Bücher mit dem Tag "der lange marsch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "der lange marsch" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Wilde Schwäne (ISBN: 9783426300855)
    Jung Chang

    Wilde Schwäne

     (166)
    Aktuelle Rezension von: Amy86
    Ich liebe autobiographische Geschichten, kurz vor diesem Buch habe ich Federn im Sturm von Emily Wu gelesen. Stellenweise ist das Buch etwas zäh zu lesen (Ortswechsel!) aber es hat mir in allem gut gefallen. Es beleuchtet die Gesellschaft Chinas zu Zeiten des Jahrhunderwechsels (gebundene Füße) aber auch zur Zeit der Kulturrevolution sehr gut. 
  2. Cover des Buches Der Fall von Madrid (ISBN: 9783888979224)
    Rafael Chirbes

    Der Fall von Madrid

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Aischa

    Rafael Chirbes lässt den zweiten Roman seiner Spanien-Trilogie an nur einem Tag spielen, am 19. November 1975, dem Tag vor Francos Tod. Der Plot knüpft ein lockeres Netz aus einer unübersehbaren Zahl von Madrilenen. Da ist der 75jährige Geschäftsmann, durch Beziehungen und unsaubere Deals äußerst gut durch die Diktatur gekommen, sein Freund, der als Chef der Geheimpolizei das Ende des Generalissimos fürchtet, die kunstinteressierte, oberflächliche Industriellengattin, revolutionäre Studentinnen und Studenten, abgehängte Arbeiter und viele andere mehr. 

    Leider übernimmt sich Chirbes hier etwas, die schiere Anzahl an Personen verwirrt, und einige Figuren geraten zu stereotyp und plakativ, sie vermochten mich nicht zu berühren oder steapazierten meine Geduld zu sehr, etwa der Sohn aus reichem Haus, der weder weiß, was er ist, noch was er sein will.

    Atmosphärisch hingegen ist der Roman gelungen, die düster-pessimistische Stimmung, die große Unsicherheit darüber, was nach dem Ende des jahrzehntelang alles beherrschenden Diktators folgend mag, ist präzise eingefangen, sprachlich ist Chirbes einfach top.

  3. Cover des Buches Im fahlen Licht des Mondes (ISBN: 9783948878191)
    Kerstin Groeper

    Im fahlen Licht des Mondes

     (21)
    Aktuelle Rezension von: wanderer-of-words

    Bewertung: 3,5 Sterne

    Das Buch besteht an sich aus zwei Teilen: zunächst wird von der Flucht der Cheyenne vor den Soldaten, ihrer Zeit im Reservat und weiteren Fluchten berichtet. Im zweiten Abschnitt ist Protagonistin Moekaé auf sich gestellt und findet bei einer amerikanischen Siedlerfamilie auf einer abgelegenen Farm Unterschlupf.

    Der bildhafte Schreibstil der Autorin hat mir dabei sehr gut gefallen. Man taucht tief in das Leben der Cheyenne ein und lernt ihre Lebensart im Einklang mit der Natur und viele Rituale kennen. Da das Buch auf historischen Fakten beruht, steht aber viel Gewalt und Leid im Vordergrund. Kerstin Groeper beschreibt, wie die erlittenen Grausamkeiten vor allem die jungen Männer der Cheyenne verändern, sie passen sich den amerikanischen Soldaten an und bekämpfen die amerikanischen Siedler brutal, selbst Frauen und Kinder werden nicht verschont. Jeder Überfall wird mit Gräueltaten gegenüber ihrem Volk beantwortet, so dass sich die Spirale aus Gewalt unablässig weiterdreht. 

    Wenn mit Moekaé und der Farmerfamilie dann zwei grundsätzliche Lebensweisen aufeinander stoßen, ist im Buch auch Platz für etwas Humor. Es ist es spannend, aber auch unterhaltsam, das Leben der Weißen aus Moekaés Sicht zu sehen. Zurecht wundert sie sich z.B. darüber, warum die Farmer die perfekt ans Klima angepassten Büffel töten und stattdessen versuchen Rinder züchten, die im Winter sehr oft erfrieren und verhungern. 

    Obwohl mir das Buch insgesamt gut gefallen hat, gibt es doch einige Kritikpunkte. Da sich in beiden Abschnitten die Handlung immer wieder wiederholt ist es stellenweise zäh zu lesen. Zusätzlich tat ich mich schwer ein Gefühl zu bekommen, von welchem Ort die Cheyenne eigentlich gerade wohin fliehen. Eine Karte wäre dringend nötig gewesen, auch damit man die zurückgelegten Entfernungen einschätzen kann. Und eine zeitliche Einordnung der Kapitel hätte geholfen die zwischen den Ereignissen vergangene Zeit zu beurteilen. Auch das mangelhafte Lektorat muss ich ansprechen. Neben einigen sehr seltsam formulierten Sätzen stören auch regelmäßige Wortdopplungen. Wenn sich in einem kurzen Satz ein Wort dreimal wiederholt, dann liest sich das sehr ungelenk. Da das Buch zum Großteil gut geschrieben ist, fallen diese Ausrutscher enorm auf.

    Fazit
    Kerstin Groeper schreibt spannend und sehr bewegend über die gnadenlose und brutale Verfolgung der Cheyenne. Es ist ein guter historischer Roman mit einigen Kritikpunkten. Ich würde mir sehr wünschen, dass das inhaltlich so gute Buch nochmal eine Überarbeitung im Lektorat erhält.

  4. Cover des Buches Der lange Marsch (ISBN: 9783453404823)
    Rafael Chirbes

    Der lange Marsch

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Aischa

    Bereits 1999 wurde "Der lange Marsch" mit dem Preis der SWR-Bestenliste ausgezeichnet, nun erst habe ich den grandiosen Romancier Rafael Chirbes für mich entdeckt. 2022 war Spanien das Gastland der Frankfurter Buchmesse, und zu diesem Anlass hat der Verlag Antje Kunstmann drei Romane Chirbes' als Spanien-Trilogie herausgegeben.

    Im ersten, hier besprochenen Band macht der Autor die beklemmende Enge der Franco-Diktatur greifbar. Anhand von sieben Familien (und über zwei Generationen hinweg) schildert er berührende Einzelschicksale, die beispielhaft für Zigtausende stehen. Da ist etwa der ungelernte Gelegenheitsarbeiter, der seine Familie durch den Verkauf einzelner Zigaretten über Wasser hält. Es sind Zigaretten, die seine Frau aus den Tabakresten aufgesammelter Stummel dreht. Wir begleiten die galicische Bauersfamilie, die aufgrund der Errichtung eines Staudammes zwangsumgesiedelt wird. Von der staatlichen Entschädigung bauen sie sich eine Pension in Madrid auf, die ihnen zwar finanzielles Einkommen aber keine Heimat bietet. 

    Es gibt auch Aufsteigergeschichten, doch kaum jemand kann sich während des Franquismus sicher fühlen. Dies wird spätestens im zweiten Teil des Romans klar, der die Jugend in den Fokus rückt, intellektuelle Revolutionäre, vom Idealismus beseelt. Die Warnungen der Eltern in den Wind schlagend landen sie in den Folterkellern des Regimes.

    Chirbes, der sich nach eigener Aussage mehr als Handwerker und Erzähler denn als Schriftsteller sah, verstand sein Handwerk aufs Meisterlichste.: Extrem dicht und mit einer narrativen Technik auf höchstem Niveau bringt er mühelos vier Jahrzehnte zweier Generationen (von sieben Familien!) auf gerade einmal gut 300 Seiten zu Papier. Er versteht es, sich auf das Wesentliche dieser mäandernden Lebensläufe zu konzentrieren, wechselt beiläufig die Erzählperspektive und lässt seine Figuren Absatz für Absatz an Profil gewinnen.

    Ich ziehe meinen Hut vor diesem herausragenden Literaten!

  5. Cover des Buches TONKARI - Der lange Marsch: High-Fantasy (ISBN: B08MTVD3DV)
    C. J. Knittel

    TONKARI - Der lange Marsch: High-Fantasy

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Louise_Sountoulidis

    Mit „Tonkari 2 – Der lange Marsch“ hat C. J. Knittel kurz vor Weihnachten 2020 Band 2 seiner High Fantasy-Saga veröffentlicht. Da mir sein Vorgänger sehr gut gefallen hat, wollte ich natürlich wissen, wie es mit den „Igelmenschen“ in der von dem Autor erschaffenen Welt „Scari“ weitergeht. 

    Intro

    Für mich wurde es mal wieder Zeit, in eine Fantasy-Geschichte einzutauchen. Ich mag es einfach sehr, zwischen den Genres zu wechseln. Das verhindert Eintönigkeit und hält mein Lesevergnügen frisch. Nach ein paar Liebesromanen passte es nun treffend, das C. J. Knittel den zweiten Teil seiner „Tonkari“-Reihe veröffentlichte. Ich freute mich sehr darauf, wieder in die phantastische Welt „Scari“ zurückzukehren und war gespannt, welchen fremden Wesen ich begegnen würde und was für Gefahren dieses Mal an der Seite der Hauptfiguren zu bestehen waren.

    „Der lange Marsch“ knüpft nicht direkt an seinen Vorgänger an. Auch wenn sich die Handlung zeitlich an den Vorgänger anschließt, erzählt sie doch eine ganz eigene Geschichte über die Welt „Scari“ und ihre Bewohner.

    Zur Handlung

    Horkai ist Hilfsgelehrter und lässt schweren Herzens seine Familie zurück, um ein großes Abenteuer zu erleben. Er macht sich mit einer Forschungsgruppe auf in den hohen Norden, um dort die Schneewölfe zu erkunden. Doch die Reisenden kommen nicht weit, denn sie werden hinterrücks überfallen. Horkai hat Glück und kommt dank der Hilfe der „Tonkari“, den Igelmenschen von „Scari“, knapp mit dem Leben davon.

    Nur wie soll er nun, so ganz auf sich allein gestellt, den Norden erkunden, geschweige denn wieder nach Hause gelangen? Viel zu gefährlich wäre solch ein Unterfangen.

    Doch die „Tonkari“ wissen auch hier Rat: Mit Hilfe der beiden Söhne des Stammesführers macht sich Horkai auf den äußerst beschwerlichen Heimweg, immer getragen von der Hoffnung, dass seine Familie auf ihn wartet.

    Die Figuren

    Die Figuren sind sehr schön lebendig gezeichnet und verfügen über eine gut ausgearbeitete charakterliche Tiefe.
    Horkai lebt mit seiner Familie in Ancoda. Er verdient sein Geld als Schreiberling und führt mit seiner Frau und der Familie seines Bruders einen Hof. Der Autor zeichnet sehr schön das sich während der Reise verändernde Wesen des Protagonisten. Der Leser spürt Horkais wachsende Zerrissenheit und kann seine Für und Wider gut nachvollziehen. Wo anfangs der Abschiedsschmerz und die Sehnsucht nach der Familie dominieren werden sie zunehmend durch die Reise-Erlebnisse in den Hintergrund gerückt.

    Oso-Etu und Luko-Watu sind die Söhne des Stammesführers der „Tonkariatai“ und Horkai wirklich treue Weggefährten. Die „Tonkari“ sind ein stolzes und sehr tapferes Volk. Sie leben zurückgezogen und wahren ihre Gebräuche und Riten.
    Zu solch einer Fantasy-Geschichte gehören auch immer ein paar ordentliche Widersacher, sonst wäre es kein wahres Abenteuer, das zu bestehen gilt. Sie machen es der kleinen Reisegruppe ordentlich schwer und sorgen beim Leser neben dem wohldosierten Spannungskribbeln auch für Wut und Abscheu.

    Sämtliche Nebencharaktere ergänzen die Handlung ihrer nötigen Aufgabe entsprechend und fügen sich schlüssig ein.

    Der Schreibstil

    Der Schreibstil von C. J. Knittel ist mir anhand der beiden zuvor gelesenen Bücher bereits vertraut und der Autor bleibt diesem auch in seinem neuesten Werk treu.

    Ein leichter Satzbau und fließende Übergänge lassen den Leser der Handlung trotz zweier Erzählstränge problemlos folgen. Das sehr schön bildhaft gezeichnete Setting, welches die Welt „Scari“ mit seinen Bewohnern lebhaft im Geist darstellt, unterstützt den schönen Lesefluss.

    „Scari“ mag zwar eine erfundene Welt samt unbekannten Wesen und deren Lebensweise sein, doch erscheint sie mir im Vergleich zu unserer in manchen Verhaltensweisen gar nicht so fremd. Vor allem was Vorurteile, Niedertracht und Hass angeht, so lassen sich durchaus Parallelen sehen, doch zum Glück begegnet man gleichwohl auch Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Treue und Liebe.

    Die Geschichte ist wendungsreich und im Vergleich zum Vorgänger ist es dem Autor hier gelungen, Beschreibungen nicht zu ausschweifend zu schildern. Sie sind besser auf den Punkt gebracht, was dem Spannungslevel zu Gute kommt. Im gleichen Atemzug fehlt es manch dramatischer Situation an spürbaren Empfindungen. Die Szenen beinhalten durchaus Emotionalität und sind teilweise auch sehr erschreckend erzählt, doch die damit verbundenen Gefühle springen nur angedeutet auf den Leser über. Der Autor verweilt etwas zu knapp in der Situation, sodass die entsprechenden Empfindungen zu wenig Zeit haben, sich zu entfalten und den Weg aus dem Geist des Autors in die Herzen des Lesers zu finden.

    Im Handlungsverlauf wirft C. J. Knittel gekonnt die Frage auf, ob man nach solch einem Abenteuer wieder in den ursprünglichen Alltag zurückfinden kann. Ist es möglich, dort anzuknüpfen, von wo aus man aufgebrochen ist oder haben einen die Erfahrungen und Erlebnisse so sehr verändert und das ursprüngliche Denken und Handeln beeinflusst, dass man das bisherige Dasein infrage stellt?

    Fazit

    Mit „Tonkari 2-Der lange Marsch“ knüpft C. J. Knittel gekonnt an seinen Vorgänger an und holt den Leser auf phantasievolle Weise nach „Scari“ zurück. An der Seite des Protagonisten und seiner treuen Weggefährten erkundet er den hohen Norden dieser so schön bildhaft dargestellten Welt. Er lernt nicht nur fremde Völker und wilde Tiere kennen, sondern begegnet vor allem neuen Freunden und kämpft gegen unerbittliche Feinde. Es ist eine abenteuerliche Reise, die wirklich gut unterhält und Lust auf weitere Geschichten von den „Tonkari“ macht.

  6. Cover des Buches Einführung in die Geschichte Chinas: Die Entwicklung von 1900 bis heute (ISBN: B07KGJN5JV)
  7. Cover des Buches Alte Freunde (ISBN: 9783888979033)
    Rafael Chirbes

    Alte Freunde

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Aischa

    Mit dem Abschluss seiner Spanien-Trilogie lässt Chirbes seine Figuren im 21. Jahrhundert ankommen. Der Plot ist schnell erzählt: Sechs "alte Freunde", ehemalige Mitglieder einer "marxistisch-leninistischen Splittergruppe", treffen sich Anfang der 2000er in einem Madrider Nobelrestaurant und erinern sich an gemeinsame Zeiten.

    Dabei wirft der Autor einen messerscharfen Blick auf die ehemaligen Franco-Gegner; Chirbes schont seine Landsleute nicht. Die Verbrüderung der Intellektuellen mit der leidenden Arbeiterschaft entlarvt er als aufgesetzt: "Revolution heißt, hartnäckig die Not zu suchen, die man nicht leidet." Auch die Klassengesellschaft bekommt einen literarischen Seitenhieb verpasst, denn der reiche Bauunternehmer Pedro hat "Geldscheine mit Zementspuren. Sie sind genauso viel wert, wie die anderen, man kann sie aber nicht in Gesellschaft vorzeigen."

    Die Freunde sind frustriert, Liebesbeziehungen sind zerbrochen, Ideale wurden verraten, und ihre Kinder haben sie an Drogen oder an den Kapitalismus verloren: "Ein gigantischer Supermarkt, das ist für sie die Welt."

    Erzähltechnisch ist der Roman anspruchsvoll und verlangt konzentrierte Lektüre. Mit den Kapiteln wechselt die Perspektive zu den verschiedenen Gästen des Abends. Man darf den alten Freunden förmlich in den Kopf blicken, Chirbes schreibt ihre Gedankenströme auf, die ab und an um Gesprächsfragmente erewitert werden, nur damit ein Satzfetzen erneut eine Erinnerung triggert, die Gedanken abschweifen ... und wieder zur Unterhaltung zurück kehren. Das ist nicht immer leicht zu lesen, aber grandios gemacht. Ich bin Chirbes-Fan!

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