Bücher mit dem Tag "damon galgut"

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7 Bücher

  1. Cover des Buches SMALL CIRCLE OF BEINGS (ISBN: 9781843544616)
  2. Cover des Buches In a Strange Room (ISBN: 9781848873247)
  3. Cover des Buches Das Sündenopfer (ISBN: 9783442542321)
    Damon Galgut

    Das Sündenopfer

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    Mit seinem Roman "Sündenopfer" (im engl. Original "The Quarry") hat sich Damon Galgut nun endgültig in die erste Reihe der südafrikanischen Romanciers geschrieben. Hatte ich noch an seinem "Der gute Doktor" eine fehlende Kompromisslosigkeit und Konsequenz, bezugnehmend in erster Linie auf die Überfülle an Ideen bemängelt, ist "Sündenopfer" nun ein faszinierendes Beispiel an Konzentration und Reduktion der Mittel. Ein zu seiner neuen Gemeinde reisender Geistlicher nimmt einen Anhalter mit, was ihn, bei Gott nicht unschuldig, das Leben kostet. Sein Mörder übernimmt seine Identität und sogar seine Stellung als Geistlicher, erregt aber bald das Misstrauen des Dorfpolizisten. Dieser beginnt nun seine Hetzjagd, kompromisslos bis zum bitteren Ende. Prosa, die kar und lakonisch ist, die teilweise auf das absolute Minimum reduziert ist, was dem Gesagten natürlich noch mehr Gewicht verleiht, bis gegen Ende nur mehr einzelne Sätze und Worte da sind. Genau das ist auch die absolute Stärke dieses meisterhaften Romans, der wie ein Musikstück komponiert ist, das mit einem Orchestertutti beginnt und nach kontinuierlicher Ausdünnung der Besetzung nur mit einem solistischen Fagott endet, während die Spannung kontinuierlich steigt und im Moment des Fagottsolos die größte Dichte erreicht. Ein Leseerlebnis, ein spannender, ein faszinierender Roman, den Sie, wenn möglich im Original lesen sollten (da funktioniert die Reduktion der Sprache viel besser- ich habe Original und Übersetzung gelesen). Absolute Empfehlung.
  4. Cover des Buches Der Betrüger (ISBN: 9783442542895)
    Damon Galgut

    Der Betrüger

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    Damon Galguts Roman "Der Betrüger" war beim "Booker Prize" 2009 der durch Abwesenheit (er wurde von einer schwachen Jury nicht einmal für die Langliste nominiert - die jedoch u.a. "Kind 44" von Tom Rob Smith und Amitav Ghoshs Historienepos "Das mohnrote Meer" enthielt; ein Schicksal, das er u.a. mit Helen Garners großartig dunkel leuchtendem Roman "Das Zimmer", Ross Raisins originellem Debüt "God's Own Country" und Andrew Crumeys furios innovativem "Sputnik Caledonia" teilt) glänzende inoffizielle geheime Gewinner. Obwohl Aravind Adigas "Der weiße Tiger" kein unwürdiger Sieger ist, sondern ein erfrischend klischeeloses und dunkles Bild Indiens und der Kastengesellschaft zeichnet, ist "Der weiße Tiger" (Aravind Adigas Debütroman) doch weit von der literarischen Reife von "Der Betrüger" entfernt. So waren sich auch die britischen Literaturkritiker ausnahmsweise mehrheitlich einig, dass "Der Betrüger" des in Kapstadt lebenden Damon Galgut auch ohne "Booker Prize" (der ja für den "besten Roman des Jahres" vergeben wird) der beste Roman aus dem "Commonwealth-Gebiet" des Jahres 2008 ist. Adam Napier, der Protagonist dieses Romans, verliert im neuen Südafrika der Postapartheid-Zeit seinen Arbeitsplatz an einen jüngeren und von ihm eingeschulten schwarzen Mitarbeiter. Sein Haus hat er, trotz Warnungen und Besorgnis seiner Freunde und Bekannten, viel zu spät zum Verkauf angeboten. So spät, dass dieses Haus mittlerweile so viel an Wert verloren hat, dass er es nicht einmal mehr herschenken kann. Zur Überbrückung übersiedelt er zu seinem erfolgreichen Bruder Gavin nach Kapstadt. Gavins Versuche, ihn mit Stellenangeboten in sein erfolgreiches Boot zu holen, scheitern am Drang Adams, sich eine Existenz abseits der Statussymbole zu suchen und nach vielen Jahren Abstinenz wieder Lyrik zu schreiben. Gavins nicht wirklich ernst gemeintes Angebot, Adam könne in sein entlegenes Haus in der Karoo ziehen, dort mietfrei wohnen und dort von der Natur inspirierte Gedichte schreiben, nimmt Adam jedoch sofort an. Seine Suche nach einem neuen "Ich" wird jedoch schnell durch die Einsamkeit, durch den verwahrlosten Zustand des Hauses, durch die unerträgliche Öde des Kaffs und durch die Begegnung mit einem skurrilen Nachbarn getrübt. Der anfängliche Elan wird wie durch ein riesiges Ritenuto konsequent zum Stillstand gebracht. Apathie und Alkohol sind sehr bald die beiden Fixpunkte in Adams Leben. Bis er eines Tages im Baumarkt (auf der Suche nach Werkzeug, um seinen Garten vom Jahrzehnte alten Unkraut zu befreien) vom ehemaligen Schulkollegen Kenneth Cannings angesprochen wird, dessen Vorbild er anscheinend war, an den er sich aber partout nicht erinnern kann. Aus für ihn unerklärlichen Gründen klärt er Canning über seine Unfähigkeit, sich an ihn zu erinnern, nicht auf. Ungewollt entwickelt sich auf Cannings Farm "Gondwana" eine rege und heftige Freundschaft zwischen dem neureichen Canning, seiner schwarzen Frau Baby und Adam. Spätestens hier wird klar, welche Themen Damon Galgut in seinem großartigen Roman wichtig sind. Die Farm "Gondwana" als leuchtendes Symbol für Luxus und Gier, ein oberflächlicher Garten Eden in Südafrika, der Ausgangspunkt für eine Geschichte der Verführung, Macht, Korruption, Schuld und Sühne, Freundschaft und Loyalität, sowie der Macht der Erinnerung ist. Adam wird sofort von der ambivalenten Baby, ihrer schillernden und verführerischen Kombination aus vulgärem und mysteriösem Flair, angezogen und schlittert so fast unvermeidbar in eine Affäre mit der Frau seines Freundes. Damon Galgut lässt Adam immer tiefer in die dubiosen Geschäfte Cannings hineingeraten und treibt das Spiel konsequent bis zum unvermeidbaren Ausbruch weiter. Großartig, wie sensibel Damon Galgut mit der Problematik des neuen Südafrikas umgeht, Korruption, Mafiawesen und Anarchie, Gier und Macht, alles zur Bereicherung einer kleinen Schicht, natürlich auf Kosten der Ärmsten. Damon Galguts Prosa ist messerscharf und unprätentiös, im "Betrüger" findet sich kein überflüssiges Wort. Hervorragend zieht der noch junge Autor, dessen "The Beautiful Screaming of Pigs" und "A Sinless Season" leider nicht ins Deutsche übersetzt wurden und der mit "Der gute Doktor" und "Das Sündenopfer" leider nur eine eher lauwarme Rezeption im deutschsprachigen Raum erfahren hat, die Fäden in diesem literarischen Spiel der Versuchungen und Suche. Der Autor zeichnet starke assoziationsreiche Bilder (z.B. die unendliche Weite der Karoo, Abendstimmung - man kann hier wirklich die Farben dieser eigenartig schönen Landschaft schmecken), zum Teil mit ganz stark reduzierter, fast im Tiefstapelbereich pendelnder Prosa. Großartige, subtile Figurenzeichnung, gepaart mit raffinierter psychologischer Tiefendeutung lassen diesen spannenden Roman zu einem erstklassigen Leseerlebnis werden. Damon Galgut benutzt seine Kunst nie zum Selbstzweck, sondern nur als Mittel zum Zweck, und der ist bei ihm immer die Erzählung selbst. Prosa, deren wahre Schönheit man nur dann sieht, wenn man bereit ist, sich auf die substanziellste und ehrlichste literarische Erfahrung einzulassen; das Lesen mit offenen Ohren. "Der Betrüger" ist definitiv eine literarische Sensation, ein kleines Meisterwerk eines noch jungen, aber sehr selbstbewussten Autors, der die wichtigste Regel der literarischen Kunst längst verstanden hat und beherrscht. Er weiß, dass es nicht die Anzahl der im Roman enthaltenen Wörter ist, sondern deren Qualität. Gerade in diesem Punkt ist er ein würdiger Nachfolger J. M. Coetzees und einer der wichtigsten Autoren Afrikas, denn eine unverkennbar eigenständige Sprache, die hat Damon Galgut längst gefunden. (Erstveröffentlicht auf www.sandammeer.at) (Roland Freisitzer; 02/2009)
  5. Cover des Buches The Beautiful Screaming of Pigs (ISBN: 9781843544623)
  6. Cover des Buches Impostor (ISBN: 9780771035494)
  7. Cover des Buches Der gute Doktor (ISBN: 9783442463084)
    Damon Galgut

    Der gute Doktor

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    Der gute Doktor, ein gutes Buch eines extrem talentierten Autors auf dem Weg nach oben, bei der Themenwahl aber (noch) sichtlich an den offensichtlichen Vorbildern J. M. Coetzee und Nadine Gordimer geschult. "Der gute Doktor" liest sich gut, ist spannend, Damon Galgut hat den Leser gut im Griff, was aber meiner Meinung nach fehlt ist die kompromisslose Entwicklung der (doch zu vielen) Ideen. Da bleibt dann einiges auf der Strecke. Damon Galgut ist ein großes Talent, die "Coetzee Nachfolge" (laut Klappentext) ist noch in weiter Ferne... PS: Eine Aussage, die ich heute zurücknehme, da ich das neueste Buch von Damon Galgut: The Impostor im Sommer gelesen habe. Damon Galgut hat mit The Impostor (dt. Der Betrüger, erscheint 2009 bei Manhattan) einen Weltklasseroman geschrieben, für mich der beste englischsprachige Roman des Jahres 2008.

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