Bücher mit dem Tag "csu"

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33 Bücher

  1. Cover des Buches Er ist wieder da (ISBN: 9783847905998)
    Timur Vermes

    Er ist wieder da

     (3.390)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: Er ist wieder da

    Autor*in: Timur Vermes

    Erschienen in Deutschland: 2012

    Originaltitel: -

    Erschienen in -: -

    Übersetzer*in: - 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Satire, Slice of Life

    Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]

    Seiten: 394

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-404-17178-1

    Verlag: Bastei Lübbe AG

     

    Inhalt:

    Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nnach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.

     

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Das ist jetzt eines der Bücher, die schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB liegen und bei denen nicht genau sagen kann, seit wann. Es könnte 2017 sein, oder auch 2018 oder 2019. Dazu lag das Buch dann doch zu lange in einer Kiste herum, dass ich das nicht mehr sagen kann. Ich weiß nur noch, dass ich das Buch mal in einem Gebrauchtwarenladen bekommen habe. Seitdem liegt bzw lag das Buch bei mir herum und als ich es dann vor wenigen Wochen in einem Karton gefunden hatte, dachte ich mir: Komm, lies das doch mal endlich. Da ich den Film nicht kenne, hatte ich keine Ahnung, was mich wirklich erwarten würde.

     Mich hatte es ja schon überrascht, dass das ganze Buch aus Hitlers Sicht geschrieben wurde, ich hatte hier doch mit irgendeiner Art von Erzähler gerechnet. Dadurch hatte man aber die ganze Zeit Einblick in seine Gedankenwelt bekommen können. Nun, was soll ich sagen, es war irgendwo interessant, aber noch viel mehr erschreckend. Regelmäßig habe ich mir beim Lesen bewusst gemacht, das ist keine seltsame Fantasiefigur, die böses denkt. Nein, dieser Mensch hat wirklich existiert und seine Weltansicht, seine Gedanken, all das, die gab es so wirklich. Natürlich nicht 1:1, aber von der Art her. Um ihn herum denken alle, dass er ein Schauspieler ist, ein Komiker, der 24/7 IC ist und ums Verrecken, nicht mal für ne Sekunde, OC gehen möchte. Wie oft dachte ich mir: Leute, der Kerl macht keine Scherze, das ist sein voller Ernst?

     Dass er sich auch die ganze Zeit so selbst gelobt hatte, fand ich auch sehr unangenehm. Das ist auch einer der Gründe, warum mir diese Rezi so schwer fällt. Wie bewerte ich das Buch am besten? Am Ende ist es auch nur ein Roman, aber ich hatte auch noch nie den Fall, dass ich mich so derartig von einem Hauptcharakter angewidert gefühlt habe. Dazu wurde er dann doch zu überzeugend geschrieben. Sagen wir einfach, ich distanziere mich von ihm.

     Was den Humor angeht, scheint das Buch die Leute wohl zu spalten. Die einen konnten mit dem Humor nichts anfangen oder haben ihn gar nicht erst gesehen. Die anderen fanden es urkomisch und kamen nicht aus dem Lachen heraus. Nun, ich muss zugeben, mich bringen Bücher extrem selten zum Lachen, das schaffen eher Fanfictions, aber ich wollte dem Buch trotzdem mal eine Chance geben. Gut, es gab hier und da eine sehr absurde Situation, wo ich dann doch mal kurz auflachen musste. Aber das wars. Ich bin nicht lachend über den Boden gerollt oder hab mir Lachtränen aus dem Gesicht gewischt. So sehr hatte es mich dann doch nicht erheitert.

     Außerdem fand ich, dass es auch sehr interessante Beobachtungen gibt, was das Verhalten seines Umfelds angeht. Ich habe in den letzten Monaten, über einen sehr langen Zeitraum einen Podcast gehört, in dem es um berühmte Sekten und Kulte ging. Dort ging man aber nicht nur auf die Sekten/Kulte an sich ein, sondern auch auf die jeweiligen Gründer, welche Geschichte sie hatten, wie sie so tickten usw. Auch haben sie immer wieder das Verhalten und die Auswirkungen auf die Mitglieder erklärt. Sehr viele Sektenführer waren stark charismatisch, hatten son gewisses Etwas in der Seele/Psyche/Ausstrahlung, das viele Menschen überzeugt und angezogen hatte. Und auch hier konnte ich das langsam sehen.

    Wenn sie den Hitlergruß benutzen oder nach einer erfolgreichen Besprechung "Heil Hitler" in der Gegend herumrufen, weil sie es witzig finden, weil sie denken: Ist doch nur Spaß. Das hat mich beim Lesen dann doch sprachlos gemacht. Und ich war sehr, sehr oft sprachlos bei diesem Buch.

     Wer mir im Buch am besten gefallen hat, war Vera Krömeier. Sie hat im Film, soweit ich heute erfahren habe, einen anderen Vornamen, aber ich bleibe bei Vera. Sie ist wirklich eine sehr nette, junge Frau und dass sie die ganze Zeit im Berliner Dialekt redet (ja, ihr Dialog ist komplett im Berliner Dialekt geschrieben), hat sie mir gleich sympathisch gemacht. Überhaupt finde ich den Dialekt ziemlich cool, die Leute, die ihn sprechen, kommen mir immer total locker und cool rüber. Sie hat mir Leid getan, weil sie doch recht oft mit ins Kreuzfeuer geraten ist. Auch wenn ich aus einer völlig anderen Gegend komme, habe ich sie sehr gut verstehen können. Dass sie ihn oft mit "meen Führa!" anspricht, war seltsam, absurd und gruselig zugleich. Immer, wenn sie mit dabei war, hatte ich beim Lesen der Szene gleich viel mehr Spaß.

     

    Fazit:

    Zu sagen, dass ich das Buch genossen habe, wäre aus so vielen Gründen einfach nur falsch zu sagen. Zusätzlich waren mir Hitlers Art zu denken, diese doch ausladene Sprache, in der er redet und denkt, auf Dauer zu anstrengend. Das hat sich dann doch manchmal gezogen wie Kaugummi. Dafür fand ich aber die Unterhaltungen zwischen ihm und Vera (wegen Vera) sehr erfrischend, die haben mir dann wieder Spaß gemacht. Ansonsten, ist das Buch allein vom Thema her schwer zu bewerten. Es ist ein sehr interessantes und unheimliches Gedankenexperiment. Auch wenn 2011 sich anfühlt, als wäre das vor 60 Jahren gewesen und nicht vor 12 Jahren.

    Jedenfalls, ich bewerte meine Leseerfahrung, die ich während des gesamten Buches gemacht habe, als Ganzes. Und dafür gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne. Vielleicht werde ich mir auch irgendwann den Film ansehen.

  2. Cover des Buches Die Wolke (ISBN: 9783473544011)
    Gudrun Pausewang

    Die Wolke

     (941)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    «Die Wolke» von Gudrun Pausewang ist eine beliebte Schullektüre über Atomunfall. 

    Janna Berta ist ein 15-jähriges Mädchen, welches die Zeit eines Atomunfalles erlebt. In Abwesenheit von ihren Eltern kümmert sie sich um ihren kleinen Bruder. In kurzer Zeit sterben viele Menschen, darunter auch einige, die Janna liebt. Überall herrscht Chaos, weil alle sich vor der Wolke flüchten und sich verstecken. 

    Die Autorin Gudrun Pausewang hat mit «die Wolke» mich viel zum Nachdenken animiert. Ich habe mich intensiv mit diesen Themen beschäftigt, was ein Atomunfall auswirken kann. 

    Die ganze Geschichte wird aus der Sicht von Janna erzählt und man erfährt viel über ihre Emotionen. Die Arme ist völlig verzweifelt und hilflos.

    Insgesamt ist «die Wolke» ein bewegendes Buch mit inhaltlich spannendem Themen mit dem man sich auseinandersetzen sollte. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen ⭐️!

  3. Cover des Buches Das PARTEI-Buch (ISBN: 9783462040906)
    Martin Sonneborn

    Das PARTEI-Buch

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Martin Sonneborn (bekannt aus "Titanic" und "heute-show") berichtet von seinen Guerillawahlkampfaktionen, bei denen er das Desinteresse vieler und die Ausländerfeindlichkeit einiger bloßlegt und den Subtext deutscher Parteien aufdeckt. Und er berichtet von der Parteienfreundschaft einer (seiner) Partei zur georgischen Labour Party, wo es zu lustigen Begegnungen kommt. Und Rocko Schamoni und Heinz Strunk spielen auch mit, na wenn das kein Grund zum Kauf ist.
  4. Cover des Buches Machtverfall (ISBN: 9783844543636)
    Robin Alexander

    Machtverfall

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista

    „Machtverfall – HB“ ist ein Report aus der Feder des Autors Robin Alexander. 

     

    Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, es wurde vom Autor selbst vorgelesen. 

     

    Ich verlange von solchen Büchern, dass sie neutral, realistisch, linear und fundiert geschrieben werden. Vor allen Dingen sollten sie neutral gegenüber den Personen in dem Buch sein. 

     

    Von meinen Erwartungen wurde hier nichts, aber absolut nichts eingehalten. Es kam mir eher vor, wie ein schlechter möchte-gern Roman. 

     

    Am Anfang wurde der Punkt „linear“ schon über den Haufen geworfen. Da ging es von mitten in der Corona Pandemie, zu den Anfängen der Flüchtlingskriese, über die Wirtschaftskriese zu den Anfängen der Corona Pandemie und wieder zurück. Zeitweise wusste ich nicht, in welchem Jahr ich mich gerade befand. Für ein Hörbuch ganz schwer mitzukommen. 

     

    Den Punkt „realistisch“ kann man hier auch absolut abhaken. Oder hat der Autor Robin Alexander vielleicht eine Glaskugel, die ihm sagt, was zum Beispiel, zwischen Frau Merkel und Frau Kramp-Karrenbauer bei einem Vier-Augen-Gespräch gesagt wurde. Das Buch sprüht nur so von Gesprächen, Gedanken und Überlegungen, die wohl jeder Politiker gerne einem Autor auf die Nase binden würde ( Ironie off ). Es kam mir einfach nur hineininterpretiert und ausgedacht vor. Bis hin zu dem Brief, der im Kanzleramt rund ging, von dem die kleinen Beamten und vor allen Dingen die Bürger nichts wissen sollten. Aha, da wurde es interessant. Mich interessierte dann, was darin stand und wie der Autor an den Inhalt des Briefes gekommen sein könnte. Nein, der Autor tat das dann ab, dass auch der Autor nicht weiß, was darin stand. Boah, mega! Er weiß nicht, was darin stand? Hat die Glaskugel ihren Dienst versagt? Und warum muss man das dann erwähnen? Es gibt mit Sicherheit hunderte verschlossener Briefe, die nur für den Adressaten bestimmt sind und nicht für andere. Man bedenke seine eigene Post, ist ja auch nicht für den Nachbarn. Also, warum muss man das extra erwähnen?

     

    Den Punkt „neutral“ gibt es erst gar nicht. Das Hörbuch geht 13 Stunden und 15 Minuten. Nach einer Stunde war mir schon klar, aus welchem politischen Lager der Autor kommen muss. Wenn man aus dem politischen Gegenlager kommt, kann man einfach keinen neutralen Report schreiben. So zeigt es sich auch hier, das kann man als neutraler Leser nicht von der Hand weisen. Ich muss dann auch sagen, als die Lobhuddelei auf eine gewisse Partei angefangen hat, habe ich das Hörbuch abgebrochen. 

     

    Zusammen mit den angeblichen Gesprächen und Gedanken wirkt das Buch einfach wie ein schlechter Roman, in dem man das Ur-Böse und seine Machenschaften darstellen will. Es wird ohne Hintergründe zu erwähnen drauf gehauen, was die Tasten hergeben. Das Printbuch müsste eigentlich doppelt so viele Seiten, wie der Text haben, um die ganzen Quellenangaben anzugeben, wo der Herr Autor das alles herhat was er zu Buche bringt. 

     

    So hat er es zum Beispiel nicht einmal nötig, einer Ärztin, die angeblich etwas sehr wichtiges herausgefunden hat, einen Namen zu geben, damit der geneigte Leser dies einmal nachprüfen könnte. Nein, die Dame bleibt anonym. Könnte man also auch einfach mal so erwähnt haben, weil es super in den Text passte. Ob es stimmt? Entweder blind glauben oder sich durch hunderte Seiten im Internet suchen. 

     

    Beispiel seiner Effekthascherei in dem Buch sind folgende Punkte. Er schiebt alles was schlecht an der Pandemie Regelung war, Frau Merkel, Frau Kramp-Karrenbauer, Herrn Laschet und/oder Herrn Söder in die Schuhe. Alles Schlechte ist auf ihrem Mist gewachsen. Wenn ich allerdings zurück denke, wurden die meisten Entscheidungen von allen Länderchefs getroffen. Und nicht nur von seinen drei liebsten Bösewichten. Frau Kramp-Karrenbauer spielt in seinem Buch ja keine große Rolle, daher nehme ich sie da mal raus. Dazu genommen, wenn man den Ausführungen des Autors einmal genau zugehört hat, sind eigentlich alle negativen Entscheidungen vom RKI und der WHO getroffen worden. Die Politiker haben sich auf ihre Berater verlassen und deren Entscheidungen weiter getragen. Was eigentlich auch ganz klar ist. Wenn mir ein Chef des Robert Koch Institutes und jemand aus der Welt Gesundheits-Organisation etwas sagt, dann halte ich mich daran und treffe keine eigenen Entscheidungen. Da ich mit der Materie wenig Ahnung habe, höre ich auf Experten. Warum also, tritt der Autor ständig auf den Entscheidungen der Politiker herum?

     

    Jetzt könnte man dagegen stellen, das Buch geht ja auch nur um die drei/vier Personen und ihre schlechten Entscheidungen, sowie der Streit in der Partei. Aber warum also kommt dann gegen Ende dieser Lobgesang auf die Partei der Grünen und ihre Vorsitzenden? Neutral geht wirklich anders.   

     

    Kurz und gut, ich finde das Buch einfach unmöglich. Viel zu viel aus der Nase des Autors heraus gezogen, zu sehr auf die eigene politische Meinung geschrieben, durcheinander, stümperhaft, effektheischend und bösartig in eine Richtung. Wie schon erwähnt, ich mag solche Bücher, jedoch müssen sie neutral und fundiert geschrieben sein. Wenn es ginge, würde ich hier noch Punkte abziehen, was leider nicht geht und ich auch noch einen Stern vergeben muss.

     

  5. Cover des Buches Söder (ISBN: 9783869746173)
  6. Cover des Buches Deutsche Geschichte (ISBN: 9783407755247)
    Manfred Mai

    Deutsche Geschichte

     (16)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Mir hat das Buch gut gefallen und empfehle es gerne weiter. Ist spannend und gut geschrieben. Als Auffrischung wirklich gut. Manches hätte noch ausführlicher sein können. 

  7. Cover des Buches Die Getriebenen (ISBN: 9783328102908)
    Robin Alexander

    Die Getriebenen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Die Durchtriebenen, die Umtriebigen, die Herumtreibenden, die Angetriebenen: Hinter Merkels Flüchtlingspolitik mit dem Catch phrase "Wir schaffen das" herrschte erstaunlich viel Planlosigkeit, Belauern des politischen Gegners auf ganz hohem Niveau und erstaunlich viel Improvisation. Unglaublich, wie viele Zugeständnisse man dem Autokraten Recep Tayyip Erdogan für den EU-Türkei-Deal machen wollte, daß dieser sich zunächst prowestlich verhalten wollte und sogar den Ausgleich mit Israel anstrebte, spielt insofern keine Rolle. Getrieben und häufig rachsüchtig agiert hier fast jeder, ständig versucht einer, den anderen über den Tisch zu ziehen, und mit der Einführung des Sebastian Kurz macht bereits hier ein "Fähnlein im Wind" auf sich aufmerksam. Oder sind mit den "Getriebenen" vielleicht die flüchtenden Menschen gemeint, auf deren Rücken sich hier alles abspielt?

  8. Cover des Buches Gegen Judenhass (ISBN: 9783462052718)
    Oliver Polak

    Gegen Judenhass

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Polaks flammender Appell gegen Antisemitismus und Xenophobie jeder Art. Neben eigenen Erfahrungen, die er als jüdischer Deutscher an Ablehnung durchleben mußte (bei denen man nur sprachlos zurückbleibt), beschreibt er auch negative Erlebnisse mit Fernsehmoderatoren und sonstigen Veranstaltern (bei denen man wünschte, er würde Roß und Reiter benennen), und legt dar, wie Vorurteile und Stereotype entstehen und wie sie zu bekämpfen sind. Bei mir rannte er mir dem Buch offene Türen ein, daß einige der schlimmen Ereignisse bei uns im Emsland stattfanden, beschämte mich zutiefst.
  9. Cover des Buches Die CSU (ISBN: 9783406749827)
    Roman Deininger

    Die CSU

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    „Die CSU. Bildnis einer speziellen Partei“ von Roman Deininger habe ich sehr gern gelesen, ein fundiertes, beeindruckendes Werk, das mit facettenreichen Charakterisierungen, kritischen Auseinandersetzungen, tiefen Einsichten, spannenden Erkenntnissen uvm. aufwartet.

    Dicht geschrieben, was aber dem Faktor Unterhaltung keinen Abbruch tut. Eine gute Prise Ironie schwingt mit. Oft musste ich schmunzeln, gar auflachen, mal wegen einer sehr treffenden, witzigen Formulierung, mal aufgrund eines Seitenhiebs, oder auch bei anderen Dingen, die so desillusioniert und im Klartext rüberkommen, dass man sie am besten mit guter Portion Humor serviert. Die Beschreibung des Duos Söder/Seehofer zählt z.B. dazu. Aber auch die Charakterisierungen von jedem einzeln, insb. Söders, seiner Darstellungskünste, sind schon köstlich. Da wusste ich oft nicht, ob man da lachen oder weinen soll. Ein Schmunzler war aber immer dabei.

    All diese Einblicke, die Querverbindungen, die aus der Geschichte zur Gegenwart gezogen wurden, die Vergleiche, z.B. der Führungsstile, Schwerpunkte usw., die hier angestellt wurden, die Machtallüren und Egotrips der Parteivorderen, sehr gute Fragen zur Zukunft der Partei uvm. lassen den Autor als einen kritischen Insider erkennen, der die Partei durch und durch kennt und seine Sicht meisterhaft darzulegen weiß.

    Schauen Sie ins Inhaltsverzeichnis. Man sieht, dass kaum ein wichtiges Thema ausgelassen wurde. In jedem Kapitel findet man reichhaltige, spannende wie aufschlussreiche Inhalte. Besonders interessant, da nicht oft woanders beleuchtet, fand ich Ausführungen zu Frauen in der CSU. Einleuchtende Beispiele dafür, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird.

     Ich habe diese Ausführungen als spannend, bereichernd und horizonterweiternd empfunden.

    Fazit: Wenn man die CSU besser kennenlernen will, ist man hier an einer sehr guten Adresse. Tiefe Einblicke, spannende Erkenntnisse uvm., höchstunterhaltsam erzählt.  

  10. Cover des Buches München (ISBN: 9783829704984)
  11. Cover des Buches Der Kanzler hat die Stirn gerunzelt (ISBN: 9783404107964)
    Walter Henkels

    Der Kanzler hat die Stirn gerunzelt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Untertitel lautet "35 Jahre Bonner Szene", und genau das bekommt man auch: einen guten Überblick über die ersten Jahrzehnte der jungen Bundesrepublik von den Kanzlern Adenauer bis Kohl anhand von Zeitungsartikeln, die überwiegend in der FAZ erschienen sind.
  12. Cover des Buches Bayern weg, alles weg (ISBN: 9783426786321)
    Ulrich Berls

    Bayern weg, alles weg

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Autor leitet das ZDF-Studio in Bayern und berichtet 2013 vor der damals anstehenden Landtagswahl über die damals mögliche perspektive, daß die CSU in Bayern doch tatsächlich in die Opposition in ihrem Stammland müßte. Dies hätte nach Ansicht des Autors katastrophale Folgen, die CSU stünde vor ihrem Ruin. Berls schildert die Gründe des Niedergangs aus dem komfortablen Wahlergebnis von 2003 heraus, als man eine Zweidrittelmehrheit errang, und zeigt die Fehler auf, die Stoiber Beckstein Huber (angeblich) gemacht haben. Seehofer und seine möglichen Nachfolger werden detailliert beleuchtet, und es wird die Frage geklärt, ob es sich bei dem MInisterpräsidenten tatsächlich um einen reinen Populisten handele. Für alle Politikinteressierten und natürlich für alle (angehenden) Politikwissenschaftler.
  13. Cover des Buches Was würde Jesus heute sagen? Wo ist Gott? (ISBN: 9783499621543)
    Heiner Geißler

    Was würde Jesus heute sagen? Wo ist Gott?

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Haschnier
    Ein unterhaltsames Buch, dass einen nachdenken lässt. Die Konfrontation mit der eigenen Moral auf christlichem Hintergrund ist wohltuend. Dem Autoren ist andererseits entgegen zu halten, dass er manchmal etwas zu undifferenziert und populistisch argumentiert.
  14. Cover des Buches Wahn und Willkür (ISBN: 9783453603615)
    Wilhelm Schlötterer

    Wahn und Willkür

     (3)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape


     

    Von der „Amigo“ Affäre hört man in Bayer nicht mehr allzu gern. „Aufgearbeitet“ heißt es und ein „sich verwehren“ gegen den Eindruck, die Uhren in Bayern würden anders schlagen, wenn man einander nur gut genug kennt. Doch bis heute wirkt diese „alte Affäre“ aus den Zeiten Franz Josef Strauß nach. Jener Strauß, der nach den Aussagen Schlötteres dieses „System“ installierte und durchsetzte, das bis heute für die Oberen in Bayerns Politik fast durchgehend als „Blaupause“ zu gelten scheint.

     

    Das ein „Geflecht“ von Beziehungen und Egoismen, teils in dreister, teils in krimineller Form zumindest offenkundig wird hier und da, das sind Tatsachen. Wie man an der „Versorgungsmentalität“ gegenüber der eigenen Familie und den näheren Bekannten im Zuge der Affären um Angestellte von Landtagsabgeordneten vor kurzem noch ausführlich mitverfolgen konnte. Samt der Information, dass man sich im Bayerischen Landtag lange schwer damit tat, für diese Unsitte der Vetternwirtschaft Regeln einzuziehen und nicht wenige der Abgeordneten je kurz vor „neuen“ Regelungen schnell noch Pfründe für die lieben Verwandten sicherten.

     

    Kein Versehen, kein einzelner Fehltritt, wie Schlötterer durchaus sorgfältig recherchiert und pointiert ausgedrückt  in seinem Buch ausführt, sondern ein weiß-blaues System, dass tief im politischen und gesellschaftlichen Getriebe verankert ist.

     

    Strauß selbst in vielfacher Form, die Starfighter Affäre, der Milliardenkredit an die DDR, Diskussionen um steuerliche Erleichterungen für Flugbenzin, eine plötzlich verschwundene Festplatte im Rahmen der Ermittlungen um Max Strauß, den Sohn herum, all dies sind nur Schlagworte, hinter denen sich deutlich mehr verbirgt als nur einzelne Ungereimtheiten.

     

    Vielfache systemische Strukturen in Form eines „Wegsehens“ der Staatsführung in Bayern oder gar in Form eigener, strafbarer Handlungen, die eher an die Amtsführung eines Silvio Berlusconi erinnern als an einen Staat unter deutschem Recht, stehen im Raum. Wobei Schlötterer von Beginn an festmacht, dass es nicht um eine „System CSU“ oder ein umfassend korruptes Bundesland geht, bei weitem nicht.

     

    „Der kleine Mann in der CSU ist schon in Ordnung“, das betont Schlötterer. Aber an der obersten Spitze der Partei, da legt Schlötterer den Finger in tiefe Wunden.

     

    „In keiner Partei gibt es eine so tiefe Kluft zwischen den einfachen Parteimitgliedern und den wenigen, die die CSU beherrschen“. Und diese Herrschaft in ganz eigener, fast durchweg selbstherrlicher Form ausüben. So weit, dass ein Kommentar zu den Memoiren Edmund Stoibers lautete, sie „würden so große Lücken aufweisen, als hätten sich die Motten vor der Drucklegung durch das Manuskript gefressen“.

     

    Bis hin zur „Affäre Mollath“ („die abscheulichste Ausgeburt dieser Skrupellosigkeit“, die in Schlöttereres Augen keinen Justizirrtum darstellt, sondern mit Vorsatz betrieben wird), bezieht Schlötter nun Stellung und nimmt kein Blatt vor den Mund,  bietet Hinweise, Beweise und Indizien en Masse für seine Einlassungen, die Bayern eher als feudalistisch geführtes Fürstentum“ denn als demokratisches Bundesland erscheinen lassen.

     

    Von den Geschwistern Strauß über Franz Josef Strauß als „Urvater der Amigos“, über „Bargeldsysteme“ zu dunklen Zwecken erstrecken sich die ersten Einlassungen, die ein „Grundmuster“ verdeutlichen. Ein Muster, dass sich in den Amtsführungen Stoibers und Seehofers ohne weiteres wieder finden lässt, im (pseudo-) sozialen Handeln der CSU offenkundig wird und in dutzenden von Affären, Kaltstellungen, Bestechungen und hartem Vorgehen gegen „Unruhestifter“ (bis hin zum vermuteten Attentat) sich noch lange nicht erschöpft.

     

    Natürlich ist das Buch in Teilen auch in deutlich polemischen Ton geschrieben. Nichtsdestotrotz bietet Schlötter erschreckende und schockierende Einblicke in den Umgang mit der Demokratie in bestimmten Kreisen in Deutschland, denen der Leser mit zunehmendem Ärger durch das Buch folgt und jedes Auge während der Lektüre geöffnet bekommt. Eine fast notwendig zu nennende Lektüre, bei aller Differenzierung, die der Leser selber dann vorzunehmen hat, um den Sog der Darstellung Schlötteres dann auch mit eigener, innerer Distanz Revue passieren zu lassen.

  15. Cover des Buches Ehrlichkeit ist eine Währung (ISBN: 9783430210096)
    Theo Waigel

    Ehrlichkeit ist eine Währung

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Bayern – Deutschland – Europa und die Welt. Das sind die großen Überschriften in diesem Buch, unter denen Theo Waigel v.a. seine politische Geschichte erzählt.   Von seinem privaten Leben teilt er nur wenig mit.  Das war für mich auch völlig in Ordnung so.

    Die ersten Erfahrungen in der Politik  sammelte Theo Waigel in der Jungen Union der CSU. Sein Weg führte ihn dann über Posten in der Landes- und  Bundespolitik bis zu seinem Lebenswerk, der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung.

    1989 wurde er unter Helmut Kohl Finanzminister, im selben Jahr öffnete sich die innerdeutsche Grenze und die Wiedervereinigung war möglich.  Es waren sehr turbulente Zeiten und große Herausforderungen. 

    Herr Waigel erzählt auch einige unterhaltsame Anekdoten, wie z.B. die Flüge mit Franz Josef Strauß. Der bayerische Ministerpräsident ist leidenschaftlicher Flieger gewesen und oft bei seinen Dienstreisen selber als Pilot im Cockpit gesessen.

    Mit den politischen Weggefährten scheint Herr Waigel größtenteils im Reinen zu sein. Es gibt wohl eine Ausnahme. Edmund Stoiber.  Ihm trägt er einiges nach und das zeigt sich auch im Buch.

    Herr Waigel hat ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein und an manchen Stellen im Buch könnte man ihm auch eine Überheblichkeit unterstellen, weil er sich öfters „allwissend“ darstellt.  

    Drei bekannten Politikern hat er eigene Kapitel gewidmet.   Franz Josef Strauß,  Helmut Kohl und Wolfgang Schäuble.  Diese Kapitel fand ich ausgesprochen interessant.

    Zum Abschluss des Buches macht er sich Gedanken über die Zukunft der CSU.  Ob er mit seinen Empfehlungen richtig liegt, wird die Geschichte zeigen.

    Ich fand dieses Buch sehr interessant, weil es hauptsächlich um Politikgeschichte der jüngeren Vergangenheit geht und Herr Waigel mich an viele politische Persönlichkeiten erinnert hat. Einige aktuelle Entwicklungen kann ich jetzt auch unter einem anderen Blickwinkel betrachten.  

  16. Cover des Buches Das Alabastergrab (ISBN: 9783442482733)
    Helmut Vorndran

    Das Alabastergrab

     (30)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife
    Da ich selbst einige Jahre in Bamberg gelebt habe, hat mich diese Krimitrilogie mit viel Lokalkolorit natürlich gereizt. Ich liebe es in einem Buch mit dem Protagonisten gedanklich durch bekannte Gassen zu spazieren. Ein recht spannender Anfang machte mir den Einstieg in die Geschichte auch recht leicht. Umso überraschter war ich dann als das Ganze ins Abstruse abzugleiten schien. Hier erschien auf einmal ein Schwein auf der Bildfläche, das Fernsehsendungen verfolgen kann um dann für sich innerlich Schlüsse daraus zu ziehen? Ja, das sogar das Telefon für den Kommissar „beantworten“ kann? Als dann der junge Kollege Lagerfeld noch mit einer Sektflasche am Tatort erschien um die 50te Leiche des Kommissars zu feiern, beschloss ich, dass es für mich Zeit für einen Abbruch war. So mancher Leser mag in dem Buch einen Schmunzelkrimi sehen, mir war es schlicht und einfach zu überzogen. 
  17. Cover des Buches Deutsche Suite (ISBN: 9783485006552)
    Herbert Rosendorfer

    Deutsche Suite

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Argent

    Der Roman beginnt sozusagen mit Prinzessin Judiths Schwängerung durch einen Gorilla. Ob es sich tatsächlich um ein Tier oder wohlmöglich nur einen verkleideten Studenten handelte wird nicht geklärt ...

    Deutsche Suite ist eine Satire mit spritzigen Dialogen, obskuren Gegebenheiten und äusserst eloquent geschrieben. Leider verlor ich aber im Verlauf des Lesens irgendwie den roten Faden, die Übersicht über die Personen und irgendwie auch anfängliche Freude. Nach über 2/3 kapitulierte ich.

  18. Cover des Buches Kürschners Volkshandbuch Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode (ISBN: 9783875767308)
  19. Cover des Buches Stoibers Vermächtnis (ISBN: 9783888974946)
    Jürgen Roth

    Stoibers Vermächtnis

     (6)
    Aktuelle Rezension von: kfir
    Ich bin ein grosser Freund der Biermösl-Blosn, aber dass die sich dafür hergegeben haben? Man muss sagen, die Biermösln spielen gut wie immer, da gibt es nichts gegen zu sagen - sie gehören zur Creme de la Creme im bayrischen Sprachgesang, auch die Instrumente beherrschen sie meisterlich. Und auch die Parodie des scheidenden Ministerpräsidenten ist handwerklich sehr gelungen. Doch jetzt, wo der grosse Edi endlich seinen Abschied nimmt, wird noch einmal kräftig nachgetreten. Zwar nicht unter der Gürtellinie und statt dessen mit guter Satire, aber dennoch eben nicht mehr wirklich passend. Man sollte sich schon mal auf kommende 'Partei-Grössen' einschiessen, als hier die ewig gleichen Witzchen wiederzukauen. Denn Neues bringt diese CD nicht zum Vorschein. Da werden die bereits abgedroschenen Phrasen und Stilblüten in immer neuen Variationen mit aktuellen Themen aufgewärmt, da wird auf rhetorischen Fehlleistungen herumgetrampelt und Doppeldeutigkeiten aus dem angestaubtesten Archiv geholt. Und was bringt es uns? Nichts! Gar nichts! Und das hier ist viel zu geballt um noch geniessbar zu sein, ein Overkill! Wenn man sich über Edmund Stoiber richtig amüsieren möchte, dann reichen schon die drei wöchentlichen Minuten 'quer' mit Christoph Süss und Wolfgang Krebs im Bayrischen Fernsehen oder die Konserven der Nockherberg-Reden. Oder man begibt sich zu einem von Edmund Stoibers gefürchteten Bierzeltauftritte. Alles andere, wie auch diese CD, ist leider nur zweite Wahl.
  20. Cover des Buches Total Frontal (ISBN: 9783453155305)
    Bodo H Hauser

    Total Frontal

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Dritte Halbzeit (ISBN: 9783453169210)
    Waldemar Hartmann

    Dritte Halbzeit

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Launig statt launisch: Hartmut Waldemanns bewegtes Leben zwischen den Großen und den ganz Großen, vom DJ und Clubbetreiber zum bekanntesten deutschen Sportmoderator. Interessant war zB zu erfahren, daß Willi Lemke vom KGB angeworben wurde ( dem er allerdings mit Absprache des Verfassungsschutzes nur Belanglosigkeiten überlieferte), weniger überraschend war, daß der Bayerische Rundfunk sich zeitweise als Strauß-CSU-Funk betätigt hat (kein bißchen Staatsferne). Von der ARD ist er am Ende im Streit geschieden, ein reiner "Intrigantenstadl" sei das, wie er meint. Wegen vereinzelter Chauvinismen gegen Ende des Buches konnte eine bessere Bewertung nicht vergeben werden. (Gar nicht gut lieber Waldy).

  22. Cover des Buches Der Machtkampf (ISBN: 9783421047434)
    Peter Müller

    Der Machtkampf

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Der Machtkampf – Seehofer und die Zukunft der CSU

    Der Journalist Peter Müller begleitet die Partei CSU nicht nur in Bayern sondern auch in Berlin seit Jahren, auch auf Auslandsreisen. Dadurch hat er einen tiefen Einblick in die Machtkämpfe, Ränkespiele, marketingoptimierte Reden, Sitzungen und Wahlkampfstrategien. Rückblicke an die Anfänge der CSU mit dem sogenannten Übervater Strauss gehören hier selbstverständlich dazu. Nach Themen sortiert schaut Müller immer wieder zu bestimmten Zeitpunkten zurück, lässt Seehofer, Stoiber, Beckstein, Aigner, Söder und viele andere Parteigrößen zu Wort kommen beziehungsweise beschreibt deren Verhalten, Äußerungen und Strategien. Neben Seehofer zu bestehen in einer Partei, dessen Wichtigkeit auf Bundesebene immer nur nach dem höchstmöglichen Wahlergebnis, nämlich der absoluten Mehrheit, abhängt, das ist alles, was zu zählen scheint. Dabei hat jedes Mitglied seine eigene Strategie. Der Autor sieht in den Machtkämpfen zwischen Söder und Seehofer nicht nur den Generationenwechsel sondern auch die Verluste oder auch das Fehlen anderer guter möglicher Parteiführer.
    Die ewigen punktgenau gesetzten Querelen zwischen Merkel und Seehofer, die einzig dazu dienen, der CSU Wählerstimmen zu retten, zieht sich durch das gesamte Werk von Müller. Die Hardliner der Wähler zu bedienen, die Stammtischparteigänger mit einfachen logischen Sätzen zur Wahlurne zu bewegen, das klingt so einfach, aber ist es das auch? Bleibt das tatsächlich so? Einfach tief rechts, gerade noch so vor den noch rechter ausgelegten Parteien zu agieren? Glaubt das denn noch jemand in der jungen Generation, die sich ihr Wissen aus dem Netz holt und nicht in den für Wahlkämpfe nach Festen stehen gebliebenen Bierzelten? Dass sich da etwas ändern muss, hat auch schon die CSU bemerkt, nachdem ihnen andere Parteien vorgemacht haben, wie das geht. Nicht umsonst waren, wie Müller beschreibt, die für die Wahlkampfstrategien vorgesehenen Parteimitglieder in Amerika und haben sich bei Demokraten wie Republikanern genau angesehen, wie das funktioniert. Und dass ein hauptsächlich auf Twitter-Nachrichten versessener Mensch sehr wohl Präsident eines der mächtigsten Länder der Welt werden kann.
    Dass man aber nicht ohne die CDU seine Machtansprüche in Deutschland durchsetzen kann, wurmt den Ministerpräsidenten. Ohne entsprechendes Personal allerdings auch nicht. Schnell wird man da vom starken Koalitionspartner bei wichtigen Posten ausgebootet. Wie wichtig das bei europäischen und auch weltpolitischen Themen ist, lässt sich bei der gesamten letzten Wahlperiode verfolgen. Müller zeigt genau auf, wo Seehofer mit seiner Partei so gut wie kein Mitspracherecht hat. Auf internationalem Boden sieht sein Personal so schnell kein Land in Sicht, weder bei der Eurorettung, außer natürlich wahlkampfmäßges Gepolter aus Bayern, noch bei Kriegen und Krisen. Gerade nach zu Guttenberg war die Tür ziemlich zu. Da waren selbst die Reise nach Moskau während der Flüchtlingskrise und die Einladung von Viktor Orbán grenzwertig zu sehen. Müller vermutet, dass es nun, kurz vor der nächsten Bundestagswahl, die bis zur Drucklegung des Buches immer noch von einer weiteren Kanzlerkandidatur von Frau Merkel ausgegangen ist (was auch weiterhin bestand hat), keine größere Attacke von Seiten Seehofers mehr kommen wird. Schließlich will man wieder mitregieren.
    Teilweise wirkt es Gebetsmühlenartig, wenn Müller immer wieder auf die selben Situationen oder Begebenheiten zurückkommt, zwar jedes Mal auf einen anderen Punkt zu sprechen kommt, aber man hofft, irgendwann ist es doch gut. Trotzdem sind die Machtspielereien zwischen den Parteimitgliedern interessant beschrieben, vor allem für die Wähler, wie er oder sie gesehen wird. Ob auch das zur Entscheidungsfindung beiträgt, wo sie als nächstes ihr Kreuzchen malen werden?

    Am besten hat mir noch die Meinung eines CSU-Bundestagsabgeordneten zum Thema Landesgruppenausflüge gefallen, die ja schließlich von den bayerischen Steuerzahlern bezahlt werden: es wären ja keine Lustreisen, das würde man daran erkennen, dass seine Frau jedes Mal dabei wäre. Ein Name wurde nicht genannt, aber dennoch: Lust verspürt man(n) also keine mehr, wenn die eigene Frau (auf eigene Rechnung natürlich) mitfährt. Irgendwie traurig.

  23. Cover des Buches Ich war Guttenbergs Ghost (ISBN: 9783462044355)
    Norbert Hoppe

    Ich war Guttenbergs Ghost

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Clari
    Politikerschicksal.... Ein wenig kann er einem schon leid tun: Karl Theodor zu Guttenberg, der abgedankte Verteidigungsminister aus dem Jahre 2011! Ist er doch mit seinen Attitüden, seinem schmeichelhaften Wesen und seiner Großspurigkeit dankbares Opfer jeglicher Art von Kabarett und Satire geworden. In einem schnodderig leichten Ton, etwas kumpelhaft verständnisvoll zeigt ein Norbert Hoppe,--wer sich hinter diesem Pseudonym wohl verbirgt?--- eine bemerkenswerte Satire auf den gescheiterten Minister, des Plagiats bezichtigten Doktoranden und Herzenspolitiker der Bundesrepublik Deutschland. Wie groß mag die Enttäuschung in dem getäuschten Volk gewesen sein, dass der Hoffnungsträger auf Glanz und Gloria, den sie in ihm und seiner smarten Frau Stefanie sahen, nun doch nicht die Versprechungen erfüllte! Mit dieser getäuschten Hoffnung treibt nun der vermeintliche Freund Norbert Hoppe sein Spiel. Er liebt die vertrauliche Sprache direkt an die Menschen des Volks, mit der er von seinen vermeintlich persönlichen und freundschaftlichen Beziehungen zu dem gefallenen Politengel berichtet. Schon in der Schule sah er sich als Taschenträger, Hilfslehrer und Freund des etwas großmäuligen und gönnerhaften Freiherrn. Er neidet ihm die schöne Frau und macht sich doch insgeheim lustig über das Paar, bei dem ihr, wie er fand, die Rolle des Heimchens am Herd und schmückendes Beiwerk für den Freiherrn zugedacht war. Immer wieder gerät Hoppe ins Schwärmen,wenn er in seinen Selbstgesprächen auf Stefanie zu Guttenberg zu sprechen kommt. Der flotte Stil und die mit einem Augenzwinkern erzählten Klatsch –und Tratschgeschichten sind recht amüsant zu lesen. Trifft doch der anonyme Autor mit seiner saloppen Feder so manchen Kern in der Lebensgeschichte des Herrn zu Guttenberg und der irrwitzigen Berliner Republik mit ihrem Politkarussell. Man kann nicht umhin, die humorig vorgetragene Charakterisierung dieses Herrn amüsant und treffend gezeichnet zu finden. Doch am Ende fragt man sich: musste das wirklich sein? Stellt sich der „Ghost“ von zu Guttenberg am Ende nach dessen Fall doch auch noch in die Dienste des Paares Wulff; und alles könnte gerade von vorne losgehen. Derjenige aber hat es gut, der dem Dunstkreis dieser klatschträchtigen und zuweilen auch recht boshaften Atmosphäre für einige Zeit entkommen kann! Das Buch ist gut geschrieben, doch über Geschmacksfragen lässt sich streiten!
  24. Cover des Buches Und wenn Gott schwarz wäre ... (ISBN: 9783579086842)
    Olivier Ndjimbi-Tshiende

    Und wenn Gott schwarz wäre ...

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Hans-Peter
    Ein angenehm zu lesendes Buch, das mit einer traurigen Episode beginnt ... die aber zum Glück nicht dramatisiert und mitleidheischend geschrieben ist, sondern recht nüchtern. Somit bietet sie einen erschreckenden Blick auf die Realität und in die (möglichen) Gedankengänge mancher Personengruppen.

    Der Hauptteil des Buches ist jedoch Pfarrer Ndjimbi-Tshiendes Erfahrungen mit der Kirche und seinen Visionen für sie gewaidmet. Dabei gefällt mir besonders gut, dass er auch kritisch ist, Tabuthemen anspricht und sinnvolle Alternativen präsentiert. Für mich, der mit der Kirche nicht nur nichts am Hut hat, sondern sie aus genau den von Pfarrer Ndjimbi-Tshiende genannten Kritikpunkten aktiv meidet, eine angenehme Vorstellung, dass es also auch Menschen innerhalb der Kirche gibt, die über den Tellerrand der indoktrinierten, offiziellen Denkmuster hinausschauen.

    Ich persönlich könnte zwar wohl auch auf die im Buch angedachte Kirche der Zukunft verzichten, sie wäre aber deutlich sympathischer und für ihre Anhänger sicher auch hilfreicher (weil lebensnäher) als die aktuelle.

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