Bücher mit dem Tag "datenspeicherung"
7 Bücher
- Marc-Uwe Kling
QualityLand (QualityLand 1)
(824)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeDie Zukunft heißt Quality-Land, ist weitestgehend durchautomatisiert und alles beruht auf Berechnungen künstlicher Intelligenz. Die Menschen sind fremdgesteuert, das System kennt ihr Vorliebe besser als sie selbst. Bestellungen werden geliefert ohne bestellt worden zu sein, einfach aufgrund der Situation des Einzelnen und seiner berechneten Vorlieben. Doch dann erhält Peter Arbeitsloser ein unaufgefordertes Pakete mit einem rosa Delfinvibrator, bei dem das System darauf beharrt, dass er Peter gefällt, obwohl dies seiner Meinung nach nicht der Fall ist und er beginnt das System zu hinterfragen.....
Die Idee und satirische Umsetzung sind hervorragend. Der Spaßfaktor des Buches nimmt dem Thema die durchaus vorhandene Schärfe und Realitätsnähe ein wenig. Die erdachte Zukunft ist in sich schlüssig und detailliert beschrieben. Allerdings verliert sich der Autor gerne in diesen Beschreibungen. Die Erklärungen zum System und den Abläufen in Qualityland sind ausufernd und langatmig, wodurch der Einstieg ins Buch nach kurzer Zeit langweilig wird. Auch die einzelnen Charaktere, so unterhaltsam und eigen diese sind, bleiben platt und oberflächlich. Die Figuren sind größtenteils dümmlich oder zumindest naiv dargestellt, für die Satire sicherlich vorteilhaft, für das Lesevergnügen deutlich weniger. Auch im Schreibstil ist der Autor weder wortgewandt, noch einfallsreich, allenfalls als karg zu bezeichnen. Während die zwischengesetzte Werbung anfangs noch lustig und erklärend für das System ist, wird sie über die Länge des Buches hin eher nervig, aufdringlich und zieht ebenfalls einfach unnötig in die Länge. Der Unterhaltungsfaktor ist gut umgesetzt und bietet dem Leser ausreichend Möglichkeiten sich mit dem Thema zu beschäftigen und über das Eine oder Andere nachzudenken.
Mein Fazit: Gute Ansätze nett verpackt, aber zu lang und zu oberflächlich. Ein wenig wie ein durchschnittlicher Comedian, über den man kurzfristig lachen kann, aber dessen Kritik und Thematik spurlos verhallen, einfach aufgrund der Mittelmäßigkeit. Das Buch hat mich kurzzeitig ganz gut unterhalten, müsste aber deutlich akzentuierter und kürzer sein, um längerfristig zu beeindrucken. Als sogenannte Bus- und Bahnlektüre optimal, denn man kann jederzeit problemlos unterbrechen und ist nie so in den Bann gezogen, dass man seine Haltestelle verpasst.
- Andreas Eschbach
NSA - Nationales Sicherheits-Amt
(335)Aktuelle Rezension von: SalanderLisbethAndreas Eschbach spielt in seinem Thriller “NSA – Nationales Sicherheits-Amt” mit der Idee, dass es in der Zeit des Dritten Reichs bereits die perfekte Überwachungstechnik gegeben hat. Im 19. Jahrhundert hat sich in Großbritannien eine mechanische Computertechnik entwickelt, die zu Beginn des 20. Jahrhundert elektrisch wurde. Unter der Prämisse, Charles Babbage hätte seine analytische Maschine tatsächlich gebaut, entstand ein dem Internet vergleichbares Netzwerk, das in groben Zügen nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie das uns bekannte Internet und das die gleichen Konsequenzen nach sich zog. In Eschbachs Alternativwelt ist die Entwicklung von Smartphones, bargeldlosem Zahlen per Handy, Handyortung bereits vor der Machtergreifung Hitlers vorhanden. Dabei verknüpft der Autor historische Fakten der deutschen Geschichte von 1933 bis 1945 mit der Technologie des Internets und Mobiltelefone unserer Zeit. Aufgrund der totalen Überwachung können alle Geldströme lückenlos nachverfolgt werden. Niemand kann sich mehr verstecken und dem Zugriff von SS und Wehrmacht entziehen.
Programmieren ist Frauensache!
Die Aufgabe, die eigene Bevölkerung flächendeckend zu überwachen ist die Aufgabe des NSA, des Nationalen Sicherheitsamtes, in dem die junge Helene Bodenkamp als Programmstrickerin arbeitet. Programme werden gestrickt, denn Programmieren ist Frauensache. Hier geht sie 1942 in Weimar ihrer Arbeit nach, ohne viel über die Konsequenzen nachzudenken. Das Buch startet sehr verstörend mit einem Szenario, in dem der Autor gleich historisch bekannte Ereignisse mit einbaut. Ein von Helene entwickeltes Programm wird getestet. Mit Hilfe von Datenabgleichen werden mittels Kontobewegungen und Kalorienverbrauchstabellen eventuelle Verstecke von untergetauchten Personen ausfindig gemacht. Das Programm wird Heinrich Himmler vorgestellt und als zu demonstrierende Stadt zufällig Amsterdam ausgewählt. Als dadurch jüdische Familien wie die von Anne Frank aufgespürt und deportiert werden, merkt Helene bestürzt zum ersten Mal, was sie mit ihren herausragenden Programmierkünsten anrichtet. Ihr Vorgesetzter, der Analyst Eugen Lettke verfolgt mit den Kenntnissen, die er aus den Datenabfragen ziehen kann, seine persönlichen Interessen.
Misogynie und Fahnenflucht
Danach wird erstmal das Tempo rausgenommen und in einem Rückblick die historische Entwicklung bis etwa 1938 dargestellt. In über 200 Seiten werden auch unsere Hauptfiguren Helene und Eugen ausufernd vorgestellt und wir erfahren alles über ihre Kindheiten und wie sie zum NSA gekommen sind. Für meinen Geschmack war dieser Erzählstrang viel zu lang. Helene Bodenkamp, Tochter eines Arztes ist gezeichnet als das klassische Klischee der grauen Maus. Bescheiden, naiv mit analytischem Verstand besitzt sie ein großes Talent zum Programmieren. Eugen Lettke ist der Antagonist, er ist durchtrieben, menschenverachtend und ein brutaler Sadist mit Mutterkomplex. Seit er in seiner Jugend von einer Gruppe junger Mädchen gedemütigt wurde, ist er auf Rache aus. Sein Job bei der Behörde ermöglicht es ihm, diese Frauen aufzuspüren, kompromittierende Geheimnisse herauszufinden, sie damit zu erpressen und zum Sex zu zwingen. Dabei wird oft erwähnt, dass der Opportunist kein ideologisch überzeugter Nazi ist, ihm geht es nur um seine zutiefst misogyne Rache an den Frauen. Die vielen Vergewaltigungsszenen waren für mich schwer zu ertragen und dienten nach meinem Empfinden lediglich dem Schockeffekt. Eschbach, der die Handlung in der dritten Person abwechselnd von Helene und Eugen berichtet, wählt in den Fällen sexueller Gewalt grundsätzlich die Täterperspektive. Dabei fand ich Formulierungen wie „es jemanden besorgen“ oder „jemand hart ran nehmen“ problematisch.
Die schüchterne, unpolitische Helene, die sich bisher fraglos in das vorgeschriebene Rollenmuster eingefügt hat, lernt einen Mann kennen und verliebt sich. Als dieser Arthur Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich bei ihr Zweifel am System und sie hilft ihm. Da es für das NSA ein leichtes wäre, ihn ausfindig zu machen, braucht Helene ihren ganzen Mut und ihre Intelligenz, um das zu verhindern. Ihre dem Nationalsozialismus ergebenen Eltern setzen allerdings alles daran, sie mit einem SS-Offizier zu verkuppeln. Dieser Ludolf von Argensleben, ein überzeugter Antisemit wird derart ekelerregend mit körperlichen Deformationen beschrieben, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Als sich Eugen Lettke die Gelegenheit bietet, verwickelt er Helene in seine Machenschaften und sie wird zu Geheimprojekten höchster Priorität hinzugezogen. Diese hat keine andere Wahl, wenn sie verhindern will, dass ihr Geliebter auffliegt und exekutiert wird.
Fazit
Andreas Eschbach, der vor allem durch seinen Thriller „Das Jesus-Video“ und der Fortsetzung „Der Jesus-Deal“ bekannt wurde, behandelt in seinem kontrafaktischen Roman ein erschreckendes Gedankenexperiment, was passiert wäre, wenn die Welt ebenso vernetzt gewesen wäre, wie sie es heute ist, mit all den Konsequenzen für Kommunikation, Überwachung, Konsum und Politik. Das macht „NSA“ phasenweise zu einer durchaus beklemmenden Lektüre, die für mich jedoch mit fast 800 Seiten einige Längen aufwies. Dabei fand ich seine deutschen Entsprechungen für uns bekannte Worte im Zusammenhang mit digitaler Technik durchaus passend. Das Internet ist das Weltnetz, Computer heißen Komputer und Server Datensilos. Es gibt schnurlose Telefone, genannt Volkstelefone oder kurz VoTels und E-Mails sind Elektrobriefe.
Dabei sind Sprache und Erzählstil eher schlicht und wenn es um die Liebesgeschichte geht, zum Fremdschämen. Die Charaktere waren mir zu stereotypisch gestaltet, die Handlung stellenweise zu rührselig oder platt und dadurch wurde das Potential der Grundidee nicht ausgenutzt. Das größte Problem war für mich, dass die Grausamkeiten der Nationalsozialisten leider nur dem vordergründigen Thrill dienten sowie die größten Verbrechen unserer Geschichte perfide ausgeschlachtet wurden und ich das Gefühl nicht los wurde, dass sich an dem Leid der Opfer bedient wurde.
Bewertung: 2,5
- Jeffery Deaver
Allwissend
(148)Aktuelle Rezension von: FederfeeIch kenne den Autor von seiner Lincoln-Rhyme-Reihe; diese hier mit Kathryn Dance, der Ermittlerin, die in Verhören und Befragungen ihre Kenntnisse in Kinesik anwendet, gefällt mir noch besser. Man könnte es als 'Menschenlesen' bezeichnen und wir lernen hier sogar einiges über die Grundsätze und Leitlinien, nach und mit denen die Ermittlerin Dance arbeitet und die man auch als Laie anwenden kann. Es ist nicht nur zu beurteilen, was jemand sagt, sondern auch wie und mit welcher Mimik und Gestik begleitet.
'Unterdrückte Gefühle kommen fast immer in Form irgendeiner Körperbewegung an die Oberfläche.' (Charles Darwin, hier S. 49)
Das Hauptthema im Thriller sind die Probleme, die mit der Nutzung des Internet einhergehen: anonyme Postings, Missbrauch der freien Meinungsäußerung, Computerspiele und ihre Sogwirkung, die Vermischung der realen mit der synthetischen Welt. Und – wie es in allen Krimis inzwischen üblich ist - kommt auch Privates und Familiäres der Ermittler zur Sprache.
Typisch Deaver? Man kann davon ausgehen, dass es gegen Ende einen Twist gibt, eine überraschende Wendung, so auch hier. Erfreulicherweise und wie es sich für einen Krimi/Thriller gehört, werden alles losen Fäden am Ende verknüpft, alle offenen Fragen gelöst.
Es ist ein solider Krimi ohne großen Anspruch in flüssiger angenehmer Sprache, schön für zwischendurch.
- Constanze Kurz
Die Datenfresser
(11)Aktuelle Rezension von: chiara"Was wir uns heute jedoch angewöhnen, was wir zulassen und was wir ablehnen, bestimmt die Zukunft" Inhalt Wie der Titel des Buches schon sagt, befassen sich Constanze Kurz und Frank Rieger mit den Datenfressern, die uns in der digitalen Welt überall auflauern. Hierbei beschränken sich die beiden Autoren nicht nur auf die sozialen Netzwerke und Google, die man bei so einen Thema eigentlich immer als erstes im Verdacht hat. Sondern sie geben einen umfassenden Blick über den Tellerrand hinaus und zeigen einige Datensammler, die man im alltäglichen Leben so gar nicht auf dem Schirm hat. Bewertung Nach dem Lesen dieses Buches ist mir erst einmal so richtig bewusst geworden, wo im Internet ich überall Spuren hinterlasse. Bei vielen Dingen hat man selbst die Kontrolle über seine Daten und entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen, was man über sich preisgibt – beispielsweise in sozialen Netzwerken oder bei der Anmeldung für bestimmte Dienste. Doch die beiden Autoren zeigen mit ihrem Buch, dass der Nutzer in vielen Fällen gar nicht weiß, dass er Spuren hinterlässt. Natürlich kann jetzt jeder sagen, dass man paranoid ist und man sich nicht so anstellen soll, wenn man nichts zu verbergen hat. Allerdings ist diese Haltung fatal, worauf die beiden Autoren eindeutig hinweisen. Also was tun? Ich finde das Thema Datensammelwut sehr interessant, was mich vor allem dazu veranlasst hat dieses Buch zu lesen. Allerdings ist es schade, dass die Thematik nicht etwas aufgelockert wurde. So strotzen die einzelnen Kapitel vor lauter Fakten, die leider auch in erheblichen Maße den Lesefluss behindern. Daher muss einen das Thema wirklich interessieren. Ansonsten dürfte es schon nach wenigen Seiten schwer werden sich zum Weiterlesen zu motivieren. Zu guter Letzt möchte ich noch zwei Punkte erwähnen, die mich an diesem Buch besonders beeindruckt haben. Da ist zum einem die Beschreibung unseres Lebens in zehn Jahren. Manches ist sicherlich übertrieben dargestellt. Allerdings kann man heute schon so manche Ansätze in die Richtung sehen, da Facebook den einen oder anderen Dienst bereits anbietet. Was mich am meisten erschreckt hat, ist eigentlich die Erkenntnis, dass ich mir ohne Probleme diese Zukunft vorstellen kann. Der zweite Punkte, der besonders gut gefallen hat, sind die Ratschläge im letzten Kapitel. Da haben es sich die Autoren nicht leicht gemacht und mit dem erhobenen Zeigefinger gewedelt – ganz im Gegenteil. Anstatt ein generelles Internetverbot auszusprechen, für den Fall dass man nicht ausspioniert werden will, setzen Constanze Kurz und Frank Rieger auf Aufklärung. Fazit „Die Datenfresser“ ist ein interessantes Buch, das schon fast eine Pflichtlektüre für diejenigen ist, die regelmäßig in der digitalen Welt unterwegs sind. Auch wenn es etwas langweilig geschrieben ist, bietet es einen guten Überblick und hilft sich gegen die Datensammler im Internet zur Wehr zu setzen. Wer nicht auf das Netz verzichten will, aber auch nicht alles über sich preisgeben will, was oft auch unbewusst geschieht, sollte sich dieses Buch einmal ansehen. - Edward Snowden
Permanent Record
(20)Aktuelle Rezension von: Masau*** 3,5 STERNE ***
Interessant alles aus der Sicht von Snowden selbst zu hören.
- Astrid Korten
Eiskalte Verschwörung
(60)Aktuelle Rezension von: Irve
.
Bardo Erbach, ein renommierter Kriminologe und Berater des Innernministeriums, stirbt plötzlich an Herzversagen. Sehr zur Verwunderung seiner Tochter Alexa, denn sie hatte ihn erst vor kurzer Zeit selbst untersucht und keine Unregelmäßigkeiten feststellen können. Viel Zeit, sich um den Tod ihres Vaters Gedanken zu machen, hat sie allerdings nicht, denn ihr wird die Leitung einer psychologischen Studie angeboten. (Den Originalbeitrag findet ihr auf meinem LitBlog: https://irveliest.wordpress.com/2016/03/24/astrid-korten-eiskalte-verschwoerung/). Alexa arbeitet an einer Forensischen Stafanstalt und sagt zu, diese Studie an einem ihrer Patienten durchzuführen. Sie tut dies nach bestem Wissen und Gewissen und ist sehr erstaunt darüber, dass der Entwicklungsverlauf ihres Probanden zunächst überraschend negativ ausfällt, bevor schließlich alles aus dem Ruder läuft.Auch im Privatleben von Alexa Erbach summieren sich merkwürdige Vorfälle. Ihr Mann Tom verhält sich immer auffälliger, ebenfalls ihr Sohn Josh.. Was ist nur los?
Zur Zeit an einem anderen Ort lesen wir von Janus, der auf abartigste Weise Frauen quält – und ich hätte mir sehr gewünscht, dass die Autorin nur die kranken Fantasien des Mannes beschreibt und er diese Taten nicht wirklich begeht. Nicht nur für einzelne Frauen ist der Mann gefährlich, denn an anderer Stelle erfahren wir, dass Janus auch im Untergrund der Weltpolitik seine schwarze Seele zeigt. Der Software-Entwickler ist in den Handel mit ganz und gar nicht legalen Programmen verwickelt.
Astrid Korten hat einen actionreichen, sehr rasanten Thriller über die Themen Überwachung, Spionage und intrigante Manipulation geschaffen. Dabei wird der Leser damit konfrontiert, welche Gefahr droht, wenn digitale Daten in die falschen Hände gelangen. Das Thema ist sicher nicht neu, aber im Hinblick auf den technischen Stand unserer Welt wird es ein Dauerbrenner bleiben und ständig an Brisanz gewinnen. Wir reden hier nicht von Daten, die auf irgendwelchen Payback-Karten gespeichert und zu Werbezwecken verkauft werden. Es geht ans Eingemachte, die persönliche Sicherheit, die Gefahr der unbemerkten Manipulation, die möglicherweise bin hin zur Handlungsunfähigkeit von Staaten führen kann.
Die Autorin hat umfassend für ihren Thriller recherchiert und leitet dieses Wissen in Form eines Anhangs an den Leser weiter. Das ist sehr hilfreich, denn der Thriller selbst weist ein hohes Erzähltempo auf, hat keine Zeit, lange an einem Ort zu verweilen, oder sich mit langen Hintergrundinformationen aufzuhalten. Mir persönlich wäre dieser ausführlichere Stil gelegener gekommen. Man muss schon sehr gut aufpassen, was passiert und von wem die Rede ist. Denn es geht Schlag auf Schlag, alles ist wichtig und zu leicht könnte ein wichtiger Aspekt überlesen werden.
Aber der Schreibstil ist ja bekanntlich Geschmackssache.Ebenso „knapp“ wie die Handlung werden die Charaktere behandelt. Hier gibt es keine Gelegenheit, die Figuren richtig kennenzulernen, mit ihnen warm zu werden. Daher konnte ich mich mit niemandem wirklich identifizieren….aber eins war klar: Ich hoffte sehr, dass es Janus an den Kragen gehen würde – und zwar so fies wie möglich!
Wirklich begeistert hat mich der Schluss. Denn der Thriller endet mit einer Wende, mit der ich nie und nimmer gerechnet hätte! Der Aha-Effekt war gewaltig und alle losen Fäden, die ich bis dahin während des Lesens angesammelt hatte, wurden zu einem pechschwarzen Faden der Erkenntnis verwoben – wobei….so ganz beendet ist die Geschichte für einige der Protagonisten eigentlich nicht….
Dieser gut recherchierte Thriller über die Gefahr der Datenmanipulation ist am Puls der Zeit. Sein fixer Erzählstil dürfte allen gefallen, die es tempo- und actionreich mögen. Und wer unerwartete Wendungen zum Schluss mag, kommt ebenfalls auf seine Kosten.
Inhalt
Berlin ist in Aufruhr.
Als das Herz von Bardo Erbach, renommierter Kriminologe und Berater des Innenministeriums, aufhört zu schlagen, erschüttert gleichzeitig ein bestialischer Mord die Bundeshauptstadt.
Seine Tochter Alexa, Leiterin der Forensischen Strafanstalt, stimmt nach seiner Beisetzung einer Studie des Innenministeriums zu. Parallel geraten Alexa, ihr siebenjähriger Sohn Josh und Tom, ihr Ehemann und Ermittler beim BKA, ins Visier des Softwareentwicklers und Psychopathen Janus. Gewalt und Tod bestimmen auf einmal Alexas Leben …
Ein spannender, hochbrisanter Top-Thriller, der die Gefahren von Predictive Policing – die vorhersehende Polizeiarbeit – und der digitalen Überwachung skizziert.Buch
„Eiskalte Verschwörung“ von Astrid Korten ist unter der ISBN-Nr. 978-3-8271-9437-4 im Niemeyer Buchverlag erschienen. Der Thriller umfasst 304 Seiten und ist ebenfalls als Ebook erhältlich.Autorin
Astrid Korten, geboren 1962 im niederländischen Heerlen, lebt heute mit ihrer Familie in Essen. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Leiden und Maastricht, arbeitete viele Jahre als Marketing- und Vertriebsleiterin sowie als Geschäftsführerin eines renommierten Pharmaunternehmens. Ihre große Leidenschaft aber ist das Schreiben, das sie 2004 zu ihrem Beruf machte. Astrid Korten schreibt Thriller, Romane für Kinder und Erwachsene sowie Drehbücher, Theaterstücke und Kurztexte. Ihr bevorzugtes Genre ist die Spannung. Bei ihrer akribischen Recherche lässt sie sich von Forensikern, Psychologen, Gentechnologen, Pathologen und Medizinern beraten. Die Autorin ist Mitglied im Syndikat und Mörderische Schwestern e.V. und außerdem als Kultur-Redakteurin für das erfolgreiche Online-Portal FRAUENPANORAMA tätig. In ihrer Freizeit spielt sie Saxophon, malt (Öl auf Leinen) und unterstützt ehrenamtlich diverse humanitäre Organisationen
Quelle: Niemeyer Buchverlag - Ben Berkeley
Das Haus der tausend Augen
(31)Aktuelle Rezension von: BlausternGary Golay ist stellvertretender Stabschef im Weißen Haus. Er sammelt für den Präsidenten Ward Stimmen zur Verabschiedung eines Gesetzes, welches die Persönlichkeiten der Bürger schützt und somit die Geheimdienste in ihrer Arbeit blockiert. Und urplötzlich wird er angeklagt, eine Prostituierte ermordet zu haben. Immer mehr Beweise gegen ihn treten zutage, ausgegraben und genau auf ihn zugeschnitten. Selbst seine geliebte Familie beginnt langsam an ihm zu zweifeln. Anwalt Thibault Stein und seine Assistentin Pia Lindt stehen ihm zur Seite, bewegen sich damit aber auf gefährliches Eis, denn sie entdecken die totale Kontrolle der Geheimdienste und ihre unlauteren Methoden. Ein Komplott ist gegen Golay in Gange. Wie soll er gegen diese Macht ankommen und seine Unschuld beweisen?
„Das Haus der tausend Augen“ ist ein mitreißender Politthriller erster Klasse mit einem brandaktuellen Thema. Hier geht es um das Ausspionieren der Daten der Bürger durch die US-Geheimdienste und deren furchterregende Folgen für jeden einzelnen von uns, was doch Anstoß zum Überdenken geben sollte, ob man seine Daten bedenkenlos ins Netz geben sollte, denn ganz schnell kann ein Unschuldiger damit schuldig gemacht werden, wobei man wahrscheinlich aus diesem Dschungel nicht mehr herauskommt ohne teure engagierte Anwälte. Die Themen sind sehr gut in die Handlung mit eingeflochten, welche einen wiederum richtig mitreißt. Gary ist ein sympathischer Mann trotz einiger Unzulänglichkeiten, aber wer hat die nicht. Er liebt seine Familie und kämpft um seine Unschuld und hat fast verloren. Man sieht, wie wenig Einfluss der Präsident überhaupt hat, obwohl er ihm glaubt. Der Schreibstil fesselt einen ans Buch. Er ist flüssig und durch die kurzen Kapitel in hohem Tempo zu lesen. Dadurch steigt auch die Spannung mit jeder Seite.