Bücher mit dem Tag "civil war"

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25 Bücher

  1. Cover des Buches Vom Winde verweht (ISBN: 5051890268310)
    Margaret Mitchell

    Vom Winde verweht

     (755)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Hier wird die Geschichte der temperamentvollen Scarlett OHara erzählt. Rhett Butler  kämpft um das Herz der eigenwilligen Südstaatenschönheit. Doch bevor sie sich mit ihm einlässt muss sie erst schwere Enttäuschungen einstecken. Sie bricht die Herzen von vielen Herren und sie hat ihren ganz eigenen Plan und will ihrem Vater alles recht machen, aber auch ihrem Kopf und Herz folgen. Es ist ein Klassiker der Weltliteratur und Margaret Mitchell hat hier die Geschichte der Südstaaten großartig niedergeschrieben und eingebettet, in eine der größten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte .

  2. Cover des Buches Gute Geister (ISBN: 9783442714506)
    Kathryn Stockett

    Gute Geister

     (695)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Kosa

    Der Roman von Kathryn Stockett spielt in einer Zeit in den 1960ern, in der die Rassentrennung in den südlichen Vereinigten Staaten weit verbreitet war. Thematisch geht es um Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und die Bedeutung von sozialer Veränderung. Die Frauen wollen aus gesellschaftlichen Zwängen ausbrechen und bekommen eine Stimme und für ihre Rechte zu kämpfen und auf Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Man wir daran erinnert, dass die Vorurteile, die Menschen voneinander trennen, überwunden werden können.
    Kathryn Stockett verwendet mehrere Erzählerperspektiven und schreibt sehr realitätsnah, was den Roman sehr facettenreich und lebhaft macht. Jede Erzählerperspektive hat ihren eigenen Stil und man fühlt und erlebt so jede Perpektive hautnah mit.
    Ein sehr berührender, inspirierender und wertvoller Roman!

  3. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  4. Cover des Buches Für die Freiheit sterben (ISBN: 9783866472679)
    James M. McPherson

    Für die Freiheit sterben

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Hypochrisy
    In den Jahren 1861 bis 1865 tobte in Amerika der verheerendste Krieg, der jemals das Staatsgebiet der USA heimgesucht hat. Hunderttausende ließen ihr Leben in dem Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten, zwischen Unionisten und Konföderierten. Der bekannte amerikanische Historiker James McPherson schildert mit analytischem Gespür und erzählerischem Geschick Gründe, Verlauf und Auswirkungen jenes Bürgerkriegs, der den Beginn des modernen Amerika markiert. 1989 wurde McPherson für sein Monumentalwerk »Für die Freiheit sterben« mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
  5. Cover des Buches Gone With The Wind (ISBN: 9781447264552)
    Margaret Mitchell

    Gone With The Wind

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee
    Margaret Mitchells großer Roman gilt als einer der wichtigsten US-amerikanischen Klassiker und beschreibt das Leben in Georgia kurz vor sowie während des Bürgerkriegs und die Zeit des Wiederaufbaus danach durch die Protagonistin Scarlett O'Hara.

    Ich staune noch immer über die Bandbreite der Charaktere, die die Autorin geschaffen hat. Sie wirken so lebendig, ebenso die ganze Beschreibung der Szenerie, dass man glaubt, dabei zu sein. Allen voran natürlich Scarlett, die Südstaaten-Schönheit, die dazu erzogen wurde, Männer zu „fangen“ und anfangs sehr oberflächlich war. Durch die Entbehrungen des Kriegs aber entwickelt sie eine große innere Stärke und packt mit an, was mir sehr gut gefiel. Letztlich macht Scarlett aber vieles falsch, beruflich wie privat. Sie wird zu einer knallharten Geschäftsfrau und Opportunistin, die nur daran denkt, wie sie Geld machen kann. Auch wenn Scarlett eine Protagonistin war, die der Leser nicht unbedingt mag, vergessen wird man sie wahrscheinlich nicht.

    Dann steht natürlich die unglückliche Beziehung zwischen Scarlett und Rhett Butler sowie die Liebe, die Scarlett für Ashley Wilkes hegt, der mit Melanie aber eine Frau heiratet, die seinem Charakter eher entspricht, im Fokus des Romans. Zwischen Scarlett und Rhett entsteht so manches Wortgefecht und so mancher Streit durch Missverständnisse und Lügen. Diese Beziehung war für mich ebenso dramatisch und unglücklich wie unvergesslich.

    Die Beschreibung des Sezessionskrieges und der Auswirkungen auf die Bevölkerung in den Südstaaten war sehr anschaulich und lebendig. Vieles erinnerte mich an europäische Kriege, wie die anfängliche Euphorie, endlich zu kämpfen, die schnell in Ernüchterung umschlägt oder das letzte Aufgebot aus Jungen und alten Männern.
    Meiner Meinung nach wurde der amerikanische Bürgerkrieg im Süden nie richtig verarbeitet, was sich bis heute auswirkt. Auch die Autorin erfuhr vieles von Kriegsveteranen als Kind, nur nicht, dass der Süden verloren hatte. Aus manchen Passagen konnte man die Opferrolle, in der sich der Süden wähnte und die Verachtung für die bösen, plündernden Yankees deutlich herauslesen.

    Womit wir bei meiner Kritik an diesem sonst großartigen Roman wären:
    Margaret Mitchell ist mit der im Süden vorherrschenden Meinung über den Krieg und vor allem die Sklaverei und die schwarze Bevölkerung allgemein aufgewachsen und gibt diese Ansichten ungefiltert und unreflektiert an den Leser weiter. Einige Passagen muss ich aus heutiger Sicht leider als rassistisch bezeichnen und man muss als Leser ganz klar wissen, dass hier nur eine Sichtweise wiedergegeben wird und nicht die absolute Wahrheit.

    So werden die Sklaven/die Schwarzen oft als kindlich oder als affenartig beschrieben. Als sie nach dem Krieg freie Bürger werden, entsteht natürlich sofort Chaos und nun werden die Weißen von ihnen schlecht behandelt. Der Ku Klux Klan möchte laut Mitchell nur die weißen Frauen vor Schande bewahren und die Schwarzen auf ihren Rang verweisen. Auspeitschungen gab es ebenso wenig wie Bluthunde, die entlaufene Sklaven jagten. Viele Sklaven waren ihren Familien treu ergeben, und so weiter.
    Wobei die Beschreibung der „Klassen“ innerhalb der Sklaven durchaus authentisch ist: so fühlten sich Haussklaven höherrangig als Feldsklaven und sahen sich dabei durch den Einfluss ihrer Herren auch den armen weißen Tagelöhnern oder Kleinbauern überlegen.

    Ich habe mit mir gerungen, ob und wie stark ich die rassistischen und einseitigen Sichtweisen in meiner Bewertung berücksichtigen sollte. Da ich Margaret Mitchells Roman aber bis auf den oben genannten Aspekt großartig fand und mich als aufgeklärte und reflektierte Leserin empfinde, habe ich mich letztlich für die vollen fünf Sterne entschieden.
  6. Cover des Buches Die Erben Kains (ISBN: 9783453005624)
    John Jakes

    Die Erben Kains

     (69)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Der erste Teil der Trilogie, welche unter dem Namen "Fakeln im Sturm" in den 80-ern als Fernsehserie verfilmt wurde, handelt von der Entstehungsgeschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft. Auf der einen Seite die Hazards - Yankees, Industrielle, Eisenhüttenbesitzer - auf der anderen die Mains - Südstaatler, Sklaven-und Plantagenbesitzer. Trotz der grundlegenden Unterschiede, die Amerika unaufhaltsam in einen Bürgerkrieg gleiten lassen, halten die beiden Familien an ihrer Freundschaft fest. Es wird eindrucksvoll beschrieben, wie die Radikalen auf beiden Seiten letztendlich ihr Ziel erreichen: Ein Krieg zwischen Nord und Süd, nachdem die Südstaaten aus der Union ausgetreten sind und eine eigene Regierung ausgerufen haben. Die große Mehrheit, welche gemäßigter und auf Kompromisse aus sind, haben keine Chance gegen die Kriegstreiber. Und so kommt, was kommen muss - wie werden die beiden Familien durch die Kriegwirren kommen? Kann die Freundschaft einen Krieg überstehen? Trotz der Dicke des Buches kommt nie Langeweile auf, es ist gespickt mit historischen Details und Informationen zur Sklaverei, Stahlerzeugung, Schiffsbau, Mexikokrieg, Indianerproblematik usw. Wer sich näher mit der Geschichte Amerikas im 19.Jahrhundert befassen will, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. Ein grandioser Auftakt der Trilogie, der einem dieses Land besser verstehen lässt - auch einige aktuelle Probleme, die nachwievor nicht gelöst sind.
  7. Cover des Buches Himmel und Hölle (ISBN: 9783828973503)
    John Jakes

    Himmel und Hölle

     (54)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Der letzte Teil der Trilogie spielt überwiegend im Westen in den Indianerterritorien. Auch dieser meist grausame und nicht sonderlich heroische Teil der amerikanischen Geschichte wird einem bildhaft dargestellt. Die vielen Aussiedlerkolonnen gen Westen, die den Indianern ihre Lebensgrundlage entzogen, die Reservationslösungen, die Massaker usw. - man kann kaum in Worte fassen, wie die Ureinwohner gedemütigt und systematisch betrogen und letztendlich so gut wie vernichtet wurden. Auf der anderen Seite des Kontinents musste man mit den vielen "befreiten" Sklaven zurechtkommen. Der Rassismus in Amerika ist vor-, während-, und nach dem Bürgerkrieg bis in die heutige Zeit Realität, auch oder trotz einem schwarzen Präsidenten - dies sollte zu Denken geben nach 150 Jahren...
    Diese Serie umfasst unglaublich viele historischen Informationen und ist deshalb ein absolutes Muss für jeden Interessierten. Die Elemente eines Psychothrillers machen sie zuweilen unglaublich spannend. Wird Charles Main, ein Rebell und Ex-Soldat, seinen Frieden finden? Kann Madeline dem ungeheueren Druck des Ku-Klux-Klan und anderer Rassisten auf Mont Royal standhalten? Werden sich die beiden so unterschiedlichen Familien wiederfinden oder endgültig entzweien? Kann Elkanah Bent seine Rache an den Mains und Hazards vollenden? Ein ganz großes Werk des historischen Romans!
  8. Cover des Buches Unterwegs nach Cold Mountain (ISBN: 9783453875227)
    Charles Frazier

    Unterwegs nach Cold Mountain

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein außergewöhnlicher Western, der viel über das Leben der damaligen Menschen und wie hart es war aussagt. Ein Deserteur der Nordataatenarmee im amerikanischen Bürgerkrieg ist unterwegs zu seiner Freundin und trifft unterwegs so einige zwielichtige Gesellen. Seine Freundin muß währenddessen nach dem überraschenden Tod ihres Vaters die Selbständigkeit lernen. Für den interessierten Leser kommen auch sehr viele historische Fakten rüber.
  9. Cover des Buches Rhett             (ISBN: 9783453405899)
    Donald McCaig

    Rhett

     (53)
    Aktuelle Rezension von: steffi18

    Unzähligemale habe ich Scarlett,von Alexandra Ripley gelesen .Es gehörte auch viele Jahre zu meinen Lieblingsbüchern .

    Als dann endlich das Buch Rhett erschien, DIE GROSSE LIEBESGESCHICHTE ....erzöhlt aus der Sicht eines  Rhett Butler🙈

    War dieses langersehnte Buch ,für mich eine grosse LESEENTTÄUSCHUNG. 

    Ich hab mich Seite für Seite beim Lesen gequält.

    Mit den Schreibstyl von Donald McCaig kam ich überhaupt nicht klar. 

    SEITE FÜR SEITE habe ich mich ständig gefragt ....was schreibt Er eigentlich da...alles für mich sehr verwirrend geschildert....🙈👎es knüpfte überhaupt nicht an Scarlett....DIE GROSSE LIEBE ...an ....

    Aus der Sicht eines Mannes, fehlte komplett die Romantik. 

    Mein Fazit:

    Für mich war dieses Buch nicht lesenswert.

    Leider bekommt das Buch von mir 0 Sterne .


  10. Cover des Buches Half of a Yellow Sun (ISBN: 9780007789955)
    Chimamanda Ngozi Adichie

    Half of a Yellow Sun

     (20)
    Aktuelle Rezension von: KarinEger

    „Ein ungeheuer aufrüttelnder Roman über Versprechungen, Hoffnungen und die Enttäuschungen des Krieges“, steht auf der Rückseite meiner Englischen Ausgabe. Ein Jahr lang stand dieser Roman in meinem Regal, bevor ich mich hin traute. Ich hatte einige Essays der Autorin gelesen und Videos ihrer Reden angeschaut. Warum Chimamanda Ngozi Adichie keinen Satz schreiben kann, der nicht faszinierend elegant ist, wird klar, wenn man ihr zuhört und zusieht. Sie strahlt diese natürliche Souveränität und Tiefe aus, vereint Scharfsinn mit Wärme und ist für mich eine echte Hoffnungsgeberin. Ich wollte mich schon lange mal an ein größeres Werk von ihr wagen. Außerdem hoffte ich auf eine Antwort auf die Fragen, die mich angesichts des vor Kurzem ausgebrochenen Krieges in der Ukraine quälten: Warum nur muss es diese Brutalität geben? Müssen wir wirklich in einer Welt leben, in der das Morden und Zerstören unausweichlich ist? Die Antwort kommt in „Half of a Yellow Sun“ auf leisen Sohlen und in Camouflage daher. 

    Die Universitätsstadt Nnsuka in Nigeria in den frühen sechziger Jahren. Ein ungebildeter Dorfjunge kommt in den Haushalt eines Professors, um von nun an Ordnung zu halten und Essen zu kochen. Er liebt seinen „Master“ und lässt sich nicht austreiben, ihn „Sah“ zu nennen und damit seine Unterlegenheit auszudrücken. Der Lesestrom gleitet übergangslos vom Häuslichen ins Politische. Täglich kommt ein bunter, meinungsstarker Freundeskreis beim Professor vorbei. Sie essen, trinken und diskutieren über Kolonialherrschaft und den Rassismus, der ihr zugrunde liegt. Die Europäer sind ihre größten Feinde. Der Professor weigert sich, eine Identität anzunehmen, die von Weißen erfunden wurde: Schwarzer, Nigerianer, „Sah“. Diese Schubladen sieht er als Kulturdiktatur. 

    Als zweite Protagonistin kommt die Freundin des Professors ins Spiel, eine bildschöne, kluge Frau, die keinerlei Identitätsprobleme zu haben scheint. Sie liebt den Professor und findet seine revolutionäre Ader sexy, aber sie teilt seine gespaltene Weltanschauung nicht. Sie sieht sich als Teil eines Ganzen und glaubt nicht an Fronten. Das ist umso erstaunlicher, weil sich Fronten durch ihr ganzes Leben ziehen. Sie verlaufen kreuz und quer durch ihre Ursprungsfamilie und auch ihre neue Familie, in der sie von der Schwiegermutter gedemütigt wird, und das obwohl sie zum selben Stamm gehört. Selbst zwischen ihr und ihrer geliebten Zwillingsschwester bricht ein Abgrund auf, der unüberwindbar scheint. 

    Jene Zwillingsschwester ist mit einem Engländer zusammen, der die dritte Perspektive einbringt. Er ist fasziniert von der Igbo-Kultur und macht es sich zur Aufgabe, der westlichen Welt deren reiche Historie näherzubringen. Als er im intellektuellen Kreis des Professors seine Absichten äußert, wird er kritisiert. Warum muss man überhaupt betonen, dass ein Afrikanisches Volk eine hochentwickelte Kultur hat? Der Brite lernt, dass die Anerkennung von Stammeskultur von weißer Seite arrogant rüberkommt, und dass sie nur von deren Angehörigen transportiert werden darf. Egal in welchem Umfeld der Brite auftaucht, er bleibt ein ewiger Eindringling. 

    Während man als Leser/in noch dabei ist, diese nörgelnde, sich gegenseitig anzickende Gesellschaft liebzugewinnen, bricht der Genozid an den Igbo herein, ein Religions- und Vernichtungskrieg folgt, und es wird so grausam, dass man nur noch raus will aus der Nummer. Aber man kommt nicht mehr los und nimmt den Überlebenskampf mit auf. Das neu formierte Biafra gibt Leuten wie dem Professor endlich eine Identität, doch diese ist nicht im Sinne der restlichen Welt. Während die Europäer Öl ins Feuer gießen und dann die Schlachten um Biafra als Gemetzel unter Barbaren abtun, zittert und hungert man mit seinen Bürgern und trauert um massenhaft sterbende Kinder. Man lässt sich von der korrupten Regierung in immer neue Selbstmordkommandos schicken, weil man an die Kraft in diesen Menschen glauben will, obwohl man hautnah erlebt hat, dass es in ihnen ebenso wenig Frieden gibt wie in ihren Feinden. 

    Der Brite in der Gruppe schreibt über den gesamten Zeitraum an einem Buch. Er will der weißen Welt vor Augen zu führen, wie überheblich sie ist. Doch die „Enttäuschungen des Krieges“ (eine ungeheure Untertreibung) machen ihm klar, dass er dafür als Europäer der Falsche ist. Am Ende schreibt ein anderer dieses Buch und bringt die Geschichte damit an einen Punkt, an dem man als Leser/in doch noch spürt, dass etwas gewonnen wurde. Die neue Ordnung, die aus Tod, Niederlage und Chaos hervorgeht, verteilt auch die Chancen neu. 

    Es bleibt eine große Erschütterung nach dieser Lektüre zurück, aber auch eine tiefe Bewunderung für die Seele der Menschen, die das Unüberwindware überwinden kann. Hat mir der Roman geholfen, mit der Realität des Krieges in Europa umzugehen? Sicherlich nicht. Aber ich habe eine Ahnung bekommen, wieviel Kriegspotential in unser aller Herzen schlummert. Das ist entsetzlich, aber im Umreißen dieser Wahrheit liegt ein Quäntchen Zukunft. Die Autorin, die mich bis ins Mark durchgerüttelt hat, und die ich mehr bewundere denn je, bleibt für mich eine Hoffnungsgeberin. 

  11. Cover des Buches Der Marsch (ISBN: 9783596182008)
    E. L. Doctorow

    Der Marsch

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    "Vom Winde verweht" und "Fackeln im Sturm" sind unvergesslich und haben uns den Amerikanischen Bürgerkrieg miterleben lassen. Doctorow verzichtet aber auf romantische und verklärte Ansichten und konzentriert sich auf die Fakten. 1865 der Amerikanische Bürgerkrieg neigt sich dem Ende zu. Die Südstaaten sind den Nordstaaten weit unterlegen und die Sklaverei scheint abgeschafft zu sein. Plantagen stehen in Flammen, die Sklaven befreit und General William T.Sherman marschiert mit sechzig Mann durch die Gebiete Georgia, North- und South Carolina. Mit dabei die junge Pearl, eine befreite Sklavin die allerdings wei? ist. Ihre Mutter hatte mit dem Massa geschlafen und sie wurde geboren. Ein Soldat verliebt sich in sie und will sie heiraten, aber sie macht ihm klar, dass wenn sie Kinder bekommen sie ihm wahrscheinlich ein "Teerbaby" schenken wird. Gemeinsam mit anderen marschieren sie durch "ihr" Land. Es gibt in diesem Krieg eigentlich keine Gewinner, denn alle verlieren. Die Nordstaaten wollen die "Nigger" nicht wirklich und so sind sie zwar frei, aber mittel- und chancenlos. Doctorows Marsch wurde schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet und beschreibt ein eindringliches Bild über einen wichtigen Teil der Amerikanischen Geschichte. Nicht einfach, aber sehr lesenswert.


  12. Cover des Buches Wie Staub im Wind (ISBN: 4026411117362)
    KATHLEEN E WOODIWISS

    Wie Staub im Wind

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Ich muß vorab sagen, daß ich nicht unbedingt zur Zielgruppe gehöre und deshalb manche meiner Kritikpunkte einen passionierten Liebesromanleser vielleicht nicht so stören würden. Ich habe das Buch im Alter von 13 geschenkt bekommen, weil ich damals alles Greifbare über den amerikanischen Bürgerkrieg verschlungen habe. Nun habe ich das Buch erneut gelesen und festgestellt, daß sich die Geschmäcker ändern.

    "Wie Staub im Wind" ist kein historischer Roman, sondern ein Liebesroman mit historischem Hintergrund. Die Geschichte beginnt im Herbst 1863 in der von den Nordstaaten besetzten Stadt New Orleans. Das historische Setting ist nicht übel dargestellt, wenn auch die Lebensbedingungen nach zweieinhalb Jahren Krieg im Süden nicht unbedingt realistisch beschrieben werden. Hinzu kommt ein ziemlich schwerer historischer Fehler, als dargestellt wird, wie die Südstaaten einige Tage nach Präsident Lincolns Ermordung kapitulieren. Daß diese Kapitulation vor der Ermordung erfolgte, ist absolutes Bürgerkriegsgrundwissen und ich verstehe nicht, wie ein solcher Fehler ins Buch finden konnte. Es wäre so, als ob in einem Weltkriegsroman das Weltkriegsende auf 1946 verlegt worden wäre.

    Ein Teil der Handlung zu Beginn spielt in einem Lazarett und dies wird alles recht anschaulich dargestellt. Überhaupt ist der erste Teil des Buches mit Abstand der beste. Der Stil liest sich recht flott, man ist gleich in der Geschichte drin und die weibliche Hauptperson, Alaina, ist mit ihrer praktischen und direkten Art durchaus unterhaltsam, erweckt Interesse beim Leser. Der männliche Hauptcharakter, Cole, ist natürlich hinreißend gutaussehend und es wird keine Möglichkeit ausgelassen, seinen muskulösen Körper zu erwähnen (was irgendwann eher nervte als unterhielt). Er hat einige interessante Facetten.

    Auch Alaina ist selbstverständlich umwerfend schön und die Männer verfallen ihr reihenweise. Erstaunlich viele davon sehen es dann als logische Konsequenz, sich ihr körperlich aufzuzwingen, oder es zumindest zu versuchen. Das war dann auch der erste Aspekt, der mir am Buch nicht zusagte. Die Autorin Woodiwiss - wie ich nun las - begründete das in meinen Augen etwas fragwürdige Subgenre, das "bodice ripper" genannt wird, und, um Wikipedia zu zitieren: "in dem sexuelle Gewalt in romantisierter Form dargestellt wird."
    So ist das erste intime Beisammensein der beiden Hauptpersonen letztlich eine Vergewaltigung, und wenn eine Siebzehnjährige ihrer gewaltsamen Entjungerung letztlich noch richtig lustvoll etwas abgewinnen kann, dann ist das nicht so ganz mein Fall. So geht es zwischen den beiden dann auch erst mal weiter - der muskulöse Held hat sich recht schwer im Griff und eine Fast-Vergewaltigung folgt der nächsten, was der Liebesbeziehung letztlich dann aber keinen Abbruch tut. Dahinter gehen dann auch die interessanteren Facetten seines Charakters ziemlich unter.

    Die zunächst unterhaltsame Handlung wird schließlich ein wenig hanebüchen, unterstützt von zu vielen Zufällen. Es war aber immer noch leidlich unterhaltsam. Im zweiten Teil des Buches fällt die Handlung aber dann auch ab. Cole und Alaina führen immer wieder Dialoge, in denen sie sich entweder beleidigen oder anzügliche Bemerkungen machen, eine nach der anderen. Sonst haben sie sich wenig zu sagen, welcher Art ihre Anziehung nun sein soll, wird nicht ganz klar (körperlich, ja, das wird immer wieder klar, aber mehr kommt da nicht rüber). Alainas demonstrative Ablehnung Coles, gemischt mit Gedanken an seinen muskulösen Körper, wirkt anstrengend und wird zudem nicht hinreichend begründet (die körperlichen Übergriffe sind nämlich schon mal nicht das Problem). Wir erfahren bei jeder Gelegenheit, wie sehr sie ihn verabscheut und es wirkt wie damals auf dem Schulhof, wo man entrüstet verneint hat, auf xy zu stehen.
    So liest man sich durch die Sticheleien und Doppeldeutigkeiten und rollt genervt die Augen, denn man weiß ja, wie es ausgehen wird und der Weg dahin ist einfach zu unglaubwürdig, redundant und enervierend. Als dann Cole noch den unendlich albernen Satz sprach: "Was du brauchst, kann nur ein Mann dir geben, und dieser Mann werde ich sein!" (natürlich mitten in einem seiner Vergewaltigungsversuche) mußte ich laut lachen und ab dann habe ich das Buch eher überflogen.

    Im letzten Viertel legt die Handlung wieder etwas zu, wird mir wieder zu weit hergeholt und so war ich dann ganz froh, als ich das Buch zur Seite legen konnte. Die (knappen) zwei Sterne sind für den ersten Teil, und für einige herausblitzende gute Ideen, die aber leider für meinen Geschmack sehr schlecht umgesetzt wurden.
  13. Cover des Buches Auf dem Schlachtfeld der Liebe (ISBN: 9783453159778)
  14. Cover des Buches Symmetry (ISBN: 9780595355150)
    I. Woodward

    Symmetry

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Ferrante
    Rifle McCormack ist ein junges Indianerhalbblut, das in Boston studiert hat, als seine Mutter, eine Cherokee, stirbt und durch halblegale Tricks ihr gesamtes Land den Cherokees weggenommen wird. Sie sollen im Winter bis über den Mississippi in ein neues Reserverat ziehen. Dies ist der berüchtigte "trail of tears". Rifle und seine Familie machen sich auf den Weg, der voller Mühsahl und Entbehrungen ist. Doch da ist ein junger Leutnant, Edward, der sich in Rifle unsterblich verliebt hat. Die beiden werden ein Paar und bauen ein Haus im neuen Reservat. Doch der aufkeimende Bürgerkrieg hält neue Schrecken bereit ... Dieses Buch ist eine Wucht. Das Genre der gay historical romances produziert immer wieder Meisterwerke von vollkommen unbekannten Autoren, veröffentlich bei anonymen Verlagen. Finger weg, wenn man nur eine nette feel-good-romance oder sogar etwas Erotisches sucht - beides findet man hier nicht. Stattdessen wird die epische Geschichte einer Großfamilie aufgerollt, die in ihrem Zentrum ein schwules Paar hat, und sich einigen dunklen Kapiteln der amerikanischen Geschichte stellen muss, die hier - was besonders reizvoll ist - aus der Sicht der Ureinwohner gezeichnet werden. Familie in all ihren Spielarten, eine schwule Familie (Edward und Rifle adoptieren inoffiziell einen Waisenjungen), eine Großfamilie, eine Heterofamilie, eine Familie durch geteiltes Leid, all das wird hier zelebriert. Der Stil ist ernst und evokativ, herzerwärmend und tief. Den gedanklichen Aufbau liefert die Idee der Symmetry, wie sie George Herbert, ein Dichter, den Rifle schätzt, in einem Gedicht entwickelt. Wer wie ich die großangelegten, eposhaften, und weit vom Kitsch entfernten Familiengeschichten Edna Ferbers wie Showboat, So Big oder Giant schätzt, kommt hier vollkommen auf seine Kosten. Das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen wird zelebriert - und die Liebe, die bis zum Tod allem einen Sinn gibt. Der Roman endet nämlich nicht mit einem "Happily Ever After" oder einem Ritt in den Sonnenuntergang - aber trotzdem mit einem sehr schönen, wenn auch melancholischen Bild. Der Schluss ist aber wirklich, wirklich traurig, wenn auch voller Größe - Taschentücher bereithalten! Ich konnte noch ewig über die vielen tollen Stellen im Roman schreiben, die faszinierenden Figuren ... Wer ernste schwule Romanzen lesen will, sollte hier zugreifen! Sehr gut könnte ich mir auch eine Verfilmung im Stile von "Legends of the Fall"/"Legenden der Leidenschaft" vorstellen, da der Roman viel mit imposanten Naturbildern arbeit, die ihm zusätzlich lyrische Tiefe geben.
  15. Cover des Buches Liebe und Krieg (ISBN: B0026Z9Q8Y)
    John Jakes

    Liebe und Krieg

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Ehapa Songbücher Comic Album # 1 - LUCKY LUKE Western-Songs (Lucky Luke) (ISBN: B007H75V58)

    Ehapa Songbücher Comic Album # 1 - LUCKY LUKE Western-Songs (Lucky Luke)

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Ein Extraheft zum Lieblingscowboy mit Westernsongs, von denen einige zu Klassikern wurden ("The house of the rising sun", "Old McDonald") und wo dem geneigten Leser gezeigt wird, zu welcher Zeit und unter welchen Umständen (zB im amerikanischen Bürgerkrieg) die Songs entstanden sind. Vielleicht sogar für Musik- oder Kulturhistoriker von Interesse, die Umstände, wie die Musik komponiert und in einer breiteren Masse sich durchgesetzt hat, war mir jedenfalls völlig neu. Und hinten sind Gitarrengriffe drin.

  17. Cover des Buches Centum Night (ISBN: 9783945035177)
    Lou Timisono

    Centum Night

     (18)
    Aktuelle Rezension von: AnnRoseStyle

    Inhalt:

    Macht ist alles, was zählt.
     Mehr und mehr Länder schließen sich der Coastal Alliance an. Der Beitritt eines Landes verhilft der dortigen Elite zu einem Luxusrefugium, während die verarmte Bevölkerung in einer vom Verbrechen beherrschten Crime Zone leben muss.
    Zwischen diesen Territorien befindet sich eine Hochsicherheitszone, deren Bewohner in monotoner Bedürfnislosigkeit gehalten werden. Wünsche nach emotionaler Nähe und sexuelles Verlangen werden auf hohem technologischen Niveau kontrolliert abgebaut. Hier, in Solocity, gibt es keine Gewalt.
    Da geschieht das Undenkbare. In Solocity beginnt eine rätselhafte Mordserie. Agent Eddie Bellefleur erhält bei seinen Ermittlungen Hinweise auf ein weitgespanntes Netz aus Verrat und verborgenen Leidenschaften, das bis in die Spitze des Regimes reicht.
    Die tabulose Abrechnung mit einer von unstillbarem Machthunger, ausufernder Gewalt und emotionaler Verkümmerung geprägten Gesellschaft - eine Orwellsche Vision für das 21. Jahrhundert.

    Meine Meinung:

    Das Cover zu "Centum Night" ist nicht gerade das Beste und hätte ich nicht gewusst, dass es ein Verlagsbuch ist, hätte ich gesagt, dass es ein Indie Buch ist, weil man bei dem Cover an manchen Stellen sehr gut erkennen kann, das es bearbeitet wurde. Von den Farben her ist das Cover ganz angenehm gehalten und es passt auch zum Buch, auch wenn sich die Flammen erst ganz zum Schluss erklären.
    Der Einstieg in das Buch war grauenhaft. Ich musste alleine auf der ersten Seite des Buches 9 Mal in das Glossar am Ende des Buches gucken. Und das hat sich durch das gesamte Buch gezogen. Ich habe das Glossar nicht auswendig gelernt, was ich hätte machen müssen, um das gesamte Buch problemlos zu verstehen. Das hat mich sehr genervt, da ich einfach nur lesen wollte und nicht zwischendrin noch fast 20 Seiten Begriffe lernen wollte. Die Autorin hat in einem Interview zwar erklärt, warum sie das getan hat, allerdings habe ich das Interview erst nach dem Lesen des Buches gelesen, und war somit trotzdem genervt.
    Diese unklaren Begriffe haben im Verlauf des Buches den Lesefluss sehr gestört und waren einer der Gründe, warum das Buch auch stockend war und warum ich nicht gut in das Buch hinein gekommen bin und das Buch auch nicht in einen Rutsch lesen konnte.
    Dabei hat allerdings auch genervt, dass es ganze Sätze auf Französisch gab, die nirgends übersetzt wurde und die ich somit von Franzosen oder im Internet übersetzten musste.
    Bei den Charakteren hat mich genervt, dass es so viele Figuren und so viele Perspektiven gibt. 2 Perspektiven sind gut, 3 sind auch noch in Ordnung, alles dadrüber nervt mich allerdings.
    Dadurch, dass so viele Figuren in dem Buch existiert haben, konnte ich mit den Figuren nicht mitfühlen. Ich konnte selbst nach über der Hälfte des Buches mit keinen Charakter mitfühlen und war auch nicht entsetzt oder geschockt, wenn irgendetwas Schlimmes passiert ist.
    Ich konnte keine emotionale Bindung aufbauen und ich habe auch während des Lesens keine Gefühle für das Buch oder deren Charaktere gehabt.
    Ich konnte mir auch leider durch die sehr vielen Charaktere, Namen und deren Beschreibungen nicht merken wer wer ist und auf welcher Seite er steht. Es waren wirklich zu viele, zu komplexe Figuren.
    Die Handlung war auch nicht wirklich besser. Durch die vielen Charaktere gab es auch viele verschiedene Handlungsstränge, sodass ich irgendwann "gezwungen" war, mir aufzuschreiben wer was macht und wer alles involviert ist, weil ich sonst den Überblick verloren hätte. Ich lese Bücher nicht, um mir dabei Notizen machen zu müssen, sondern um abzuschalten und um meine Finger mal etwas auszuruhen von vielen Schreiben.
    Diese vielen und komplexen Handlungsstränge haben das Buch schwer zu verstehen gemacht und ich wollte das Buch gerne abbrechen.
    Viele Handlungsabläufe waren für mich zu wenig beschrieben und auch nicht nachvollziehbar.
    Beschreibungen von allem gab es in dem Buch für mich fast immer zu wenig, oder es wurden Dinge die ich schon nach 2 Sätzen verstanden habe noch eine halbe Seite lang erklärt.
    Die Idee von einer solchen Welt, wie sie in dem Buch zu finden ist finde ich zwar nicht schlecht, aber sie wurde mir zu wenig erklärt. Ich habe selbst nach Abschluss des Buches nicht verstanden, warum die Welt von "Centum Night" so ist, wie sie ist.
    Der Schreibstil der Autorin hat mir auch nicht wirklich gefallen. Ein paar Elemente, die mir nicht gefallen haben, habe ich schon erwähnt, wie zum Beispiel die vielen Fremdwörter und zum Teil fehlenden Beschreibungen.
    Eine Sache, die es mir auch schwer gemacht hat, das Buch zu lesen, war der stockende, Kaugummi-Ähnliche Schreibstil der Autorin. Kennt ihr das Gefühl ganz viele Seiten gelesen zu haben und dann nur zwei Seiten weiter zu sein? Das Gefühl hatte ich leider das ganze Buch über.
    Das alles hat dazu geführt, dass ich mich eher durch das Buch gequält habe, als das ich das Lesen genossen habe.

    Mein Fazit:

    Trotz einer guten Idee war das Buch leider gar nicht mein Fall. Ich gebe dem Buch trotzdem noch 2 Rosen, weil ich viel Potenzial für die weitere Reihe sehe.   

  18. Cover des Buches Sieg der Leidenschaft (ISBN: 9783898936309)
    Heather Graham

    Sieg der Leidenschaft

     (5)
    Aktuelle Rezension von: ZwergPinguin
    Die deutsche Ausgabe mit einem etwas abschreckenden und unpassenden Cover (im Gegensatz zum Original!) - trotzdem habe ich mich nicht davon abhalten lassen. Zum Glück! Dieses Buch stammt aus der Buchreihe um die McKenzies (Band 6 = letzter), einer Familie aus Florida zur Zeit des Krieges zwischen Nord- und Südstaaten. Hier ist Tia McKenzie die Hauptperson, die als glühende Anhängerin der Südstaaten ihrem Bruder im Lazarett hilft. Als dieses evakuiert werden muss, gerät sie in Schwierigkeiten und gerät in den Bann des Yankees Taylor Douglas. Tia versucht, sich gegen diese Liebe zu wehren und möchte eigentlich lieber einen Mann mit der gleichen Gesinnung lieben, zumal Taylor sie immer wieder provoziert. Außerdem erhält sie immer wieder Heiratsanträge des gutaussehenden Colonel Raymond Weir, den sie seit Kindertagen kennt und der für "ihre" Sache kämpft. Soll sie seinen Antrag endlich annehmen? Und kann sie Taylor vergessen? Dieses Buch ist natürlich eine romantische Liebesgeschichte - weit weg von Realität und noch dazu vorhersehbar. Das ist bei diesem Genre ja oft so. Trotzdem finde ich das Buch keinesfalls schlecht. Im Gegenteil. Wer mal so nebenbei große Südstaaten-Romantik und prickelnde Erotik haben mag, der sollte zu dieser Liebesgeschichte greifen. Auch wenn das Buch vielleicht nicht an Klassiker wie "Vom Winde verweht" herankommt... Und das Schöne nebenbei: man lernt auch noch was - nämlich über die Geschichte Floridas zu Zeiten des Bürgerkrieges, über die Schwierigkeiten in der Bevölkerung die eigene Gesinnung zu vertreten oder sich so weit wie möglich neutral zu halten.
  19. Cover des Buches Past Perfect (ISBN: 9781442406834)
  20. Cover des Buches Too Good to Be True (ISBN: 9780373777914)
    Kristan Higgins

    Too Good to Be True

     (3)
    Aktuelle Rezension von: steflite
    Klappentext: "When Grace Emerson’s ex-fiancé starts dating her younger sister, extreme measures are called for. To keep everyone from obsessing about her love life, Grace announces that she’s seeing someone. Someone wonderful. Someone handsome. Someone completely made up. Who ist this Mr. Right? Someone… exactly unlike her renegade neighbor Callahan O’Shea. Well, someone with his looks, maybe. His hot body. His knife sharp sense of humor. His smart and big heart. Whoa. Callahan O’Shea is not her perfect man! Not with this unsavory past. So why does Mr. Wrong feel so… right?" . Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen, weil es mich dermaßen begeistern konnte! Grace und Cal wachsen einem schnell ans Herz und die Familie Emerson wird so anschaulich und unterhaltsam beschrieben, dass man regelrecht mehr über sie erfahren möchte. Die Geschehnisse sind sehr witzig dargestellt, allerdings nicht dermaßen übertrieben, dass es lächerlich oder aufgesetzt wirkt. Grace lernt ihren neuen Nachbarn Callahan O'Shea schließlich dadurch kennen, dass er verdächtig auffällig um das Nachbarhaus herumschleicht und versucht hineinzugelangen, wobei Grace ihn ersteinmal verhaften lässt, nachdem sie ihm mit dem Hockeyschläger eins überbrät. Grace hat eine blühende Fantasie, die ihr dabei helfen soll, dass sie nicht mehr von ihrer ganzen Familie mitleidig angestarrt wird, weil doch ihr Ex-Verlobter jetzt mit ihrer Schwester zusammen ist. Um diesen Blicken und dem schlechten Gewissen ihrer lieben Schwester zu entgehen, erfindet sie mal eben einen neuen Freund und versucht dadurch die Wogen zu glätten. Zudem zieht auch noch ein unglaublich gutaussehender Kerl nebenan ein, der ihr jedoch etwas Angst bereitet, da er schließlich eine äußerst schwierige Vergangenheit hat... . Die Story an sich hat ungewohnt viel Inhalt für eine Liebeskomödie. Auch die Charaktere scheinen mir tiefgründiger und viel detailierter. Grace trauert noch immer ihrem Ex hinterher, der als liebenswürdig und charmant dargestellt wird, so dass dem Leser auch Graces Liebeskummer und ihre verzwickte Situation verständlicher wird. Der schwule beste Freund Julian klingt zwar scheußlich schwer nach Klischee, jedoch dauert es auch nicht lange, bis man ihn genauso ins Herz geschlossen hat, wie alle anderen. . Mir hat hier wirklich alles gefallen: Die Geschichte, die Charaktere, die fehlenden Oberflächlichkeiten und die richtige Portion Humor! Ich vergebe daher gerne volle 5 Sterne und werde mir schnurstracks weitere Bücher von Kristan Higgins besorgen. Eine Übersetzung dieses Buches gibt es noch nicht, aber 2011 sollen zwei andere ihrer Bücher in Deutschland erscheinen ("Fang des Tages" [Catch of the day] - Juli 2011 & "Meine Brüder, die Liebe und ich" [Just one of the guys] - August 2011).
  21. Cover des Buches Die Erben des Kains (ISBN: B002FWXA2Q)
    John Jakes

    Die Erben des Kains

     (17)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear
    Name: Die Erben Kains
    Autor: John Jakes
    Genre: Drama, Historisches, Romantik, Slice of Life
    Preis: Früher hat es DM 9.80 gekostet | Auf Amazon kann man es in einer Preisspanne zwischen 0,01 und 37,95 Euro finden.
    Seiten: 777
    Sprache: Deutsch
    Erscheinungsjahr: 1987
    ISBN: 3-404-10847-1
    Verlag: Bastei Lübbe

    Rückentext:
    Im Mittelpunkt stehen zwei Familien: die Hazards, ein Industriellenclan in Pennsylvania, und die Mains, Plantagenbesitzer und Sklavenhalter in South Carolina. Ihre Söhne begegnen sich auf der Militärakademie von West Point. Sie werden Freunde und sind wie Brüder zueinander. Noch ahnen sie nicht, daß ein mörderischer Krieg sie bald zu Todfeinden machen wird ...


    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
    Ich kann ehrlich gesagt nicht mehr sagen, wie ich an das Buch gekommen bin, ich glaube, ich habe es irgendwo kostenlos erhalten, zusammen mit Band 2 und 3. Das hier ist der erste Band der Trilogie rund um die Mains und Hazards. Das Buch fängt mit den "Gründern" der beiden Famillien an, wie sie aus verschiedenen Gründen nach Amerika gehen und dort ein komplett neues Leben beginnen. Dann wandert man ein paar wenige Generationen nach vorne und erfährt den Alltag von George Hazard und Orry Main, man erfährt, wie sie sich kennenlernen und sehr gute Freunde, nein, Brüder werden. Aber man erlebt auch viel von ihren Familienmitgliedern, wie diese sich ein eigenes Leben aufbauen und wie jeder mit seinen eigenen (Liebes)Problemen zu kämpfen hat. Viele Aktionen ziehen Reaktionen nach sich und es gibt ein paar Charaktere, die lernt man zu hassen, aber das ist Absicht.

    Hin und wieder kommt es einem seltsam vor, wenn sich ein männlicher Charakter verliebt und quasi alles in den Wind wirft, weil er unbedingt diese Dame haben möchte. Das hat nach einer Zeit ein wenig genervt, aber ich dachte mir dann, das ist wohl so üblich gewesen damals.

    Auch ist es interessant zu erfahren, wie die Leute damals gelebt und gedacht haben, auch wenn ich es nicht unbedingt nachvollziehen kann. Ich kann die Leute, die an der Sklaverei festhalten bzw festgehalten haben, nicht verstehen. Besonders die nicht, die sagen, dass die Sklaven keine Menschen seien. Auf der anderen Seite verstehe ich die nicht, die sagen, man kann die Sklaverei nur mit Gewalt entfernen. Das Ganze ist bzw war ein sehr schweres Thema und ich wüsste auch nicht, wie man es lösen könnte, vor allem, da beide Seiten recht dickköpfig waren. Der Norden wollte den Sklaven die Freiheit schenken, der Süden wollte seine Unabhängigkeit und nicht, dass der Norden ihm etwas vorschreibt.

    Das Buch ... nun, wenn man es liest, es kommt einen vor, als würde man eine Serie lesen, eben weil so viele Charaktere vorkommen, weil so viel an Handlung passiert (ich glaub, ich habe noch nie so viel Handlung in einem Buch gesehen), hin und wieder ist es ein wenig ermüdend oder langgezogen. Dennoch ist es einfach und leicht zu lesen. Auch habe ich das Gefühl, dass Rache oft eine große Rolle spielt, neben der Liebe und der Sklavenfrage.

    Es gibt auch spannende Momente, in denen man mit den Charakteren entweder mitleidet oder mitfiebert. Überhaupt ist der Text sehr lebhaft geschrieben, nur so manche Reaktion fällt immer mal wieder ähnlich aus.


    Leseprobe (die ersten 10 Sätze):
    "Es ist nun wirklich an der Zeit, daß der Junge meinen Namen annimmt", sagte Windom nach dem Abendbrot. Die Sache verdroß ihn: Jedesmal, wenn er zuviel getrunken hatte, kam er darauf zu sprechen. Die Mutter des Jungen saß neben dem kleinen Feuer und schloß die Bibel, die sie auf den Knien hielt. Bess Windom hatte sich selbst, wie jeden Abend, etwas vorgelesen. Der Junge konnte an ihren Lippenbewegungen erkennen, daß sie nur langsam vorwärtskam. Sie war gerade bei ihrem Lieblingsvers im 5. Kapitel des Matthäus-Evangeliums angelangt: "Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmrelreich", als Windom mit seiner Bemerkung herausplatzte.

    Der Junge, Joseph Moffat, saß mit dem Rücken zur Kaminecke und schnitzte ein kleines Boot. Er war zwölf, von untersetztem Körperbau wie seine Mutter, mit breiten Schultern, hellbraunem Haar und blaßblauen Augen.

    Windom warf seinem Stiefsohn einen finsteren Blick zu. Frühlingsregen prasselte auf das Strohdach.


    Fazit:
    Das Buch ist mal was anderes, es ist, wie ich bereits erwähnt habe, wie eine Art Serie als Buchversion. Da ist es kein Wunder, dass die Bücher zu einer TV-Serie verfilmt wurden, genug an Charakteren und Story sind dafür ja vorhanden gewesen. Man muss es mögen, es kann einen sicherlich ermüden und auch ich bin froh, dass ich endlich damit durch bin. Nicht nur, weil so unglaublich viel passiert, sondern auch, weil ich die letzten Wochen kaum gelesen habe. Aber wenn man die Lust und die Geduld hat, dann kann man es durchlesen. Ich selbst fand es nicht schlecht, denke aber nicht, dass ich es ein weiterers Mal lesen werde. Auch werde ich mir erstmal ein paar Bücher schnappen, bevor ich mit den zwei anderen Bänden weitermache. Insgesamt gebe ich dem Buch 4 Rubine.
  22. Cover des Buches Ms. Marvel (ISBN: 9783741601583)
    G. Willow Wilson

    Ms. Marvel

     (3)
    Aktuelle Rezension von: AnnkaWunderland

    Klappentext: 

    Kamala Khan ist die junge Schülerin und Superheldin Ms. Marvel. Bei einem Wissenschaftswettbewerb tritt sie gegen Miles Morales an, der bei den Avengers ihr Kollege Spider-Man ist! Dann trifft der zweite Superheldenkrieg die Welt der Nachwuchsheldin. Natürlich steht Kamala auf der Seite ihres großen Idols Captain Marvel Carol Danvers, die aufgrund der prophetischen Kräfte des Inhuman Ulysses die Zukunft beeinflussen und verändern will – und zu drastischen Maßnahmen bereit ist. Als dadurch Kamalas Freunde in Gefahr geraten, muss Ms. Marvel ihre uneingeschränkte Loyalität jedoch überdenken…

    Cover:

    Das Cover finde ich sehr passend. Man sieht Kamala Khan wieder in ihrem Superhelden Outfit. Durch ihre Haltung erkennt man das sie traurig und verzweifelt ist. Im Hintergrund erkennt man Freunde und Personen und die sind wie ein Spiegel zerbrochen. Ich finde es spiegelt perfekt wieder wie sie sich fühlt und zeigt ihren innerlichen Konflikt.

    Zeichenstil: 

    Der Schreibstil von Adrian Alphona und Takeshi Miyazawa ist wieder angenehm zu sehen/lesen. Besonders wie beim letzten Teil sind die Menschen unterschiedlich und auch mal schlank und dann wieder etwas rundlicher. Auch diesmal war die Zeichnungen wieder sehr bunt. Dies macht nochmal deutlich das sie ein Teen ist.

    Meinung:

    Ich musste den zweiten Teil unbedingt lesen nachdem ersten. Ich finde es schön, dass jeder Teil abgeschlossen ist. Heute werde auch mehr darauf eingehen wie Kamala Khan zu Ms. Marvel geworden ist. Besonders bei dem Teil ist es sehr wichtig, da es zur Geschichte beiträgt.

    Die Protagonisten ist Ms Marvel. Sie heißt eigentlich richtig Kamala Khan, kommt aus New Jersey und geht noch zur Schule trotzdem gehört sie zu den Avengers. Sie ist eine Pakistanische Amerikanerin und Muslimin. Ihr Leben ist ein wenig chaotisch, was aber typisch für ein Teenager ist. Durch die Terrigen-Nebel wird sie eine Gestaltwandlerin. Carol Danvers aka Captain Marvel ist das große Idol von Kamala Khan, deswegen nimmt sie den Namen Ms Marvel an, den Carol Danvers vor einiger Zeit abgelegt hat.

    Dadurch kommt es auch zum großen Innerlichen Konflikt den Ms Marvel austragen muss. Ihr großes Idol möchte das sie eine Truppe von Leuten leitet. Diese soll Verbrechen vor sie passieren verhindern und die Leute in Gefangenschaft nehmen. Aber das kann nur passieren, weil Ulysses prophetische Kräfte hat und dadurch wird die Zukunft beeinflusst. Besonders Iron Man möchte dies nicht. Dadurch steht eigentlich Ms Marvel zwischen den Stühlen, trotzdem entscheidet sie sich direkt für ihr Idol. Als ihre Freunde aber in Gefahr sind muss sie ihre Loyalität überdenken zu Captain Marvel. Wie sie sich entscheidet ? Verliert sie alles durch Civil War 2 ?
     
    Das Event Civil War 2 war schon sehr spannend und wurde mit dem Ms Marvel Band nochmal runder und zeigte klar wie es ist in einem Superheldenkrieg. Und welche Folgen es haben kann.

     
    Fazit:

    Das Band hat mir sehr gut gefallen. Es spielt zur Zeit vom Superheldenkrieg Civil War 2, dadurch ist die Spannung etwas anderes. Meine Frage war immer welche Folgen hat es für sie oder bleibt sie bei ihrer Meinung ? Ich konnte teilweise mit ihr fühlen und es war spannend dabei zu sein. Ich wurde von dem Band nicht enttäuscht. Für mich füllt Kamala Khan die Rolle der Ms Marvel perfekt aus.
    Das Comic kann jeder lesen, der den Superheldenkrieg Civil War 2 auch mal von einer anderen Seite sehen möchte.
  23. Cover des Buches But There Was No Peace (ISBN: 9780820330112)
  24. Cover des Buches Cold Mountain (ISBN: 1439560374)
    Charles Frazier

    Cold Mountain

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Thaila
    Charles Fraziers Unterwegs nach Cold Mountain ist aus dem Stoff, aus dem große Liebesgeschichte geschneidert werden. Inman, den Soldaten der Konföderationsarmee der Südstaaten, und seiner geliebten Ada stehen zwei Armeen, viele hundert Kilometer Fußweg und der einbrechende Winter im Weg, denn Inman ist desertiert und auf dem mühsamen und gefährlichen Weg nach Hause. Kaum weniger mühseliger ist Adas Leben derweil. Die verwöhnte und lebensfremde Pfarrerstochter steht nach dem Tod ihres Vaters plötzlich alleine auf ihrer großen Farm da. Zum Glück bringt ihr Ruby, ein Nachbarmädchen aus armen Verhältnissen das Überleben im einsamen Hinterland bei. Aber Cold Mountain ist viel mehr als die Geschichte großer Sehnsucht und Liebe. Es ist auch ein farbenprächtiges Portrait der Südstaatengesellschaft während des Bürgerkrieges. Diese Gesellschaft ist vorallem von einer unfassbaren Gewalttätigkeit geprägt. Es wimmelt darin von Charakteren, die mehr oder minder willkürlich Menschen und Tiere quälen und töten, die ihre Kinder vernachlässigen und verkaufen und ihre Nachbarn an die allgegenwärtige Home Guard verraten, deren Aufgabe es ist Desserteure wahlweise zu erschießen oder zu ihren Einheiten zurückzubringen - meist entscheiden sie sich für ersteres. Das Buch ist nichts für schwache Nerven, was für ein Kriegsbuch ja nicht so ungewöhnlich ist. Aber die Brutalität in dieser Welt geht viel tiefer und man ahnt, dass der Krieg eher Wirkung als Ursache dafür ist. Eine weise Frau, der Inman auf seiner Flucht begegnet, macht die Sklaverei als Grundsübel dieser Gesellschaft aus. Trotzdem habe ich das Buch auch mit Freude gelesen. Denn die Welt, die Frazier zeichnet, ist vielchichtiger. Besondern gerne mochte ich die Episoden, die Adas Leben und Arbeiten auf dem Land schildern. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass Fraziers ausufernde Detailbeschreibungen von Arbeitsvorgängen und Mahlzeiten und vor allem seine epischen Landschaftdarstellungen nicht jedermans Ding sind. Frazier lässt auch den mythischen Süden, wie man ihn beispielssweise aus den Kurzgeschichten von Mark Twain kennt, wieder entstehen. Die Southern belle, ebenso anziehend wie lebensfern, taucht dort ebenso auf wie lustige und weise Schausteller und Tramps. Ein gutes Buch für das man ein wenig langen Atem braucht.

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