Bücher mit dem Tag "david foenkinos"

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8 Bücher

  1. Cover des Buches Das geheime Leben des Monsieur Pick (ISBN: 9783328102151)
    David Foenkinos

    Das geheime Leben des Monsieur Pick

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Richard Brautigan erzählte in „Die Abtreibung: Eine historische Romanze 1966“ von einer Bibliothek, die die abgelehnten Manuskripte erfolgloser Autoren beherbergte. Eine ebenso rührende wie originelle Idee. Jeder der schreibt, weiß wie tragisch es ist, wenn man für den Mülleimer produziert, weil sich niemand findet, der die eigene Leistung zu würdigen vermag. David Foenkinos verfasst in „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ eine Hommage an Brautigans geniale Idee, indem er einen seiner Protagonisten, in einem kleinen abgelegenen Dorf in der Bretagne, ebenfalls solch eine Bibliothek eröffnen lässt. Hier müssen die Autoren persönlich erscheinen und ihr Werk einreihen, quasi auf den Friedhof der Geschichte. Der Weg in das bretonische Dorf wird so zur Wallfahrt des Eingestehens des Versagens, aber auch des Loslassens und der Erneuerung.

    Doch was wäre wenn sich unter den zahllosen Manuskripten ein epochales Werk verbergen würde? Was, wenn einige Lektoren nicht richtig hingeschaut hätten? Was, wenn der Zeitgeist einfach gerade ein anderer war? Und was wäre, wenn der Literaturbetrieb weniger auf die Inhalte als auf das Image, die Show und die verkaufszahlen achtet? Könnten dann nicht Meisterwerke einfach so unter den Tisch fallen – bzw. in einer Bibliothek der abgelehnten Bücher landen?

    Genau das geschieht im geheimen Leben des Monsieur Pick. Eine junge Lektorin entdeckt in den zahllosen Manuskripten ein geniale, wie emotionale Geschichte von Liebe, Trennung und einer historischen Reminiszenz an den Todeskampf des russischen Nationaldichters Puschkin. Jeder, der das Werk liest, ist begeistert und so bahnt sich die Sensation des Jahrhunderts im Literaturbetrieb an. Ein mehrfach abgelehntes Manuskript eines unbekannten Autors, wird zum Bestseller und zum Hauptthema der Feuilletons. Wer war dieser ominöse Monsieur Pick, der diesen außergewöhnlichen Roman geschrieben hat?

    Der Meister der Nebensächlichkeiten

    Das geheime Leben des Monsieur Pick ist dabei nicht nur eine wundervolle Geschichte über das Verlagswesen und die Literaturszene, es ist zugleich eine Erzählung über die Macht des geschriebenen Wortes und manchmal auch einfach nur über die Wirkung des Zufalls – oder zumindest die Veränderungen die das Leben manchmal braucht, um es zum Besseren zu wenden. Die einfach nur schöne Geschichte ist dabei durchweg spannend, ist doch bis zum Schluss nicht klar, was es nun mit Monsieur Pick und seinem Jahrhundertroman auf sich hat.

    David Foenkinos ist ein Meister der vermeintlichen Nebensächlichkeiten. Man muss schon aufmerksam lesen und vielleicht auch mal ein klein wenig recherchieren, um die Anspielungen und tieferen Bedeutungen zu erkennen und sie nicht einfach als schlechten Stil abzutun, wie es in mancher Rezension geschieht. Ein wundervolles Beispiel ist das Barabara-Album „La Mal de vivre“, das eine kleine aber bedeutende Rolle spielt. Foenkinos hätte jedes andere Chanson nehmen können, aber er bezieht sich auf das Lied „Göttingen“.

    Es ist eine wunderschöne, geradezu philanthropische Anspielung auf aktuelle Entwicklungen in Frankreich, Europa und auch weltweit. Die Liebe ist nicht nur wesentliche Triebfeder des Romans, sie ist auch wesentliche Triebfeder des Autors. Und das kann man an zahlreichen Stellen spüren, so man sich denn auf Belletristik einlassen kann.

    „Er tat so, als hätte ihn das überraschende Weidersehen entzückt, und ging davon, ohne sich weiter nach ihr zu erkundigen. Sie dachte sich, er hat sich nicht verändert, alles dreht sich immer nur um ihn. Sie konnte ja nicht wissen, wie weh sie ihm getan hatte.“

    Es sind diese Kleinigkeiten, die natürlich nicht immer so bedeutend sind wie bei „Göttingen“, aber sie sind auch mehr als nur eine sprachlichere Spielerei, die den Roman, den Schreibstil von Foenkinos so wundervoll machen. Diese Vorliebe für Details, für die Gedanken der Protagonisten auch abseits der Haupthandlungsstränge, das Nachreichen von Erklärungen oder Zusatzinformationen für eigentlich bereits beendete Szenen, entwickeln eine Sogkraft, die einem ein permanentes Lächeln, ob der Liebe Foenkinos für seine eigene Erzählung, ins Gesicht zaubert. Dadurch sieht man beim Lesen allerdings eventuell leicht debil aus. Das sollte man bedenken, wenn man es gewohnt ist, in der Öffentlichkeit zu lesen.

    Ein leicht debiles Lächeln

    Auch ist dem Buch ein sehr spezifischer Humor zu eigen. Dies gilt es ebenfalls zu beachten, sollte man gerne in einem Kaffee lesen. Denn wer bei der Lektüre laut lacht, gerät natürlich schnell in den Verdacht man würde Trivialliteratur lesen. Oder noch schlimmer irgendein Buch eines geghostwriteten Comedian. Gott bewahre. Foenkinos ist Unterhaltung. Selbstverständlich. Aber Monsieur Pick ist wundervolle Unterhaltung. Unterhaltung mit fantastischen Sprachbildern und herausragenden Formulierungen. Ich neige fast dazu, dies für eine Spezialität der französischen Literatur zu halten. Sie „schminkte sich ab, schwermütig wie eine alternde Schauspielerin nach der letzten Vorstellung.“ Den Satz kann man ruhig länger auf sich wirken lassen.

    Dieser wunderschöne Roman hat jedoch auch einen gravierenden Nachteil. Zumindest für mich. Wenn in Romanen andere Bücher erwähnt werden, kann ich nicht anders, als mir eben diese Bücher zu kaufen. Es muss doch schließlich einen Grund geben, dass der Autor eben diese Werke erwähnt. Foenkinos benennt allerdings so einige Romane, was meinen SuB (Stapel ungelesener Bücher) mal wieder unter die Decke wachsen lässt. Das Schicksal der Bibliomanen und Bibliophilen.

  2. Cover des Buches Souvenirs (ISBN: 9783423143059)
    David Foenkinos

    Souvenirs

     (70)
    Aktuelle Rezension von: frani_03

    Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Ich konnte mich teilweise sehr gut mit der Hauptfigur identifizieren. Die "Erinnerungen" die immer wieder Rückblicke auf in der Geschichte irgendwo vorkommende Menschen gegeben wurden haben mich besonders angesprochen, da so jede noch so kleine Randfigur für einige Momente wichtig und wertvoll war. 

  3. Cover des Buches Nathalie küsst (ISBN: 9783548285061)
    David Foenkinos

    Nathalie küsst

     (217)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Nachdem Nathalies Ehemann Francois beim Joggen von einer Blumenverkäuferin angefahren wurde und wenig später im Krankenhaus stirbt, kehrt sie nach einer Phase der Trauer wieder an die Arbeit zurück. Ihr Vorgesetzter Charles befördert sie direkt zur Teamleiterin. Er ist voll Verständnis für ihre Situation und gibt ihr alle Zeit, um sich wieder neu einzufinden. Dabei agiert er nur vorgeblich fürsorglich und selbstlos, fühlt er sich doch von der schönen, unnahbaren Nathalie schon länger angezogen. Charles drängt sie zu einem gemeinsamen Abendessen, bei dem sie ihm sehr deutlich seine Grenzen aufzeigt.
    Aus einem Impuls heraus küsst sie stattdessen ihren Mitarbeiter Markus, ohne etwas zu fühlen oder zu bezwecken. Dieser ist vor den Kopf gestoßen und verlangt eine Erklärung. Er lässt nicht locker und so bleibt es nicht bei dem einen Kuss, was in ihrer Firma zu wilden Spekulationen führt. 

    Wer von der Geschichte nun einen berührenden Roman über Trauer, Trauerbewältigung und die Chance auf einen neuen Anfang mit einer neuen Liebe erwartet, wird enttäuscht werden. "Nathalie küsst" ist kein klassischer Liebesroman, was vor allem an dem sehr speziellen Schreibstil liegt. Dieser ist distanziert, so dass man sich als Leser lediglich als Beobachter fühlt, aber nicht mitten ins Geschehen eintauchen kann. Wechselnde Perspektiven sorgen zwar dafür, dass man die Gedanken der Hauptfiguren erfährt, aber insbesondere Nathalie bleibt undurchschaubar.
    Der Fokus wechselt zudem stark auf Markus, der wenig attraktiv, unsicher und verschüchtert, aber nach dem Kuss schwer verliebt in Nathalie ist. Zum ersten Mal in seinem Leben steht er im Mittelpunkt und wird von Kollegen beneidet, denn jeder fragt sich, was die schöne, unantastbare Nathalie an ihm findet. Als Leser fragt man sich dagegen, was er an Nathalie findet, denn im Alltag verhält sie sich schroff und unhöflich. 

    Es ist eine kurze Geschichte mit kurzen Kapiteln, die überwiegend in der Firma handeln. Daneben gibt es kurze Einschübe mit Kochrezepten, Spielergebnissen oder Lexikaeinträgen, die zwar inhaltlich irgendwie zur vorherigen Situation passen und kreativ sind, aber wie Lückenfüller für eine Geschichte wirken, von der man das Gefühl hat, das wie den Charakteren auch dem Autor die Worte fehlten.
    Der Roman ist aufgrund der skurrilen Dialoge und manch aberwitziger Szene, da sich alle Figuren übertrieben seltsam verhalten, kurzweilig und unterhaltsam. Dennoch ist der Roman für eine Liebesgeschichte unpassend nüchtern und emotionslos geschrieben. Über die Gefühle von Nathalie kann man nur spekulieren. Als titelgebender Hauptcharakter ist sie weit von einer Identifikationsfigur entfernt. 

  4. Cover des Buches Das erotische Potential meiner Frau (ISBN: 9783406701030)
    David Foenkinos

    Das erotische Potential meiner Frau

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Glimmerfee
    Hector ist ein notorischer Sammler und versucht sich von dieser Sucht zu befreien. Nachdem er versucht hat sich mit Tabletten das Leben zu nehmen verbringt er ein halbes Jahr in einer psychiatrischen Klinik, geschickt tarnt er die Zeit als einen Aufenthalt in den USA. Bei seiner Recherche über Amerika, lernt er Brigitte kennen und lieben. Obwohl ich französische Romane sehr mag, hat mich dieses Buch anfangs völlig verwirrt und ich spielte mehr als einmal mit dem Gedanken, das Buch abzubrechen, doch dann wurde dieses Buch von Seite zu Seite interessanter und amüsanter. Hector sehnt sich nach einem ganz normalen Leben, leider steht ihm seine Sammellust dabei im Wege. Als er Brigitte trifft scheint sein Leben eine ganz neue Wendung zu bekommen, bis er sie eines Tages beim Fensterputzen beobachtet. Als ich an dieser Stelle angekommen war, gab es für mich kein Zurück mehr und der Autor hatte mich gefangen. Ich konnte mir an gewissen Stellen ein Kichern nur schwer unterdrücken und das Ende hat mich mit dem holprigen Anfang wieder versöhnen können. Das Buch wird sicherlich nur Leser überzeugen können, die Gefallen am typischen französischen Schreibstil finden und die gerne ihre Zeit mit schrägen Charakteren verbringen.
  5. Cover des Buches Charlotte (ISBN: 9783328100225)
    David Foenkinos

    Charlotte

     (93)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

      "Charlotte" liegt ein schwieriges Thema zugrunde: der Holocaust. Dennoch liest sich das Lebensbild der Malerin Charlotte Salomon sehr angenehm, ist gut verkraftbar. Ich gebe deshalb eine uneingeschränkte Leseempfehlung! 

    David Foenkinos hat mit „Charlotte“ in zweifacher Hinsicht einen ganz außergewöhnlichen Roman geschrieben. Zum ersten hat er eine biografische Skizze in Versform geliefert: Hauptsatz an Hauptsatz - beinahe stakkatoartig besetzt ein Satz eine ganze Zeile. Zum anderen hat er seine Befindlichkeiten in Bezug auf das zu recherchierende Thema, zuerst das Kind, die Heranwachsende, die Frau und Malerin Charlotte Salomon einfließen lassen.

    Durch die Versform, freilich ungereimt, kommt ein ganzes Büchlein zustande. Vielleicht wäre der Stoff zu knapp bemessen gewesen, hätte der Autor es anders geschrieben, denn das Leben von Charlotte Salomon, begabtes Ausnahmetalent, eine Berliner Malerin, war bestürzend kurz. Sie wurde im Alter von 26 Jahren zusammen mit ihrem ungeborenen Kind in Südfrankreich denunziert, verhaftet und in einem Konzentrationslager vergast. Punkt. In einfache Hauptsätze presst Foenkino eigentlich Unaussprechliches, Unfassbares und Ungeheuerliches. Schon in „Souvenirs“ habe ich entdeckt, wie einfühlsam der Autor schwierige Themen auf scheinbar ganz leichte Art präsentiert.

    „Es ist leicht, in die Rolle der feschen Arierin zu schlüpfen.
    In dieser Rolle erscheint das Leben wunderschön.
    Man wird nicht mehr bespuckt.
    Man lebt wie Barbara.“

    Der Autor sinnt über Charlottes Werk nach, über die Kunst.

    „Wörter müssen nicht immer einem Sinn zustreben.
    Sie brauchen gar nicht bis zu den Gefühlen vorzudringen.
    Sie können auch kopflos durch die Gegend irren.
    Und genau darin besteht das Vorrecht des Künstlers.
    Er kann in diesem Chaos leben“.

    Charlotte Salomon war mir bis dato nicht bekannt. Auch nicht ihr eindrückliches autobiografisches Werk „Leben? Oder Theater?“, in dem sie ihre gesamte Existenz zusammenfasst, ein bebildertes Musikstück, das heute in den Archiven des jüdischen Museums in Amsterdam liegt, wo es selten das Tageslicht erblickt. Hin und wieder wird es jedoch auf Reisen geschickt und Charlotte Salomon bekommt eine Ausstellung. Man sollte diese Bilder öfter anschauen dürfen!

    David Foenkinos hat mir Charlotte und ihre Familie sehr nahe gebracht und mir die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus auf eine ganz eigene, lyrische Art ins Herz geschrieben. Ich hätte nicht geglaubt, dass so etwas möglich ist. Besonders jungen Leuten möchte ich dieses Buch empfehlen!

    Die Zuordnung zu einem Genre ist schwierig bei diesem Buch, denn es ist kein Roman im eigentlichen Sinne. Diese Hauptsätze sind selber wie eine Ausstellung, Sätze, die einer nach dem anderen an der Wand hängen. Man geht staunend von einem zum anderen. Bleibt davor stehen, denkt nach, läßt den Inhalt widerhallen. Das flüssige Hintereinanderweglesen wie in einem „normalen“ Roman ist demgemäß nicht gegeben. Das macht nichts. In einer Ausstellung nimmt man sich Zeit.

    Am ehesten ist „Charlotte“ eine biografische Skizze, eine Ode an ein Naturtalent, dem die Nazis die Luft zum Atmen raubten.

    Fazit: Die skizzenhafte Biografie Charlotte Salomons ist großartig, berührend, überzeugend und weit jenseits von dem, was man unterhaltend nennt. 

    Kategorie: Biografie/ Biografische Skizze
    Verlag: Deutsche Verlagsanstalt (DVA), 2015

     



  6. Cover des Buches Zum Glück Pauline (ISBN: 9783423143776)
    David Foenkinos

    Zum Glück Pauline

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania

    David Foenkinos hat mit „Zum Glück Pauline“ bereits seinen 10. Roman vorgelegt. Ich kenne bisher „Nathalie küsst“, was ich ganz toll fand, und „Das geheime Leben des Monsieur Pick“, was auch eine wirklich gute Geschichte war. Dadurch wurde ich neugierig ein weiteres Buch des Franzosen zu lesen.

    Foenkinos neue Hauptfigur wird in dieser Geschichte von heftigen Rückenschmerzen geplagt. Immer wieder, wenn er stark unter Druck steht, werden die Schmerzen nahezu unerträglich, doch kein Arzt, keine Therapie und möge sie noch so abwegig erscheinen, bringen Aufklärung. Schnell ist klar: es gibt keine körperliche Ursache. Das Problem sitzt viel tiefer. Und in der Tat: Die Scheidung von seiner Frau, sein Sohn, der weit weg studiert, seine Tochter, die mit einem Mann verlobt ist, den er nicht mag und seine Arbeitsstelle, die er zwar liebt, wo er aber arg gemobbt wird, scheinen diverse Auslöser für sein Problem zu sein. Foenkinos Held macht sich also daran seine Probleme zu lösen.

    Leider nicht so schön wie „Nathalie küsst“. Ich habe etwas ähnliches erwartet und bin vielleicht deshalb etwas enttäuscht. Ein nettes Buch für zwischendurch, leicht zu lesen ohne viel Anspruch. Dass die Rückenschmerzen psychosomatisch sind, ist eigentlich von Anfang an klar und wahrscheinlich auch normal, wie der Protagonist als Mann damit umgeht, aber so richtig konnte ich die Handlungen des Helden nicht nachvollziehen. Dennoch ein Buch, das optimistisch macht. Schmerzen können vergehen, man muss das Übel nur an der Wurzel packen und nicht verdrängen.

  7. Cover des Buches Das Leben meiner Schwester (ISBN: 9783328110699)
    David Foenkinos

    Das Leben meiner Schwester

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Janinezachariae

    Ich fand den Aufbau des Buches für mich nicht geeignet. Es hat Unterpunkte gegeben, um noch einmal etwas zu erklären, was man auch so im Buch hätte schreiben können.

    Anstatt dass sich Mathilde einmal gefragt hat, was mit ihrem Freund los ist, fällt sie aus allen Wolken, als er sie verlässt. Dabei war er schon einige Tage zuvor komisch drauf.

    Mathilde lebt irgendwie in ihrer eigenen Welt, sie ist in einem Tunnel, lebt Lügen und glaubt sie auch noch.

    Es war schnell gelesen, aber für mich war der Stil leider nichts. Vielleicht lag es an der Übersetzung, dass ich keine Gefühle gespürt habe, vielleicht aber auch an der Art, wie David Foenkinos allgemein schreibt. 

    Es ist ja nicht schlecht, doch ich bin absolut nicht damit warm geworden. 

    Man hätte Mathilde Hilfe anbieten müssen, nachdem sie wie in Trance etwas gemacht hat. Stattdessen wurde sie von ihrer Schwester aufgenommen und alles, was diese gemacht hat, wirkte auf Mathilde nicht richtig. Als würde ihre Schwester gegen sie spielen. Sie aufziehen. 

    Schade. Aber das ist in Ordnung. 

    Vielleicht ist es ja etwas für jemand anders.

  8. Cover des Buches Die Frau im Musée d'Orsay (ISBN: 9783328105848)
    David Foenkinos

    Die Frau im Musée d'Orsay

     (69)
    Aktuelle Rezension von: renee

    David Foenkinos hat mich schon mit seinem Roman "Charlotte" tief beeindruckt. Auch mit "Die Frau im Musée d'Orsay" gelingt ihm dies ein zweites Mal. Dieses Buch ist ein intensiver Blick auf die Folgen von Traumata. David Foenkinos hat wieder einen sehr berührenden Roman geschrieben und bietet darin einen sehr treffenden Blick auf die Menschen und ihr Tun und Sein.

    Völlig unerwartet kündigt Antoine Duris seinen Job als Professor an der Hochschule der Schönen Künste und verschwindet schnell und auch etwas geheimnisvoll aus Lyon nach Paris. Seine ihm nahestehende Schwester Eléonore macht sich große Sorgen und vermutet als Grund hinter dieser überstürzten Flucht die zurückliegende Trennung von seiner Frau und eine darunter entstandene Depression. Sie sucht ihn und findet ihn als einen Museumswärter im Musée d'Orsay und zeigt ihm damit, dass sie da ist. Aber Antoine kann sich noch nicht öffnen. Denn Eléonore hatte mit ihrer Vermutung recht, Antoine hat eine Depression. Erst Mathilde Mattel, die Personalchefin im Musée d'Orsay, nähert sich Antoine Duris an und dringt zu ihm durch. Einerseits schimmert hier im Kennenlernen der beiden ein zartes Pflänzlein Licht und Hoffnung blitzt auf. Nicht nur im Miteinander von Antoine und Mathilde blitzt dieses Pflänzlein Hoffnung, auch in der Betrachtung der Kunst und der Schilderung der Kraft, die in ihr liegt. Aber als der Grund für Antoines überraschende Flucht ans Tageslicht drängt, wird das Licht zur Dunkelheit und David Foenkinos schildert ein grauenvolles menschliches Handeln. Dennoch behält dieses Grauen nicht die Oberhand und David Foenkinos setzt mit der Kraft der Kunst einen raffinierten und wieder hoffnungsvollen Schlussstrich unter diese Geschichte.

    David Foenkinos konnte mich schon in "Charlotte" von seiner Sprachgewalt überzeugen und auch hier in "Die Frau im Musée d'Orsay" gelingt ihm dies spielerisch und ich zücke schockiert, aber auch etwas verträumt das 5-Sterne-Schild. Bitte mehr davon! Auch David Foenkinos wird weiter in meinem Fokus verbleiben und ich werde sein Schaffen natürlich weiter beobachten.

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