Bücher mit dem Tag "darmkrebs"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "darmkrebs" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.351)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Hanken

    Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich ES zum ersten Mal las. Mittlerweile ist das Buch im Laufe der Jahre mit mir gealtert, hat viele Umzüge überstanden - und ist doch immer wieder in meinem Bücherregal gelandet. Ein jedes Mal wenn ich mich in Kings Erzählung verliere, lebe, leide, liebe und trauere ich mit den Protagonisten. King versteht es wie kein zweiter, seine Charaktere ins rechte Licht zu rücken und ein Sittengemälde zu entwerfen, vor dem man manchmal nicht recht weiß, ob dies nicht das wahre Grauen innerhalb der Geschichte ist. Wer sich nicht scheut, sich über dieses weit über tausend Seiten lange Werk zu kämpfen, wird mit einer tollen Geschichte belohnt und vielen Nebenhandlungen, die sich zu einem grandiosen großen Ganzen fügen.

  2. Cover des Buches Krebskriegerinnen (ISBN: 9783960934387)
    Mina Teichert

    Krebskriegerinnen

     (22)
    Aktuelle Rezension von: buchstabensammlerin

    Rund ums Buch: 

    Titel: Krebskriegerinnen
     Autorinnen: Anja Koeseling und Mina Teichert

    Verlag: echt EMF
    Buch: Paperback
    Erschienen: 17.09.2019
    Seiten: 276
    ISBN : 978-3-96093-438-7
    Preis: 14,00 €

     

     

    Vielen Dank an echtEMF für das mir kostenlos zur Verfügung gestellte *Rezensionsexemplar*

    Als Mina ihre Freundin Anja in Berlin auf ein Mädelswochenende besucht, bekommt Anja die Nachricht „Sie haben Darmkrebs“.  Was dann folgt ist ein Krankenhaus-, Operations- und Überlebenskampf einer Frau, die Dank ihrer wissenden Freundin, denn auch Mina hat die Diagnose Krebs bereits mit 25 Jahren hören müssen, und deren Unterstützung diese Zeit mit Rückschlägen und Aufgebenwollen doch irgendwie durchsteht.  
    In diesem Buch erzählen beide Frauen aus ihrer Sicht und völlig ungeschönt was eine Diagnose Krebs mit einem Menschen macht und was dann passiert ist nicht für jeden Leser leicht zu verdauen, doch ich finde dieses Buch unglaublich wichtig, da es sehr deutlich macht, wie wichtig Vorsorge jedweder Art ist und dass Freundschaft die beste Medizin ist.
    Mina erinnert sich zurück an ihre Zeit, als sie erfuhr, dass ein Zervixkarzinom sich bei ihr breit gemacht hat und schlussendlich nur eine Gebärmutterentfernung sie heilen kann. Was geht in einer jungen Frau vor, die diesen Entschluss treffen muss? Das würde heißen, keine weiteren Kinder mehr bekommen zu können und in dem Alter hat Frau doch noch so viele Möglichkeiten, Wünsche, Träume. Da ich selbst davon betroffen bin, weiß ich, wie es sich angefühlt hat, welche Gedanken in einem Kopf herumjagen, doch ich war 40 Jahre alt.
    Jeder, der einmal die Diagnose Krebs bekommen hat, kann sich genau an den Moment und Ort erinnern, als die Welt für einen Augenblick über einem einstürzt. Und die Gedanken laufen Amok.
    Mina versucht so viel wie möglich ihrer Freundin zu helfen, die Hunde zu hüten, das Haus zu versorgen und bei ihr zu sein, in einer Zeit, in der ein Stoma die Antwort auf die Entfernung eines Teils des Dünndarms ist und später auch noch der Dickdarm komplett entfernt werden muss. Wir lesen alles über Stuhlgänge oder besser nicht vorhandene, lernen, wie ein Stoma gereinigt wird und wie gut und schlecht man in unterschiedlichen Kliniken betreut und versorgt wird.
     Am Ende ist es aber ein Buch, das Mut macht, nicht aufzugeben, ein Buch, was sensibilisiert und an manchen Stellen musste ich wirklich lachen, denn es ist die ehrliche Geschichte zweier Frauen, die so ein Glück hatten, sich gefunden zu haben! 

  3. Cover des Buches Süden und der Straßenbahntrinker (ISBN: 9783426411773)
    Friedrich Ani

    Süden und der Straßenbahntrinker

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Die Titelformulierung des Krimis, für den Ani das erste Mal den Deutschen Krimipreis bekommen hat, erinnert wohl nicht zufällig an den Großmeister der düster-melancholischen Kriminalschriftstellerei, Georges Simenon. Und dieser Massenschreiber hat bestimmt einige Krimis geschrieben, die schlechter sind als die von Ani. Aber auch einige bessere. Ich werde auf jeden Fall noch ein paar weitere Ani-Krimis lesen. Der "Straßenbahntrinker" ist mit seiner originellen Fall-Konstellation auf jeden Fall ein guter Appetizer, aber eben kein Sprachkunstwerk wie die besten Simenon-Krimis.
  4. Cover des Buches Café Hannah - Teil 4 (ISBN: 9783945932537)
    Ann E. Hacker

    Café Hannah - Teil 4

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Anneja

    Nun schon zum 4. Mal zog es mich ins Café Hannah und somit in die wunderbare Welt von Besitzerin Hannah und ihren Freunden, Mitarbeitern und Nachbarn. Doch auch diesmal sollte es nicht nur Sonnenschein geben, denn das Leben samt all seinen Problemen und Freuden zeigte sich auch in diesem Band von seiner besten Seite.

     


    Wer die Vorgänger noch nicht kennt, dem sei empfohlen diese zuerst zu lesen, da es sonst dazu kommen könnte, dass man ein paar Anspielungen nicht versteht.

     


    Dieser Teil der Reihe stand diesmal fast komplett im Zeichen der Liebe. Egal ob Hannah, Edi, JJ oder Svenja alle hatten in diesem Band mit den Vorzügen und Nachteilen der Liebe zu kämpfen. Doch wer hier Einheitsbrei vermutet, den kann ich entwarnen, denn abwechslungsreicher als hier könnte die Liebe garnicht sein.

     


    Dafür sorgte besonders die Charakter-Vielfalt der einzelnen Figuren, welche neben guten, eben auch schwierige Eigenschaften hatten, welche in einer Beziehung ganz schön hinderlich sind. Das beste Beispiel war hier wohl Café-Besitzerin Hannah, welche vor lauter widersprüchlicher Gefühle nicht nur sich selbst belastete, sondern auch ihre Beziehung mit Andy. Lobenswert hierbei möchte ich hervorheben, dass die Autorin uns und unsere undurchsichtige Gefühlswelt perfekt einfing. Denn Hannah will Freiheit, vermisst aber Andy und versucht dieses Zwischending dadurch auszugleichen, dass sie versucht anderen Personen helfen. Immerhin ist das meist leichter.

     


    Doch neben der Liebe ging es in diesem Band auch wieder um andere wichtige Themen. Neben der Migration und Emanzipation, gab es auch noch einmal das Thema Stalking. Allerdings hätte ich mir bei Ersten und Letzteren ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Hier fehlte mir einfach etwas um die Geschichten dahinter vollkommen durch nicken zu können. Dafür war das Thema Emanzipation wirklich sehr eindrucksvoll in die Geschichte eingebaut worden.

     


    Ansonsten fühlte es sich wieder so an, als würde man nach Hause kommen. Ich genieße den Schreibstil der Autorin einfach sehr, da sie Momente und Gefühle einfach sehr eindrucksvoll einfängt und wiedergibt. Zudem finde ich es schön, dass man die Handlungen oftmals aus verschiedenen Perspektiven erleben kann. Man freut sich oder ärgert sich hierbei mit den Charakteren mit, was das Lesen gleich nochmal so spannend macht.

     

    Fazit:


    Mein erneuter Ausflug in die Bewohner und Besucher der Blumengasse war wieder ein absolutes Leseerlebnis. Zwar hätte ich mir bei 2 Themen ein wenig mehr Tiefe gewünscht, aber ansonsten überzeugte mich dieser Band mit tollen Geschichten, wie sie es nur das Leben selbst erzählen kann. Auf meinen nächsten Besuch im Café Hannah freue ich mich jetzt schon.

  5. Cover des Buches Ein falscher Traum von Liebe (ISBN: 9783404270767)
    Christine Birkhoff

    Ein falscher Traum von Liebe

     (42)
    Aktuelle Rezension von: WildRose
    ein erschreckender erfahrungsbericht, der mal wieder beweist, dass der mensch die einzige grausame kreatur auf erden ist.. ein buch welches man gelesen haben sollte.
  6. Cover des Buches Cleo (ISBN: 9783453356450)
    Helen Brown

    Cleo

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Es ist wirklich eine sehr bewegende Geschichte über eine Familie, die nach einem plötzlichen Schicksalsschlag mit der Welt fertig werden muss. In dieser Situation erhalten sie eine besondere Katze, die sie gefühlt wieder auf die richtige Bahn bringt. 

    Die Geschichte ist richtig bewegend und wird auch nie richtig langweilig, sodass ich sagen würde, es gäbe irgendwelche Längen, jedoch kam irgendwann der Punkt, wo es mich nicht mehr bewegte. Die Handlung ging weiter, hat mich aber nicht mehr seelisch so berührt wie zu Beginn. Es wurde hinten raus merklich gekürzt, da natürlich weniger passierte und die entscheidenden Lebensweichen gestellt waren. Trotzdem zog es sich dann etwas. Zudem bin ich wohl auch nicht der richtige für genau diese Art von Büchern.

  7. Cover des Buches Ziemlich wunderbares Leben (ISBN: 9783453292147)
    Katie Marsh

    Ziemlich wunderbares Leben

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Die Handlung: Abi hat den Krebs besiegt und möchte fortan jeden Tag bestmöglich nutzen. Doch sie steht vor einem großen Problem: Ihre Erkrankung hat nicht nur sie verändert, sondern auch ihre ganze Familie und den Freundeskreis. Sie weiß, dass sie nicht da weitermachen kann, wo sie aufgehört hat. Finanzielle Sorgen und die Tatsache, dass sie emotional nicht mehr an Mann oder Sohn herankommt, machen ihr zu schaffen, doch sie lässt sich nicht entmutigen und versucht, nachdem sie sich retten konnte, nun auch ihre Familie zu retten.

    Besonders interessant finde ich, dass sich die Handlung nicht auf die Zeit der Erkrankung richtet, sondern auf die danach. Man könnte meinen, dass sich Abi wieder in die Vergangenheit zurückteleportiert und ihr Leben so weiterführt, wie sie es vor ihrer Krebserkrankung tat, doch es hat sich viel verändert. Nicht nur sie hat Angst und ist vorsichtiger, auch ihre Freunde und sogar ihre Familie verhalten sich anders und das ist ein Problem, dem sich Abi stellen muss. Sie dabei zu erleben, war ein spannendes und gefühlvolles Erlebnis, das ich jedem Leser nur wärmstens empfehlen kann.

    Dennoch empfand ich vermehrt ab der Mitte des Buchs viele Längen, die mir das Lesen manchmal erschwert haben, denn auch wenn die Geschichte haufenweise Dramen beinhaltet, hat sich die Handlung oft im Kreis gedreht. Dadurch habe ich eine Weile gebraucht, um den Roman zu Ende zu lesen, doch bereut habe ich es nicht. Abi hat mir viele Gedanken mit auf den Weg gegeben und meine Gedankenwelt erweitert. Mir wäre nie das Ausmaß einer schweren Krankheit so sehr bewusst geworden, wie es jetzt nach dem Lesen ist.

    Mein Fazit: Durch viel Familiendrama wird der Horizont des Lesers erweitert!


  8. Cover des Buches Das Zimmer (ISBN: 9783827015099)
    Helen Garner

    Das Zimmer

     (93)
    Aktuelle Rezension von: A-Basan

    Diese Buch hat es in sich und ist nichts für Zartbesaitete.

    Helen bereitet ihr Gästezimmer für ihre krebskranke Feundin vor, die sie schon länger nicht mehr gesehen hat. Doch statt der großen, kräftig ausschreitenten Frau steht ein abgemagertes, gekrümmtes Wesen vor ihr. Die Freundin will sich einer alternativmedizinischen Heilmethode unterziehen. Doch die Therapie ist eine einzige Quälerei und Helen hält sie für Scharlatanerie.

    Wir leiden mit Helen mit, wie sie zwischen Hilflosigkeit, Überforderung und Wut hin und her schwankt und ahnen, dass die Freundin es wohl nicht schaffen wird.

    Der Roman schildert genau, welche Kraftanstrengung es ist, eine Todkranke zu versorgen, die ihren Zustand nicht wahrhaben will.

    Teilweise klingt es nach einem Rechenschaftsbericht,  aber wer könnte es Helen übelnehmen,  wenn sie zum Schluss  einfach nicht mehr kann?

    Eine eindringliche Erzählung über das Sterben und unsere Unfähigkeit, damit umzugehen.

  9. Cover des Buches Herbstfarben (ISBN: 9783990576977)
    Heinz Löbel

    Herbstfarben

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Suse33

    Die Geschichte handelt von Meinhard Herbst, einem pensioniertem Kriminalpolizist, der auf sein Leben zurückblickt und der Absicht dem ein Ende zu bereiten.. bis es an der Tür klingelt....


    Das Cover zeigt, zum Titel passend, ein einzelnes Blatt in Herbstfarben. Dieses einzelne Blatt, denke ich spiegelt die Einsamkeit des Protagonisten wieder. Das es schon leicht verwelkt ist, ergibt in der Geschichte auch Sinn, aber das müsst ihr selbst herausfinden. Ich möchte ja nicht zu viel verraten. :-)


    Der Schreibstil von Heinz Löbel ist sehr gut. Er bringt es direkt auf den Punkt. Seinen Zynismus mochte ich sofort.


    Tatsächlich hatte ich am Schluss einige Schwierigkeiten damit, alle Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Dies ist eine Geschichte die ich noch einmal lesen muss, um sie in Gänze zu verstehen. Dennoch gefiel mir dieses Werk sehr gut und ich bin froh, dass ich es lesen durfte.


    Ich mag ja die Katze. Diese Stelle war einfach unglaublich.


    Vielen lieben Dank an den Autor für diese Erfahrung. 
  10. Cover des Buches Robin – High in the Sky (ISBN: 9783961116072)
    Charlotte Taylor

    Robin – High in the Sky

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Nanette

    Robin, die eine Sechzigstundenwoche gewöhnt war, zeigt uns nach einem privaten und gleichzeitig beruflichen Tiefschlag die Vor- und vermeintlichen Nachteile von ihrer vielen neugewonnen Zwangs-Freizeit auf, die nach zwanzig Jahren emotionaler Eiszeit für Tauwetter sorgt und ihr ein neues Betätigungsfeld eröffnet.


    Auch Sky hat eine private und berufliche Katastrophe zu verarbeiten und sucht seinen Platz im Leben. Er ist ein grundguter, sensibler Mensch und auf herzerwärmende Art verschroben.


    „„Echte Freundschaft braucht Wahrheit, keine Geheimnisse““

    Im Laufe ihres Kennenlernens entdecken die beiden immer mehr Parallelen in ihren Leben, die zu einer starken Verbundenheit führen, aber auch dass sie grundlegend anders mit ihren bisherigen Erfahrungen umgehen. Ihr humorvoller verbaler Schlagabtausch hat mich oft laut lachen lassen.


    Skys Großmutter Rosalynd ist ein echtes Original. Trotz vieler Schicksalsschläge ruht sie in sich, ist neugierig sowie optimistisch und hat ein großes Herz. Sie ist für viele wie eine gute Fee, die dazu beiträgt, Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen. Robin und Sky sind nicht die einzigen, denen sie auf ihre ganz spezielle Art Starthilfe gibt.


    Die thematisierte(n) Lage/ Missstände privater humanitärer Organisationen/ Menschenrechtsorganisationen in Afrika/Äthiopien hat/ haben mich tief erschüttert.


    Gemeinsam mit den starken, sympathischen Protagonisten marschieren wir dank des empathischen, bildhaften Schreibstils ein paarmal durch die Hölle und wieder zurück und erleben den Himmel auf Erden.


    Charlotte Taylor schildert mir ihrer emotionalen, zu Herzen gehenden Geschichte äußerst eindrucksvoll:

    „„Es gibt nichts Wichtigeres als die Liebe““.


    Also:

    „„Lache, weine, liebe!!““

  11. Cover des Buches Nina & Tom (ISBN: 9783351050351)
    Tom Kummer

    Nina & Tom

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    INHALT: Sie waren wie zwei Wildpferde auf Speed, ihre Leben ein einziges Brennen im Herzen, ein ständiges Suchen nach Grenzen und dem, was dahinter liegt – Nina und Tom. Dreißig Jahre lang waren sie ein Paar, haben alle Höhen erklommen, alle Tiefen ausgelotet, sich geliebt und gehasst, gevögelt und geschlagen. Haben alle Drogen genommen, die sie zwischen die Finger bekamen, und mit ihrer subversiven Dekadenz die Menschen um sich herum verprellt. Sie waren wie zwei Drachen, in ewigem Kampf ineinander verkeilt, Glut in den Augen, Feuer in den Lungen. Jahrzehntelang waren sie jung und stark, doch das Ende naht. Der Krebs hat sich in Nina breit gemacht. Sie wird sterben, schon bald. Die ultimative Erfahrung am Ende eines Lebens voller Extreme.

    FORM: Tom Kummer (*1961) schreibt seinen atemlosen Lebensbericht in kurzen, klaren Sätzen. Auf gut zweihundertfünfzig Seiten prescht er durch dreißig Jahre Beziehung, wobei er den Todeskampf Ninas als Grundgerüst nimmt und die Episoden der Vergangenheit dazwischen einfließen lässt.

    Die Liebe zwischen Nina und Tom als Tour de Force zu beschreiben, wäre zu schmeichelhaft. Es gibt Szenen voller Hass und Gewalt, der Sex ist hart und ohne jede Romantik, und das Glück ist immer euphorisch bis in die höchsten Höhen. Nie gibt es so etwas wie ein Mittelmaß, was die beiden zwar zu furchtbar anstrengenden Figuren macht, ihnen aber auch eine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit verleiht, die man selten erlebt. Erst die Söhne Henry und Jack bremsen ihren Sturzflug und bringen etwas Ruhe in den Rave.

    Der Roman ist stark autobiografisch gefärbt – Nina gab es wirklich. Sie erlag im September 2014 ihrem Krebsleiden. Die Qualen, die sie durchlitt, müssen schlimm gewesen sein, und sie lesend dabei zu beobachten, ist schwer zu ertragen. Das Foto auf dem Cover zeigt sie an ihrem Hochzeittag 1998 in der Wüste bei Las Vegas. Es stammt aus Kummers Privatarchiv.

    Beim Autor selbst kommt man schlecht um den zweifelhaften Ruhm herum, den er sich in den Neunzigern mit seinen gefälschten Interviews ergatterte. Jahrelang erfand er Gespräche mit Weltstars und verkaufte sie an Zeitschriften. Als er damit aufflog löste er einen Medienskandal aus. Auch diese Episode ist im Buch enthalten. Kummer öffnet somit eine Metaebene, eine Aufforderung an den Leser, sich mit dem Leben des Autors zu beschäftigen.

    FAZIT: Eine irre Liebesgeschichte in der niemand geschont wird, zwei unvergessliche Charaktere die ans Herz gehen, und, auch wenn mir der Schreibstil manchmal etwas zu unterkühlt war, ein faszinierender Roman – fünf Sterne. Daran ändern auch die aktuellen Vorwürfe nichts, Kummer soll für NINA & TOM bei Größen wie Richard Ford abgeschrieben haben. Solche Beschuldigungen lassen mich völlig kalt – jeder kopiert seine Helden, manche vedienen Millionen damit.

    *** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***

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