Bücher mit dem Tag "deutsche bahn"
21 Bücher
- Maria Wiesner
„Grund dafür sind Verzögerungen im Betriebsablauf“ – Wie die Bahn uns alle irre macht
(11)Aktuelle Rezension von: KiraNearName: "Grund dafür sind Verzögerungen im Betriebsablauf
Autor: Maria Wiesner
Genre: Berichte
Preis: €10,00 [D] | €10,0 [A]
Seiten: 206
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2019
ISBN: 978-3-95967-346-4
Verlag: HarperCollins
Rückentext:
"Ich hatte ja bislang geglaubt, dass es Fahrpläne bei der Bahn gibt."
Verspätungen, Zugausfälle, geänderte Wagenreihung - kein Unternehmen erregt den Unmut seiner Kunden so sehr wie die Deutsche Bahn. FAZ-Redakteurin Maria Wiesner hat die irrsten Erlebnisse Bahnreisender gesammelt: von achtstündigen Verspätungen, saunaähnlichen Großraumawagen, schnarchend-schmatzend Sitznachbarn bis hin zu Pendlern am Rande des Nervenzusammenbruchs. Survival Training inklusive. Absurd, komisch - und leider wahr!
"So standen wir alle. Und standen. Und standen."
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Dieses Buch habe ich mir vor einer Weile mal geholt, als ich mal wieder zum Arzt musste und es ist eine schöne Tradition, dass ich mir vor oder nach dem Arztbesuch ein Buch kaufe. Hat was von einem Trostpflaster, irgendwie. Jedenfalls mag ich es, solche Geschichten von anderen Reisenden zu lesen, ob nun positiv oder negativ. Nun gut, zugegeben, die negativen Geschichten sind meist die interessanteren. Jedenfalls habe ich es damals ein Stück weit gelesen und dann wieder vergessen. Es kamen auch noch andere Bücher dazwischen, die dann wichtiger waren. Nun hab ich das Buch vor mehreren Wochen neu angefangen und dieses Mal auch zuende gelesen. Nun ist es eigentlich nicht das Werk von Maria Wiesner alleine, sie hat nicht nur ihre eigenen Erfahrungen in das Buch gesetzt, sondern viele andere Menschen auch. Das Buch ist in mehrere Kapitel aufgebaut, in dem einen geht es um darum, dass die Bahn nicht improvisieren kann; man bekommt typische Situationen mit wie kaputte Züge oder defekte Klimaanlagen an einem heißen Sommertag (eine Erfahrung, die ich ebenfalls machen durfte, aber auch in die andere Richtung, dass die Klima auf zu kalt eingestellt war) - aber auch das Verhalten einiger Bahnmitfahrer, die sich ihre Aktionen lieber hätten sparen können. Natürlich gibt es auch positive Erlebnisse, die werden auch in einem Kapitel erwähnt.
Die Geschichten sind sehr interessant, nur manchmal, abgesehen von einem Kapitel, welches sich um den einen oder anderen Sturm kümmert, behandeln die meisten Erlebnisse irgendwie die Bahnstrecken aus der gleichen Gegend. Keine Ahnung, ob es da schlimmer ist als in anderen Regionen in Deutschland, aber ein bisschen mehr Abwechselung wäre interessanter gewesen. Auch ging es fast nur um Reisende, die entweder mit dem ICE oder sehr, sehr weite Strecken gefahren sind. Dabei hätten mich, als ehemalige Regionalbahnfahrerin, auch die eine oder andere Regionalverkehrsgeschichte interessiert. Denn ja, auch im "Nahverkehr", wie die Bahn sowas noch nennt, kann eine Menge negatives oder positives passieren. Auch ich hätte da das eine oder andere noch hinzufügen können. Am Ende jeder Geschichte wird dann der Name des Verfassers erwähnt.
Leseprobe:
Die Deutsche Bahn hat lange Zeit mit einem entspannten Fahrerlebnis geworben. Noch vor wenigen Jahren sah man Werbung von Zügen, in deren Abteilungen sich wenige Reisende lümmelten, auf ihren Laptops gemütlich Filme schauten oder auf dem Smartphone das Ultraschallbild des Enkelkindes bestaunten. Von dieser angenehm entspannten Vision des Fahrerlebnisses hat sich das Unternehmen längst verabschiedet, wie ein Werbespot mit Nico Rosberg aus dem Jahr 2018 zeigt.
Der ehemalige Rennfahrer sprintet in dem kurzen Video über den Bahnsteig, erwischt knapp den Zug und stellt - dank mobiler DB-App - fest, dass seine Sitzplatzreservierung am anderen Ende des ICEs liegt. Zum Iggy-Pop-Song "The Passenger" folgt nun ein Sprint durch das alltägliche Zugchaos: Rosberg hilft dabei, einen Koffer in die Ablage über den Sitzen zu wuchten, springt über Hunde und Babys im Gang und tanzt sich durch ein Abteil mit indischer Hochzeit. Der Zug ist voll, laut, gedrängt und soll natürlich trotzdem sympatisch wirken. Die Menschen sind entspannt, gehen an Laptops ihrer Arbeit nach. Am Ende gelangt Rosberg an seinen reservierten Platz, von dem ihm der halb nackte Iggy Pop persönlich entgegenlächelt und in vernuscheltem Deutsch "geänderte Wagenreihung" sagt.
Ironisches Augenzwinkern im eigenen Werbevideo.
Fazit:
Wie schon bereits gesagt, ist das Buch ziemlich interessant, auch wenn es schade ist, dass der Fokus so sehr auf den Fernverkehr liegt. Allerdings ist es jetzt nicht so interessant genug, dass ich es noch ein drittes Mal lesen würde. Es ist eines dieser Bücher, die man ließt und dann weitergibt, damit sie der nächste lesen kann. Auch wäre eine Abwechslung, was die Themen und die Gebiete, in denen die Erlebnisse stattfinden, auch etwas mehr hätten sein können. An sich ist es eine gute Ansammlung von Erlebnissen, aber jetzt nichts, was ich nochmal lesen möchte oder gar behalten. Daher werde ich das Buch auch bei der nächsten Gelegenheit zu einem neuen Besitzer geben; und gebe ihm vorher insgesamt 3 Rubine.
- Angelo Colagrossi
Herr Blunagalli hat kein Humor
(38)Aktuelle Rezension von: Dolores999Das Buch fing lustig an, blieb aber genau so stecken wie der Zug. Außerdem hätte der Grund der Reise, also das Treffen mit dem Produzenten in mehr als einem kurzen PS, aufgelöst werden sollen.
- Mark Spörrle
"Senk ju vor träwelling"
(82)Aktuelle Rezension von: BabyfaceAls Mitarbeiterin im Zugbegleitdienst hab ich den ersten Teil gelesen, von mir gewollt als Zeitvertreib und zum schmunzeln, dabei herausgekommen ist allerdings das Gegenteil. Ich habs nur noch wütend bei Seite gelegt. Sicher mag nicht immer alles perfekt laufen (Aber in welchen Unternehmen läuft schon alles perfekt, erst recht in einem deutschlandweiten..), Sicher ist nicht jeder Tag der Selbe und sicher kann man manchmal nur noch eine normale schnaufende antwort geben.. wo sich Kunden die perfekte Lösung wünschen. aber Züge bestehen auch nur aus Technik die kaputt gehen kann (mal als Anmerkung vom Deutschen Großunternemen SIEMENS gebaut). Das was in diesem Buch geschrieben wurde ist mehr als ÜBERTRIEBEN und jeglicher REALITÄT FERN!!! Man sollte die Bücher bei (schlechter)Fantasy einordnen.... - Harald Schmidt
Ich hatte 3000 Frauen
(13)Aktuelle Rezension von: HoldenDirty Harrys Focus-Kolumnen ohne die doofe Zeitschrift, mit den bekannten Themen Geldanlage, Politik, Hochkultur und Bahnfahren. - Arno Luik
Schaden in der Oberleitung
(2)Aktuelle Rezension von: WedmaEin sehr beeindruckendes, überzeugendes Werk: wohl recherchiert, mit dem Wissen vieler Experten angereichert, faktenreich, kritisch, spannend und sehr, sehr lesenswert.
Wenn man wissen will, warum die Deutsche Bahn heute so ist, wie sie ist, sollte dieses Buch lesen. Man erhält plausible Erklärungen für so vieles. Danach ist klar, was hier passiert ist, was läuft und warum. Aus vielen relevanten Blickwinkeln wurde das Desaster der Bahn beleuchtet: Warum die Züge unpünktlich sind, warum mit den Kunden so umgegangen wird, wie sich die Mitarbeiter der Bahn fühlen, wie sie behandelt werden, welche Unternehmenskultur dort herrscht, was der einzelne Bahnchef geleistet hat uvm. Auch die Themen wie Umweltschutz, Sicherheit, Kosten-Nutzen-Faktor wurden einleuchtend wie erkenntnisbringend in die Ausführungen eingewoben.
Die Geschichte um S 21, so haarsträubend die Umstände, die Hintergründe erhält ihre eigene, tiefergreifende Bedeutung, wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, denn dann weiß man, warum das so gekommen ist.
Die Phrase, dass die Konzerne die Regierung vor sich hertreiben und dieser nach eigenem Gusto ihren Willen aufzwingen, wurde hier eingehend, anhand von konkreten Beispielen, illustriert.
Viele unabhängige Experten kamen hier zu Wort. Auch das ältere Semester, das nichts mehr zu verlieren fürchtet. Ihre klare Meinung, die keineswegs schmeichelhaft ausfällt, s. z.B. S. 233, sowie die Inhalte dieses Buches insg., sollte man kennen.
Man sieht, dass der Autor sich bestens mit dem Thema auskennt, und dass es ihn schmerzt, die Bahn in so einem Zustand zu sehen. Er kennt noch die Bahn, die für Menschen gemacht wurde, und da klappte es noch mit der Kundenfreundlichkeit und Pünktlichkeit.
Das Buch liest sich flüssig, lässt an einen Mix aus Horror, Thriller und Krimi denken, mit dem Unterschied, dass es ein Sachbuch ist und das Geschilderte, tw. so krass, dass einem die Haare zu Berge stehen, den Tatsachen entspricht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Man bleibt gespannt bis auf die letzte Seite.
Fazit: Eine tolle, erleuchtende Lektüre. 5 hell leuchtende Sterne. Unbedingt lesen.
P.S. Bemerkenswerte Stellen markiere ich mit gelben Klebezetteln, die sehr wichtigen in Rot oder Orange. Man sieht auf den Fotos, dass es sehr viele von solchen Stellen gibt.
- Jan Weiler
In meinem kleinen Land
(96)Aktuelle Rezension von: Martin_GehrIn neun Monaten kann man Mutter werden oder durch Deutschland reisen. Autor Jan Weiler hat sich für Letzteres entschieden. Durch seine Familienromane „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ und „Antonio im Wunderland“ zum Bestseller-Autor avanciert, ging er von September 2005 bis Mai 2006 auf Lesereise – von der Nordsee-Insel Föhr bis zum Bodensee. Seine Erlebnisse hielt er in einem Tagebuch fest, das zunächst als Weblog erschien und dann auch in gedruckter Form erhältlich war.
Chronologisch geordnet und nach Städten betitelt, berichtet Weiler in seinen Episoden von Rundgängen durch die Innenstädte oder analysiert das Publikum, das zu seinen Lesungen kommt: von amüsierwilligen Frauencliquen bis zu mitgeschleppten Ehemännern, „die aus Protest einpennen“. Er erzählt, wie er aus der Dresdner Frauenkirche geworfen wird oder verkatert eine Talkshow übersteht („Dass ich eigentlich aussehe wie ein vollgeschissener Strumpf, merkt man überhaupt nicht.“). Weiler nimmt seine Beobachtungen aber auch zum Anlass für rückblickende Erzählungen, etwa wenn er bei seinem Aufenthalt in Köln an eine Begegnung mit Willy Millowitsch in dessen Villa zurückdenkt, in der er sich an dessen Bambi-Trophäe vergriff und vom Volksschauspieler, der im Unterhemd hereinschlurfte, zurechtgestutzt wurde.
Seine ironischen Alltagsbeobachtungen werden allerdings oft von stereotypem Humor überlagert, zum Beispiel, wenn es um Provinzen geht, die erst seit Einführung des Navigationssystems auffindbar sind oder die Befürchtung, im Osten nur auf Kahlköpfige zu treffen, die Jagd auf Dönerverkäufer machen.
Zudem sind seine Betrachtungen häufig banal („Studieren ist einfach besser als arbeiten“) oder sehr einseitig kritisierend: „Dortmund ist nicht besonders schön. Jedenfalls nicht auf der Strecke, die ich mit dem Zug passiere. Es ist aber auch nicht hässlich. Es sieht nur so ungeliebt aus, so aufgegeben. Dortmund ist wie eine Frau, die sich nach dem fünften Kind nicht mehr die Haare kämmt, weil sowieso alles egal ist.“
Dazu wirken seine Schilderungen nur dann lebhaft und bereichernd, wenn er Begegnungen mit Menschen illustriert, etwa wenn sich Schriftsteller-Kollegen auf der Frankfurter Buchmesse das Lob an die Backe lügen.
Zu Beginn ist Weilers Erzählstil euphorisch, am Ende wehmütig. Zwischendrin breitet sich jedoch eine lethargische Atmosphäre aus. Irgendwie ist es diese Lethargie, die auch das Foto auf dem Cover ausdrückt, auf dem der Autor in der Ecke eines Cafés vegetiert.
Eine Lesetour ist freilich nicht so tiefgreifend wie eine Reise auf dem Jakobsweg, aber bedeutungsvolle Begegnungen dürften auch auf einer ‘Mission durch Deutschland’ erlebbar sein. Die im Vorwort erwähnte Entwicklung einer Identifikation mit ‘seinem kleinen Land’ durch die Lesereise wird in den Texten jedenfalls nicht deutlich.
- Antje Blinda
»Sorry, wir haben uns verfahren«
(64)Aktuelle Rezension von: klengtIn diesem Buch sind auf ein paar Seiten lustige Comics gezeichnet. Man liest echt die komischsten Durchsagen, passend egal zu welcher Lebenslage. Das Buch ist liefert nette Unterhaltung für zwischendurch, da es keine schwere Lesekost ist :) - Harald Schmidt
Fleischlos schwanger mit Pilates
(7)Aktuelle Rezension von: HoldenSchmidtis Focus-Kolumne mal zum Zu-Hause-lesen, man braucht also nicht mehr am Kiosk in der doofen Zeitschrift zu blättern, um da die Kolumne lesen zu können. Inhaltlich wenig überraschend (Berlin, Kita, Rachida Dati, Lothar Matthäus), ist Schmidt mit seinem Humor und seiner Formulierungskunst den übrigen kleinwüchsigen deutschen "Comedians" doch meilenweit voraus. - Mathias Kopetzki
Im Sarg nach Prag
(11)Aktuelle Rezension von: Mrs. DallowayIch bin leidenschaftlicher Bahnfahrer, aber nicht etwa, weil ich die Bahn so toll finde, sondern weil ich etwas für die Umwelt tun will und es unsinnig finde, dass so viele Menschen jeden Tag allein mit ihrem Auto rumfahren, obwohl sie noch mindestens drei Personen mitnehmen könnten.
Der Autor Mathias Kopetzki sieht das wohl ähnlich, denn sonst könnte er nicht auf eine jahrelange Schwarzfahrer-Karriere zurückblicken.
Das Buch bietet eigentlich genau das, wonach es auch aussieht: kurzweilige Unterhaltung mit amüsanten Stories über die allseits beliebte Deutsche Bahn.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die Dialekte der jeweiligen SchaffnerInnen nachgemacht wurde, ich konnte mich da so richtig gut reinversetzen.
Ein bisschen bewundere ich den jungen Mann ja schon dafür, denn für jahrelanges Schwarzfahren benötigt man eine gehörige Portion Mut.
Ein kleiner Makel ist mir aufgefallen. Ständig wird das Verb "raunen" benutzt. Was soll denn das? Und dann auch noch in so einer hohem Frequenz. Das ist mir beim Lesen ganz schön lästig geworden, zumal es auch oft einfach nicht gepasst hat, denn raunen ist für mich etwas leise sagen. Hier wird es oft an unpassenden Stellen benutzt.
Fazit:
Für Bahnfahrer und alle, die schon immer mal günstig nach Prag reisen wollten. - Michael Lentz
Liebeserklärung
(9)Aktuelle Rezension von: OdonataDieses Buch wird des Öfteren gelobt wegen seines schönen Themas: Die Liebe. Hier, so ist dann in den Kritiken zu lesen, werde wunderbar gezeigt wie bipolar die Liebe sei, wie eng Nähe und Distanz, Liebe und Hass, Unerträglichkeit und Abhängigkeit beieinander lägen. Das mag ja alles so stimmen. Allein: Der Inhalt dieses Buches ist vollkommen an mir vorüber gegangen. Michael Lentz hätte auch über einen bügelnden Mann, das Ausräumen einer Spülmaschine oder das Basteln eines Drachens schreiben können, das Buch hätte den gleichen Stellenwert für mich. Zusammenfassen, um noch mal auf den Inhalt zurückzukommen, lässt sich der Stoff wie folgt: Ein Mann liebt und hasst gleichzeitig seine Geliebte, wegen der er sich von seiner Frau getrennt hat. Er fährt dauernd mit der Bahn durch Deutschland, hasst diese übrigens auch wegen ihrer Unpünktlichkeit (die Bahn, nicht die Geliebte), denkt dabei an alles Mögliche und zwischendrin zerfleischt sich das Paar verbal und kommt sich dann wieder körperlich näher – sehr nah sogar, um genau zu sein – beides im stetigen Wechsel. So weit, so gut. Oder eben: So weit, so schlecht. Das kommt wohl auf die Perspektive an. Ich mag dieses Buch nicht wegen seines Plots, nicht wegen seiner Figuren und auch nicht wegen seiner Sprache. Aber ich mag es. Sehr sogar. Ich mag es aus zwei Gründen. Und die sind wichtiger als Handlung, Protagonisten oder Sprache. Erstens: Allein schon wegen des grandiosen Satzes „Er liebt sie nicht, er sehnt sich bloß nach ihr.“ ist das Buch lesenswert. Zweitens: Noch nie las ich ein Buch, das so exakt meine Art des Denkens offen gelegt hat. Dabei geht es mir nicht um die Gedanken, also nicht um die Inhalte, die sind austauschbar, mir geht es um die Struktur. Literatur suggeriert ja meist, denken finde linear statt, weil es eben in den Büchern meist linear dargestellt wird. Lentz schafft es allerdings die Zerstreutheit des Denkens, die Nichtlinearität des Denkens abzubilden – und das macht er meisterhaft. Hier finden die Gedanken keinen Abschluss und auch nicht immer einen Anschluss, hier sind die Assoziationsketten zum Teil unendlich und die Sprünge im Gedankengang enorm. Hier kann man gut die geringe Halbwertszeit von Gedanken und Meinungen erkennen, gerade denkt der Protagonist dies oder das so und gleich denkt er das Gegenteil des vorher Gedachten. Das ist schön. Das ist auch manchmal anstrengend. Das ist aber wie es ist: Die Wahrheit. Meine Wahrheit zumindest. Ist man erstmal in den Gedankenfluss reingesprungen und ein Stück mitgeschwommen, dann wird es alsbald ein leichtes zu folgen. Das macht in meinen Augen dieses Buch aus. Das ist bemerkenswert. Das ist lesenswert. - Claus-Peter Hutter
Das Bahn-Hasser-Buch
(5)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch habe das Buch abgebrochen, zu viel Gejammer und Genöle, dem ich meistens nicht zu stimmen konnte, da ich mit der Bahn noch keine größeren Probleme hatte. - Britta Meyer
Das Leben in vollen Zügen
(12)Aktuelle Rezension von: YoyomausZum Inhalt:
Zwei humorvolle Kurzgeschichte über das Reisen mit der Deutschen Bahn
Leserstimmen
„Wer auch nur hin und wieder mit der Deutschen Bahn fährt, wird hier mit Sicherheit Situationen und Bahnmitarbeiter- und Mitreisendentypen wieder erkennen.“
„Schmunzeln, Kichern oder sogar Lachen garantiert.“
Chuck Norris hat Rücken
Piiiep. Weil es in dem rappelvollen Zug kaum Platz für Koffer und Taschen gab, hatte jemand sein Gepäck in den Gang gestellt, und zwar genau vor die sich normalerweise automatisch schließende Tür. War ich eigentlich die einzige, die der schrille Ton störte? Während ich über meine eventuelle Überempfindlichkeit sinnierte, erschien Chuck Norris, der Kollege von Blake Carrington. Chuck Norris hatte einen Ohrring und schlechte Laune.
Wie ich mich in einen Schaffner verliebte
Da erschien, wie ein Sonnenstrahl an einem besonders düsteren Tag, der Schaffner. Er sah mit seinen stahlblauen Augen Götz George ähnlich, nur war der Zugbegleiter viel dicker, viel jünger und viel freundlicher.
Cover:Das Cover passt zur Thematik des Inhalts. Zu sehen ist hier eine junge Frau, welche samt Koffer die Bahngleise entlang spaziert. Es wirkt fast schon ein bisschen verspielt. Mir jedenfalls gefällt es absolut.
Eigener Eindruck:In diesen zwei Kurzgeschichten bekommt der Leser einen Einblick in das Leben in deutschen - vollen - Zügen. Jeder kennt es, man ist unterwegs und einfach genervt von seinen Mitreisenden. Da wird z.B. der Platz blockiert, den man gebucht hat oder eben ein Koffer steht mitten im Weg, weil der Fahrgast keine Lust hat ihn ins Staufach zu stemmen. Dabei trifft man auf Menschen, die einem sympathisch sind oder auf jene, die man am liebsten direkt aus dem fahrenden Zug schubsen würde. Man merkt sich Gesichter oder sinniert über eventuelle Parallelen zu berühmten Schauspielern oder Bekannten. Man fragt sich wo die Menschen hin wollen und was sie vielleicht für Gründe für die Reise mit der Bahn haben. Und dann trifft man vielleicht auch auf Menschen, in die man sich direkt verlieben könnte...
Die Schreibweise der Autorin ist an sich recht angenehm, jedoch konnte ich mich mit den Geschichten einfach nicht wirklich anfreunden, da sie mir einfach zu abgehackt erschienen und mir irgendwie die wirklich spannende Pointe gefehlt hat. Wer diesen Booksnack für Zwischendurch vernaschen will, ohne weiter darüber nachzudenken, könnte hieran seine Freude haben, aber mir fehlte dieses gewisse Etwas. Dadurch bewerte ich den Booksnack auch neutral.
Fazit:
3 von 5 Sterne
Daten:
Format: Kindle Ausgabe
Dateigröße: 359 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 11 Seiten
Verlag: booksnacks.de; Auflage: 1 (22. Juni 2016)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B01HEQMJZQ
- Miguel Fernandez
Der ganz normale Bahnsinn
(7)Aktuelle Rezension von: NicolePWer mit der Bahn fährt, kann viel erleben. Autor Miguel Fernandez war jahrelang Berufspendler und hat den ganz normalen Bahnsinn in humorvolle Zeichnungen verpackt.
Diese lassen sowohl Bahnfahrer als auch -mitarbeiter mit Sicherheit schmunzeln. Fernandez trifft das „Bahn-Gefühl“ auf den Punkt. Wer jedoch noch nie mit der Bahn gefahren ist, wird über seine Zeichnungen nur ungläubig den Kopf schütteln. Der Bildbetrachter bekommt Einblicke in die Pünktlichkeit, auf besondere Fahrstrecken oder das Verhalten von Mitfahrern.
Dieses kleine Büchlein kann man immer wieder mal aufschlagen, denn es gibt einiges zu entdecken. Wer ein Mitbringsel für jemanden sucht, der zur Bahn eine Verbindung hat, wird mit „Der ganz normale Bahnsinn“ nichts falsch machen, denn es hat auch mich begeistert, und ich fahre nur gelegentlich Bahn. Trotzdem waren mir einige Situationen durchaus nicht fremd. - Juliane Zimmermann
Der Teufel steckt im ICE
(10)Aktuelle Rezension von: marysbookblogJuliane Zimmermann ist Hotelfachfrau, doch als sie vollkommen ungeplant ihren Sohn bekommt, muss ein neuer Job her. Durch eine gute Freundin erfährt sie, dass die Bahn Quereinsteiger sucht und dann soll das Unternehmen auch noch familienfreundlich sein - also nichts wie los. Nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch geht es dann auch los und in den folgenden Jahren muss Juliane neben den üblichen Bahnproblemen, auch mit dem ein oder anderen speziellen Fahrgast kämpfen.
Das Buch ist ein Biographie, aber sie ist geschrieben wie ein lustiger Roman. Hier steht nicht die Autorin mit ihrem Lebenswerk in der Mitte sondern ihre Erlebnisse mit der deutschen Bahn. Während ich bei einigen Geschichten weinen musste, trieben mir andere Lachtränen in Augen und bei wiederum anderen musste ich nur den Kopf schütteln. Man merkt schnell, dass die Bahn von jeder Art von Mensch genutzt wird und das Zugbegleiter mehr machen, als nur Fahrkarten kontrollieren und den Menschen in der ersten Klasse ihren Kaffe bringen. Wie oft müssen sie unseren Zorn über Ausfälle, Verspätungen und nicht funktionierenden Klimaanlagen ertragen? Dabei sind sie doch mindestens genauso betroffen! Die Autorin schafft es all diese Dinge mit einer humorvollen Schreibweise kurz, aber präzise zu erzählen und zu zeigen, dass es neben den vielen Nachteilen, mindestens genauso viele Vorteile gibt.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu verstehen, an keiner Stelle wurde es langatmig und ich konnte mir stets gut vorstellen wie es wohl ausgesehen haben muss.
Mein Fazit lautet, für die nächste Bahnfahrt einfach mal das Buch lesen, dann wird die Fahrt lustig und man kann sich freuen, dass es nicht nur die Passagiere trifft, sondern auch die Zugbegleiter. - Günter Wallraff
Aus der schönen neuen Welt
(56)Aktuelle Rezension von: supersusiErschütternd, was hier in Deutschland los ist. Man hat ja schon das ein oder andere gehört, aber dass die Zustände so heftig sind und die Verantwortlichen damit durchkommen, hätte ich nie für möglich gehalten.
Danke Herr Wallraff, dass sie die Leute nicht allein lassen, sondern auf diese horrenden Mißstände aufmerksam machen !
Herr Wallraff hat sich in diesem Buch wieder undercover unter´s Volk gemischt und eine Weile als Obdachloser, als Afrikaner, als Psychiatriepatient oder als Arbeiter gelebt. Was er da erleben mußte hat er hier offengelegt. Ob als Brötchenbäcker für Lidl, als Azubi bei einem Sternekoch oder in einem Callcenter, man ist geschockt, dass solche Arbeitsbedingungen hier möglich sind und geduldet werden. Es bleibt ein wenig Hoffnung, dass sich durch dieses Buch und die Reportagen etwas ändert.
Schockiert war ich auch über die Machenschaften der deutschen Bahn. Unfassbar, was dort hinter den Kulissen los ist. Aber die Paketdienstmitarbeiter haben mir noch mehr leid getan. Die ersten Stunden des Tages, in denen sie bereits Schwerstarbeit (wortwörtlich) leisten, indem sie die Pakete vom Band abladen und dann zum und in den LKW schleppen und somit bereits 2x 1 Tonne Gewicht geschleppt und gewuchtet haben (im Akkord), wird nicht bezahlt !!! Es sind arbeitsvorbereitende Maßnahmen, die nicht entlohnt werden. 3 Std. Knochenarbeit täglich für lau. Das gibt´s doch gar nicht, denkt man. Wir sind doch hier in Deutschland, da ist sowas doch gar nicht erlaubt ! Aber es geht eben doch. Und die Menschen, die auf den Job angewiesen sind werden fröhlich ausgebeutet. Die Behörden spielen mit, denn wer kündigt, bekommt eine Sperre und kein Arbeitslosengeld. Und wer das Pech hat, Ausländer zu sein, dem als Arbeitslosen die Abschiebung droht, der arbeitet weiter und muckt nicht auf.
Wie sehr unser Sozialstaat den Bach runter geht, da er von skruppellosen, geld- und machtgierigen Firmenchefs kaputtgewirtschaftet wird, sieht man im vorletzten Kapitel. Dort geht es um Anwälte, die Firmen beraten, wie sie systematisch ihre Mitarbeiter psychisch fertig machen können,(und teils in den Selbstmord treiben, was billigend in Kauf genommen wird), um sie loszuwerden. Rufmord, ungerechtfertigte Kündigungen, Verleumdungen, ausspionieren, Psychoterror auch zuhause, Anzeigen, Demütigungen usw. alles strategisch geplant mit Methode, effizient und zielgerichtet. Besagte Anwälte haben es bevorzugt auf Betriebsräte abgesehen, da diese sich für ihre Kollegen stark machen und auf Einhaltung des Arbeitsrechts achten. Ist man die erstmal los, kann die Firma ungehindert eine Schreckensherrschaft aufbauen und wo die Angst regiert, traut sich keiner was wegen unbezahlter Überstunden, fehlende Sicherheitsstandards, Gesundheitsschäden, Bezahlung unter´m Mindestlohn usw. zu sagen. Diese Anwälte geben sogar ganz öffentlich Seminare oder schreiben Bücher, "Wie werde ich unkündbare Mitarbeiter los". Eine grauenvolle Vorstellung, dass der Arbeitsalltag der Zukunft immer mehr so aussehen wird, denn anscheinend wird diesen Machenschaften kein Einhalt geboten.
Das Buch rüttelt auf, macht betroffen, nachdenklich und vor allem wütend.
Es werden wirklich schockierende Zustände aufgedeckt. Daher ist es auch ein sehr wichtiges Buch, das unbedingt gelesen und weitergereicht werden sollte. Wenn das die Zustände sind, die hier herrschen, sollte man jeden Tag für seinen Job dankbar sein, wenn man da nicht gemobbt wird und sich der Arbeitgeber an geltendes Recht hält. Ich dachte bislang, sowas sei selbstverständlich, aber für viele ist es das nicht. Dies Buch öffnet einem die Augen und sollte von Vielen gelesen werden.
- Bettina Baltschev
Last Exit Schkeuditz West
(3)Aktuelle Rezension von: GrandvillePendler - Millionen sind es, wenn auch unbewusst, aber niemand nimmt ihn ernst.
Frau Baltschev hat ein interessantes kleines Buch geschrieben, allerdings war es mir an vielen Stellen einfach zu anstrengend. Im mittleren Teil viel es mir schwer der Autorin zu folgen, der Schienenersatzverkehr gegen Ende, machte das aber wieder wett. Wobei man der Autorin eigentlich nichts vorwerfen kann. Das Buch hat einen angenehm zu lesende Sprache und es gibt auch sehr gute Einfälle. Aber irgendwie fehle mir was, ich konnte einfach nicht an allen Stellen Lachen, bzw. der Autorin folgen.
Kurzweilig, unterhaltsam, aber mit Längen im mittleren Teil. - René El Khazraje
MC Rene: Alles auf eine Karte
(15)Aktuelle Rezension von: HoldenZuerst das Interessanteste: Rene hat mal in einer WG mit Klaas Heufer-Umlauf gewohnt und ist mit dem damals noch weitestgehend unbekannten Luke Mockridge auf Tour gegangen, und außerdem mit Beppo Pohlmann, Komponist der "Kreuzberger Nächte" und Bruder von Clemens Pohlmann, Krankenpfleger im "Hügelhaus" in Osnabrück... Rene kündigt seinen verhaßten Job und entschließt sich, mit der Bahn durch Deutschland zu tingeln und überall als Comedian aufzutreten, wo man ihm zuhören möchte. (Ich hatte den Text auf der Rückseite erst so verstanden, daß er wirklich auch in Zügen auftreten wollte, aber dem ist nicht so.) Er berichtet von Erfolgen und kleinen bis größeren Enttäuschungen, von einer Pornosynchronisation in Düren und vom nächtlichen Günzburg. Gut geschrieben, durchweg sympathisch, perfekt als Lektüre auf einer langen Bahnfahrt. - Mark Spörrle
Der Anschlusszug kann leider nicht warten
(13)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer"Der Anschlusszug kann leider nicht warten" von Mark Spörrle und Lutz Schumacher ist der Nachfolger von "Senk ju vor träwelling" - und um Längen besser und lustiger als der Vorgänger. Inhalt vom Klappentext: Verspätung aufgrund von Störungen im Betriebsablauf? Schockgefrostet im Winter und dauergegrillt im Sommer? Überforderte Zugbegleiter und Mitreisende am Rande des Nervenzusammenbruchs? Wenn Ihnen das alles bekannt vorkommt - trösten Sie sich, Sie sind nicht allein! Für ihr neues Buch haben Lutz Schumacher und Mark Spörrle die aberwitzigsten wahren Erfahrungsberichte von Bahnreisenden zusammengestellt, aber auch sich selbst einem harten Praxistest unterzogen. Zudem geben Survival-Experte Rüdiger Nehberg, Kabarettist Dieter Hildebrandt und Politiker Heiner Geißler nützliche Tipps zur Bewältigung von Krisen an Bord und verraten Ihnen, wie Sie auch die kniffeligsten Situationen souverän meistern können! Ich habe dieses Buch zusammen mit dem Vorgänger "Senk ju vor träwelling" gekauft, welches mich sehr enttäuscht hat. Trotzdem habe ich dieses Buch direkt im Anschluss gelesen. Und schon auf den ersten Seiten war ich so froh, in diesem Buch das gefunden zu haben, weshalb ich mir beide Bücher gekauft hatte! Dieses Buch ist witzig. Es spricht jedem Bahnfahrer aus der Seele, greift wahre Geschichten auf, die natürlich satirisch-kritisch kommentiert werden. Jedoch mit der Portion Galgenhumor, die jeder schon entwickelt hat, der im Hochsommer im beheizten Zug sitzt und auf einer Weiterfahrt hofft, und nicht mit den haarsträubenden, überzogenen Formulierungen des Vorgängers. Dieses Buch hat mir Spaß gemacht, ich habe gelacht und geschmunzelt, ich war sehr gut unterhalten und habe mich sehr gefreut, doch noch ein Buch gefunden zu haben, was meine Freuden und Leiden als Bahnfahrerin teilt. :-) Lustig, humorvoll, unterhaltsam, viel besser als "Senk ju vor träwelling" und von daher bedenkenlos weiterzuempfehlen! - Horst Evers
Und sie bewegt sich doch!
(6)Aktuelle Rezension von: LBS1987Was für wunderbare humoristische Perlen, teilweise von den Autoren selbst gelesen, rund um das leidige Thema 'Reisen mit der Deutschen Bahn'. Von Horst Evers, Cordula Stratmann, Johann König, Dietmar Wischmeyer etc. sind viel Comedy-Prominenz versammelt. Da sollte für jeden etwas dabei sein und bietet viel Kurzweil. Und wie immer gilt: Humor ist,wenn man trotzdem lacht!
- Harald Schmidt.
Avenue Montaigne
(15)Aktuelle Rezension von: HoldenDeutsche? So uncool! Die Doppelausgabe zur Schmidtschen Kolumne im "Focus", 2007 in Bielefeld begonnen und jetzt beendet. Im Rückblick ein toller Überblick über die Politik der Nullerjahre, Riester und Struck, vor AFD und Trump die "gute alte Zeit". Im Kern sind die Deutschen einfach verbissener verglichen etwa mit Franzosen und Italienern, auch wenn diese natürlich übertrieben-klischeehaft dargestellt werde. "Savoir-vivre" und "dolce vita" sind einfach nicht zu übersetzen. "Verbissenheit" eventuell als Alternativtitel? Würd mich freuen, ihn wieder mehr in der Glotze zu sehen. - 8
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