Bücher mit dem Tag "destruktion"
5 Bücher
- Ken Follett
Die Säulen der Erde
(6.194)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannWenn ich heute an Folletts Kingsbridge-Reihe denke, verbinde ich diese leider immer (etwas negativ) mit den Folgebänden dieses Romans, "Die Tore der Welt", "Das Fundament der Ewigkeit" und die Vorgeschichte "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit", die alle mittelmäßig bis teilweise sehr schlecht waren.
"Die Säulen der Erde" wären besser ohne weitere Teile ein allein stehendes Meisterwerk gewesen. Denn DIESES Buch ist ein Werk!
Das englische Hochmittelalter (Zeitraum 1123 bis 1174) kommt glaubhaft und ohne die Klischees vom Verfall und Dreck in den Straßen herüber. Auch das allgemein eher wenig bekannte Thema der Anarchy, des Thronfolgekriegs zwischen König Stephan und Mathilde, der Tochter Henrys I. wird meisterhaft in den Roman eingearbeitet.
Das Thema Kathedralenbau hat auch (meines Wissens) kein anderer Autor in einem Roman verflochten. Und interessanterweise wird mit dem Prior Philip hier sogar mal ein Geistlicher zu einer positiven Figur - was selten ist in historischen Romanen, besonders in jenen, die aus England kommen.
Ein Monumentalwerk, das ich vollauf weiterempfehlen kann - allerdings auch nur an nicht allzu zart besaitete Leser, da doch nicht wenige "FSK-18-Szenen" (von wirklich blutigen Kämpfen bis hin zu Vergewaltigungen) vorkommen.
Trotzdem: Volle 5 Sterne.
Das beste Buch der englischen Literatur, welches ich kenne (kann ich nach mehrmaligem Lesen jetzt nur so bestätigen, früher ließ mich das Buch durchaus zwiegespaltener zurück; mit manchen Romanen muss man sich erst "anfreunden"). Um Längen besser als seine Nachfolger - und als das, was sonst noch an Literatur aus England herüber kommt: Stichwort - Bernard Cornwell ...
- Erich Fromm
Anatomie der menschlichen Destruktivität
(26)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Werk ist sehr anspruchsvoll, sehr dicht und sehr hilfreich. Fromm, einer der Hauptvertreter der humanistischen Psychologie, analysiert inwieweit zerstörerische und gewalttätige Aggression eine unveränderliche menschliche Eigenschaft ist. Fromm geht bei seinen Theorien von Lorenz’, Freuds und die behavioristischen Ansichten aus, die er einleuchtend widerlegt. Sehr gut ist die Analyse von Stalin, großartig jene von Himmler und unglaublich fantastisch die umfangreiche Analyse von Adolf Hitler. Ein großartiges Buch, eine Empfehlung für alle, die mehr über die Psyche des Menschen erfahren wollen. - Martin Büsser
On the Wild Side
(3)Aktuelle Rezension von: HoldenEin vollständiger Einblick in die Entwicklung alternativer Rockmusik, auch Musikinteressierte finden noch viele interessante Neuigkeiten. Das Genze beginnt 1966 mit den Beatles, die das erste Album im modernen Sinne geschrieben haben, bis etwa 2002/03, als Buch erschienen ist. Martin Büsser lebt leider nicht mehr, RIP. - Heather O'Neill
Wiegenlied für kleine Ganoven
(16)Aktuelle Rezension von: Sunny RoseWenn man jung genug ist, weiß man nicht, dass man in einer billigen, miesen Wohnung wohnt. Ein kaputter Stuhl ist nur ein Stuhl. Ein Löwenzahn, der aus einem Spalt im Bürgersteig vor der Haustür wächst, ist ein Garten. Man kann ein Lied, das die Eltern am Abend singen, für die tragischste Oper der Welt halten. Wenn man sehr jung ist, kommt man gar nicht auf den Gedanken, etwas anderes zu brauche als das, was die eigenen Eltern zu bieten haben.
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Baby ist ein 12-jähriges Mädchen, dass mit ihrem Vaters Jules in Montreal wohnt.
Jules ist sehr jung Vater geworden und bereits seit Jahren drogensüchtig. Er ist nicht das, was man einen guten Vater nennt, aber er liebt Baby, auch wenn sie oft genug vernachlässigt. Babys Mutter ist gestorben, als sie noch ganz klein war. Jules ist quasi dauerpleite und wenn er mal etwas Geld hat, investiert er sie in Drogen. Baby besitzt nur ein paar ein paar abgenutzte Kleidung und eine alte Puppe.
Baby ist ein kluges Kind, sie ist gut in der Schule und sie erfindet gerne Geschichten. Sie baut sich ihre eigene kleine Welt auf und ist auf der Suche nach Glück.
Als Jules eines Tages in Krankenhaus muss, kommt Baby in ein Kinderheim. Da merkt Baby das erste Mal, dass Jules nicht der ideale Vater ist. Sie merkt was Geborgenheit bedeutet. An dem Tag als Jules sie abholt, ist sie glücklich und traurig zugleich.
Das war die erste Trennung der beiden, aber es wird nicht die letzte sein und Baby wird es auch nicht immer so gut haben wie im Kinderheim…
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Das Cover passt zu der Geschichte. Es ist ein kleines Mädchen abgebildet, das alleine und verloren auf einem alten Sofa sitzt. Das Bild wirkt traurig und etwas trostlos.
Die Charaktere, vor allem Baby und Jules sind gut dargestellt und wirken authentisch. Auch Babys Gefühle sind gut beschrieben.
Die Geschichte wird aus Babys Sicht in Ich-Form im Präteritum erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich mich so gut in Baby hineinversetzen konnte.
Die Story spielt von kurz vor Babys 12 Geburtstag bis zu ihrem 13. Lebensjahr. Es passiert sehr viel in Babys Leben das mich sehr traurig gemacht hat. Es ist eine sehr bedrückende und berührende Geschichte. Ich wollte Baby manchmal so gerne tröstend in den Arm nehmen, sie aber auch manchmal schütteln. Baby ist kein Kind, das behütet aufwächst und sie versucht, so glücklich zu sein, wie es geht. Aber die glücklichen Momente werden im Laufe der Geschichte sehr selten…
Ganz besonders toll finde ich, dass es viele tolle und weise Sätze in dem Buch gibt, die Babys Situation toll beschreibt. Eines der Sätze habe ich als Überschrift verwendet. Diese Sätze fand ich immer richtig klasse.
Ich habe einen Monat gebraucht um das Buch zu beenden, weil ich es immer wieder weggelegt habe, da es mich sehr bedrückt hat. Noch trauriger macht es mich, dass diese Geschichte vielen Mädchen auch im wahren Leben passiert. Dennoch ist die Geschichte sehr spannend und absolut lesenswert.
Es ist eines der traurigsten und bedrückensten Bücher, das ich je gelesen habe. Aber die Geschichte ist sehr lesenswert und die Charaktere sind authentische beschrieben. - Deborah Levy
Heiße Milch
(30)Aktuelle Rezension von: imke_wtrSofia und ihre Mutter Rose fahren nach Spanien in eine Spezialklinik, weil Rose lange schon behauptet ihre Füße nicht mehr spüren zu können. Dr. Gomez, der Spezialist, versucht vor allem Mutter und Tochter voneinander zu lösen, die eine enge Beziehung haben, weil Rose darauf beharrt, Sofia als Unterstützung zu brauchen.
Die Mutter-Tochter-Beziehung ist hochtoxisch, und ich habe sehr gehofft, dass Sofia es schafft, sich zu lösen. Nicht gerade hilfreich ist, dass sie von ihrem Vater keinerlei Unterstützung erhält. Mit seiner neuen Frau, die kaum älter als Sofia ist, lebt er in Athen, und weist seine Tochter bei einem Besuch ab.
Deborah Levys Stil ist wild und eigenwillig, eindringlich, manchmal auch ein bisschen weird, aber ich mag sehr, wie sie schreibt. Die Mutter-Tochter-Beziehung ist psychologisch interessant aufgezogen, das Setting in Spanien ganz cool, die Krankheit der Mutter rätselhaft, mit Sofia und Ingrid hat das Buch sogar eine kleine queere Liebesgeschichte.
Ich bin richtig versunken, habe das Buch überraschend gern gelesen. Es geht ums Abnabeln von der Familie, darum, den eigenen Weg zu finden. Thematisch eingrenzbar zwischen Psychologie, Freundschaft und Familie, dazu ein spanischer Strand mit aggressiven Quallen und eine ganz eigene Erzählstimme: Mich hat der Roman bestens unterhalten, weshalb ich ihn definitiv weiterempfehlen kann.