Bücher mit dem Tag "colson whitehead"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "colson whitehead" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Underground Railroad (ISBN: 9783596522279)
    Colson Whitehead

    Underground Railroad

     (338)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Schon in meinen frühen erwachsenen Lese-Jahren fühlte ich mich magisch angezogen von Geschichten aus dem amerikanischen Süden zur Zeit der Sklaverei. Allerdings waren es meist Geschichten, die das menschenunwürdige Handeln der weißen privilegierten Schicht gegenüber der „Ware“ Mensch romantisierten und die Perspektive der schwarzen Bevölkerung nich realistisch wiedergaben. Colson Whitehead hat Ihnen in unglaublicher Deutlichkeit eine Stimme gegeben und dafür den Pulitzepreis 2017 erhalten.


    Cora wird zu Beginn des 19. Jahrhunderts in ein Plantagenleben hineingeboren, das brutaler nicht sein könnte. Ihre Mutter ließ sie im Stich, und so ist sie schon als Zehnjährige sich selbst und den brutalen Machenschaften ihres Besitzers ausgeliefert. 

    Ihr gelingt es gemeinsam mit Caesar in Richtung Norden zu flüchten, über die „Underground Railroad“. Dieses Netzwerk wird von den Abolitionisten und ihren Helfern gesponnen, unterhalten und sorgt dafür, dass Entlaufene in den sklavenfreien Norden gelangen. In der Adaption des Autors ist es als unterirdisches Tunnelsystem mit Schienen und entsprechenden Fahrzeugen dargestellt. Das entspricht nicht der realen Vergangenheit dieses Rettungswegs. Es gab ihn aber, und er bestand aus getarnten, Verstecken und hilfsbereiten Menschen, die für die Freiheit anderer ihr Leben riskierten. Auch in diesem Roman begegnen wir immer wieder selbstlosen Mitgliedern der Gesellschaft, die oft teuer genug dafür bezahlen.

    Cora gelangt in verschiedene Staaten, die unterschiedlich mit Sklaverei und Rassengesetzen umgehen. Ihr Fluchtweg ist nicht gerade, sondern mit vielen Widrigkeiten durchzogen. Ein Kopfgeldjäger sorgt dafür für ausreichende Schreckmomente.

    Mit Spannung habe ich Coras Geschichte verfolgt und ihr die Daumen gedrückt . 


    Colson Whitehead spart nicht mit drastischer Schilderung. Die sadistischen Fantasien der weißen Plantagenbesitzer sind ekelerregend. Doch ist es wohl genau so passiert! In North Carolina wählt die Bevölkerung eine besonders widerwärtige Methode der Abschreckung. Und Staaten wie South Carolina, die gemäßigter unterwegs waren, vermitteln nur eine Pseudo Humanität, wenn man zum Beispiel die Szenen im Museum betrachtet.


    Der Plot ist spannend geschrieben, bis zum Ende weiß man nicht, ob Cora ihr Vorhaben gelingt. Die Kapitel sind mit einzelnen Staaten und Figuren betitelt, deren Wege man kreuzt. Dabei springt der Autor auch häufig in den Zeiten, was manchmal etwas verwirrt. 

    Die Vermischung von Fiktion und Realität ist gut gelungen. Ein ums andere Mal wollte ich es jedoch genau wissen. Über das Netzwerk die Underground Railroad, findet man sehr viel mehr im World Wide Web, als über die unterschiedlichen Rassengesetze einzelner Staaten. Dafür muss man englischsprachige Seiten aufsuchen, da selbst auf dem deutschen Wikipedia nur sehr spärliche Informationen zu finden sind. 


    Ein bedrückendes Werk, dass uns einmal mehr zeigt, wozu menschenfähig sind. 

  2. Cover des Buches The Underground Railroad: Winner of the Pulitzer Prize for Fiction 2017 (ISBN: 9780708898406)
    Colson Whitehead

    The Underground Railroad: Winner of the Pulitzer Prize for Fiction 2017

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Sarah35

    Das Buch ist wirklich harte Kost. Nicht weil es schwer zu lesen wäre, ganz im Gegenteil: man wird sofort in die Erzählung eingesogen und es liest sich flüssig. Der Stoff: da sieht es schon anders aus. Das Buch beruht auf wahre Gegebenheiten, und die Wirklichkeit zeigt sich hier in all ihren hässlichsten Facetten. Ich habe gehofft, gelitten, geweint und gehasst. Und nach dem Lesen habe ich wieder etwas über die Menschen gelernt, und zu was sie fähig sind. Ein grausames Buch, das alle unbedingt lesen sollten!

  3. Cover des Buches Die Nickel Boys (ISBN: 9783446262768)
    Colson Whitehead

    Die Nickel Boys

     (197)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Ein drastisches Buch. Ein schmerzhaftes Buch. Ein Buch, dass in aller Nüchternheit die Selbstverständlichkeit und Brutalität des amerikanischen Rassismus des 20. Jahrhundert erzählt, fiktional aber basierend auf wahren Begebenheiten. Wie abstoßend können Menschen sein, wieviel Menschenverachtung kann in ihnen stecken. Und wieviel davon ist über Jahrhunderte so „normalisiert“ worden, dass es auch aus den Köpfen späterer Generationen schwer zu entfernen ist. Traurig und wichtig.

  4. Cover des Buches Underground Railroad (ISBN: 9783957130990)
    Colson Whitehead

    Underground Railroad

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Soeren

    Im 19. Jahrhundert lebt die junge Cora Randall als Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia. Als sich ihr und ihrem Leidensgenossen Caeasar eine Chance zur Flucht bietet, nehmen sie diese nur zu gerne wahr. Zusammen versuchen sie sich so weit wie möglich von ihrem grausamen Herrn zu entfernen, aber dies ist in den amerikanischen Südstaaten, wo praktisch jeder Jagd auf sie macht, alles andere als einfach. Ihre einzige Hoffnung besteht in der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Sie finden tatsächlich eine der geheimen Bahnstationen, doch auch nach dieser Zugreise ist ihr Martyrium längst nicht vorüber. Auch im angeblich sehr viel liberaleren South Carolina geht es nicht halb so friedlich zu, wie man es ihnen weißzumachen versucht.
    Laut der Presse handelt es sich bei Colson Whiteheads Roman um eine „virtuose Abrechnung damit, was es bedeutete und immer noch bedeutet, schwarz zu sein in Amerika.“ Das mag stimmen und das, was Cora und Caesar unterwegs erleben, ist in der Tat ziemlich erschütternd, dennoch konnte mich Whiteheads meist recht auktoriale Erzählweise nur selten mitreißen. Dafür wirkten viele der Schilderungen zu oberflächlich und allgemein gehalten. Die Ereignisse in South Carolina erinnerte mich stellenweise an den „Report der Magd“ von Margaret Atwood. Daher würde ich „Underground Railroad“ auch nicht als das angepriesene Meisterwerk bezeichnen. Das Thema ist zweifellos wichtig, die Umsetzung jedoch lässt durchaus noch Luft nach oben. Da haben mich andere afroamerikanische Dramen wie „Wer die Nachtigall stört“ von Harper Lee mehr mitgerissen.
    Die ungekürzte Hörbuchfassung geht knapp neun Stunden und wird solide von Helene Grass vorgetragen.

  5. Cover des Buches John Henry Days (ISBN: 9783442774333)
    Colson Whitehead

    John Henry Days

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Henk_Bleu
    Das Buch ist nicht so gut, wie damals bei Veröffentlichung gesagt wurde. Das liegt am sehr amerikanischen Thema, das in größter Ausführlichkeit behandelt wird, und an der schiefen Konstruktion – wer über ein Attentat schreibt, muss das stärker in den Mittelpunkt stellen. Aber Whitehead ist ein feiner Stilist mit großer Bandbreite und Fabulierkunst - das hat es wettgemacht..
  6. Cover des Buches Der letzte Sommer auf Long Island (ISBN: 9783596034499)
    Colson Whitehead

    Der letzte Sommer auf Long Island

     (10)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Der neue Roman des New Yorker Schriftstellers Colson Whitehead ist eine berührende und poetische Geschichte eines letzten Sommers 1985 auf einer Ferieninsel, einer afroamerikanischen Enklave, an der sich in jedem Sommer viele Jugendliche aus der schwarzen New Yorker Mittelschicht treffen. Sein Held Benji, dessen literarische Charakterisierung sich durchaus mit Holden Caulfield aus „Der Fänger im Roggen“ messen kann, ist ein Junge, der eine Eliteschule besucht und dem die Zukunft offen steht. Indem Colson Whitehead stilistisch sicher, absolut geistreich und witzig Benjis Geschichte erzählt, porträtiert er sensibel die ganze Kultur der achtziger Jahre und die Riten der damaligen Gesellschaft. Es ist ein klassischer Coming-of-Age Roman, und geht doch weit darüber hinaus. Denn er markiert im afroamerikanischen Diskurs eine Zeitenwende. Denn der letzte Sommer 1985, den Colson Whitehead so ausführlich und anregend beschreibt, ist für ihn gleichzeitig das Ende eines Zeitalters und sozusagen die Geburtsstunde eines neuen Zeitalters, ein Zeitalter das irgendwann mit Barack Obama einen afroamerikanischen Präsidenten möglich macht. Wer selbst in den achtziger Jahren groß geworden ist oder von der Kultur dieses Jahrzehnts geprägt wurde, wird auch als deutscher Leser diesen Roman mit hohem Wiedererkennungswert lesen. Gleichzeitig wird er mit hineingenommen in eine ganz spezielle Interpretation und Wahrnehmung dieser Kultur durch einen fast sechzehnjährigen afroamerikanischen Jugendlichen, dem die Zukunft offen steht. Ein wunderbares Buch über die schöne und schwierige Zeit des Erwachsenwerdens, der dem älteren Leser die Zeit der eigenen Jugend wieder lebendig werden lässt.
  7. Cover des Buches Apex (ISBN: 9783446297630)

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