Bücher mit dem Tag "deregulierung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "deregulierung" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Die Reformlüge (ISBN: 9783426778401)
    Albrecht Müller

    Die Reformlüge

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Einleitung Der Untertitel verrät eigentlich bereits alles. Albrecht Müller versucht hier die systematische Meinungsmache rundum Reformen zu entlarven, indem einige mediale und Politikeraussagen aufgreift und erklärt, beziehungsweise entkräftet. Zusammenfassung Tatsächlich ist sein Buch zweigeteilt. Zunächst schafft er die Wissensgrundlage für die Leser. Und stellt einige eigene Thesen auf. Seiner Meinung nach ist beispielsweise die derzeitge Politik so ausgerichtet, dass sie nicht dazu im stande ist ( sein soll ?) aus der Krise herauszukommen, sondern passt sich der Krise an. Was gut erkennbar ist, am Abbau langrafrisitig sehr sinnvoller Sozialsysteme, die über Krisen eigentlich hinweg helfen sollen, Abbau des Rentensystems, immer größere Einsparung und vor allem die NICHT-Unterstützung der Wirtschaft durch Kunjunkturprogramme. Seiner Meinung nach ist auch diese stände Reformierung beabsichtigt, die jegliche Kontinuität, Sicherheit und Vertrauen in das politische System untergräbt. Und zwar von kleinen Wirtschaftskreisen, die dadurch massiv profitieren. Beispielsweise private Versicherungen durch die Zerstörung (des Vertrauens) des öffentlichen Umlageverfahrens. Dann erst kommt der Hauptteil des Buches. Hier greift er sich 40 Aussagen (+ Variationen) aus Politik, Wirtschaft oder der medialen Landschafft und nimmt sie genauer unter die Lupe. Beispielsweise Aussagen wie "Wir leben über unsere Verhältnisse." entkräftet er durch Tatsachen wie die hohe Sparquote der Deutschen, die im internationale Vergleich ganz oben mitspielt. Fazit Ein sehr empfehlenswerte und sehr interessantes Buch ! Besonders kritisch und augenöffnend. Aber von Albrecht Müller bin ich auch nicht weniger gewohnt (sie seine Bücher Meinungsmache, Machtwahn, etc). Auch sind seine Aussagen (nicht immer, aber) oft gut nachgewiesen, durch Quellen, Tabellen, Grafiken und dergleichen. Was mir allerdings ein wenig fehlt ist die nähere Erklärung seiner ständig postulierten "Unterauslastung der deutschen Wirtschaft". Was natürlich so ist (siehe die hohe Arbeitslosigkeit und die massive Unterschätzung des Binnenmarktes) ! Aber näher erläutert und begründet hätte ich es dennoch. Aber auch von diesem Buch Müllers kann ich getrost sagen: sehr lesenswert. Mich jedenfalls hat es wieder mal etwas weiter gebracht.
  2. Cover des Buches Warum die Sache schiefgeht (ISBN: 9783442158676)
    Karen Duve

    Warum die Sache schiefgeht

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Karen Duve schreibt sich dir ganze Wut von der Seele, wie wir von engstirnigen und machtbesessenen MÄNNERN in die globale Krise getrieben wurden, von den gleichen Typen, die seit 5000 Jahren das Sagen haben und wegen denen es jetzt 2 vor 12 auf der Weltuntergangsuhr ist. Sie nennt die Probleme beim Namen (gefühllose, dressierte Entscheidungsträger, die beratungsreistent sind und selbst jetzt vor dem abzusehenden Untergang nicht bereit sind, zu tun, was jetzt unbedingt getan werden muß. Allen Entscheidungsträgern landauf landab sei das Buch vor die Stirn getackert, aber Frau Duve sieht die Rettung ja auch nur in einer Revolution, selbst die Vereinten Nationen scheinen eine Nummer zu klein für das Anliegen zu sein. Das Buch zur rechten Zeit.
  3. Cover des Buches Dem Land geht es schlecht (ISBN: 9783596194384)
    Tony Judt

    Dem Land geht es schlecht

     (4)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick


     

    Der 2010 verstorbene Brite Tony Judt gehörte zu den wichtigsten und produktivsten Zeithistorikern der letzten Jahrzehnte. Seine Bücher Aufsätze, Artikel und Vorträge, haben - immer der Aufklärung und der Demokratie verpflichtet - über eine lange Zeit viele Debatten und Diskurse angestoßen und befördert.

    Schwer krank, hat sich Tony Judt mit einer auch international beachteten Rede im Herbst 2009 von seiner Lehrtätigkeit an der New Yorker Universität verabschiedet, in der er angesichts der noch herrschenden Finanzkrise leidenschaftlich davor warnte, erkämpfte und bewährte gesellschaftliche Ideale wie Gerechtigkeit und Chancengleichheit dem Moloch des Marktes und seiner sogenannten Logik zu opfern.

    Es war ein Plädoyer für die Aufgaben des Staates, der allein den unersättlichen Markt steuern und disziplinieren könne, bevor er noch mehr Flurschaden anrichten könne. Das war Tony Judts letzter öffentlicher Auftritt. Doch trotz seiner schweren Krankheit gelang es ihm noch, sein Redemanuskript zu einem Buch auszubauen und fertig zu stellen, einem "Traktat über unsere Unzufriedenheit".

    Mit "uns" und "dem Land", dem es so schlecht geht, meint er die westlich-demokratische Welt, die es in den letzten Jahren hingenommen hat, dass ihre Ideale schleichend, teilweise auch regelrecht offen, ausgehöhlt wurden von einem hemmungslosen und gierigen Markt, der doch nur gespeist wird von der Hemmungslosigkeit und der Gier der Vielen.

    Tony Judt belegt an vielen historischen Beispielen, wie viel der Westen dem "sorgenden Staat des 20. Jahrhunderts" verdankt, und benennt die Gefahren, die der Freiheit mit seiner Demontage drohen. Eine Wiederbesinnung auf die Regelmechanismen des Staates und seine Steuerungspolitik tut not. Damit ist er sich einig auch mit deutschen Politikern wie Angela Merkel und Siegmar Gabriel.

    Ein wichtiges Buch über eine grundfalsche Orientierung am Profitstreben in unseren Gesellschaften. Wenn hier nicht eine gravierende Kehrtwendung erfolgt, steht viel auf dem Spiel, unsere Freiheit, unser Rechtssystem und unsere der Aufklärung und der jüdisch - christlichen Tradition verpflichteten Werte.

     

  4. Cover des Buches The Unwinding (ISBN: 9780571251292)
    George Packer

    The Unwinding

     (4)
    Aktuelle Rezension von: TinaGer

    You have all these Internet companies over the past decade, and the people who run them seem sort of autistic, these mild cases of Asperger's seem to be quite rampant, there's no need for sales, the companies themselves are weirdly nonsocial in nature. Google is sort of the archetype. But in a society where things are not great and a lot of stuff is fairly dysfunctional, that may actually be where you can add the most value. We have this messy real world where things are incredibly difficult and broken, and there are crazy politics, and it's hard to get good people elected, the system doesn't quite work. And then there is this alternative virtual world in which there's no stuff, it's all zeros and ones on a computer, you can reprogram it, you can make the computer do anything you want it to. Maybe that is the best way you can actually help things in this country. (P 384)

    Packer quoted Peter Thiel, who is a German-American billionaire entrepreneur and venture capitalist. He is a co-founder of PayPal, Palantir Technologies and Founders Fund. Thiel is one of the many protagonists Packer used to tell a gripping story on how America is going down. It's going down because of it's it's values, it's moral and it's obscure sense of equality. Even President Obama seemed to have believed that there wasn't much to be done about decline than manage it. (P 385) America is in a deadly race between politics and technology (P 387)  that leaves no space or freedom to it's people and I have no idea how that can ever be fixed but I know, that capitalism isn't the answer.

  5. Cover des Buches Der Raubzug der Banken (ISBN: 9783896674876)
    Malte Heynen

    Der Raubzug der Banken

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Sonnenwind

    Schnell runterlesen kann man dieses Buch nicht, trotzdem sollte jeder diese Fakten kennen: Ich dachte immer, was einem die Finanzberater in der Bank empfehlen, hat den größten Nutzen für den Kunden. Wenn man dieses Buch gelesen hat, hat man eine weit differenziertere Ansicht. Ich bin begeistert! Zwar kann man keine Finanzausbildung nachholen, aber ein paar Tips anwenden kann man schon. Und davon gibt es hier eine Menge - traue keiner Bilanz, die du nicht selber gefälscht hast! Nie hätte ich gedacht, daß wir kleinen Leute so sehr betrogen werden! Ob man unsere Welt noch retten kann? Nach diesem Buch würde ich sagen, nein. Aber man kann versuchen, nicht in die Fallen der Banken zu tappen.

  6. Cover des Buches Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft (ISBN: 9783442156863)
    Nouriel Roubini

    Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Als einer der wenigen etablierten Ökonomen der USA hatte Nouriel Roubini die gegenwärtige Finanzkrise und ihren Verlauf sehr genau vorausgesagt. Nun hat er uns gemeinsam mit Stephen Mihm ein Buch über diese Krise, ihre Folgen und mögliche Auswege geschrieben. Bereits im ersten Kapitel räumen die Autoren mit dem Mythos auf, Finanzkrisen wären ein seltenes und obendrein unvorhersehbares Ereignis, etwas, das populäre Schreiber gerne medienwirksam "schwarzen Schwan" nennen. Sie gehen kurz auf einige sich immer wiederholende Elemente solcher Krisen ein und zeigen, dass diese Faktoren auch diesmal schon lange vor der eigentlichen Eruption deutliche Warnzeichen sendeten. Man musste sie nur lesen können.

    Bereits John Stuart Mill erklärte 1848 wie sich Finanzkrisen zusammenbrauen. Seine Erkenntnisse hätten auch diesmal für eine sichere Voraussage ausgereicht. Leider wird die Vergangenheit oftmals einfach vergessen. Oder man redet sich ein, dass diesmal alles ganz anders ist. Mill ist nur einer von vielen Wirtschaftswissenschaftlern, die sich mit der Rolle von ökonomischen Krisen theoretisch auseinandersetzten. Im zweiten Kapitel gehen die Autoren auf die unterschiedlichsten Ansichten dazu ein.

    Viele Spekulationsblasen entstehen durch die Einführung neuer Technologien. Doch die gegenwärtige Krise wurde ganz wesentlich durch "Innovationen" in der Welt des Interbankenhandels, vor allem durch die so genannten Kreditverbriefungen, angefeuert. Ganz unterschiedliche Anleihen wurden dazu grob gesprochen in großen Paketen zusammengepackt und in ihrer Gesamtheit durch ein Rating bewertet. Damit waren sie erstmals handelbar. Kreditgeber kamen so sehr schnell wieder an ihr Geld. Dafür wusste nun aber niemand mehr so recht, welche Risiken er wirklich in solchen Paketen kauft.

    Die Autoren erklären im dritten Kapitel sehr detailliert, wie diese Verbriefungen und Derivate auf solche strukturierten Produkte zum Auslöser der Krise wurden. Sie verweisen darüber hinaus auf das hierzulande nicht diskutierte, weil kaum vorhandene, unkontrollierte Schattenbankenwesen und erläutern an Beispielen den Fluch der Hebelung, also die Verwendung von Fremdkapital in unverantwortlichen Größenordnungen bei spekulativen Geschäften.

    Im vierten Kapitel beschreiben die Autoren das dominoartige Zusammenfallen der amerikanischen Kreditunternehmen nachdem sich erstmals die wahren Ausmaße der Kreditausfälle andeuteten. Anschließend breitete sich diese US-Epidemie pandemisch über die in alle Welt verkauften Kreditpakete aus. Interessanterweise waren sehr viele Politiker, auch der damalige deutsche Finanzminister Steinbrück, bis dahin der Meinung, dass dies nicht geschehen werde. Von dieser Pandemie berichtet das fünfte Kapitel.

    Im folgenden Kapitel befassen sich die Autoren ausführlich mit dem Krisenmanagement der amerikanischen Notenbank und erklären die zahlreichen Manöver so, dass sie auch Laien verstehen können. Danach wird im 7. Kapitel diskutiert, wie die Politik auf die Krise reagiert hat. Die Schuldenkrise wurde frei nach Keynes mit noch mehr Schulden durch "Rettungen" und Konjunkturprogramme beantwortet. Politiker vergessen dabei gerne, dass Keynes eine Entschuldung in besseren Zeiten dringend anmahnte und dass Konjunkturprogramme die Steuererhöhungen (oder "Sparprogramme") der Zukunft sind. Wir sehen das gerade in Deutschland.

    Das 8. Kapitel befasst sich mit dringend notwendigen Reformen des gesamten Finanzsystems. Die bisherigen politischen Diskussionen und hektischen Maßnahmen zeugen von politischem Unwillen und mangelndem Sachverstand. Das eigentliche Problem entstand im völlig unregulierten und komplett undurchsichtigen Interbankenhandel. Jeder kann hier Derivate erfinden und in Umlauf bringen. Es existiert keinerlei Aufsicht oder Standardisierung von Produkten. Allerdings sind das merkwürdigerweise keine öffentlichen Diskussionsthemen. Darüber hinaus ist das zentrale Problem der Vergütungen nicht geregelt. Solange der Steuerzahler jeden Spieler immer wieder rettet, wird die Bereitschaft, irrsinnige Risiken einzugehen, nicht nachlassen. Weitere kritischer Punkte sind die Größe der verschiedenen Institute und ihre Verflechtungen. Dies wird in der Öffentlichkeit ebenfalls nicht diskutiert.

    Radikale Schnitte schlagen die Autoren im 9. Kapitel als Konsequenz der Krise vor. Zunächst einmal muss es gelingen, die Aufsichtsbehörden vom Fluch der blinden Mittelmäßigkeit zu befreien. Fähige Leute gehen dorthin, wo sie gut bezahlt werden und sich verwirklichen können. Die Aufsichtsbehörden gehören gewiss nicht zu den idealen Zielen solcher Menschen. Noch wichtiger ist jedoch der extrem schwierige Vollzug einer simplen Logik. Wenn Konzerne zu groß sind, um zu sterben, dann muss man sie eben zerschlagen. Doch mit den "Rettungen" sind zumindest in den USA noch größere Giganten gebildet worden. Weil es in der Obama-Administration nur so von Goldman-Sachs-Leuten wimmelt, wundert es nicht, dass diese Konsequenz dort kein Thema ist. Die Autoren diskutieren das Zerschlagungsproblem ausführlich.

    Ein anderer simpler Punkt ist, dass Banken nur Risiken in Höhe ihres verfügbaren Eigenkapitals eingehen sollten. Dazu könnte man sie zwingen, wenn man es denn wollte. Schließlich schlagen die Autoren eine aktivere Rolle der Zentralbanken in der Geldpolitik im Vorfeld einer Krise vor.

    Kapitel 10 befasst sich mit den Schuldenkrisen von Staaten, die immer nach Bankenkrisen auftreten. Insofern erleben wir gegenwärtig nichts Neues. Die Autoren diskutieren hier insbesondere die Krise des US-Dollars und die möglichen politischen Folgen für die Machtverhältnisse in der Welt.

    Das Buch enthält ein Fazit, in dem das Drehbuch der Krise noch einmal zusammengefasst wird, und einen Ausblick, der erneut die Brillanz seiner Autoren aufdeckt, denn inzwischen ist zum Beispiel eingetreten, was sie für Griechenland voraussagten.

    Fazit.
    Dies ist ein sehr intelligent geschriebenes, scharfsinniges und sehr lehrreiches Buch über Ursachen und Verlauf der gegenwärtigen Finanzkrise und der zu erwartenden Folgen. Darüber hinaus unterbreiten die Autoren konsequente Vorschläge zur Lösung der durch diese Krise aufgedeckten Probleme. Das Buch ist für einen breiten Leserkreis geschrieben, wenngleich gewisse elementare Kenntnisse und Vorstellungen über die Finanzmärkte vorausgesetzt werden.

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