Bücher mit dem Tag "darmstadt"
99 Bücher
- Ilona Einwohlt
Mohnschwestern
(64)Aktuelle Rezension von: GustanDer Roman beschreibt ca. ein Jahr aus dem Leben von Lotte, einer jungen Lehramtsstudentin in den Jahren 1943/44. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Brüdern Fritz und Otto in Darmstadt, während ihr Vater an der Front ist. Besonders durch die Begegnung mit dem etwas undurchsichtigen und geheimnisvollen Wilhelm, der Lotte sehr fasziniert, verändert sich ihr Leben. Lotte und ihr Bruder studieren und haben gelegentlich sogar die Möglichkeit heimlich tanzen zu gehen, obwohl Swing zu dieser Zeit bereits zu verbotener Musik erklärt wurde. Otto ist ihr zehnjähriger, jüngerer Bruder, der zwar noch ein Kind ist und die Schule besucht, jedoch bereits sehr eigenständig ist. Die Geschichte erzählt das Leben der Familie und ihrer Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus. Hierbei werden gerade durch die sehr gut gezeichneten Nebencharaktere verschiedene Bevölkerungsgruppen der damaligen Zeit dargestellt. Einerseits die regimetreuen, schon fast fanatischen Menschen, wie ihre Freundin Hedwig, andererseits jene, die sich im Untergrund gegen das Regime zur Wehr setzen und versuchen die Bevölkerung u. a. durch die Verteilung von Handzetteln aufzurütteln. Aber auch die Flucht und das Leben im Verborgenen von Juden, die auf die Hilfe ihrer Freunde angewiesen sind, um zu überleben, wird sehr eindringlich und bildhaft dargestellt. Lotte entwickelt sich in dieser Zeit zu einer eigenständigen Persönlichkeit, die viel für ihre Freunde, die Familie und ihre Liebe in Kauf nimmt. Man erfährt in diesem Roman einen Teil des Lebens der Bevölkerung, die täglich um das Überleben kämpft. Sei es durch den nächtlichen Fliegeralarm oder durch die wenigen Lebensmittel, die ihnen zur Verfügung stehen und die sie dennoch mit anderen Bedürftigen und versteckten Juden teilen. Es wird die Zeit des Naziregimes in all seinem Grauen erzählt, der Ungewissheit, wem man noch vertrauen kann, jedoch auch die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung untereinander.
In kleineren Abschnitten wird ein wenig von Hazel, einer Frau aus der Gegenwart, erzählt. Diese Geschichte wirkte auf mich jedoch ein wenig blass und fast schon überflüssig. Erst am Ende des Romans schließt sich der Kreis zu Lottes Geschichte. Auch empfand ich Hazel als naiv und verträumt und der Stil, in dem diese kurzen Kapitel erzählt wurden, passte nicht zu einer Frau im 21. Jahrhundert.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen, da die Autorin es geschafft hat ein eindrucksvolles Bild des Lebens im Jahr 1944 anhand einer jungen Frau und ihrer Familie darzustellen.
- Michael Kibler
Sterbenszeit
(32)Aktuelle Rezension von: mistellorManchmal schämt man sich Deutscher zu sein, fast immer wenn es um das Dritte Reich geht. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, denn die Hintergründe zu den Morden finden sich in der Vergangenheit.Dieses Buch wurde von dem Darmstädter Autoren Michael Kibler, der die Stadt Darmstadt auch immer in seinen Romanen einbindet. Das ist für mich als geborene Darmstädterin natürlich sehr reizvoll.Abgesehen davon, mag ich den Schreibstil von Michael Kibler sehr gerne. Seine Romane haben ein sehr angenehmes Tempo, sie sind detailreich, was aber immer passt und niemals stört. Seine Bücher sind fantasievoll.Aber das Besondere bei Michael Kibler ist, dass er immer ein Thema in seinem Roman verarbeitet, und dieses Thema ist immer sehr gut recherchiert. Mit den jeweiligen Themen erreicht er seine Leser, sie können sehr oft etwas lernen, werden oft mit Themen aus der Vergangenheit konfrontiert - dies führt dann zu diesem Satz am Anfang des Textes.Dieses Buch hat 5 Sterne verdient. - Susanne Mischke
Die Eisheilige
(66)Aktuelle Rezension von: ni__naaZunächst das positive: Das Cover ist schön.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Buch total schlecht finde. Der Schreibstil ist nicht flüssig, die Geschichte ist (für mich persönlich) absolut und gar nicht spannend und zieht sich einfach enorm.
Das Buch habe ich trotzdem zu Ende gelesen, ganz nach dem Moto: Vielleicht wird das ja noch 'was. Spoiler: Es wurde nicht besser!Ich muss leider sagen, dass dies das schlechteste Buch war, welches ich je gelesen habe.
- Ella Theiss
Duo mit Beretta
(12)Aktuelle Rezension von: KlusiJahrelang hat Isabell ihre kranke Mutter gepflegt. Nun ist diese gestorben, und Isabell muss die gemeinsame Wohnung auflösen. Allein auf sich gestellt, muss sie sich auch um eine Arbeitsstelle kümmern. Als wären das noch nicht genug Probleme, entkommt Isa mit letzter Not einer Horde Jugendlicher, die sich ihr in den Weg stellen. Der Überfall löst bei der stillen Einzelgängerin einen Schock aus, der zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führt, die sich in einer gespaltenen Persönlichkeit äußert.
Isa hat plötzlich ein Alter Ego namens Billie. Billie ist das ganze Gegenteil von Isabell. Sie gibt sich schrill, sowohl von ihrer Art als auch in ihrem Äußeren. Sie schwingt gerne revolutionäre Parolen und will die Welt retten. Um jeden Preis möchte sie in die Fußstapfen des attraktiven Nikos Tamouridis treten, der als Streetworker arbeitet. Da es bei einer gespaltenen Persönlichkeit gar nicht anders möglich ist, müssen Isa und Billie an einem Strang ziehen. Sie arrangieren sich recht gut in ihrem gemeinsamen Körper, und je nachdem, ob eher Zurückhaltung oder forsches Auftreten gefragt ist, tritt die geeignetere Persönlichkeit von ihnen in die Öffentlichkeit.
Als sie ein Praktikum in der Sozialstation „KeinZoff“ erhalten, geben sie ihr Bestes, um etwas zu bewirken. Sie legen sich mit der Zuhältermafia an, um eine junge Zwangsprostituierte zu schützen.
Auch ein Mitglied der Gang, die Isabell überfallen hatte, taucht wieder auf, aber glücklicherweise leidet er unter einer Amnesie und kann sich nicht mehr an Billie und an das, was damals genau geschah, erinnern. Als dann auch noch zwei ihrer Schützlinge in ein fragwürdiges Waisenhaus nach Ungarn verfrachtet werden, ist Billie misstrauisch. Zusammen mit Isa setzt sie alles dran, die beiden jungen Mädchen zu befreien. Wie tief sie bereits in der dubiosen Sache mit den Menschenhändlern steckt und in welche Gefahr sie sich und Isa damit bringt, ist Billie zuerst gar nicht bewusst.
Die Geschichte wird in der 1. Person erzählt, aus Sicht der Progatonistin(nen), wo man sich nie ganz sicher ist, ob man in der Einzahl oder Mehrzahl von ihr bzw. ihnen sprechen soll. Mal kommt Isabell zu Wort, dann wird wieder Billies Sicht der Dinge geschildert. Diese gespaltene Sichtweise der zwei Seelen in einer Brust verleiht dem Roman einen ganz besonderen Reiz.
Es sind ernste und brisante Themen, die Ella Theiss hier anspricht,und auch wenn Personen und Handlung frei erfunden sind, so entbehren sie nicht eines reellen Vorbilds, denn vieles ist in irgendeiner ähnlichen Weise schon vorgekommen.
„Duo mit Beretta“ ist ein Darmstadt-Krimi. Zum Lokalkolorit kann ich nichts sagen, denn ich war noch nie in Darmstadt und weiß auch sonst nur sehr wenig über die Stadt. Aber wie die Autorin im Nachwort verrät, hat sie viele real existierende Örtlichkeiten in die Handlung eingebunden, und so denke ich, dass Leser, die in der Gegend leben oder bereits dort waren, die Stadt sicher in dieser Geschichte wiedererkennen können.
Im Krimi-Genre nimmt der Roman eine außergewöhnliche Stellung ein, denn hier ist kein polizeilicher Ermittler oder Hobby-Detektiv am Werk, sondern eine ganz „normale“ junge Frau, wenn auch mit gespaltener Persönlichkeit, aber immer mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Manchmal kommt man direkt ein wenig ins Schleudern und muss überlegen, wer denn nun gerade die Oberhand hat, ist es die gewissenhafte Isa oder die quirlige, manchmal etwas leichtsinnige Billie. Oft streiten die beiden miteinander, aber immer öfter, vor allem in den wirklich wichtigen Dingen, sind sie auch einer Meinung. Ich mochte sie beide! Die Gewissenskonflikte unserer Heldin sind so locker und leicht, so kurzweilig dargelegt, dass es ein Vergnügen ist, mit dem außergewöhnlichen Duo zu ermitteln. Ausgesprochen interessant und amüsant war auch, zu verfolgen, wie sich Isa und Billie mit den doch recht unterschiedlichen Vorstellungen ihres Liebeslebens arrangieren.
Auch die anderen Charaktere im Buch sind durchweg interessant. Bei den Dialogen und der Darstellung der zwischenmenschlichen Beziehungen hat mir der trockene, hintergründige und bisweilen auch recht bissige Humor gefallen.
Alles in allem bietet dieser locker geschriebene Roman ein großartiges Lesevergnügen, mit außergewöhnlichen Charakteren, einer interessanten und beängstigend realitätsnahen Handlung und einem starken Spannungsbogen. - Michael Kibler
Opfergrube
(19)Aktuelle Rezension von: Frau-AragornMein drittes Buch dieser Reihe, und ich muss sagen: so langsam werd ich zum Fan.
Wie auch bei den beiden vorhergehenden Teilen gibt es hier eine gute Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben der Polizisten, die beide sehr sympathisch sind.
Die Geschichte ist gut aufgebaut und gut recherchiert. Da dir Ermittlungen immer auch aus Darmstadt herasführen, erkennt man, das da richtig gut abgeklopft wurde.
Was mir besonders gut gefällt, ist dass der Titel des Buches am Schluss immer total viel Sinn ergibt, die eigentliche Storyline aber sehr überraschend und nicht vorhersehbar ist.Jedes Buch folgt einem anderen Hauptthema. Hier war es dir Hexenverfolgung. Auch hier merkt man, wie gut das Thema vom Autor aufgearbeitet wurde, und das ohne lehrhaft rüber zu kommen. Das ist mir auch schon bei den vorigen Teilen aufgefallen.
Alles in allem mal wieder eine richtig gute Regionalkrimi-serie, von der ich bestimmt noch mehr lesen werde. Am besten jetzt gleich - Michael Kibler
Totensee
(13)Aktuelle Rezension von: mistellorEin sehr informatives, spannendes und eindrückliches Buch.
Michael Kibler ist kein Darmstädter sondern nur ein „Zugezogener“, aber leist man seine Bücher könnte man meinen, er wurde mit Woogwasser getauft. Nicht nur, dass er die Stadt kennt und sie neben seine Protagonisten auch eine Protagonistenrolle einnimmt, nein er kennt sich mit der Geschichte von Darmstadt sehr gut aus. Auch ich, als geborene Darmstädterin, leren immer wieder etwas über meine Heimatstadt dazu.
Für mich haben die Darmstadt-Bücher natürlich einen besonderen Reiz. Aber dazu kommt auch, dass Michael Kibler in seinen Fällen sehr oft eine politische und kritische Haltung einnimmt, dabei die unterschiedlichsten Meinungen von seinen Protagonisten einnehmen lässt, sogar manchmal dem Bürger „auf’s Maul schaut“. Das gefällt mir sehr gut.
In diesem Buch findet ein großer Anteil der Geschichte in der Darmstädter Pützerstrasse statt, und das ist ausgerechnet die Strasse, in der ich als Kind aufgewachsen bin.Da war das Buch natürlich ein absolutes Vergnügen, zumal der Autor das Geschick besitzt, seinen Geschichten so facettenreich und bildhaft zu formulieren, dass bei dem Leser der Eindruck entsteht, diese Stadt zu kennen. Und wie geschickt und wahrhaftig er das macht, kann ich bestätigen, denn genau so wie er die Pützerstrasse und das bestimmte Haus beschreibt, genauso sah sie in den 60er und 70er Jahre aus.
Der Fall in diesem Krimi ist hochinteressant. Es geht um Terrorismus, die RAF, Mord und vieles mehr. Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings auch. Eine sehr beliebte Figur verlässt das Buch, unwahrscheinlich, dass sie nochmal auftaucht. Das ist sehr schade, denn diese Figur war wirklich sehr interessant.
Es ist schon schwer eine Rezension zu schreiben, bei der man nichts verraten soll, das würde den nachfolgenden Lesern sicher auch die Spannung und den Spaß nehmen. So sage ich nur, dieses Buch hat seine 5 Sterne wirklich verdient. Es ist meiner Meinung nach einer der besten Kibler-Romane.
- Alina Bronsky
Der Zopf meiner Großmutter
(182)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDie Großmutter von Max ist sehr eigenwillig und in Deutschland muss sie ihren Platz finden und bevormundet den Jungen und viele andere eben auch. Ihr Leben war sehr bewegt und sie will immer alles selbst gerne bewegen. Alina Bronsky schreibt immer so bissig und interessant und mit viel Verve und Spannung und ich mag ihre Bücher sehr. Aber hier wurde ich leider enttäuscht zurück gelassen. Immer wieder gibts Längen und sie verliert sich in Nichtigkeiten. Sehr schade, aber beim Nächsten wirds sicher wieder besser.
Ich mag die Bücher von Alina Bronsky sonst sehr, aber hier finde ich es nicht so gelungen. der Verlag hat mit dem Cover aber einen Wiedererkennungswert zu ihren anderen Büchern geschaffen und so wird man aufmerksam, auf das Buch gelenkt und weiß einfach sofort, hier bekommt man ein Alina Bronsky Buch geliefert. Sehr klug gemacht. - Anja und Jörg Varnholt
Eigentlich nordwärts
(11)Aktuelle Rezension von: strickleserlIm Jahr 2018 ist das Autoren-Ehepaar dieses Buchs zusammen 100 Jahre alt. Das soll mit einem besonderen Erlebnis gefeiert werden. Geplant ist eine Fahrradtour durch Norwegen.
Als es soweit ist, müssen sie zunächst ihren Plan ändern, denn der betagte Familienhund soll mit. Darum beginnt die Reise mit dem VW-Bus, und wird später auf Fahrrädern fortgesetzt. Mit dabei ist auch Sohn Noah, der kurz vor dem Schuleintritt steht. Die Reisedauer ist auf drei Monate begrenzt.
Der erste Teil des Buchs beschreibt die Vorüberlegungen und die längere Strecke in Deutschland, Schweden und Norwegen, die mit dem Auto zurückgelegt wird. Im zweiten Teil verändert sich die Reise. Da die Familie nun auf Fahrrädern unterwegs ist, werden kürzere Strecken in Norwegen beschrieben. Die Herausforderungen sind jetzt auch ganz andere, denn nun geht es darum immer einen sicheren Schlafplatz zu finden und schwierige Wegstrecken zu bewältigen. Im dritten Teil nähert sich die Reise in Dänemark ihrem Ende. Dieser dritte Teil enthält außerdem nützliche Infos für Leser, die eine ähnliche Reise planen.
Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet. Das beginnt mit dem freundlichen Bild auf dem Hardcover und dem praktischen Lesebändchen. Innen sind sehr viele einladende Fotos und eine gezeichnete Übersichtskarte der Reise. Auf manchen Seiten finden sich kurze Informationen zu den besuchten Städten. Fast immer wird in der Wir-Form berichtet. An besonders kniffligen Stellen kommen aber beide Autoren einzeln zu Wort. Der Leser erfährt außerdem, wie der kleine Noah die Reise erlebt.
Der Bericht nimmt den Leser mit auf diese herausfordernde Reise. Da die Varnholts ihre Reise nicht im Detail vorausgeplant haben, kommt es immer wieder vor, dass sie nicht wissen, wo sie die Nacht verbringen werden. Manche Wegstrecke entpuppt sich als viel anstrengender als geplant. Trotzdem möchten sie auf ihre innere Stimme hören und sich führen lassen. Dabei erleben sie manch wunderbare Begegnung.
Für den Leser, der wenig Interesse an Skandinavien oder an einer langen Auszeit mit dem Fahrrad hat, ist das Buch vielleicht weniger fesselnd. Es ist schön, dass die Autoren den Leser in ihre Freuden und Sorgen hineinnehmen, aber es fehlt manchmal die Spannung. Es reiht sich ein Dorf ans andere. Schöne Landschaften und Regentage wechseln sich ab. Diesen authentischen Bericht werden Leser unterschiedlich empfinden, je nachdem wie groß ihr Interesse an einer solchen Reise ist.
Auch wenn die Autoren über einige Begegnungen mit Einheimischen erzählen, erfährt der Leser nicht sehr viel über die Norweger. Die Autoren bleiben weitgehend in ihrer eigenen Auszeit-Welt. Interessant zu lesen ist, wie der kleine Sohn diese ungewöhnliche Reise erlebt, und wie sein großer Glauben seine Eltern immer wieder ermutigt. Besonders wertvoll sind die „Mitbringsel“ am Ende des Buchs. Die Autoren listen hier ihre Erkenntnisse nach der Reise auf. Sie haben entdeckt was in ihrem Leben wichtig ist und was nicht, und so können sie Gelerntes von der Reise mit in ihren Alltag nehmen – und dem Leser mitgeben.
Fazit: Ein ungewöhnlicher Reisebericht über eine dreimonatige Auszeit zu dritt. Gemeinsam mit ihrem 6jährigen Sohn reisen die Autoren auf dem Fahrrad durch den Norden Europas. Offen berichten sie von den Freuden und Herausforderungen dieser Reise. Besonders interessant für Menschen, die sich ein entschleunigtes Leben wünschen!
- Michael Kibler
Seelenraub
(9)Aktuelle Rezension von: Frau-AragornZum ersten Mal ermittelt Steffen Horndeich ohne seine Chefin, und das Ergebnis gefällt mir außerordentlich gut.mich würde sogar so weit gehen, es als das beste Buch der Reihe zu bezeichnen, was allein schon auf Grund der Tatsache erstaunlich ist, dass die Reihe viele Bände hat und eigentlich eher das Gegenteil zu erwarten gewesen wäre.
Das Thema des Buches wird relativ schnell offensichtlich. Kindesmissbrauch. An sich ein Thema, das schnell überschmalzig oder zu klinisch dargestellt wird. Michael Kibler gelingt es aber genau den richtigen Tonfall zu treffen. Durch die wechselnde Sichtweise kommt Spannung ins Buch und die Handlung ist wieder so gut recherchiert und verwickelt aufgebaut, so dass man ihr gut folgen, sich aber auch immer wieder überraschen lassen kann.
Ganz besonders gut gefällt mir im diesem Band die persönliche Darstellung der Ermittler. Die Neue im Team ist sehr sympathisch, alle bekannten Personen werden wieder abgeholt und authentisch eingebracht.
Ich hoffe die Reihe geht weiter. Bestimmt werd ich sie verfolgen - Alina Bronsky
Scherbenpark
(292)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSascha ist ein junges Mädchen und sauer. Der doofe Ex ihrer Mutter hat sie und ihren neuen Freund umgebracht. Nun sitzt er im Gefängnis und Sascha wünscht sich ein Buch über ihre Mutter zu schreiben und den Depp umzubringen. Nebenbei versucht sie mit ihrem Bruder war der Verwandten neu zu beginnen und ihre erste Liebe einzuordnen. Eine ehrliche, freche und tiefe Geschichte über eine wütende und sympathische junge Frau.
- Michael Kibler
Engelsblut
(20)Aktuelle Rezension von: mistellor3 Leichen.
3 Leichen, alle in einem absolut fürchterlichen Zustand.
2 Kommissare.
2 Kommissare, 1 Kommissar glücklich, 1 Kommissarin todunglücklich.
1 Gerichtsmediziner.
1 Gerichtsmediziner im Angebermodus.
Das sind die Hauptzutaten dieses tollen Krimis, der in der schönsten Stadt Deutschlands spielt - in Darmstadt. (scherzhaft gennannt "die Hauptstadt der Beamten" und die Hauptstadt des Jugendstils).
Ich darf hier nicht mehr vom Inhalt erzählen, denn es gibt so viel Überraschungen, die muss der Leser selber entdecken.
Daher nur kurz zum Schrifschriftstellerischen. Der Autor Michael Kibler ist meines Wissens nach nicht in Darmstadt geboren und kennt doch die Stadt besser als mancher geborene Darmstädter.
In seinen Büchern ist Darmstadt immer auch sein Protagonist, neben die anderen sehr gut und sehr lebendig beschriebenen Hauptprotagonisten. Ihr Leben, sowohl beruflich wie auch privat, konnten viele Leser schon seit einigen Bänden verfolgen.
Die Fälle greifen oft Themen auf, die die Menschen bewegen oder über die sie diskutieren. Hier fällt besonders auf, dass es dem Autoren fast immer gelingt das Thema von allen Seiten zu beleuchten, so dass es dem Leser gelingen kann, eine eigene Stellung zu beziehen.
Der Schriftstil von Michael Kibler ist flüssig, modern und sehr gut zu lesen. Ich genieße seine Bücher auch wegen seines kreativen Umgangs mit der deutschen Sprache. Gerne hätte ich noch ein wenig mehr "Darmstädter Gebabbel". Aber das geht wohl nur den Hessen und speziell den Darmstädtern so.
Ich finde es bedauerlich, dass der ausgezeichnete Autor in Deutschland nicht mehr bekannt. Denn ein typischer "Regionalschriftsteller" ist er wirklch nicht. Auch wenn Darmstadt eine heimliche Hauptfigur seiner Romane ist, seine Themenwahl ist so außergewöhnlich, dass es weit über das Regionale hinausgeht.
Ich gebe mit Vergnügen 5 von 5 Sternen. - Georg Büchner
Lenz
(129)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEine beeindruckende Erzählung! Büchner beschreibt die psychische Zerrüttung des Sturm und Drang-Schriftstellers Lenz sehr eindringlich und nahegehend. Die Sprache ist gewaltig, die Erzählung lässt sich gut und aufgrund der Kürze auch schnell lesen. Beachtenswert sind auch die Gedanken zur Kunst, die Büchner entfaltet: Er fordert eine realistische Kunst, die die Wirklichkeit und nicht ein Ideal anstrebt. Im zweiten Teil dieser Ausgabe findet sich der Hessische Landbote, eine Flugschrift von 1834, die sich gegen die Obrigkeiten wendet und die Arbeiterschicht dazu bewegen will, aktiv zu werde. Einige Freunde Büchners wurden wegen dieser Flugschrift verhaftet, Büchner selbst entkam durch einen Zufall. Der Landbote erleichtert sehr das Verständnis des Vormärz und der politischen Ansichten Büchners, und ich finde diese Schrift als geschichtliches Zeugnis sehr beeindruckend. - Michael Kibler
Zornesglut
(6)Aktuelle Rezension von: Christine_PerreyDas Cover und den Titel finde ich super, die Schreibweise ist fließend und super zu lesen. Zur Story sie ist spannend und sehr beeindruckend warum da getötet wird. Die Charakteren finde ich super, besonders Mörder/in. Tolles Buch kann ich nur empfehlen.
- Andreas Franz
Das Todeskreuz
(219)Aktuelle Rezension von: HennieDas Todeskreuz von Andreas Franz ist der 10. Band aus der Julia Durant Reihe. Der Kriminalroman erschien erstmals zum 01.05.2007
Für mich war es der erste Fall und ausgerechnet hier arbeiten die Ermittler Julia Durant und Peter Brandt zusammen. Das erste Mal haben der Offenbacher Kriminalkommissar und die Frankfurter Polizistin einen gemeinsamen Fall zu lösen. Zunächst wird in Frankfurt die renommierte Staatsanwältin Corinna Sittler in ihrem zur Festung umgebauten Wohnhaus tot aufgefunden. Ermordet, ein Kreuz auf dem Rücken und im Mund ein Zettel mit lateinischer Botschaft – Confiteor - Mea Culpa - (durch meine Schuld). Was hat sie sich zuschulden kommen lassen? Ist hier ein Ritualmörder unterwegs? War es Rache? Wofür?
Dann werden zwei weitere in der Justiz tätige Menschen grausam umgebracht, beide Richter, ebenfalls mit Kreuz und Zettel versehen...
Zunächst stehen die Ermittler und ihre Kollegen vor einem Rätsel, bis sie Kenntnis von einem 10 Jahre alten Fall erhalten. Es dauert seine Zeit, bis sie die passenden Fäden in den Händen halten und Klarheit herrscht.
Der Krimi erstreckt sich über mehr als 500 Seiten. Wir lernen die Kriminalisten auch privat kennen, ihre Sorgen und Nöte, Einsamkeit, Liebe, Freundschaft...
Es ist durchaus spannend, aber hätte auch ein wenig kürzer ausfallen können. So manches zog sich in die Länge, obwohl klar wahr, worauf es hinausläuft.
- Michael Kibler
Darmstadt zu Fuß
(2)Aktuelle Rezension von: dreamlady66(Inhalt, übernommen)
"Darmstadt zu Fuß" ist ein Stadt(ver)führer der besonderen Art. Auf vielen abwechslungsreichen Routen lässt Michael Kibler Sie durch Darmstadt streifen und dessen Vielfalt entdecken. Die außergewöhnlichen, kuriosen oder einfach nur schönen Seiten der Stadt können so im Vorübergehen aufgespürt werden - ob bei einem Spaziergang durch die Orangerie und das Darmstädter Schloss oder bei einer Gefängnistour, die zu den Orten fiktiver und realer Verbrechen führt.Zum Autor:
… wurde 1963 in Heilbronn geboren und ist Darmstädter aus Leidenschaft. Er studierte an der Johann Wolfgang Goethe Universität in der nördlich gelegenen Mainmetropole Frankfurt, im Hauptfach Germanistik mit den Nebenfächern Filmwissenschaft und Psychologie. Nach dem Magister 1991 promovierte er 1998, unterstützt durch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes, Bonn. Schreiben ist Passion seit mehr als der Hälfte seines Lebens. Weshalb er seit 1991 als Texter, Schriftsteller und PR-Profi arbeitet – seit 2002 freiberuflich. Schwerpunkt des Schriftstellers sind Krimis. Deshalb ist er Mitglied des Syndikats – der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Aber er ist auch auf dem Gebiet der Sachbücher tätig. Außerdem hat Michael Kibler Kurzgeschichten in diversen Anthologien veröffentlicht. Bevor Werke unter seinem eigenen Namen erschienen, schrieb er zwischen 1992 und 1998 für den Bastei-Verlag Heftromane.Gesamteindruck/Schreibstil/Fazit:
Danke an den Societäts-Verlag für dieses Rezensionsexemplar, ich freute mich!Der mir bislang noch unbekannte Autor Michael Kibler ist ein Stadtkenner von Darmstadt und hat ein sehr schön bebildertes Sachbüchlein im TB-Format geschrieben.
Die verschiedenen Illustrationen sind in schönen Farben dargestellt und viel Geschichtliches dazu wird dem Leser vermittelt.
Da es die 4. Auflage ist, ist mir als ehemalige Bewohnerin dieser schönen (Geburts)stadt trotzdem Vieles nicht bekannt.
Auch das Kartenmaterial mit Strassenbahnrouten erleichtert einem die Wegstrecken.
Gleich am Anfang des Stadtführers befinden sich in 6 Kapiteln die jeweiligen Routen nach Nummern, so dass der Besucher sich die interessanten Stadtviertel zur Besichtigung heraussuchen kann.
Hervorstechend ist der Jugendstil auf der Mathildenhöhe (tolle Übersicht über die Stadt), Altstadt mit Schloßcafé Bormuth und den Marktplatz sowie das Hundertwasserhaus, das mir persönlich bei einem Besuch gut gefallen hat.
Ausserdem hat der Autor recht, wenn er Darmstadt "die Stadt im Grünen" bezeichnet. Da verzaubert garantiert der Herrngarten, die Rosenhöhe und die Orangerie jeden Besucher!Alles in allem ein sehr gut herausgearbeiteter Stadtführer mit wunderbaren Fotografien und viel geschichtlichem Hintergrund, mir gefiels :)
- Michael Kibler
Rosengrab
(21)Aktuelle Rezension von: JorokaEine junge Frau rennt panisch über die Autobahn und verursacht eine Massenkarambolage. Was zunächst nach Selbstmord aussieht, entwickelt sich schnell zu einem verzwickten Mordfall; denn auf der Gegenfahrseite gab es parallel einen durch eine Maschinengewehrkugel ausgelösten Unfall. Kommissar Horndeich nimmt sich mit seiner Kollegin Margot Hesgart der Sache an. Kurz darauf erschießt sich in der Nähe des Bahnhofes ein Mann in seiner Wohnung. Auch dieser Vorfall sieht zunächst nach Selbsttötung aus. Hängen diese beiden Fälle zusammen und wenn ja wie? Und welche Rolle spielt die Rosenhöhe? Die Handlung kommt richtig ins Laufen, nachdem klar wird, dass die benutzte MP bereits 1980 beim Überfall auf einen Werttransport benutzt wurde.....
Nach "Madonnenkinder" mein zweiter Krimi von Kibler. Man kann wirklich umfassend sagen: Er hat sich gesteigert. Die Geschichte ist stark verzweigt und dennoch nachvollziehbar konstruiert. Am Rande erhält man auch wieder einen umfassenden Einblick in das Liebes- und Familienleben der beiden Kommissare. Doch eindeutig einen Stern Abzug gibt es für mich, weil ich mir nach den ersten 50 Seiten schon ziemlich sicher war, wer der Mörder ist. Hoffte zunächst noch, da würde eine falsche Spur gelegt, aber leider war dem nicht so, wie sich am Ende bestätigte. Weshalb ich das Buch dennoch bis zum Ende gelesen habe? Weil es durchaus unterhaltsam, phasenweise regelrecht witzig geschrieben ist. Wohltuend war auch, dass die ausführlichen Straßenbeschreibungen des 1. Teiles mehr im Hintergrund geblieben sind. Für "Heiner" durchaus interessant, für Ortfremde einfach unpassend. Kilber hat dieses Mal eher Lokalitäten gewählt, die durchaus auch überregional bekannt sind: Rosenhöhe, Schloßgrabenfest, Autobahnraststätte Gräfenhausen.
- Ella Theiss
Darmstädter Nachtgesänge
(17)Aktuelle Rezension von: dreamlady66Ella Theiss, die Autorin "beschreibt" in ihrem Biedermeier-Roman den Tod vom gräflichen Förster, der im Wald bei Michelstadt erschlagen wurde.
Im Verdacht steht der Holzräuber und Wilderer Jacob Trumpfheller.
Er behauptet allerdings, er sei es nicht gewesen.
Anna ist als Hausmädchen bei der Familie Büchner in Darmstadt angestellt und glaubt es auch nicht. Sie wendet sich an Oscar Weiss, der von Beruf Journalist ist und hofft, er kann durch seine Recherchen weiter helfen...1834 ist die Biedermeierzeit, somit die Zeit der jungen Revolutionäre.
Dazu gehörte auch der junge Georg Büchner, der später als Schriftsteller bekannt wurde. Sogar eine Schule und ein Platz in Darmstadt erhielten seinen Namen!Daher ist es für mich, als Darmstädter Mädel total aufregend, hier wirklich durchzublicken.
Die Autorin hat mich mit 5 Kapiteln und einem flüssigen Schreibstil gut unterhalten, so dass ich gerne 4* vergebe und den Historischen Roman verbunden mit einem Kriminalfall als lesenswert weiter empfehlen kann.
- Susanne Mischke
Wer nicht hören will, muß fühlen
(28)Aktuelle Rezension von: ArmilleeInhalt : Ein mysteriöser Knochenfund im Garten einer betagten Kundin bringt das Leben der Gärtnerin Rosa ganz schön durcheinander. Was weiß Luise Pauly, die harmlose alte Dameharmlos, Dame, verwittert, , von den verwitterten Knochen in ihrem Garten...? Und weshalb veschwand Rosas Mutter vor über 25 Jahren...? Neugierig begibt sich Rosa auf Spurensuche und fördert dabei ein viel zu lang gehütetes Geheimnis ihrer Familie zutage, das bis in die grausamen Wirren des zweiten Weltkriegs zurückführt...! Meine Meinung...: Boahr...was für eine Geschichte. Ganz toll durchdacht. Alles fügte sich wie ein Puzzle am Ende ineinander. Sehr ausdrucksstarke Charaktere. Rosa hat mir am Besten gefallen. Jakob Sternfels war zwar ein Schw..., aber manches, was er sagte entsprach der absoluten Wahrheit. Ein Freidenker. Rosas Mutter Hemma...was muss sie gefühlt haben, als sie erkannte, wen sie da liebte...?! Wie kam Enzo, Rosas Vater, mit der Begegnung im Gewächshaus klar. Bei diesem Krimi von einer mir unbekannten Autorin muss ich mal wieder sagen : K L A S S E - Michael Kibler
Abendfrost
(5)Aktuelle Rezension von: Leon_PfefferleDie Auflage, die ich gelesen habe, hatte leider ein zwei Rechtschreibfehler, die definitiv nicht hätten sein müssen. Zudem war auch inhaltlich an wenigen Stellen der Fehlerwurm am Werk, am meisten hat mich gestört, dass in einem Kapitel plötzlich der Name eines anderen Ermittlers mitten in der Szene verwechselt wurde. Das hätte eigentlich auffallen müssen. Von der Handlung her mochte ich das Buch aber, deswegen 4 Sterne.
- Christian Gude
Homunculus
(8)Aktuelle Rezension von: sabistebKommissar Rünz vorgesetztem Hoven ist ein großer Coup gelungen. Er hat es geschafft die die Verabschiedung des Landespolizeipräsidenten Paul Weller nach Darmstadt ins Darmstadium zu holen. Zunächst verläuft die Veranstaltung genau so wie Kommissar Rünz es sich vorgestellt hat: langweilige PR unter dem Motto "We create confidence" mit ein bisschen Verabschiedung. Das ändert sich jedoch schlagartig, als Kastor, ein hochentwickelter humanoider Roboter der TU Darmstadt seinen Schöpfer Professor Rühmann tötet. Verdächtigt werden natürlich die beiden Gruppenleiter von Professor Rühmann. Annette Wyss, eine Karrierefrau wie sie im Buche steht und Wogner, der klassischer verrückte Wissenschaftler, der noch immer den 68er Idealen der freien Forschung verhaftet ist und gegen die Evaluierungswut, Verbandelung von Forschung und Wirtschaft und überhaupt gegen das ganze moderne Unisystem wettert. Währenddessen treibt Rünz Chef Hoven Rünz mit der neuen ISO Zertifizierung in den Wahnsinn. Diesmal ist ISO 9001. Rünz ist ein südhessischer Polizeihauptkommissar, der bei Human Recources Management an Organhandel denkt (S. 110), ein übellauniger Misanthrop. Er hasst Umweltschutz, so ist er z. Bsp. der Meinung, dass Klimaschützer Walkiller sind. Wer gegen den Kolendioxidausstoß kämpft, verhindert die Befreiung der in ihren Ozean-Pfützen eingesperrten Meeresbewohner. Rünz behandelt seine Frau schlecht und macht sich über die regelmäßige Paartherapie nur lustig. Er ist insgesamt ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse und es wundert mich, dass seine Frau in nicht schon längst verlassen hat. Insgesamt ist dieses Buch weniger ein Krimi als eine ungeheuer unterhaltsame Persiflage dieses Genres. Rünz ist ein übellauniger Darmstädter Pink Panter. Er ist liefert so einige Slapstickeinlagen, die einem die Tränen in die Augen treiben. Dies gemischt mit einem gerüttelt Maß an Kritik über die neuzeitliche Zertifizierungswut in allen Bereichen und einer wirklich erstaunlich genauen und aktuellen Kritik was derzeitig in Sachen Drittmittel, Evaluationen und Forschungsfreiheit an den Unis schiefläuft, machen das Buch gerade für Akademiker, die noch immer an der Uni unterwegs sind zu einer extrem witzigen Lektüre. In Wyss und Wogner werden zwei entgegengesetzte Forschungsphilosophien portraitiert, wie sie einem täglich in den Gängen der Universitäten begegnen. Des weiteren zieht der Autor die Medien durch den Kakao (inclusive Nemansnennungen) und macht sich sogar über sich selbst lustig, indem er Rünz und seine Frau zu einer Lesung eines Lokalen Autors gehen lässt, der genau wie Christian Cude selbst seinen Lebensunterhalt als Marketinexperte in einem internationalenConsultingunternehmen verdient (s. 126). Die nächsten, die ihr Fett weg bekommen sind hippe Polizeiserien wie 24, C.S.I und Co und natürlich kommt die obligatorische schwedische Praktikantin, die dem ganzen Revier den Kopf verdreht, auch nicht zu kurz. Und da währe auch noch Keith Jarrett, dessen Konzert Rünz ein wenig sprengt. Der Kriminalfall ist in diesem Buch nur nebensächlich und wer einen richtigen Krimi lesen will, sollte die Finger von diesen Buch lassen, denn dieses Buch ist alles, nur kein Klassischer Krimi. Nein dieses Buch ist eine bissige, schwarzhumorige Satire, bitterböse und teils sehr direkt. Wer an der Uni arbeitet und täglich mit diesem Evalutationswahn kämpfen muss, weiß was ein impact factor ist und es satt hat von einer Kommission zu nächsten zu hechten und so gar nicht mehr zum forschen kommt, der wird dieses Buch lieben. Es ist voller Insiderinformationen über die aktuelle Situation an den Unis, die jemand, der nie auf der Uni war möglichweise nicht wirklich erstehen oder nachvollziehen kann, für Unimitarbeiter sind diese Passage jedoch extrem unterhaltsam. Ich habe mich das ganze Buch über gefragt, welcher Professor der TU dem Autor wohl sein Leid geklagt hat. Obwohl dieses Buch Band 3 in einer Serie ist, braucht man die ersten beiden Bände nicht gelesen zu haben, um sofort mitten in der Geschichte drinnen zu sein, dennoch werde ich Band 1 und 2 sicherlich noch lesen. Abschließend sei noch gesagt, dass ich das Titelbild äußerst gelungen und sehr ästhetisch finde. Einfach, wenig Schnickschnack, nahezu monochrom grau, und dennoch sehr ansprechend. - Michael Kibler
Schattenwasser
(20)Aktuelle Rezension von: Jonity87In Darmstadt scheint offenbar ein Serienmörder sein Unwesen zu treiben. Nach jedem Mord erhält die Polizei eine Nachricht, die eine Passage aus der Bibel zitiert. Was will der Mörder damit sagen? Margot Hesgart und Steffen Horndeich ermitteln... Ein sehr gut gelungenes Werk von Michael Kibler, der nicht nur echte Orte in seinen Krimis verwendet sondern auch die Stadtgeschichte von Darmstadt aufgreift und mit einfliesen lässt. Gerade wenn einem die Plätze bekannt sind, macht es sehr viel Spaß die Darmstadtkrimis zu lesen. Aber natürlich auch für jeden der die hessische Stadt nicht kennt, sehr zu empfehlen.