio Huonder

    Die Dunkelheit in den Bergen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Johann Heinrich von Mont erfüllt seine neue Aufgabe mit Stolz und Sorgfalt, aber auch mit Sorge: Als Verhörrichter und Polizeidirektor in Chur setzt er Recht und Ordnung um - allerdings stehen ihm nur zwanzig Landjäger zur Verfügung, und das in einem Zuständigkeitsbereich, der 150 Täler umfasst, vier Dutzend Gerichtsgemeinden, drei Grenzen zum Ausland und mit Deutsch, Rumantsch und Italienisch drei gängige Landessprachen. Als ihm während der Übergabe seiner neuen Kutsche  in der Viehhandlung Hostetter ein grausamer Mord gemeldet wird, der umgehend untersucht werden muss, hat er Personalprobleme. Alle Landjäger sind irgendwo im Kanton  beschäftigt.

    Kurzerhand bittet er zwei heimkehrende Söldner um Hilfe, den Sohn des Viehhändlers, Linus Hostetter, und dessen Freund Karl Rauch. Mit ihnen macht er sich auf den Weg nach Bonaduz und beginnt mit den Ermittlungen.

    Von Mont und seine neuen Gehilfen sind Figuren mitten im Umbruch, in vielerlei Hinsicht. An ihnen dokumentiert sich der Aufbau einer unabhängigen und zentralen Polizeigewalt. Vielerorts dominieren einflussreiche Familien die Geschicke und diese möchten ihre Kompetenzen und Gewohnheiten freilich nicht abtreten. Nicht zuletzt, weil sie sich ohne Kontrollen Gesetze im Zweifelsfall zurecht biegen konnten.

    Im Umbruch ist auch der Kanton selber: Chur ist erst seit dem Vorjahr Kantonshauptstadt mit zunehmendem Verkehr: "Jeden Tag drehte sich die Welt ein wenig schneller. ... Die Straße über den Sankt Bernharden war nun für Kutschen befahre, sechs Meter breit. ... Der Ausbau der Julierstraße hatte im letzten Jahr begonnen. Wenn man daran dachte, wie schnell man von Chur aus in die Welt gelangte, konnte einem schwindelig werden. In vierundzwanzig Stunden war man in Zürich! In zweiunddreißig Stunden in Bellinzona! Unruhige Zeiten."

    Der Dreifachmord in Bonaduz ist gut dokumentiert und nach wie vor in der Gegend bekannt. Huonder kennt sie noch aus seiner Kindheit, während der die Mühle oft sein Spielplatz war. Nach umfangreichen Recherchen in alten Akten hat er daraus den Roman erarbeitet. Einen sehr spannenden, denn Umfeld und Aufklärung ergänzen sich ausgezeichnet. Rauch und Hostetter arbeiten sehr auf sich alleine gestellt, zumal sie mangels Uniform nicht als Landjäger erkannt werden. Improvisation ist gefragt. Von Mont wiederum arbeitet mit einem Stil, in dem man "klassische" Polizeiarbeit erkennt, mit Hilfe von Verhören und Protokollen und nicht bereit, Schuldzuweisungen aus Bequemlichkeit übers Knie zu brechen.

    Huonder erzählt nicht ausschweifend und kunterbunt, sondern konzentriert, vielschichtig und immer fesselnd. Obwohl man die Täter genau kennt, ist es eines der Bücher, die man nicht aus der Hand legen mag.

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