Bücher mit dem Tag "crazy horse"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "crazy horse" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Verlorene Welten: Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas 1700-1910 (ISBN: 9783608949148)
    Aram Mattioli

    Verlorene Welten: Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas 1700-1910

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    In diesem Sachbuch wird die Geschichte Nordamerikas von 1700 bis 1900 erzählt. Die Besiedlung ging einher mit der Vernichtung der First People! Millionen fielen ihm zum Opfer, durch Gewalt, Hunger und Vertreibung. Als die USA 1776 gegründet wurde verschärfte sich der Genozid durch US-Präsidenten wie den Rassisten und Sklavenhalter George Washington und Thomas Jefferson noch einmal mehr. Das Leiden der Menschen über jahrhundertelange Verfolgung ist einfach nur grausam! Ein schauriges Buch aber sehr informativ.

  2. Cover des Buches Grün ist die Liebe (ISBN: 9783423219167)
    Marlies Ferber

    Grün ist die Liebe

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Buchfresserchen1

    Elisabeth steckt mitten in einer Midlifekrise. Die Kinder sind aus dem Haus, der Mann hat ein Hühnerhobby entwickelt, aber was hat sie?

    Na gut, sie geht einmal in der Woche zu den Grünen Damen und hilft Mutter und Schwiegermutter in deren Pilgerpension. Aber soll das alles gewesen sein?

    Eines Tages trifft sie im Krankenhaus auf einen alten Herrn, der ihr aus seinem Leben erzählt. Das nimmt sie als Anlass ihr Leben neu in die Hand zu nehmen.

    Ob es ihr gelingen wird?


    Das Cover, grün wie der Titel hat mir gut gefallen.

    Elisabeth ist ein Charakter der dem der Frau zwischen 40 und 50 an vielen Stellen sicherlich aus der Seele spricht. Mich hat sie auf jeden Fall genau getroffen.

    Die Kinder Erwachsen und die Beziehung in die Jahre gekommen. Alles geht seinen gewohnten Gang, doch wo ist die Spritzigkeit, die alles noch vor 20 Jahren hatte?

    Elisabeth sehnt sich danach wieder mehr Schwung in ihre Beziehung zu bringen, aber macht das überhaupt noch Sinn? Ist der Karren nicht schon viel zu weit in den Dreck gefahren?

    Die Tipps ihrer Freundin Tessa wären für mich nicht dir richtigen gewesen und ich hätte mich auch nie getraut nur einen davon in die Tat umzusetzen. Aber auch Elisabeth hat so ihre Zweifel.


    Herr Grün ist ein angenehmer Patient.

    Ich fand es toll, wie er aus seiner Vergangenheit berichtete in der die Liebe auch nicht immer so einfach war, aber alle Stürme überlebte.

    Ein schönes Bild, denn irgendwie denkt man oft bei anderen sieht alles so einfach aus, doch dahinter blicken kann man nicht. Auch die Traumpaare haben sicherlich ihre Auseinandersetzungen.


    Ein Buch aus dem Leben gegriffen, mit einer wohldosierten Portion Humor. Ganz nach meinem Geschmack. Angenehm zu lesende, seichte Kost für zwischendurch.

  3. Cover des Buches Die Traumjägerin (ISBN: 9783548267951)
    Federica de Cesco

    Die Traumjägerin

     (22)
    Aktuelle Rezension von: LaluB

    Das Ableben ihrer Großmutter bringt Uma dazu, nach Amerika zu reisen und dort Night zu treffen - einen Mann, der mehr über die Vergangenheit ihrer Familie und deren Volk weiß, als sie selbst es bisher getan hat. Die Seelen, die in den beiden Leben scheinen einander bereits aus früheren Leben zu kennen.

    "Die Traumjägerin" verarbeitet zwei Geschichten in einem Buch - die von Uma in der heutigen Zeit und die von Crazy Horse gegen Ende des 19. Jahrhunderts - im Wechselspiel.

    Alles in allem fand ich die Geschichte spannend und sehr ergreifend. Anfangs hat sich die Geschichte ein bisschen in die Länge gezogen, wurde mit der Zeit aber immer fesselnder. Federica de Cesco scheut nicht davor zurück, die Dinge beim Namen zu nennen - Vergewaltigung, Selbstverstümmelung, Mord und Krieg spielen in diesem Roman große Rollen, weshalb ich sie niemandem mit schwachen Nerven empfehlen würde.

    Leider kenne ich mich mit der Geschichte der Indianer Nordamerikas nur wenig aus und kann daher nicht beurteilen, wie histrisch akkurat die Geschichte um Crazy Horse geschildert wurde. Der Roman regt allerdings stark dazu an, sich mit dieser Thematik näher zu befassen.

  4. Cover des Buches Shakey (ISBN: 0679750967)
    Jimmy McDonough

    Shakey

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Jimmy McDonough stellt mit „Shakey – Neil Young’s Biography“ wohl eines der persönlichsten Portraits von Neil Percival Young zur Verfügung. Über Jahre sprach er mit Neil und zahlreichen Personen, die mit ihm, sei es auf der musikalischen Bühne oder im Privatbereich, in engem Kontakt standen.

    Neil Young, geboren am 12. November 1945 in Toronto erkrankt bereits als Kind an Diabetes, Epilepsie sowie im Alter von sechs Jahren an einer Polioerkrankung, die ihn bis heute linksseitig einschränkt. Seine Eltern, Scott Neil und Rassy Ragland Young trennen sich als Neil zwölf ist, er zieht mit seiner Mutter nach Winnipeg, wo er ab 1960 in seine musikalischen Wurzeln in unterschiedlichen regionalen Bandformationen sucht.

    Er kämpft sich durch sein Leben, lässt nicht mit sich handeln, ist ein Dickkopf, eine schwierige Person und vertraut schon mal auf schamanische Kräfte. In all den Jahren ist sein Leben von der Obsession Musik geprägt, die sein ganz persönliches Ventil darstellt. So interpretiert er sich immer wieder neu, entwickelt sich, erleidet Rückschläge, steht wieder auf und wird über die Jahre zur lebenden Musiklegende, unkategorisierbar für mich, für andere der „Godfather of Grunge“. Seine Fans sind hart im Nehmen, da er ihnen mit seiner unvorhersehbaren Musik, extrem lauten Konzerten und gefühlten halbstündigen Solis alles abverlangt, aber dafür lieben sie ihn ja auch.

    Beeindruckend sein Engagement für seine an infantiler Zerebralparese erkrankten Söhne Zeke und Ben, für die er seine Musikkarriere immer wieder unterbricht und später sogar eine Stiftung für die schulische Förderung behinderter Kinder ins Leben ruft.

    „Shakey“ endet im Jahr 1998 als Young wieder einmal abtaucht, unerreichbar für McDonough. Entstanden ist eine unvollendete Biographie mit unendlich vielen Interviews mit Neil, Details und ganz persönlichen Fakten. Exzesse, Jugendsünden, Freundschaften, Zwistigkeiten, Verbundenheit und immer wieder die Musik als Band, das alles umschließt.

  5. Cover des Buches [The Killing of Crazy Horse]The Killing of Crazy Horse BY Powers, Thomas(Author)Hardcover (ISBN: B006DUUUG0)
    Thomas Powers

    [The Killing of Crazy Horse]The Killing of Crazy Horse BY Powers, Thomas(Author)Hardcover

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Thunderdreamer
    Welch ein Buch, welch eine enorme Arbeit! Thomas Powers versucht in diesem Werk zu ergründen, zu erklären, ja, begreiflich zu machen, was damals passiert ist, in jenem September des Jahres 1877, als einer der größten, wenn nicht gar der größte Anführer der Prärieindianer, ums Leben kam. Durch die Hand eines Soldaten der Wache? Oder doch durch den Verrat seiner eigenen Leute? Viele Details sind bisher unklar, Aussagen, oft Jahrzehnte später gemacht, widersprechen sich, wenn es um den genauen Hergang geht. Fest steht jedoch: Der Krieger, der Mensch Crazy Horse, Tashunka Witko, musste sterben, weil er seinen Gegnern, Roten wie Weißen im Wege war...sein Geist, sein Vermächtnis, wird ewig leben! Präzise, gestützt auf unzähliche historische Quellen, arbeitet sich Powers durch das schier unüberschaubare "Umfeld", in welches die Ereignisse jener Septembertage eingebettet sind. Seine Recherchen beginnen mit Ereignissen, die Jahre vor diesem "Zwischenfall" passiert sind, er beginnt, viele Stränge zusammen zu führen, erklärt Zusammenhänge, das Verhältnis verschiedener Persönlichkeiten der damaligen Zeit zueinander, etwa Red Cloud, Sitting Bull, Spotted Tail u.A. Ein großartiges Werk, eine bemerkenswerte Arbeit, lesenswert für alle die, welche sich für die Geschichte der Kriege gegen die Prärieindianer interessieren und besonders für jene, die sich der Faszination, die die Person Crazy Horse noch heute ausübt, nicht entziehen können.Allerdings muss man hierbei vielleicht eine einzige Einschränkung treffen. Man sollte , bevor man sich diesem, doch recht umfangreichen Buch nähert,zumindest über grundlegende Kenntnisse, z.B. über die Schlacht am Little Bighorn, Custer, Sand Creek, die Laramie Verträge verfügen. Das erleichtert die geschichtliche Einordnung der vielen Details enorm. Vielen Dank, Wopila tanka, Mister Powers. Eine großartige Arbeit!
  6. Cover des Buches Meine freie deutsche Jugend (ISBN: 9783104912608)
    Claudia Rusch

    Meine freie deutsche Jugend

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "für Irmgard, ganz herzlich, Weimar 16.10.03" lautet die Widmung, dem bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen, nur das hier die Lebensgeschichte eines Vorbilds an Zivilcourage anschaulich präsentiert wird. Wäre man selbst so tapfer gewesen, man weiß es nicht, aber durch die Erziehung zum Querdenken durch ihre Mutter und deren Freunde wurden die Energien der kleinen Claudia in die richtigen Bahnen gelenkt. Das DDR-Unrecht wird drastisch angeklagt, so daß kein Platz mehr für Ostalgie und Verklärung bleibt, erst mit der "Wende" wurden die Oppostitionellen zu "echten" DDR-Bürgern, aber aufhalten ließ sich der hier schreibende Wirbelwind nicht. Auch ein Vorbild an Lebensenergie und der Beweis dafür, was man als Individuum erleben kann.

  7. Cover des Buches Indianisch für Anfänger (ISBN: 9783941485464)
    Kerstin Groeper

    Indianisch für Anfänger

     (23)
    Aktuelle Rezension von: SiCollier
    Abends lag Kaja noch lange wach im Bett und dachte darüber nach. Für sie war Amerika immer das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gewesen. Ein Land, in dem Milch und Honig flossen. Stattdessen wurde sie hier mit bitterer Armut konfrontiert. (Seite 119)

    Meine Meinung

    Es ist Verlag wie Autorin hoch anzurechnen, daß sie in Zeiten der um sich greifenden „Pseudonymeritis“ diesen Roman unter dem Namen der Autorin veröffentlicht haben, obwohl er so ganz anders ist als ihre bisherigen Bücher. Das fängt bei der Zeit (Gegenwart) an bis hin zur Zielgruppe, bei der anscheinend an ein etwas jüngeres Publikum, das weniger Vorkenntnisse hat, gedacht wurde. Gerade, weil heute vielfach fast schon für jeden Roman ein neues Pseudonym ge- bzw. erfunden wird, habe ich großen Respekt für die Entscheidung, dies hier nicht zu tun. Aus meiner Sicht hat es dem Buch gut getan, denn so habe ich die Kompetenz für die Themen, welche ich bisher bei der Autorin gefunden habe, auch auf dieses Buch übertragen, und mit mehr als nur Verwunderung gelesen, daß man in Amerika beispielsweise wegen sexuellem Mißbrauch in Schwierigkeiten kommen kann, wenn man ein Kind zum Trösten in den Arm nimmt (vgl. S. 20). Ich fürchte, das ist zutreffend.

    In den letzten Wochen habe ich Bücher dreier Autoren, die in verschiedenen Jahrhunderten bei Indianern spielen, gelesen. Direkt vor diesem las ich „Die Feder folgt dem Wind“ der selben Autorin, was einen interessanten Vergleich ergibt. Wobei ein direkter Vergleich natürlich nicht möglich ist, da die Zielgruppen verschieden sind. Dort wie hier ist der anschauliche und flüssig lesbare Stil der Autorin hervorzuheben, der es mir ermöglichte, auch bei nur wenig Zeit ein Kapitel zu lesen. Schon nach wenigen Worten war ich wieder in der Geschichte gefangen und konnte nahtlos ans letzte Lesen anknüpfen - das ist nicht bei allen Autoren der Fall. Dort wie hier war es kaum möglich, das Buch aus der Hand zu legen; einen solchen Sog entwickelte die Handlung, daß ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht.

    Eine weitere Parallele ist, daß in beiden Büchern - wenngleich auf sehr verschiedene Weise - eine weiße Frau eine Beziehung mit einem Lakota eingeht. Das für mich interessante war die Feststellung, daß manche Denk- und Verhaltensweisen anscheinend typisch für Indianer sind, nicht nur für Lakota. Don Coldsmith hat mehrere Stämme zum Vorbild für sein Volk der Spanish Bit Saga, die im 16. Jahrhundert spielt, genommen. Bei Michael Blake sind es (im Buch) Comanchen, bei Kerstin Groeper Lakota (Sioux). Auch wenn sich natürlich vieles mehr oder weniger zwangsweise geändert hat, waren doch bis in die heutige Zeit hinein viele Ähnlichkeiten vorhanden, die schon in der „Feder“ beim Verständnis der beiden Protagonisten untereinander zu Schwierigkeiten führten, und auch hier wieder auftauchen. Zumal weder Kaja noch Sonny immer den unterschiedlichen kulturellen Hintergrund gegenwärtig haben. So müssen beide immer wieder aufpassen bzw. lernen, daß viele Handlungen einfach daraus resultieren, aus welcher Gesellschaft man kommt. Was in der einen normal ist, ist in der anderen unbekannt oder vielleicht ganz anders.

    Etwas seltsam fand ich, daß Kaja sich so ganz ohne Vorkenntnisse in das Abenteuer Amerika gestürzt hat. Pine Ridge mag in der Tat vielen hier kein Begriff sein, aber wenn ich für ein Jahr ins Ausland gehe (und mir bis zu einem gewissen Grad die Gegend aussuchen kann), würde ich mich doch informieren, wohin ich da ungefähr komme. Andererseits ergibt sich natürlich aus eben jener Unkenntnis der Figur die Möglichkeit, die Leser, welche teilweise vermutlich genau so unkundig sind, mit den Verhältnissen bekannt zu machen. Hierbei ist es schwierig, die richtige Balance zwischen zu viel und zu wenig Information zu finden. Mir war vieles bereits bekannt, so daß ich nicht beurteilen kann, wie es auf einen Leser, der wirklich so wenig Ahnung von den Umständen wie Kaja hat, wirkt. Kaja schien mir zu Beginn auch eine recht oberflächliche, teilweise sogar arrogante, Person zu sein; durch die Geschehnisse des Jahres in den USA hätte sie sich für meine Begriffe mehr verändern müssen als es im Buch aufschien. Denn durch die Krankheit der Gastmutter wurde sie quasi ins kalte Wasser geworfen, die Kindheit war von heute auf morgen vorbei. Erst auf der letzten Seite gibt es eine Szene, in der in vollem Umfang deutlich wird, wie sehr sie sich entwickelt hat und erwachsen geworden ist.

    Mit der Thematisierung der kulturellen Unterschiede sowie den sich daraus oft ergebenden Mißverständnissen, dem auch in den USA (aber nicht nur dort) latent vorhandenen Rassismus und dem Plädoyer für ein friedliches und verständnisvolles Miteinander in der Zukunft werden im Verlauf des Buches auch durchaus ernste Themen angesprochen, ohne daß ein Zeigefinger oder gar der Holzhammer hervorgeholt werden.

    Nebenbei erfährt man einiges über geschichtliche Ereignisse, (heute wieder) gepflegte Bräuche sowie die Hauptprobleme in den Reservationen. Auf deren Ursache wird nicht weiter eingegangen, das hätte den Rahmen des Buches allerdings gesprengt. Für den Leser mitunter mit einem Schmunzeln zu verfolgen sind die Schlagabtäusche zwischen Kaja und Sonny - ein Gespann, das mich an manchen Stellen an die „Paarungen“ bei Elisabeth Büchle hat denken lassen (auch wenn deren Bücher ganz anders sind als die von Kerstin Groeper).

    Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Ich halte es für gut geeignet, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen überhaupt erst das Interesse für Indianer (wieder?) zu wecken. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, läßt am Ende jedoch genügend Raum für eine Fortsetzung, die, wie der Verlag an anderer Stelle schrieb, in Überlegung ist. Ich hoffe sehr, daß diese kommen wird. Denn ich möchte zu gerne wissen, wie es nach den Geschehnissen dieses Buches den Figuren weiter ergeht.


    Mein Fazit

    „Weiße Frau“ trifft „roten Mann“ oder das Aufeinandertreffen der Kulturen heute. Ein lesenswertes Buch über Vorurteile, Mißverständnisse und deren Überwindung.
  8. Cover des Buches Pornostar (ISBN: 9783453675049)
    Jenna Jameson

    Pornostar

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    JottJott das Pornogenie: Jenna ist die bekannteste Pornodarstellerin der Welt und berichtet ausführlich aus ihrem Leben und schildert ihren Lebensweg. Zum Vorschein kommt eine überraschend sympathische und zielstrebige junge Frau: Jenna berichtet von den Schwächephasen in ihrem Leben (der frühe Verlust der Mutter, ein furchtbares Vergewaltigungtrauma und ein Totalabsturz als Crystal-Meth-Zombie), von falschen Freunden und ihrem Aufstieg zum Aushängeschild einer Milliarden-Branche. Ein ehrliches Buch über eine charismatische junge Frau.
  9. Cover des Buches Im fahlen Licht des Mondes (ISBN: 9783948878191)
    Kerstin Groeper

    Im fahlen Licht des Mondes

     (21)
    Aktuelle Rezension von: wanderer-of-words

    Bewertung: 3,5 Sterne

    Das Buch besteht an sich aus zwei Teilen: zunächst wird von der Flucht der Cheyenne vor den Soldaten, ihrer Zeit im Reservat und weiteren Fluchten berichtet. Im zweiten Abschnitt ist Protagonistin Moekaé auf sich gestellt und findet bei einer amerikanischen Siedlerfamilie auf einer abgelegenen Farm Unterschlupf.

    Der bildhafte Schreibstil der Autorin hat mir dabei sehr gut gefallen. Man taucht tief in das Leben der Cheyenne ein und lernt ihre Lebensart im Einklang mit der Natur und viele Rituale kennen. Da das Buch auf historischen Fakten beruht, steht aber viel Gewalt und Leid im Vordergrund. Kerstin Groeper beschreibt, wie die erlittenen Grausamkeiten vor allem die jungen Männer der Cheyenne verändern, sie passen sich den amerikanischen Soldaten an und bekämpfen die amerikanischen Siedler brutal, selbst Frauen und Kinder werden nicht verschont. Jeder Überfall wird mit Gräueltaten gegenüber ihrem Volk beantwortet, so dass sich die Spirale aus Gewalt unablässig weiterdreht. 

    Wenn mit Moekaé und der Farmerfamilie dann zwei grundsätzliche Lebensweisen aufeinander stoßen, ist im Buch auch Platz für etwas Humor. Es ist es spannend, aber auch unterhaltsam, das Leben der Weißen aus Moekaés Sicht zu sehen. Zurecht wundert sie sich z.B. darüber, warum die Farmer die perfekt ans Klima angepassten Büffel töten und stattdessen versuchen Rinder züchten, die im Winter sehr oft erfrieren und verhungern. 

    Obwohl mir das Buch insgesamt gut gefallen hat, gibt es doch einige Kritikpunkte. Da sich in beiden Abschnitten die Handlung immer wieder wiederholt ist es stellenweise zäh zu lesen. Zusätzlich tat ich mich schwer ein Gefühl zu bekommen, von welchem Ort die Cheyenne eigentlich gerade wohin fliehen. Eine Karte wäre dringend nötig gewesen, auch damit man die zurückgelegten Entfernungen einschätzen kann. Und eine zeitliche Einordnung der Kapitel hätte geholfen die zwischen den Ereignissen vergangene Zeit zu beurteilen. Auch das mangelhafte Lektorat muss ich ansprechen. Neben einigen sehr seltsam formulierten Sätzen stören auch regelmäßige Wortdopplungen. Wenn sich in einem kurzen Satz ein Wort dreimal wiederholt, dann liest sich das sehr ungelenk. Da das Buch zum Großteil gut geschrieben ist, fallen diese Ausrutscher enorm auf.

    Fazit
    Kerstin Groeper schreibt spannend und sehr bewegend über die gnadenlose und brutale Verfolgung der Cheyenne. Es ist ein guter historischer Roman mit einigen Kritikpunkten. Ich würde mir sehr wünschen, dass das inhaltlich so gute Buch nochmal eine Überarbeitung im Lektorat erhält.

  10. Cover des Buches Wo die Feuer der Lakota brennen (ISBN: 9783961480272)
    Thomas Jeier

    Wo die Feuer der Lakota brennen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    Wir schreiben das Jahr 1876. Nach dem Sieg der Indianer am Little Bighorn wendet sich der Stamm der Lakota unter Tashunko Uitko nach Norden. Zu ihnen gehört auch Adlerfrau, die zu diesem Zeitpunkt 6 Jahre ist. Sie erzählt die Geschichte ihres Lebens.

    Der Autor hat einen dichten und gut recherchierten Roman über das Leben und Sterben der Indianer geschrieben. Im Mittelpunkt steht eine junge Indianerin. Ihr Leben ist exemplarisch für viele. Doch es gibt einen grundlegenden Unterschied. Adlerfrau vergisst nie ihre Wurzeln. Im Herzen bleibt sie Indianerin.

    Im Roman werden die wichtigsten historischen Ereignisse gestreift. Dabei geht es zum einen darum, die Anzahl der Indianer zu reduzieren, zum anderen werden Kinder in Internatsschulen bewusst zu Weißen erzogen. Sie dürfen ihre Sprache nicht mehr benutzen und haben sich strengen Regeln zu unterwerfen.

    Deutlich werden die religiösen Vorstellungen der Indianer herausgearbeitet. Immer wieder fragt sich Adlerfrau, warum die Weißen die Erde zerstören. Als intelligenten Mädchen fallen ihr schnell die Widersprüche zwischen den Worten ihrer Erzieher und deren Taten auf. Sie lernt sich anzupassen, ohne sich zu verbiegen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es schildert auf realistische und deshalb besonders berührende Weise das Unrecht, dass den Indianern geschehen ist.

  11. Cover des Buches Das Buch der von Neil Young Getöteten (ISBN: 9783518464618)
    Navid Kermani

    Das Buch der von Neil Young Getöteten

     (26)
    Aktuelle Rezension von: rallus

    Es gibt Situationen im Leben, da greift man zu den unkonventionellsten Maßnahmen, die einem einfallen. Nur wer es einmal erlebt hat, kann sich die Hilflosigkeit vorstellen, die Eltern überfällt, wenn Babys die sogenannten 3-Monats-Koliken haben. Da hilft fast gar nichts und Nächte werden mit einem krampfartig schreienden Bündel verbracht, kreative Strategien ausgedacht, um diese Qual zu lindern. Warum nicht zu Neil Youngs erster Soloplatte greifen und "The last Trip to Tulsa" auflegen? Und siehe da, es funktioniert!

    Das, was Navid Kermani passiert ist, brachte ihn dazu, ein kleines Buch zu schreiben, ein Buch das nur 144 Seiten lang ist, uns aber intensiv in die Wunder der Musik von Neil Young führt, dieser rumpelnde Singer-und Songwriter, der wie kein anderer es versteht, Emotionen und Musik zu verbinden - und das auf die einfachste Art und Weise. Im weiteren Leben des kleinen Erdenbürgers wird nach und nach eine Playlist erstellt, zufällig, die Navid Kermani mit interessanten Details aus der Biografie von Neil Young füllt und uns an seinen teils philosophischen Gedanken teilnehmen lässt.

    "[Pocahontas]...gerät ihm zur wiederkehrenden Metapher für das zentrale Motiv seiner Kunst: den Verlust des Paradieses.[] ...immer sind es ein ernüchterndes, verhängnisvolles Heute und ein unschuldiges, sagenumwobenes Gestern, das er in Umkehrung der Hegelschen Dialektik beschwört."

    Dabei ist gerade dies, der Verlust des Paradieses ein wiederkehrendes Motiv bei Neil Young. Ist Neil Young deswegen ein dauerdepressiver Weltankläger? Nein, nur wenn jemand düster denkt, muss er nicht gleich düster sein.

    "Die quälende Anstrengung, sich dem Unheil möglichst nicht zu verschließen, verwässert oder sublimiert sich nach einer Weile zu einer entspannten Schwermut, so ab dem 29. Lebensjahr"

    Nur als Fatalist läßt sich jeder Stolperstein im Leben ertragen, da man auf nichts anderes gefasst ist, doch niemand schafft es, diese Düsterkeit so emotional in seine Lieder zu verflechten wie Neil Young. Trotzdem ist auch Neil Young vor dem Kommerz nicht ganz gefeit, wobei Kermani fast schon hellseherische Fähigkeiten besitzt.

    "...mit äußerstem Befremden musste ich konstatieren, dass ein Stück daraus, 'Heart of Gold', in den Flugzeugen von Swissair als Hintergrundmusik Fron tat (mögen sie pleite gehen dafür)"

    Das kommt davon! Im Laufe des Buches erweitert sich die Playlist und man selber kommt mit guten alten 'Bekannten' in Kontakt. Faszinierend ist die Musik von Neil Young und seiner Hausband Crazy Horse, auch wenn die Musiker minimalistische Fähigkeiten haben, Neil Young selber nicht zu Gitarrengrößen wie Eric Clapton, Jimi Hendrix gehört und mit einer für Rockmusiker sehr hohen Fistelstimme ausgestattet ist, doch: "Ihre Kunst besteht aus der gedankenlosen Konzentration auf ein Motiv."

    Neil Young selber beschrieb die Plattenproduktionen als eine einzige Session, wobei meist die erste Aufnahme genommen wurde, da man diese Perfektion später beim Nachspielen nicht mehr erreichte. So hören sich auch seine Liveplatten an, rumpelnd, scheppernd und laut. Doch gibt es in der Musik Momente die einem den Atem aussetzen lassen, so auch bei Navid Kermani. Und Fans, die so verzückt und vertieft in seine Musik sind, werden von solchen Momenten einfach - getötet. So schließt sich der Kreis zu dem unkonventionellen Buchtitel, angelehnt an: "Das Buch der vom Koran getöteten"

    Viel Philosophie, viel Sozialwissenschaft, viel Religion, aber besonders viel Liebe zu Neil Young steckt in diesem kleinen Buch. Neil Young, dessen Musik Navid Kermanis Tochter zum Verstummen und Zuhören brachte. Können 144 Seiten ausreichend sein, um über das Werk von Neil Young zu schreiben? Natürlich nicht! Aber sie vermitteln dem Leser viel Tiefe und manche Neuigkeiten, dem Neil-Young-Neuling auf jeden Fall Lust, reinzuhören.

    Hier nun die schon angesprochene Playlist:

    The last Trip to Tulsa, Helpless, Prime of Life, Sugar Mountain, My Heart, A Dream that can last, Pocahontas (Live), Human Hughway (Live), Are you ready for the country, Out on the weekend, Cortez the Killer (Live), Down by the River, Cowgirl in the sand, Barstool Blues (Live) Campaigner

    Viel Spaß beim (wieder)hören.

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