Bücher mit dem Tag "dekolonisation"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dekolonisation" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Das Britische Empire (ISBN: 9783406788178)
    Peter Wende

    Das Britische Empire

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Peter Wende beschreibt ihr auf engstem Raume die Geschichte des englischen Kolonien und sonstigen exinsularen Besitzungen, ausgenommen Irlands. Er gliedert die Geschichte des Empires ganz klar in 3 Abschnitte. das ältere Empire, mit dem Schwerpunkt auf den 13 Kolonien, dem klassische Empire, mit dem Schwerpunkt auf Afrika und Indien, und zu guter Letzt auf das Ende und Erbe, das durch mehrere Aspekte gekennzeichnet ist. Dem Umgang mit den Kriesen, die die Weltkriege darstellen, dem Ende des indischen und afrikanischen Einflusses, der Commonwealthbildung und dem Rückzug aus allen anderen Einflusszonen. Großbritannien ist, wie Wende es darstellt, immer und in allem ein ganz klarer Nachzügler und Außenseiter. Spanier und Portugiesen haben bereits 100 Jahre Vorsprung, als die Engländer erst beginnen Kolonien aufzubauen und eine deutlich höhere Emigation. Das Warum ist eine der Fragen, die Wende stellt. Denn die ganze Zeit vorher benutzte England die Zeit um Kaperfahrten zu finanzieren und sich an das europäische Festland binden zu lassen. Ein weiterer wichtiger Punkt, den Wende immer öfter hervorhebt, ist die Konzentration auf dne Handel. Der Handel war Triebfeder und Motivation zu dem Ganzen. Schon früh besaß England vielleicht nicht so quantitativ viel, aber die für den Handel essentiellen Punkte waren in seiner Einflusssphäre. Als 1784 die 13 Kolonien dem Griff Englands entglitten war das Ende des Empires noch nicht gekommen, obwohl sie das Herzstück und den Schwerpunkt des Empires gebildet hatten. Das Gegenteil war der Fall ! Denn das Empire erlebte mit Indien einen weiteren Hochpunkt, genauso wie mit der Ausweitung der südafrikanischen Besitzungen. Doch nach den Weltkriegen entglitten nun auch zunehmend alle anderen Einflusssphären den Engländern. Denn die Unabhängigkeit kam immer mehr groß in Mode und da störte nur England, das sich immer als Vorsitzender des Commonwelth sehen wollte und immer ein gewisses Maß an Einfluss besitzen wollte. Alles in allem ein guter und informativer Überblick. Doch leider setzt Wende oftmals sehr viel Vorwissen voraus, das vielleicht noch auf ein paar wenigen Seiten hätte Erwähnung finden sollen. Doch positiv ist anzumerken ist, dass es nicht den Charakter eines Unterhaltungsuches mit vielen schönen Formulierungen angenommen hat. Sondern auch zum Nachdenken und genauen Lesen auffordert. Durch Verweise und Literaturangaben erhält es auch den Status eines wissenschaftlichen Buches. Gut gelungen.
  2. Cover des Buches Eine allgemeine Theorie des Vergessens (ISBN: 9783406713408)
    José Eduardo Agualusa

    Eine allgemeine Theorie des Vergessens

     (83)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Angola 1974, die angolische Revolution ist in vollem Gange, die Portugiesen werden aus dem Land gejagt, es herrscht Chaos, Hunger, Gesetzlosigkeit. 

    In diesem dramatischem Umfeld wird die Geschichte von Ludovica gezeichnet. Diese mauert sich für 28 Jahre in ihrem Haus ein nachdem sie einen Einbecher erschossen hat und um dem ganzen Horror zu entkommen, hofft 'vergessen' zu werden und selber zu vergessen, lebt von Hühnern, verbrennt den ganzen Parkett und all ihre Bücher für das tägliche Feuer, zämt einen Affen um diesen letztlich auch zu verspeisen. Ihr einziger Begleiter ist ein halbblinder Hund welcher schlussendlich kläglich verhungert.

    Nach Jahren wird sie von einem Jungen entdeckt und sie schliessen Freundschaft.


    Nicht recht schlau wird der Leser ob die Geschichte denn nun wahr ist oder teilweise wahr - (da habe ich verschiedens darüber gelesen)


    Vielmehr hatte ich Mühe mit den vielen Nebenschauplätzen und den zahllosen Figuren von denen Agualusa erzählt und die alle letztlich miteinander verwoben sind. Ein Buch welches aufmerksames Lesen erfordert möchte man nicht den 'Faden' verlieren'.

  3. Cover des Buches Handbook of Critical and Indigenous Methodologies (ISBN: 9781412918039)
  4. Cover des Buches Decolonizing Methodologies (ISBN: 9781856496247)
    Linda Tuhiwai Smith

    Decolonizing Methodologies

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  5. Cover des Buches National Identity and the Conflict at Oka (ISBN: 0415947324)
  6. Cover des Buches Thinking in Indian (ISBN: 9781555917388)
    Jose Barreiro

    Thinking in Indian

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches The Poisonwood Bible (ISBN: 9780571339792)
    Barbara Kingsolver

    The Poisonwood Bible

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    Im Jahr 1959 geht der tiefgläubige, evangelikale Prediger Nathan Price mit seiner Familie in den belgischen Kongo, um dort im Dorf Kilanga zu missionieren. 

    Seine Frau Orleanna und die Töchter Rachel, Leah, Adah und Ruth May erleben eine völlig andere Kultur und Natur. Alle gehen auf ihre Art mit dem neuen Leben um, versuchen sich teilweise anzupassen oder möchten den „American Way of Life“ weiterleben. Vor allem Vater Nathan ist gefangen in seinen starren Glaubensansichten und möchte den Kongolesen sein Denken überstülpen. 

    Die Familie erlebt die plötzliche Unabhängigkeit der belgischen Kolonie, die von den Europäern völlig unvorbereitet alleingelassen wurde. Sie erleben die Wahl des fortschrittlichen Patrice Lumumba zum Premierminister. Doch Lumumba, der die Eigenständigkeit des Kongos betont, ist im Kalten Krieg ein Dorn im Auge der Weißen. Mit den folgenden Wirren im Kongo zerbricht auch die Familie Price, lange aufgestaute Gefühle brechen sich nach einem tragischen Ereignis Bahn.


    Bei uns ist „The Poisonwood Bible“ eher unbekannt, es gibt sogar zwei verschiedene Titel für das Buch. Im amerikanischen Raum gilt Barbara Kingsolvers Buch als moderner Klassiker. Mich hat es völlig begeistert, weil es alles hatte, was ich an einem Roman schätze: atmosphärische Beschreibungen des Lebens in Afrika, die Beschreibung historischer Begebenheiten, die mein Wissen bereichern und sympathische Protagonisten in einem fesselnden Plot.


    Erzählt wird die Geschichte ausschließlich von den weiblichen Mitgliedern der Familie Price: von der eitlen und etwas unterbelichteten Rachel, der pragmatischen Leah, die ihren Vater vergöttert, der seit Geburt hinkenden Adah, die aber blitzgescheit und eine echte Querdenkerin ist, der jüngsten Schwester Ruth May und von Mutter Orleanna. Die Autorin hat jeder Protagonistin eine eigene Stimme verliehen, man kann sie gut auseinander halten. Jede beschreibt auch einen anderen Aspekt des Lebens in Kingala, so dass ein für den Leser allumfassendes Bild entsteht.

    Allen gemeinsam ist die Darstellung des Vaters als unangefochtener Patriarch, quasi ein Übervater. Er bestimmt, wo es langgeht, verteilt Strafen an die Mädchen, wird in nichts angefochten. Bis sein Bild nach und nach Risse bekommt und das dann auch seine Familie merkt. Nathan arbeitet eher gegen die Einheimischen und ist das typische Beispiel des arroganten Weißen, der sich für überlegen hält und dadurch Fehler begeht. Warum er so starrgläubig ist, wird aber auch erklärt, so dass alle Familienmitglieder komplexe Charaktere erhalten. Letztlich ist der „poisonwood“, der Giftholzbaum, ein Symbol dafür, wie Nathan Price die Beziehung zu seiner Familie vergiftet.

    Barbara Kingsolver bricht ganz klar eine Lanze für Afrika. Sie kennt die Region und die Menschen dort aus eigener Erfahrung. Ich fühlte mich nicht nur durch das tolle Cover meiner Ausgabe in den afrikanischen Dschungel versetzt. 

    In den meisten Fällen und auch bei den historischen Ereignissen, die beschrieben werden, sind Europäer und Amerikaner die Schuldigen, was mittlerweile ja auch belegt ist (googelt mal Patrice Lumumba). Natürlich gab es auch Kongolesen, die sich schuldig machten, doch die Mehrheit der Bevölkerung war ein hilfloser Spielball der Mächte, sowohl zu Kolonialzeiten als auch danach. Die Autorin hat dies meiner Meinung nach sehr gut dargestellt und beschreibt den postkolonialen Kongo mit der kleptokratischen Herrschaft Joseph Mobutus bis zum Ende des Jahrhunderts. 

    Kultur und Bräuche der Kongolesen werden neutral beschrieben, nicht als besser hervorgehoben. Die Beschneidung der Mädchen wird ebenso neutral und kurz erwähnt, doch hier ziehe ich keinen Punkt für die fehlende Anklage ab.


    Mich hat „The Poisonwood Bible“ begeistert, ich kann es jedem empfehlen, vor allem auf englisch. So kommen Adahs Wortspiele sehr gut zur Geltung. Für mich ist es ein neues Lieblingsbuch!

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