Bücher mit dem Tag "dachau"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dachau" gekennzeichnet haben.

29 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.645)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Bücherdiebin" von Markus Zusak ist eine liebevolle Erinnerung an Menschen, die in einer Zeit gelebt haben, in der die Gnade des Überlebens von Boshaftigkeit gezeichnet war. Die Macht der Worte mit ihren Licht- und Schattenseiten und der Umgang damit nehmen dabei eine ganz wichtige Rolle ein. Auch andere tiefsitzende Themen kommen darin sehr gut zum Vorschein, der Tod als Erzähler bringt außerdem sehr passende philosophische Ansätze mit. 

    In dieser Erzählung durfte ich die Hauptprotagonistin Liesel ein Stück weit in ihrem Leben begleiten. Dem Autor ist es dabei besonders gut gelungen, dass ich mich als Leser sehr gut in die Protagonisten und die Zeit hineinversetzen konnte. Es gab viele Momente, in denen hinter jeder Seite die Angst herrschte und auch andere Gefühle wie Traurigkeit, Freude, Fassungslosigkeit und Erleichterung haben mir diese Zeit, in der die Geschichte spielt, so nahe gebracht. Die Reaktionen der verschiedenen Protagonisten waren für mich nachvollziehbar, sie entsprachen ihrem Wesen. Das gesamte Buch ist in 10 Überkapitel unterteilt, welche jeweils noch mehrere Unterkapitel enthalten. Das finde ich persönlich immer angenehm beim Lesen, da ich dadurch nach einer kleinen Pause leichter in die Geschichte zurückfinden kann. 

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Menschen bei diesem Buch auch langweilen könnten, da es so gesehen keine krassen Plott-Twists gibt (zumindest nicht so wie es sich vielleicht viele wünschen würden) und auch die Seitenanzahl für jemanden, der nicht so viel liest, sehr groß ausfallen bzw. es vielleicht zu langatmig werden könnte. Natürlich passiert schon sehr viel in Liesels Leben, für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Aber ich glaube, dass es schon auch das Interesse für die Betroffenen und/oder diese Zeit braucht, damit man das Herzstück, die Botschaft dahinter, so richtig gut erkennen oder vielleicht eher fühlen kann. 

    Die Kunst der Erzählweise und die Protagonisten mit ihrer Art die Geschehnisse aufzunehmen bzw. damit umzugehen, machen dieses Werk für mich zu einem Symbol von aufrichtiger Anteilnahme an jedem, der den Nationalsozialismus in all seiner Grausamkeit erlebt hat. Denn man beginnt durch diese Geschichte, sich im Detail mit der Struktur dieses Themas auseinandersetzen. Der Autor gibt den fiktiven und doch so echten Zeitzeugen nicht nur eine Stimme, er bringt (wie bereits gesagt) auch viele philosophische Ansätze in das Thema mit ein und bricht absolute Meinungen, indem er dem Leser verschiedene Perspektiven eröffnet. Ich hatte bei meinem Exemplar von ,,Die Bücherdiebin" am Ende der Geschichte extra Bonusmaterial, in dem mir nochmals aufgezeigt wurde, wie vielschichtig diese Erzählung ist. Gerade wenn man mit jemanden über dieses Buch sprechen möchte, geben diese letzten Seiten gute Anregungen für eine interessante und lehrreiche Diskussion. Man findet darin auch ein Interview mit dem Autor, in dem er nochmals auf die Hintergründe zu der Entstehung dieses Buches eingeht. 






  2. Cover des Buches The Book Thief, Film Tie-In. Die Bücherdiebin, englische Ausgabe (ISBN: 9780385754729)
    Markus Zusak

    The Book Thief, Film Tie-In. Die Bücherdiebin, englische Ausgabe

     (243)
    Aktuelle Rezension von: ElOlorDeUnLibro

    Liesel ist neun als ihr Bruder stirbt und ihre Mutter sie in eine Pflegefamilie nahe München gibt. Es ist 1939. Liesel erlebt die ihr völlig unverständliche Nazizeit aus Kinderaugen. Die Schrecken des Krieges und des Holocaust werden in diesem Buch aus Sicht des Todes geschrieben. Der Tod wird auch Liesel besuchen...

    Meine Meinung:

    Es gibt schlicht nicht mehr zu sagen wie: jeder muss dieses Buch gelesen haben.

    Ich habe mit sämtlichen Charakteren mitgefiebert und teils echt heftig weinen müssen. Eine ergreifende Geschichte über Freundschaft, Mut, und die Grausamkeit der Menschen.

    Fazit:

    Unbedingt lesen!

  3. Cover des Buches Maus (ISBN: 9783103975352)
    Art Spiegelman

    Maus

     (222)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Ich bin sehr erfahren im Lesen von Literatur über den Holocaust, angefangen mit „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, über „Anne Frank“ und „Ein Stück Himmel“ bis hin zu Primo Levi hab ich die Klassiker durch. „Maus“ fehlt mir allerdings noch und ist die letzten Jahrzehnte völlig an mir vorbeigegangen. Dabei gilt es als der beste Comic aller Zeiten und Art Spiegelman wurde bisweilen sogar als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt. 


    Hier erzählt der Sohn die Geschichte seines Vaters, Vladek Spiegelman, der als Jude in Polen geboren, egal wo er war, immer ein erfolgreicher Geschäftsmann wurde. Nicht zuletzt rettete ihn das in den schwierigsten Zeiten seines Lebens. Er war in der polnischen Armee, später in Gefangenschaft, dann im Ghetto. Er überlebte Ausschwitz und später den Todesmarsch. Als alter, gebrechlicher Mann lebt er in den USA und erzählt seinem Sohn, auf dessen drängen hin, seine Geschichte.

    Ich dachte ja, dass mich der Comic nicht schocken würde doch hat es der Autor geschafft, bei mir das beklemmende Gefühl, Schock und Fassungslosigkeit hervorzurufen, dass mich jedes Mal wieder erfasst, wenn es um die Shoa geht. Meine Emotionen haben mich beim Lesen überwältigt


    Art Spiegelman hat sich einen besonderen Stil ausgedacht. Wir sind nicht nur bei der erzählten Geschichte des Vaters dabei, sondern auch beim Prozess und der Entstehung des Comics. Jede Ethnizität trägt das Gesicht eines bestimmten Tieres. Die Juden sind Mäuse, die Polen Schweine, die Nazis beziehungsweise die Deutschen Katzen! Wirken die Zeichnungen auf den ersten Blick etwas unübersichtlich, so sortiert sich das Ganze und man entdeckt Details, die sehr aussagekräftig um nicht zu sagen, metaphorisch sind, zum Beispiel mutiert der Sohn manchmal zum kleinen Mäuschen wenn er sich Situationen nicht gewachsen fühlt. 

    Besonders beeindruckend fand ich die Entwicklung von Vladek Spiegelman. Mehr noch als der Sohn selber kann man als Leser*in Nachvollziehen, warum der Vater wurde, wie er am Ende seiner Tage war - nervös, widersprüchlich und unglaublich sparsam. Was den Sohn fast in den Wahnsinn trieb, hat bei mir mit Mitgefühl hervorgerufen, aber ich musste ja auch nicht mit dem Vater klarkommen.


    Die Übersetzung ist sehr gut gelungen und spiegelt die unterschiedlichen Ausdrucksweisen wieder. Es war mir sofort klar, warum der Vater ab und zu ins jüdische gefärbte Englisch/Deutsch wechselt. Erläuterungen dazu, sowie ein Heft über die Entstehung des Buches liegen der Schmuckausgabe bei.


    Ein eindrucksvolles Buch, das sich meinem Empfinden nach hervorragend dazu eignet, Jugendlichen die Geschichte des Holocaust nahe zu bringen. Jeder Mensch sollte es gelesen haben also ist es eine unbedingte Leseempfehlung für alle. 

  4. Cover des Buches Shutter Island (ISBN: 9783257243352)
    Dennis Lehane

    Shutter Island

     (286)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Der US-Marshal Edward „Teddy“ Daniels soll auf der kleinen vor Biston gelegenen Insel „Shutter Island“ einen Vermisstenfall klären. Auf der ansonsten unbewohnten Insel befindet sich, in einer ehemaligen Kaserne untergebracht, das „Ashcliffe Hospital“. Eine Einrichtung für geistesgestörte Verbrecher, die allerschwersten Fälle des Landes. Die Kindsmörderin Rachel Solando ist ausgebrochen und Teddy und sein neuer Partner sollen sie finden. Eigenartig ist, dass sie aus einer verschlossenen Zelle, durch schwer bewachte Korridore, über eine tödliche elektrische Barriere, auf einer vom kalten Ozean umtosten unbewohnten Insel verschwunden ist. 

    „Shutter Island“ ist eine wüste Zusammenstellung unterschiedlicher, legendärer Roman- und Spielfilmklassiker in einem ganz eigenen Thema. So findet der Leser gefühlt auf jeder Seite Anspielungen, Hinweise, Zitate und so vieles mehr, dass es einen schier erschlägt. Dennis Lehane baut daraus ein völlig eigenständiges neues Werk, der Leser allerdings wird früher oder später den Überblick verlieren oder nur teilweise mitbekommen, welche Referenz Lehane nun wieder nutzt. Und so wie der Wahnsinn im Buch immer stärker an die Oberfläche drängt, so Durcheinander und Verworren wirkt es auch auf den Leser. Alptraumhaft und bizarr wirkt das Szenario, durchstrukturiert von Anfang bis Ende und doch total verworren. Die Atmosphäre ist düster und bedrohlich, bald weiß nicht nur der Protagonist sondern auch der Leser nicht mehr was Realität ist und was schiere Einbildung. Da passt der lässige manchmal ironische Erzählstil des Autoren gefühlt irgendwann nicht mehr so richtig. Eine geschickte Wendung plausibilisiert letztlich das Geschehen.

    Mein Fazit: Vom schriftstellerischen Können des Autors konnte mich das Buch mehr als überzeugen, inhaltlich hat es mich aber trotzdem nie abgeholt. Es ist sehr schwer hier eine Empfehlung auszusprechen, in meinen Augen kann diese weder positiv noch negativ ausfallen, sondern muss eher lauten: Es lohnt sich für jeden selbst herauszufinden, ob er dem Buch etwas abgewinnen kann. Da mich der Autor trotzdem überzeugen konnte, werde ich demnächst mal zu einem anderen Werk aus seiner Feder greifen.

  5. Cover des Buches Der Tod ist mein Beruf: Roman (ISBN: 9783841213280)
    Robert Merle

    Der Tod ist mein Beruf: Roman

     (155)
    Aktuelle Rezension von: Gingerteabooks

    Ich hatte diese morbide Faszination für den Teil, als er versucht hat, die Probleme mit der Gaskammer und den Verbennungsöfen zu lösen. Ich weiß nicht so richtig, wie ich mich deswegen fühlen soll. Ansonsten war das Buch eher langweilig und teilweise etwas bizarr.

  6. Cover des Buches Totensonntag (ISBN: 9783426512951)
    Andreas Föhr

    Totensonntag

     (145)
    Aktuelle Rezension von: Wortbibliothekar

    Meinung:

    Der Fall war wieder einmal hervorragend geschrieben und aufgebaut und hat erneut viel Spaß beim Lesen gemacht. Wie sich alles zusammensetzt und wie ein so alter Fall aufgerollt und rekonstruiert wird, hat mir gut gefallen.

    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und die Handlung wunderbar kurzweilig, weshalb keine Langeweile entstehen kann. Am Ende überrascht der Fall dann nochmal und konnte mich sogar etwas betrübt stimmen. Und das, obwohl ich beinahe das gesamte Buch durchlachen musste.

    Die zeitlichen Sprünge und Umschnitte zwischen 1945 und 1992 sind sehr gut gelungen und schaffen immer wieder den schmalen Grad zwischen Ernst und Spaß.

    Allem voran ist das Zusammenspiel der beiden jüngeren Versionen der bekannten Ermittler hier nochmal eine ganze Ecke dynamischer und „verspielter“ als in den bisherigen Bänden. Es hat mir ungeheuer Spaß bereitet, wie ein chaotischer Kreuthner immer wieder die überkorrekte Fassade eines Wallners bröckeln lässt. In Kombination mit der Staatsanwältin Claudia grenzt das Zusammenspiel der Figuren teilweise beinahe an Klamauk. Genau meine Art von Humor.


    Fazit:

    Ich glaube, für mich einer der besten Bände der Reihe, der sich auch völlig losgelöst von den anderen Büchern lesen lässt. Durch den teils etwas überspitzten Humor ist der Band vielleicht nicht für jeden etwas, aber mich hat er sehr gut unterhalten und zum Lachen gebracht.

  7. Cover des Buches Der Magier (ISBN: 9783257067521)
    Fernando Gomes de Morais

    Der Magier

     (48)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Bis zu einem gewissen Punkt mag ich die Art und Weise wie die Biographie aufgebaut und verfasst wurde, aber sie hat einen pathetischen Charakter, der mir nicht zusagt. Coelhos Jugendjahre sind interessant, verworren und teils voller Zufälle. Für mich wurde es ab dem einsetzenden Erfolg uninteressant, abgesehen von der Bildung von zwischenmenschlichen Beziehungen, denn da hat Coelho so eine Art und auch der Umgang mit Kritik gefällt mir. Das Buch hat an sich gut begonnen, bekommt aber ein schales, abgeschmacktes Ende, schade.
  8. Cover des Buches Marie (ISBN: 9783961117567)
    Anja Lehmann

    Marie

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Judith_007

    Das Cover mit den zarten Wiesenblumen und die Schrift gefällt mir sehr gut. Auch die Farben finde ich passend. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich wollte das Buch unbedingt lesen.

    Das Buch beginnt damit, dass die siebzehn Jahre alte Marie und ihre jüngere Schwester Sarah ihre Mutter bei der Geburt der Zwillinge verlieren. Sie kommen zur Nachbarin. Jedoch werden sie 1941 von dort als Ostarbeiterin nach Berlin gebracht.

    In Berlin erleben sie viel Grausamkeit. Die beiden Mädchen landen bei einem Grafen, für den sie den Haushalt oder Garten machen. Dort entdeckt Fritz, der im KZ arbeitet, Marie und entführt sie. Im Haus seiner Eltern (in dem auch er wohnt) hält er Marie gefangen und vergewaltigt sie regelmäßig. Sie muss sich auch dort um den Haushalt kümmern. Sein Vater Heinrich, ein Wehrmachtsoffizier, der in Russland kämpft, kommt eines Tages nach Hause. Er erklärt, dass er keine Hoffnung mehr auf einen Sieg hat. Aber die anderen hören ihm gar nicht richtig zu.

    Weiterhin geht es um Liam, den Iren, der nach Amerika ausgewandert ist, Als er von seiner Verlobten sitzen gelassen wird, geht er als Soldat in den Krieg. Liam trifft im Laufe der Geschichte auf Marie und Heinrich und wird von Marie gepflegt.

    Ich habe schon einige Bücher über diese Zeit (meist über das Leben im KZ) gelesen. Deshalb hat mich das Buch sehr angesprochen. Es ist spannend geschrieben, aber keine leichte Kost. Obwohl der Schreibstil leicht zu lesen war, hatte ich ab und zu Phasen, die schleppend voran gingen. Anfangs war ich sehr schnell in die Geschichte reingekommen, aber dann gab es immer wieder Abschnitte, die nicht so flüssig liefen.

    Alles in allem, eine gute Geschichte. Meine Leseempfehlung gebe ich vor allem den Lesern, die sich für diese Zeitepoche interessieren.

  9. Cover des Buches Feuer in Berlin (ISBN: 9783644476219)
    Philip Kerr

    Feuer in Berlin

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Dies ist der erste Band der Reihe Philip Kerrs um den Privatdetektiv und ehemaligen Polizisten Bernhard Gunther. Er ist im Original 1989 unter dem Titel „March Violets“ erschienen. Berlin im Jahr 1936 während der Olympischen Spiele. Privatdetektiv Bernhard Gunther, spezialisiert auf das Auffinden vermisster Personen, wird von dem Großindustriellen Hermann Six beauftragt, wertvollen Schmuck wiederzubeschaffen, der aus dem Tresor seiner, zusammen mit ihrem Ehemann ermordeten Tochter gestohlen wurde. Doch noch etwas verschwand aus dem Tresor. Etwas, das in gewisser Weise genauso wertvoll war.

    Der Roman ist spannend und handlungsreich erzählt. Es kommen sehr viele Personen vor, darunter auch sehr viele reale Personen. Der Autor hat sich ausführlich mit der Historie beschäftigt, das merkt man dem Buch an. Das betrifft auch die baulichen Gegebenheiten zur damaligen Zeit.

    In der Person des Detektivs trägt der Autor aus meiner Sicht etwas zu dick auf. Die zur Schau gestellte Ablehnung des Nazi-Regimes passt zwar zur Charakteristik des Protagonisten mit seinem ausgeprägten Zynismus und Sarkasmus, aber dadurch verliert die Figur an Glaubwürdigkeit. Die extrem bildhafte Sprache ist für mich auch ein bisschen arg überspannt.

    Die große Stärke des Romans ist die Verknüpfung realer Personen und Ereignisse mit der fiktiven Handlung. Mit scheint fast, diese Reihe war das Vorbild für Volker Kutschers Gereon Rath Geschichten. Zumindest der Beginn ist ähnlich gut gelungen. Drei Sterne.

  10. Cover des Buches Schuhhaus Pallas (ISBN: 9783423624640)
    Amelie Fried

    Schuhhaus Pallas

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Amelie Fried hat die Geschichte ihrer Familie nieder geschrieben. Anhand von Zeitdokumenten und begleitet von Bildern wird es besonders deutlich. Ein wichtiges SAchbuch zum Thema Juden im dritten Reich von der Bestsellerautorin Amelie Fried. Ganz nah bei uns ums Eck in Ulm, das macht das Buch noch wichtiger

  11. Cover des Buches Der Schmerz (ISBN: 9783423124751)
    Marguerite Duras

    Der Schmerz

     (9)
    Aktuelle Rezension von: kuubi
    wenig handlung, geradlinige sprache: kurze sätze, prägnante worte - und manchmal ist weniger einfach mehr: die stimmung der erzählerin wird zu 100% wiedergegeben und kann vom leser wunderbar nachempfunden werden. ein sehr ergreifendes buch.
  12. Cover des Buches Das Schloss der Schriftsteller: Nürnberg ´46. Treffen am Abgrund (ISBN: B0BTJB15S1)
  13. Cover des Buches Als die Liebe endlich war (ISBN: 9783838777887)
    Andrea Maria Schenkel

    Als die Liebe endlich war

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin
    Vielleicht habe in den vergangenen Wochen und Monaten aus der Zeit des Nationalsozialismus zu viele gute Bücher gelesen, bzw. gehört, als dass mich dieses Hörbuch "Als die Liebe noch endlich war", vom Hocker reißen konnte.

    Dabei fängt es sehr interessant an, als die Famile des jüdischen Arztes Deutschland verlassen will. Vater, Mutter, 2 Kinder mit den Tickets eines Selbsmörders auf dem Weg duch Italien zum Schiff, das die Familie vor den Nazis in die Freiheit nach Shanghai bringen soll. Doch der Vater fühlt sich zu sehr als Deutscher, als das er das Land, für das er schon einmal im Krieg kämpfte, verlassen möchte. Am Ende bleiben seine Frau und seine beiden Kinder alleine auf dem Schiff, als dieses ablegt. Er geht zurück.

    Doch dann ein anderer Erzählstrang, von einer Tante, die Frauen von ungewollten Schwangerschaften befreit oder auch Frauen, die keine Kinder bekommen können, zu solchen verhilft. Für mich war dies sehr langatmig und auch irgendwie gekünstelt. Also, ein Mann kann noch so ein blöder Parteigenosse sein, trotzdem merkt er, ob seine Frau einen schwangeren Bauch hat oder auch nicht. Vielleicht bin ich zu sehr Realist, als dass ich der Autorin da folgen konnte oder besser folgen wollte.

    Es gab noch einen dritten Erzählstrang, der später spielt. Da bieten sich dem Hörer noch einige überraschende Ereignisse, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte. Immerhin soll man nicht zu viel verraten.

    Für mich hatte dieses Hörbuch zu viele Längen. Es war kein Buch, das mich richtig fesselte, als dass ich von einer CD zur nächsten fieberte.
  14. Cover des Buches Geigen der Hoffnung (ISBN: 9783863341176)
    Titus Müller

    Geigen der Hoffnung

     (22)
    Aktuelle Rezension von: julzpaperheart

    „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – egal, wie es ausgeht.“ – Vaclav Havel (Zitat, S. 51)

    In Zusammenarbeit mit Christa Roth schrieb Titus Müller dieses Buch. Während er eine fiktive Geschichte basierend auf wahren Begebenheiten und Fakten erzählt, berichtet sie von ihren Begegnungen und Gesprächen mit Amnon Weinstein. Beide Teile waren sehr interessant und berührend, wobei mir die Geschichte von Müller besonders zu Herzen ging.

    Der Part über Weinstein war sehr spannend. Man erfährt, wie er an die Geigen der verstorbenen KZ-Häftlinge kam, teils aber auch von denjenigen die überlebten. Wie er sie reparierte und rekonstruiert. Zudem dokumentiert er die Geschichten derjenigen, die die Geigen begleitet haben und lässt sie von Orchestermusikern spielen.  

    Parallel dazu reisen wir nach Dachau und begleiten die Brüder Marek und Stani. Ihr Schicksal hat mich sehr berührt. Ihr Überlebenskampf, die Musik und Nächstenliebe waren sehr bewegend.

    Müllers Schreibstil war sehr gefühlvoll, emotional und packend, während Roth eher kühl und sachlich berichtet. Der Wechsel zwischen den beiden Perspektiven hat den Lesefluss nicht gestört.

    Insgesamt ein sehr bedrückendes, lehrreiches und berührendes Buch. 

  15. Cover des Buches Kreis Dachau (ISBN: 9783816415794)
  16. Cover des Buches Tintentränen: Elsas Tränen (ISBN: B01H9CXOCW)
    Iris Krumbiegel

    Tintentränen: Elsas Tränen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: SteffiKrumbiegel
    Zusammenfassung

    Der Handlungsverlauf teilt sich in zwei Stränge.

    Zum einen erleben wir Elsas Geschichte, welche sich im 3. Reich abspielt. Elsa, ein junges, begnadetes, talentiertes Mädchen. Ihr Klavierspiel verzaubert die Menschen. Sogar dem Führer spielt sie vor und obwohl sie Jüdin ist, beeindruckt sie auch diesen. Ein schlichter Kampf zwischen ihr und einer Schulfreundin entsteht. Erniedrigungen muss sie wegen ihrer Herkunft, ihres unreinen, jüdischen Blutes ertragen. Trotzdem lässt sie sich nicht unterkriegen. Sie findet einen Freund, in der Not ihrer Stunden und beginnt heimlich die Leben vieler zu retten. Wie viele es waren, erfuhr sie nie richtig, doch sie verhalf unglaublich vielen Menschen zur Flucht und das nur über ihre Musik.
    Bis sie selbst ins Visier der Nazis gerät. Der schmerzhafte Abschied von ihren Eltern, das Verstecken, die Flucht, bis sie doch das KZ in Dachau erreicht.

    Die zweite Handlung.

    Martin Bauer, ein junger Altenpfleger. Er kämpft um die Pflege seiner Großmutter, arbeitet in einem Altenheim, umsorgt streng nach Ablauf die Patienten. Seine Eltern starben bei einem Verkehrsunfall und nun kümmert er sich liebevoll um seine Großmutter.
    Er führt einen einsamen Krieg, gegen Behörden, die Krankenversicherung, Pflegestellen und erkennt wie schrecklich diese Maschinerie ist. Dann verlässt ihn noch seine Freundin. Schnell triftet er ab. Der einzige Mensch bleibt seine Oma. Diese aber wird schwer krank, muss in ein Krankenhaus. Wieder und immer wieder scheint er gegen die Mühlen des Systems zu kämpfen. Bis ihn ein paar Rechtsradikale Halt bieten. Doch in der Arbeit lernt er Ayla kennen, eine junge Türkin, welche an seiner Seite arbeitet, ihm Freundschaft und eine süße Liebe bietet. Martin ist hin und hergerissen, zwischen der Oma, diesen merkwürdigen Freunden, seinem Leben.

    Mein Fazit

    Bereits vor einiger Zeit schrieb ich, dass es kaum ein Buch schafft, mich zu Tränen zu rühren. Nun, Iris Krumbiegel brachte mich mehrfach zum Weinen. Kaum ein Roman bewerkstelligte es mich so tief zu berühren, wie ihres.
    Es handelt sich dabei nicht um eine schlichte Erzählung, eine Liebesgeschichte oder einen langgezogenen historischen Roman. Nein - die Autorin greift das Geschehen des 3. Reiches auf, erzählt fesselnd die Geschichte von Elsa und man leidet mit dem jungen Martin Bauer mit. Entsetzt verstand ich unser marodes Pflegesystem, erkannte, welch harte Arbeiten das Personal täglich verrichtet. Nebenbei las man den Kampf von Elsa, wie sie ihr Leben für andere riskierte, ihres sowie das ihrer Familie aufs Spiel setzte. Auch wenn diese Geschichte tragisch endet. So hoffte ich die ganze Zeit - während ich es las, dass dieses Buch einfach nie aufhören würde. Stunden über Stunden hätte ich ihre Zeilen in mich aufnehmen können.
    Es ist keine Erzählung, die man mal schnell verschlingt. Ich weiß, dass heute viele eine rasante Geschichte wünschen, aber bei Tintentränen muss man gelegentlich das Buch zur Seite legen und inne halten. Die kleine, süße Elsa, wie sie mit ihrer Musik verschwimmt, halt darin findet. Wie Martin unter dem Druck des Systems zerbricht.

    Normaler Weise, lege ich meinen Lesern ja gerne ein Buch ans Herz. Doch dieses hier muss meiner Ansicht nach gelesen werden.
    Wieso? Es zeigt unverblümt auf was uns erwartet. Unsere gesellschaftlichen Zwänge, Strukturen, Profit, Gewinnmaximierung, unser Streben nach Wohlstand. Die Autoren erklärt was danach passiert. Wenn wir einmal alt, ungebraucht, krank, gebrechlich sind. Sie beschreibt den einsamen Weg der Alten, das Leben in Heimen und wie das wenige Personal um die einsamen Menschen kämpft, dabei selbst ins Abseits der Erfolgreichen gerät und vergessen wird. Das Thema Altenpflege und Alter wird tot geschwiegen. Denn keiner möchte sehen, wissen, erkennen was uns dann blüht. Wir bekommen kaum Kinder, träumen von Reisen, Prestige, Karrieren. Doch an diesen vergessenen Orten kämpfen sie um das Leben der Vergessenen. 
  17. Cover des Buches Ein Schwede zum Verlieben (ISBN: 9783944847481)
    Ingrid Zellner

    Ein Schwede zum Verlieben

     (21)
    Aktuelle Rezension von: dovlandau

    Verena, Schwedenfan und Single aus Überzeugung, trifft auf einer Urlaubsreise in Stockholm auf den Schweden Torbjörn, der ebenfalls frei und ungebunden lebt und das auch nicht missen möchte. Die beiden freunden sich an, wobei Verena ihre guten Schwedischkenntnisse zu Hilfe kommen, und entdecken gemeinsam die schwedische Hauptstadt. Aber die beiden sind sich einig: nur Freundschaft soll es sein, nicht mehr. Wenige Wochen später folgt Torbjörn der Einladung auf einen Gegenbesuch in Verenas Heimatstadt Dachau bei München, um das dortige Volksfest kennen zu lernen. Die beiden erleben eine schöne Zeit, auch wenn Verenas Freundinnen erhebliche Zweifel an der Tatsache haben, dass die beiden in säuberlich getrennten Betten schlafen. Bleibt es dabei? Ist es möglich, einander zu „behalten“ und doch unabhängig als Single zu leben? Das Ende der Geschichte spielt wieder vor der winterlich-weihnachtlichen Kulisse von Stockholm und es hält Überraschungen bereit.

    Das Buch ist leicht und flüssig geschrieben und es führt den Leser neben der Rahmenhandlung auch durch einige Sehenswürdigkeiten Stockholms, aber auch durch Dachau, ohne dabei die Geschichte zu vernachlässigen. Überhaupt gelingt es der Autorin Ingrid Zellner, dem Leser viel über Kultur, Land und Leute und die jüngere wie auch ältere Geschichte zu erzählen, ohne dabei belehrend oder dozierend zu wirken. Die (Fast-)Liebesgeschichte ist einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben und es fällt leicht, sich in die Protagonisten hineinzuversetzen.

    „Ein Schwede zum Verlieben“ - ein Roman von Ingrid Zellner, der 2016 im Magic Buchverlag erschienen ist - eignet sich gut als Urlaubslektüre oder für verregnete Tage, es nimmt den Leser mit und weckt die Reiselust. Prädikat: Empfehlenswert. 

  18. Cover des Buches Dachau - Flossenbürg - Neuengamme: Eine antifaschistische Biographie (ISBN: 9783898190022)
  19. Cover des Buches Eiskalter Schlaf (ISBN: 9783955203108)
    Astrid Korten

    Eiskalter Schlaf

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Martinchen

    "„Ich glaube, meine Erinnerung kehrt zurück. Ich habe Angst davor, denn ich spüre, rieche und schmecke ihn, meinen Peiniger.“
    Gibt es Alpträume, aus denen ein Opfer nicht erwachen kann? Anna wurde von einem brutalen Serienkiller entführt. Zwar konnte Kommissar Benedikt van Cleef ihr das Leben retten, doch auch Jahre später hat Anna das Grauen nicht vergessen. Schlimmer noch: Sie beginnt, zunehmend die Kontrolle über sich zu verlieren. Kann eine Hypnosetherapie ihr helfen, das zurückliegende Kapitel abzuschließen – oder wird dadurch neuen Schrecken die Tür geöffnet? Zur gleichen Zeit ermittelt Benedikt van Cleef in einem anderen Fall. Die Spuren führen weit in die Vergangenheit zurück – und zu einem bestialischen Verbrechen, das noch immer nicht gesühnt wurde …

    Ein Ermittler. Zwei Opfer. Sind Sie bereit für die Poesie des Bösen?"

    Soweit der Klappentext und der Thriller hält, was hier versprochen wird.

    Anna glaubt, dass der Serienkiller noch immer hinter ihr her ist. Aber es kommt noch schlimmer.

    Da mir der erste Band so gut gefallen hat, habe ich den zweiten gleich danach gelesen.

    Noch atemberaubender und realistischer als der erste, wenn das möglich ist.

    Auch hier gibt es Einschübe und Zeitsprünge, denen nicht immer ganz leicht zu folgen ist, dennoch gibt es von mir 5 Sterne.

  20. Cover des Buches Als die Liebe endlich war (ISBN: 9783453359536)
    Andrea Maria Schenkel

    Als die Liebe endlich war

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Himmelsvogel

    Story:

    1938, kurz bevor es zu spät dafür ist, flieht der junge Carl aus Regensburg mit Mutter und kleiner Schwester aus der Heimat und immigriert in Shanghai. Eine aufwühlende, lange Reise nach einer neuen Heimat beginnt, hinter ihm liegt sein jüdisch geborener Vater, der seine Heimat, Deutschland nicht verlassen wollte. In den USA findet Carl endlich den so lange gesuchten halt und lernt seine künftige Frau Emmi kennen. Gemeinsam lassen sie ihre Vergangenheit hinter sich, doch Jahrzehnte später wird er von einer Nachbarin gebeten den Nachlass ihres Mannes durchzusehen, dort stößt er auf Dokumente und Briefe, die längst vergessene Ereignisse und Erzählungen aus seiner Vergangenheit wachrütteln und Hinweise auf Emmis Vergangenheit bergen. Das Fundament aus Schweigen, auf dem das Glück ihrer Ehe ruht, beginnt schleichend zu bröckeln.

    Schreibstil/Inhalt:

    Die Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit ist sehr gut gelungen. Die Geschichte ist stimmig, interessant und unterhaltsam. Außerdem bietet sie tiefblickende Einblicke in eine Zeit, die so lange her zu sein scheint und durch die Perspektive der Gegenwart plötzlich ganz nah wird. Andrea Maria Schenkel behandelt in diesem Buch unter anderem Themen, wie Antisemitismus, Nationalsozialismus und den Holocaust. Sie hat es geschafft Themen, die nicht gerade leicht verdaulich sind, da sie mit Schuld, Hass und Angst verbunden sind bzw. diese Gefühle hervorrufen, in gewisser weise Leben einzuhauchen und die Geschehnisse aus verschiedenen Sichtweisen zu erzählen ohne respektlos zu sein. Der Autorin ist es gelungen einen aufwühlenden, historischen Roman ruhig und entspannt, aber mit einer inneren Tiefe zu erzählen, das einem nicht langweilig wird, sondern eher das Gegenteil erzeugt, nämlich das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.

    Charaktere:

    Die Entwicklung der Charaktere und deren Umfeld war gut durchdacht und beschönigt keinesfalls deren Taten, sondern erklärt auch deren Hintergründe, Ursachen und Folgen. Die Autorin lässt durchaus Spielraum zur Spekulation bezüglich der Konfrontation gegenüber dem jüngeren ich beider Charaktere mit ihrem gealterten. Doch das wichtigste an Geschichten, vor allem wenn es um eine mit historischem Hintergrund geht, ist das glaubhafte und überzeugende auftreten der Menschen, sodass man sich gewissermaßen in fiktive Personen hineinversetzten kann und das ist hier definitiv der Fall.

    Fazit:

    „ALS DIE LIEBE ENDLICH WAR“ ist ein wundervoller Roman, der mich sehr berührt und zutiefst ergriffen hat, sodass mir die Geschichte, auch nach dem ich sie beendet hatte, nicht mehr aus dem Kopf ging.

  21. Cover des Buches The Book Thief (ISBN: 9781846573958)
    Markus Zusak

    The Book Thief

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Lubig2
    Gänsehaut!
    Ich hab geflennt wie ein kleines Kind.
    Dabei hatte ich anfangs durchaus meine Schwierigkeiten mit dem Buch und brauchte einen zweiten Anlauf, weil ich mit Tod als Erzähler erst nicht klar gekommen bin.

    Im Rückblick ist das aber ein genialer Kunstgriff. Außerdem ist mir Tod mit seinem hintergründigen Humor sehr ans Herz gewachsen.

    Das Buch ist eine sehr starke, lesenswerte Geschichte über Loyalität und „sich selber treu bleiben“ – auch in schwierigen Zeiten! Ich würde sie allen Jugendlichen in einer Höhe mit „Die Welle“ empfehlen, da man nicht oft und ausdrücklich genug darauf hinweisen kann, wo Hass und Gewalt hinführen und wie harmlos alles anfängt!

    Liesel hat es nicht leicht. Von ihrer Mutter abgegeben an Pflegeeltern, der kleine Bruder tot, ist sie auf sich gestellt und muss erst Vertrauen zu ihren Pflegeeltern aufbauen. Flexibel wie Kinder aber sind, fügt sie sich recht schnell in ihre neue Umgebung ein. Nur nachts plagen sie noch lange Albträume. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Rudi muss sie sich den Herausforderungen der Kriegsjahre stellen. Als ihr Pflegevater einen Juden in seinem Keller aufnimmt, lernt sie wie man Geheimnisse bewahrt.

    Diese berührende Geschichte rund um die Himmelstraße geht unter die Haut und ist eine sehr feinfühlige Milieustudie der armen Bevölkerungsschicht in der ersten Hälfte des 20-ten Jahrhunderts. Sehr authentisch – wenn auch für mich abstoßend – wurden auch die groben Umgangsformen eingefangen. Trotzdem blitzt aber auch häufig, Liebe, Verständnis und Freundschaft durch.

    Fazit:
    unbedingt lesen!
    Einziges (kleines) Manko: in der englischen Originalausgabe fällt der doch recht kreative Umgang mit der Deutschen Sprache auf. Da wäre es empfehlenswert gewesen, wenn das jemand überprüft hätte, der Ahnung von bayrischen Dialekten hat. Zudem sind viele Namen englisch geschrieben – z. Bsp. Rudy, Tommy, Muller – auch das hätte leicht vermieden werden können.
    Wie das in der deutschen Übersetzung ist, kann ich nicht beurteilen.
  22. Cover des Buches Das Janusprojekt (ISBN: 9783644210813)
    Philip Kerr

    Das Janusprojekt

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der vierte Roman mit Bernhard Gunther ist im Original 2006 unter dem Titel „The One from the Other“ erschienen. Ein scheinbar leicht und schnell zu erledigender Auftrag, die Überprüfung, ob ein ehemaliger Kriegsverbrecher noch lebt, führt dazu, dass Bernhard Gunther in eine groß angelegte und raffiniert gestaltete Verschwörung verwickelt wird, die ihn in Lebensgefahr bringt. 

    Leider gibt es ein paar Nachlässigkeiten zu bemängeln. So wird der Name eines Butlers abwechseln mal Medgyessi und mal Medgyessy geschrieben, zumindest in meinem Exemplar (Rowohlt Tb, März 2009). Ich wundere mich immer wieder, dass so etwas dem Lektorat oder wer immer eine Plausibilitätsprüfung macht, nicht auffällt.

    Kerrs Sprache ist bisweilen arg bildhaft, z.B. wenn er schreibt: „Die Diele war, genau wie im Stockwerk darüber, so groß wie ein Busbahnhof.“ (ebd., S. 344) Da wäre ein wenig mehr Zurückhaltung vorteilhafter gewesen.

    Kerr erwähnt in diesem Roman sehr viele Namen von Personen, die in Wirklichkeit existiert haben, er mischt Fiktion und Historie. Ich habe mindestens 78 historische Persönlichkeiten gezählt, die zumindest erwähnt werden. Daran krankt die Geschichte jedoch auch ein wenig. Es wirkt fast so, als habe Kerr versucht, möglichst viele Namen unterzubringen und sei es nur durch Nennung des Namens. Ich hätte mir gewünscht, dass er da etwas sparsamer vorgegangen wäre und dafür die Personen mehr in die wirkliche Handlung integriert hätte.

    Die Atmosphäre des Jahres 1949 hat der Autor in dem Roman gut getroffen, zumindest gleicht sie den Geschichtskenntnissen, die ich habe. 

    Die Falle, die Bernie gestellt wird, ist sehr raffiniert ausgedacht, ja für meinen Geschmack etwas zu raffiniert, um lebensnah und auch nur annähernd realistisch zu sein. Sei drum, das kann einem Krimi auch mal guttun. Aber wie Bernie in ein Dilemma nach dem anderen läuft und sich jedes Mal mit Hilfe des stets im richtigen Moment die Bühne des Geschehens betretenden Zufalls daraus herauswindet, das ist ein bisschen zu viel des Guten, um noch gut zu sein. Drei Sterne. 

  23. Cover des Buches Kinderland (ISBN: 9783956070075)
    Richard Lorenz

    Kinderland

     (10)
    Aktuelle Rezension von: schafswolke
    In " Sommerwolken" geht es weiter mit der "Kinderland-Serie" von Richard Lorenz. Es wird etwas heller, als in den beiden vorigen Teilen, aber auch hier bleibt es geheimnisvoll.

    Es geht dieses mal nicht so sehr um die Toten, sondern etwas mehr um die Überlebenden. Konnten sie die Geschehnisse verarbeiten? Leben sie noch immer in der Vegangenheit? Oder haben sie eine Zukunft?

    Was wird uns und die Kinder wohl im 4. Teil erwarten? Man darf gespannt sein!

    Ich erwarte mir für die 4. Teil wieder eine etwas dichtere Atmosphäre, denn die hat mir in diesem Teil doch etwas gefehlt und die machte für mich den großten Reiz an dieser Serie aus.
  24. Cover des Buches Das war Dachau (ISBN: 9783596172283)

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