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- Claude Simon
Die Akazie
(22)Aktuelle Rezension von: StephanusEin französischer Soldat fährt nach Ausbruch des 2. Weltkriegs mit seiner Einheit an die Front. Auf dieser Fahrt reflektiert er sein Leben und erkennt, dass es zu Enden droht, bevor es eigentlich richtig angefangen hat und er immer nur in einer Rolle steckte. Diese Rolle entspricht stark seinem Vater der bereits als Soldat im 1. Weltkrieg kämpfte und dort gefallen ist. Der junge Soldat überlebt den Fronteinsatz, gerät aber in deutsche Kriegsgefangenschaft aus der er sich schließlich retten kann. Wieder in Frankreich schreibt er seine Gedanken auf und gerät dabei zur Erkenntnis der Sinnlosigkeit der Gewalt und des Krieges und des Traumas, das ganze Generationen von Soldaten befällt.
In einem sehr eindringlichen Stil und mit ruhiger, überlegter Sprache gelingt dem Autor ein tieftrauriges Buch über verlorene Generationen von Menschen, die ihr Leben im Krieg gelassen haben und von diesem für immer geprägt worden sind. Die Gewalt und die Sinnlosigkeit des Krieges werden im ganzen Buch meisterhaft dargestellt und vor allem in der Figur des Soldaten, der über sein Leben und das seiner Familie sowie zweier Generationen nachdenkt, eine beeindruckende Reflexion über Krieg, Gewalt, Tod, Leid und Sinnlosigkeit erschaffen. Ein Buch, für das man sich Zeit nehmen muss und das dann, wenn einmal die Schwelle des Lesens der ersten Seiten überwunden ist, eine mächtige Erzählung und Reflexion entfaltet.