Bücher mit dem Tag "culture clash"
16 Bücher
- Karin Kalisa
Sungs Laden
(145)Aktuelle Rezension von: EmmaWinterAlles beginnt mit einem Kulturgut, das Minh, Grundschüler am Prenzlauer Berg, in seiner Schule präsentieren soll. Gemeinsam mit seiner Großmutter stellt er eine Wassermarionettenpuppe vor, die bislang ein vergessenes Dasein in einem Wandschrank gefristet hatte. Mit dieser alten Puppe aus Vietnam schwappt eine Welle über das Viertel, wie es sie noch nicht gegeben hat und verzaubert Menschen und Prenzlauer Berg.
Mit ganz viel Warmherzigkeit und Einfühlungsvermögen zeichnet Karin Kalisa diese bezaubernde Geschichte und ihre Figuren. Der humorvolle Schreibstil unterstreicht die sich verselbständigende Bewegung, die von den Akteuren immer weiter auf die - wortwörtliche - Spitze getrieben wird Es macht einen wirklich glücklich, diese langsam wachsende Symbiose zwischen Vietnam und Berlin zu verfolgen. Dabei verwebt die Autorin geschickt die Geschichte der zehntausend vietnamesischen Arbeitskräfte, die im Rahmen der sozialistischen "Bruderhilfe" in die DDR kamen, um dort eine Fachausbildung zu erhalten und im Gegenzug die dingend benötigte Arbeitskraft zu stellen. Eine Integration erfolgte in den meisten Fällen nicht, die auf Zeit angestellten Asiat:innen blieben unter sich. Beziehungen zu DDR-Bürger:innen waren untersagt, es galt sogar ein Kontaktverbot. Dieses traurige Kapitel wird anhand von Minhs Familie aufgezeigt, die aber auch den Anstoß zu der fast märchenhaft anmutenden Veränderung des Viertels gibt.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Er hat mich an Bergsalz erinnern. In diesem Buch der Autorin geht es auch um einen Ruck, der durch eine Gemeinschaft geht, die sich für "Fremdes" öffnet und alle am Ende glücklich entlässt. Ein Wohlfühlbuch, das zudem Interessantes über das - mir vorher unbekannte - Wassermarionettentheater vermittelt und die Geschichte der vietnamesischen Arbeitsmigrant:innen in der DDR ans Licht holt.
- David Guterson
Schnee, der auf Zedern fällt
(247)Aktuelle Rezension von: Dini94Zu Beginn des Buches befindet sich der Leser in einer Gerichtsverhandlung. Der japanischstämmige Amerikaner Kabou Minamoto wird wegen Mordes an einen amerikanischen Bürger angeklagt. Der Einzige der ihm eventuell helfen könnte, wäre der einarmiger Journalist namens Ishmael Chamber. Dieser jedoch befindet sich in Zwiespalt, denn seine Jugendliebe ist jetzt Kabou´s Frau.
Der Klapptext deutet auf eine spannende Geschichte, jedoch wird der Leser sehr oft in die Vergangenheit zurück versetzt. Der Autor versucht mit den vielen Rücksprüngen, die damalige angespannte Situation zwischen Amerikaner und japanischstämmigen Amerikaner darzustellen.
Das Gerichtsverfahren und die Mordaufklärung sind eher nebensächlich. Der Mordvorgang klärt sich auf die restlichen 100 Seiten. Tut mir Leid für den Spoiler.
Ja, es ist ein historischer Roman und ja, die Grundidee ist gelungen aber der Inhalt könnte etwas anders verpackt bzw. erzählt werden. Wem langwierige Lebensgeschichten gefallen, wird dieses Buch mögen.
- René Paul Niemann
Der Komet von Palling
(3)Aktuelle Rezension von: HoldenXavi Birnbaum vom Mooshamer-Hof entdeckt beim Entfernen einer störrischen Linde von seinem Weizenfeld einen Kometen, der mutmaßlich vor Jahrhunderten über Oberbayern im Rahmen des Chiemgau-Impakt niedergegangen ist. Schon bald rangeln sich Wissenschaftler aus ganz Deutschland um den Fund, die ihre bisherigen Theorien über den Haufen geworfen sehen, und allerlei zwielichtige Gesellen scheinen auch Verbrecherisches mit dem Stein vorzuhaben. Birnbaum möchte nur möglichst viel aus dem Stein rauszuschlagen, immerhin ist seine Frau die Birnbaumerin unerwartet schwanger und der Passat machts auch nicht mehr lange. Bald gibts den ersten Toten... Ob meine Verwandten in Palling das Buch so toll finden, weiß ich nicht (Palling ist übrigens der Nachbarort von Petting!), einige Einwohner werden ja doch als arg schwatzsüchtig und leichtgläubig dargestellt. Der erste Teil des Buches hat mir bedeutend besser gefallen als der Rest, so eine lauwarme Sektengeschichte hat man ja schon tausendmal gelesen.
- Inke Hamkens
Termiten, Tornados, Texas und wir
(18)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDieser Roman ist sehr witzig, Freunde des Auswanderns kommen auf ihre Kosten, aber auch alle anderen werden begeistert sein.Ich habe mich wirklich königlich amüsiert über Familie Dreieich und die Abenteuer die sich, teilweise aus der Situation heraus, aus ihrem Trip ergeben. Inke Hamkens erzählt diese Geschichte mit einem Augenzwinkern, zumindest fühlte es sich während des Lesens so an. Dennoch gibt es auch Situationen die den Leser fordern, denn es ist nicht immer alles rosig.
Familie Dreieich wandert nach Texas aus! Mutter Kathrin folgt ihrem Mann Jörg mit den drei Kindern nach Dallas. Dort lernen die Dreieichs schnell, dass das Leben in Texas anders ist, wie der Titel schon verspricht: Termiten, Tornados, Taranteln alles fängt mit T an und passt daher scheinbar gut zu Texas. Das nicht immer alles einfach wird, war Kathrin durchaus klar, als ihr Mann aber beruflich Probleme bekommt, wird alles doch sehr kompliziert. Durch seinen Rückzug ebnet er ihr in gewisser Hinsicht den Weg zu John, eine Affäre verkompliziert alles noch mehr. Kathrin fühlt sich von Jörg im Stich gelassen.
Die Autorin spiegelt in diesem Buch sehr gut wieder was auf einen zukommen kann, wenn man auswandert. Kaum jemand denkt darüber nach, dass es woanders auch anders ablaufen kann. Auch die Mentalität der Einwohner kann sich gänzlich von der bekannten unterscheiden. Dies alles wurde gut in die Story eingebunden, die sich vor allem am Ende eher um die Eheprobleme von Kathrin und Jörg dreht.
Gepunktet hat Inke Hamkens aber definitiv durch die saloppe Erzählweise einiger kleinerer Geschichten im Buch. Denke da an das Stinktier in der Garage, Halloween ach allein schon der Flug in die Staaten zu Beginn war einfach göttlich. Habe bei einigen Sprüchen wirklich herzhaft gelacht. Ein Buch das mich wirklich sehr gut unterhalten hat. Ein Buch das mich diesbezüglich überrascht hat, hätte nicht gedacht das mir diese Story so gut gefallen würde. - Asli Sevindim
Candlelight Döner
(56)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderVon der Aufmachung her und vom Klappentext habe ich einen ähnlichen Brüller wie Maria ihm schmeckts erwartet. Leider wurde ich bitter enttäuscht. Der Witz verpufft gleich am Anfang und die Geschichte ist selten lustig und originell. Schade, da wäre weit mehr drin geweßen und man hätte richtig viel draus machen können
- Joja Schott
Gabbro
(3)Aktuelle Rezension von: JojaKein Lesestoff für jedermann. Wer in jeder Zeile einen Punkt und ein blutrünstiges Ungeheuer a la Stephen King erwartet, sollte sich hier nicht hineinlesen wollen. Neben den Themen aus Umwelt und Gesellschaft versucht der Protagonist sich selbst zu finden, da er seinem Leben in der Wohlstandsgesellschaft Deutschlands den Rücken gekehrt hat. - Mamen Sánchez
Die schönste Art, sein Herz zu verlieren
(49)Aktuelle Rezension von: SuEdelmannhttps://www.susanne-edelmann.de/2022/02/die-schoenste-art-sein-herz-zu-verlieren/
Auf dieses Buch wurde ich schon vor längerer Zeit beim Stöbern im Buchladen Vaterstetten aufmerksam und nun bin ich endlich dazu gekommen, es zu lesen. Es geht darin um fünf sehr unterschiedliche Frauen, die zusammen die Redaktion der spanischen Kulturzeitschrift „Librarte“ bilden. Leider schreibt das Magazin rote Zahlen, weshalb der britische Verleger Marlow Craftsman, dem das Magazin gehört, seinen Sohn Atticus nach Madrid schickt, um die Redaktion zu schließen. Das können die fünf Frauen so natürlich nicht zulassen, deshalb schmieden sie einen Plan, um Atticus abzulenken und auf diese Weise zumindest noch einen kleinen Aufschub herauszuschinden.
Ein halbes Jahr später taucht Marlow Craftsman im Büro das spanischen Kommissars Manchego auf, um seinen Sohn vermisst zu melden. Denn von Atticus hat es nun schon länger kein Lebenszeichen mehr gegeben und so langsam machen sich seine Eltern doch Sorgen um ihn. Sie ahnen nicht, dass der wohlgeratene Oxford-Absolvent Madrid auf einem Melonenlaster in Richtung Granada verlassen hat und dort von einer andalusischen Großfamilie quasi absorbiert wurde…
Dieser Roman zeichnet sich durch einen ganz wunderbaren Schreibstil aus, voll feiner Ironie, mit ganz viel Herz und Humor. Sehr amüsiert hat mich das Aufeinandertreffen der Kulturen: hier der britische Erbe aus besserer Gesellschaft, dort die lebhaften, lauten andalusischen „gitanos“ und dazwischen eine Handvoll leidenschaftlicher Frauen, die für das kämpfen, was ihnen lieb ist – zwar werden hier auch jede Menge Klischees bedient, das aber auf höchst liebevolle und sehr amüsante Weise.
Nicht nur Atticus’ Schicksal wird in Rückblenden erzählt, sondern auch das der fünf Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und dennoch beste Freundinnen bleiben, egal, welche Widrigkeiten sich ihnen in den Weg stellen. Daneben ist das Buch aber auch eine wundervolle Liebeserklärung an die Welt der Bücher, denn die Leseleidenschaft verbindet Alt und Jung, Briten und Spanier, Männer und Frauen in dieser Geschichte voller skurriler Begegnungen, bei deren Lektüre ich mehrmals laut lachen und beinahe auf jeder Seite amüsiert schmunzeln musste. Ein wunderbares Lesevergnügen!
Die Autorin Mamen Sanchez hat mit diesem Roman in Spanien ihren großen Durchbruch als Schriftstellerin erzielt. Mir gefällt ihr Schreibstil (bzw. der ihrer Übersetzerin Anja Rüdiger) außerordentlich gut, so dass ich mir vorgenommen habe, künftig auch die weiteren Werke der Autorin für mich zu entdecken.
- Kerstin Groeper
Im fahlen Licht des Mondes
(21)Aktuelle Rezension von: wanderer-of-wordsBewertung: 3,5 Sterne
Das Buch besteht an sich aus zwei Teilen: zunächst wird von der Flucht der Cheyenne vor den Soldaten, ihrer Zeit im Reservat und weiteren Fluchten berichtet. Im zweiten Abschnitt ist Protagonistin Moekaé auf sich gestellt und findet bei einer amerikanischen Siedlerfamilie auf einer abgelegenen Farm Unterschlupf.
Der bildhafte Schreibstil der Autorin hat mir dabei sehr gut gefallen. Man taucht tief in das Leben der Cheyenne ein und lernt ihre Lebensart im Einklang mit der Natur und viele Rituale kennen. Da das Buch auf historischen Fakten beruht, steht aber viel Gewalt und Leid im Vordergrund. Kerstin Groeper beschreibt, wie die erlittenen Grausamkeiten vor allem die jungen Männer der Cheyenne verändern, sie passen sich den amerikanischen Soldaten an und bekämpfen die amerikanischen Siedler brutal, selbst Frauen und Kinder werden nicht verschont. Jeder Überfall wird mit Gräueltaten gegenüber ihrem Volk beantwortet, so dass sich die Spirale aus Gewalt unablässig weiterdreht.
Wenn mit Moekaé und der Farmerfamilie dann zwei grundsätzliche Lebensweisen aufeinander stoßen, ist im Buch auch Platz für etwas Humor. Es ist es spannend, aber auch unterhaltsam, das Leben der Weißen aus Moekaés Sicht zu sehen. Zurecht wundert sie sich z.B. darüber, warum die Farmer die perfekt ans Klima angepassten Büffel töten und stattdessen versuchen Rinder züchten, die im Winter sehr oft erfrieren und verhungern.
Obwohl mir das Buch insgesamt gut gefallen hat, gibt es doch einige Kritikpunkte. Da sich in beiden Abschnitten die Handlung immer wieder wiederholt ist es stellenweise zäh zu lesen. Zusätzlich tat ich mich schwer ein Gefühl zu bekommen, von welchem Ort die Cheyenne eigentlich gerade wohin fliehen. Eine Karte wäre dringend nötig gewesen, auch damit man die zurückgelegten Entfernungen einschätzen kann. Und eine zeitliche Einordnung der Kapitel hätte geholfen die zwischen den Ereignissen vergangene Zeit zu beurteilen. Auch das mangelhafte Lektorat muss ich ansprechen. Neben einigen sehr seltsam formulierten Sätzen stören auch regelmäßige Wortdopplungen. Wenn sich in einem kurzen Satz ein Wort dreimal wiederholt, dann liest sich das sehr ungelenk. Da das Buch zum Großteil gut geschrieben ist, fallen diese Ausrutscher enorm auf.
Fazit
Kerstin Groeper schreibt spannend und sehr bewegend über die gnadenlose und brutale Verfolgung der Cheyenne. Es ist ein guter historischer Roman mit einigen Kritikpunkten. Ich würde mir sehr wünschen, dass das inhaltlich so gute Buch nochmal eine Überarbeitung im Lektorat erhält. - Robert Scheer
Der Duft des Sussita
(15)Aktuelle Rezension von: Daphne1962Der Autor: Robert Scheer wurde 1973 in
Rumänien geboren und lebte mit seiner
Familie ab 1985 in Israel. Er versuchte sich
als Rockmusiker in London, auch als
Dolmetscher und als Musikproduzent. Heute
lebt er seit 1999 in Tübingen und ist nach
einem Philosophiestudium als Buchhändler
und auch Schriftsteller tätig. Aber auch
sonst ist er sehr vielseitig begabt.
Dieses Buch ist 2012 im Hansa-Verlag
erschienen.
In 12 wunderbaren Kurzgeschichten
berichtet Robert Scheer u. A. über den
Duft des Sussita. Es handelt sich
nicht um eine Modemarke oder
Parfum, nein es ist ein Auto. Über eine
glückliche Familie, die ihren ersten
Ausflug mit diesem neuen Auto macht
und nach dem Essen das Auto nicht
mehr finden kann. Oder wie ein
Opernbesuch zum ersten Richard
Wagner Konzert in Israel bei den
Israelis ankommt. Ganz besonders
gefallen hat mir die Geschichte mit
Lothar Matthäus, der sich in Israel
als Trainer versucht hat und leider
den Spieler mit dem falschen Namen
arrangieren wollte oder die Privatisierung
der Essenlieferungen an der Front für
die Soldaten.
Der Leser bekommt einen hervorragenden
Einblick in die Lebensweise und auch
Denkweise der in Israel lebenden Menschen,
mit all ihren Macken und Eigenarten.
Sehr amüsant fand ich es.
Auch hat Robert Scheer so seinen ganz
eigenen Stil etwas zu erzählen. Durch
häufige Wiederholungen der Wörter und
Sätze prägt sich der Text richtig ein.
Lässt es noch mal Revue passieren, denkt
darüber nach und ich musste dann auch
immer mal wieder Dinge nachschlagen
oder auch Passagen aus der Bibel
heraussuchen. Habe einiges neues gelernt,
über die ausgestorbene Gattung der
Amalekiter und über die geheimnisvollen
Drusen, die nur noch in einigen wenigen
Ländern leben.
Von solchen Geschichten darf es ruhig
noch mehr geben. - Mark Weinert
Doc Why Not
(12)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeEin Deutscher Anästhesist arbeitet in Neuseeland. Mark Weinert gibt Einblicke in den Krankenhausalltag und stellt Vergleiche der Gesundheitssysteme, nicht nur Deutschland-Neuseeland, an.
Das Buch enthält eine Reihe kurzer Kapitel mit Episodencharakter. Man muss sie nicht in der Reihenfolge lesen, es bietet sich aber an. Dabei kommt es gelegentlich zu unwesentlichen Wiederholungen. Für die Auswahl gibt es am Schluss des Buches ein Inhaltsverzeichnis.
Beim Lesen erhält man Informationen über Land und Leute sowie über das Gesundheitssystem im Speziellen. Nach dem, was in den vergangenen 1,5 Jahren und insbesondere während der Covid-19-Pandemie immer deutlicher wurde, lesen sich diese Informationen mit ganz anderem Hintergrund.
Amüsante und kurzweilige Erzählungen mit reichlich Schmunzelfaktor Dank des recht trockenen Humors des Autors.
In der Buchmitte finden sich einige farbige Seiten mit Fotos (Spoiler: Es gibt DOCH ein Foto!)
Leider fielen mir immer wieder Fehler auf, die den ansonsten angenehmen Lesefluss störten. Auch der Schreibstil mit teils langen Schachtelsätzen forderte oft mehr Konzentration als ich bei einem Buch zur Unterhaltung erwartet hätte.
Englische Sprachkenntnisse auf Fortgeschrittenenniveau sind nicht essentiell fürs Verständnis, aber von Vorteil; besonders spezielle humoristische Anspielungen betreffend. Bis zur letzten Seite kann ich nur vermuten, woher der Titel „Doc why not“ stammt.
„Was auch immer du denkst, heute tun zu wollen, du musst es so tun, dass du das, was du am nächsten Tag tun musst, tun kannst.“ (S.124)
- Soluna Bach
Hühner und Handtaschen
(1)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAuf den ersten Blick so eins von diesen typischen, notorisch gut gelaunten Frauenbüchern, in denen es ganz viel um die Suche nach Mr. Right geht. Aber dieses Buch ist auch eine sehr erheiternde Betrachtung der Lebensräume Stadt und Land, die Entwicklungsgeschichte der beiden jungen Frauen wird ohne die üblichen Klischees und auch ohne das rosarote Happyend erzählt. Die versnobte Sidonie und Maren, Geflügelhändlerin, trennen eigentlich Welten. Auf einem Wochenmarkt im schicken Hamburger Stadtteil Eppendorf prallen sie aufeinander und der Zickenkrieg nimmt seinen Lauf. Zeitgleich ändert sich das Leben der beiden jungen Frauen. Sidonie wird überraschend von ihrem Ehemann verlassen, der bislang ihr Garant für ein sorgloses Luxusleben war. Die pragmatische Maren verliebt sich in den lässigen Robert, arm aber sexy. Sie verlässt ihre Jugendlieb Jan, setzt alles auf eine Karte und … Plötzlich kommen sich Sidonie und Maren näher als geplant und der clash of cultures nimmt Fahrt auf. "Hühner und Handtaschen" ist amüsant, fast ein wenig boshaft, aber gut beobachtet. Als langjährige Eppendorferin hat es mich sehr gut unterhalten, interessant wäre zu erfahren wie es bei Nicht-Hamburger so ankommt. Vielleicht ergibt sich ja mal eine Leserunde. - Martin Cruz Smith
Flügel der Nacht
(4)Aktuelle Rezension von: HoldenYoungman Duran ist ein junger Hopi-Indianer und Hilfssheriff in der Wüste von Arizona und der einzige Freund von Abner, einem alten Indianerpriester. Dieser prophezeit für den nächsten Tag den Weltuntergang und versucht diesen durch Rituale wie Sandmalerei herbeizuführen. Am kommenden Tag findet Youngman seinen Freund ermordet vor seinem Wonschuppen, die Haut ist fast vollständig von dem alten Mann abgefressen. Gleichzeitig wird der Junge Hopi auf die Ranch der Momoas gerufen, wo mehrere Rinder ebenfalls fast völlig aufgefressen wurden. Gleichzeitig taucht ein mysteriöser Fledermausjäger auf, während sich die Todesfälle häufen. MCS berichtet aus dem heutigen Leben der Native americans genauso, wie er die auftretende Tierplage und -seuche erklärt. Hat mir alles rundherum sehr gut gefallen. - Pierre Daninos
Major Thompson entdeckt die Franzosen
(1)Aktuelle Rezension von: Schnick"Major Thompson entdeckt die Franzosen" ist bereits Anfang/Mitte der 50er Jahre erschienen, ist aber in vielen Teilen immer noch aktuell. Und auch wenn der Humor ein bisschen altbacken ist, so macht es doch viel Spaß, dieses Büchlein zu lesen. Daninos ist das Kunststück gelungen, als Franzose ein Buch aus Sicht eines englischen Majors über die Franzosen zu schreiben. Das nutzt er, um vor allem auf Eigenheiten der Franzosen einzugehen (und sie zu kritisieren), ohne anzuklagen oder zu verletzen. Vielmehr ist das Buch so charmant geschrieben und so offenkundig voller Liebe für Frankreich und die Franzosen, dass die Ausführungen des Majors einfach nur köstlich sind.
Ich habe mich prächtig amüsiert, habe geschmunzelt, wild mit dem Kopf genickt und vor allem meinen nächsten Urlaub in Frankreich geplant. Eine schönes Buch für alle Frankreich- und Englandfans. - 8
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