Bücher mit dem Tag "curacao"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "curacao" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Das Curaçao-Komplott - Hinter Gittern im Paradies - Autobiografischer Roman (ISBN: 9783957535030)
    Frank Pulina

    Das Curaçao-Komplott - Hinter Gittern im Paradies - Autobiografischer Roman

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Nicoles-Leseecke
    Danke an den Autor für das bereitgestellte Rezensionsexemplar

    Mit dem Hintergrundwissen dass es sich hier um die eigene Geschichte des Autors handelt, stieg ich voller Neugier in das Buch ein. Ich wurde nicht enttäuscht der Schreibstil ist flüssig und so interessant gestaltet, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte und so viel zu schnell am Ende angelangt war. Am Ende ließ es mich fassungslos und erschüttert zurück. Erschüttert darüber, wie schnell Gesetze dazu führen, das man unschuldig verdächtigt und verhaftet wird.

    Fazit
    Der Autor hat sich hier viel Mühe gegeben einen Teil seiner Lebensgeschichte fesselnd zu verfassen. 
  2. Cover des Buches Papillon (ISBN: 0061120669)
    Henri Charriere

    Papillon

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Pia_Kuepper

    In dem Buch beschreibt der Autor Henri seine diversen Fluchtversuche aus dem Gefängnis und wie er es letztendlich doch zu einem ehrbaren, vor allem freien Leben geschafft hat. 

    Dieses Buch gehört zu den Klassikern und sollte gelesen werden. Auch wenn es mir persönlich etwas zu mühsam war, da es sich in vielen Dingen zu sehr gezogen hat, ist es doch ein lesenswerter Tatsachenbericht. 

    Am besten ist mir sein Aufenthalt bei den Indianern und seinen zwei Frauen in Erinnerung geblieben. Ich frage mich immer noch, warum genau er wieder fortgegangen ist. Immerhin hatte er es doch sehr gut dort. Allerdings hat er sich selber auch oft diese Frage gestellt. 

    Dieses Buch ist für alle geeignet, die sich für Tatsachenberichte interessieren. Alle, die die große Liebesgeschichte erwarten, werden enttäuscht werden. 

    Nichtsdestotrotz, auch wenn es meinen Geschmack nicht zu 100% getroffen hat, bin ich froh,  einen weiteren Klassiker der Weltliteratur gelesen zu haben.

  3. Cover des Buches Ein Ring von Tiffany (ISBN: 9783442542673)
    Lauren Weisberger

    Ein Ring von Tiffany

     (231)
    Aktuelle Rezension von: c.bookscorner

    Die Autorin schrieb unter anderem auch "Der Teufel trägt Prada" und so bin ich auch auf sie aufmerksam geworden. So kam ich auch auf dieses Buch.

    Die Cover der Autorin haben in ihrer deutschen Ausgabe jeweils einen Highheel in unterschiedlichen Farben. Als einzelnes Buch mag es etwas merkwürdig sein, aber zusammen sehen sie klasse aus.

    Der Schreibstil ist locker leicht, man kommt gut in das Buch hinein. Die Handlung baut logisch aufeinander auf und schnell lernt man die Protagonisten kennen und auch ein wenig lieben. Mit allen drei Frauen wurde ich warm. So unterschiedlich sie auch manchmal sind, ihre Freundschaft und ihr Zusammenhalt ist klasse. Jede hat im Alltag ihre eigenen Probleme zu bewältigen, aber trotzdem sind sie füreinander da. Lustige, aber ernste Szenen machen die Handlung abwechslungsreich. Mir kam sie kein einziges Mal langatmig oder langweilig vor.

    Die Protagonisten sind mir von Anfang an sympathisch gewesen. Grade mit Leigh habe ich doch die ein oder andere Gemeinsamkeit. Und sicherlich kennt jeder von euch eine Person, die wie die drei Freundinnen ist oder teilt vielleicht selbst Charaktereigenschaften mit ihnen. Das macht es für mich irgendwo greifbar. So, als könnte es wirklich passiert sein. Die drei Frauen haben ihre Ecken und Kanten, sind wunderbar unperfekt und einfach nur liebenswürdig. Wer also auf Platte, makellose Protagonistinnen steht, wird mit Emmy, Leigh und Adriana nicht glücklich. Alle anderen werden sie hoffentlich genau so wie ich lieben. Auch die Nebencharaktere sind gut herausgearbeitet. Manche bekommen mehr Aufmerksamkeit, andere weniger.

    An manchen Stellen war die Handlung etwas klischeehaft oder auch vorhersehbar. Aber es ist auch ein typischer Frauenroman und wer noch eine leichte, aber trotzdem eine amüsante Lektüre sucht, sollte das Buch auf seine Wunschliste packen.

    4,5/5🌟

  4. Cover des Buches Der Nachtmanager (ISBN: 9783548288628)
    John le Carré

    Der Nachtmanager

     (26)
    Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusse

    Romane von John le Carré haben (oft) kein Happy-End. Wenn ein totales Desaster vermieden worden ist, hat der Leser einen blutigen Sumpf aus Verschwörungen, Machtkämpfen und üblen Folgen für einzelne Beteiligte hinter sich. Keine kleine Nacht-Musik, eher Gutav Mahler.

    Es gibt für den Roman „Der Nachtmanager“ eine ganze Reihe von Zugängen für interessierte Leser, aber auch Hindernisse, vor allem die hohe literarische Qualität. Die schlägt sich nicht nur in tollen sprachlichen Bildern und einem sehr solide geschmiedeten Plot nieder, sondern auch in mehreren Ebenen, auf denen sich die Erzählung entwickelt. Und – soviel darf man sagen, ohne zu spoilern: auch verwickelt.

    Die Hauptfigur, Jonathan Pine, die zu Beginn als Nachtmanager eines gehobenen Hotels in das Leben des Lesers tritt, ist nicht immer im Blick, ganz im Gegenteil. Fern von Pine, geographisch, sozial und bezüglich der Macht, geraten Menschen und Apparate in Gang und beeinflussen zum Teil unheilvoll den Gang des Geschehens, das in einem lebensgefährlichen Geheimauftrag besteht. 

    Der Protagonist ist nur eine Wolke in der äußerst vielschichtigen Atmosphäre.

    Wer so etwas mag, sich darauf einzulassen vermag, dass die Figur des „Nachtmanagers“ zwar weit über das Hotelfach hinausragende Fähigkeiten verfügt, zugleich aber im Gegensatz zu James Bond & Co. sehr verletzlich ist und im Konzert der Stürme, Orkane und Zyklone manchmal ohnmächtig wie ein Nebelfetzen, kommt auf seine Kosten.

    Für Thrill ist gesorgt, so viel sei versprochen. Bis zur drittletzten Seite. Wenn der Leser die erreicht, hat er eine wilde Jagd durch so unendlich viele ganz unterschiedliche Landschaften (auch politische und moralische) hinter sich, dass sich ein Hauch von Verständnis bildet, warum die Dinge sind, wie sie sind – und sich nur sehr langsam ändern. Oder eben bleiben, wie sie sind.

    In seinem Vorwort macht sich der Autor auf seine Weise über den Literaturbetrieb lustig: 

    In der überschaubaren Welt des Literaturbürokraten muss jeder Schriftsteller seine Schublade haben. 

    Mittlerweile habe ich die Verfilmung des Buches angesehen. Sie ist großartig. Natürlich liegt der Fokus etwas anders, das Publikum hat weniger Zeit für die im Roman subtil ausgeführten Mechanismen der Macht. Entsprechend sind sie gröber, die Drahtzieher unzweifelhaft als intrigante, kalte Technokraten ohne Gewissen dargestellt.

    Doch das wird alles überstrahlt von einer brillanten Schauspielleistung, insbesondere der beiden Kontrahenten. Mir ist beim Anschauen erst wieder bewusst geworden, wie geschickt Le Carré Paine und Roper zeichnet, sie haben Schattierungen, sind fern von einfältiger Schwarz-Weiß-Malerei. 

    Im Gegenteil: Der Nachtmanager, der Roper hasst und aus persönlichen Motiven (und eigenem Versagen) diesem an den Kragen will, mag ihn eben auch und ebenso seine Rolle, die dieser ihm zuweist.

    Das ist wunderbar in Szene gesetzt. Die Besetzung ist ohnehin sehr gut gelungen, gerade auch  die Helfer Ropers, sind großartig. Tom Hollander zuallererst, aber auch Alistair Petrie. Sie verkörpern ihre Rollen nahezu perfekt. Mit der Besetzung von Elizabeth Debicki als Jemima „Jed“ Marshall bin ich nicht recht warmgeworden.

    Alles in allem ist „Der Nachtmanager“ ein doppelter Glücksfall, als Buch und als Film.

  5. Cover des Buches Vis-à-Vis Reiseführer Karibik (ISBN: 9783734207457)

    Vis-à-Vis Reiseführer Karibik

     (2)
    Aktuelle Rezension von: ckfree

    In diesem Reiseführer steckt wirklich die gesamte Karibik drin - von den Bahamas im Norden bis zu den ABC-Inseln im Süden. Das wird bereits auf den einführenden Karten und allgemeinen Kapiteln ersichtlich. 

    Im Anschluss wird jede Insel(gruppe) auf ca. 20-30 Seiten näher beleuchtet. Es finden sich nummerierte Karten, Empfehlungen für Touren, Übernachtung, Speis und Trank. Interessant sind auch die 3D-Aufrisszeichnungen von Sehenswürdigkeiten oder Innenstädten.

    Die ansprechenden Fotos wecken ganz klar Fernweh. In der Hoffnung, dass Reisen bald wieder möglich ist, kann die Planung basierend auf den abschließenden Reisetipps schon mal beginnen.

     

  6. Cover des Buches Insel der blauen Lagunen (ISBN: 9783956492082)
    Linda Belago

    Insel der blauen Lagunen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Monice

    "Die Insel der blauen Lagune" von Linda Belago, ist ein sehr mitreisendes und spannendes Buch aus einer total anderen Zeit. Die Autorin schafft es wieder einmal den Leser in eine lange Vergangene zeit mit zunehmen, auf eine Reise in ein Leben, in welchem Frauen bei weitem nicht den selben Stand haben wie Männer und schwarz nicht gleich weiß bedeutet und die Sklavenhaltung noch ein großes Thema ist. Ich bin fasziniert wie gut es gelungen ist, hier darzustellen, das die Zeiten nicht einfach waren, egal für wen. Die Sklaven kamen in Aufruhr, schließlich sollten sie Selbst bestimmt leben. Die weißen, verloren ihren Arbeitskräfte und einige auch ihre Existenz. Der Schreibstil, holt den Leser ab und bringt in auf eine Insel und in ein Leben. Das Buch kann sehr fließend gelesen werden. Der Inhalt lässt tief blicken in so manche Seele und in Plantagenhaushalte vor vielen Jahren. Die Autorin bringt hier in einem Roman sehr viel Geschichte unter und lässt uns trotzdem das Leben der Hauptprotagonisten nicht aus den Augen verlieren. Sehr gelungen, kann das Buch nur empfehlen.

     

    Zum Inhalt:
    Lijanne verlässt die Insel, auf welcher sie mit ihren Eltern lebt um auf eine Mädchenschule zu gehen. Das sie auf Curacao noch viel mehr lernen wird, wie Handarbeiten, Gesang und benimm, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Durch einen Zufall lernt sie den Plantagenbesitzer Johan kennen und lieben. Doch schon nach kurzer Ehe verunglückt er und Lijanne muss erkennen das auch auf ihrer Plantage nicht alles so läuft wie es sollte. Mit Unterstützung von unerwarteter Seite muss sie sich und ihre Plantage durch einige höhen und tiefen leiten und lernt das Leben neu kennen. Erst als Besuch eintrifft und sich in den Kolonien einiges zu ändern scheint, gewinnt die Hoffnung und Lijanne kämpft um ihr Erbe und ihre Liebe.

  7. Cover des Buches Kondor und Kühe (ISBN: 9783954380077)
  8. Cover des Buches Die Märchen der Weltliteratur: Märchen aus der Karibik (ISBN: B00363WVRS)
  9. Cover des Buches Taxi Curaçao (ISBN: 9783442714728)
    Stefan Brijs

    Taxi Curaçao

     (4)
    Aktuelle Rezension von: parden

    MELANCHOLISCH UND EINDRINGLICH...

    Curaçao, 1961. An einem Septembermorgen bringt der Taxifahrer Roy Tromp seinen zwölfjährigen Sohn Max zum ersten Mal in die weiterführende Schule zu Bruder Daniel. Max ist der erste in seiner Familie, der sie besuchen kann, und erweist sich als talentierter Junge, der davon träumt, Lehrer zu werden und den gesellschaftlichen Aufstieg aus der Armut zu schaffen. Bruder Daniel, der selbst von der Insel stammt, will ihm dabei helfen. Denn so prächtig der azurblaue Dodge Matador ist, mit dem Roy seinen Sohn zur Schule bringt, so bettelarm ist die Familie des Trinkers und Spielers. Vierzig Jahre später ist der Traum geplatzt und Max, der längst selbst Vater eines erwachsenen Sohnes ist, verschwindet aus heiterem Himmel in die Niederlande, womöglich für immer. (Verlagsbeschreibung)

    Die Spanne der hier erzählten Jahre umfasst vier Dekaden, beginnend von 1961 an. Der schwarze Ordensbruder Daniel, der auf Curaçao als Lehrer arbeitet, fungiert hier als beobachtender Ich-Erzähler, wobei er sich gelegentlich auch leise Emotionen gestattet. Im Fokus des Romans steht die Familie Tromp - zunächst der Taxifahrer Roy, dann sein anfangs 12jähriger Sohn Max und schließlich später auch dessen Sohn Sunny, der jedoch vergleichsweise wenig Raum einnimmt.


    "Die Armut interessierte die Regierung schließlich wenig,denn sie hatte größtenteils eine dunkle Hautfarbe und blieb im Verborgenen in den Wohngebieten weit weg von der Macht..." (S. 52)


    Roy ist ein grobschlächtiger Macho, der Treue nicht einmal buchstabieren kann, dem es aber immer wieder gelingt, bei den Frauen zum Zug zu kommen. Elf Kinder habe er auf ganz Curaçao, so wird er nicht müde zu behaupten, an eine einzelne Frau binden lasse er sich jedenfalls nicht. Immerhin besorgt er für Max und seine Mutter eine Bleibe, schäbig zwar und ohne jeden Komfort, aber doch ein kleines Häuschen. Und er fährt Max mit seinem Taxi an dessen erstem Schultag in Barber zur Schule, stolz in Uniform mit Mütze und Handschuhen und sehr darauf bedacht, dass keine dreckigen Kinderhände den glänzenden Lack seines nagelneuen Dodge Matador betatschen. Auffallen ist Roys Devise, an seinem Macho-Ruf arbeiten und alle Tricks auf Lager haben, um nie um Fargäste verlegen zu sein. Roy hat sehr eigene Vorstellungen und wird auch nicht müde, diese jedem zu verkünden

    Max dagegen ist ein eher schüchternes, sensibles Kind, dem das Auftreten seines Vaters eher unangenehm ist. Ihm fällt das Lernen leicht, und mit Unterstützung seiner Mutter sowie vor allem von Bruder Daniel, der nicht müde wird, den Jungen zu ermuntern, nimmt bald schon ein Zukunftsplan im Kopf von Max Gestalt an. Er will auch Lehrer werden und damit der Armutsschlaufe entrinnen. Doch sein Vater hat andere Pläne für seinen Sohn...

    Während Bruder Daniel im Jahr 2001 auf den Anruf von Max wartet, dass er gut angekommen ist in den Niederlanden, springt er in seinen Erinnerungen an die letzten vierzig Jahre von Episode zu Episode und gewährt so einen intensiven Einblick in das Familiengefüge der Tromps. Stolz und Armut, Hoffnungen und Niederschläge sind die Widersprüchlichkeiten, in denen sie sich bewegen. Kurze Augenblicke des Glücks weichen nur zu bald schon den Widrigkeiten des Alltags, denen man kaum entkommen kann.


    "Curaçao ist zu einem Patienten geworden, der sich wundgelegen hat, weil er sich schon seit Jahren selbst vernachlässigt und jede Pflege verweigert." (S. 187)  


    Eingebettet in die Familiengeschichte sind auch die Gegebenheiten der niederländischen Insel in diesen vier Dekaden - der Maiaufstand von 1969, in dem Schwarze für gleiche Rechte und Entlohnung kämpften und dabei schnell in eine Gewaltschleife gerieten; die große Armut, die oft die Schwarzen betraf; der wirtschaftliche Niedergang, als Shell sich in den 1980er Jahren aus Curaçao zurückzog und die Erdölraffinerie (samt Altlasten) für einen symbolischen Gulden an die Inselregierung verkaufte, weiter verpachtet an eine staatliche venezolanische Ölgesellschaft, die jedoch keine Investitionen tätigte; die steigende Arbeitlosigkeit auf der Insel, v.a. auch der Jugendlichen; und die steigende Kriminalität, als die Drogenbosse z.B. aus Kolumbien und Venezuela entdeckten, dass Curaçao ein guter Umschlagplatz und Transitmarkt für ihre Drogen ist - allein diese Gegebenheiten verschaffen dem Ganzen schon einen pessimistischen Anstrich.

    Gerade an diesen äußeren Bedingungen scheitern viele Hoffnungen v.a. von Max immer wieder. Er, der so klare Pläne für sein Leben hat, muss stets aufs Neue der Tatsache ins Auge sehen, dass diese nicht zu verwirklichen sind. Wenn er einmal zu dieser Erkenntnis gelangt, hadert er jedoch nur kurz mit dem "Schicksal" und beugt sich dem, was eben nicht zu ändern ist. Hinfallen und aufstehen, immer wieder. Aber Stefan Brijs lässt trotzdem eine Beklemmung aufkommen, der man sich beim Lesen nicht entziehen kann. Und wie weit diese reicht, zeigt sich erst ganz am Schluss - mit einem letzten Hammerschlag. Ich war ehrlich gesagt richtig geplättet.

    Ein häufig leise melancholischer Roman, der sich beim Lesen irgendwie im Hirn festfrisst und einen kaum wieder loslässt. Ein eindringlicher Blick hinter die Kulissen des karibischen Traums...


    © Parden

  10. Cover des Buches Sklave und Herr: Katibu di shon. Übersetzt aus dem Papiamentu und Holländischen: historische Novelle aus der Karibik-Insel Curaçao (ISBN: 9783851671971)
  11. Cover des Buches Eine Tote gibt Auskunft (ISBN: 9783644508019)
    Janwillem van de Wetering

    Eine Tote gibt Auskunft

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Gulan
    „Wenn sie Ihre Freundin war und auf Ihrem Hausboot wohnte, dann dürfen wir annehmen, dass sie auch für ihren Unterhalt aufkamen.“
    „Ja“, sagte Drachtsma, „ich gab ihr jeden Monat Geld.“
    „Wussten sie, dass sie andere Liebhaber hatte?“
    „Ja. Es kümmerte mich wenig. Ich habe mich immer telefonisch mir ihr verabredet. Oft hat sie mich im Büro angerufen.“
    „Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, dass ich es sage, aber ihr Tod scheint Sie nicht sehr zu beeindrucken“, sagte der Commissaris.
    Drachtsma gab keine Antwort.
    „Finden Sie nicht schlimm, dass sie tot ist?“
    „Ist ihr Tod nicht eine Tatsache?“, fragte Drachtsma. „Tatsachen, die man nicht ändern kann, muss man akzeptieren. Alles geht einmal zu Ende.“
    Dem Commissaris verschlug es den Atem. Es dauerte eine halbe Minute, bis er die nächste Frage formulieren konnte. (S. 78)

    Auf einem Hausboot in Amsterdam wird eine junge Frau erdolcht aufgefunden. Maria von Buren wurde offenbar von einem reichen Industriellen ausgehalten. Doch nebenher empfing sie noch zwei weitere exklusive Liebhaber auf ihrem Boot: Einen belgischen Diplomaten und einen amerikanischen Offizier. Doch alle Männer haben Alibis. So begibt sich der Commissaris auf eine Reise in die Vergangenheit der Toten nach Curaçao, während seine beiden Mitarbeiter Grijpstra und de Gier eine Spur auf die Nordseeinsel Schiermonnikoog verfolgen.

    Janwillem van de Wetering zählt zu den bekanntesten niederländischen Krimiautoren, insbesondere durch die 15bändige Reihe um die „Amsterdam Cops“. Van de Weterings Biografie selbst ist äußerst interessant. Anfang der 1950er arbeitete er in Südafrika, später auch in Kolumbien, Peru und Australien. Ende der 50er Jahre studierte er u.a. Philosophie in London und lebte auch achtzehn Monate in einem japanischen Zen-Kloster. Er kehrte Mitte der 1960er nach Amsterdam zurück und arbeitete dort nebenher im Polizeidienst als Ersatz für seinen bis dato nicht geleisteten Wehrdienst. Ab 1975 bis zu seinem Tod 2008 lebte van de Wetering in Maine/USA und schrieb viele seine Bücher zweimal: in Englisch und Niederländisch, teilweise mit einigen Abweichungen.

    Seine „Amsterdamer Polizisten“ sind Adjudant Grijpstra und Brigadier de Gier mit ihrem namenlosen vorgesetzten Commissaris. Grijpstra ist verheirateter Familienvater und scheinbar so ein wenig in der Midlife Crisis, de Gier ist ein junger Single, der mit einer etwas dominanten Katze zusammenlebt. Die Lebenssituationen der beiden werden in den Dialogen gerne auch spöttisch kommentiert, doch insgesamt arbeiten beide freundschaftlich-kollegial zusammen. Die Arbeit wird durchaus auch mal für persönliche Vorlieben unterbrochen, so spielen Grijpstra und de Gier im Büro Schlagzeug und Flöte oder fahren zu einer verlängerten Mittagspause in de Giers Wohnung, um sich eine Schallplatte anzuhören. Uneingeschränkte Respektsperson ist jedoch der ältere, väterliche Commissaris. Die Kriminalfälle lösen sie in einer ruhigen, gelassenen Atmosphäre. Verhöre und Zeugenbefragungen spielen eine große Rolle. Philosophische Betrachtungen kommen zur Sprache. Insgesamt erinnerte mich die Atmosphäre ein wenig an Simenons Maigret, den van de Wetering wohl in der Tat verehrte.

    „Eine Tote gibt Auskunft“ ist der zweite Band der Reihe und interessant an diesem Band sind vor allem die Gegensätze zwischen den Schauplätzen und Kulturen innerhalb des Königreichs der Niederlande. Die Tote stammte aus Curaçao und hatte durchaus einen Hang zur Zauber- und Hexenkult der Karibik. Der Commissaris lässt sich auf seiner Dienstreise vom dortigen Flair treiben. Auf der anderen Seite steht die (relative) Beschaulichkeit der Niederlande, exemplarisch der westfriesischen Insel Schiermonnikoog.

    Wenn ich schon „Maigret“ als Referenz nenne, sollte dem erfahrenen Krimileser klar sein, dass hier kein spannungsgeladener Actionreißer (wobei der Showdown auf Schiermonnikoog doch etwas überrascht) erwartet werden sollte. Man erhält allerdings einen etwas altmodischen, aber immer noch lesenswerten philosophisch-psychologischen Kriminalroman.

  12. Cover des Buches Karibik I (ISBN: 9783829700467)
  13. Zeige:
    • 8
    • 12

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks