Bücher mit dem Tag "deutsche bank"
26 Bücher
- Anne Chaplet
Sauberer Abgang
(27)Aktuelle Rezension von: HornitaAus der Reihe um Paul Bremer und Karen Stark habe ich bereits ein anderes Buch gelesen und konnte dieses problemlos lesen, ohne die ganze Reihe zu kennen. „Sauberer Abgang“ kommt ganz ohne Paul Bremer aus, der gerade im Urlaub ist. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und Rückblenden erzählt. Mir gefällt der Erzählstil sehr gut, da es kein typisches Ermittlungsteam ist, sondern Freunde, die aus ganz unterschiedlichen Gründen in die Fälle involviert werden. Die Personen werden sehr glaubhaft beschrieben und auch ihre Beziehungen werden gut beschrieben – gerade die der „alten Freunde“. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen, allerdings hätte ich mir zum Motiv am Ende doch etwas mehr gewünscht, gerade weil es darum ging, alle Morde „unter einen Hut zu bringen“.
- Peter Henning
Ein deutscher Sommer
(36)Aktuelle Rezension von: PongokaterDie in diesem Roman thematisierten Ereignisse der Gladbecker Geiselnahme von 1988 hätten einen besseren Autor als Peter Henning verdient. Denn tatsächlich sind die Geiselnahme und ihre mediale Begleitung ein Zeichen für eine grundlegende Veränderung der deutschen Gesellschaft durch die Zulassung von privaten Rundfunk- und Fernsehsendern. Dabei ist nicht die Collage-Technik das Problem, mit der Henning die Geiselnahme mit anderen Personen verknüpft. Das Problem ist die mangelnde sprachliche und inhaltliche Fähigkeit des Autors, aus diesem Kaleidoskop ineinander verschränkter Geschichten ein Zeitbild zu entwerfen. Das Buch versackt gerade am Ende inhaltlich im Belanglosen und bietet dazu eine Sprache, die oft unbeholfen wirkt. - Klaus Werner-Lobo
Das neue Schwarzbuch Markenfirmen
(32)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDies ist ein Buch, das wirklich aufrüttelt und berührt - und wütend macht. Aber wie Hannes Jaenicke sagt: "Wut allein reicht nicht!", und so zeigt es auch, was man tun kann. Durch dieses Buch werden viele Dinge, die man vorher nur unklar im Kopf hat, konkret, und man bekommt viele Fakten an die Hand, die auch handfeste Argumente bieten, und ich empfehle es uneingeschränkt weiter. Der erste Teil des Buchs behandelt verschiedene Themenfelder: Die Bekleidungsindustrie, die Medikamentenindustrie, Elektronik, Ernährung, Wirtschaft etc. Es wird gezeigt, was z.B. der Konzern Bayer mit dem Bürgerkrieg im Kongo zu tun hat, dass die Happy Meal-Figuren, an denen unsere Kinder sich so erfreuen, in Asien von Kindern hergestellt werden, die wie Sklaven schuften müssen, dass es in Westafrika sogar tatsächlich noch Sklaven gibt, auch Kinder, die dort Kakao pflücken, damit wir uns möglichst billig mit Milka vollstopfen können... Ja, jedem von uns ist irgendwo klar, dass es diese Dinge gibt. Jeder von uns weiß wohl irgendwo in einer Ecke seines Gedächtnisses, dass unsere Klamotten von H&M, Nike und Co. wohl nicht unter den besten Bedingungen hergestellt werden. Auch ich wusste das, aber es ein riesiger Unterschied, das irgendwie nur zu ahnen, oder die grausamen Fakten tatsächlich schwarz auf weiß zu lesen - denn sie sind grausamer als ich es gedacht hätte. Da gibt es Betriebe, in denen die Frauen nur einen Tag im Jahr frei haben, Betriebe, in denen sexuelle Belästigung an der Tagesordnung ist, das werden Kinder von ihren Eltern an die Kakaoplantagen verkauft mit der Hoffnung, dass sie dort ein besseres Leben finden, usw. usw... Es wird klar, dass die Verantwortung für das alles auch von den Konsumenten getragen wird. Denn indem wir diese Produkte kaufen, unterstützen wir diese Konzerne und die Praktiken, die sie betreiben. Aber das Buch will dennoch keine Schuldgefühle machen - es will eher informieren und dazu anregen, bewusster zu konsumieren. Dazu dient der zweite Teil. Hier werden einzelne Konzerne - Procter & Gamble, Microsoft, Coca Cola, McDonalds und viele mehr - einzeln vorgestellt. Es wird gezeigt, welche Produkte zu ihnen gehören (denn oft weiß man das gar nicht - man nimmt z.B. Pampers, Pringles und Pantene nur als einzelne Marken wahr, weiß aber meist nicht, dass sie alle drei zum gleichen Konzern, nämlich Procter & Gamble, gehören). Dazu gibt es Beschreibung davon, was genau an diesen Konzernen kritisiert wird, und am Ende gibt es Alternativvorschläge und Protestmöglichkeiten. Die Alternativvorschläge fallen leider manchmal etwas mau aus, aber ich bin der Meinung, dass man mit etwas Nachdenken schnell Alternativen finden kann. Natürlich hat nicht jeder die Mittel, sich komplett in Fairtrade-Kleidung einzukleiden (das weiß ich als Studentin nicht unbedingt wohlhabender Eltern sehr gut), aber jeder kann Fairtrade-Schokolade anstatt normaler Schokolade kaufen, auch wenn man sich dann vielleicht nur noch zwei Tafeln im Monat statt zwei pro Woche leisten kann. Jeder kann versuchen, auf regionale Produkte umzusteigen, jeder kann sein Shampoo von Alverde statt von Procter beziehen, jeder kann sein Handy und Laptop erstmal benutzen, bis es wirklich kaputt geht, statt sich jedes Jahr direkt ein Neues zuzulegen. Keiner von uns kann perfekt leben - etwas, dass man meistens direkt als Gegenargument an den Kopf geworfen bekommt, wenn man anfängt, über dieses Thema zu reden - aber das ist kein Argument, GAR NICHTS zu tun. Jeder von uns kann im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Konsum verändern und aufhören, diese Praktiken zu unterstützen. Zum Abschluss ein Zitat aus dem Buch, das mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist: "Es geht gar nicht ums Gewissen. Wir sind in der westlichen Welt von so viel Luxus umgeben, dass wir den Luxus eines guten Gewissens nicht auch noch in Anspruch nehmen müssen. Es geht darum, die Verhältnisse zu ändern." - Tanja Langer
Der Tag ist hell, ich schreibe dir
(25)Aktuelle Rezension von: jenvo82Helen und Julius trennen 32 Lebensjahre, sie ist Studentin, er ein Mann von Welt mit Rang und Namen. Sie sucht Antworten und einen Lebensweg, er erfreut sich an ihrer Leidenschaftlichkeit und überschäumenden Lebensfreude. Lange Zeit bleibt ihre Verbindung rein platonisch, manifestiert sich in Briefen und regelmäßigen Telefonaten – als sie schließlich auf die körperliche Ebene wechselt, erkennen beide die Vergänglichkeit, die fehlende Perspektive und letztlich vollkommen andere Lebensentwürfe. Jeder geht seinen eigenen Weg, behält den anderen und dessen Gedanken jedoch im Hinterkopf. Als Julius schließlich Opfer eines Attentats wird, recherchiert Helen sein Leben, seine politische Gesinnung, sein öffentliches Wirken und rollt damit das Zeitgeschehen einer ganzen Epoche auf. Fazit: Eine seltsame Beziehung verliert sich in den historischen Begebenheiten einer bewegten Zeit, stellenweise langatmig erzählt, nichts für Zwischendurch. Das größte Problem ist jedoch die Tatsache, dass der Leser immer mehr erwartet, als dann tatsächlich passiert.
- Luc Winger
Sprengfalle
(12)Aktuelle Rezension von: AdleraugeVorweg muss ich erwähnen, dass der Autor ( Luc Winger ) sehr bemüht war und eine sehr gute Recherchearbeit über die Zeiten nach den "Mauerfall (1989 ) gemacht hatte !Es handelt sich hier um einen realitätsnahen, spannenden und einfühlsamen Politthriller !Auch der Schreibstil ist sehr flüssig und der Spannungsbogen ist dementsprechend hervorragend (habe diesen Roman an einen We durchgelesen ! )Gut fand ich auch die darstellenden Protagonisten (besonders die Clique ) ,die sehr einfühlsam und gut geschildert worden !Man konnte sich recht gut mit diesen Personen identifizieren und dadurch war man immer im Mittelpunkt des Geschehens .Die Aufbauweise von diesen Thriller ist in zwei Teilen untergliedert : die Vergangenheit und die Gegenwart (30 Jahre später ) und am Schluss des Buches folgt sogar noch eine unvorhergesehene "Überraschung " !Fazit : Ein recht guter und ansprechender Politthriller (allein schon durch die gute Recherche ), den ich bedenkenlos weiterempfehlen kann . - Thomas Wieczorek
Abgewirtschaftet
(4)Aktuelle Rezension von: sabistebDeutschland 2013: Das Umfeld wird nicht mehr nach den Vorstellungen der Menschen geschaffen, nach der Frage, ob sich darin irgendjemand wohl fühlt, sondern danach, ob es „sich rechnet“, also der vollständigen, hemmungslosen und moralfreien Profitmaximierung nutzt. (S. 14)
Dieser These geht der Autor in 13 Kapiteln nach.
1. Die Parasitären Eliten
„Zu faul zum Arbeiten, stattdessen lieber sich mit Drogen volldröhnen, N*t*en v*geln […] dabei auch noch abkassieren und hinterher noch mehr wollen. Was würde der Gesellschaft eigentlich fehlen, wenn die steinreiche Schmarotzergilde über Nacht von der Bildfläche verschwände.“ (S. 26) – Abgesehen von seinem sehr polemischen Ton, stellt sich Ayn Rand in „Atlas shrugged“ genau diese Frage. Letztendlich geht es in diesem Kapitel darum, dass keiner der Superreichen sein Geld auf ehrliche Weise erworben hat. Oft ist es noch Blutgeld aus der Nazizeit und letztendlich alles nur ererbt und nicht erarbeitet.
2. Sicherheit – nur was für Gruftis und Weicheier?
Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf. Die obere Kaste sichert sich ab, das Fußvolk soll flexibel bleiben.
3. Deutschland verfällt
Verfall der Infrastruktur (Straßen, Schulen…) und das übliche Herumhacken auf der Deutschen Bahn mit ein paar besonders abschreckenden Beispielen wie mit Kindern und Jugendlichen umgegangen wurde. Danach bekommt die Deutsche Post noch ihr Fett weg, es wird (zu Recht) gegen die Privatisierung des Wassers gewettert, Monopolismus bei den Stromversorgern und der Fall Mappus, neue Energien und Feinstaub werden auch gleich mit abgehandelt.
4. Nur Reichen brauchen den armen Staat
„Händler sind nichts als eine Art von Spielern, die miteinander um die Arbeitsergebnisse der Armen spielen, ohne selbst etwas hervorzubringen.“ (S. 126). Hier bekommen die deutschen Superreichen wie Karl und Theo Albrecht, Dieter Schwarz (Lidl, Kaufland), Klatten, Quandt und Co ihr Fett weg. Es geht um PPP und das Euro Debakel.
5. Politik
Bestechung, Betrug, gefälschte Doktortitel. Es geht um den zu recht schlechten Ruf der Politiker und die Skandale der letzten Jahre, die nie wirklich aufgeklärt wurden. Es geht um den Homo oeconomicus, Gier und Habsucht der Herrschenden Kaste. Liebe zum Geld als Besitz als geistige Erkrankung (ein Ausspruch von Keynes, der von den Keynsianern gerne verschwiegen wird). Auch wird erwähnt, dass unsere aktuelle Regierung gerne ein paar Beschlüsse am Parlament vorbei durchdrücken würde in Manier des Ermächtigungsgesetzes von 1933, aber vom Verfassungsgericht am 7. 9.2011 noch mal gestoppt werden konnte. Es geht in diesem Kapitel um Korruption, Lobbyismus und Raubtierkapitalismus gegen den Volkswillen und um Politikverdrossenheit und die Gründe des Wahlboykotts.
6. Menschenwürde und Solidarität
„Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund auf erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. (Ahlener Programm der CDU 3.02.1947).
Geschichte wiederholt sich immer wieder, die CDU verrät ihre Wurzeln. In diesem Kapitel geht es um das Mysterium des Existenzminimums, den Umgang mit den Alten (Wohlstandsmüll) und Rüstungsexporte.
7. Menschenwürde und Primaten
Selbst Spitzenpolitikern fällt es schwer, den Unterschied zwischen Stasi und Verfassungsschutz zu erklären (S. 223)
8. Gewaltenteilung
Nicht funktionierende Trennung von Politik und Justiz, außergerichtliche Deals für die Eliten und dass ein Polizeistaat zum Glück derzeitig einfach zu teuer ist.
9. Wirtschaft: Der kriminell-korrupte Saustall
10. Halbbildung ist auch `ne Bildung
Ein ärgerliches Kapitel. Hier bläst der Autor unreflektiert in das Horn des angeblichen Fachkräftemangels, den es de facto gar nicht gibt. Dazu noch Kritik des dreigliedrigen Schulsystems, Schröder bashing und Verunglimpfung von Quereinsteigern in das Lehrfach. Keine Ahnung woher die Informationen des Autors stammen, aber Lehrer sehen Schüler definitiv schon mehrfach in Praxissemestern während des Studiums (zumindest in BW), was der Autor da schreibt ist Großteiles schlichtweg falsch. Auch sein Wissen zu Drittmitteln an der Uni kann man maximal als Halbwissen bezeichnen, genau das, was er in diesem Kapitel kritisiert. In der Biologie zumindest stammen über 90% der Drittmittel von der DFG und vom BMBF, Industriegelder sind so selten wie Eisbären in Deutschland. Es gibt sie, einzeln, in Zoos. Deswegen gleich die universitäre Forschung pauschal als korrupt hinzustellen ist eine polemische Verallgemeinerung.
11. Russisch Roulette mit unserer Gesundheit
Betrug im Gesundheitssystem, erfundene Krankheiten, Organhandel, ein alter Hut.
12. Lichtgestalt Schröder als Garantin des deutschen Volkes
13. Wie soll es weitergehen?
Ich bin recht Zwiegestalten, was dieses Buch angeht. Einerseits spricht der Autor viele Dinge, die alle eigentlich wissen, sehr direkt an, und im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, hat er wenigstens einen ordentlichen Zitateanhang. Der jedoch ist teilweise in der Reihenfolge der Zitate durcheinandergewürfelt (304, 307, 305), das wäre mit Verwendung einer vernünftigen Zitiersoftware sicherlich nicht passiert. Dazu extrem peinliche Tippfehler wie die Krankenversicherung wurde 1884 und nicht 1984 eingeführt (S. 194). Sein Sprachstil ist mir deutlich zu polemisch und unsachlich, so bezeichnet er Merkel als FDJ- Trude (S. 232) und einige der Zitate habe ich oben in der Kapitelübersicht auch schon ein wenig entschärfen müssen. Das ist BILD Niveau. So genau die ersten Kapitel auch recherchiert sein mögen, verrennt sich der Autor selber in dem von ihm so angeprangerten Halbwissen, besonders in Kapitel 10. Wieczorek neigt mir zu stark zu Verallgemeinerung und Polemik, auch wenn er in vielen Punkten sicherlich recht hat.
- Hans Leyendecker
Die Korruptionsfalle
(3)Aktuelle Rezension von: HoldenLeyendecker berichtet uns aus der um sich greifenden und flächendeckenden Korruption, die vor keiner Branche und keiner Gesellschaftsschicht halt macht. An manche der ganz bekannten Fälle (zB Mannesmann-Vodafone) konnte man sich noch erinnern, nach 20 Jahren wäre eine aktualisierte Neuauflage wünschenswert. Daß in Deutschland bei diesen Zuständen überhaupt noch "was läuft"! Grotesk, was da abgelaufen ist, wie dreist und selbstüberzeugt die Betreffenden vorgegangen sind. Leider kann man keine Partei ausnehmen, auch nicht die selbst favorisierte. Irgendwie denkt man doch, daß das Ganze eher in den Großstädten und den Metropolregionen stattgefunden hat, aber die größeren Unternehmen in unserer Provinz hier (v.a. die Entsorgungsbetriebe) sieht man jetzt auch mit anderen (mißtrauischen) Augen. H.L. ist uns bei unserer Pragfahrt mit der Referendars-AG 2002 in zwei Tagen mindestens drei Mal über den Weg gelaufen. Entscheidungsträger, hört den Autor!
- Heike Buchter
BlackRock
(2)Aktuelle Rezension von: Dr_MSchon wenn man die Texte auf dem Schutzumschlag liest, kommt man je nach Gemütslage ins Schwitzen vor Angst, in künstlich geschürte Empörung oder ins Lachen. Heike Buchter hat sich auf die Fährte von BlackRock gesetzt und bringt endlich Licht ins Dunkle. Deutschlands wichtigste Unternehmen gehören längst zu BlackRocks Reich, liest man dort. Ach du Schreck, denkt man plötzlich. Man hat uns verkauft und keiner hat's gemerkt. Manchmal lohnt es sich bei so viel Angst und Schrecken das Buch besser von hinten anzufangen. Dort nämlich findet man eine Grafik, die die tatsächlichen Anteile von BlackRock an deutschen Unternehmen vornehmlich aus der Dax-Familie illustriert. Sie liegt im Durchschnitt wohl bei 5%, aber niemals über 10%. Und das dürfte wohl damit zu tun haben, dass BlackRock den Dax nachbildet und als ETF verkauft. So viel zu der Behauptung, diese Unternehmen gehörten zum Reich dieses Vermögensverwalters.
Das Buch beginnt ähnlich und malt zunächst irgendeine dumpfe Gefahr an die Wand, die hier nicht näher erläutert wird. Aber die schiere Größe von BlackRock, die Unmenge des verwalteten Vermögens soll wohl ein gewisses Unwohlsein erzeugen. Was tatsächlich an dieser vermeintlichen Bedrohung dran ist, erklärt die Autorin erst viel später. Bis dahin muss man sich durch einen Text lesen, der eine Story erzählen will. Manchmal fragt man sich schon, wo eigentlich der rote Faden geblieben ist, wenn man sich mit all diesen vielen Informationen auseinandersetzen muss, die nur beiläufig mit dem Konzern zu tun haben, aber irgendwie mehr oder weniger weitläufig zu dessen Geschichte gehören und sicher nicht uninteressant sind. Aber sie erklären die diffuse Gefahr nicht, die von der Autorin anfangs beschworen wurde.
BlackRock-Boss Larry Fink gehörte zu den Erfindern der Kreditverbriefungen, also jener Vermanschungen von Klein- und Großkrediten zu einem handelbaren Wertpapier, die erst die Immobilienkrise in den USA befeuert und schließlich zu einer weltweiten Finanzkrise führten, weil am Ende keiner mehr durchblickte, was er da eigentlich im Portfolio hatte. Wenn also einer etwas von diesem Zeug versteht, dann ist es Larry Fink. Und immer, wenn guter Rat teuer ist, holt man die Experten von BlackRock zur Analyse des Mülls, die sich insbesondere staatliche oder staatsnahe Banken haben andrehen lassen. Dabei kommt es zu erheblichen Interessenskonflikten bei BlackRock. Auf der einen Seite liefern sie Analysen von Wertpapieren und auf der anderen Seite kaufen sie diese Papiere von denen, für die sie die Analyse erstellt haben. Im Buch wird das ausführlich erläutert.
Immerhin versteht man auf diese Weise, dass es niemals zu einer tatsächlichen Regulierung der Finanzmärkte kommen wird. Es fehlt den staatlichen Behörden schlicht an Personal und an Wissen, um das leisten zu können. Neu ist das nicht. Schließlich hätte es die letzte Finanzkrise nicht gegeben, wenn es anders gewesen wäre. Die behördlichen Regulierer würden im Dunkeln noch nicht einmal ihren Hintern finden, kommentierte einst ein Insider der Wall Street. Doch diese Tatsache alleine rechtfertigt noch nicht die von der Autorin wortreich beschriebene dunkle Bedrohung durch BlackRock.
Worum es dabei wirklich geht, macht sie erst im letzten Drittel des Buches klar: Zum einen nämlich würde BlackRock als mächtiger Anbieter von ETFs krisenhafte Entwicklungen an den Finanzmärkten beschleunigen. Das ist in der Tat ein Risiko. Je mehr ETFs gehandelt werden, umso mehr Kleinanleger drängen in die breiten Märkte. Insbesondere bei fallenden Kursen würden dann massiv Fondanteile zurückgegeben, was wiederum zum Verkauf der Index-Aktien führen würde. Außerdem entsteht bereits beim Versuch der Nachbildung von Indizes eine höhere Volatilität. Auch das wird ausführlicher im Buch erläutert. Gibt man ETFs für enge Märkte aus, dann verschärft sich die Situation zusätzlich, weil die Käufer im Ernstfall fehlen würden. Die Autorin spekuliert in diesem Zusammenhang auch über den sogenannten Flash-Crash. Man wird wohl nie erfahren, wer letztlich dafür verantwortlich war. Ihre Variante wird bisher nicht durch Tatsachen unterlegt.
Schließlich bestehe mit BlackRock eine weitere Gefahr, nämlich die Entfremdung der Eigentümer vom Eigentum. Das ist tatsächlich ein erhebliches Risiko: "Das Problem der wachsenden Dominanz der Vermögensverwalter ist nicht, dass sie Unternehmen in eine bestimmte Richtung lenken. Zumindest ist es nicht das größte Problem. Das zunehmende Problem ist, dass sie sich nicht wirklich für das Schicksal der meisten Unternehmen in ihren Portfolios interessieren." Damit wird die Sache genau auf den Punkt gebracht. Glücklicherweise machen die börsennotierten Unternehmen nicht den größten Teil der deutschen Wirtschaft aus. Denn wo immer auch die angelsächsischen Geld-Oligarchien ihre gierigen Finger hineinstecken, kann man Unheil erwarten.
Auf einen wesentlichen Aspekt bei dieser ganzen Geschichte geht die Autorin (wenn überhaupt) nur am Rande ein. Wo kommt eigentlich das ganze Geld her, das solche Vermögensverwalter anlegen müssen? Es stammt unter anderem aus den von den Notenbanken veranstalteten Geldschwemmen, die ihr System angeblich retten sollen.
Wenn dieses Buch eines deutlich werden lässt, dann, dass die Systemkrise bei weitem nicht vorbei ist, dass es unmöglich sein wird, die Finanzmärkte gegen den Willen solcher Giganten wie BlackRock zu regulieren und dass neue systemische Risiken entstanden sind. Allerdings muss man sich zu diesen Erkenntnissen erst einmal durchkämpfen, denn der Text ist einfach zu weitschweifig und zu zerfasert, weil er verschleiern muss, dass die Autorin nicht sehr viel über BlackRock weiß. Auf der anderen Seite sind die ganzen Abschweifungen auch gelegentlich sehr informativ, selbst wenn sie vom eigentlichen Thema ablenken. - Michael Lewis
The Big Short
(12)Aktuelle Rezension von: mayakuWenn man keine Ahnung von Börse und Aktienhandel hat, aber trotzdem wissen will, was bei dem großen Immobilien Crash 2009 passiert ist und über wen man sich aufregen muss, dann ist das das perfekte Buch!
Und lustig und gut geschrieben ist es auch noch.
- Christoph Fromm
Die Macht des Geldes
(2)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEin großer Roman, der einem die Zeit des kalten Krieges und der scheinbaren Entspannung Ost - West vor dem endgültigen Niedergang des Kommunismus näher bringt. Auch die nicht unrealistische Zusammenarbeit zwischen westdeutscher Industrie und ostdeutschen Geheimdiensten führt, an John le Carré erinnernd, zu spannenden Szenen und scharf geschliffenen Dialogen. Das Einzigartige an dem Roman ist die Hauptfigur, der charismatische Banker Steinfeld: ein Getriebener, der nur den Weg zum Erfolg genießen kann, doch nie den Erfolg. Durch seine Symbiose mit dem Medium Fernsehen entwickelt er sich immer mehr zu einer medialen Persönlichkeit. Drehbuchautor Fromm ist offensichtlich selbst gehörig durch die Mühlen der Medienmaschinerie gedreht worden, manchmal führt ihm hier allzu sehr der Hass die Feder, dennoch wagt er, der gläsernen Empfindungswelt so genannter medialer Menschen nachzuspüren. - Alexander Deicke
Bankrecht - leicht gemacht
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenVom Umfang her genau richtig zum Lesen, sollten sich sämtliche übrigen Jurabücher mal ein Beispiel dran nehmen: Ein Einsteigerbuch zum Thema Bankrecht, für den ersten Einblick sehr gut geeignet, für juristische Ansprüche aber sicher zu wenig. Die Säulen des Bankwesens werden erläutert, die Unterschiede bei Insidern und Insiderinformationen, Bad banks und Investment werden erklärt, ebenso Depotgeschäfte und Basel I-III. Also ganz gut für den Einstieg, der Autor empfiehlt selbst, das Buch wenige Wochen später noch mal zur Hand zu nehmen, um zu sehen, was hängengeblieben ist, und sich danach tiefergehender Fachliteratur zu widmen.
- Andres Veiel
Black Box BRD
(7)Aktuelle Rezension von: Penelope1Ein beeindruckendes Buch mit Hintergründen zum Leben und "Werk" des Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, der 1989 einem Attentat zum Opfer fiel. Gleichzeitig eine Biographie des RAF-Mitgliedes Wolfgang Grams, der 1993 bei einem Schusswechsel ums Leben kommt. Beide Tode haben viele Fragen aufgestellt, die bis heute nicht ausreichend beantwortet werden können. Dieses Buch - ebenso wie der gleichnamige und vielfach ausgezeichnete Film, gibt durch vielfältige und fundiert recherchierte Fakten Einblicke in das Leben und Handeln der Personen Herrhausen und Grams - ihre ZIele, ihre Hoffnungen. -Gleichzeitig gibt es viele interessante HIntergrundinformationen über Ziele und Taten der RAF, ihrer Mitglieder, und der Deutschen Bank, wie sie sicherlich nicht oft zu finden sind. Egal ob die allseits bekannten RAF-Mitglieder Meinhof, Bader, die Entführung von Martin Schleyer oder die mysteriösen Tode einiger führender RAF-Mitglieder während ihrer Gefangenschaft - all diese Themen finden ihren Platz in "Black Box BRD". I'ch finde dieses Buch auch heute, 20-30 Jahre nach den beschriebenen Geschehnissen, überaus interessant. Es hat mir viele Informationen geboten, die mir bisher unbekannt waren und die zum Nachdenken anregen - und dies alles in einem leicht verständlichen und flüssigen Schreibstil. - Thomas Kowa
Pommes! Porno! Popstar!
(34)Aktuelle Rezension von: Susanna_ZimmermannAnfangs lustig mit der Zeit viele Wiederholung teilweise mir viel zu flach. Ich liebe die Musik der 80 Jahre aber ich bin weder gut ins Buch reingekommen noch hat es mich mitgenommen. Alles sehr klischeehaft, alles schön mal dagewesen. Leider so garnicht mein Humor. Mir hat das Buch nicht gefallen.
- Deutsche Bundesbank
Geld und Geldpolitik / [Deutsche Bundesbank; Eurosystem. Hrsg. Deutsche Bundesbank
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenEin von der Deutschen Bundesbank herausgegebenes "Erklärbuch" betreffend Geld und Geldpolitik. Es werden zB die Europäische Zentralbank vom Aufbau und von ihren Funktionen her beschrieben, es wird erklärt, warum gar keine Inflation auch nicht gut für das System ist und was G7 und G20 so machen. Daß Leute die letztgenannten Gremien ablehnen, weil eine unmittelbare demokratische Legitimation fehle und ein Großteil der Weltbevölkerung nicht beteiligt seien, wird unter den Tisch fallen gelassen, ebenso die häufig negative Beurteilung der großflächigen Anleihenaufkäufe der EZB (Stichwort no bail-out). Aber insgesamt ein gutes Einführungsbuch in die Geld- und Finanzwelt, auch vom (vorgebildeten) Laien zu verstehen.
- Gerhard Wisnewski
Drahtzieher der Macht
(5)Aktuelle Rezension von: Georg333Prolog: a1) "Das heißt, das Netzwerk der Bilderberger dürfte quantitativ wie qualitativ eines der potentesten Netzwerke überhaupt sein. Ja, die Bilderberger repräsentieren tatsächlich ein wichtiges Machtzentrum der Welt." Kap. 3.1, "Drahtzieher der Macht" von Gerhard Wisnewski
a2) "In wohlgesetzten Worten reagieren die Bilderberger von jeher nervös auf Eigenmächtigkeiten von NATO-Mitgliedsstaaten. Diese hätten vielmehr in jedem Fall das Bündnis zu konsultieren, bevor sie irgendwelche »unilateralen« Maßnahmen träfen." Kap. 2.12, "Drahtzieher der Macht" von Gerhard Wisnewski
a3) Deshalb könnten böse Zungen Andreas von Retingers oben zitierten Satz auch so übersetzen: »Um nicht beschuldigt zu werden, eine inoffizielle politische ›Mafia‹ zu gründen, haben wir eine inoffizielle politische Mafia gegründet.« Denn bei allen Unterschieden sind wie bei einer Mafia das eigentliche Kapital der Bilderberger ihre Macht, ihre Verschwiegenheit und ihre Beziehungen. Die Dimensionen dieses Netzwerkes verschlagen dem Außenstehenden schlicht die Sprache. Die Tausende von Besuchern bzw. Mitgliedern individuell zu beschreiben ist unmöglich. Die Geschäftsbeziehungen und Verflechtungen zwischen den Bilderbergern zu analysieren wäre ein Mammut-Unterfangen. Versuchen wir es daher mit einem quantitativen Ansatz: Geht man davon aus, dass jeder einzelne Bilderberger zwischen sechs und 24 verschiedene Posten innehat oder innehatte (Aufsichtsrat, Vorstand, Direktorium, Stiftungsrat, Regierungsamt, Professur etc.), also durchschnittlich 15, und bisher etwa 2500 verschiedene Personen die Bilderberg-Konferenzen besucht haben, kommt man
auf geschätzte 37500 Ämter, die Bilderberger innehaben oder -hatten. Die Zahl der nutzbaren Kontakte solcher »Kontaktelefanten« dürfte noch weit höher liegen, sagen wir, um den Faktor zehn, also bei insgesamt 375000. Die Kontakte der Bilderberger sind aber nur die eine Seite, die andere ist die finanzielle Macht. Die bei den Konferenzen versammelten Banker, Konzernchefs, Finanzminister und Investoren bewegen Aberbillionen. Allein die Royal Dutch Shell, an der Bilderberger-Gründer Prinz Bernhard waren bzw. sind, ist mit fast einer halben Billion Dollar Jahresumsatz zwar der größte Konzern der Welt, aber nur einer von Hunderten, bei denen Bilderberger im Aufsichtsrat, im Vorstand oder im Direktorium sitzen oder auf andere Weise (zum Beispiel als Aktionäre) Einfluss ausüben." Kap. 3.1, "Drahtzieher der Macht" von Gerhard Wisnewski3) Zitate aus dem Rezensionsbuch
a) Kap. 1.5 "Kurz: Bei den Bilderbergern sitzt ein großer Teil der finanziellen, wirtschaftlichen, militärischen und auch geheimdienstlichen Macht des Planeten. Denn auch Vertreter der Letzteren sind immer wieder dabei, so im Jahr 2009 der Chef des berüchtigten amerikanischen Geheimdienstes NSA (National Security Agency), Keith D. Alexander. Die NSA ist der Big Brother des Planeten und bespitzelt alles und jeden. Jegliche Form von elektronischer Kommunikation, ob Internet, E-Mail, Fax oder Telefon, wird von der NSA ins Visier genommen und abgehört.
Die Macht, die sich bei den Bilderbergern zusammenbraut, ist also im wahrsten Sinne des Wortes totalitär. Ein geheimes Regime, dessen einzelne Mitglieder ganze Volkswirtschaften und Staaten bewegen, berät jedes Jahr unter Ausschluss der Öffentlichkeit – sollte uns das nicht zu denken geben? Wie und warum ist diese Gruppe überhaupt entstanden?...Aber die Macht der Banken und besonders der Deutschen Bank geht noch weiter: »Als Hausbank und über ihre Aufsichtsratsmandate verfügen Banken über interne Informationen aus den Unternehmen, die ihnen einen Insider-Vorsprung vor anderen Anlegern am Kapitalmarkt verschaffen können.«[5]
Die deutschen Banken hören, sehen und wissen also alles und können überall mitbestimmen. Die Nummer eins aber ist die Deutsche Bank. Dass die Bundesregierung Deutschland regiert, mag stimmen oder auch nicht – die Deutsche Bank, die fast allmächtige Spinne im Netz der deutschen Wirtschaft, regiert ganz sicher mit. Sie hält Beteiligungen an Riesenkonzernen wie Axel Springer und Daimler, deren
Vorstandsvorsitzende ebenfalls regelmäßig Teilnehmer der Bilderberg-Konferenzen sind. Vorstandschef Ackermann hält oder hielt unter anderem Aufsichtsratsmandate der Bayer AG und der Siemens AG, die wiederum durch Führungsfiguren wie Gerhard Cromme, Peter Löscher, Klaus Kleinfeld und Ulrich Cartellieri auf den Bilderberg-Konferenzen vertreten war.
Die Deutsche Bank ist die Sonne der deutschen Wirtschaft, um die sich (fast) alles dreht. Nimmt ein Vertreter der Deutschen Bank auf einem Stuhl Platz, dann muss der Boden schon sehr stabil sein, damit er nicht durchbricht. Bei der Schattenkonferenz der Bilderberger belegt das Geldinstitut aber jeweils nur einen bis zwei von 100 bis 150 Stühlen, je nach Gesamtteilnehmerzahl. Neben der (nach Bilanzsumme)
billionenschweren Deutschen Bank nehmen weitere milliardenschwere deutsche Großkonzerne an den Bilderberg-Konferenzen teil – häufig regelmäßig. Außer den oben genannten auch die Linde AG, die Hochtief AG, die ThyssenKrupp AG, die Deutsche Post AG, Airbus, Burda, die Herrenknecht AG, die BASF und andere mehr. Dazu kommen einflussreiche Politiker wie Angela Merkel, Guido Westerwelle, Eckart von Klaeden, Eberhard Sandschneider (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik), Friedbert Pflüger, Ruprecht Polenz, Karl A. Lamers und andere mehr."b) Kap. 2.12 "Die NATO
Die Macht der Bilderberger ist nicht nur politisch und natürlich finanziell, sondern auch militärisch. Die regelmäßige Anwesenheit des jeweiligen NATO-Generalsekretärs und verschiedener Verteidigungsminister bei den Konferenzen legt davon Zeugnis ab. Von Anfang an wurde die NATO ebenfalls als Vehikel und Organisation der europäischen, ja sogar der amerikanisch-europäischen Einigung angesehen. De facto verfügen Europa und die USA in der NATO bereits über eine gemeinsame Armee. Die Bilderberger erwägen und eruieren alle Belange der NATO, für die Umsetzung sorgen ihre NATO-relevanten Mitglieder, allen voran der NATO-Generalsekretär. Die Strategie gegenüber dem Osten stand dabei ebenso von Anfang an auf der Agenda wie Psychologie und Propaganda nach innen...!...
In wohlgesetzten Worten reagieren die Bilderberger von jeher nervös auf Eigenmächtigkeiten von NATO-Mitgliedsstaaten. Diese hätten vielmehr in jedem Fall das Bündnis zu konsultieren, bevor sie irgendwelche »unilateralen« Maßnahmen träfen."c) Kap. 2.1 "Ein Verschwörer gründet die Bilderberger
Wenn man sich mit dieser Frage beschäftigt, stößt man allenthalben auf dichten Nebel. Selbst die wenigen guten Bücher, die bereits über die Bilderberger geschrieben wurden, haben die wirklichen Ursprünge und Hintergründe der Bilderberger nicht vollständig aufgeklärt. So schreibt Daniel Estulin, Prinz Bernhard der Niederlande (der erste »Vorsitzende« der Bilderberger) habe sich einst dem Glauben verschrieben, »größere wirtschaftliche Einbrüche wie die große Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre ließen sich vermeiden, wenn verantwortungsbewusste, einflussreiche Führer das Weltgeschehen, ohne viel Aufhebens davon zu machen, in die eigene Hand nähmen«.
[6] Die totalitäre frühplatonische Idee der Herrschaft der Eliten also. Demnach wären die Bilderberger als Philosophendiktatur über die westlichen Demokratien gesetzt worden.
Das ist zwar auf jeden Fall ein Teil der Wahrheit, dennoch fehlt ein ganz wesentlicher Baustein. Und dieser Baustein heißt bei Estulin zunächst »man«....Einer Antwort auf diese Frage sehr viel näher kommt Andreas von Rétyi. Er widmete dem »man« immerhin ein eigenes Kapitel namens »Die Graue Eminenz«. Dort bekommt dieses »man« erstmals ein Gesicht, nämlich das von Joseph Hieronim Retinger, von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Die erstaunliche Wahrheit aber ist: Der internationale Elefantenclub der Bilderberger wurde tatsächlich von einem Nobody gegründet.