Bücher mit dem Tag "coming-of-age"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "coming-of-age" gekennzeichnet haben.

626 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

    (5.809)
    Aktuelle Rezension von: argenteum

    Daniels Leben nimmt eine Wendung, als er sich für ein Buch aus dem Friedhof der vergessenen Bücher entscheidet. In der Schatten des Windes geht es noch um Freundschaft, Geheimnisse, Literaturthemen, Humor und viele detektivische Eigeninitiative. Das ist der erste Band der Reihe und für mich der Beste. Die Reihe ist in jedem Buch in sich abgeschlossen und somit ist eine Einhaltung der Reihenfolge nicht Voraussetzung, aber sinnvoll.

  2. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

    (2.370)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ich wollte das Buch lesen um damit entscheiden kann ob der Autor was für mich ist. Das ist sein viertes Werk und außer Billy Summers und shining waren das andere nur ok.

    Also zurück zum Buch. In diesem Klopper passiert so einiges. Wir lernen eine Freundesgruppe über wirklich sehr viele Jahre hinweg kennen. Wir springen insgesamt in der Zeit hin und her. Dann sind ganz viele Themen drinnen wo wahrscheinlich dem Autor wichtig waren, die mit einbezogen wurden. 

    Insgesamt war es mir zu viel. Hab gelesen und bin teilweise einfach so rausgeworfen weil mich es nicht mitreißen konnte. Dann gab es Szenen, die richtig gut waren, die dann aber so schnell vorbei waren. Ich hab es nicht geschafft mich mit den Charakteren zu verlieben und mitzufühlen. Weil die machen wir wirklich einiges durch.

    Hab nach fünfhundert Seiten so langsam die Lust verloren gehabt und bin aufs Hörbuch umgestellt. Das war die beste Entscheidung. David Nathan hat das Hörbuch zu einem Erlebnis gemacht, auch wenn es mich nicht voll überzeugen konnte.

    Stephen King kann schreiben und ja, ich verstehe dass Leute dieses Buch lieben. Für mich war es zu viel und war auch zu oft mit den Gedanken woanders, anstatt in der Geschichte. 

  3. Cover des Buches Eine wie Alaska (ISBN: 9783446246676)
    John Green

    Eine wie Alaska

    (2.543)
    Aktuelle Rezension von: Aukje

    Als Miles in ein Internat in Alabama wechselt, verliebt er sich in dem Moment als er Alaska das erste mal sieht, in sie. Zunächst ist er ein wenig eingeschüchtert von ihr doch die beide nähern sich nach und nach einander an und entwickeln Gefühle für einander. Doch dann passiert ein dramatischer Schicksalsschlag und alles ändert sich, da Alaska durch einen Unfall stirbt. Geschockt beginnen er und seine Freunde den Grund für ihren Tod zu analysieren und stellen dabei fest welch einen wichtigen Platz sie in ihrer Freundschaft zueinander hatte.

    Mochte das Buch und es ist ziemlich leicht zu lesen. Dennoch war es nicht das beste Buch, das ich von John Green gelesen habe.

  4. Cover des Buches Harry Potter and the Philosopher's Stone - Hufflepuff Edition (ISBN: 9781408883808)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter and the Philosopher's Stone - Hufflepuff Edition

    (1.657)
    Aktuelle Rezension von: insaa_reads

    Die ersten Harry Potter Bücher hatte ich schon auf Deutsch gelesen und habe das Buch jetzt auf Englisch gelesen und es wieder geliebt.

    Man taucht ein in diese magische und spannende Welt, in der Harry direkt der Held ist, obwohl er lange nichts davon weiß, dass er ein Zauberer ist. Es gibt viele spannende Szenen wie die Quidditch Spiele aber auch ein paar ruhigere. Meiner Meinung nach kann man sich Hogwarts sehr gut vorstellen, die Schule und die Stimmung des Buches generell passen perfekt zu regnerischen Herbstabenden.

    Diese Geschichte nimmt einen mit zu aufregenden Abenteuern und ich denke, dass jeder sich mit einem Charakter verbunden fühlt, weil es so viele unterschiedliche gibt. Ich konnte mich direkt mit Hermine identifizieren aber z.B. Harry und Ron mag ich auch sehr.

    Insgesamt ist Harry Potter mein Lieblings-Fantasy Buch!🧙

    (Ich hatte diese Rezension schonmal vor 15 Tagen veröffentlicht, habe jetzt aber die eigentliche Version des Buches, die ich habe, gefunden. :))

  5. Cover des Buches Tschick (ISBN: 9783499013218)
    Wolfgang Herrndorf

    Tschick

    (2.944)
    Aktuelle Rezension von: Hyperikum

    Maik Klingenberg hat sich auf der Station der Autobahnpolizei in die Hose gepisst. Tschick ist verschwunden, er hat ihn gerade noch ins Gebüsch hüpfen sehen, auf einem Bein. Maik denkt an das schönste Mädchen der Welt, Tatjana Cosic, ohne sie wäre er gar nicht hier. 

    Maik geht in die 8c des Gymnasiums und hält sich für den langweiligsten Jungen der Welt, deswegen wundert er sich nicht wirklich, dass Tatjana jeden Depp zu ihrem Geburtstag eingeladen hat außer ihn, na ja und Tschick. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, aber das kann keiner aussprechen, kam gerade neu in die Klasse. Am ersten Tag stand er in schmuddeliger Hose, Stoffjacke und Plastiktüte mit Büchern vor der Klasse und ließ sich von Wagenbach vorstellen. Tschick war Russe, erfuhren sie und blickte komatös aus seinen Mongolenaugen auf die Stelle vor seinen Schuhen. Wagenbach wies ihm seinen Platz ganz hinten zu und der Junge, Maik konnte ihn nicht leiden, schlurfte zu seinem Pult. 


    Er roch wie meine Mutter, wenn die einen schlechten Tag hatte.“ S. 24


    Maiks Mutter fährt seit drei Jahren in den Sommerferien auf die Beaty-Farm, also gut, so nennen sie spaßeshalber die Entzugsklinik. Sein Vater fährt von Gläubiger zu Gläubiger, um das Schlimmste abzuwenden. Maik sitzt während der Ferien im Keller und baut Bumerangs, ist viel besser als mit den Eltern Urlaub zu machen. Sein bester Freund Paul zog weg, als Maik aufs Gymnasium gegangen ist, seine endbescheuerte Mutter wollte im Grünen wohnen.

    Am ersten Ferientag steigt Tatjanas Party und Maik hatte sich drei Monate lang den Hintern aufgerissen, um ihr was Besonderes zu schenken. Sie steht auf Beyoncé. Also hat Maik Beyoncés Gesicht eins zu eins aus der Zeitschrift auf Papier übertragen, mit der Rastertechnik. Und jetzt ist er nicht einmal eingeladen. Und dann steht der ultrabekloppte Russe vor ihm und will mit ihm ne Runde mit nem geklauten gammligen Lada drehen.

    Fazit: Großartig und so lustig. Was für ein Erzähltalent Wolfgang Herrenberg war. Ich habe ihm die Geschichte des Vierzehnjährigen zu einhundert Prozent abgekauft. Die Sprache ist absolut authentisch, der Roadtrip kolossal gezeigt. Einem Film auf Großleinwand ähnlich, ließ er in meinem Kopf Bilder enstehen. Nie habe ich schwierige Themen wie Alkoholsucht, Migration, Vorurteile, Pubertät, Einsamkeit und Ausgrenzung, so flockig erzählt bekommen. Die Sicht bleibt bei allen Katastrophen positiv. 


    Alle Leute, denen wir begegneten, waren nett. Ich meine, man hört ja immer: „Pass auf!“, „Geh nicht mit Fremden.“, aber die Menschen, die wir trafen, die waren alle schwer in Ordnung. S. 209


    Diese durch und durch lustige, positive, kreative Geschichte habe ich gelesen, als hätte Herrendorf sie nur für mich erzählt und ich würde ihm zu gerne drei weitere Bücher lang zuhören. So ein großes Talent.

  6. Cover des Buches Zwei an einem Tag (ISBN: 9783548063270)
    David Nicholls

    Zwei an einem Tag

    (3.707)
    Aktuelle Rezension von: Aukje

    Emma und Dexter verbringen während ihres Abschlusses, der 15. Juli, eine Nacht miteinander. Doch schon am nächsten Tag trennen sich ihre Wege wieder. Seit dem versuchen sie sich über die nächsten zwanzig Jahre, immer am 15. Juli zu treffen. In dieser Zeit durchleben sie verschiedene Schicksalschläge gemeinsam, aber können sich nicht gegenseitig ihre wahren Gefühle für einander gestehen……

    Habe das Buch gelesen, da mir die Grundidee der Story gefallen hat ... zwei Menschen begegnen sich über mehrere Jahre am selben Tag!

    Von Seite 1 bis zum Ende, habe ich dieses Buch verschlungen. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und man baut ziemlich schnell eine emotionale Bindung auf. Selbst wenn einer der beiden mal eine Fehlentscheidung trifft, ist diese immer nachvollziehbar. Zum Ende lief mir während des Lesen schon mal die ein oder andere Träne.

    Absolut empfehlenswert!

  7. Cover des Buches Margos Spuren (ISBN: 9783446249547)
    John Green

    Margos Spuren

    (1.955)
    Aktuelle Rezension von: liszzl

    Grundsätzlich, wie alle Romane von John Green, super geschrieben, angenehm zu folgen, interessante Figuren. Ich finde jedoch im Vergleich mit seinen anderen Romanen (Looking for Alaska, Das Schicksal ist ein mieser Verräter) nicht sein Highlight. Margo ist im Buch eine sehr rebellische, junge Frau, die ihren Weg sucht. Man kann sich leicht mit ihr identifizieren und kann ihre Handlungen (meistens) gut nachvollziehen. Für mich eher leichte Lektüre für zwischendurch, die ich gern gelesen, aber nicht sofort verschlungen habe. 

  8. Cover des Buches Der Gesang der Flusskrebse (ISBN: 9783446273252)
    Delia Owens

    Der Gesang der Flusskrebse

    (1.353)
    Aktuelle Rezension von: pantea

    Ich hatte große Erwartungen, wurde jedoch leider sehr enttäuscht. Die Charaktere wirken wenig tiefgründig, was in gewisser Weise nachvollziehbar ist, da Kaya, die Protagonistin, völlig allein und verwaist aufwächst. Dennoch hätte ich mir einfach mehr Persönlichkeit gewünscht, gerade von den anderen Figuren mit denen Kaya in Kontakt tritt. Aber das passiert nicht wirklich. Und gerade deshalb erscheint es jedoch umso seltsamer, dass zwei Männer ihr derart verfallen und intime Beziehungen mit ihr eingehen. Besonders problematisch finde ich hier auch, dass dies nicht als Grooming thematisiert wird – was es letztlich ist. Denn es wird vielmehr als romantische Beziehungen dargestellt, was bei mir auf Unbehagen stößt. Der Schreibstil von Delia Owens ist im Original englischsprachigen Text recht einfach und leicht zu lesen. Allerdings zieht sich die Handlung besonders zu Beginn stark in die Länge, während der spannendste Teil, das Ende, zu hastig abgehandelt wird.

    Das Ende und der „überraschende“ Plot-Twist – einfach nur frustrierend. Es ist nicht wirklich ein Schock, sondern hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Die Autorin verbringt so viel Zeit damit, uns davon zu überzeugen, dass genau das nicht der Fall ist … nur um dann das Gegenteil zu behaupten. Um dann aber auch gar nicht viel weiter darauf einzugehen.

    Und wenn wir schon beim Kritisieren sind: Kaya lebt in einem Marschgebiet, hat nie einen Arzt oder Zahnarzt gesehen und scheint nicht einmal Zugang zu einer regelmäßigen Dusche zu haben. Trotzdem sollen wir glauben, dass Männer von ihrer atemberaubenden Schönheit völlig hingerissen sind? Und sie wird plötzlich erfolgreiche Autorin? Ich konnte aus dem Buch leider nichts mitnehmen und kann es daher nicht weiterempfehlen.

     

  9. Cover des Buches Caraval (ISBN: 9783492708210)
    Stephanie Garber

    Caraval

    (1.052)
    Aktuelle Rezension von: Johanna_A_

    Wie gut kann ein Buch sein? ES WAR SPANNEND, man wusste nicht was wahr und gespielt ist, die Welt war unglaublich gut aufgebaut, und die Charaktere...der absolute Hammer. Ich liebs total. Deshalb freu ich mich extremst auf Teil 2 und 3. Selbst wenn es um die Schwester im 2. Teil geht. HALOOOOO, ITS DONNATELLA! 🙌💅💅💅💅

  10. Cover des Buches Der Distelfink (ISBN: 9783442473601)
    Donna Tartt

    Der Distelfink

    (520)
    Aktuelle Rezension von: Gabriella_Daroczy

    Donna Tartts Der Distelfink ist ein literarisches Meisterwerk, das mit einer Sprache geschrieben ist, in der man sich verlieren kann – kunstvoll, detailliert und atmosphärisch, wie man es sonst nur von Autoren wie Nabokov kennt. Die Geschichte fließt langsam dahin, wie ein sorgfältig komponiertes Musikstück, das sich Zeit nimmt, seine Themen und Charaktere in all ihrer Tiefe zu entfalten.

    Doch unter der ästhetischen Schönheit, die Tartt in jedem Satz einfängt, liegt eine beunruhigende Dunkelheit: die Grausamkeit des Lebens, die Abgründe der menschlichen Seele und die zerbrechlichen Verbindungen, die uns zusammenhalten. Die Erzählung schafft es, diese Tragik und Härte in eine fast schon unwirkliche Eleganz zu kleiden, sodass der Leser nicht nur mit den Figuren mitfühlt, sondern ihnen in ihrer persönlichen Wahrheit und Verletzlichkeit gefährlich nahe kommt.

    Der Distelfink ist nicht einfach ein Roman – es ist ein literarisches Erlebnis. Tartts Fähigkeit, Schönheit und Schmerz so eng miteinander zu verweben, macht das Buch zu einer Meditation über Kunst, Verlust und das, was uns als Menschen ausmacht. Ein Werk, das einen lange nach der letzten Seite begleitet.


  11. Cover des Buches Love Letters to the Dead (ISBN: 9783570311295)
    Ava Dellaira

    Love Letters to the Dead

    (1.006)
    Aktuelle Rezension von: Janinezachariae

     Es ist wirklich Hammer gut.

    Dabei haben wir einzig und alleine die Briefe, die Laurel an Berühmtheiten schreibt, die verstorben sind. Auch an River Phoenix. Es beginnt mit einem Schulprojekt und ihrem ersten Brief an Kurt Cobain und hat sich gesteigert. Dabei sind die Briefe nicht einmal Standard, sondern beziehen sich immer auf die Person, an die sie adressiert sind. Sie redet mit Amy über Rehab, beschuldigt Kurt, dass er seiner Tochter ein Trauma fürs Leben beschert hat und schreibt, dass sie und ihre Schwester den Film Stand by me geschaut haben und dabei River ziemlich süß fanden, als sie schließlich nach ihm gegoogelt haben und feststellten, dass er nicht mehr am Leben ist, waren sie schockiert und konnten das Ende vom Film nie mehr so betrachten, wie vorher ...

    Laurel wechselt auf eine neue Schule, weil sie nicht mehr auf ihrer alten sein möchte und kann. Zu viele Erinnerungen ... Und dann lernt sie ihn kennen und er weiß mehr von ihrer Vergangenheit, als sie möchte ...

    Ich fand es überraschend echt gut und bin froh, dass ich es sowohl gelesen als auch gehört habe. Gerade auf der Arbeit oder vor dem Schlafen war es doch ganz schön.

    Kennst du das Buch? Es ist ja doch schon ein paar Tage älter.

    Alles Liebe
    Janine

  12. Cover des Buches Was man von hier aus sehen kann (ISBN: 9783832164577)
    Mariana Leky

    Was man von hier aus sehen kann

    (917)
    Aktuelle Rezension von: JulianeH

    Besser kann ein Buch nicht geschrieben werden. Ein großartiges Buch über das Leben, die Liebe, das Sterben. Unglaublich abwechselungsreich und schnell kann man sich in die Personen hineinversetzen und nimmt an deren Leben teil. Teils philosopisch teils sehr lebensecht erzählt die Autorin in sehr flüssiger Sprache. Liebe es! Unbedingt lesenswert. Normal und doch sehr aussergewöhnlich, wie das echte eigene Leben halt. 

  13. Cover des Buches Eleanor & Park (ISBN: 9783423626392)
    Rainbow Rowell

    Eleanor & Park

    (1.177)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Mit ein bisschen Verspätung ist endlich der Frühling auch meteorologisch bei uns angekommen, und das heißt auch immer: Zeit für Frühlingsgefühle! Deswegen hatte ich Lust auf eine luftig-leichte Liebesgeschichte. Vor einigen Jahren habe ich in meiner Lieblingsbuchhandlung einen Jugendroman gekauft, der genau das bietet, wonach ich gerade gesucht habe. „Eleanor & Park“ ist der Debütroman von Rainbow Rowell aus dem Jahr 2015, der schnell Erfolge verbuchen konnte. 2016 wurde das Buch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, und auch der Gott der Jugendliteratur selbst, John Green, äußerte sich in so hohen Tönen über „Eleanor & Park“, dass diese prompt auf das Cover gedruckt wurden: „Dieser großartige Roman erinnert mich nicht nur daran, wie es ist, jung und verliebt in ein Mädchen zu sein, sondern auch daran, wie es ist, jung und verliebt in ein Buch zu sein.“ Eine Lobeshymne von John Green ist quasi ein Ritterschlag. Inzwischen wird Rainbow Rowell aber auch oft mit Green in einem Atemzug genannt, und ist häufig die empfohlene Alternative für jene, die die überschaubaren Werke von Green schon kennen und lieben. 

    Der 16-jährige Park Sheridan lebt im Jahr 1986 mit seinem US-amerikanischen Vater, seiner koreanischen Mutter und seinem jüngeren Bruder Josh in Omaha im US-amerikanischen Bundesstaat Nebraska. Er fährt mit dem Schulbus zur Schule, wo Jeder seinen festen Sitzplatz hat. Der Platz neben ihm war bisher frei, worüber er ganz froh war. Nun gibt es jedoch ein neues Mädchen in seinem Jahrgang, das gezwungenermaßen den freien Platz einnimmt. Dass das der Beginn einer Liebesgeschichte ist, kann sich Park beim besten Willen nicht vorstellen.
    Nachdem die gleichaltrige Eleanor Douglas nach einem Jahr Reißaus wieder in die prekären Verhältnisse ihres Elternhauses zurückkehrt, muss sie dadurch auch die Schule wechseln. Schon am ersten Schultag bekommt sie die Ablehnung ihrer Mitschüler deutlich zu spüren und landet notgedrungen neben einem kleinen, schmächtigen Jungen im Schulbus. Dass dieser Junge Park heißt und dass die Beiden mehr gemeinsam haben, als sie denkt, ahnt auch sie noch nicht. 

    „Er versuchte nicht mehr, sie zurückzuholen.“, ist der erste Satz des Prologs, welcher ein klassisches Beispiel für eine epische Vorausdeutung ist, also hier am Anfang des Romans steht, aber eine Vorwegnahme des Ausgangs der Geschichte ist. Mit insgesamt annähernd 450 Seiten und 58 Kapiteln sind letztere recht kurz gehalten. Park und Eleanor wechseln sich als personale Erzähler im Präteritum ab, manchmal auch innerhalb der Kapitel. Der Handlungszeitraum beginnt im August 1986 und spielt etwa bis zum Ende des Schuljahres 1987.

    Als Erstes lernt der Leser den männlichen Protagonisten Park Sheridan kennen. Er ist ein verhältnismäßig kleiner, schlanker Junge mit grünen Augen, den seine Mitschüler aufgrund seiner koreanischen Mutter als Asiaten bezeichnen. Gelegentlich hat er mit Rassismus zu tun, so wird seine Mutter von einem Schüler fälschlicherweise als Chinesin bezeichnet oder es wird ihm nachgesagt aus dem Dschungel zu kommen, weil die Szenerie in einem Film über den Vietnamkrieg im Dschungel spielte. Sogar Parks Bruder Josh ist inzwischen größer als er, weshalb er Schwierigkeiten hat, gegen ihn im Taekwondo anzukommen. Auch in der Schule gegen den Rüpel Steve hat Park es deshalb nicht leicht, weshalb er eher ein zurückhaltender und schüchterner Schüler ist, der gerne Musik hört oder mit seinem Freund Cal abhängt.

    Eleanor Douglas hat dagegen einen ganz anderen Hintergrund. Sie lebt seit Kurzem wieder bei ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren vier jüngeren Geschwistern, beziehungsweise Halbgeschwistern, in einem sehr kleinen Haus, sodass sie sich ihr Zimmer mit all ihren Geschwistern teilen muss. Das Zimmer ist klein und so beengt, dass nicht einmal jeder ein Bett für sich alleine hat. Das einzige Badezimmer hat keine Tür, weshalb ein behelfsmäßiges Laken über den Türrahmen gespannt wurde. Eleanors Verhältnis zu ihrem Stiefvater ist sehr schlecht, da dieser aggressiv und gewalttätig ist. Eleanor hat dunkelbraune Augen, einen roten Lockenschopf und Sommersprossen. Sie ist ein durchschnittlich großes, aber pummeliges Mädchen, das aufgrund der finanziellen Not ihrer Familie kaum Kleidung besitzt. Mit zu großen Hemden, geflickten oder löchrigen Hosen oder einer Krawatte, mit der sie sich die Haare zusammen bindet, fällt sie unfreiwilligerweise auf wie ein bunter Hund. Als 16-Jährige ist sie gerade mitten in der Pubertät, hat aber zuhause keinerlei Rückzugsorte oder Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentfaltung. In der Schule ist sie den Schikanen ihrer Mitschülerinnen ausgeliefert. Kurzum, Eleanor ist eine bemitleidenswerte Figur. Dennoch fiel es mir zwischendurch schwer, mit ihr zu sympathisieren. Vermutlich aufgrund ihrer sozialen Herkunft igelt sie sich stark ein und wirkt gerade auf Unbekannte abweisend und widersprüchlich. Dies ist zwar der Tatsache verschuldet, dass sie auf sich alleine gestellt ist und kaum Rückhalt aus ihrem familiären Umfeld bekommt, es macht sie jedoch auch zu einem zwiespältigen Charakter.

    Insgesamt fand ich es großartig, dass Rowell versucht neben der ersten großen Liebe auch noch ernste Themen wie Armut, Alkoholismus, Rassismus, häusliche Gewalt und Mobbing unterzubringen. Allgemein gelingt dies auch sehr gut, allerdings gibt es gerade in puncto Armut einen Aspekt, den ich Rowell nicht abkaufen kann. Dass Eleanor mit erschreckender Mittellosigkeit groß wird, wird regelmäßig deutlich. Sie besitzt keine Jacke und das Essen, das ihre Mutter kocht, besteht häufig aus Resten wie Reis und Ei oder belegtem Toastbrot, während ihr Stiefvater ein Steak aufgetischt bekommt. Im zwölften Kapitel erzählt Eleanor aber, dass es in ihrem Haushalt „kein Telefon, keine Waschmaschine, keine Zahnbürste“ gäbe. Eleanor müsse sich deswegen die Zähne mit Salz schrubben. Aber ganz ehrlich, es kann einfach nicht sein, dass vom Haushaltsgeld eine siebenköpfige Familie plus ein Hund und eine Katze durchgefüttert werden können, wobei der Stiefvater sogar noch sein Steak erhält, während für Zahnbürsten, die schätzungsweise ein Dollar das Stück kosten, kein Geld übrig ist. Vielleicht wollte Rowell auf Teufel komm raus die Armut dieser Menschen darstellen, hat dabei aber den Realitätsbezug verloren. Oder wer auch immer in der Familie Douglas für die Ausgaben verantwortlich ist, kann nicht haushalten, und macht die Familie ärmer als sie ist.

    Rowell verwendet eine einfache Sprache, die sich an den Jugendslang anbiedert und nicht vor Umgangssprache wie „Wichser“, „Schlampe“ oder „Arschloch“ zurückschreckt. Gleichzeitig beweist sie aber auch, dass eine schlichte Sprache nicht gleich ein schlichter Stil bedeutet. Der Schreibstil ist zwischendurch humorvoll, aber vor allem die zarten Annäherungsversuche zwischen Eleanor und Park sind zauberhaft fein, kreativ und doch so unverkennbar, dass sich jeder Leser darin wiederfinden kann. Die aufkeimenden Emotionen zwischen den beiden Jugendlichen sind so wunderschön, ohne jemals kitschig oder klischeehaft zu werden. Auch das Tempo ist sehr gut gewählt, sodass sich das Buch angenehm lesen lässt. Dennoch blitzt gelegentlich durch, dass dies Rowells Debütroman ist, da es stilistisch noch nicht ganz ausgefeilt ist und ich leider einen fachlichen Fehler gefunden habe. In Kapitel 42 erzählt Eleanor: „seine Augen waren so grün, dass sie Kohlensäure in Sauerstoff hätten umwandeln können.“ Moment mal, Kohlensäure? Worauf Eleanor hier anspielt, ist höchstwahrscheinlich die Photosynthese, Stichwort „grün“. Dabei wird aber, wie man im Biologieunterricht lernt, Kohlenstoffdioxid (CO2) in Sauerstoff (O2) umgewandelt. Kohlensäure dagegen hat die Summenformel H2CO3 und spielt bei der Photosynthese überhaupt keine Rolle. Vielleicht ist dieser Fehler auch erst bei der Übersetzung entstanden. Jedenfalls ist es schade, dass jemand hier nicht einfach noch einmal nachgeschlagen hat.

    Etwas, das quasi die Quintessenz von „Eleanor & Park“ ist, sind die zahllosen subkulturellen Anspielungen an die 1970er und 80er-Jahre. Seien es Comics, Musik, Filme oder gar Literatur und Lyrik. Während der gemeinsamen Busfahrt haben Eleanor und Park fast täglich Zeit sich über gemeinsame Interessen auszutauschen. Viele der Referenzen waren mir bekannt, seien es Bands wie „Joy Division“, „The Beatles“, „U2“ oder Comics wie „Batman“, „Fantastic Four“ oder „Watchmen“. Andere Anspielungen waren mir dagegen gar nicht bekannt, weil ich erstens ein Kind der 1990er bin und zweitens die US-amerikanische Subkultur doch manchmal Unterschiede zu der Mitteleuropas aufweist. So musste ich erst einmal recherchieren, was es mit „XTC“, „Skinny Puppy“ oder „Echo & The Bunnymen“ auf sich hat. Einerseits finde ich es ganz cool, beim Lesen nebenbei noch dazuzulernen, andererseits waren die unbekannten Referenzen manchmal zu viel des Guten, weil ich das Buch immer wieder zur Seite legen musste, um zu recherchieren, damit ich den Hintergrund der Geschichte besser verstehe, auch wenn das den Lesefluss oft unterbrochen hat.

    Das Ende ist im Grunde genommen wie das gesamte Buch. Es folgt nicht dem klassischen Handlungsstrang und so wird auch der Abschluss nicht den Erwartungen jener Leser gerecht, die ein 08/15-Ende suchen. Doch gerade wegen seiner Bittersüße hat sich „Eleanor & Park“ einen Platz in meinem Herzen erschlichen. 

    „Eleanor & Park“ von Rainbow Rowell ist eine wirklich liebenswürdige Geschichte über die erste große Liebe zweier 16-Jähriger im Jahr 1986. Sie hebt sich in vielerlei Hinsicht von typischen Liebesromanen für Jugendliche ab und ist eine schöne Frühlingslektüre. Mir wird das Jugendbuch zwar in positiver Erinnerung bleiben, es ist aber nicht ganz makellos. Eleanor ist als Protagonistin manchmal schwierig, der Stil ist noch nicht perfekt und die vielen Referenzen sind für Jugendliche heutzutage wahrscheinlich nicht mehr verständlich. Auch, dass Eleanor anfangs keine Zahnbürste hat, oder der fachliche Fehler bezüglich der Photosynthese, sind relativ kleine Kritikpunkte, die in ihrer Summe aber ins Gewicht fallen. Deshalb kann ich „Eleanor & Park“ aus dem Jahr 2015 nicht mehr als drei von fünf Federn geben. Doch gerade für die Zielgruppe, Jugendliche zwischen 14-18 Jahren, ist dieser Liebesroman aus vielen Gründen empfehlenswert.

  14. Cover des Buches Das also ist mein Leben (ISBN: 9783453425897)
    Stephen Chbosky

    Das also ist mein Leben

    (1.318)
    Aktuelle Rezension von: lucatrkis

    Ich mochte Charlie, Sam und Patrick sowie die Geschichte sehr, mir gefiel der Aufbau in Briefen allerdings nicht wirklich. Ich hätte mir gewünscht, dass man zumindest am Ende einmal erfährt, wer die mysteriöse Person ist, der Charlie all die Briefe schickt (und ob es der Junge ist, der den Spind neben Charlie hat, weil er sagte, er wisse, wer er ist). Den Mittelteil des Buches fand ich stellenweise etwas schwach, doch das Ende gefiel mir sehr. Es löste sich einfach alles richtig schön auf und es war ein perfektes Happy End. Wenn auch nicht alles komplett gut war, machten die Charaktere das Beste daraus. Die Enthüllung über Charlie fand ich ebenfalls sehr berührend.

  15. Cover des Buches Splitterherz (ISBN: 9783839001424)
    Bettina Belitz

    Splitterherz

    (1.757)
    Aktuelle Rezension von: Sabrysbluntbooks

    Ich glaube das Buch war jetzt ca. 7 Jahre auf dem Sub und nun habe ich dem Buch eine Chance gegeben, jedoch war es leider nichts für mich...

    Ich bin nur bis zu 20% des Buches gekommen, die Protagonistin war mir zu kindlich und nervig, konnte mit ihr nichts anfangen. Leider kam dazu das irgendwie auch die Story nicht wirklich in Gang kam, klar ich war ja noch zu beginn aber die Bücher sind sehr dick und da sind 20% auch schon ne menge gelesener Seiten... 

    Ich mag Jugendbücher und die Protagonisten sind ja immer sehr jung, aber wenn im Buch nichts passiert  bis auf die Teenie-Drama-Sachen, wie Bsp. was sie nun anziehen soll etc. bin ich raus...

  16. Cover des Buches Meine geniale Freundin (ISBN: 9783518473863)
    Elena Ferrante

    Meine geniale Freundin

    (658)
    Aktuelle Rezension von: Buechervorhersage

    Die Geschichte beginnt in der Gegenwart, wo Elena, gerade in ihren Sechzigern, feststellt, dass ihre Freundin Lila wie vom Erdboden verschwunden ist und jeglichen Hinweis auf ihre Existenz hat verschwinden lassen. Das will Elena jedoch nicht hinnehmen und beginnt ihre gesamte Geschichte von Anfang an aufzuschreiben. Beide sind im rauhen Neapel aufgewachsen und haben sich bereits früh angefreundet. Sie sind sehr unterschiedlich, Lila ist sehr unabhängig, mutig und wissbegierig, sowie unheimlich schlau und Elena ist von Anfang an diejenige, die in Lilas Schatten steht und versucht, mit ihr mitzuhalten und ihr zu gefallen. Doch in der Jugend wendet sich das Blatt erstmals und Elena muss herausfinden, was ihre Ziele im Leben sind, wenn Lila sie nicht mehr vorgibt.


    Am Anfang viel es mir schwer, in die Geschichte zu finden. Man musste so viele Informationen sortieren, sich ein erstes Bild vom Neapel der 50er Jahre machen und versuchen sich zu merken, welche Personen zu welcher Familie gehören (die Übersicht am Anfang des Buches war sehr hilfreich, wenn auch etwas lieblos dargestellt). Nach etwa 100 Seiten habe ich mich dann an den Erzählstil gewöhnt und meine Neugierde an der Entwicklung der Geschichte war erwacht.

    Die Freundschaft zwischen Elena und Lila würde ich als speziell bezeichnen und nicht unbedingt gesund. Elena tat mir oft leid, wie sie quasi andauernd um Aufmerksamkeit und dem Genügen bemüht war, während Lila eher gefühlskalt wirkte, wie ein Großteil der Bewohner Neapels. Ich hätte ihr gerne mehr Selbstvertrauen geschenkt und ihr deutlich gemacht, was sie Besonderes als Frau in den 50ern erreicht hat.

    Die Stadt ist voller Armut und Gewalt und Werten, die in den 50ern üblich waren. Es muss einem beim Lesen bewusst sein, dass dieses Buch keine seichte und gefühlvolle Unterhaltung für zwischendurch ist, aber wer sich darauf einlässt, wird dem spannenden Sog der Geschichte irgendwann verfallen. Etwas geärgert hat mich das Ende, denn es war nirgendwo ersichtlich, dass die Reihe fortlaufend ist und das Buch nicht in sich abgeschlossen ist. Eigentlich hatte ich nicht geplant, direkt die ganze Reihe zu lesen. Da muss ich mir noch überlegen, ob die Neugierde groß genug ist, um noch ca. 1.500 Seiten zu lesen, um zum Ende der Freundschaft zu gelangen. 

  17. Cover des Buches Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray (ISBN: 4010232059383)
    Yann Martel

    Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray

    (1.036)
    Aktuelle Rezension von: Fiona_Camars

    Eines der schönsten und ungewöhnlichen Bücher, die ich je gelesen habe. Das Setting ist merkwürdig, mit einem indischen Zoobesitzer Sohn. Die Geschichte mäandern erst hier hin und dorthin, bis plötzlich der (im Deutschen) namensgebende Schiffbruch passiert, bei dem sich der Junge auf einem kleinen Rettungsboot mit einer Handvoll bedauernswerten Tieren wiederfindet. Ungewohntes Ende. Tolle Geschichte!

  18. Cover des Buches Der Goldene Kompass (ISBN: 9783551583406)
    Philip Pullman

    Der Goldene Kompass

    (1.580)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Um die „His Dark Materials“-Trilogie von Philip Pullman habe ich lange einen großen Bogen gemacht, bis ich sie als Schuber gebraucht günstig gekauft habe und mir dachte, dass ich dem Ganzen doch eine Chance geben könnte. Der erste Band ist „Der goldene Kompass“, welcher 2007 mit Nicole Kidman und Daniel Craig in den Hauptrollen verfilmt wurde. Die Kritiken fielen eher mäßig aus, bei Rotten Tomatoes erreichte er ernüchternde 42%. Der allgemeine Tenor lautete, dass der Film vor überkompensierten visuellen Effekten nur so strotzen würde, die Erzählung der Geschichte dabei aber zu sehr in den Hintergrund rücke. Auch der finanzielle Erfolg blieb hinter den Erwartungen zurück. Mit 180 Millionen US-Dollar investierte das Studio so viel Geld wie nie zuvor. In den USA spielte der Film aber nur 70 Millionen Dollar wieder ein, weshalb die Produktion der geplanten Fortsetzungen gestoppt wurde. „Der goldene Kompass“ ist dem Contemporary-Fantasy zuzuordnen und erschien 1996 auf Deutsch. 

    In einer Parallelwelt, die grob mit der realen Welt Anfang des 20. Jahrhunderts zu vergleichen ist, lebt die zwölfjährige Lyra Belaqua mit ihrem Dæmon Pantalaimon im Jordan College im britischen Oxford. Ihr einziger Verwandter ist ihr Onkel Lord Asriel, der eines Tages von einer Expedition aus der Arktis zurückkehrt. An diesem Abend verhindert Lyra den Giftmord an ihrem Onkel und sie belauscht ihn, wie er den Akademikern des Colleges von sogenannten Staub erzählt, einer kosmischen Materie, die er genauer untersuchen möchte. Trotz ihrer Bitte sie mitzunehmen, reist Lord Asriel ohne Lyra ab. Als dann Gerüchte von Gobblern kursieren, Menschen, die ihm ganzen Land Kinder entführen und kurz darauf Lyras Freund Roger spurlos verschwindet, macht sie sich sowohl auf die Suche nach ihm, als auch ihren Onkel. 

    Mit knapp 450 Seiten ist das Buch in insgesamt drei Teile aufgespalten: „Oxford“, „Bolvangar“ und „Svalbard“. Alle 23 Kapitel tragen einen Titel. Zuvor findet sich jedoch ein Auszug aus John Miltons „Das verlorene Paradies“. Zitate aus diesem Werk zu Beginn eines Buches habe ich dieses Jahr sage und schreibe schon drei Mal gefunden, denn Cassandra Clare nutzte es ebenfalls bei „City of Bones“ und „City of Ashes“. 

    „An die Wand gedrückt und von der Küche aus nicht zu sehen, schlichen Lyra und ihr Dæmon durch den dämmrigen Speisesaal.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Hier berichtet ein auktorialer Erzähler in Präteritum. Der Leser lernt sofort die Protagonistin kennen, wie sie sich in ihrem Zuhause verhält. Sie ist klein, zierlich und hat dunkelblonde Haare. Als Waisenkind wird sie von des Mitarbeitern des Colleges erzogen und unterrichtet, wenn auch nur lückenhaft. Sie ist ein kluges, aber ebenso freches und abenteuerlustiges Mädchen, das gerne heimlich die Regeln bricht, was sich an ihrem Schleichen im ersten Satz schon erahnen lässt. Im College selbst fehlt es ihr an einer weiblichen Identifikationsfigur, wie sie selbst feststellt, deswegen ist sie eher burschikos. Immer in ihrer Nähe ist ihr Dæmon Pantalaimon. In ihrer Welt ist ein Dæmon ein Wesen in einer Tiergestalt, mit dem jeder Mensch geboren wird. Dieser hat meistens das gegenteilige Geschlecht seines Besitzers. Solange man noch ein Kind ist, wandelt sich die Tiergestalt des Dæmons regelmäßig. Deshalb ist Pantalaimon, kurz Pan, auch mal ein Iltis, mal eine Motte und mal ein Spatz. Erst als junger Erwachsener erhält der Dæmon seine endgültige Gestalt, die den Charakter des Besitzers repräsentiert. Mensch und Dæmon sind unzertrennlich miteinander verbunden. Sie können sich räumlich nie weit trennen und wenn einer stirbt, stirbt auch der andere. Mir persönlich hat die Idee der Symbolisierung von Leib und Seele extrem gut gefallen. Nirgendwo sonst habe ich ein ähnliches Konzept gelesen, wodurch ich sofort beeindruckt war. 

    Unter Contemporary-Fantasy versteht man eine fiktive Welt, die zur realen Welt starke Parallelen aufweist. Lyras Welt ähnelt der unseren geografisch in vielerlei Hinsicht, aber eben nicht gänzlich. Ein weiteres Merkmal ist, dass die Fantasyaspekte nur teilweise vorhanden, den Menschen aber bekannt sind und akzeptiert werden. Dazu gehören unter anderem die Dæmonen oder die sogenannten Panserbjørn, gepanzerte und sprechende Bären, als auch das Alethiometer, ein Werkzeug, das einem die Wahrheit sagt. Die Welt selbst bietet eine Mischung aus viktorianischem Zeitalter und Steampunk, was atmosphärisch zu überzeugen weiß. 

    Typisch für ein Jugendbuch geht es in „Der goldene Kompass“ um das Erwachsen werden, Übernahme von Verantwortung und Selbstfindung, was durch den Dæmon untermalt wird. Aber auch erwachsenere und sozialkritische Motive wie Krieg, der Konflikt zwischen Wissenschaft und Kirche oder Alkoholismus finden hier Platz. Vor allem die antiklerikale Haltung spielt wiederholt eine Rolle. Deswegen wird „Der goldene Kompass“ auch als das Gegenbild zu „Die Chroniken von Narnia“ verstanden. Denn obwohl die dargestellte Parallelwelt so anders ist wie unsere, gibt es in ihr dieselben Probleme. 

    Pullmans Schreibstil ist detailliert, abwechslungsreich und spannend. Ich habe sowohl die lauten, als auch die leisen Töne genossen und jede einzelne Seite gerne gelesen. Einziges Manko ist, dass Lyra im dritten Kapitel mit ihren Freunden heimlich eine stibitzte Zigarette raucht, was bei einer zwölfjährigen Protagonistin doch bedenklich ist. Denn die Zielgruppe liegt hier etwa bei 12-16 Jahren. Ob man bei so einer jungen Leserschaft vermitteln sollte, dass es okay ist heimlich Zigaretten oder Alkohol auszuprobieren, sei mal dahingestellt. 

    Das Ende war spannend, traurig und lässt viele Fragen offen. Was wird Lyra in ihrer neuen Umgebung erwarten? Wann nimmt Pantalaimon seine endgültige Form an und welche? Was wird passieren, wenn Lyra wieder auf Lord Asriel trifft? Und was geschieht mit ihren alten Freunden und Verbündeten wie Ma Costa, Farder Coram oder Iorek Byrnison? Ich habe keine Ahnung, wohin die Richtung in der Fortsetzung führt, aber umso erwartungsvoller bin ich auch. Mit sogenannten „Laternbildern“, mosaikhaften Textschnipseln, die Lyras Welt noch einmal kurz, aber aufschlussreich beleuchten, bietet Pullman einen traumhaft kreativen Epilog.

    „Der goldene Kompass“ hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Der Plot war anders, als ich ihn mir vorgestellt habe, aber seine Unvorhersehbarkeit machte ihn nur aufregender. Eine burschikose, dickköpfige und doch liebenswürdige Protagonistin in einer Parallelwelt, die Steampunk und Arktis vereint, machen den Reihenauftakt zu einem besonders schönen Leseerlebnis. Nur die Tatsache, dass Tabakkonsum von Kindern als eher harmlos dargestellt wird und kleinere repetitive Floskeln trüben diesen Genuss leicht. Deshalb gebe ich dem ersten Band der „His Dark Materials“-Reihe vier von fünf Federn. Ich werde sofort mit dem Folgeband „Das magische Messer“ fortfahren.

  19. Cover des Buches Gottes Werk und Teufels Beitrag (ISBN: 9783257600209)
    John Irving

    Gottes Werk und Teufels Beitrag

    (1.025)
    Aktuelle Rezension von: Fynn_Augustus

    Finde das Buch wirklich sehr gut. Vielschichtige Personen, die die Handlung schon fast unwichtig machen. Der Erzählstil ist sehr langsam, was ich persönlich sehr gerne mag wenn es gut gemacht ist. Es geht um die Personen, ihre Beziehungen zueinander und zu ihrer Umwelt, ihre Persönlichkeiten und ihre Leben. Die Abtreibungsdebatte wird humanisiert. Rassismus ist kein Hauptthema, aber trotzdem weißt der Autor auf einige Probleme hin.

    Ich kann das Buch grundsätzlich jedem empfehlen, nicht geeignet ist es meiner Meinung nach für Lese(wieder)einsteiger, da eben wenig passiert und das für Leute, die nicht viel lesen, öde sein kann, vor allem, da das Buch über 800 Seiten hat. 

  20. Cover des Buches Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye (ISBN: 9783637002388)
    J. D. Salinger

    Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye

    (1.559)
    Aktuelle Rezension von: Federstrich

    Dieses Buch zu lesen , ist schon deshalb interessant, weil Stephen King es in seinen Büchern oft erwähnt. Eine Menge Ideen aus seinen Frühwerken klingen zwischen den Zeilen an, sofort sticht die Ähnlichkeit des Erzählstils ins Auge. Glasklar ist dieses Buch ein wichtiger Grundpfeiler für die Bücher des Genre-Autors. Bemerkenswert ist die Zeitlosigkeit des Buches, das, so erzählt, auch heute noch funktionieren könnte. Wer hingegen auf den großen "Knaller" wartet, den spannenden Höhepunkt, wird enttäuscht werden. Die Story ist tatsächlich der widersprüchlichsten Denkweise eines Proto-Teenagers nachempfunden in all seiner Soziopathie, Melancholie und Physiologie. Von Himmelhochjauchzend bis zu Todebetrübt finden sich sämtliche Stimmungsbilder bei Holden Caulfield wieder, der seine LeserInnen im Nichts abholt und ohne Gewissensbisse auch dort wieder absetzt. Für mich ist der heimliche Star des Buches, Holdens Schwester Phoebe. Leider kommt ihr Charakter viel zu kurz und als Gegenentwurf zu ihrem Bruder erst am Ende der Geschichte. Ich kann sie mir ziemlich gut als heimliche Carrie White vorstellen.

  21. Cover des Buches DARK LOVE - Dich darf ich nicht lieben (ISBN: 9783453270633)
    Estelle Maskame

    DARK LOVE - Dich darf ich nicht lieben

    (1.198)
    Aktuelle Rezension von: Janchen_Maerchendrache

    Eine Liebesgeschichte zwischen Stiefgeschwistern, die ansich eine gute Mischung aus kribbeligen Gefühlen und einem gut gewählten Handlungsort war, aber für mich ging es nach dem 1. Band nicht mehr weiter, weil die Liebesgeschichte der zwei über mehrere Bände hinweg zu kämpfen hatte und das entsprach einfach nicht meinem Geschmack, wurde alles zu sehr in die Länge gezogen, meiner Meinung nach.

  22. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

    (5.787)
    Aktuelle Rezension von: Alrik

    "Der Vorleser" von Bernhard Schlink hat mich tief beeindruckt. Die Geschichte um die Beziehung zwischen dem jungen Michael und der geheimnisvollen Hanna ist fesselnd und regt zum Nachdenken an. Schlink beleuchtet dabei nicht nur die persönliche Ebene, sondern auch die historische Dimension der Nachkriegszeit in Deutschland.


    Besonders gelungen fand ich die Entwicklung der Charaktere und die authentische Darstellung ihrer inneren Konflikte. Der Schreibstil ist klar und präzise, was das Lesen angenehm macht. Allerdings gab es Passagen, die sich etwas in die Länge zogen und meinen Lesefluss leicht beeinträchtigten.


    Insgesamt ist "Der Vorleser" ein lesenswertes Buch, das wichtige Themen anspricht und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ich kann es jedem empfehlen, der sich für tiefgründige Literatur interessiert.

  23. Cover des Buches Die Geisha (ISBN: 9783328100454)
    Arthur Golden

    Die Geisha

    (2.941)
    Aktuelle Rezension von: Reisebaeren

    Das junge Mädchen Chiyo wird nach Kyoto verkauft um eine Ausbildung als Geisha zu beginnen. Getrennt von ihrer Familie und ihrer Schwester beginnt sie ein neues, schwieriges Leben in einer Okiya. Erst als eine ältere Geisha sich ihrer annimmt, verbessert sich ihr Leben und sie wird schließlich eine begehrenswerte Geisha. Doch auch dieses Leben ist nicht nur leicht und als der zweite Weltkrieg ausbricht, ändert sich ihr Leben erneut. 

    Ich habe vor Jahren die Verfilmung gesehen und war ganz gespannt auf das Buch. Wie immer, ist das Buch um Längen besser. Die Gefühle, Gedanken und das Verhalten von Chiyo wurden toll beschrieben und es war oft nachvollziehbar, wie sie sich verhält. Dennoch ist die Welt der Geishas auch nach dieser wundervollen Lektüre noch immer ein großes Rätsel für mich. Näher gebracht hat es mich dieser Kultur auf jeden Fall und das Buch ist definitiv lesenswert. 

  24. Cover des Buches Hard Land (ISBN: 9783257246742)
    Benedict Wells

    Hard Land

    (602)
    Aktuelle Rezension von: CharlieTango

    “Hard Land“ ist ein Klassiker, der die Klischees eines Coming-of-age-Romans weit übertrifft. Wir dürfen miterleben, wie Sam, ein zurückgezogener und angsterfüllter Jugendlicher, den Sommer seines Lebens erlebt. Er findet neue Freunde Und verliebt sich und das alles während er Tag für Tag von den Zweifeln und Ängsten eines Teenagers geplagt wird. Sam wächst über sich hinaus und überwindet jede Herausforderung. Die letzte zwingt ihn dabei ganz schön in die Knie, denn nach einem großen Höhenflug folgt bekanntlich auch der schwere Fall. Wie macht man weiter, wenn man alles verliert? 

    Benedict Wells glänzt mit einem einzigartigen Schreibstil und einer besonderen Geschichte. Während man das Buch über die Entwicklung von Sam mitfühlen kann, so erkennt man auch die des Autors. Dieser steigert sich von Roman zu Roman und mit „Hard Land“ hat auch er den Sommer seines Lebens erreicht. Seine Sätze sind präzise und jedes Wort genau durchdacht und trotzdem liest sich diese literarische Glanzleistung so einfach und wohltuend wie eine heiße Milch mit Honig. Wenn ihr einen Roman sucht, den ihr entspannt auf dem Sofa lesen könnt und der euch trotzdem im Innern berührt, so habt ihr eure nächste Geschichte gefunden. „Hard Land“ lässt einen in der eigenen Kindheit schwelgen und über die Naivität der Jugend schmunzeln, doch auch die Qualen der Pubertät und des Verlustes eines geliebten Menschen werden euch berühren und ich glaube, ich werde nicht die Einzige sein, die die ein oder andere Träne vergießt. Schon nach wenigen Seiten hatte ich „Hard Land“ der Liste meiner Lieblingsbücher hinzugefügt und ich denke, das werdet ihr auch tun.

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