Bücher mit dem Tag "delphine de vigan"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "delphine de vigan" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Nach einer wahren Geschichte (ISBN: 9783832164256)
    Delphine Vigan

    Nach einer wahren Geschichte

     (158)
    Aktuelle Rezension von: Kerrstin


    Mein zweites Buch von Delphine de Vigan. Das erste, "Die Kinder sind Könige", hatte mich ungeheuer gefesselt, berührt und lange nicht losgelassen. Nun also "Nach einer wahren Geschichte".
    Zuerst einmal war ich überrascht, war es doch so ganz anders... . Dann die Frage nach L. Wer ist diese Person, von der die Autorin erzählt. Die immer mehr Raum in deren Leben einnimmt. Sehr offen erzählt de Vigan über den Verlauf ihrer "Freundschaft" mit L. Darüber wie sie selbst immer kleiner und schwächer wird und L. immer dominierender. Die Spannung ist teilweise kaum auszuhalten, man möchte eingreifen, das Ganze stoppen. Gleichzeitig ist man fasziniert, wie Schaulustige bei einem Unfall.
    L. fordert von der Autorin, dass diese als Schriftstellerin Reelles verarbeiten muss, de Vigan vertritt den Standpunkt, dass auch Fiktionales seine Daseinsberechtigung hat. Mit diesem Buch nach einer wahren Geschichte scheint L. nun gewonnen zu haben... oder ist doch alles nur Fiktion?
    De Vigan hat mich sowohl mit Schreibstil als auch mit dem Inhalt wieder völlig gefangen genommen.

  2. Cover des Buches No & ich (ISBN: 9783426654385)
    Delphine de Vigan

    No & ich

     (432)
    Aktuelle Rezension von: Madamebiscuit

    Lou ist eine hochbegabte Dreizehnjährige, die ziemlich allein in ihrer Welt lebt. Die Mutter hatte vor Jahren eine Fehlgeburt und ist seitdem kaum noch ansprechbar. In ihrer Klasse hat sie keine Freund*innen, nachdem sie zwei Jahre jünger wie die anderen ist. 

    Als es um ein Referatsthema geht, gibt sie an eine Obdachlose zu interviewen und lernt dadurch No kennen.
    Ich lese Delphine de Vigans Bücher sehr gerne, auch wenn die Themen immer schwere Kost sind. Wie gehen wir mit Menschen ohne festen Wohnsitz um? Wie begegnen wir ihnen? Welche Vorurteile und Vorbehalte haben wir gegen sie?Das schwingt in diesem Buch mit. 

    Die Autorin hat einen klaren, schnörksellosen Schreibstil, ist dabei aber keineswegs emotionslos. Ganz im Gegenteil, die Beklemmung und Scham, die Lou bezüglich No und den anderen Menschen auf der Straße empfindet, ist unmittelbar spürbar. Ebenso wie ihre eigene Einsamkeit oder Hoffnung etwas ändern zu können. 

    Sie schafft es im Verlauf des Buches tatsächlich No von der Straße zu holen und bei sich zuhause aufzunehmen. Auch in Lukas, einem Klassenkameraden, findet sie endlich jemanden, der sie wirklich sieht. 

    Die Beziehung und gegenseitige Abhängigkeit von No und Lou zueinander und Nos‘ Schicksal gingen mir nahe. Das schafft die Autorin mit jeder ihrer Geschichten bei mir. 

    Was mir zusätzlich sehr gefallen hat, war die Innenansicht von Lou, wie sie die Welt sieht und sie versucht zu bewältigen.
    Einzig mit dem Schluss hadere ich noch etwas. Aber das ist Geschmackssache und ich will nicht spoilern.
    Deshalb lest es am Besten selbst und macht euch ein eigenes Bild.
    Es lohnt sich.

  3. Cover des Buches Loyalitäten (ISBN: 9783832165031)
    Delphine Vigan

    Loyalitäten

     (202)
    Aktuelle Rezension von: Buckshaw

    Das Buch (übersetzt aus dem Französischen von Doris Heinemann) wird aus der Sicht von vier Charakteren erzählt: den befreundeten Schülern Théo und Mathis, dessen Mutter Cécile und der Lehrerin Hélène. Die Erzählung wechselt in sehr kurzen Kapiteln zwischen den einzelnen Figuren hin und her. Théo ist so etwas wie die Hauptperson, auf die sich die Geschichte primär fokussiert. Der 12-jährige ist ein Scheidungskind und beide Elternteile gehen nicht gut mit der Situation um. Die Mutter entwickelt eine massive Eifersucht und Ablehnung gegenüber dem Vater und lässt das den Jungen spüren. Der Vater wiederum versinkt in einer Depression und verwahrlost völlig. Théo muss mehr für seine Eltern da sein, als sie es für ihn sind. Nach außen verheimlicht er das alles, ist ein ruhiger, aber guter Schüler. Doch innerlich zerbricht er daran und beginnt zu trinken, der Alkohol soll ihn vollständig betäuben, ihn all seine Sorgen vergessen lassen. Einzig seine Lehrerin beginnt sich Sorgen zu machen. Das ist aber nicht das einzige schwere Thema des Romans, es geht obendrein auch noch um häusliche Gewalt und um Hassreden im Internet. Und das ist mein größter Kritikpunkt, in die weniger als 200 Seiten wurde einfach zu viel hineingestopft. Die Charaktere werden kaum entwickelt und die Probleme bekommen keinen Raum zur Entfaltung. Und dadurch wirken viele Handlungen sehr oberflächlich motiviert bzw. einfach sehr klischeehaft. Nichtsdestotrotz ist der Roman spannend, das schnelle Erzähltempo, die kurzen Kapitel und die packende, präzise Sprache erzeugen eine Sogwirkung. Und die Art und Weise wie der Begriff der titelgebenden Loyalität(en) subtil in einer Vielzahl von Konstellationen interpretiert wird, wie das Nichtaussprechen bestimmter Dinge aus Treue zu einem anderen Menschen eben diesem schadet, das ist hervorragend dargestellt.      

  4. Cover des Buches Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin (ISBN: 9783426507094)
    Delphine de Vigan

    Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Buchstabenliebhaberin

    Aber hier geht es um Mathilde und Thibauld. Ich habe so mitgefiebert mit den beiden! Mathilde, die viele Jahre bestens mit ihrem Chef zusammen arbeitete, wird nach einer Lappalie plötzlich mit seinem Hass konfrontiert. Einem nicht mehr endendem Hass, einem ausschließenden, vernichtenden Hass. Und Delphine de Vigan beschreibt das so gut, wie Mathilde versucht, alles wieder hinzubiegen, wie sie alles probiert, und immer weiter absteigt in der Unternehmenshierarchie, der Willkür eines psychopathischen Chefs ausgesetzt. Mathilde hat das nicht verdient! In ihrer Not konsultiert sie sogar eine Wahrsagerin. Wer hat nicht schon aus Verzweiflung sein Horoskop befragt, in der Hoffnung auf baldige Besserung ...

    Und dann Thibauld, der Rettungsarzt, was für ein harter, zermürbender Job, in einer Großstadt, Paris, wo es nur so wimmelt vor einsamen Seelen und knallharten Geschäftsleuten, die sich die Ärzte ins Büro rufen, um Zeit zu sparen. Der bindungsunfähige Mann, der sich in eine noch bindungsunfähigere  Frau verliebt. Die ihm so konstant die kalte Schulter zeigt, bis er sich trennt. Und leidet. Und wieder einsam ist.

    Delphine de Vigan erzählt wie die beiden den 20. Mai erleben, jeder auf seine Art und Weise, mit vielen Rückblicken. Eine sehr melancholische Betrachtung, sehr sensibel, verletzlich, zwei Leben voller Wunden und Narben. Sie erzählt auf eine besondere Weise, die ich sehr, sehr mag. Vielleicht reduziert und zurückgenommen, und dennoch mit viel Tiefe. Ich hätte noch ewig von den beiden weiterlesen können.

  5. Cover des Buches Nach einer wahren Geschichte (ISBN: 9783837136425)
    Delphine de Vigan

    Nach einer wahren Geschichte

     (16)
    Aktuelle Rezension von: wortgetraenkt
    | © Janna von www.KeJas-BlogBuch.de |

    Meine erste Geschichte der Autorin und dann eine, die mich auf ganzer Linie für sich eingenommen hat! Die Sprecherin Martina Gedeck ist sehr passend gewählt und lässt eine zusätzliche Stimmung entstehen, der ich mich kaum entziehen konnte.

    Der Name der Autorin ist zeitgleich der Name der Protagonistin. Und es geht um sie, um Delphine de Vigan, die bekannte französische Autorin mit Bestseller. Doch was kommt danach? Was schreibt ein Mensch nach solch einem Roman, der so viele Leser*innen begeisterte? Vor genau diesem schwarzen Loch des Nichts steht sie, Delphine.

    Der Titel ist provokant, entdeckt man diesen oder ähnliches nur als Untertitel, als Information zur Geschichte. Delphine de Vigan nennt jedoch ihren Roman so, der Grund dafür findet sich innerhalb der Zeilen und ihren Worten (welche keinen autobiographischen Roman geschaffen haben!).

    Einen absolut einnehmenden Sog baut die Geschichte nach wenigen Minuten auf, nahm mich gefangen. Einzig Delphines Sichtweise, eben diese Perspektive schildert von Selbstzweifeln, von eigenen Grenzen und von einer Begegnung mit Auswirkungen. Eine Beziehung zweier Frauen, die sich scheinbar gut tun, doch im weiteren Verlauf eine immer düstere Stimmung entstehen lässt.

    Die Verfilmung

    Mir wurde gesagt ich solle es lassen. Mir wurde gesagt der Film sei schlecht. Ich wurde vorgewarnt. Ich konnte dennoch nicht widerstehen …

    Diesem Film fehlt leider alles was die Geschichte ausmacht! Es ist die Geschichte, nur falsch erzählt. Es steht nicht nur Delphine im Fokus, auch L. lernte ich kennen. Und dies ist der Nachteil in Filmen, denn während L. im Buch aus der Perspektive von Delphine skizziert wird, steht sie im Film für sich alleine. Die Intensität geht dadurch verloren, ich bin als Zuschauerin nicht so nahe an Delphines Gedanken, wie im (Hör)Buchformat und der Verlauf des Films ist dadurch fad, Punkt!

    Fazit

    Lesen oder hören, aber sich diese intensive Geschichte nicht entgehen lassen. Seid jedoch klüger als ich, verzichtet auf die Verfilmung.

  6. Cover des Buches No et moi de Delphine Vigan (de) (2010) (ISBN: B00C01QIM6)
    Delphine Vigan (de)

    No et moi de Delphine Vigan (de) (2010)

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Kofuku

    Es gibt Menschen, die sich auf klare, nüchterne Weise so gehaltvoll ausdrücken können, wie es andere es auf prätentiöse Weise nie schaffen werden. Dass Delphine de Vigan zu diesen Menschen gehört, hat sie mit "No et moi" bewiesen. Ihre Sätze sind nicht immer einfach gestrickt, teilweise sehr metaphorisch, aber immer verständlich.

    Denn "No et moi" erzählt die Geschichte von Lou Bertignac, einem hochbegabten Mädchen, das auf die Obdachlose No trifft und beschließt ihr zu helfen. Das Geschehen wird aus ihrer Perspektive erzählt und die Autorin hat mit ihrem Stil den Nagel auf den Kopf getroffen. Er passt unglaublich gut zu Lou, mit ihrer intelligenten, einfühlsamen, etwas schüchternen und ruhigen Art. Sie beschreibt  alles sehr bildlich, genau wie sie die Dinge sieht, wodurch man jegliche Szenen genau vor Augen hat. Zu nah lässt  den Leser allerdings nicht an die Handlung heran, dafür springt sie oft viel zu schnell von Ereignis zu Ereignis. Den roten Faden etwas lose zu halten, fand ich von Delphine de Vigan gut gewählt, denn das verleiht dem Ganzen umso mehr den Eindruck es wirklich mit der Perspektive eines jungen Mädchens, das ihren Platz im Leben noch nicht so recht gefunden hat, zu lesen.

    Für ihre 13 Jahre benimmt sie sich bereits sehr erwachsen, was auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist. Zum einen hat sie mit familiären Problemen zu kämpfen, zum anderen muss sie sich als Schülerin der "seconde" muss sie sich als Außenseiterin in einer Klasse voll älterer Schüler behaupten. Ihre Ängste und Probleme werden ebenso realistisch, wie nachvollziehbar dargelegt, so dass Lou eine absolut sympathische Protagonistin ist, mit der man sich gut identifizieren kann.

    Parler je n'aime pas trop ça, j'ai toujours l'impression que les mots m'échappent, [...], ce n'est pas une question de vocabulaire ni de défintion, parce que des mots j'en connais pas mal, mais au moment de les dire ils se troublent, se dispersent, c'est pourquoi j'évite les récrits et les discours, je me contente de répondre aus questions que l'on me pose, je garde pour moi l'excédent, l'abondance, ces mots que je multiplie en silence pour approcher la vérité.

    Während sich Lou wie ein offenes Buch lesen lässt, bleibt No, eigentlich Nolwenn, die meiste Zeit über ein Mysterium, weil ihre Vergangenheit nur Schritt für Schritt beleuchtet wird. Auch wenn man schließlich mehr über sie erfährt, bleibt No ein vollkommen undurchsichtiger, schwer einschätzbarer Charakter.

    No gibt zahllosen Obdachlosen ein Gesicht. Ihre Geschichte lässt niemanden kalt. Die Autorin weiß, wie sie schreiben muss, um Leute zum nachdenken zu bewegen. Da gibt es keine Melodramatik, kein Mitleidheischen um das arme Mädchen, das das Schicksal vieler junger Frauen teilt. Es ist die brutale Realität, die so sehr berührt, die nicht mehr los lässt. Es ist die Aktualität und Allgegenwärtigkeit der Problematik, als auch deren Umsetzung im Buch, die "No et moi" derart lesenswert machen.

    Gelesenes kann man nicht ungelesen machen und man überlegt, wie oft man eigentlich schon an Leuten in ähnlicher Situation vorbeigegangen ist, ohne sich ernsthafte Gedanken über sie zu machen.

    Wegen des ganzen Kummers, den beide Mädchen erlebt haben, ist es umso schöner zu sehen, wie sie sich anfreunden. das Leben hat schließlich auch seine schönen Seiten.

    Beiden ist die Freundschaft wertvoll und kostbar und während No einen Anker in Lou findet, wächst vor allem letztere dadurch über ihre Grenzen hinaus.

    Sie will die Dinge nicht einfach hinnehmen, wie sie sind. Lou sieht die gesellschaftliche Ungleichheit und will etwas ändern, etwas besser machen.

    Je pense à l'égalité, à la fraternité, à tous ces trucs qu'on apprend à l'école et qui n'existent pas. On ne devrait pas faire croire aux gens qu'ils peuvent être égaux ni ici ni ailleurs. 


    "No et moi" überzeugt sowohl sprachlich, als auch inhaltlich. Ein Adoleszenzroman, über Freundschaft und soziale Ungerechtigkeit, den man auf jeden Fall lesen sollte!

  7. Cover des Buches Dankbarkeiten (ISBN: 9783832165802)
    Delphine Vigan

    Dankbarkeiten

     (169)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    Die Geschichte dreht sich um Michka, eine alte Frau, die zunehmend ihre Sprache verliert aufgrund der Krankheit Aphasie. Die Perspektiven von Michka selbst, der ehemaligen Nachbarstochter Marie und des Logopäden Jerome ermöglichen einen vielschichtigen Einblick in die Thematik. Es geht um Zuhören, Erzählen und die Empathie zwischen den Generationen. Vor allem aber geht es darum, dankbar für das Leben zu sein.

    Vigan entwickelt ihre Charaktere auf beeindruckende Weise und lässt den Leser tief in ihre inneren Konflikte eintauchen. Die Handlung ist fesselnd und nimmt den Leser mit auf eine Reise durch verschiedene Facetten des menschlichen Lebens. Die Autorin behandelt Themen wie Verlust, Einsamkeit und Hoffnung auf eine mitfühlende Art und Weise.

    Die Sprache, die Vigan verwendet, ist poetisch und fesselnd, was das Lesen zu einem wahren Vergnügen macht. Sie schafft es, die Emotionen und Gedanken der Charaktere auf eine authentische Weise einzufangen.

    Insgesamt ist 'Dankbarkeiten' ein Buch, das ich jedem empfehlen würde, der sich für literarische Werke interessiert, die tiefgründig und empathisch sind. Es erforscht universelle Themen und regt zur Selbstreflexion an. Delphine Vigan beweist einmal mehr ihr Talent, komplexe Charaktere zu entwickeln und ihre inneren Konflikte einfühlsam darzustellen. Eine absolute Leseempfehlung!"

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