Bücher mit dem Tag "demografie"
7 Bücher
- Thilo Sarrazin
Deutschland schafft sich ab
(141)Aktuelle Rezension von: Boris_GoroffDer Autor schreibt hochwissenschaftlich, jede Aussage ist mit einer Quellenangabe belegt. Die Fehler der deutschen Regierungspolitik werden gnadenlos aufgelistet und die Migrationspolitik hinterfragt. Zum Schluss werden mögliche Zukunftsszenarien prognostiziert.
- Klemens Himpele
Statistisch gesehen
(5)Aktuelle Rezension von: wsch... das steht nachvollziehbar auf Seite 65. Wobei hier die vielzitierten Schulden des Staates gemeint sind. Nicht die, die entstehen, wenn man sich als Jugendlicher eine Mobilfunkrechnung von 900,00 oder 1.000,00 Euro einhandelt. Und auch nicht die, die man wegen eines viel zu teuren Autos anlacht.
Denn den Schulden, die der Staat macht, stehen ja durchaus bleibende Werte gegenüber: Schulen, Hochschulen, gut ausgebildete Lehrer, Professoren, Straßen, Radwege, Krankenhäuser, öffentliche Verkehrsmittel und so weiter. Vieles davon kann an die kommende Generation 'vererbt' werden. Den stets negativ betrachteten Staatsschulden kann also durchaus ein bleibender Sachwert gegenüber stehen. Kritisch wird es in dem Moment, wenn die Zinsbelastungen nur durch weitere Kreditaufnahme, also durch Erhöhung des Schuldenvolumens finanziert werden können.
Diese Erkenntnis geht in der öffentlichen Diskussion meist unter. Hier ist stets nur vom negative konnotierten 'immer weiter wachsenden staatlichen Schuldenberg' die Rede - eine sehr einseitige Betrachtungsweise.
Mit diesen und vielen weiteren Aspekten, unter denen statistische Werte betrachtet (und überdacht) werden sollten, berichtet Klemens Himpele in seinem Buch. Wobei er sich vornehmlich auf die Vergleiche zwischen Österreich und Deutschland bezieht. Sei es bei der Altersvorsorge (wie hoch sind die prozentualen Ausgaben für eine vernünftige Altersvorsorge hier wie dort), sei es die Geburten- beziehungsweise Sterberate. Die Arbeitslosigkeit, prekären Arbeitsstellen, Ausgaben für die Bildung, das Wohnen etc.
Was durchaus amüsant ist, sind die vielen Informationen über Österreich und seine neun Bundesländer: wie viele Ehen werden geschlossen, wie viele werden statistisch betrachtet während einer knapp neunstündigen Zugfahrt von der am weitesten westlich gelegenen Landeshauptstadt, also Bregenz an die am weitesten östliche gelegene, Eisenstadt, Hauptstadt des Burgenlandes, geschieden. Unter Angabe der prozentualen Verteilung der Scheidungsgründe.
Wie lange muss wo für ein international direkt vergleichbares Gut, nämlich einem Big Mac gearbeitet werden. Und so weiter und so fort.
Das Buch in einem Rutsch zu lesen ist etwas ermüdend. Weil es statistische Werte ohne Ende gibt. Was andererseits aber auch hellhörig werden lässt, wenn jemand mit irgendwelchen Statistiken um sich wirft.
- Gerd Bosbach
Lügen mit Zahlen
(10)Aktuelle Rezension von: BeKuWenn ich dem zumeist hochgelobten Buch schon eine schlechte Bewertung gebe, ist es nur fair, wenn ich sie auch begründe:
Das Buch hat mich leider enttäuscht. Ich hätte mir mehr erwartet. Meine Enttäuschung gründet sich auf zwei Faktoren.
Zum Einen sagt mir der Erzählstil nicht zu, was sicher ein sehr subjektiver Eindruck ist. So wird der fachliche Inhalt neben anekdotenhaften Erzählungen und Gesprächen des Autors häufig an den Rand gedrängt. Hier hätte ich mir eine stärkere Konzentration auf die Vermittlung von Wissen und weniger auf Plaudereien gewünscht.
Zum Andern finde ich die Wahl der Beispiele nicht immer glücklich, mit denen statistische Tricks dargestellt werden. Es mag sicher der beruflichen Erfahrung des Autors geschuldet sein, für meinen Geschmack finden sich aber deutliche zu viele Beispiele aus dem Pharma-/Arztbereich. (Um Unklarheiten zu vermeiden, ich selbst bin in diesem Umfeld nicht tätig, so dass ich kein "Betroffener" bin.) Ein wenig Abwechslung/Ausgewogenheit hätte dem Buch meines Erachtens hier gut getan. - Daniel Stelter
Die Krise ... ist vorbei ... macht Pause ... kommt erst richtig
(1)Aktuelle Rezension von: Dr_MDieses Buch ist ein außerordentliches Beispiel dafür, wie man einen scheinbar komplexen Sachverhalt auf das Wesentliche reduzieren kann und ihn dabei auch noch so darstellt, dass er sich wie von selbst erklärt.
Stelter geht der Finanzkrise zunächst chronologisch nach und gliedert sein Büchlein in
A. Die Party
B. Die Blase platzt
C. Bekämpfung der Krise
D. Wie raus aus der Krise?
E. Ausblick.
Danach folgt das Formular auf dem Cover, und man kann dann nur noch sein Kreuz beim letzten Punkt machen. Das Ganze ist einfach nur eine perfekte Präsentation zum Thema, denn auf jeder Seite findet man eine Grafik, die den jeweiligen Ausschnitt des ganzen Desasters offenlegt. Die Zahlen lügen auch hier nicht, und sie zeigen, was man in der offiziellen Darstellung gerne vertuscht.
Insbesondere der vierte Abschnitt öffnet wohl jedem endgültig die Augen über die Zukunft. Stelter zeigt dort, welche Optionen es gibt, um aus der Schuldenkrise zu gelangen. Dass es dabei um Enteignungen auf verschiedenen Wegen geht, die selbstverständlich mit "Gerechtigkeit" und "Solidarität" beworben werden, dürfte kein Geheimnis mehr sein, denn inzwischen sind bereits erste Gesetze in dieser Richtung beschlossen worden.